Missgeschicke im Zug und dessen Folgen von horo_koi (Dramione) ================================================================================ Kapitel 1: Missgeschicke im Zug und dessen Folgen ------------------------------------------------- Genervt fuhr sich die Brünette durch ihre langen braunen Locken. Sie hasste Zugfahrten, wenn sie nicht, wie vor einigen Jahren, mit dem Hogwarts Express fuhr und es nach Hogsmead ging. Muggle Züge, wie die in denen sie gerade saß, waren einfach ganz anders konzipiert. Man hatte keine einzelnen Kabinen, an denen man in einem langen Gang vorbeilaufen konnte und worin man sich vor unliebsamen Menschen verstecken oder zurück ziehen konnte. Nein, dort saß man eingepfercht mit wild fremden Leuten um sich herum und musste am besten auch noch betteln, dass man mal aufstehen konnte, um auf Toilette zu gehen. Zumindest, wenn man direkt am Fenster saß und man einen Sitznachbarn hatte. Zu ihrem Unglück besaß sie auch noch einen. Ein älterer Herr hatte sich zu ihr gesetzt und musterte sie immer wieder von der Seite. Er war ihr unheimlich, ganz zu schweigen davon, dass es ihr unangenehm war, von diesem so angesehen zu werden. So, als wäre sie etwas, dass es nicht alltäglich gab. Dabei verhielt sie sich überhaupt nicht auffällig. Nichts wies darauf hin, dass sie ungewöhnlich sein könnte. Kein Tagesprophet mit bewegten Bildern, kein Zauberstab in offensichtlicher nähe und auch sonst nichts magisch Ungewöhnliches. Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, dass sie wieder einmal mehrere Stunden am Stück gelesen hatte, doch ihr Buch hatte sie ja vor einer halben Stunde schon beiseite gelegt. Nicht einmal Essen hatte sie wollen, denn sie fühlte sich immer schrecklich beobachtet und einen Gang zur Toilette wagte sie sich auch nicht, denn wer wusste schon, wer dort alles ein und aus ging. Seufzend sah sie wieder aus eines der Fenster, an dem die Landschaft nur so vorbeizog. Langsam musste sie jedoch feststellen, dass ihre Beine, nach drei Stunden sitzen, eingeschlafen waren und ihr Hintern begann zu schmerzen. Schlafen, konnte sie auch nicht. Es hemmte sie, zu wissen, dass wenn sie schlief, sie nichts um sich herum mit bekommen würde. Seit dem Krieg war sie in solchen Sachen noch mal eigener geworden, als sie es ohnehin schon war. So kam es, dass sie sich doch noch erhob und versuchte einen Moment wieder leben in ihre Beine zu bekommen. Sie musste einfach etwas laufen. Ihre Beine kribbelten unangenehm, als sie langsam einen Fuß vor den anderen setzte und sich durch den Gang bewegte, der zwischen den Sitzen gelegen war. Sie hatte nicht einmal ein Ziel, aber vielleicht könnte sie sich ja einen Kaffee im Bord Bistro besorgen. Wieder einmal verfluchte sie sich dafür, auf der Arbeit so unvorsichtig gewesen zu sein, sodass sie bei der Magischen Strafverfolgung verletzt worden war. Als sie danach im St. Mungos angekommen waren und die Heiler sich um sie kümmerten, hatten diese ihr doch tatsächlich ganze vier Tage das Apparieren untersagt und ausgerechnet jetzt, wie sollte es auch anders sein, musste ihre Mutter ja ihren Geburtstag feiern, bei dem sie natürlich nicht fehlen durfte. Sie war zwar froh, dass sie die Erinnerungen ihrer Eltern wieder herstellen konnte und diese sich wieder daran erinnerten, eine Tochter zu haben, doch gerade jetzt ging es ihr gegen den Strich, sich um sie zu bemühen und ihren Erwartungen gerecht zu werden. Vor allem, da sie zwar nicht mehr in Australien waren, aber sie dennoch nicht nach London zurück gekehrt waren und sie deswegen einen viel zu weiten Weg auf sich nehmen musste, für den es mit dem Flugzeug zu kurz aber für einen Zug ihrer Meinung nach, eindeutig zu weit war. Erneut seufzte die junge Frau bei dem Gedanken. Sie hatte absolut keine Lust darauf. Am liebsten wäre sie zuhause, auf ihrer kuscheligen Coach geblieben und hätte die Füße hoch gelegt. Wankend, mit zittrigen Schritten, lief sie durch den schmalen Gang des Abteils. Das Kribbeln in ihren Beinen wollte einfach nicht nachlassen und die Taubheit, die sich damit eingestellt hatte, verließ sie auch nicht. Es schien, als wollte ihre Beine ihr nicht mehr gehorchen. Leise vor sich her fluchend, ging sie von Sitz zu Sitz, bis sie ins wanken geriet. Der Zug wurde für einen Moment langsamer und schaukelte sie leicht von einer zur anderen Seite. Als die nächste Kurve kam, passierte es. Mit einem ersticktem Aufschrei, landete sie auf dem Schoß eines Mitreisenden, an dessen Sitz sie gerade vorbeigelaufen war. „Ouch.“, keuchte sie, da sie auch leicht gegen den Sitz vor dem Fahrgast stieß. Vorsichtig versuchte sie sich wieder aufzusetzen und stützte sich dabei leicht auf dem Knie desjenigen ab, auf den sie gefallen war. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie mit dem Gesicht voran, genau im Schritt eines Mannes mit schwarzer Hose gelandet war. Peinlich berührt, richtete sie sich schnell wieder auf. Dabei musste die Brünette jedoch feststellen, dass sie nicht nur auf, oder besser über eine Person gelegen hatte, sondern gleich über zwei hinweg. Erschrocken keuchte sie auf, als sie in die Gesichter der beiden Männer blickte, auf die sie so elegant gefallen war. Merlin musste sie wirklich hassen. Direkt vor ihr, saßen mit breitem Grinsen im Gesicht, Draco Malfoy und sein bester Freund Blaise Zabini. Sicherlich würde sie sich gleich etwas anhören können. Sich innerlich wappnend, starrte sie die Beiden noch immer an, bevor sie zum Sprechen ansetzte. „Entschuldigt ich... Das war keine Absicht.“, versuchte sie sich bei ihnen aus der Affäre zu ziehen. „Granger, Granger. Wer hätte je gedacht, dass du so stürmisch über Slytherins herfällst, dazu auch noch uns beiden.“, grinste der jüngste Malfoy. „Ich falle nicht über euch her, klar?“, versuchte sie sich zu rechtfertigen, doch die beiden schienen ihr gar nicht zuzuhören. „Also ich muss schon sagen, ich hätte zwar nie gedacht, mal in den Genuss zu kommen, ihre Brüste zu spüren, aber es war wirklich angenehm.“, feixte dann auch schon der Schwarzhaarige, der sich bis jetzt noch nicht zu Wort gemeldet hatte. „Tja Blaise, ich würde aber sagen, die Vorstellung, die sie mir geliefert hat, ist um einiges besser. Ihr Gesicht in meinem Schritt, dass hat schon etwas für sich.“, lachte dann auch der Blonde. Errötet vor Wut und Scham sah sie die beiden an, die sie nun ebenfalls ansahen. „Ihr seid widerlich.“, meckerte sie und verzog angewidert ihr Gesicht. Jetzt hatte sie eindeutig das Bedürfnis, die Toilette aufzusuchen. Mit noch immer wackeligen Schritten, ignorierte sie das Gelächter der zwei ehemaligen Slytherin und machte sich auf den weiteren Weg durch den Zug. Nur weg von ihnen und ihren dummen, perversen und kindischen Gedanken. All zu weit musste sie jedoch nicht gehen, bis sie die Zugtoilette erreicht hatte. Außer ihr, schien gerade niemand sonst zu müssen, sodass sie gleich hinein schlüpfen konnte. Der Anblick der metallischen Toilette, ließ jedoch ekel in ihr aufsteigen, sodass sie einen Moment vergaß, die Tür hinter sich zu schließen und verriegeln, als sich eine Hand gegen die Tür drückte und sie nochmals so weit aufschob, dass der Besitzer der Hand hinein schlüpfen konnte. Wütend zog sie ihre Augenbrauen zusammen und wollte schon zu einer Predigt ansetzen, als sie sah, wer da zu ihr in die Kabine kam, sich lässig gegen die Tür in seinen Rücken lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. „Malfoy? Was bei Merlin soll das?“ Perplex sah sie den Blonden vor sich an, wie er sie selbstgefällig musterte. „Aber, aber Granger. Ich sagte doch, die Vorstellung vorhin, gefiel mir. Muffliato.“ Geschockt sah sie ihn starr an. War das sein ernst? Wollte er etwa dort in so einer schäbigen Toilette von ihr, dass sie ihm einen runter holte? Das sie ihn befriedigte? Fassungslos war sie außer Stande, darauf auch nur irgend etwas zu erwidern. Für so widerlich hatte sie nicht einmal ihn gehalten, auch wenn sie sich schon immer davor geekelt hatte, mit wie vielen Frauen er es in seinem Leben schon zu tun gehabt hatte. „So sprachlos Granger?“, feixte er erneut, während er sie von oben bis unten musterte. „Deine Beine werden dich sowieso nicht viel länger tragen, wenn ich mit dir fertig bin.“, hing er noch hinten dran und kam ihr bei jedem Wort, mit kleinen Schritten näher, bevor er erneut einen Zauberspruch sprach und die Kabinen Tür nicht nur Hörschutz besaß, sondern auch von niemand anderen geöffnet werden konnte. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie eine Hand an ihrer Taille spürte. „Lass mich gefälligst los! Du bist so widerlich Malfoy!“, fauchte sie ihm entgegen. Es war, wie ein Weckruf, als er sie berührte. „Komm schon, die Vorstellung ist einfach zu verlockend. Ich würde zu gern sehen, ob meine Fantasie mit der Realität mithalten kann.“, grinste er ihr verführerisch entgegen und legte einen Finger unter ihr Kinn, um es etwas anzuheben. „Vergiss es Malfoy! Ich werde bestimmt nicht hier, in so einer schäbigen und ekel erregenden Umgebung mit dir schlafen, oder dir Erleichterung verschaffen, nur weil du dir irgendwas in deiner kranken Fantasie zusammen spinnst!“ Wütend funkelte sie ihn an und schlug seine Hand weg, sodass sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und ihn voller Überzeugung ansah. „Mmh...“, machte der Blonde überlegend, bevor er erneut leicht grinste und sich zu ihr vor beugte. „Lass mich raten Granger. Du willst zu deinen Eltern. Und du wirst länger dort bleiben. Da du nicht apparieren darfst, werden wir uns sicher noch einmal über den Weg laufen und dann, dann wirst auch du es wollen. Das verspreche ich dir. Denn jetzt wo du es so schön sagst... werden wir es dann an einem weniger ekel erregenden und schäbigen Ort tun. Wenn mein überteuertes Hotelzimmer dir dann nicht zuuuu gut dafür sein wird.“ Mit offenen Mund, starrte sie ihn teilnahmslos an. Sie glaubte sich verhört zu haben. „W-woher...“, begann sie ungläubig. „Woher ich die ganzen Informationen habe? Meine liebe Granger. Ich bin Arzt. Da spricht es sich herum, wenn die große Granger sich verletzt und nicht apparieren oder flohen darf. Und was deine Eltern betrifft, da habe ich zufällig ein Gespräch von dir und Potter mitbekommen, als du es ihm im Drei Besen erzähltest. Du solltest acht geben, wie Laut du in der Gegenwart anderer redest.“, begann er ihr zu erklären und grinste noch immer zufrieden. „Also? Was sagst du nun? Immerhin hast du nicht gesagt, dass du es überhaupt nicht in Erwägung ziehst.“, raunte er in ihr Ohr und umfasste erneut ihre Taille mit seinen Händen. Verführerisch strichen seine Daumen immer auf und ab. Eine wohlige Gänsehaut erfasste ihren Körper als sie seine Berührungen durch ihr dünnes Shirt, welches sie trug, spürte. Ihre Lippen waren trocken und sie wusste einfach nicht, was sie nun antworten sollte. Ihr Verstand schien unter seinem intensiven Blick zu schwinden. Benebelt von dem Geruch, der von ihm aus ging, sah sie ihn mit unsicheren Blick an. „Heute Abend. Sag mir wo und wann.“, verließen die Worte ihre Lippen, ohne das sie Sie noch einmal zurück nehmen konnte, aber er hatte recht. Sie hatte nicht gesagt, dass sie komplett abgeneigt war. Nur der Ort störte sie. Zu dieser Zeit wusste sie noch nicht, was noch auf sie zukommen würde, aber als seine Lippen mit ihren kollidierten, ahnte sie schon, dass es für sie keine einmalige Sache werden würde. Kapitel 2: Versetzt und vergessen --------------------------------- Ungerührt stand sie an dem offenen Fenster, in dem Haus ihrer Eltern. Es waren nun zwei Tage seit der Begegnung im Zug vergangen und sie hatten sich nach ihrer heftigen Knutscherei wieder voneinander gelöst, waren ihres Weges gegangen und hatten nicht mehr miteinander gesprochen. Doch die Sexuelle Anziehung war nicht einfach verschwunden. Noch heute spürte sie die Folgen seiner Küsse, seiner Berührungen auf ihrer Haut und seinen Körper, der sich unaufhörlich gegen ihren presste, getrieben von der Leidenschaft, die zwischen ihnen herrschte. Ein angenehmer Schauer durchfuhr ihren Körper, als sie wieder einmal daran denken musste. Dennoch störte sie etwas ganz gewaltig. Die verabredete Zeit und der verabredete Treffpunkt, hatte nichts gebracht. Er war nicht gekommen. Sie hatten sich voraussichtlich in einem Restaurant treffen wollte. Sie selber war schon Stunden zuvor in der Stadt gewesen, um überhaupt erst einmal zu sehen, was das für ein Restaurant sein würde, in dem sie sich treffen würde. Doch trotzdem sie Pünktlich gewesen war und mindestens drei Drinks bestellt hatte, war noch niemand aufgetaucht. Genervt und über aller maßen wütend auf sich selber, war sie schließlich wieder gegangen. Natürlich hatte sie sich des Öfteren in dem Restaurant umgesehen, doch konnte sie ihn nie entdecken. Auch sein bester Freund Blaise war nirgends zu sehen gewesen. Wie konnte sie aber auch nur denken, dass er es ernst gemeint hatte? Wahrscheinlich war er von irgend einer Frau aufgehalten worden, die ihm an die Wäsche ging. So bekam er sicherlich auch das, was er wollte und sie wurde darüber hinaus einfach vergessen. Genervt strich sie sich ihren Pony nach hinten, welcher kurz darauf sowieso wieder nach vorn fallen würde. Sie hatte einfach keine Lust mehr. Es war doch zum Haare raufen. Erst machte er sie so dreist auf einer Zug Toilette an, merkte nicht einmal wie ekelhaft die Vorstellung war, es dort zu treiben und dann, nachdem sie sich für den nächsten Abend zum Sex verabredet hatten, kam er einfach nicht. „Dieser Arsch!“ Fluchend schmiss sie das Bild, welches sie in der Hand hielt gegen die nächste Wand. Es nervte sie alles. Jeder! Selbst ihre Eltern nervten sie, wenn sie Sie nur ansprachen. Aber die Fürsorge, die sie ihr entgegen brachten, ließ ihre Nerven schmelzen. War es etwa so, wenn man Sexuell frustriert war und unbedingt mit jemandem schlafen will? Seufzend ließ sie sich auf ihr Bett fallen, beachtete das zersprungene Bild nicht weiter, welches in Scherzen neben ihrer Kommode auf dem Boden lag. Armer Harry, wenn er wüsste, was sie mit dem Bild von ihnen angestellt hatte. Er würde sie wie damals schon in den Arm nehmen und einfach für sie da sein. Wobei sie sich nicht einmal sicher war, ob sie in ihrer jetzigen Situation und Verfassung, nicht einfach über ihn herfallen würde. Wie tief war sie eigentlich schon gesunken? Normalerweise war sie doch nie so drauf. Wie kam es dann, dass sie nun nur noch an Sex und an ihn denken konnte? Sollte sie sich vielleicht einfach trauen? Ebenso wie er irgend einen Unbekannten abschleppen und mit dem dann in irgend einer Ecke oder einem Hotel Sex haben? Verwirrt und gedanklich am verzweifeln, starrte sie einfach an die Decke ihres Zimmers. Zählte die vielen Rillen, die die Deckenplatten dort hinterlassen hatten und versuchte einfach alles zu vergessen. Etwas anderes blieb nicht. Dachte sie zumindest, bevor sie sich aufrappelte und entschlossen zum Kleiderschrank lief, diesen regelrecht auf riss und wütend nach einem Kleid suchte. Es dauerte eine Weile, bis sie das gesuchte Kleid gefunden hatte. Ein Glück hatte sie für alle fälle immer ein paar Sachen bei ihren Eltern deponiert, sodass sie, falls sie einmal ungeplant dort auftauchen würde, auch etwas zum Anziehen hatte. Schnell zog sie das kurze tief rote Kleid mit Kleiderbügel aus dem Schrank und hielt es vor sich. Skeptisch betrachtete sie das Stück Stoff in ihrer Hand eingehend, bevor sie zum Schluss kam, es einfach anzuprobieren. In der letzten Zeit hatte ihr Stoffwechsel etwas schlecht funktioniert, weswegen sie das Gefühl bekommen hatte, schon seit einiger Zeit zugelegt zu haben. Vorsichtig legte sie das Kleid auf ihr Bett und verschwand erst einmal mit einem Handtuch, dass sie ebenfalls aus ihren Schrank zog, in das angrenzende Bad. Unwirsch entledigte sie sich ihrer Kleider, schmiss sie achtlos in die Ecke neben der Toilette und stellte sich in die Dusche, welche sie gleich darauf anstellte. Malfoy würde noch sehen, was er davon hatte, sie zu versetzen, dachte sie sich. Doch in Wirklichkeit wusste sie tief in sich, dass er es sicherlich nicht sehen würde. Denn wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeit, ihn bei einem Wahllos ausgesuchten Tanzclub zu begegnen? Als sie fertig mit duschen und herrichten war, ging sie wieder in ihr Zimmer. Das tiefe Rot des Kleides schien wie ein Mahnmal zu wirken. Es schien, als würde es ihr sagen wollen, dass sie gar nicht erst anfangen sollte mit so etwas. Mit dem, was sie eben vor hatte. Doch so stur wie sie war, ignorierte sie die Aussage des Kleides vor sich, wand sich um und streifte sich lieber die schwarze Spitzenunterwäsche an, die sie sich einmal zugelegt hatte, als sie noch mit Michael Corner ausgegangen war. Einem Halbblut und ehemaligen Hufflepuffs ihres Jahrgangs, mit dem Ginny einmal zusammen gewesen war, sowie Cho Chang. Sie machte sich nichts daraus, dass er mit einigen ihr nur all zu bekannten Personen zusammen gewesen war und dass er im Grunde dieselben Vorlieben wie Harry an den Tag gelegt hatte, was Frauen betraf. Denn immerhin war auch Harry einmal in diese beiden Frauen verliebt. Den Kopf schüttelnd streifte sie die lästigen Gedanken von sich und grinste dafür lieber ihr Spiegelbild an. Die Verkäuferin der Dessous hatte wirklich gute Arbeit geleistet, als sie Sie beraten hatte. Und obgleich es den ersten Moment unangenehm gewesen war, sich beraten und betrachten zu lassen, hatte es am Ende wirklich viel Spaß gemacht, mehrere Sachen einmal anzuprobieren und zu sehen, wie sie darin wirkte. Ein Mann, der mit seiner Frau dort gewesen war, hatte seinen Blick kaum von ihr wenden können. Wobei sie nicht genau wusste, ob der Mann sie wegen der Sachen angesehen hatte, oder ihretwegen direkt. Denn immerhin hatte es sich um den Zauberer Lucius Malfoy gehandelt. Belustigt schwang sie sich um ihre eigene Achse und lief zu dem Kleid. Es würde ihr hoffentlich wirklich noch passen. Schnell startete sie den ersten Versuch, es anzuziehen. Glücklich grinste sie vor sich hin, als es auch sogleich zu passen schien. Der edle Satin-Stoff schmiegte sich eng an ihre Haut, kaschierte aber Perfekt alles, was vielleicht nicht so Perfekt an ihrem Körper war. Der kleine Bauch, den sie sich zugelegt hatte, wurde durch das Traumhafte Bandeau-Dekolleté mit Zierfalten versteckt. Sie hatte sie damals in dieses Kleid verliebt, es aber nie wirklich angezogen. Jetzt merkte sie erst wieder, warum sie es sich überhaupt erst gekauft hatte. Es puschte, trotz nicht vorhandenen Trägern, immens ihre Oberweite, obwohl diese nicht einmal groß war. Das Verführerische an diesem Kleid war jedoch die Schnürung in ihrem Rücken, welche durch eben so edle Satin-Bändchen geschlossen wurde. Niemand, der es nicht wüsste, würde erst einmal versuchen sie dadurch auszuziehen, dabei war der clue an diesem Kleid eigentlich, dass der Reißverschluss an der Seite versteckt eingearbeitet wurde. Auch der Schlitz, am Knielangen Saum, war nicht zu verachten. Mit diesem Kleid war ein einfaches hineinschlüpfen und sich auf einen aufregenden Abend zu freuen, so einfach und Perfekt. Zufrieden betrachtete sie sich noch einmal im Spiegel. Ihre Augen hatte die dezent Geschminkt, da sie es hasste auszusehen, als wäre sie gerade in einen Farbtopf gefallen. Ein eben so sanfter Lippgloss zierte ihre vollen Lippen, welche nun hoffentlich zum Küssen regelrecht einluden und ihre Haare, hatte sie gelockt gelassen, sie einfach nur leicht zur rechten Seite gestrichen und mit Klammern so befestigt, dass sie elegant über ihre Schulter fallen würden und nicht wieder in ihren Rücken oder gar zur linken Seite. „So kann ich mich sehen lassen.“, lächelte sie sich noch zu, bevor sie in ihre Schwarzen Pumps stieg, sich die eben so Schwarze kleine Klatsch nahm und sich auf den Weg machte. Es dauerte nicht lange, biss sie den Tanzclub fand, an dem sie am Nachmittag noch vorbeigelaufen war. Noch einmal tief durchatmend, betrat sie den Club, da der Türsteher sie nur einmal von oben bis unten gemustert hatte, bevor er sie hinein ließ. Die warme Luft, die im inneren vorherrschte, schlug ihr entgegen und gleichzeitig nahm sie den Geruch von Alkohol und Schweiß wahr. Normalerweise hasste sie es in so einem Etablissement unterwegs zu sein, doch heute war ihr einfach danach. Sie musste die Gedanken an in verdrängen und einfach das tun, was sie seit zwei Tagen wollte. Sex haben. Auch, wenn es mir irgend einem daher gelaufenen Zauberer sein würde. So würde sie wenigstens nicht mehr an den Blonden gutaussehenden und viel zu verbotenen Arzt denken, den sie schon so lange kannte und der ihr das Blut in den Adern zum Kochen bringen konnte. Es war zum verrückt werden, wie sehr sie ihn wiedersehen wollte. Wie sehr sie sein Angebot hatte annehmen wollen. Den Kopf schüttelnd wollte sie abermals die Gedanken verdrängen, als sie vor Schmerz kurz zusammen zuckte. Irgend jemand hatte sie scheinbar mit seinem Ellenbogen in die Rippen gestoßen. Ob aus Versehen oder mit voller Absicht, vermochte sie nicht zu sagen. „Entschuldigen Sie. Das war nicht meine Absicht, eine so wunderschöne Frau zu verletzen. Würden sie sich als Entschuldigung einen Drink mit mir genehmigen? Natürlich lade ich sie ein.“ Verwundert sah sie den durchaus attraktiven Mann an, welcher sich in ihr Blickfeld geschoben hatte und scheinbar der Verursacher seiner Schmerzen war. Sie musterte ihn einmal von oben bis unten, bevor sie leicht schmunzelte und nickte. „Sehr gerne.“, stimmte sie ihm zu und reichte ihm ihre Hand, als er mit einer unaufgeforderten Geste diese nehmen wollte und ihr einen Kuss auf den Handrücken gab. Leise lachend lief sie neben ihm her. Er fragte, woher sie kam und dass er sie noch nie dort gesehen hätte, während sie sich durch die tanzende Menge schoben um zur Bar zu kommen. „Im ernst. Du wärst mir sicherlich aufgefallen, wenn du hier leben würdest. Also, woher kommst du?“ Leicht grinste sie bevor sie ihm etwas näher kam und antwortete, da die Musik recht laut war und man sonst viel zu Laut reden musste, sodass man einander verstehen konnte. „Ich gebe zu, ich komme nicht von hier. Ich lebe in London und bin nur zu Besuch bei meinen Eltern. Sie sind vor einigen Jahren hier her gezogen und haben sich seitdem so gut eingelebt, dass ich sie einfach nicht mehr dazu bewegt bekomme, zurückzuziehen.“ Lächelnd schloss sie ihre Erklärung und sah wieder zu ihm auf. Er war größer als sie und muskulös gebaut, wie sie feststellen musste. Er würde sie sicherlich mit Leichtigkeit gegen eine Wand drücken und anheben können, sodass sie ihre Beine nur noch um ihn schlingen müsste, um etwas halt zu bekommen. Unbewusst biss sie sich, ob dieser verführerischen Vorstellung, auf ihre Unterlippe. Auch ihm schien bewusst zu sein, weswegen sie hier war. Man konnte es ihr aber auch deutlich ansehen. Sie sah viel zu gut und knapp bekleidet aus, legte keinen Wert auf roten Lippenstift, der nach einer wilden Knutscherei sowieso verschmiert wäre und biss sich aufreizend auf die Lippe, nach einer eingehenden Musterung ihres Gegenübers. Grinsend schob er sie weiter auf die Bar zu. Sie wusste, sie würde sich nicht gleich trauen mit diesem Kerl zu verschwinden und es höchstwahrscheinlich auf einem dieser Klos zu treiben. Augenblicklich musste sie bei diesem Gedanken wieder an das Gespräch mit Draco denken. Im Zug hatte sie ihm noch an den Kopf geworfen, dass sie es keineswegs auf einer dreckigen und ekelerregenden Toilette treiben würde und nun, war sie soweit, diese Gedanken über den Haufen zu werfen. Alles nur, weil er sie dazu zwang. Sie zwang, ihn vergessen zu müssen, da er sie vergessen hatte. Aber was hatte sie auch anderes erwartet. Es war Draco Malfoy. Ex Slytherin, angesehener Arzt und Verführer jeglicher Krankenschwestern, von dem sie da dachte, er würde sie wirklich begehren. Unbewusst, was sie dort Tat, nahm sie einfach das ihr dargebotene Getränk in ihre Hand und schluckte hastig die Flüssigkeit, welche in ihrer Kehle begann zu brennen. Was auch immer es war. Es war Grün und stark. Schon wieder etwas, was sie mit dem blonden Arsch assoziierte. Merlin, hörte das denn nie auf? Ein Kuss. Es war nur ein Kuss und sie drehte so durch und benahm sich wie eine verletzte und hintergangene Groupie Tusse, welche dem Kerl hinterher schmachtete, dem sie nur auf Grund seines Aussehens hinterher lief, der aber kein Interesse an ihr hatte. Benommen sah sie den Mann vor sich wieder an. Sein Name, hatte er ihr gesagt, kurz nachdem sie zusammen gestoßen waren. Jason. So hieß er, dachte sie zumindest. Schmunzelnd drehte sie sich gänzlich ihm zu und musterte ihn abermals. Ihr Kopf begann sich zu drehen, obwohl sie nur diesen einen Drink genommen hatte, aber es lag sicherlich daran, dass sie sich zu viel Stress gemacht hatte. „Hermione.“, lächelte er sie zufrieden an und legte seine Hand auf ihre Hüfte, um sie etwas zu stützen, da sie leicht nach vorn gestolpert war. „Alles klar? Du siehst so aus, als hättest du irgendetwas vor.“, grinste er und nahm noch einen Schluck von seinem Getränk, welches eindeutig Blau zu sein schien. „Ja~“, säuselte sie verführerisch. Sie wollte nur noch alles vergessen. Vielleicht würden ihre Gedanken dann endlich schweigen. Sich nicht mehr auf sie hinab stürzen, wie Aasgeier auf einen Kadaver. „Jason~ ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung, was du mir gerade erzählst hast, denn ich war absolut in Gedanken.“, schmunzelte sie, hoffte, dass er sie nicht einfach nun stehen lassen würde, denn seine Präsenz tat ihr gut. Sie fühlte sich von Minute zu Minute freier und gelöster. „Schon gut. Ich merke schon, dass du eigentlich ganz andere Gedanken hast.“, grinste er ihr vielsagend entgegen. Skeptisch zog sie einen Moment ihre Augenbrauen zusammen, lachte dann jedoch. „Du kannst doch nicht etwa meine Gedanken lesen? Ein Meister der Legilimens wirst du ja kaum sein.“, lachte sie und für einen Moment entging ihr das Flackern, das über sein Gesicht zog. „Ein was soll ich sein?“, lachte er ihr jedoch nur entgegen, als sie ihn wieder ansah. „Nichts. Schon gut.“, grinste sie ihn an, bemerkte das Verdunkeln seiner Augen nicht. Einen Moment später, sackten ihre Knie leicht zusammen und sie fühlte sich mit einem Mal so vollkommen schwerelos, wie sie es noch nie war. „Komm. Du scheinst etwas andere Luft gebrauchen zu können.“, hörte sie Jasons Stimme wie durch Watte gepackt. „Was ist mit mir?“, fragte sie nun ruhiger und nachdenklicher. Es behagte ihr nicht, sich so zu fühlen. Das hatte sie noch nie. „Dir bekommt die warme Luft in Verbindung mit dem Alkohol scheinbar nicht. Du bist wohl nicht daran gewöhnt.“, schien er erneut zu sagen und immer mehr schien sie abzudriften. „Bist du Arzt?“, fragte sie etwas leiser, als sie in eine Art Nebenraum gelandet waren und er sie erst einmal auf einen der ledernen Würfel Sessel an der Wand setzte. „Nein. Aber ich kenne so etwas. Eine Freundin ist mal das gleiche passiert, weil sie ein Stubenhocker war und das erste Mal wirklich einen Club betreten hat.“, antwortete er ihr. Sie lachte leise auf und lehnte ihren Kopf gegen die ebenfalls mit Leder bezogene, gepolsterte Wand hinter sich. „Man merkt es mir also an.“, lachte sie leicht, jedoch eher freudlos. Kommentarlos ließ er sich vor ihr in die Hocke gleiten und beobachtete sie genau. „Hermione?“, sprach er sie nach einiger Zeit an, doch reagierte sie nicht mehr so wie sie wollte. Sie hörte seine Stimme leise zu sich durch dringen, doch irgendwie hatte sie nicht die Kraft, sich in irgend einer weise zu rühren, weswegen sie nur ein kurzes murmeln zustande brachte. „Mmhm..“, kam es nur aus ihr heraus. Der Brünette Mann vor ihr grinste nur leicht, bevor er sich erhob. „Du solltest dich vielleicht hinlegen.“, hörte sie erneut von ihm, ehe er sie sachte zur Seite drehte und sie mit dem Rücken auf die Würfel legte, welche sich aneinander reihten, sodass es wie eine lange Bank aussah. Sie spürte noch, wie er ihre Beine ebenfalls anhob und hoch legte. Ab danach spürte sie nichts mehr. Nahm nur noch verschwommen wahr, wie er sie anlächelte und ihr sagte, dass alles wieder besser werden würde und sie sich entspannen solle. „Es wird die gleich besser gehen, glaub mir.“, vernahm sie seine Worte, spürte jedoch nicht, wie er sich über sie hockte, ihr Kleid nach oben schob und begann ihren Körper zu berühren. Benommen beobachtete sie, wie seine Hand unter ihr Kleid wanderte und er sich über sie beugte. Seine Lippen legten sich auf die ihrigen. Sie konnte nicht anders, als ihre Augen zu schließen. Sie wollte das nicht. Sie wollte es ganz und gar nicht. Nicht so, wenn sie sich nicht rühren konnte. Sich nicht bewegen. Panik stieg in ihr auf, doch schaffte sie es nicht, sich zu rühren. Ihre Muskeln versagten den Dienst und immer mehr schien ihre Gedankenwelt sich zu verabschieden. Auch den Kuss erwiderte sie nicht, was ihn aber nicht zu stören schien, da er einfach immer weiter machte, bevor er sich von ihren Lippen ab wand und ihren Hals hinunter küsste. Eine Gänsehaut erstreckte sich über ihren gesamten Körper und Übelkeit überkam sie, doch langsam bemerkte sie gar nichts mehr. Sah nur noch, wie er ihren Slip in der Hand hielt und fragte sich unweigerlich, wann er sie ausgezogen und so berührt hatte, dass sie es nicht mitbekam. Alles begann sich zu drehen und schwarz zu werden, als sie einen leichten Schmerz spürte, während er in ihr eindrang. Die Augen fest schließend keuchte sie leicht vor Schmerz auf, bevor die Schwärze sie übermannte. Das letzte was sie in diesem Moment hörte, war das Rufen einer Stimme. Eine Stimme, die entsetzt ihren Namen rief. Kapitel 3: Retter in der Not und Wahrheiten ------------------------------------------- „Granger!“, war das letzte, woran sie sich erinnern konnte, bevor alles um sie herum schwarz wurde. Ihr Gedanken drifteten ab und nichts war mehr da. Als sie wieder erwachte, dröhnte ihr Kopf, so als wäre eine Herde Elefanten darüber hinweg gelaufen. Das Schwarz minderte sich, als sie versuchte ihre Augen zu öffnen. Mit jedem Stück mehr pochte auch ihr Kopf wieder mehr sodass sie ihre Augen noch einmal stöhnend schloss. Was war nur los? Was war mit ihr geschehen? Und wo zum Henker war sie überhaupt? Weich? Warum war der Untergrund so weich? Immer wieder ließ sie ihre Hände über den weichen Untergrund fahren, konnte jedoch nicht einordnen, was diesen verursachte. Wo war sie nur? Das letzte woran sie sich erinnern konnte war, dass sie in diesen Club gegangen war. Sie war von jemandem angesprochen worden und er hatte ihr einen Drink ausgegeben. Dann war alles weg. Nur noch eine Stimme war in ihrem Kopf, die nach ihr gerufen hatte. Aber wer? Wer war es gewesen? Und wo war sie nun? Stöhnend fasste sie sich an ihren Kopf, der von dem ganzen nachdenken nur noch mehr schmerzte, als sie leicht zusammen zuckte. „Granger.“ Täuschte sie sich, oder hörte sie Erleichterung aus der Stimme? „Alles klar bei dir? Wie geht es dir?“, fragte die Stimme erneut und langsam erkannte sie Sie auch. „Zabini?“, keuchte sie leise, ihre Stimme hatte sie scheinbar auch noch nicht wieder im griff. Träge öffnete sie ihre Augen und versuchte den Schmerz zu unterdrücken, der damit einher ging. Es war auch nicht gerade hilfreich, dass sie genau hinauf zu einer Lampe sah, als sie ihre Augen öffnete. Erneut stöhnte sie leicht auf, versuchte sich an das grelle Licht zu gewöhnen und sah zu der Stimme, welche mit ihr sprach. „Granger? Verstehst du mich?“ Ein schwaches nicken ihrerseits, war die folge. Angestrengt versuchte sie seinen Bewegungen zu folgen. „Wo...“, versuchte sie zu sprechen, wollte einfach nur wissen, wo sie gelandet war und warum Zabini bei ihr war. „Ist gut warte. Trink das erst einmal.“, hörte sie ihn sagen und sah den Becher, welchen er ihr reichte. Vorsichtig spürte sie seinen Arm, der sich unter ihrem Kopf über ihre Schultern legte und sie sachte anhob. Zittrig hob sie ihre Hand zum Becher und trank gierig einen Schluck des darin enthaltenen Wassers. „Das Wasser enthält Schmerzmittel gegen die Kopfschmerzen. Du hast etwas verabreicht bekommen, als du in dem Club warst. Kannst du dich noch an etwas erinnern?“ Sein fragender Blick lastete schwer auf ihr. Sollte sie ihm antworten? Konnte sie ihm denn überhaupt antworten? „Ich... erinnere mich.“, krächzte sie noch leicht, auch wenn sie ihre Stimme schon wieder etwas besser benutzen konnte, als vor dem Wasser, von dem sie gleich noch einen großen Schluck nahm. „Du hast etwas verabreicht bekommen. Soweit ich weiß, ist es so etwas wie die Muggle sagen: 'Vergewaltigungsdroge'. Sagt dir das irgendwas?“ Nachdenklich sah sie den Schwarzhaarigen an und nickte leicht. Ja, sie wusste was das bedeutete. Dann hatte sie sich das stechen in ihrem Unterleib doch nicht eingebildet. „Granger... Ich konnte dich nicht ganz rechtzeitig retten. Er hatte schon Hand an dir gelegt, aber... Wenn ich dich untersuchen soll, ich meine... Ich kann dich abchecken. Aber es könnte auch unangenehm für dich sein, daher wollte ich damit warten, bis du wieder wach bist.“ Sie war vergewaltigt worden? Hatte er ihr das gerade gesagt? Tränen bildeten sich in ihren Augen. Hatte er sie wirklich noch gerettet, bevor es gänzlich zu spät gewesen wäre? Aber dann wäre er es ja gewesen, der ihren Namen geschrien hatte. „Wo.. wo ist Malfoy?“ Es fiel ihr gerade erst wieder ein. Das ganze war seine Schuld. Nur seine. Wenn er gekommen wäre, dann wäre doch nichts geschehen. Dann hätte sie ihren Abend mit diesem Idioten verbracht, aber nein, der war ja sicherlich dabei eine daher gelaufene Schlampe zu vögeln, während ihr so etwas passierte und er sich vermutlich Tod lachte, dass sie zum Treffen gekommen war und sich Hoffnungen gemacht hatte. „Hermione... Es ist noch mitten in der Nacht. Beziehungsweise ist es gerade mal kurz nach eins. Er ist noch bei einer Ärzte Konferenz. Er ist höher gestellt als ich, da er ein Jahr vor mir die Ausbildung zum Heiler begonnen hatte und dazu äußerst begabt diesem Beruf nach geht. Daher wird er auf solchen Konferenzen immer länger bleiben müssen als ich. Meist wird am Ende der Konferenz noch getrunken. Es war nicht geplant, dass er dich deswegen versetzt. Er hatte angenommen, er würde es frühzeitig schaffen von dort weg zu kommen, doch es klappte nicht, weswegen er mich geschickt hatte um dir die Nachricht zu bringen, doch als ich dort ankam, wo ihr euch treffen wolltet, warst du schon weg und ich nahm an, dass du nach Hause zu deinen Eltern gegangen wärst, aber als ich dich dann dort in diesem Club fand...“, unterbrach er sich. Sie musste zugeben, dass es ziemlich Sinnvoll klang und dennoch konnte sie nicht umher, zu denken, dass er sie mit Absicht versetzt hatte. Dass es gar keine Konferenz gab und Blaise sich das alles nur ausdachte, um seinen Freund zu verteidigen, doch sein Blick war so entschuldigend ehrlich, dass sie nicht weiter dran zweifeln konnte, selbst wenn sie es gewollt hätte. „Ich... Untersuche mich... Bitte.“, hauchte sie nur leise und schloss erneut ihre Augen, sah sein nicken nicht mehr und zuckte zusammen, als Sie seine warmen Hände spürte, als er ihr Oberteil sachte hoch schob und begann ihren Bauch abzutasten. Er saß seitlich neben ihr und sein Blick war fachmännisch, wofür sie ihm mehr als nur Dankbar war, doch das zufallen einer Tür ließ sie zusammen zucken, während Blaise einfach fort fuhr und ihren Bauch und ihre Seiten abtastete, um zu sehen, ob sie irgendwelche Verletzungen in dem Bereich hatte. „Man, war das anstrengend. Hast du sie gefunden Blaise?“, hörte sie die Stimme des Blonden rufen, dessen Schritte immer näher kamen, bevor sie stockend stehen blieben. „Was bei Merlin...“ Irrte sie sich, oder schwang in seiner Stimme Wut mit? Vorsichtig sah sie zu dem Blonden, welcher sein Jackett fallen gelassen hatte und auf sie zu kam. „Draco...“, setzte der Schwarzhaarige an, wurde jedoch unterbrochen und leicht von ihr weggerissen. „Was Blaise? Ich hab dir gesagt, du sollst sie abfangen und nicht her bringen und an ihr herum fummeln!“ „Komm mal wieder runter Draco!“, konterte der Dunkelhäutige jedoch nur zischend, bevor er Hermione kurz ansah und schief lächelte. „Ich komme gleich wieder. Trink noch etwas, viel trinken ist gerade jetzt wichtig für dich. Das Mittel trocknet den Körper schnell aus, weswegen du auch nicht richtig reden kannst.“ Vorsichtig nickte sie, hielt jedoch ihren Blick auf den Blonden, welcher seinen besten Freund wütend an funkelte. Benahm er sich immer so, wenn er dachte sein bester Freund würde ihm sein Spielzeug nehmen? Spielzeug... Genau das war sie doch nur für ihn. Ein Spielzeug, mit dem er machen konnte was er wollte. Mit dem alle machen konnten, was sie wollten. Wie man sah. „Welches Mittel Blaise?“, hörte sie den Draco noch zischen, bevor sie den Raum verließen und sie im dunkeln zurück ließen da Blaise, wie sie annahm, das Licht gelöscht hatte. Langsam drehte sie sich auf die Seite und atmete den Duft ein, der von den Laken ausging, auf denen sie lag. Irgendwo hier musste doch eine Decke sein. Leicht fröstelnd versuchte sie in dem dunklen Zimmer etwas zu sehen, konnte sich jedoch nur auf ihren Tastsinn verlassen, durch den sie schlussendlich eine brauchbare Decke fand und über sich zog. Eingekuschelt in die Decke und ihren Kopf ins Kissen drückend, rollte sie sich zusammen. Ihre Gedanken rasten, versuchten sich zu erinnern, was geschehen war, doch nichts dergleichen war zu finden. Stattdessen fielen nur ihre Augen zu und erneut verschwammen all die Empfindungen um sie herum. „Also?“, pochte Draco vor der Tür darauf, zu erfahren, was nun überhaupt los war. Er war seinem besten Freund nicht einmal sauer, dass dieser die Brünette mitgebracht und in sein Bett gelegt hatte, doch warum musste er sie betatschen? „Draco.“, stöhnte der Schwarzhaarige auf, wand sich von ihm ab und betrat das Wohnzimmer des Apartments, in dem sie für die Zeit wohnten. Zielstrebig ging er auf die integrierte Bar zu, holte sich ein Butterbier aus der Kühlung und schob eben so Draco eines zu. „Ich hab ihr ein Mittel gegen ihre Kopfschmerzen gegeben.“, begann er eindringlich zu sprechen, während er sich gegen die Theke lehnte und mit der Hand durch seine schwarzen Haare strich. „Als ich dort an kam, wo du sie treffen wolltest, war sie nicht mehr da. Ich hatte angenommen sie wäre nach Hause gegangen und bin in einen Club gegangen.“, berichtete er, wurde jedoch erneut unterbrochen. „Ach und da dachtest du dir, du schleppst sie einfach mal ab, schleifst sie in mein Zimmer, in mein Bett und wenn ich gekommen wäre, hätte es so ausgesehen, als hätte sie dort auf mich gewartet, nachdem du sie abgefüllt gevögelt hättest?“ Noch immer war die Wut in der Stimme des Blonden nicht gesunken und Blaise hatte zu tun, an sich zu halten. Wie konnte man nur so eifersüchtig sein, wenn man nicht einmal mit der Frau zusammen war? War das sein verletztes Ego? Tief seufzte er und nach einen Schluck des Bieres, bevor er weiter sprach. „So war es nicht. Als ich in den Club kam, habe ich mich erst einmal umgesehen und wollte an die Bar. Dort erzählten dann jedoch zwei Betrunkene Vollidioten, dass sie weiter hinten in einem abgelegenen Teil des Clubs einen Typen gesehen hatten, der es mit einer Frau treibt, die ziemlich betrunken sein sollte. Ich bin nachsehen gegangen, da wir als Ärzte in solchen fällen oft zu Hilfe geholt werden, wie du weißt. Als ich die besagte Ecke jedoch fand, war es nicht irgend eine Frau. Es war Granger.“ „Du willst mir also sagen, dass Granger betrunken mit irgend einem Kerl geschlafen hat? In einem Öffentlichen Club, in dem sie jeder sehen konnte?“ Skeptisch zog der beste Freund des Schwarzhaarigen die Augenbrauen zusammen und musterte ihn von oben bis unten, schien checken zu wollen, ob er auch wirklich die Wahrheit sprach. „Das wollte ich nicht sagen. Granger hat keineswegs freiwillig mit ihm geschlafen. Der Typ hat ihr eine Vergewaltigungsdroge verabreicht Draco. Ich konnte sie zwar retten aber...“, unterbrach er sich kurz. Er wusste nicht, wie Draco darauf reagieren würde, denn allen Anschein nach, hatte sein bester Freund nicht nur ein Spielzeug in Hermione Granger entdeckt. Neugierig und nervös beobachtete er, wie der Blonde begann zu zittern und die Hände zu Fäuste zu ballen, das Bier zuvor auf dem Tresen stehen lassend. „Sie wurde also...“, stellte er die Frage, welche der Schwarzhaarige nur bestätigen konnte, ohne das er weiter sprechen musste. „Ja. Er war schon zu weit, als ich bei ihr an kam. Sie wurde Missbraucht Draco. Gegen ihren Willen und gerade als du gekommen warst, wollte ich sie abtasten. Ich habe sie zuvor um Erlaubnis gefragt. Alter, du weißt das ich keine Frau anfasse, die dein Interesse geweckt hat.“ „Wie geht es ihr?“ „Den Umständen entsprechend. Sie wusste nicht, was mit ihr passiert ist. Ich habe es ihr vor kurzem erst gesagt. Sie hat nach dir gefragt. Vielleicht solltest du nach ihr sehen. Mit dir verbindet sie mehr, als mit mir.“, kam es ruhig. Er wollte Draco nicht mehr reizen oder ihm ein schlechtes Gewissen machen. Sicher machte er sich nun genug vorwürfe, dass er nicht da gewesen war. Dass er nicht zum Treffen erschienen war. „Draco... Es ist nicht deine Schuld. Wenn sie es nicht gewesen wäre, dann jemand anderes.“, wollte er ihn beruhigen, merkte jedoch schnell, dass es nur nach hinten losgehen konnte. „Wenn ich da gewesen wäre, dann wäre es aber nicht ihr passiert. Dann wäre es irgend jemand anderes passiert und nicht Granger.“, zischte dieser leise und er kam nicht umhin, ihm zuzustimmen. Wäre diese Konferenz nicht gewesen, dann hätte Draco sich mit ihr getroffen und das hätte bedeutet, dass es nicht sie gewesen wäre. „Ich sehe nach ihr.“, würde er aus seinen Gedanken gerissen und konnte ihm nur noch nach sehen, bis er in seinem Zimmer verschwunden war. „Tu das. Sie wird nun jemanden brauchen.“, nuschelte er noch und begab sich zur Coach, auf die er sich mit dem Bier in der Hand fallen ließ und durch die großen Panorama Fenster hinaus blickte. Das Bild, welches sich seit der Szene in seinen Kopf gebrannt hatte, würde er wohl nie mehr vergessen. Sie hatte da gelegen, wie Tod, während er sich an ihr vergriffen hatte. Leise öffnete sich die Zimmertür einen Spalt breit, sodass das einfallende Licht ihre Augen einen Spalt breit öffnen ließ. Vorsichtig schloss er die Tür wieder hinter sich und schlich durch das Zimmer darauf bedacht, keine Geräusche zu machen. Beim eintreten hatte er gesehen, dass sie sich in seinem Bett zusammen gerollt und ihre Auge geschlossen hatte. „Granger?“, flüsterte er leise, während er das Licht auf dem Nachttischchen anschaltete und auf ihren Rücken sah, der sich gleichmäßig hob und senkte. „Ich hätte dir früher Bescheid sagen sollen, dann wäre das alles nicht passiert.“, entglitt es seinen Lippen. Gespannt lauschte sie seinen Worten und spürte, wie sich die Matratze hinter ihr etwas absenkte, als er sich darauf sinken ließ. Seine Hand legte sich leicht auf ihren Arm und streichelte ihn vorsichtig, wollte er sie doch nicht wecken. Er wusste, dass auch sie ihm die Schuld dafür geben würde, wenn sie erst einmal wieder wach war. „Draco?“, hauchte sie leise, hoffte, dass er sie nicht gehört hatte. Er war so anders uns sie hatte das dringende Bedürfnis, ihn nun bei sich zu haben. Zu hören, dass alles gut war und es nicht wieder passieren konnte, doch andererseits fragte sie sich, warum sie ihn ansprach. „Du bist wach.“, kam es überrascht von ihm. Er hatte recht, sie war wach, doch wusste sie beim besten Willen nicht, was sie sagen sollte. „Bleibst du nun hier?“, fragte sie stattdessen das erste, was ihr in den Sinn kam, bevor sie sich zu ihm herum drehte und somit Platz neben sich frei machte. Sein Blick schien sie verschlingen zu wollen. Jeden Zentimeter von ihr tastete er ab und versicherte sich, dass sie keine Verletzungen davon getragen hatte, auch wenn er wusste, dass die Verletzungen nach so einer Tat meist Psychisch und nicht Physisch waren. „Es tut mir leid.“, kam es Tonlos über seine Lippen, bevor er sich neben sie legte und sie in seine Arme zog. Kurz versteifte sie sich, erinnerte sich jedoch schnell wieder daran, dass sie nun in Draco Malfoys Armen lag. Selbst, wenn er im Zug nur Sex im Kopf gehabt hatte wusste sie, dass er sie nicht einfach so nehmen würde. Er würde ihr so nicht schaden. Dafür kannte er andere Mittel und Wege. Kapitel 4: Du bist Schuld. Ich beschütze dich. ---------------------------------------------- Grummelnd erwachte sie am nächsten Morgen in der wohligen wärme einer Umarmung. Nur langsam schlug sie ihre Augen auf. Eigentlich hatte sie noch weiter schlafen wollen, doch ihr Hals war so trocken, dass es schon weh tat und sie erinnerte sich gleich wieder, was am Abend zuvor geschehen war, weswegen sie nun das dringende Bedürfnis verspürte, nachzusehen, in wessen Armen sie lag. Vorsichtig, als würde sie angst haben dem Schrecken ins Gesicht sehen zu müssen, öffnete sie ihre Lider und blickte augenblicklich in zwei dunkelgraue Augen, welche sie aufmerksam beobachteten. Erschrocken wich sie aus der Umarmung zurück, realisierte nur langsam, wer dort vor ihr lag und sie gemustert hatte. „Malfoy?“, fragte sie kratzig, sicher gehen wollend, dass sie wirklich den richtigen vor sich hatte. „Guten morgen Granger.“, lächelte er leicht, setzte sich auf und nahm ein Glas von seinem Nachttisch, zu den er sich gedreht hatte. Vorsichtig reichte er ihr das Glas, welches sie sofort annahm und gierig daraus trank. „Trink nicht zu schnell, sonst verschluckst du dich nur.“, warnte er sie, jedoch zu spät, da sie schon in der nächsten Sekunde begann heftig zu husten. Leicht grinsend entnahm er ihr wieder das Glas und wartete, dass es ihr besser ging, bevor er es ihr neu gefüllt wieder gab. „Sagte ich es nicht?“, lachte er leise und beobachtete sie dabei, wie sie vorsichtig weiter trank. Es war ihr unangenehm, so angesehen zu werden, gerade wenn er es war, der sie so offensichtlich musterte. „Guck nicht so. Mir geht es gut.“, sagte sie leichthin, nicht daran denkend, was der Satz bewirkte. „Geht es dir wirklich gut?“, fragte er sie besorgt. Oder bildete sie sich das nur ein? Nein, tat sie nicht. Ein blick in sein Gesicht, seine Augen zeigte ihr, dass er sich wirklich sorgen um sie zu machen schien. „Ich...“, begann sie, kam jedoch nicht weiter, ohne sich wieder an alles zu erinnern. Sie hatte am Abend zuvor noch getrunken. War in einem Club, weil sie auf ihn gewartet hatte, der nicht erschienen war und dann... dann war ihr schwindelig geworden. Ihre Glieder wurden schwächer und ihre Sicht und ihr denken wurde beeinträchtigt. Und dann war da dieser Typ. Der, mit dem sie etwas getrunken hatte. Gleich im nächsten Moment hörte sie wieder die Worte, welche Blaise ihr gesagt hatte, als sie in diesem Bett wieder aufgewacht war. „Granger... Ich konnte dich nicht ganz rechtzeitig retten. Er hatte schon Hand an dich gelegt,...“ „Nein...“, hauchte sie verzweifelt. Das durfte nicht wahr sein. Und sie hatte sich nicht wehren können. War angefasst worden. „Ich... ich muss Duschen. Jetzt!“, murmelte sie vor sich her, bevor sie regelrecht aus dem Bett sprang, das Glas einfach irgendwo abstellte und eilig aus dem Zimmer lief. Alarmiert sprang der Blonde ebenfalls aus dem Bett und lief ihr eiligst nach. „Granger warte doch!“, rief er ihr nach und packte sie am Handgelenk, welches er gerade so zu fassen bekam. „Nein. Fass mich nicht an!“, kreiste sie auf der Stelle los. Erschrocken über ihren Ausbruch ließ er ihr Handgelenk fallen und starrte sie nur mit geweiteten Augen an. „Hermione...“, versuchte er es noch einmal ruhiger, sanfter, doch es half nichts. Erschrocken und mit geweiteten Augen hielt sie sich ihr Handgelenkt dicht an die Brust gepresst, welches er soeben noch gefasst hatte und machte einen Schritt rückwärts, weg von ihm. „F-fass mich nicht... an. Das alles ist deine Schuld. Nur deinetwegen... kam es so weit. Wenn du pünktlich aufgetaucht wärst dann...“, versuchte sie zu sprechen, doch mit jedem Wort, jeder Silbe fiel es ihr schwerer die Worte über ihre Lippen zu bringen. Schluchzend endete sie mitten im Satz, schaffte es nicht, noch weiter zu sprechen. Er war schuld. Wenn er da gewesen wäre. Wenn er gehalten hätte, was er versprochen hatte. Und er wusste es. Er hatte es gewusst. Sie gab ihm die Schuld daran und es stimmte. Er gab sie sich ja selber. Mit allem was sie sagte, hatte sie recht. Es war allein seine Schuld, dass es soweit gekommen war. Wäre doch nur diese blöde Konferenz nicht gewesen, von der er sich nicht hatte wegschleichen können. Dabei waren seine Gedanken doch schon den gesamten Abend bei ihr. Vor Wut zitternd, konnte er nichts weiter tun, als sie anzusehen. Zu sehen, wie sie Ängstlich vor ihm zurück wich und sich fest gegen die Wand in ihrem Rücken drückte, immer auf der Hut, dass er sie ja nicht noch einmal berühren konnte. Zähneknirschend und die Hände zu Fäusten ballend wand er seinen Blick von ihr ab. Konnte nicht mehr länger mit ansehen, wie sie vor ihm Angst hatte. Wie sie ihm vorwürfe machte, die auch noch stimmten. Dabei hatte er sich vorgenommen, sie ganz Gentleman like zu verführen. Ihr den verstand zu rauben und ihr zu zeigen, dass er nicht mehr der Arsch von früher war. Viel zu lang hatte er schon damit gewartet, sich bei ihr zu entschuldigen und ihr zu zeigen, was sie wirklich wert war. Doch nun war es zu spät. Sie verachtete ihn noch mehr als vorher und er konnte es ihr nicht einmal verübeln. „Das Bad ist die linke Tür schräg hinter dir.“, brachte er heiser heraus, während er sich zum Gehen wand. Er hielt es keine Sekunde länger mehr in diesem Apartment aus. Schnellen Schrittes ging er in sein Zimmer, schnappte sich sein Jackett vom vor Abend und verließ das Zimmer so schnell wieder, wie er gekommen war. Zitternd sank die Brünette währenddessen an der Wand hinab, an die sie sich gepresst hatte. „Es war nicht seine Schuld. Er konnte nichts dafür.“, ertönte neben ihr eine weitere Stimme, die sie zusammen fahren ließ. Ruckartig drehte sie ihren Kopf in dessen Richtung, nur um den Schwarzhaarigen Freund Dracos zu entdecken, welcher sie gefunden und sich um sie gekümmert hatte. „Ich... ich weiß doch.“, brachte sie stockend hervor und wieder quollen die Tränen in Bächen aus ihren Augen. Sie wusste, tief in sich drin, dass es nicht seine Schuld war. Er hatte es nicht geschafft und hatte Blaise geschickt. Wenn er nicht gekommen wäre, dann wäre alles noch viel schlimmer geworden. Dennoch tat die Vorstellung weh, dass es nur so weit gekommen war, weil er seinen Verpflichtungen nachgegangen war, die er als Arzt nun einmal hatte und unweigerlich drängte sich ihr die Frage auf, ob es immer so wäre, wenn sie zusammen wären. Ob er dann immer mehr für andere da wäre, als für sie, wenn sie ihn wirklich brauchte. Sie wollte so nicht denken, war sie doch nicht einmal verliebt in diesen verdammten Arsch, doch jedes mal, wenn sie an ihn dachte, drängte sich ihr der Gedanke auf, ob es wirklich so wäre. „Du solltest nicht darüber nachdenken, was gewesen wäre wenn. Es ist passiert und weder du noch Draco können etwas dagegen machen.“, sagte der Schwarzhaarige und hockte sich leicht zu ihr herunter, während seine Hand behutsam auf ihrer Schulter ruhte. „Komm. Dusche dich erst einmal ich lege dir gleich ein paar Sachen hin.“, lächelte er leicht aufmunternd und löste sich wieder von ihr, um aus Dracos Zimmer ein paar Sachen zu holen, die er ihr zum Anziehen geben könnte. Sie wären ihr zwar zu groß, aber mit einem Zauber würden sie schon passen und es war immer noch besser, als die Sachen vom Vorabend, die sie sicherlich lieber verbrennen würde, als sie noch länger an ihrem Körper zu tragen. Noch immer liefen ihr die Tränen über ihre Wangen, doch sie wusste, er hatte recht. Vorsichtig rappelte sie sich auf und ging in das Bad, welches Draco gemeint hatte. Erst unter der Dusche konnte sie langsam wieder ruhiger über alles nachdenken. Verbannte den Schmerz der Erinnerung mit dem Brennen auf ihrer Haut, das sie beim Reinigen ihres Körpers mit dem kratzigen Schwamm verursachte. Immer wieder dachte sie über alles nach, gelangte an den Punkt, an dem ihre Tränen wieder kamen und schrubbte nur um so döller, um alles rein zu waschen. Sie fühlte sich dreckig und beschmutzt und so langsam wünschte sie sich die Wärme zurück, die sie noch verspürt hatte, als sie in den Armen ihres damaligen Feindes aufgewacht war. Erneut begann sie zu schluchzen, ihre Beine sackten unter ihr zusammen und nichts war da, um ihr halt zu geben. Er war nicht da, denn sie hatte ihm Vorwürfe gemacht. Ihm gesagt, dass er an allem Schuld war. Sie wusste nicht, wie lang sie so dort saß, zusammen gesunken, die Beine an sich gezogen, welche Rot und blutig vom waschen waren und sich dennoch anfühlten, als wären sie nie gesäubert worden, von den Berührungen, die sie hatte über sich ergehen müssen. „Nein, ich werde nicht nach ihr sehen. Verdammt Blaise, sie hasst mich und zurecht! Wenn ich konsequent gesagt hätte, dass ich gehen muss, dann wäre das alles nicht passiert. Es wäre nicht passiert, wenn ich sie nicht überhaupt erst dorthin bestellt hätte.“, rief er wütend, aber eben so erschöpft. Er wusste, dass es falsch war. Die Sorge um die Brünette Schönheit blieb konstant in jeder seiner Fasern, welche immer mehr Alarm schlugen, mit jeder Minute, die sie in diesem Badezimmer verbrachte. Bis vor zehn Minuten hatte er noch auf dem Dach des Hotels gestanden, in dem sie untergekommen waren und hatte eine nach der anderen geraucht, einfach nur, um etwas zu tun und seine zittrigen Finger zu beschäftigen. „Schluss! Es ist verdammt noch einmal nicht deine Schuld Draco! Was hättest du tun sollen? Einfach die Konferenz sprengen, weil du ein Date hattest? Merlin, die hätten dich hochkant rausgeschmissen. Du wärst deine Beförderung los, oder noch besser, gleich deinen gesamten Job. Du hast das, was passiert ist, nicht zu verantworten! Niemand hat ihr gesagt, sie soll in diesen Club gehen und sich mit diesem Typen abgeben. Es konnte doch niemand ahnen, was geschehen würde! Nun krieg endlich deinen Arsch hoch und sieh nach ihr, sie ist mittlerweile fast eine Stunde da drin!“ Egal was Blaise sagte, er wusste, er hatte schuld und dennoch erhob er sich langsam von seinem Platz. Eigentlich hatte er sogar angenommen, dass sie schon längst verschwunden gewesen wäre. Dass sie nur schnell duschen und dann so schnell wie möglich von ihm weg wollte, doch dem war nicht so. Als er wieder drinnen angekommen war, war Blaise nur so umher getigert und hatte immer wieder auf die Tür des Badezimmers gestarrt. Nur langsam näherte er sich eben dieser Tür, wusste nicht, was ihn erwarten würde. Sicherlich würde sie ihm irgend etwas an den Kopf werfen, wenn er auch nur wagte einen Schritt ins Badezimmer zu gehen, doch andererseits... Sie war wirklich schon viel zu lang darin und die Sorge um sie, trieb ihn dazu endlich die Tür zu öffnen, an die er seine Hand schon gelegt hatte. Vorsichtig und langsam öffnete er die Tür einen Spalt, wagte es den Kopf durch diesen zu stecken und leise nach ihr zu rufen. „Granger?“, fragte er in die Stille hinein, in der er nur das Prasseln des Wassers hörte, welches unaufhörlich aus der Dusche kam, bis ihm das leise schluchzen auffiel, was mit dem stetigen rauschen einher ging. „Hermione?“, versuchte er es erneut, wagte nun doch, langsam hineinzugehen, jedoch immer auf der Hut, nicht doch etwas gegen den Kopf zu bekommen. Die Tür hinter sich schließend sah er sich in dem Badezimmer um. Dicker Wasserdampf stieg auf und versperrte ihm die Sicht. Was tat sie nur? Erneut vernahm er ein Schluchzen, was seine Aufmerksamkeit erregte. Behutsam lief er zur Dusche, musste acht geben, nicht auszurutschen. Der Dunstnebel lichtete sich etwas, je näher er der Dusche kam, doch was er dann sah, verschlug ihm den Atem. Dort saß sie, auf dem Boden der Dusche, das Wasser unaufhörlich über sie hinein regnend, die Beine dicht an ihren Körper gezogen, welcher an fast allen Stellen rot aufleuchtete. Blut Quoll aus einigen Wunden, die sie sich zugefügt haben musste. Instinktiv lief er schneller, zog die durchsichtige Duschtür auf und kniete sich in das Wasser, welches den Boden durchnässte. Schmerzhaft stöhnte er auf, als das Wasser seinen Körper traf. „Scheiße verdammt!“, schrie er ungehalten durch das Badezimmer, während er so schnell wie möglich die Dusche ausstellte, welche so heiß wie es nur ging auf die beiden nieder prasselte. Erschrocken keuchte er auf, als er sie sah. Ihr Blick traf seinen mit so viel Trauer, dass es ihm das Herz zerriss. Ohne weiter darüber nachzudenken zog er sie an sich heran, schlang seine Arme um sie und hob sie behutsam vom Boden auf, auf dem sie sich bis eben noch befand. Vorsichtig um nicht mit ihr auszurutschen, trug er sie zur Toilette, auf die er sie setzte und ihre Wunden begutachtete. „Was hast du getan?“, flüsterte er leise, so als würde jeder zu laute Ton sie zerbrechen lassen. „Draco...“, hauchte sie nur, veranlasste ihn somit wieder zu ihr aufzusehen und ihre Tränen zu bemerken, die erneut über ihre Wangen liefen. „Shhh~ Es ist gut. Bleib ruhig sitzen. Ich verbinde das schnell, dann ziehen wir dich an und alles wird wieder gut, das verspreche ich dir.“ Sanft wischte er mit seine Hand die Tränen von ihren Wangen und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor er sich erhob und zum Medizin Schränkchen ging, aus dem er alles holte, was er brauchte. Schnell war er wieder bei ihr und versorgte ihre Wunden, die sie sich selber zugefügt hatte. Ihr ganzer Körper glühte nur so von dem heißen Wasser, dass sie sich ausgesucht hatte und ihre Haut verbrannte. Mit einem einfachen Zauber trocknete er sie vollständig und half ihr in die Kleidung, die Blaise zwischendurch ins Badezimmer gelegt hatte. Vorsichtig, um sie nicht erneut zu erschrecken, hob er sie auf seine Arme und trug sie aus dem Badezimmer. Sein Blick traf Blaise, welcher ungeduldig auf die beiden gewartet hatte. Kaum waren sie heraus getreten, hatte er etwas sagen wollen, doch Draco schüttelte nur den Kopf, um ihm zu deuten, besser nichts zu sagen und das er ihm alles erklären würde. Vorsichtig trug er sie erneut in sein Zimmer, wo er sie auf dem Bett absetzen wollte, doch ihre schmalen Finger hatten sich mit aller Kraft in sein Hemd gekrallt, sodass sie ihn einfach nicht los ließ. „Ich... es war nicht.. deine Schuld.“, brachte sie schließlich leise heraus, wobei ihre Stimme zitterte, als hätte sie bis gerade eben noch in der Kälte gesessen und im tiefsten Schnee auf ihn gewartet, nur um ihm dies zu sagen. Und sie hatte wieder einmal recht. Es war nicht seine Schuld. Aber es war auch nicht ihre Schuld und das musste er ihr klar machen. „Hermione... Es war nicht deine Schuld. Du konntest nichts dafür. Du hast es nicht bemerkt und du hättest es auch nicht verhindern können, wenn du es bemerkt hättest. Dieses Schwein ist schuld und er wird dafür büßen, was er dir angetan hat, glaube mir.“, brachte er Zähne knirschend hervor. Er wollte sie nicht erschrecken oder sie wieder von sich treiben, wo sie ihn nun doch endlich nicht von sich schob, doch die Wut darüber, dass man ihr so etwas angetan hatte, stieg erneut in ihm auf. „Draco.. Wirst du das nächste mal da sein?“ Verwirrt und dennoch erleichtert darüber, dass sie ihn bei sich haben wollte, nickte er nur stumm, beobachtete ihre Bewegungen, ihre Gesichtszüge, die er in- und auswendig kannte. „Ab jetzt, wartest du immer zuhause, bis ich dich holen komme.“, entgegnete er ihr und ließ sie endlich sanft auf sein Bett gleiten, in dem sie sich gleich fallen ließ. Ein leichtes lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als sie seine Worte vernahm und ihm glauben schenkte. Sie sah in seinen Augen, dass er sich die Schuld an allem gab und das war auch der Grund, weswegen sie ihm sagte, dass er nicht schuld war, denn das war er nicht, auch wenn sie zuvor noch so wütend und verletzt gewesen war, dass sie ihn beschuldigt hatte. Ein Blick in seine Augen verriet ihr, dass es ein Versprechen war. Er würde sie abholen und er würde auf sie acht geben. Sie nicht von seiner Seite lassen und sie immer im Blick halten, sodass ihr nicht noch einmal so etwas geschehen konnte. Und dafür war sie ihm unendlich dankbar, denn sie wollte ihn an ihrer Seite, seit sie sich in der Zug Toilette so nah waren. „Ab jetzt, werde ich dich nicht mehr aus den Augen lassen.“, hauchte er leicht, während er sich zu ihr hinab beugte und sie zärtlich auf die Stirn küsste. Und sie wusste, dass es ein Versprechen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)