InFAMOUS: Second Son von Nightwalkerin (The new Story) ================================================================================ Kapitel 2: fehlgeschlagene Rettung ---------------------------------- fehlgeschlagene Rettung Die Sonne nähert sich immer mehr dem Horizont und wird bald dahinter verschwunden sein. Der laue Wind lässt die Blätter der Bäume tanzen. Zur Sicherheit ducke ich mich tiefer hinter den Busch, damit mich niemand sehen kann. Ein Luftzug bringt die Geräusche des Langhauses, das nahe der Straße steht zu meinem Versteck. Das Haus gehört einem sogenannten Akomish Clan, wenn ich mich recht entsinnen kann. Nur einen kurzen Blick habe ich darauf geworfen, bevor ich Stellung hinter dem Busch bezogen habe. Mit wachsamen Augen beobachte ich den gepanzerten Wagen des D.U.P, der die Conduits zu ihrem neuen Gefängnis und somit zu Augustine bringt. Es gibt nur eine einzige Chance das Auto aufzuhalten, also darf mir kein Fehler unterlaufen. Das Leben der gefangenen Conduits steht auf dem Spiel... Ein leichtes Kribbeln durchfährt meine Finger, sodass ich diese zu einer Faust balle. Entschlossen springe ich aus meinem Versteck, nachdem der D.U.P Wagen an mir vorbeigezischt ist. Stromfunken umschließen meine Faust. Geballte Elektrizität... Bevor ich mit meinen Angriff starten kann, verliert der Fahrer die Kontrolle über den Wagen. Die Situation dauert höchstens wenige Sekunden, die sich in Zeitlupe abspielen. Das Auto kommt beinahe von der Straße ab, dann überschlägt es sich. Im letzten Moment weiche ich den restlichen herankommenden D.U.P Autos aus. In den paar Sekunden entsteht ein riesiges Chaos auf der abgeschiedenen Landstraße. Mein Überblick über die Situation geht sofort nach dem beherzten Sprung auf die Seite verloren. Der Knall einer Explosion übertönt das Krachen von Metall. Die Wucht reißt mich von den Füßen, sodass ich im Straßengraben lande. Mir wird plötzlich ganz schwarz vor den Augen und meine Sinne schwinden. Mit meiner bloßen Willenskraft versuche ich die Bewusstlosigkeit zurückzuschlagen, doch sie ist stärker. Ungewollt schlittere ich hinüber in das tiefe Schwarz... Blinzelnd öffne ich die Augen, während meine Gedanken durch den Kopf purzeln, ähnlich wie bei einem Karussell. Mein Kopf brummt wie der Motor eines D.U.P Panzers. Schwach setzte ich mich ein wenig auf, um meine Umgebung genauer zu begutachten. Die Erinnerung kommt in kleine Fetzten zurück, sodass sie noch mehr Verwirrung stiften. Vor meinen Augen zeigt sich ein wahres Schlachtfeld. Die D.U.P Autos liegen verstreut auf der Straße. Die meisten sind zerstört, durch Explosionen und...Einschusslöcher? Mit fragendem Gesicht kämpfe ich mich auf die Beine, die sich anfühlen als wären sie aus Pudding. Die wenigen Schritte zum nächsten Auto kosten mir meine restliche Kraft. "Was ist hier passiert?", frage ich mich selbst leise, zeitgleich streiche ich mit meiner Hand über das Metall. Ein Schmerz durchzuckt mich, sodass ich auf die Knie falle. Der Aufprall auf den harten Boden hat mir sicher einige blaue Flecken und Prellungen beschert. Schwach kämpfe ich mich erneut auf die Beine. So leicht gebe ich mich nicht geschlagen. Keine Ahnung, was hier eigentlich passiert ist. Ich muss die Conduits finden, bevor das D.U.P sie erwischt. Der gepanzerte Wagen, der die Conduits zu Augustine bringen sollte liegt auf dem Dach. Weit und breit ist niemand zu sehen. Plötzlich vernehme ich Stimme. Vorsichtshalber ducke ich mich hinter das Autowrack. "Ich folge den beiden. Bleib' ja vom Auto weg, das explodiert sicher gleich", meint die männliche Stimme. Sofort luge ich hinter dem Wagen hervor. Verfolgen? Die beiden? ... Nachdenklich ziehe ich die Augenbrauen nach oben. Es sollten doch drei Conduits sein... "Hilfe!", höre ich eine dritte Stimme. Anscheinend ist der dritte Conduit bei den Autowrackteilen eingeklemmt. Eigentlich wollte ich schon loslaufen, um ihn zu helfen. Das Risiko ist viel zu groß entdeckt zu werden. Nach einigen Augenblicken eilt ein Junge zu dem Conduit. Ohne groß nachzudenken hilft er ihm aus der misslichen Lage... Der Retter hat anscheinend keine Ahnung wer oder was der Gefangene ist.. Als ich den Conduit in der typischen orangenen Kluft sehe, erkenne ich den Mann sofort. "Hank", flüstere ich leise, um keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Fortuna ist heute definitiv nicht auf meiner Seite. Ein weiterer Mann kommt zu den beiden. Hank kann Cops bis zu zwei Kilometer gegen den Wind riechen und dieser Typ war mit Sicherheit einer. Augenblicklich schnappt sich der Conduit seinen Retter als Geisel. "Sch...", beginne ich zu fluchen, wie der Polizist seine Pistole zieht und auf Hank zielt. Mein Kopf kommt nicht zum Nachdenken, sofort sprinte ich auf die drei Männer zu. "Hank!", rufe ich den Conduit, damit er endlich den Jungen loslässt. Verschreckt stellt er sich so hin, damit er den Cop und mich im Auge behalten kann. "Thunder?! Du bist extrem spät dran", beschwert sich der Conduit ein wenig säuerlich. Nur schwer kann ich den Impuls vom Augenverdrehen unterdrücken. "Lass ihn gehen", verlange ich von Hank. Sein Blick huscht zu dem Polizisten hinüber, der noch immer auf ihn zielt. "Ich kann nicht zurück und das weißt du ganz genau", erinnert der Flüchtling mich. Zur Beruhigung hebe ich die Hände in die Höhe. "Du musst nicht zu ihr, wenn du mich dir helfen lässt. Lass den Jungen los", wiederhole ich meine Bitte mit mehr Nachdruck dieses Mal. Hanks Augen huschen von dem Cop zu mir und zurück. Langsam hebt der Conduit einen Arm, während ich meine Hand zur Faust balle. "Ich gebe dir noch eine Chance, Hank. Lass ihn gehen und dann verschwinden wir", ist mein letztes Angebot. Die Elektrizität sammelt sich in meiner Faust. Die Spannung kann man beinahe schon hören und mit der Hand ergreifen. "Ich habe keine andere Wahl", ist Hanks einzige Aussage, als er dem Autowrack den Rauch entzieht. Bevor ich überhaupt reagieren kann, geschieht etwas Komisches, das ich bis jetzt noch nie gesehen habe. Der Junge versucht sich aus Hanks Griff zu winden. In dem Moment in denen sich ihre Hände berühren geht von den beiden eine Energiewelle aus. Zum zweiten Mal heute reißt es mich von den Füßen. Hart pralle ich auf den unnachgiebigen Boden. "Delsin!", höre ich eine Stimme verzweifelt brüllen. Keine zwei Sekunden folgen dem Schrei Schüsse. Leicht schüttele ich den Kopf, um meine Gedanken zu ordnen und setzte mich ein wenig auf. Der Cop folgt Hank die Straße entlang. Erst jetzt erkenne ich das Feuer um uns herum. Einige Momente habe ich mich schon gefragt, ob es wärmer geworden ist. Nun ist mir einiges klar... Schnaufend krieche ich zu dem Jungen namens Delsin hinüber. Ein wenig skeptisch lege ich meinen Kopf auf seine Brust. Erleichtert erkenne ich, dass er noch atmet. Das Feuer breitet sich relativ schnell über die Straße aus, sodass ich Delsin in Richtung Wald ziehe. Der Wagen explodiert vielleicht auch, da sich die Flammen über das Wrack hermachen. Ein Blick auf die Straße zeigt mir, dass die Verfolgungsjagd weitergeht, doch einholen kann ich die beiden nicht mehr. Seufzend verdrehe ich die Augen wegen dem eigensinnigen Conduit. Er kann kein einziges Mal auf mich hören... Aus meiner Jackentasche ziehe ich mein Handy heraus. Mein Assistent im Hintergrund liegt gleich bei der Schnellwahl auf der Taste 1. Nach einigen Sekunden meldet sich endlich mein Freund. "Sheldon! Wir haben ein riesiges Problem!", kläre ich ihn gleich auf, bevor er fragen kann, "Hank ist abgehauen und wird von einem Cop verfolgt. Das D.U.P wird auch bald auftauchen." Zur Sicherheit suche ich im Wald nach ein wenig Schutz, falls die Soldaten wirklich auftauchen sollten. "Wieso? Was ist passiert?", möchte der Computerfreak wissen. Niedergeschlagen lehne ich mich gegen einen Baumstamm. "Frag bitte nicht...Hank hat die Nerven weggeschmissen. Die anderen beiden Conduits sind geflohen. Ich muss wissen wohin Hank flieht. Kannst du da was machen, Shel?", gehe ich die Situation nochmal durch. Auf der anderen Leitung ist es einen Moment lang ruhig. "Sie sind Richtung Seattle unterwegs, würde ich sagen. Mehr weiß ich auch nicht", teilt mir Sheldon mit. "Es ist nicht viel, aber danke. Ich melde mich wieder", beende ich das Gespräch schnell. Im Augenwinkel konnte ich sehen, dass sich auf der Straße Delsin regt. Noch immer würde mich interessieren was vor wenigen Augenblicken passiert ist. "Reggie?", fragt er verwirrt und sieht sich suchend um. Anscheinend sucht er nach dem Cop. Auf einmal zischt mir eine gute Idee durch den Kopf. Wenn dieser Polizist Hank erwischt, führt mich Delsin vielleicht zu ihm und somit zu dem geflohenen Conduit... Meine Laune steigt langsam nach oben. Aufmerksam beobachte ich den Jungen, der noch ein wenig wackelig herum stolpert. Könnte wahrscheinlich länger dauern... Delsin macht seinen ersten Schritt, als er sich in Rauch auflöst und einige Meter entfernt auftaucht. Mit offenem Mund und geweiteten Augen beobachte ich den Jungen. Dieser scheint ebenfalls extrem verwirrt zu sein. "Was war das? Das soll aufhören! Aufhören!", flucht er lauthals los. In seiner Stimme schwingt eindeutig Unverständnis und Angst mit. Kein Wunder... Er hat einen Rauchsprint durchgeführt, den habe ich bis jetzt nur bei Hank gesehen. Kann es sein, dass Delsin die Kräfte von Conduits übernehmen kann? Unkontrolliert sprintet er mit diesem Move über die Straße, sodass ich mich beeilen muss, um nachzukommen. Überrascht stelle ich fest, dass Delsin seine Kräfte schon nach wenigen Minuten beherrscht. Wenigstens knallt er nicht gegen ein Auto oder so... Ihm zu folgen macht mir schon mehr Probleme, da ich noch ganz normal über die umgefallenen Baumstämme klettern muss. Im letzten Moment kann ich noch bremsen, bevor ich gegen den Jungen knalle, der plötzlich stehen bleibt. "Reggie!", ruft er erneut den Namen über die Straße. Verwirrt hebe ich die Augenbrauen. Erst als Delsin zu einem Auto läuft sehe ich den Cop von vorher am Boden liegen. Versteckt hinter einem Baumstamm beobachte ich die beiden. Nur schwer kann der Jüngere das Auto anheben. Beim letzten Stück helfen ihm seine neu erworbenen Kräfte. Es gibt keine Zweifel mehr. Delsin ist ein Conduit mit Rauchkräften. Ob er diese durch Hank hat, ist mir noch unklar... "Es hört nicht auf!", wiederholt der Conduit wie in Trance. Reggie umarmt den Jungen sofort. Skeptisch ziehe ich die Augenbrauen nach oben. "Keine Sorge, das wird schon. Atme ruhig, Delsin! Du bist keiner von diesen Bioterroristen! Du bist mein Bruder!", redet er Delsin gut zu. Sein Bruder also... Das verkompliziert die Sache um einiges... "Dieser Bioterrorist ist bei der Fischfabrik. Komm schon", fordert Reggie den Jüngeren zum Folgen auf. Mit einigem Abstand wähle ich denselben Weg zu der Fabrik. Auf jeden Fall muss ich Hank vor dem D.U.P erreichen und am besten mit ihm flüchten. Hoffentlich kommt Augustine nicht auf die Idee, die Conduits selbst zurück zu holen. In gut 10 Meter Entfernung hinter den Brüdern bleibe ich stehen. In dieser Fabrik hat sich also Hank verbarrikadiert. Das Schloss des Tores ist geschmolzen...Trotzdem wird es ihn nicht vor dem D.U.P retten oder sogar vor Augustine.... "Betty ist noch drinnen", höre ich jemanden sagen. Eine Geisel?! In welche Katastrophe ist der Conduit da nur rein geraten? Lautlos seufzend begutachte ich die Umgebung, um einen Weg in die Fabrik zu finden. Ein großer Strommast, dessen Kabeln direkt zum Gebäude führen ist ein guter Weg. Ziemlich unauffällig... Dieses Mal darf mir kein Fehler unterlaufen, sonst ist mein und Hanks Schicksal besiegelt...Möglicherweise auch das von Delsin... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)