Gleich und gleich gesellt sich gern von xXSasukeUchihaXx ================================================================================ Kapitel 23: Explizite Bilder ---------------------------- Gähnend hielt sich Naru ihre Hand vor ihrem Mund, lief stumm neben Sasuke her und streckte sich ausgiebig, während sie einige Male blinzelte, um ihre Sicht zu schärfen. Eine Woche war seit diesem Treffen vergangen und inzwischen hatte sich die Stimmung innerhalb des Dorfes wieder weitgehend normalisiert, weshalb sie vor drei Tagen in ihre Wohnung zurück gekehrt war, um wieder auf ihren eigenen Beinen zu stehen. Abermals gähnte sie, schmatzte leise vor sich hin und verfluchte ihre Müdigkeit, die einfach nicht von ihr ablassen wollte. "Ich hätte dieses Kapitel doch nicht lesen sollen" dachte sie sich insgeheim und bereute es inzwischen, Sasuke darum gebeten zu haben, die weiteren Mangabände von seinem Fehlgeriff, den er ihr geschenkt hatte, für sie zu besorgen, die er eigentlich nur hatte kaufen dürfen, weil die Praktikantin in der Buchhandlung nicht auf die Altersbeschränkung geachtet hatte. Allerdings war das letzte Kapitel nicht der einzige Grund ihrer Müdigkeit. Nein, eigentlich schlief sie oftmals wie ein Stein, eigentlich wie ein Toter, aber seit ihrer Rückkehr in ihre Wohnung wirkte ihr Schlaf äußerst unruhig und sie war sogar des Öfteren in den Nächten aufgewacht, nur um nach Sasuke zu tasten, bis ihr in ihrer Müdigkeit aufgefallen war, dass sie in ihrem eigenen Bett lag. War sie es etwa nicht mehr gewohnt, allein in einem Bett zu schlafen? Sie wusste es nicht, blieb mitten auf dem Weg stehen und sah gähnend zu einer kleinen Bäckerei, mit dem Gedanken spielend, sich einen Kaffee zu besorgen, obwohl sie dieses bittere Gebräu nicht sonderlich mochte. "Sasuke, Kakashi-sensei wird sowieso wieder zu spät kommen, oder?" erhob sie ihre Stimme, ergriff das linke Handgelenk des jungen Uchiha und deutete mit ihrer freien Hand auf die kleine Bäckerei. "Vermutlich" nahm Sasuke an, folgte ihrer Hand, die auf eine Bäckerei deutete und hielt sich seine freie, rechte Hand vor seinem Mund, um zu verbergen, dass auch er in Wirklichkeit noch seiner Müdigkeit erlag. Seit Naru nicht mehr bei ihm übernachtete und sie nicht mehr als eine Art Ruhepol neben ihm schlief, waren die Albträume zurück gekehrt, die ihm den notwendigen Schlaf raubten. Dementsprechend war er übermüdet, schlief des Öfteren am Tage bei Meditationsübungen ein und überlegte nun, ob sie wirklich noch die Zeit besaßen, um sich einen kleinen Muntermacher zu gönnen. "Darf ich meinen angeblichen Freund zum Kaffee einladen?" fragte sie grinsend und zog ihre Geldbörse hervor, die die Form eines grünen Frosches besaß, um ihr vorhandenes Geld zu zählen. Dank ihm existierte nun tatsächlich das Gerücht, dass sie seine erste Freundin war, nur weil die Mädchen seine Aktion beim Treffen in den falschen Hals bekommen hatten. Allerdings war sie bisher kein einziges Mal von irgendwelchen Mädchen auf ihre angebliche Beziehung hin angesprochen worden, was aber daran liegen mochte, weil sie weiteren Ärger aus dem Weg gehen wollten. Schließlich war es kein Geheimnis, dass Ino und ihre Clique Strafarbeiten verrichten mussten. "Nein, dein angeblicher Freund lädt dich ein, damit du dein Geld sparst" erwiderte er ihr, ergriff ihren linken Arm und zog sie hinter sich her. Auf gar keinen Fall würde er sich von einem Mädchen einladen lassen. Er besaß schließlich genügend Geld, um sich selbst zu versorgen. "Oh, besten Dank, Schatz" witzelte sie, steckte ihre Geldbörse wieder ein und streckte ihm frech ihre Zunge entgegen. "Sei still und geh rein, bevor ich meine Entscheidung ändere" murrte er leise, schob sie in die Bäckerei hinein und stieß einen lautlosen Seufzer aus. Nickend und vor allem wortlos, denn sie wollte seine Nerven nicht unnötig strapazieren, folgte sie seiner Aufforderung, lief an der jungen Fachverkäuferin vorbei und setzte sich an einen der hintersten Tische. Sasuke atmete hörbar aus, ehe er sich an die Fachverkäuferin wendete, die um die Nase herum errötet war und bestellte zwei Tassen Kaffee. Offensichtlich glaubte wirklich jeder Mensch in Konoha, dass er und Naru ein Liebespaar waren. "Hier..." murmelte er, stellte ihre Tasse vor ihr auf den viereckigen Tisch hin und setzte sich ihr gegenüber, nachdem er Milch und Zucker geholt hatte. "Danke, Sasuke" lächelte sie, goss genügend Milch in den schwarzen Kaffee und nahm sich drei Zuckerwürfel. "Keine Ursache" antwortete er ihr und linste zur Verkäuferin, welche interessiert zu ihnen herüber starrte und ihre eigentliche Arbeit vernachlässigte. Seufzend wendete er sich wieder seiner Tasse Kaffee zu, nahm sich einen Zuckerwürfel und beobachtete, wie Naru einen Schluck von ihrem Kaffee trank und angewidert ihr Gesicht verzog. Er sparte sich vorerst seinen Kommentar, wieso sie sich Kaffee bestellte, wenn sie doch eigentlich gar keinen Kaffee mochte und dachte an die letzten Tage zurück, in denen er sie eigentlich nur ein einziges Mal gesehen hatte. Das war vor drei Tagen, als sie ihm um den Gefallen gebeten hatte, ihr die restlichen Mangabände seines Fehlgriffes zu besorgen. "Woher rührt deine Müdigkeit?" begann er ein Gespräch mit ihr, nachdem sie sich noch etwas Milch in ihren Kaffee gegossen hatte und stutzte, als sie augenblicklich um die Nase errötete und vorsichtshalber ihre Tasse zurück auf den Tisch stellte. "Das... Das geht dich nichts an" wich sie seiner Frage aus, senkte ihren Blick auf die Tasse, die sie mit beiden Händen umfasste und dachte unweigerlich an das letzte Kapitel. Im letzten Kapitel waren sich der männliche Hauptcharakter und seine Eroberung sehr nahe gekommen. Natürlich war sie weitgehend über die Sexualität aufgeklärt, auch wenn sie beim Aufklärungskurs nicht wirklich aufgepasst hatte, aber diese Bilder, diese expliziten Bilder, die ihr offenbart hatten, wie Sex eigentlich funktionierte, hatten ihr nicht nur einmal die Schamesröte ins Gesicht getrieben. "Ich meine, ich will dir das nicht sagen" nuschelte sie verlegen und wagte es nicht einmal mehr, ihm in die Augen zu sehen. "Das... Das ist so eine Mädchensache, die du nicht verstehst, verstehst du?" fügte sie leise hinzu und erschrak, als er sich plötzlich neben ihr auf den freien Stuhl setzte und leise um den Mangaband bat. "Woher...". "Ich kenne dich inzwischen gut genug, Naru" fiel er ihr ins Wort und streckte seine rechte Hand aus, nicht ohne sie ein weiteres Mal zu bitten, ihm den Manga zu geben, den sie mit Sicherheit bei sich trug. "Aber... Aber denke nichts Falsches über mich, nur weil... Ich konnte doch nicht wissen...". "Jetzt rück den Manga raus" forderte er sie ein letztes Mal unterbrechend auf, sah ihr eindringlich in die Augen und seufzte, als sie ihre Jacke öffnete und den Manga aus ihrer Innentasche hervor holte. Nur zögerlich überreichte sie ihm den vierten Band, von dem er wusste, dass noch zwei weitere Bände folgten und schlug die erste Seite auf. Die Dialoge zwischen den Charakteren ersparte er sich, konzentrierte sich stattdessen auf die Bilder und spürte nach nur kurzer Zeit, wie sich eine unangenehme Röte auf seinen Wangen ausbreitete. Nun konnte er verstehen, wieso die Altersbeschränkung ab dem zweiten Mangaband deutlich höher gesetzt worden war. Vermutlich waren ihm die Folgebände nur verkauft worden, weil die Praktikantin in der Buchhandlung nur Augen für ihn besessen hatte. "Lass uns gehen" erhob er schließlich nach weiteren Minuten seine Stimme, überreichte ihr den Manga und erhob sich, um die zwei Tassen Kaffee zu bezahlen. Ohnehin waren sie schon zu spät dran und für das folgende Gespräch brauchte er keine Zuhörer. Wortlos nickte Naru ihm zu, steckte den Manga wieder ein und brachte die zwei Tassen zur Theke. Nach einem zwecklosen Flirtversuch der mindestens siebzehn Jahre alten Fachverkäuferin verließen Naru und Sasuke die kleine Bäckerei und machten sich auf dem Weg zum Treffpunkt. Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend erduldete die Blondine die Stille, die sich über sie ausgebreitet hatte, lief schweigsam neben Sasuke her, der ihr noch eine Antwort schuldete und stieß einen leisen Seufzer aus. Was er wohl nun über sie dachte? Hielt er sie möglicherweise für eine kleine Perverse, nur weil sie diesen expliziten Abschnitt gesehen und gelesen hatte? "Wieso sollte ich etwas Falsches über dich denken?" durchbrach Sasuke schließlich die Stille, linste zu ihr hinab und musterte ihre derzeitige Miene, die ihm verriet, wie unangenehm ihr die jetzige Situation eigentlich war. Sie schien sich wahrlich zu schämen, nur weil sie diesen Abschnitt gelesen hatte. "Weil..." begann sie unsicher und überlegte, wie sie ihm ihr derzeitiges Befinden umschreiben sollte. "Weil du inzwischen mein bester Freund bist und...". "Ich lasse dich schon nicht hängen, nur weil du solche Sachen liest" fiel er ihr ins Wort, schüttelte seinen Kopf über ihre Annahme und richtete seine Augen wieder auf den Weg. "Hast du zum ersten Mal solche Bilder gesehen?" fragte er vorsichtig nach und linste zu seiner rechten Hand hinab, die zögerlich von ihren Fingern ergriffen worden war. "Ja..." antwortete sie ebenso leise und spürte, wie er um ihre Hand leichten Druck ausübte. Im Moment kam sie sich ohnehin wie eine Idiotin vor, nur weil es ihr total schwer fiel, mit ihm über solche Sachen zu sprechen. "Erinnerst du dich an den einen Morgen, als wir zum ersten Mal zusammen in einem Bett geschlafen haben? Kakashi-sensei nahm an, dass wir unartige Dinge miteinander getrieben haben und ich erinnere mich, dass du relativ locker mit diesem Thema umgegangen bist. Wieso fällt es dir jetzt schwer, mit mir über solche Dinge zu reden?" wollte er wissen und blieb mit ihr stehen, um mit ihr diese Angelegenheit zu klären. "Damals wusste ich nur durch den Aufklärungskurs, dass Menschen Sex haben müssen, um Kinder zu bekommen. Ich wusste nicht, wie das funktioniert und wie das genau aussieht. Es hat mich schließlich nie interessiert" offenbarte sie ihm, erklärte ihm ihre damalige Gelassenheit und spürte plötzlich seine linke Hand, die er unter ihr Kinn legte. Vorsichtig hob er ihr Gesicht an, blickte ihr in die blauen Augen, welche unsicher zu ihm aufblickten und zog sie letzten Endes zu sich heran, um sie in die Arme zu schließen. "Dich müssen diese Bilder total schockiert und verwirrt haben, habe ich recht?" wisperte er ihr leise fragend ins Ohr und spürte ihre Finger, die sich im Stoff seines blauen Shirtes verkrallten. Zaghaft nickte sie, um ihm zu antworten und wusste nicht so recht, wie sie sich nun verhalten sollte. "Ein wenig. Außerdem habe ich mich die ganze Zeit irgendwie unwohl gefühlt" verriet sie ihm und genoss das Gefühl seiner Finger, die über ihren Rücken wanderten und sie zu beruhigen versuchten. Jene Nähe hatte ihr in den letzten Tagen gefehlt. Diese Nähe zu ihm, wenn sie zusammen im Bett gelegen hatten. "Verständlich" stimmte er ihr zu, denn auch er hatte sich vorhin äußerst unwohl in seiner Haut gefühlt und hatte deswegen beschlossen, mit ihr die Bäckerei zu verlassen, um frische Luft zu schnappen. Die erneute Stille, die sich über sie legte, genoss Sasuke und ließ seine linke Hand immer wieder über ihren Rücken wandern. Im Gegenzug wanderten ihre Finger immer wieder durch sein kurzes Haar, kraulten zärtlich seine Kopfhaut und wanderten anschließend in seinen Nacken. "Nicht erschrecken" warnte Sasuke die Blondine vor, glitt mit seiner linken Hand über ihren Rücken, bis er den Saum ihrer Jacke erreichte und schlüpfte unter den dicken Stoff, nur um sich seinen Weg unter ihr schwarzes Shirt zu suchen. Mit einem leisen, wohlig klingenden Seufzer wurde er belohnt, als seine Finger über ihre weiche Haut fuhren und kleine Kreise zeichneten. Im selben Moment löste sich Naru ein kleines Stück von ihm, sah ihm unsicher in die Augen und legte ihre rechte Hand auf seine linke Wange. "Du fehlst mir, auch wenn das total merkwürdig klingt" sprach sie endlich das aus, was ihr schon die ganze Zeit auf der Seele lag und stieß einen verzweifelten Seufzer aus. "Dann schlaf einfach bei mir" erwiderte er ihr auffordernd und versuchte sich an das weiche Gefühl ihrer Lippen zu erinnern, die er seit einer Woche nicht mehr hatte küssen dürfen. "Schlaf einfach bei mir" wiederholte er wispernd, beugte sich zu ihr hinab und kostete von ihren weichen Lippen. Es war ihm egal, was der Rest der Welt von Naru dachte, so lange sie an seiner Seite blieb und seine Einsamkeit vertrieb. Es war ihm egal, ob er erneut Gefahr lief, von irgendeiner Person beim Knutschen erwischt zu werden. Und es war ihm verdammt noch mal egal, ob sein Bruder auf ihn wartete, nur um von ihm umgebracht zu werden, so lange er für diesen winzigen Moment ein normaler Junge sein durfte, der ein Mädchen mochte und sein Leben ein wenig mit ihr versüßen wollte. "Ich frage mich, wo Sasuke-kun und Naru bleiben?" murmelte Sakura fragend im selben Moment, lehnte sich an das rötliche Geländer der kurzen, schmalen Brücke und starrte zum blauen Himmel auf, an denen nur wenige Schleierwolken zu sehen waren. "Sicherlich werden sie gleich eintreffen" versuchte Kakashi seine Schülerin zur Geduld zu bewegen, welche schon nach ihren Teamkameraden hatte suchen wollen und konzentrierte sich erneut auf seinen Roman. Wenn Sakura wüsste, was er zuvor beobachtet hatte, als er auf dem Weg hierher gewesen war, würde sie vermutlich in Tränen ausbrechen. Zwar kursierte das Gerücht im Dorf, dass Uchiha Sasuke und Uzumaki Naru miteinander gingen, aber ebenso viele Skeptiker hielten jenes Gerücht wirklich nur für ein Gerücht. Er persönlich wusste noch nicht so wirklich, wie er die Zuneigung seiner Schüler zueinander deuten sollte, aber er war sich relativ sicher, dass sie sich mochten und einander brauchten. Ja, Sasuke und Naru teilten die Einsamkeit, mussten ohne Eltern zurecht kommen und arbeiteten hart, um ihre unterschiedlichen Ziele zu verfolgen. Der Junge, der Rache üben wollte und das Mädchen, welches nach Anerkennung strebte. Ein ungleiches Pärchen, wenn man ihm nach seiner Meinung fragen würde, aber möglicherweise hatte das Schicksal seine Finger im Spiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)