Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 72: Ein guter, alter Bekannter -------------------------------------- Es war schon später Nachmittag, als sich vier Männer von der ANBU auf den Weg zur Grenze machten, um die dort stationierten Kollegen ablösen zu können, die schon seit zwei Tagen ihre Augen nach möglichen Eindringlingen offen hielten. Eindringlinge, die es auf das Leben des Kazekage abgesehen haben könnten und das morgige Fest nutzen wollten, um eine Panik zu verursachen, die unbedingt vermieden werden musste. Neben den vielen Touristen, deren Einreisepapiere sehr streng kontrolliert wurden, würden auch schon sehr bald die Straßenmusikanten eintreffen, die für die musikalische Unterhaltung zuständig waren. "Seht doch. Dort liegt ein weißhaariger Junge im Sand" rief einer der Männer und ließ keine unnötige Zeit verstreichen, sprintete augenblicklich los und ging neben den vermutlich bewusstlosen Jungen in die Hocke, der ein großes Schwert auf seinen Rücken trug. "Seine Klamotten sind durchnässt und..." murmelte er, als er von seinen Kameraden eingeholt worden war und streckte seine linke Hand nach dem Jungen aus, um seinen Puls zu messen. "Vermutlich hat er durch die pralle Sonne einen Hitzschlag erhalten. Informiere unverzüglich den Kazekage und teile ihm mit, dass wir einen weißhaarigen Jungen in der Wüste gefunden haben" fuhr er mit fester Stimme fort und betrachtete den fremden Jungen, der wohl auf den Weg nach Suna gewesen sein musste. Vorsichtig öffnete er den Gurt, mit dem das Schwert auf seinen Rücken befestigt war, um es einen seiner Kameraden zu reichen und keuchte erschrocken, als er bemerkte, mit was für einer Last dieser junge Bursche unterwegs gewesen war. "Dieses Schwert... Möglich, dass ich mich irre, aber handelt es sich bei diesem Schwert nicht um das 'Kubikiri Bouchou'? Erst kürzlich erfuhr ich, dass es entwendet wurde. Der eigentliche Besitzer, Momochi Zabuza, sitzt seit Jahren im Gefängnis" erläuterte der andere Mann seine Vermutung und ging ebenfalls neben den Jungen in die Hocke, dessen Atmung nur noch sehr schwach erfolgte. "Was? Das würde bedeuten, dass dieser...". "Ja, er muss in die Asservatenkammer eingedrungen und das 'Kubikiri Bouchou' gestohlen haben" bejahte der eine Mann und schlug vor, dass sie sich in zwei Teams aufteilten. "Ihr bringt diesen Jungen nach Suna und wir setzen unseren Weg zur Grenze fort. Möglicherweise wurden unsere Kameraden in einen Kampf verwickelt, aber nähere Informationen werden wir erst erfahren, wenn wir Vorort sind" erklärte er ihr weiteres Vorgehen, womit die anderen Männer einverstanden waren und teilten sich schließlich auf. "Du trägst das Schwert und ich nehme den Jungen Huckepack" sagte er noch abschließend, hievte den Weißhaarigen auf seinen Rücken und hielt inne, als der Fremde einen Namen vor sich her nuschelte. "Was hat er gesagt?" fragte der andere Mann, während sie sich auf den Rückweg nach Suna machten, wobei er arge Probleme besaß, dieses riesige und vor allem sehr schwere Schwert zu transportieren. "Wir sollten Uzumaki Naru ebenfalls informieren. Sehr wahrscheinlich kann sie uns seine Identität verraten, denn er scheint sie zu kennen" erwiderte er seinem Kameraden und beschleunigte seine Schritte, um keine unnötige Zeit zu verlieren. Derweil lehnte Naru mit verschränkten Armen an der Wand im Gang des Kageturmes und fixierte die Tür, die zum Besprechungszimmer, in welches Gaara vor wenigen Minuten vom Vater dieser ungehobelten Miko beordert worden war. "Kazekage-sama, ich verlange ein Gespräch unter vier Augen. Es geht um meine Tochter, wie Ihr Euch vermutlich schon denken könnt" erinnerte sich an den harschen Ton des Vaters, der Mosishi Kubashi hieß und ein anerkanntes Mitglied des Rates war. Gaara hatte ihr auf dem Heimweg erzählt, dass ihre Väter über Jahre miteinander befreundet gewesen waren und das seine Tochter, Mosishi Miko, in ihren Kindertagen zu den Menschen gehört hatte, die andere Kinder gegen ihn aufgestachelt hatte. Erst als er vor einem Jahr zum Kazekage ernannt worden war, war sie ihm gegenüber äußerst freundlich geworden, hatte ihm immer wieder kleine Geschenke gemacht und hatte ihm wohl auch mehrere Male ihre aufrichtige Liebe gestanden. "Liebe..." murmelte Naru leise vor sich her, schüttelte einige Male ihren Kopf und knirschte mit ihren Zähnen. "Was soll das denn für eine Liebe sein? Erst macht sie ihn in ihrer Kindheit das Leben schwer und jetzt, wo er eine höhere Position besitzt, faselt sie von Liebe? Klarer Fall von Heuchelei. Sie ist überhaupt nicht an Gaara interessiert, sondern...". "Der kleine Kaktus schießt gleich mit seinen Stacheln" wurde ihr Gemurmel von einer männlichen, ihr sehr wohl vertrauten Stimme unterbrochen und atmete einmal tief durch, um ihre innere Wut zu zügeln, ehe sie in die linke Richtung linste. "Reize mich nicht, Kankuro. Ich habe gerade ganz schlechte Laune, weil mich dieser Mosishi Kubashi total herablassend angesehen hat, bevor er mit Gaara im Besprechungszimmer verschwunden ist" murrte Naru, löste die Verschränkung ihrer Arme auf und traute ihren Ohren kaum, als sie die lautstarke Stimme des Mannes hörte, ehe die Tür zum Besprechungszimmer aufgerissen wurde und gegen die Wand prallte. "Ich werde mich unverzüglich mit Lady Tsunade in Verbindung setzen. Meiner Tochter wird weder gedroht, noch lasse ich zu, dass ihr in irgendeiner Form Gewalt angetan wird" brüllte Kubashi, nicht ohne sein Augenmerk auf Naru zu richten, welche eine harte Strafe für ihr Verhalten zu erwarten hatte. Weder er, noch seine Tochter durften von einer Person niederen Ranges vorgeführt oder gar zum Gespött in Suna gemacht werden. "Und vergesst niemals, wie sehr meine Tochter Euch eigentlich verehrt. Im Gegensatz zu den ärmlichen Mädchen, die Euch mit ihren Liebesschwüren belästigen, liebt Miko Euch aufrichtig und würde Euch gern in entfernter Zukunft mit ihrem Wissen zur Seite stehen" fügte er noch in seinem harschen Ton hinzu, bevor er sich in Bewegung setzte und den langen Gang hinunter lief. "Was? Du hast Miko...". "Ich habe ihr gedroht, stimmt schon, aber Gewalt habe ich ihr natürlich nicht angetan. Ich habe sie lediglich gestoßen, um sie auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen, weil sie sich total respektlos gegenüber Gaara benommen hat. Soll er doch Tsunade informieren, wenn er meint" fiel Naru dem älteren Bruder des Kazekage ins Wort, zuckte mit ihren Schultern und musterte Gaara, der den Gang betrat und wich ihren forschenden Blicken aus. "Wie der Vater, so die Tochter" merkte Naru an, schüttelte abermals ihren Kopf über dieses doch sehr dreiste Verhalten und stieß sich von der Wand ab, nur um langsamen Schrittes zu Gaara heran zu treten. "Sein Abgang bedeutet, dass euer Gespräch nicht zu deinen Gunsten verlaufen ist, habe ich recht? Mach dir bloß keine Gedanken um mich, nur weil er Tsunade informieren wird. Für meine ausgesprochene Drohung bekomme ich wahrscheinlich Ärger, mehr aber auch nicht" versuchte sie ihn zu beruhigen, fuhr mit ihrer linken Hand über seinen Rücken, um ihm etwas Trost zu spenden und sah zu Kankuro auf, der eine etwas ausführliche Erklärung erwartete. "Wahrscheinlich hat sich Miko nur so aufgeführt, weil sie ebenfalls von den vielen Gerüchten gehört hat. Weißt du, sie wuchs unter zerrütteten Bedingungen auf. Ihre Mutter, Kiyoko, verließ ihren Mann, als sie gerade einmal vier Jahre alt war und zog zurück zu ihren Eltern, die im Nachbardorf wohnen. Das ließ Kubashi natürlich nicht auf sich sitzen und hat Kiyoko sämtliche Rechte entzogen, die sie als Mutter noch besessen hat. Mit einigen Lügen hat er sie als Rabenmutter hingestellt und so, wie er sich oftmals benimmt, nehme ich an, dass er die zuständigen Behörden und auch unseren Vater mit Geld bestochen haben muss, um seinen Willen zu bekommen. Jedenfalls tauchte Kiyoko anschließend nie wieder bei uns in Suna auf und verstarb vor einigen Jahren, so weit ich informiert bin" offenbarte Kankuro sein Hintergrundwissen über die Familie Mosishi und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Wir, Temari und ich, haben natürlich schon einige Male versucht, ihr vor Augen zu führen, was für ein eiskalter Mensch ihr Vater in Wirklichkeit ist, aber davon will sie nichts wissen. Sie interessiert sich nur dafür, ob sie genügend Taschengeld von ihrem Vater bekommt, um sich ihren Lebensstandard finanzieren zu können. Es ist also kein Wunder, dass Miko fest daran glaubt, alles, was auch immer es ist, zu bekommen. Ihr Vater lebt es ihr schließlich so vor" erklärte er Naru und merkte ihrer Miene an, dass sie keinerlei Verständnis für die Silberhaarige aufbrachte. "Du erwartest jetzt doch nicht wirklich Mitleid von mir, oder, Kankuro? Selbst wenn sie ohne ihre Mutter aufwachsen musste, nur weil ihr bekloppter Vater solche Register zieht, besitzt sie noch lange nicht das Recht, sich dermaßen respektlos zu verhalten. Beim morgigen Fest wird sie Augen machen, wenn ich erst einmal Gaara meine Zunge in den Hals schiebe. Vor lauter Neid werde ich sie erblassen lassen, denn im Gegensatz zu ihr habe ich es nämlich nicht nötig, mit meinem Erbe zu prahlen, kapiert?" entgegnete Naru ihm und merkte nicht einmal, wie sehr sie sich eigentlich in Rage redete. Erst als sie einmal tief Luft holte und sich selbst zur Ruhe zu bewegen versuchte, fiel ihr die Röte auf den Wangen des Kazekage auf, der sich verlegen an der linken Wange kratzte und boxte Kankuro ermahnend gegen die linke Schulter, als er dümmlich vor sich hin kicherte. "Wieso kicherst du eigentlich so blöd? Du hast doch überhaupt keine Ahnung, wie ätzend solche Mädchen sind und wie nervtötend es ist, immer wieder in ihr Visier zu geraten. So ein verdammter Kindergarten, echt" brüllte sie Kankuro regelrecht an, trat ihm einige Male strafend auf die Füße und brachte ihn nur noch mehr zum Lachen. "Du bist eben zu süß, wenn du dich über solche Sachen aufregst" bekundete er ihren momentanen Unterhaltungswert und fing ihre rechte Faust mit Leichtigkeit ab, mit welche sie auf seine Magengrube gezielt hatte. Ebenso wehrte sie ihr linkes Knie ab, nicht ohne verneinend seinen Kopf zu schütteln, um ihr zu signalisieren, dass er seine Weichteile eventuell noch benötigte. "Deine zukünftige Freundin tut mir...". "Kazekage-sama, eine wichtige Nachricht ist eben eingetroffen" wurde Naru von einem heran eilenden Boten unterbrochen, der schnaufend neben ihnen stehen blieb und Gaara jene Nachricht sofort überreichte. "Du...". "Der kleine Kaktus hat jetzt erst einmal Sendepause" fiel Kankuro ihr ins Wort, drehte sie mit sanfter Gewalt herum und legte seine linke Hand auf ihren Mund, um sie daran zu hindern, den Boten, der erst die Gerüchte in die Welt gesetzt hatte, mit ihrer jetzigen Laune zu beehren. Ohnehin schien er sich in der Gegenwart der Blondine etwas unwohl zu fühlen und wagte es nicht einmal, ihr in die Augen zu blicken. "Ich verstehe. Naru, würdest du mich zum westlichen Dorftor begleiten? Möglicherweise kannst du mir nähere Informationen zu einem weißhaarigen Jungen geben, der im Besitz des 'Kubikiri Bouchou' ist" erhob Gaara seine Stimme, nachdem er die Nachricht gelesen hatte und nickte dem Boten zu, der sich anschließend von ihnen entfernte. "Au..." zischte Kankuro urplötzlich, zog seine linke Hand ruckartig zurück und betrachtete seinen Zeigefinger, in den die Kleine nicht gerade unsanft hinein gebissen hatte. "Selbst Schuld, du Spinner" warf Naru ihm anschließend vor, streckte ihm die Zunge entgegen und wendete sich nun erst Gaara zu, der ihr die erhaltene Nachricht reichte, in der von einen weißhaarigen Jungen berichtet wurde, den vier Männer von der ANBU in der Wüste gefunden hatten. Zwei der Männer waren nun scheinbar mit ihm auf den Rückweg, weil es sich bei dem Jungen wohl um einen Dieb zu handeln schien. "Das 'Kubikiri Bouchou'. Wo habe ich diesen Namen schon einmal gehört?" überlegte Naru laut und kramte in ihrem Gedächtnis herum, bis es ihr wie Schuppen von ihren Augen fiel. "Suigetsu..." hauchte sie und erinnerte sich an viele, sehr witzige Momente mit ihm, die durch die vielen Umstände total in Vergessenheit geraten waren. "Suigetsu?" hinterfragte Kankuro und stieß die Blondine leicht an, die ihm nähere Informationen über diesen weißhaarigen Jungen geben sollte, dem es offensichtlich gelungen war, ungesehen an der Grenzkontrolle vorbei zu kommen. "Ich lernte ihn während meiner Zeit bei dieser Schlange kennen. Ein witziger Typ, der allerdings vor einigen Jahren von Orochimaru gefangen genommen und als Testobjekt in einem Wassertank missbraucht wurde" teilte Naru mit und überlegte, ob Sasuke ihm zur Freiheit verholfen haben könnte. Ebenso stellte sie sich die berechtigte Frage, wieso sich Suigetsu, denn er vertrug eine solche Hitze doch eigentlich nicht, auf den Weg nach Suna gemacht hatte. Wusste er möglicherweise von ihrem momentanen Aufenthaltsort? Wollte er sie etwa zur Rede stellen, weil sie ihn in ihrer damaligen Aufregung und den Trennungsschmerz vollkommen vergessen hatte? Bedeutete seine Anwesenheit, dass der junge Uchiha schon ins Windreich eingedrungen war? Sie wusste es nicht und wollte sich auch keine weiteren Gedanken um ihren Exfreund machen, der anfänglich sehr eifersüchtig auf den Weißhaarigen gewesen war, nur weil sie hin und wieder Späße miteinander getrieben hatten. "Jedenfalls erwähnte er manchmal, dass er sich das 'Kubikiri Bouchou' zurück holen würde. Er meinte, es habe damals seinem älteren Bruder Mangetsu gehört, der Mitglied der sieben Schwertshinobi gewesen war" erklärte sie den vermeintlichen Grund für den Diebstahl und konnte nur ihren Kopf über ihn schütteln. "Du bist vielleicht bescheuert, echt. Kommst mit einem geklauten Schwert hierher" tadelte sie ihm in ihren Gedanken und war sich nicht wirklich sicher, ob er sich überhaupt einen Plan überlegt hatte. "Empfangen wir diesen dreisten Dieb doch erst einmal, um uns ein eigenes Bild zu machen. Vielleicht kann er uns brauchbare Informationen geben" schlug Kankuro vor, legte seinen rechten Arm um die Kleine, die sofort ihre Augen verdrehte und zwickte ihr für das Augenrollen strafend in die rechte Seite. "Und selbstverständlich werden wir das 'Kubikiri Bouchou' an uns nehmen, um es der Mizukage zu übergeben" fügte er hinzu, was dem Dieb sehr wahrscheinlich eher weniger gefallen dürfte. "Laut deiner Erzählung ziehe ich in Betracht, dass er als Spion zu uns gesandt wurde, um unser Dorf zu erkunden. Außerdem scheint er an meinen Männern, die bei der Grenze stationiert wurden, unbemerkt vorbei gekommen zu sein, was mich vermuten lässt, dass wir es mit einem erfahrenen Shinobi zu tun haben" schilderte Gaara sein weiteres Vorgehen und setzte sich in Bewegung, um erst einmal zum westlichen Tor zu gehen. "Nicht unbedingt. Er kann unter Umständen sehr eigensinnig sein, wenn ihm etwas nicht in den Kram passt" schmunzelte sie, folgte dem Kazekage und revanchierte sich bei Kankuro, in dem sie ihm abermals auf einen seiner Füße trat. Etwa fünfzehn Minuten später erreichten sie die kleine Nische beim westlichen Tor, welches sie durchschreiten mussten, um zur Wüste zu gelangen und wurden bereits von zwei maskierten Männern erwartet. Der linke Mann hielt ein riesiges Schwert in der Hand, deren Klinge im Sand steckte, während der rechte Mann den angekündigten, weißhaarigen Jungen auf seinen Rücken trug, dessen geschlossene Augen darauf schließen ließen, dass er wohl das Bewusstsein verloren haben musste. "So heiß... Wasser, bitte..." wisperte Suigetsu, öffnete nur einen minimalen Spalt breit seine Augen und erhob seine rechte Hand, um sich an seinen schmerzen Kopf zu fassen. "Wir bringen ihn zum Kageturm und lassen ihn vorsorglich von der Ärztin untersuchen" befahl Gaara seinen Männern, nicht ohne die klare Anweisung zu erteilen, dass das 'Kubikiri Bouchou' unverzüglich in die Asservatenkammer eingelagert werden musste, bis die Mizukage über diesen Fund in Kenntnis gesetzt wurde. "Hey, Suigetsu" sprach Naru ihn leise an, nachdem sie zum maskierten Mann heran getreten war und befühlte die Stirn des Weißhaarigen, auf die sich ein feiner Schweißfilm gebildet hatte. "Hey..." entgegnete er ihr grüßend, ließ seine rechte Hand wieder sinken und versuchte sich weitgehend zu orientieren. "Mein Kopf tut so verdammt weh und... Bin ich endlich in Suna?" fragte er verwirrt und versuchte sich an die vergangenen Stunden zu erinnern. Er wusste nur noch, wie ihm sein Wasservorrat ausgegangen war und wie er sich noch einige Meter in der prallen Sonne über eine Sanddüne geschleppt hatte, bevor ihm total schwarz vor Augen geworden war. "Ja, bist du, obwohl du natürlich keine Sonderbehandlung erwarten solltest, nur weil wir miteinander befreundet sind. Du hast schließlich ein kostbares Schwert gestohlen" grinste sie ihn schief an, tätschelte sein feuchtes Haar und lauschte seinen unverständlichen Worten, die er vor sich her murmelte. "Das 'Kubikiri Bouchou' werde ich mir erneut unter den Nagel reißen, wenn ich wieder verschwinde" wisperte er ihr leise zu und grinste den Mann, der ihn freundlicherweise durch die Nische trug, scheinheilig an, um ihm etwas milde zu stimmen, was seine vorherigen Worte betraf. "Verrate mir doch erst einmal den genauen Grund, was dich nach Suna verschlagen hat und zur Belohnung kaufe ich dir frisches Quellwasser aus der Oase" lockte sie ihm ebenso grinsend, wobei ihr das Grinsen augenblicklich verging, als er ihr leise von Sasuke berichtete, der ihm zur Freiheit verholfen hatte und mit ihm, Karin und Juugo nach Suna aufgebrochen war. "Stell dir vor, was Karin für einen Unsinn erzählt hat. Angeblich soll sich Sasuke von dir getrennt haben, hat sie zumindest gegenüber Juugo behauptet. Außerdem benimmt sich dein feiner Freund seit einigen Tagen total kühl und distanziert. Ich wollte ihn zur Rede stellen, aber er hat uns einfach verboten, über dich zu reden" erzählte Suigetsu und linste zum Kazekage, der vor ihnen her lief. "Karin hat dieses Mal ausnahmsweise die Wahrheit gesagt. Sasuke hat sich vor einigen Wochen von mir getrennt und...". "So ein Vollpfosten. Na warte, dem werde ich..." brüllte der Weißhaarige plötzlich, sprang vom Rücken des maskierten Mannes und wankte gefährlich zur Seite, während er sich abermals an seinen Kopf fasste. "Verdammt, mir ist schlecht, schwindelig und mein Kopf pocht wie verrückt. Außerdem habe ich schrecklichen Durst" fluchte er, sackte auf seine Knie und legte beide Hände an seinen Kopf. "Ist der Typ vielleicht auch in sie...". "Nein, ist er nicht, Kankuro. Die Art, wie er sie zu behandeln pflegt, erinnert mich stark an unser geschwisterliches Verhältnis" fiel Gaara seinem älteren Bruder ins Wort und bedachte Suigetsu mit aufmerksamen Blick. Würde er vielleicht so wütend auf Sasuke reagieren, wenn er die Art erfuhr, wie der junge Uchiha die Blondine abserviert hatte? Würde er möglicherweise sofort umkehren wollen, nur um Sasuke zur Rechenschaft zu ziehen? "Suigetsu, beruhige dich und hör mir genau zu" versuchte Naru ihn zur Ruhe zu bewegen, denn seine Aufregung würden seine Kopfschmerzen nur unnötig verschlimmern. "Suna befindet sich derzeit im Ausnahmezustand, verstehst du? Wenn du mit Gaara kooperierst und ihm all seine Fragen zu Sasuke beantwortest, wird er sicherlich Gnade walten lassen, was deinen Diebstahl betrifft. Im Augenblick spielt es keine Rolle, wieso sich Sasuke von mir getrennt hat, weil wir im Moment andere, viel größere Probleme besitzen. Ich habe dir doch erzählt, dass ich auf der Suche nach den übrigen Jinchuuriki bin, erinnerst du dich? Diese Suche besitzt oberste Priorität und deswegen bin ich im Moment in Suna. Ich wurde mit der wichtigen Aufgabe betraut, den Kazekage zu beschützen, der in absehbarer Zeit von Akatsuki angegriffen werden soll, weil auch er ein Jinchuuriki ist" erklärte sie ihm ihre momentane Position, die sie unter gar keinen Umständen vernachlässigen durfte und ging vor ihm in die Hocke, während sie ihre Hände nach ihm ausstreckte und vorsichtig seine Schultern umfasste. "Hier, schau her" bat sie ihn, weshalb er seine Hände senkte und einen Blick auf ihr Stirnband warf, welches sie locker um ihren Hals gebunden trug. "Dieses Stirnband bedeutet, dass du dein Heimatdorf repräsentierst, so weit ich informiert bin. Heißt das etwa, dass du nach der Trennung nach Konoha zurück gekehrt bist?" fragte Suigetsu nun wesentlich ruhiger und hob seinen Blick, als ihm eine durchsichtige Wasserflasche von dem Jungen gereicht wurde, der vereinzelte Kriegsbemalungen im Gesicht besaß. "Danke, Kumpel" murmelte er leise, nahm die Wasserflasche entgegen, deren Verschluss er sofort öffnete und trank den gesamten Inhalt in nur wenigen Sekunden aus. "Gern geschehen, Kumpel" schmunzelte Kankuro und reichte dem Weißhaarigen noch eine weitere Wasserflasche, die er vorsorglich gekauft hatte. "Und es stimmt, der kleine Kaktus ist nach Konoha zurück gekehrt und erhielt, nachdem Sasuke sie fast vor Ame umgebracht hat, einen Brief von ihm, in dem er ihre Beziehung zueinander beendete und...". "Kankuro..." ermahnte Gaara seinen älteren Bruder, denn es entsprach nicht seiner Aufgabe, Suigetsu von den Angelegenheiten der Blondine zu berichten. "Was?" japste Suigetsu nach Luft, weil er sich beim Trinken verschluckt hatte und sah Naru ungläubig in die Augen, welche allerdings den sandigen Boden unter ihren Füßen musterte. "Später, wenn der Herr Kazekage mir all seine Fragen gestellt hat, musst du mir unbedingt erzählen, was zwischen euch gelaufen ist. Dieser Penner soll ruhig nach Suna kommen. Soll er, damit ich ihm die Fresse polieren kann" murrte er und versuchte seine innere Wut zu zügeln, die in ihm loderte. "Was glotzt ihr dämlichen Musiker denn so doof? Soll ich erst aufstehen und euch aufs Maul...". "Komm erst einmal runter, Kleiner" unterbrach Kankuro ihn und entschuldigte sich leise bei den drei Straßenmusikanten, die an ihnen vorbei gegangen waren. "Kein Problem" antwortete ein junger, schwarzhaariger Mann, der einen erneuten Blick zu Suigetsu warf und dabei flüchtig das blondhaarige Mädchen musterte, die den grummelnden Weißhaarigen zu beruhigen versuchte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren steuerte er mit seinen Kameraden das nächste Gasthaus in Suna an, nicht ohne noch einmal einen flüchtigen Blick zu Naru zu werfen, welche sich bester Gesundheit zu erfreuen schien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)