Komm, wir greifen nach den Sternen von Affodillbluete ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 - Von Ohmachtsanfällen und anderen Dingen -------------------------------------------------------------- Kapitel 9 *Hermine’s Sicht* „Na dann machen wir uns mal an die Arbeit. Oder hast du andere Pläne, Granger?“, höre ich Draco sagen. Durch meinen Tränenschleier erkenne ich ihn fast nicht. Ich wische meine Tränen weg, binde meine Haare zu einem Knoten und beginne einen Kessel aufs Feuer zu stellen. Ich hasse es, dass er mich in einem schwachen Moment erlebt hat. „Genau genommen, hat Mr. Malfoy Sie schon in zwei schwachen Momenten erlebt. Sie sollten besser auf ihre Füße und ihre Emotionen achten, Miss Granger“, spottet die Stimme in meinem Kopf. Prompt lasse ich mein Messer fallen, mit dem ich eben noch Ziegenhaut kleingeschnitten hatte. „Ich verbessere mich. Drei“, amüsiert sich Severus Snape. Draco dreht sich zu mir um und sieht mich an, weil ich mein Messer hatte fallen lassen. „Bist du heute etwas schwach?“, spottet nun auch er. „Nein. Mir geht es gut. Danke der Nachfrage“, zische ich. „Und Sie sind jetzt gefälligst ruhig. Ich muss mich konzentrieren“, füge ich in Gedanken an meinen unerwünschten Begleiter hinzu. „Was hat die Patil-Schwester eigentlich genau“, erkundigt sich der Blonde nach einiger Zeit. „Sie hat bei einem Einsatz einen Schutzzauber ausgelöst und ist in eine Giftgasfalle geraten. Da hat sie das Gas dann eingeatmet. Ihre Lungen sind verätzt. Sie kann nur durch einen Beatmungszauber atmen und wenn nicht bald was getan wird, wird ihre Lunge komplett versagen und sie wird sterben“, antworte ich so emotionslos wie möglich. Ich lasse nicht noch einmal zu, dass Draco Malfoy mich weinen sieht. „Und da hast du dir gedacht, du braust mal eben einen Trank, der hier bei uns nicht mal verwendet wird, und rettest sie? Wieso?“ Fragt er mich gerade tatsächlich, wieso ich Parvati retten will? Ich werde unglaublich wütend und möchte am liebsten auf etwas einschlagen. „Wieso?! Na vielleicht weil sie meine Freundin ist? Vielleicht weil ich nicht mit ansehen kann, wie jemand Unschuldiges stirbt? Vielleicht weil ich nichts gegen den Drang tun kann, anderen zu helfen?“, brülle ich atemlos und balle die Hände zu Fäusten. „Oder, weil du denkst, dass du bei deinem Ex-Freund etwas gutmachen musst, weil du ihn verlassen hast und jetzt nicht willst, dass er ein weiteres Mal jemanden verliert, den er liebt..“, spekuliert Draco ruhig, sieht mich dabei aber nicht an. Ich bin sprachlos. Hat er das wirklich eben gesagt? Was erlaubt er sich, sich in mein Leben und das meiner Freunde einzumischen? Die Wut in meinem Bauch wird zu einem festen Kloß, der sich in meinem Hals festsetzt. Ich muss fast würgen. Tränen steigen mir in die Augen. Wütend wische ich sie mit dem Handrücken weg. „Nein! Oder doch… Ich weiß es nicht..“, bringe ich gerade so noch raus ehe ich auf den Boden sacke. Draco ist sofort bei mir und legt mir seine Jacke unter den Kopf. „Was ist denn los? Wo ist die alte Granger, die auch mal austeilen konnte und schlagfertig war?“, fragt er, doch lächelt mich dabei sanft an. „Es ist momentan einfach alles ein bisschen viel.“, erwidere ich schlapp. „Komm, wir gehen erstmal hoch und ich lasse dir von meinen Elfen eine Tasse Tee und etwas zu essen bringen“, sagt er liebevoll und hilft mir auf. Ich bin noch ein wenig wackelig auf den Beinen, weshalb ich mich an ihm festhalte. „Na du gehst aber ran“, stichelt er mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Prompt lasse ich los. Lieber falle ich um, als dass Draco Malfoy glauben soll, ich würde mich an ihn ranschmeißen. Ich höre ihn hinter mir lachen. Oben angekommen bringt er mich in den Speisesaal. Und das ist wirklich sein Saal. Er ist so riesig wie das ganze Haus meiner Eltern. Eine lange Tafel aus weißem Stein steht in der Mitte und ist ringsherum mit mindestens zwanzig Stühlen aus bestem Mahagoniholz gerahmt. Wieder einmal muss ich mich fragen, woher die Malfoys so viel Geld haben. Da Lucius im Gefängnis sitzt, hat Draco alles geerbt und übernommen. Seine Mutter ist Gerüchten zufolge nach Italien gezogen. Nachdem alle drei Malfoys angeklagt wurden, Lord Voldemort gedient zu haben, wurden Draco und Narzissa frei gesprochen. Lucius hatte alle Schuld auf sich genommen. In dieser Hinsicht ist er ein ehrenwerter Mann. Er steht für seine Familie ein, auch wenn das sein Ende bedeutet. „Setz dich“, sagt Draco und deutet auf einen Stuhl. Typisch Malfoy. Er muss immer das Sagen haben. Ich muss schmunzeln. „Pinky!“, ruft er laut durch den Raum. Seine einschüchternende Stimme lässt mich zusammen zucken, als sie von den leeren Wänden widerhallt. Die Elfenhelferin in mir wehrt sich gegen meinen Verstand, der mir sagt ruhig zu bleiben und nichts zu tun. Mit einem lauten Plopp erscheint Pinky vor mir. Sie sieht mich abschätzend von oben bis unten an, ehe sie ihren Herrn anschaut. „Mr. Malfoy wünscht nach meinen Diensten?“, fragt sie und verbeugt sich so tief, dass ihre lange Nase den Boden berührt. „Bring Miss Granger und mir eine Kanne Tee und zwei Tassen. Des Weiteren wollen wir etwas zu Mittag essen“, sagt Draco herablassend. „Sehr gern Mr. Malfoy. Ist Lammbraten in Ordnung?“, informiert Pinky sich. Draco sieht mich fragend an und ich nicke nur. Wenn ich jetzt meinen Mund aufmachen würde, würde ich anfangen laut loszuschreien und dann wären mir alle Möglichkeiten Parvati zu helfen vernichtet. Also zähle ich innerlich bis drei, schließe meine Augen und atme tief durch. Ich höre ein weiteres Plopp, öffne meine Augen und Pinky ist wieder verschwunden. Der Blonde geht zu einem Regal, holt eine Flasche Wein und zwei Gläser und setzt sich mir gegenüber. „Möchtest du einen Schluck?“, fragt er mich, während er seinen Kopf schief legt. Er ist außerordentlich attraktiv. Das kann man nicht bestreiten. „Ja“, flüstere ich. Er schenkt uns ein und reicht mir ein Glas. Unsere Finger berühren sich und wieder spüre ich mir die Röte ins Gesicht schießen. „Na dann erzähl mal. Was ist alles zu viel momentan?“, erkundigt er sich und trinkt einen Schluck Wein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)