Komm, wir greifen nach den Sternen von Affodillbluete ================================================================================ Kapitel 40: Kapitel 40 - Italienisch ------------------------------------ Kapitel 40 Als ich die Augen aufmache stehe ich mitten in einer dunklen Seitengasse. „Wo sind wir?“, frage ich ihn. „In London. Einer Muggelgegend. Ich denke dort ist es besser, da uns höchstwahrscheinlich niemand erkennen wird“, sagt er und hält mir seinen Arm hin, „Darf ich bitten, Miss Granger?“ Er lächelt mich an und mein Herz macht einen Sprung. Ich hake mich bei ihm ein und gemeinsam gehen wir die Straße entlang, bis wir vor einem noblen Italiener halt machen. „Du magst italienisch?“, frage ich und muss mir ein Lachen verkneifen. Das scheint alles so normal zu sein. Er scheint so normal zu sein. „Du vergisst, dass ich wie ein Muggel aufgewachsen bin“, tadelt er sanft und gibt mir einen Kuss auf die Stirn, „Nach Ihnen, Miss Granger“ Er hält mir die Tür auf und lässt mich eintreten. Das ist Restaurant ist wirklich schön eingerichtet. Überall stehen kleine Tischgruppen, um die Stühle aus dunklem Holz mit rotem Samt stehen. Es riecht nach Pasta und Tomate und es läuft leise italienische Musik. Wir haben einen Platz ganz hinten im Raum bekommen. So sind wir ungestört und von neugierigen Blicken weitestgehend geschützt. Ich sehe ihn mir jetzt genauer an. Er sitzt mir gegenüber und sein Gesicht flackert im Kerzenschein. Seine Haare fallen ihm ins Gesicht. Er sieht mir mit seinen schwarzen Augen tief in die Seele und lächelt mich hinreißend an. Die ganze Situation ist so absurd, dass ich anfangen muss zu lachen. Sein Gesicht nimmt einen ernsten Ausdruck an und ich bemerke, wie er seine Schutzmauern wieder aufbaut. „Was ist so lustig?“, zischt er. Abrupt höre ich auf zu lachen, sehe ihm tief in die Augen und lege meine Hand auf seine. „Tu es nicht“, flüstere ich. Seine Miene wirkt verwundert und er fragt, „Was soll ich nicht tun?“ „Deine Mauern aufbauen. Ich sehe es dir an, dass du dich wieder schützen willst. Mir ist bewusst, dass du Angst davor hast verletzt zu werden. Und, dass es für dich unwahrscheinlich schwierig sein muss, es überhaupt erst zuzulassen. Und, dass du bis jetzt schon einen sehr weiten und schweren Weg hinter dir hast, um mich überhaupt so nah an dich heran zu lassen. Aber bitte, verschließe dich nicht bei jeder Kleinigkeit wieder, wenn du denkst, es könnte ausarten. Du musst Risiko eingehen, um am Ende zu wissen, ob es richtig oder falsch war“ Seine Hand verkrampft sich unter meiner und mit der anderen fährt er sich durch sein Haar. Er seufzt leise und schließt die Augen. „Ich denke nicht, dass du an unserem ersten gemeinsamen Abend so etwas sagen solltest. Du weißt nicht, was in mir vorgeht. Ich weiß ja selbst nicht, was los ist. Und wie es überhaupt so weit kommen konnte. Du bist meine Studentin“ Seine Kiefermuskeln spannen sich an und ich merke, dass er mir abdriftet. „Severus bitte. Es fühlt sich doch gut und richtig an. Und du hast gesagt, dass du dich nicht von mir fernhalten kannst. Also wieso sollten wir uns über sowas banales, wie meine Position in Hogwarts, Gedanken machen? Lass uns gemeinsam den Sprung wagen. Mal sehen, was daraus wird“, ich klinge beinahe flehend. „Das ist das Problem. Ich MUSS einfach wissen, wie es weiter geht. Ich bin nicht der Typ, der sich Hals über Kopf in etwas hineinstürzt. Ich bin ein fokussierter, zielorientierter, vorrauschauender Mensch. Ich wollte sowieso mit dir sprechen heute Abend. Was genau soll das zwischen uns sein?“ Ich bin überrumpelt. Ich habe mir da keine Gedanken drüber gemacht. Liebe ich ihn? Keine Ahnung. Will ich eine Beziehung mit ihm? Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es sich gut anfühlt in zu berühren, ihn zu küssen, bei ihm zu sein. Aber ich weiß auch, dass er eine klare Antwort haben will. Doch die kann ich ihm nicht geben. Mir ist bewusst, dass ein falsches Wort die Situation zum eskalieren bringen kann und ich respektiere, dass er nicht über seine Ängste und Sorgen sprechen will. Noch nicht. Deshalb entscheide ich mich in die Defensive zu gehen und die Situation zu entschärfen. „Wollen wir den Abend nicht einfach erst einmal genießen? Wir können uns über das“, ich zeige zwischen ihm und mir hin und her, „auch noch morgen Gedanken machen“ *Severus Sicht* Wieder einmal hat sie alle Regungen in mir exakt erkannt. Ich weiß nicht, wie diese Frau das macht, aber es macht mir Angst. Zwanzig Jahre habe ich jedem etwas vorgespielt. Sogar mir. Und dann kommt sie daher und macht das alles zu Nichte, weil sie diese Fähigkeit besitzt mir tief in die Seele zu blicken. Meine Mauern bekommen Risse und ich versuche mich mit aller Kraft dagegen zu wehren. Ich habe mir geschworen nie wieder so verletzlich zu sein. Dankbar nehme ich ihr Angebot an, dass wir erst morgen darüber reden. Sie beweist sehr viel Taktgefühl. Generell hat sie alles, was ich nicht habe. Sie ist liebevoll, fürsorglich, taktvoll, reizend, hübsch, jung.. Die Liste wäre ewig weiterzuführen. Ich muss ihr die Augen öffnen, dass das, was sie glaubt in mir zu sehen, nicht existiert. „Hermine, wieso ich? Hast du mich mal angesehen? Mal ganz davon abgesehen, dass ich dein Professor bin und es moralisch absolut verwerflich ist, dass wir miteinander anbandeln, sind da noch die offensichtlichen Hürden“ Sie hebt eine Augenbraue und grinst mich schelmisch an, „Die offensichtlichen Hürden?“ Ich verdrehe die Augen. Freche, kleine Göre. „Ich bin zwanzig Jahre älter als du, alles andere als ‚schön‘ und ein alter, verbitterter Sack. Du steckst voller jugendlichem Elan, bist hübsch und lebensbejahend. Wir passen so wenig zusammen, wie Basilisken und Spinnen“ Sie lacht laut auf, was mich dazu bringt meine Augenbrauen zusammenzuziehen und sie eindringlich zu mustern. „Und da du natürlich der Basilisk bist, du elende Schlange, hoffst du, dass ich Spinne schnell die Flucht ergreife, ja?“ Jetzt huscht auch mir ein Lächeln übers Gesicht. „Wenn du es so willst, ja. Denk einfach drüber nach, wer hier vor dir sitzt. Und dein brillanter Verstand sollte dir eigentlich schleunigst raten das Weite zu suchen. Es ist mir ein Rätsel, wieso du immer noch hier bist“ Ihr Augen nehmen einen sanften Ausdruck an und sieht sich mich mit einer Eindringlichkeit an, die mir fast den Atem raubt. „Weil es sich gut anfühlt. Und weil ich mich meistens von meinen Gefühlen leiten lasse, da sie mir in neunundneunzig Prozent der Fälle den richtigen Weg zeigen“ Ihre entwaffnende Ehrlichkeit entzückt mich. Ich hake meine Finger mit ihren ein und wir bestellen uns etwas zu essen. „Ähm, ich nehme die Spaghetti mit den Muscheln und einem kleinen Vorspeisensalat“, sagt sie an die Kellnerin gewandt. „Und ich hätte gerne die Lasagne und eine Flasche Tignanello“, sage ich und gebe der Kellnerin die Karte zurück. „Severus! Die Flasche kostet einhundertsechzig Euro!“, ruft sie empört aus. „Und? Man gönnt sich ja sonst nichts“, erwidere ich und zwinkere ihr zu. Sie wird rot. Das ist so bezaubernd. Aber eine Frage brennt mir seit Tagen unter den Fingernägeln. „Sag mal“, setze ich an und sie sieht mich mit einem Lächeln an, „Für wen war eigentlich der Trank?“ Ihr Gesicht wird schlagartig weiß und sie sieht bekümmert auf die Tischplatte. „Der war für Parvati. Sie will nicht, dass Ron etwas davon erfährt. Aber sie ist einfach noch nicht bereit für ein Baby. Deshalb habe ich ihr gesagt, dass ich ihr helfen würde“ Ich schüttle den Kopf. Weasley und Patil sind erwachsen. Da kann man ja wohl erwarten, dass sie sich mit Verhütung auskennen. Mal ganz davon abgesehen, kann ich es sowieso nicht verstehen, dass überhaupt jemals jemand von Weasley ein Kind bekommen möchte. „Und natürlich muss meine kleine Löwin wieder helfen. Und Weasley weiß wirklich nichts davon?“, frage ich. „Nein. Er ist in einer sehr großen Familie aufgewachsen und wünscht sich eine mindestens genauso große. Das war der Grund, wieso wir uns getrennt haben“, flüstert sie und schaut nach unten, „Für ihn konnte es gar nicht schnell genug gehen. Ich habe nichts gegen Kinder, aber ich will nicht das Hausmütterchen werden, was den ganzen Tag am Herd steht. Das bin ich einfach nicht“ Eine Träne löst sich aus ihrem Augenwinkel und fällt, im Kerzenschein funkelnd, auf das Tischtuch. Dass Weasley so etwas von ihr verlangt hat, ist eine bodenlose Frechheit. Sie ist die klügste, junge Hexe des Jahrhunderts. Ihr Name wird irgendwann in etlichen Wissenschaftsbüchern stehen. „Du hast das Richtige getan. Dein Name wird auf den Büchern stehen, die du so liebst, weil du noch Großes leisten wirst“, ich nehme ihr Hand und streichle sie. Nachdem wir unser Essen genossen haben und über dies und jenes gesprochen haben, machen wir uns auf den Weg zurück nach Hogsmeade. Als wir am Apparierpunkt ankommen, dreht sie sich zu mir um und schmiegt sich an mich. Ich schlinge meine Arme um sie und drücke sie noch fester an mich. Meine Nase vergräbt sich in ihrem Haar. „Danke“, murmelt sie, „Danke, für den wunderschönen Abend, Severus“ Sie sieht zu mir auf und reckt mir ihr Gesicht entgegen. Wir küssen uns leidenschaftlich. Als ob es keinen Morgen geben würde. Ihre Hände durchwühlen meine Haare und ich ziehe ihr Gesicht näher an mich heran. Es fühlt sich an, als wäre das ein Abschied. Panik durchfährt mich. Ich will den Abend nicht enden lassen. Wer weiß, wie es morgen aussieht. Da müssen wir uns unserer Beziehung stellen. Unseren Sorgen. Vielleicht wacht sie auf und merkt was für ein Fehler das mit uns ist. Ich muss den Abend so gut auskosten, wie es geht. Sie löst sich von mir, um zu Atem zu kommen. „Ich geh dann jetzt besser mal. Soll ich einen Desillusionierungsz..“ Ich schnappe sie mir wieder und presse meine Lippen auf ihre. „Geh nicht. Komm noch auf ein Glas Wein mit zu mir“, hauche ich ihr entgegen. Sie lächelt in unseren Kuss hinein und flüstert, „Gerne“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)