Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 37: Die gebotene Chance ------------------------------- "Hi, Naru" wurde die Blondine an diesen bedeutsamen Morgen begrüßt und blieb stehen, um auf ihren Mitstreiter und dessen Teamkameraden zu warten, die wohl auch schon auf dem Weg zur Arena waren, um einen guten Sitzplatz zu ergattern. "Guten Morgen" entgegnete Naru dem braunhaarigen Jungen, der sein Haar wie gewohnt zu einem Zopf gebunden hatte und merkte seiner Miene an, wie unmotiviert er war, während sie Ino und Chouji mit einem zaghaften Nicken begrüßte. "Du bist froh, wenn die Chuuninauswahlprüfung vorbei ist, habe ich recht?" fragte sie den Jungen, der auf den Namen Shikamaru hörte und belächelte dessen Seufzer, welcher sehr genervt auf sie wirkte. "Mit dieser Einstellung wirst du wohl kaum Chuunin. Streng dich an und gib dein Bestes" versuchte sie ihn zu motivieren und grinste schief, als Chouji und Ino ihr leise zustimmten. "Wenn ich gewusst hätte, wie anstrengend diese Prüfung wird, hätte ich mich nicht angemeldet. Abgesehen davon habe ich keinen Bock, schon wieder gegen ein Mädchen zu kämpfen" erläuterte Shikamaru seine Lustlosigkeit, folgte seinen Teamkameraden, die endlich zur Arena wollten und lief angenervt neben Naru her, welche leise vor sich her kicherte. Nach nur wenigen Minuten erreichten die vier Genin den Haupteingang der Arena und blieben an der Seite des Weges stehen, um die vielen Menschen zu beobachten, die sich die baldigen Kämpfe unbedingt ansehen wollten. Immer wieder fiel der Name Uchiha Sasuke, der wohl bei vielen Personen der Favorit zu sein schien, was Naru aber nicht sonderlich verwunderte. Trotz ihrer Beziehung war er immer noch sehr beliebt und vermutlich waren sich die Dorfbewohner dieses Mal einig, was seine Zukunft betraf. Ja, eigentlich glaubten alle, dass er gewinnen und zum Chuunin ernannt werden würde. "Viel Glück und zeigt, was ihr drauf habt" erhob Chouji seine Stimme und öffnete eine Chipstüte, um sich zu stärken. "Ja, zeig Neji, was das weibliche Geschlecht kann. Dieser Idiot hat es mehr als nur verdient" stimmte Ino zu und spielte mit ihren Worten auf Hinata an, die erst vor wenigen Tagen das Krankenhaus hatte verlassen dürfen und immer noch auf Krücken angewiesen war. "Das werde ich. Neji wird hören und sehen vergehen, wenn ich mit ihm fertig bin" nickte Naru ihnen zuversichtlich zu, bevor sie sich voneinander verabschieden mussten und sie Shikamaru zum Seiteneingang folgte, der einzig und allein für die Prüflinge vorgesehen war. Nach einigen Stufen, die sie hatten überwinden müssen, um in den oberen Bereich zu kommen, trafen sie auf die restlichen Prüflinge und stellten unweigerlich fest, dass der Favorit fehlte. "Wo steckst du, Sasuke?" fragte sich Naru insgeheim und dachte an den Abend zurück, als er bei ihr geblieben war. Selbstverständlich hatten sie auch über die Chuuninauswahlprüfung geredet und ihre jeweiligen Gegner bedacht und analysiert, die in ihren Augen sehr stark waren. "Gaara ist... Er ist..." erinnerte sie sich an ihre gestammelten Worte, bevor sie ihm von ihrem Treffen mit Gaara erzählt hatte, der ebenfalls einen Bijuu in sich trug. "Und wenn schon. Das bedeutet doch nur, dass ich noch viel härter trainieren muss" erinnerte er sich an seine gelassene Reaktion, bevor er sie geküsst hatte. Erschrocken kehrte sie in die Realität zurück und richtete ihr Augenmerk auf die linke Hand, die auf ihrer rechten Schulter ruhte und sah Shikamaru in die Augen. "Verliere jetzt bloß nicht die Nerven, nur weil dein Freund fehlt. Bestimmt taucht er noch auf" versuchte er sie zu beruhigen und zog seine Hand wieder zurück, ehe er seine Gegnerin ins Visier nahm, welche ihn schon seit ihrer Ankunft auffallend musterte. Einmal atmete Naru tief ein und wieder aus, versuchte ihre innere Unruhe zu besänftigen und richtete ihre blauen Augen auf Gaara, der abseits der Prüflinge stand, die Arme vor der Brust verschränkt hielt und offensichtlich nur darauf wartete, endlich kämpfen zu dürfen. Kurz wanderten ihre Augen zu seinen Teamkameraden, die wohl nicht unglücklich über diese Distanzierung waren und Gaara keines einzigen Blickes würdigten. Offenbar wussten sie sehr wohl, dass er ein Jinchuuriki war. "Wenn du in dieser grausamen Welt überleben willst, solltest du dich immer nur auf dich selbst verlassen" kamen ihm seine Worte in den Sinn, die unweigerlich ihre Füße bewegten und sie zu ihm führten. Auch wenn er grausame Dinge getan hatte, die unverzeihlich waren, fühlte sie sich mit ihm verbunden. Ja, schließlich teilten sie das gleiche Schicksal und waren im Prinzip Verbündete, auch wenn sie aus verschiedenen Dörfern stammten und sehr unterschiedlich dachten. "Bleib stehen und halte dich von mir fern" erhob Gaara seine Stimme und drehte seinen Kopf in ihre Richtung, während er die Verschränkung seiner Arme löste. "Nein..." erwiderte Naru entschlossen, sah ihm unverwandt in die Augen und dachte nicht einmal im Traum daran, seinem Befehl zu folgen. "Ich weiß, wie es sich anfühlt, vollkommen allein zu sein" fuhr sie mit einem traurigen Lächeln auf ihren Lippen fort und ignorierte gekonnt den warnenden Ruf von Shikamaru, der ihre Annäherung für eine schlechte Idee zu halten schien. "Und ich weiß, wie unerträglich es ist, keinen Platz in dieser Welt zu besitzen. Glaub mir, ich habe mich oft genug gefragt, wieso ich geboren wurde und wieso ausgerechnet ich dieses Schicksal erdulden muss" teilte sie ihm mit und blieb direkt vor ihm stehen, nach wie vor entschlossen und völlig unerschrocken. "Aber inzwischen empfinde ich mein Leben als lebenswert. Ich bin Menschen begegnet, denen ich vertrauen kann, die hinter mir stehen und mir niemals von der Seite weichen würden. Wertvolle Menschen, die ich sehr schätze und liebe und für die ich mein Leben riskieren würde" lächelte sie und hielt seinem Blick stand, ehe er mit den Zähnen knirschte, seine Hände an seinen Kopf legte und auf seine Knie sank. "Gaara, was..." wollte sie fragen und hielt erschrocken ihren Atem an, als er ihre ausgestreckte, rechte Hand zur Seite schlug und unverständliche Worte vor sich her murmelte. Diese Reaktion erinnerte sie stark an Sasuke, der es ebenfalls nie gemocht hatte, angefasst zu werden, wenn er seiner Wut erlegen gewesen war. "Ich... Ich verstehe dich nicht" wisperte der Rothaarige und war mehr als nur überrascht, als ihm vereinzelte Tränen in die Augen stiegen und schließlich über seine Wangen liefen. "Wieso fürchtest du dich nicht vor mir?" stellte er in Frage, doch eine Antwort konnte die Blondine ihm nicht geben, weil seine Geschwister zu ihnen heran getreten waren und Naru aufforderten, ihren jüngeren Bruder nicht länger zu belästigen. "Ihr... Ihr seid sein Bruder und seine Schwester? Wieso... Wieso behandelt ihr ihn dann wie den letzten Dreck? Toller Familienzusammenhalt, echt" brüllte Naru, richtete sich wütend auf und strafte Kankuro und Temari mit verachtungsvollen Blicken. Die Tatsache, dass Kankuro und auch Temari ihre Köpfe gen Boden senkten, kam Naru nur gelegen und fuhr mit etlichen Vorwürfen fort, nicht ohne zu bekunden, wie sie sich persönlich eine Familie vorstellte. "Ihr seid... Ihr seid das Letzte in meinen Augen" brüllte sie und konnte nur verständnislos ihren Kopf über die Geschwister schütteln, ehe sie erneut in die Hocke ging und ein weiteres Mal ihre Hand nach Gaara ausstreckte. Der Rothaarige betrachtete lange die Hand, die ihm entgegen gestreckt wurde und geriet zum ersten Mal seit Jahren ins Wanken. Dieses Mädchen, welches sein Schicksal teilte, war so anders als all die Menschen, denen er zuvor begegnet war. Trotz der vielen, sehr grausamen Taten, die unverzeihlich waren, wollte sie ihm eine Chance geben und ihm offenbar eine bessere Welt zeigen. Zögerlich erhob er seine rechte Hand, wollte er doch nur ein einziges Mal diese bessere Welt sehen, in welche auch er Freunde besitzen durfte, die trotz allem hinter ihm stehen und Verständnis für ihn aufbringen würden. "Gaara, vergiss unser eigentliches Ziel nicht" wisperte Kankuro, obgleich er und seine Schwester überrascht waren, dass ihr jüngerer Bruder empfänglich auf ihre Worte reagiert hatte. Gaara hielt inne, rief sich ihre eigentliche Mission ins Gedächtnis, die Naru zu ihren Feind machte und senkte seine Hand, während er sich aufrichtete. Anschließend kehrte er der Blondine seinen Rücken zu, welche er nicht über dem Weg trauen durfte und bedachte, ob ihre Freundlichkeit nicht bloß ein Mittel zum Zweck war, um ihre Mission zum Scheitern zu verurteilen. Ja, vielleicht hatte sie den Auftrag erhalten, ihn mit freundlichen Worten zu bezirzen, um an weitere Informationen zu gelangen. "Halte dich von mir fern, Uzumaki Naru" wiederholte er noch einmal jene Worte, um die Distanz zwischen ihne aufrecht zu erhalten und lief einige Schritte, um sich erneut von all den Prüflingen zu distanzieren, mit denen er sich weder unterhalten, noch anfreunden wollte. "Naru, komm mit. Du schuldest mir eine Erklärung" murrte Shikamaru angenervt, ergriff ihren linken Arm und zog die Blondine auf ihre Füße, ehe er Shino signalisierte, ihm und Naru zu folgen. Neji hätte er vermutlich auch ins Boot geholt, aber er schien weder interessiert zu sein, was die Blondine anbelangte, noch wirkte er gesprächsbereit. Shino gehörte zwar auch nicht zu den gesprächigsten Personen, aber er vertraute auf dessen Urteilsvermögen. "Was sollte diese Aktion eben? Hast du vergessen, was er mit Lee gemacht hat?" stellte er sie im Treppenhaus zur Rede und wusste nicht so wirklich, was er jetzt von ihr halten sollte. "Ist es, weil auch er ein Monster in sich trägt?" erhob Shino seine Stimme, der aus dem gesamten Gespräch heraus vermutete, dass sie das gleiche Schicksal teilten. Demnach fragte er sich natürlich, ob die anderen Prüflinge ebenfalls auf diese Schlussfolgerung gekommen waren, was bedeutete, dass sie sich fortan vor Suna in Acht nehmen mussten. Eine ganze Weile herrschte absolute Stille, bis Naru jene Stille brach, um Shikamaru und Shino zu erzählen, was sie vor knapp einem Monat von Gaara selbst erfahren hatte. Auch erzählte sie ihnen, dass Kakashi Zeuge dieser Unterhaltung geworden war und dementsprechend sicherlich den dritten Hokage informiert hatte. "Und Sasuke weiß auch, dass Gaara ein Jinchuuriki ist. Sonderlich beeindruckt war nicht, ganz im Gegenteil. Diese Information treibt ihn nur noch mehr an" schloss Naru ihre Erzählung mit dieser letzten Information und senkte ihren Kopf gen Boden. Sie konnte verstehen, wieso Shino dem Rothaarigen misstraute und ebenso konnte sie verstehen, dass Shino eine große Gefahr in Gaara sah, der Zeuge eines dreifachen Mordes an Genin geworden war. Ja, all diese Faktoren konnte sie nachvollziehen und dennoch wollte sie an das Gute in einem Menschen glauben. Natürlich wusste sie nicht, unter welchen Bedingungen Gaara aufgewachsen war, ob er Eltern oder aber noch weitere Verwandte besaß, aber das spielte doch auch keine große Rolle in ihren Augen. Sie wollte einfach nur wissen, wieso er in die Einsamkeit flüchtete und außer sich selbst keinem einzigen Menschen vertraute. "Naru, du musst keine Rechenschaft ablegen" ertönte plötzlich eine ihr sehr wohl vertraute Jungenstimme, ehe sich ihnen Schritte näherten und Sasuke in ihr Sichtfeld trat. "Sasuke..." murmelte Naru und wartete geduldig, bis er auch die letzten Stufen überwunden hatte und sich schließlich zu ihnen gesellte. "Hey..." begrüßte er seine Freundin, für welche er sich extra beeilt hatte, um ihren Kampf gegen Neji nicht zu verpassen und schenkte ihr ein dezentes Lächeln. "Ich kann nachvollziehen, dass ihr euch Sorgen macht, aber ihr solltet Naru ein wenig mehr Vertrauen entgegen bringen" richtete er seine Worte an Shikamaru und Shino, die lediglich zum Wohle des Dorfes mit seiner Freundin hatten reden wollen. Ihre Sorge war selbstverständlich berechtigt, aber er persönlich vertraute seiner Naru, welche Gaara von dessen jetziger Überzeugung befreien und ihm eine komplett neue Welt zeigen wollte. Sie fühlte eben mit ihm und er, Sasuke, war sich absolut sicher, dass seine Freundin den Rothaarigen mit Worten erreichen konnte. "Okay, wenn euer Sensei weiß, was Sache ist, sage ich nichts mehr. Wie sieht es mit dir aus, Shino?" lenkte Shikamaru ein und sah genervt zu Shino, dessen Aufmerksamkeit vereinzelten seiner Insekten galt, denen er offenbar einen klaren Befehl erteilte. "Ich behalte die Situation im Auge. Das ist, weil ich ein ungutes Gefühl verspüre" erläuterte Shino, der sich insbesondere an die Worte von Kankuro erinnerte, die wohl nur seine Insekten vernommen hatten. Diesbezüglich war er unschlüssig, ob und wie er handeln sollte, weshalb er vorläufig ein Auge auf die Genin aus Suna werfen würde, die wohl etwas Großes planten. Er konnte nur hoffen, dass die vielen Menschen in der Arena nicht in Gefahr schwebten. "Ich weiß, was du meinst" stimmte Sasuke zu, der ebenso die Worte von Kankuro zur Kenntnis genommen hatte. "Es wurden genügend Vorkehrungen getroffen und unter den vielen Zuschauern befinden sich viele Mitglieder von der ANBU. Shikamaru, Shino, wir bleiben ebenfalls wachsam und legen nebenbei unsere letzte Prüfung ab" fügte der junge Uchiha hinzu und sah augenblicklich über seine Schulter, weil er das Gefühl verspürte, ausspioniert zu werden. "War wohl nur Einbildung" seufzte er innerlich und lauschte den Worten von Shino, der Shikamaru auf dessen Wunsch hin aufklärte, damit auch er ihre jetzige Situation verstehen konnte. Nur wenige Meter von der Vierergruppe entfernt öffnete Gaara sein linkes Auge und bedachte die Worte seines Gegners, während er einen prüfenden Blick zur Tribüne warf, nur um sich selbst zu vergewissern, dass viele Mitglieder von der ANBU an verschiedenen Orten ihre Position bezogen hatten. Sollte er seine Geschwister über diese Vorkehrungen in Kenntnis setzen oder sollte er seinen Vater ins offene Messer laufen lassen? "Was weißt du über Uzumaki Naru, Gaara?" wurde er von seiner Schwester gefragt, die besorgt zu sein schien und ihre Mission von Anfang an in Frage gestellt hatte, im Gegensatz zu Kankuro, der gehorsam den Befehlen des Kazekage folgte. "Das geht dich nichts an" entgegnete er ihr kühl, verschränkte seine Arme vor der Brust und rief sich das aufrichtige Lächeln seiner Leidensgenossin ins Gedächtnis. Ein kleiner Teil in ihm bedauerte es zutiefst, dass sie Feinde waren. Ja, er bedauerte es, möglicherweise gegen sie kämpfen zu müssen, aber ihre erhaltene Mission besaß oberste Priorität, weshalb er jenes, so aufrichtige Lächeln wieder vergessen musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)