And so we meet again von -Amnael- ================================================================================ Kapitel 4: Mission ------------------ Touko rührte langsam in ihrem Tee herum, als sich Elfriede und Minna ihr gegenüber im Pokemon Center hinsetzten. „Tut uns leid, dass wir dich erschreckt haben.“ begann nun Minna direkt. „Aber wir sind lieber vorsichtig. In letzter Zeit ist einiges passiert, dass uns und die Pokemon gefährden könnte.“ führte Elfriede den Satz weiter fort. „Nein, kein Problem“, Touko winkte ab, „ich hatte nur einen Alptraum, in dem auch Nebel vorkam.“ „Einen Alptraum?“ Elfriede beugte sich etwas vor, als wäre sie neugierig geworden. „Ja. Nicht weiter wild.“ Die Braunhaarige wollte das Thema abwinken, doch nun beugte sich auch Minna etwas vor. „Guardevoir hatte ungewöhnlich starke Gefühlsschwankungen wahrgenommen. Zuerst hatten wir gedacht, es wäre N, aber dann sind wir auf dich gestoßen.“ erklärte nun Minna. „Bitte erzähl uns, was in deinem Traum vorkam.“ setzte Elfriede wieder nach. Touko stockte und setzte überrumpelt die Tasse ab. „Ähm...“, ein Seufzen, „Naja, ich lief einen ziemlich kalten und steinigen Gang lang und irgendwann wurde er neblig. Dann setzte Geflüster ein...“, ihr Blick wurde abwesend und sie starrte auf ein imaginäres Bild vor ihren Augen. „Das Flüstern sprach meinen Namen aus und wurde immer lauter. Ich schrie. Und dann war alles dunkel und N schwebte wie erhängt vor mir... Tja und dann...“ Touko schüttelte sich und bekam eine Gänsehaut, „sah er mich aus toten Augen an und sagte 'Rette mich'.“ Touko schüttelte den Kopf in der Hoffnung, dieses klare Widerhallen dieser beiden Worte würde endlich verschwinden. Als sie wieder zu den beiden Musen sah, bemerkte sie, dass diese entschlossen Blicke tauschten, nickten und dann mit ernsten Ausdruck im Gesicht zu ihr sahen. „Wir glauben, dass dieser Traum irgendwas zu bedeuten haben könnte. Vielleicht eine Nachricht von ihm oder eines Pokemon, dass dir eine Nachricht über ihn übermitteln wollte.“ sprach nun wieder Elfriede. „Ach, ich glaub, ich mach mir nur zu viele Sorgen um ihn. Immerhin war er ziemlich fertig mit allem nachdem ich ihn damals besiegt hatte.“ Touko bereute es so langsam, sich auf diese beiden jungen Frauen eingelassen zu haben. „N hat sich nicht geirrt, was deine Persönlichkeit betrifft.“ wechselte nun plötzlich Minna das Thema. Touko horchte verwundert auf. „Was?“ „Seit er dich damals kennengelernt hat, hat er nur noch von dir gesprochen.“ sprach Minna weiter. „N war schon immer Feuer und Flamme für die ungewöhnlichsten Sachen, aber dass sein ungeteiltes Interesse an dir alles andere in Vergessenheit geraten ließe, hatten wir ehrlich gesagt nicht erwartet.“ Touko musste erröten. Bei Arceus, war das peinlich, zu erfahren, dass sie ein Interessenobjekt ihres damaligen Feindes war und möglicherweise wohl immer noch ist. Nun beugte sich Elfriede noch ein Stück vor. „Touko. Wir möchten dich um einen Gefallen bitten.“ Ihre Augen ruhten auf der Trainerin. „Du musst N finden und ihn zu uns bringen.“ „Er hat sich vor einiger Zeit von uns abgewendet und sagte, dass er nachdenken muss und allein sein will.“ setzte nun wieder Minna mit ein. „Seither haben wir ihn nicht wieder gesehen.“ „Normalerweise können wir ihn ausfindig machen. Wir lassen Guardevoir und Morbitess ihre Sinne nach ihm ausstrecken, aber diesmal blieb ihre Suche erfolglos.“ Minnas Blick wurde besorgt. Touko dachte kurz nach. „Hat es möglicherweise etwas mit diese mysteriösen Meldung im Fernsehen zu tun, die zuletzt lief und seither für Schlagzeilen sorgt?“ „Meldung?“ Elfriede stutzte. „Ja“, nickte Touko, „gestern kam eine Meldung von Unbekannten, die ihre Nachricht auf allen Kanälen laufen ließ und starteten einen öffentlichen Aufruf, N zu suchen und ihn nach Sandgemme zu bringen. Ansonsten drohten sie, die Einall-Region und alle umliegenden Regionen ins Chaos zu stürzen.“ Elfriede und Minna tauschten besorgte Blicke aus. Touko machte sich schon Sorgen, dabei kannte sie diesen Jungen nicht einmal richtig. Wie besorgt mussten dann also diese beiden Frauen sein, die N schon ihr halbes Leben oder noch länger kannten? „Wir haben Informationen über eine geheime Organisation namens 'Syndikat' bekommen, die in letzter Zeit aktiv geworden ist.“ ergriff nun Minna das Wort. „Syndikat?“ Touko hatte noch nie von dieser Organisation gehört, auch nicht in den letzten Tagen. Elfriede nickte. „Es scheint ein Zusammenschluss mehrerer Organisationen verschiedenster Regionen zu sein. Wir wissen nicht, was sie planen oder wer sie leitet. Doch sollten sie es sein, die N verlangen, dann sollte er gefunden werden, bevor das Syndikat ihn findet...“ „... Oder eine Hetzjagd nach ihm statt findet.“ beendete Minna den Satz. Betretenes Schweigen machte sich in dem kleinen Zimmer im Pokemon Center breit. „Ok, ich machs.“ brach Touko dann die Stille. Elfriede und Minna, die in ihrer Sorge die Köpfe gesenkt hatten, hoben diese nun ruckartig und ein Ausdruck der Überraschung lag in ihren Gesichtern. Der Trainerin war nicht bekannt, wieso sie die Suche nicht selbst fortsetzten und N suchten. Wahrscheinlich, weil er von ihnen nicht gefunden werden wollte, überlegte Touko. Doch sie selbst konnte auch nicht tatenlos rum sitzen und im Fernsehen dabei zusehen, wie er womöglich noch von der wütenden und verängstigten Menge vorgeführt würde. Blieb nur noch die Frage, wo sie mit dem Suchen anfangen sollte. Die Welt war groß. Jeder Kontinent auf ihr war groß. Einall selbst war schon nicht klein und ihn in jeden Winkel der Region zu suchen würde Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern. Ihr hektisch planender Gedankengang wurde unterbrochen, als die beiden Musen erneut das Wort ergriffen. „Wir danken dir, Touko.“ „N hatte Recht, was er über dich sagte.“ Nebel breitete sich im Center rund um die beiden Frauen und ihren Pokemon aus. „W-Wartet!“ Touko sprang auf, doch da waren die beiden Besucher schon im Nebel verschwunden. „Ruh dich aus und dann verliere keine Zeit.“ Elfriedes Stimme hallte aus dem Nebel. Touko weitete die Augen, als der Nebel auch sie einhüllte und alles weiß wurde. Alles war dunkel. Nur das regelmäßige Aufsetzen von Pfoten war zu hören. Blut drippte zu Boden, zog eine Linie, wo das verwundete Zoroark lang lief. Den Brief hatte es nach wie vor bei sich. Auf allen vier Pfoten lief es unermüdlich weiter um diese wichtige Nachricht einer einzigen Person zu überbringen. Dies war nun schon der vierte Tag, den es ohne Pause seinen Weg nach Avenitia fortsetzte. Und fast hatte es Zoroark geschafft. Es musste nur noch Gavina hinter sich lassen. Schnell huschte es hinter einen Baum und stellte sich auf die Hinterbeine. Irgendjemand hatte es auf Zoroark abgesehen und dieser Jemand ging nicht zimperlich um, ob es nun verletzt werden würde oder nicht. Zoroark spähte hinter dem Baum hervor, dann sah es auf die blutende Wunde an seiner Seite. Was auch immer ihn verletzt hatte, es hatte sich tief in die Seite gebohrt und verursachte nun höllische Schmerzen. Doch das Unlicht Pokemon durfte nicht aufgeben. Es hatte sein Ziel fast erreicht. Die Schmerzen ignorierend klemmte es sich nun wieder den Brief behutsam in sein Maul und lief weiter. Ein schwarzer Schatten, denn das war Zoroark in dieser Nacht, huschte durch den Wald. Es beeilte sich so sehr, dass die Läufe brannten. Einen halben Tag, dann hatte er es geschafft, dann wäre der Brief übergeben. „Sag mal, Cheren. Glaubst du denn, dass Touko wieder kommt?“ Bell saß neben ihm auf der großen Couch in Toukos Haus. Ihr Blick strahlte Sorge aus. Cheren sah Bell ruhig an. „Sie ist bisher immer zurück gekehrt, oder?“ Ein schwaches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. „Ja, stimmt...“ So richtig aufheitern kann er sie trotzdem nicht. Er sah auf die Uhr. „Es ist schon nach Mitternacht. Lass uns für heute das Warten einstellen und morgen nachschauen, ob sie dann wieder da ist.“ Cheren stand auf und sah zu der Blondine runter. „Und du hast doch morgen noch einiges, wo du Professor Esche bei helfen musst.“ Bell wurde aufmerksam. „Ja! Das hatte ich fast vergessen! Dann schau du nach ihr und ich komm später nach, wenn ich fertig bin!“ Nun sprang Bell auch auf. „Zeit ins Bett zu hüpfen!“ Mit einem trällernden Ton verließ sie das Haus und ließ beinahe die Tür hinter sich zu knallen, wäre Cheren nicht noch hinterher geeilt und hätte sie die Tür im Schwung gestoppt. „Oh mann, Bell...“ murmelte er vor sich hin, kratzte sich am Hinterkopf und verließ dann auch leise das Haus. Touko. Kommst du nach Haus oder müssen wir dich erst wieder suchen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)