Kirschtraum von -Kassiopeia- (Geschichten Sammlung) ================================================================================ Kapitel 4: Ende und Anfang -------------------------- Mein Herz wird schwer bei dem Gedanken dir dies hier zu schreiben. Dies hier zu schreiben, bedeutet dich ein letztes Mal gesehen zu haben, unwissend ob uns das Leben je wieder zusammen führen wird. In den Monaten, in welchen wir uns kanten, hat sich so vieles in mir aufgestaut, was ich dir erzählen, sagen oder beichten wollte. Soviel und doch habe ich all dies nie übers Herz gebracht. Vielleicht aus Angst, dass du mich meiden würdest oder mich mit anderen Augen betrachtest, vielleicht auch einfach weil ich nicht den Mut hatte ehrlich zu sein. Nun wähle ich diesen Weg, einen Weg der mir deine Reaktion auf diese Worte verwehrt und gleichzeitig einen Schutz bietet, denn ich habe Angst vor der Wahrheit. Vor 10 Monaten bist du in unsere WG gezogen. Am Anfang war ich skeptisch ob es mit so unterschiedlichen Charakteren wie wir es waren funktionieren könnte. Da war da Naruto, der so lebensbejahende, fröhliche und feierfreudige Typ, der mehr Freunde hat als du und ich zusammen. Dann du, der kühle, ruhige und ehrgeizige BWL Student der einen genauen Plan von seiner Zukunft hat und ich. Das einzige Mädchen der WG. Die unsere Gemeinschaftsräume sauber gehalten hat, euch während Klausuren mit Lebensnotwendigem versorgt hat und die Zufrieden mit einem ehrlich gemeinten Danke war. Ich hatte meine Zweifel an unserem WG Leben, aber bereits nach wenigen Wochen konnte ich es gar nicht erwarten von der Arbeit nach Hause zu kommen und euch in euren Zimmern zu nerven. Euch zu erzählen was alles passiert ist und am Abend, im Wohnzimmer oder auf dem Balkon, zu sitzen und beim Sonnenuntergang mit euch, eine Zigarette zu rauchen und ein Bier zu trinken. Mir werden diese gemeinsamen Abende fehlen. Mir wird das Zusammenspiel unserer Talente und Ideen fehlen. Naruto wird mir mit seiner durchgedrehten Art fehlen und vor allem du wirst mir fehlen. Ich weiß nicht wann es begann. Irgendwann viel mir Abends in den Clubs auf, dass es mich störte, wenn du mit anderen Mädchen getanzt oder dich unterhalten hast. Ich schob diese Beobachtung weit von mir weg. Ich redete mir ein, dass du dein Leben halt so zu leben haben darfst, wie es dir gefällt, was ja auch stimmt, es ist dein Leben und da habe ich mich nicht einzumischen. Für mich war die Lösung ganz klar, ich ging einfach nicht mehr so häufig mit dir auf Partys. Erdachte Linderung meiner Emotionen dir gegenüber, doch es wurde nicht besser. Ich war zwar nicht körperlich auf den Partys auf denen du warst, aber meine Gedanken kreisten immer wieder darum was du wohl in diesem Moment tatest. Warst du am tanzen, am flirten? Es machte mich wahnsinnig. Dann irgendwann nach drei Monaten hast du begonnen von diesem Mädchen zu sprechen. Du hattest etwas für sie übrig, mochtest sie sogar. Naruto unterstützte dich mit vielen Vorschlägen, wie du ihr Herz gewinnen könntest und ich? Ich hüllte mich in Schweigen oder versuchte den Blonden zu zügeln. Der Gedanke daran, nicht mehr die einzige Frau zu sein, die du am Morgen als erste und am Abend als letzte sahst, machte mich traurig. Da wurde es mir schließlich ganz bewusst. Ich war in dich verliebt. Ich war eine verliebte Närrin. Jede Nacht in der du nach Hause kamst und keine Frau mit in den Zimmer ging war eine glückliche, doch ich wusste dass mein Glück nicht immer andauern würde. Irgendwann würdest du eine schöne junge Fremde mitnehmen und sie würde mir all die Attribute aufzeigen, die dir an Frauen gefielen und welche ich ganz offenkundig nicht besaß. Der Tag kam. Ihr hattet Sex. Die Wände unserer Wohnung waren dünn. Ich setzte mir Kopfhörer auf, versuchte es auszublenden und doch verließ ich irgendwann die Wohnung. Der Gedanke sie am Morgen zu treffen war unerträglich. Ich war nicht mehr die Frau die du als letzte am Abend und als erste am Morgen sahst. Bis zum nächsten Tag trieb ich mich in den Straßen der Stadt herum. Betrank mich mit Fremden und versuchte auszublenden, dass in deinen Armen eine andere lag. Überlegte gleiches mit gleichem zu vergelten und einfach irgendeinen Mann mit in die WG zu nehmen und musste mir nach einem kläglichen Flirtversuch eingestehen, dass ich im letzten Moment ohnehin kneifen würde. Ich hatte mich dir ganz und gar verschrieben, dabei hatte ich doch nie auch nur die Aussicht einer Chance bei dir. Ich war ganz offiziell das unglücklichste Mädchen der ganzen Stadt. Trotz meines Liebeskummers den ich verspürte, wollte ich nicht das Naruto oder noch schlimmer, du etwas davon erfuhrst. All mein Unglück beichtete ich einer Freundin, die mir riet, die WG zu verlassen. Fortzuziehen und meine inneren Dämonen, die deinen Namen trugen,hinter mir zulassen. Im Stillen gab ich ihr recht. Nichts hielt mich in unserer Stadt. Den Job könnte ich überall in der Welt machen. Meine guten Freunde waren im ganzen Land verstreut, überall hätte ich neu anfangen können und wäre dennoch nicht alleine gewesen. Für welche Stadt entschied ich mich? Für deine alte Heimatstadt. Dort kannte ich viele Freunde. Aber ich glaube auch, dass meine Entscheidung von der Hoffnung geleitet wurde, dich vielleicht irgendwann mal zufällig in einer der vielen Fußgängerzonen zu treffen. Heute ist mein letzter Tag in unserer WG. Wenn du aus der Uni kommst werde ich bereits meine letzten Sachen ins Auto geräumt haben. Ich weiß, ich habe versprochen mich vernünftig von Naruto und dir zu verabschieden, aber ich kann nicht. Zum einen möchte ich nicht, dass ihr mich weinend in Erinnerung habt, ein Zustand der seit wir zusammen wohnen nicht einmal vorgekommen ist, zum anderen möchte ich euch einfach nicht Leb wohl sagen. Ich möchte euch nicht verlassen, aber ich muss es tun. Unsere gemeinsame Zeit ist schon immer begrenzt gewesen. Ich danke dir für die gemeinsame Zeit und all die Gefühle die du in mir geweckt hast. Ich habe mich durch dich verändert und du hast mein Leben bereichert. Ich erwarte keine Antwort auf diesen viel zu langen Brief. Ich wollte mir nur alles von der Seele schreiben und das Kapitel Sasuke Uchiha abschließen, bevor ein anderes Leben beginnt. Ich liebe dich. Sakura Gelöst von dem Gefühl endlich alles los geworden zu sein, faltete Sakura Haruno den wohl ehrlichsten Brief ihres Lebens zusammen, steckte ihn in einen weißen Umschlag und schob ihn unter der Tür ihres geliebten Mitbewohners durch. Mit dem letzten Karton in der Hand, blickte sie noch einmal in die Wohnung. Mit einem traurigen Lächeln verabschiedete sie sich in Gedanken von einer der schönsten Zeit ihres bisherigen Lebens. Mit einem leisen Klick fiel die Wohnungstür hinter ihr ins Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)