Hope von AlexanderLightwood ================================================================================ Kapitel 1: Kennenlernen / Chapter one ------------------------------------- Beleidigungen und dumme Bemerkungen machten dem Jungen mit dem dunklen Haar schon gar nichts mehr aus. Er kannte es nicht anders, es war schon normal geworden. Denn wer mochte schon den Jungen mit der Narbe unter dem rechten Auge. Niemand. Vor gut zwei Monaten war er, Luffy D. Monkey, neu an die Grand Line High gekommen. Er hatte gedacht, es würde alles besser werden. Doch das wurde es nicht, ganz im Gegenteil. In jeder der Pausen sah er allein auf einer der beiden Tischtennisplatten, am hinteren Teil des Schulhofes. Niemand wollte mit dem Freak, wie sie ihn so gern nannten, gesehen werden. Frustriert seufzend schulterte er seinen Rucksack und verließ das Schulgebäude. Es hatte gerade eben zum Unterrichtsende geläutet und er hatte nicht vor, noch eine Sekunde länger in dieser Höllenanstallt zu bleiben, als er es so schon musste. Sein Weg endete an den Fahrradständern und mit den vor kählte zitternden Fingern schloss er seinen alten Drahtesel ab. Der Winter hatte zwar gerade erst begonnen, doch bereits jetzt lag schon eine Decke aus Schnee auf der gesamten Stadt, hüllte alles in glitzerndes weiß. Vereinzelte, weiße der Flocken schwebten auf den Boden zu, verloren sich in der Decke aus Schnee auf dem Boden. Abermals seufzend schob der Dunkelhaarige sein Rad neben sich her, verließ langsam den Schulhof und steuerte auf das Zentrum der Stadt zu. Hätte er sein Rad heute doch bloß zu Hause gelassen, dann hätte er es jetzt nicht mitschleppen müssen. Aber heute Morgen war auch noch kein Glatteis auf den Straßen gewesen. Sein Vater hatte eine recht billige Wohnung direkt ihm Zentrum der Stadt finden können, sein Zimmer jedoch glich einer Besenkammer. Aber man musste eben nehmen, was man bekam. Und er wollte nicht meckern, dann würde sein Vater nur wieder böse werden. Und das konnte Schmerzhaft werden. Eigentlich war Dragon ihm gegenüber noch nie Handgreiflich geworden, doch nach dem Tot seiner Frau, hatte sich alles verändert. Er hatte sich verändert. Er hatte längst aufgehört zu arbeiten, denn dazu hätte er ja einmal Nüchtern sein müssen. Und das war er inzwischen nur noch selten. Luffy rümpfte die Nase und blieb mitten auf der Straße stehen. Wenn er nur daran dachte, überall lagen bestimmt schon leere Alkoholflaschen herum und der Gestank hatte sich bestimmt auch schon in der gesamten Wohnung verbreitet … Ein lautes Hupen riss den Jungen aus seinen Gedanken und ließ ihn erschrocken zusammen fahren. Das Auto bremste scharf und rutschte ein wenig zur Seite. Der Autofahrer, ein großer, schlanker Mann mit rotem Haar, dass er nach hoben gestylt hatte, riss wütend die Tür seines Wagens auf und hob die Faust. »Bist du bescheuert, Alter?!«, brüllte er wütend und warf die Arme in die Luft. Luffy, vor Schreck noch ganz erstarrt, starrte den Mann vor sich nur an. Scheiße, was war denn jetzt los? Dann bemerkte er, dass er noch immer auf der Straße stand. Langsam kam wieder Leben in den Jungen und so schnell er konnte, rannte er auf die andere Straßenseite. Der rothaarige Mann funkelte ihn aus hell braunen Augen an, drehte sich herum und schwang sich wieder in sein Auto. »Nächstes Mal, fahr ich dich einfach um!«, rief er noch aus dem Fenster des roten Wagens und bretterte auch schon los. Der Dunkelhaarige krallte seine Finger in den Fahrradlenker, denn er befürchtete, seine Knie würden ihm den Dienst versagen. Luffy biss sich auf die Unterlippe und setzte sich langsam wieder in Bewegung. »So ‘nen Idiot!«, murmelte der Dunkelhaarige leise und ging langsam die Straße entlang. Gut, es war seine eigene Schuld gewesen, warum blieb er auch mitten auf der Straße stehen? Ab und zu sah er gelangweilt in eines der Schaufenster der Läden, an denen er vorbei ging, ohne wirklich zu sehen, was dort im Fenster lag. Zu sehr vertiefte er sich wieder in seine Gedanken. Warum mochte ihn niemand? Sie kannten ihn doch gar nicht, wussten doch gar nicht, was er schon durchmachen musste. Sie hatten ihn nicht mit offenen Armen empfangen, sondern sofort in eine Schublade ihrer Meinung gesteckt. Manchmal waren die Menschen doch Scheiße. Und vor allem Kinder und Jugendliche konnten grausam sein, besonders wenn ihnen jemand einfach nicht in den Kram passte. Er verspürte das dringende Verlangen, sich durch die rabenschwarzen Haare zu raufen und verzweifelt mit dem Fuß aufzustampfen. Doch er war längst kein kleines Kind mehr und hielt sich deswegen zurück. Er schob das Rad weiter und blieb vor einem Supermarkt stehen. Zu Hause würde im Kühlschrank bestimmt schon wieder gähnende Leere herrschen. Schließlich hielt es sein Vater ja nicht für wichtig, Einkaufen zu gehen. Also musste er ran, auch wenn er nur noch wenig Taschengeld über hatte. Aber vielleicht reichte es ja noch für Brot, Wurst und etwas zu Trinken. Also lehnte er sein Rad gegen die Wand des Gebäudes, schloss es an und betrat den Supermarkt. Ein Schauer jagte über seinen Rücken, als er in den Lagen kam, in dem es angenehm warm war und eine Gänsehaut breitete sich auf seiner gesamten Haut aus. Für einen Freitag war der Supermarkt erstaunlich leer, nur wenige Menschen tummelten sich zwischen den Regalen. Umso besser, Luffy hasste es, wenn man sich überall durch drängeln musste! Schnell suchte er sich ein Toastbrot, ein wenig Wurst (Salami und Schinken) und eine Flasche Cola zusammen, ging zur Kasse und Bezahlte. Sein Taschengeld reichte dafür sogar noch! Er verstaute alles in seinem Rucksack und schnellen Schritte kehrte er zu seinem Rad zurück. Die kalte Winterluft blies ihm ins Gesicht, als sich die Türen hinter ihm schlossen. Ein Blick gen Himmel verriet dem Jungen, dass es schon bald Dunkel werden würde. So spät schon? Er verdrehte die Augen und steuerte sein Rad an. Sein Vater würde, wenn er Nüchtern war, ihm eine Stundenlange Moralpredigt halten, und wenn er Besoffen war, gleich zu schlagen. Er war es gewöhnt. Wieder tief in Gedanken versunken, nahm er die Welt um sich herum nicht mehr wahr, blendete alles einfach aus. Was viel einfacher war, als die Wirklichkeit zu ertragen. Doch dann geschah etwas, das sein Leben verändern sollte, für immer. Auch wenn er das jetzt noch nicht einmal ahnte. Luffy hatte beinahe sein Rad erreicht, da prallte er hart gegen etwas ab. Als er unsanft auf seinem Rücken auf dem Boden landete, hörte er ein lautes Lachen. Strafend und mit funkelnden, dunkeln Augen sah der Dunkelhaarige auf und erblickte eine große Person vor sich. Es war eindeutig ein Junge, vielleicht um ein paar Jahre älter als er selbst und schlank. Der Junge trug schwarze Sneakers, eine einfache, helle Jeanshose und einen schwarz-gelben Pullover, auf welchem ein ziemlich komisch aussehender Smiley gedruckt war. Er hatte dunkel braune Augen, schwarzes Haar und sogar einen Kinnbart. In seinem Blick lag weder etwas schuldbewusstes, noch entschuldigendes, er sah total gelangweilt auf den am Boden liegenden Jungen herab. Er half ihm nicht mal wieder auf. Unhöflicher Mistkerl! Luffy spürte etwas Nasses, klebendes an seinem Rücken und unweigerlich nahm er dem angerichteten Schaden war. Die Cola musste kaputt gegangen sein, und hatte sich jetzt wohl in seinem Rucksack verteilt. Na super! »Scheiße!«, fluchte er und sprang auf, riss sich den Rucksack von den Schultern und hockte sich hin, um den Rucksack aufzumachen. »Fuck, ey, hast du dir wehgetan? Man, Law!« Okay, das war eindeutig die Stimme, die gelacht hatte. Ein weiterer Junge kam auf die beiden zu gerannt. Dieser trug braune Chucks, eine knielange, schwarze Hose, ein einfaches blaues Schirt, ohne Aufdruck und eine dicke, rote, Perlenkette um den Hals. Sein Gesicht wurde von leicht welligem, schwarzem Haar umrahmt. Die Augen strahlten in einem so dunklem Braun, dass man schon annehmen konnte, sie wären komplett schwarz. Sein Gesicht zierte ein breites, entschuldigendes lächeln. »Ist doch seine Schuld, wenn er nicht aufpasst!«, motzte der andere Junge, Law. Luffy stöhnte leise auf, als er in seinen Rucksack sah. Die Cola hatte am Flaschenboden ein Loch und die gesamte Flüssigkeit hatte sich überall im Rucksack verteilt. Seine Schulblöcke und Hefter waren alle klitschnass. Super, toll, hammermäßig! Er könnte Kotzen! Frustriert fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare, seufzte auf und holte die Cola Flasche heraus. Der zweite Junge grinste ihn leicht verlegen an und hockte sich zu ihm, das brummige murmeln seines Freundes ignorierend. »Hey, können wir –«, Law hustet vielsagend. »… dir helfen?«, fuhr der Dunkelhaarige unbeirrt fort. Luffy brachte ein leichtes lächeln zustande und schüttelte sachte den Kopf. Es brachte nichts. Bis zu ihm nach Hause war es eh nicht mehr so weit weg. »Nein, schon okay. Ich hab keinen langen Weg mehr.«, murmelte er. Der zweite Junge nickte und stand auf. Er schloss den Rucksack und stand ebenfalls auf. Jetzt musste er unbedingt schnell nach Hause. Und vielleicht schlief sein Vater ja schon. Hoffentlich. Der zweite Junge mit dem welligen Haar grinste ihn an – wich es denn jemals aus seinem Gesicht? – und streckte ihm die Hand entgegen. »Ace D. Portgas mein Name, freut mich!<< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)