Die Geschichten von Nosgoth von -Sorvana- (Nosgoth – Das Land der Vampire) ================================================================================ Kapitel 3: Nosgoth – Das Land der Vampire ----------------------------------------- Stille, nichts als stille. Keiner wagt es zu sprechen geschweige denn zu atmen. Wenn man das bei Vampiren überhaut zu bezeichnen kann. Keine bewegt sich, traut es sich nicht und alle drei schauen stumm auf dem Boden. Wollten auf keinen Fall, den anderen in die Augen schauen. Was sie erfahren haben, haben Turel und Duman geschlaucht. Sie dachten immer, sie hätten es als Söhne des Lichts schwer, doch das es die Kinder der Nacht ebenso schwer hatten. Darauf sind sie nie gekommen. In ihren Augen, hatten sie alles. In ihren Augen, könnten sie alles. In ihren Augen, waren sie immer so stark. In ihren Augen, waren sie immer so perfekt. In ihren Augen, hatten sie die ‚Liebe‘ ihres Vaters. In ihren Augen, hatten sie Macht. In ihren Augen, hatten sie genau die Gestalt die sie immer wollten. In ihren Augen, waren sie bei den Menschen beliebt. Okay, sie haben Kraft, Macht und die Gestalt die sie immer wollten. Das Aussehen eines Vampires und nicht die eines Monsters. Doch die anderen Punkte scheinen wohl nicht zu stimmen, sie haben die Legendären Sechs völlig falsch eingeschätzt. Sorvana hat Raziel sogar das Leben gerettet und was machen sie? Die eigenen Brüder, die Raziel eigentlich am nächsten stehen sollten, folgten ohne zum zögern den Befehl von Kain und töteten ihren eigenen Bruder. Duman senkt seinen Kopf noch ein Stückchen weiter, er schämt sich dafür, nie hätte er gedacht das die Legendären Sechs so viel für sie tun. >Ich fang gerade an, mich selber zu hassen< denkt sich Duman und schüttelt den Kopf. Es war schon immer so, dass die Legendären Sechs und die sechs Stadthalter von Kain, nicht sonderlich vertragen haben. Weil die Söhne des Lichts, die Kinder der Nacht immer für etwas gehalten haben. Was sie nicht sind, sie haben nie ihre Vergangenheit hinterfragt bzw. haben sich auch gar nicht die Mühe gemacht. Sie zu hinterfragen und nun wo sie so gut wie alles wissen, fühlen sie sich schmutzig. Sie haben viel mehr Erfahren, als sie anfangs wissen wollten. Sie wollten nur die Unterschiede zwischen den Legendären Sechs und sich selber sehen. Doch dann haben sie die Geschichte von Kain und die Geschichte der Legendären Sechs erfahren und jetzt wo sie es wissen, haben sie das Gefühl nie wirklich als Vampir gelebt zu haben und jetzt wo sie es wissen, werden sie auch nicht mehr die Chance bekommen, jemals wieder als Vampir zu leben. Was für eine Ironie, des Lebens. Und dann sagt man immer, Vampire sind frei von Gefühlen und Gedanken, die man nur Menschen zutraut. Was für ein Schwachsinn! Nach langem zögern schaut Turel, Sorvana ins Gesicht. Eine Tatsache würde ihn noch interessieren und er hofft, dass Sorvana auch diese beantworten kann. „Was willst du wissen Turel?“, fragt Sorvana auch sogleich nach, nachdem sie die Blicke ihres Bruders gespürt hatte. „Wieso seid ihr bei den Menschen zu beliebt, wie habt ihr sie auf eure Seite bekommen?“, hackt Turel ohne zu zögern nach. Nun könnte er das erste Mal beobachten, wie Sorvana nahezu alles aus dem Gesicht fliegt. Sie schaut ihn überrascht an. „Wie kommst du darauf?“, hackt Sorvana fassungslos nach. „Ein Kind, hat sich mal bei euch bedankt“, erklärt Turel, seine damalige Beobachtung. „Weil es uns für Menschen gehalten hat, das Kind wusste nicht dass wir Vampire sind. Wir sind nicht beliebt, die Menschen verachten, fürchten und hassen uns“, erklärt Sorvana verblüfft. Nun ist es Turel der verwirrt schaut. „Wie jetzt?“, hackt er nach, wobei Sorvana kichern muss. „Wir sind nicht bei den Menschen beliebt und wir waren es auch nicht. Das war damals ein Missverständnis, wir haben dem Dorf damals geholfen. Als ein Vampir alles abschlachten wollte, zu diesem Zeitpunkt wussten die Dorfbewohner nicht dass wir Vampire waren. Weil wir uns Tarnen können“, erklärt Sorvana lächelnd. >Das ist eine logische Erklärung< denkt sich Turel und seufzt. Okay, dann hat er sich mal wieder geirrt. Seid Sorvana ihnen die Wahrheit gesagt hat, wundern ihn gar nichts mehr. „Und wieso hassen uns die Menschen so?“, wagt es Duman zu fragen. Sorvana schaut ihn einige Minuten an, ihr Gesicht zeigt Fassungslosigkeit, Verwunderung und Überraschtheit. Doch dann beginnt sie laut zu lachen und schüttelt ihren Kopf, gedemütigt zieht Duman den Kopf ein. Doch als Sorvana bemerkt, was sie angerichtet hat reißt sie sich zusammen und lächelt ihre jüngeren Brüder an. „Duman, ich lache nicht deinetwegen. Sondern wegen dieser Vorstellung“, lächelt Sorvana, wobei ihr Bruder ihr wieder in die Augen schaut und ihr Lächeln sehen kann. „Menschen verachten und hassen uns, weil wir sie nur töten wegen ihrem Lebenssaft. Uns interessieren die Menschen eigentlich überhaupt nicht, doch ihr Blut ist für uns unsere Nahrung. Wir sehen sie als nichts anders an und weil wir sie abschlachten, hassen sie uns. Ganz einfach“, erklärt Sorvana und überkreuzt ihre Arme erneut. „Passt auf. Vor langer Zeit gab es einen Krieg zwischen den Vampiren und den Menschen. Die jeweiligen Könige, hassten sich und wollten sich vernichten. Doch der König der Menschen und der König der Vampire, waren gleich stark. Sie könnten sich nicht besiegen und es ist überliefert, dass sie den Krieg Jahrelang am lebten erhielten. Sie verloren auf beide Seiten, viele tapfere Krieger. Doch eines Tages, traf der König der Menschen auf ein junges Mädchen das ihn anbetete und treu ergeben war. Das Mädchen nebenbei bemerkt Adriana. Er gab ihr von seiner Kraft und beschütze sie. Das schwächte nun seine eigenen Kräfte. Das nahm der König der Vampire zum Anlass um den Kampf wieder aufzunehmen. Doch statt seine Kraft gegen den König der Menschen zu richten, wählte er sich Adriana als Ziel. Doch durch die Kraft ihres Königs, war sie nicht direkt angreifbar. Sie würde von einem Schutzschuld beschützt und durch ihre neue Macht und Kraft, schaffte sie es vorläufig den Kampf zu beenden indem sie die Vampire verbannte. Doch die Vampire wollten damals nicht so schnell aufgeben und erschufen sich, an ihren derzeitigen Standort eine Stadt, ein Land wo sie leben könnten. Nosgoth. Das Land der Vampire…“, Turel und Duman bekommen große Augen. Da wo sie jetzt wohnen, Nosgoth, dorthin würde damals alle Vampire verbannt. Wahnsinn. „Doch der König der Vampire wollte natürlich nicht so schnell aufgeben, so überlegte er sich einen neuen Plan. Denn wie Adriana ihren Tod fand müsste gut durchdacht werden. Denn immerhin schütze sie der Schild und damit war sie auch nicht direkt angreifbar. Also kam der König der Vampire auf die Idee, die Umgebung von Adriana anzugreifen. Er müsste ihr also weh tun. Also schickte er unzählige Vampire zurück zu Adriana, doch statt diese anzugreifen, begannen die Vampire die Freunde und Familie von Adriana zu peinigen und zu töten. Sein Plan schien aufzugehen, denn der Schild würde immer schwächer. Doch dennoch könnte sie weiterhin gegen die Vampire etwas ausrichten und gewann den Kampf schließlich. Doch statt das man ihr dankbar war, dass sie den Sieg geholt hatte würde sie als Hexe beschimpft und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Man tat es weil man ihr nicht glauben könnte, dass der König der Menschen zu ihr sprach, also verurteilte man sie als Hexe. Das war immerhin der leichteste Weg. Obwohl der König der Menschen den Sieg, Adriana zu verdanken hatte, rührte er keinen Finger für ihre Rettung und ließ sie einen grausamen Tod sterben. Daraufhin schwören einige ihre Anhänger an ihrem Grab Rache, an den Vampiren zu nehmen und sie zu töten. Doch auch einige Menschen, stellten sich nach dem Tod von Adriana auf die Seite der Vampire und würden selbst zu Vampiren. Sie könnten einfach nicht fassen, was ihr König da tat. Immerhin hatten sie es Adriana zu verdanken, dass sie alle noch am Leben waren und er tat nichts, aber auch gar nicht für ihre Rettung. Einige könnten ihm einfach nicht verzeihen. Der König der Vampire begrüßte diese Menschen, herzlich und verwandelte sie nach und nach in Vampire. Unsere Vorfahren, also. Natürlich wuchs seine Kraft dadurch sehr stark an, doch statt die Menschen erneut anzugreifen, erbaute er einen Schutzschild um Nosgoth herum und ließ es für die Menschen verschwinden. Er wollte noch mehr Kraft dazugewinnen und seine Neugeborenen in Frieden aufwachsen lassen, doch das bedeutet nicht dass er aufgegeben hat. Es heißt das er noch heute auf eine Chance wartet um die Menschen endgültig zu vernichten“, erklärt Sorvana monoton. Turel und Duman setzen sich auf dem Boden, sie fassen es nicht. Deswegen hassen die Menschen sie so, sie gaben ihn auch die Schuld dass Adriana damals gestorben sei. „Versteht ihr nun wieso sie uns so sehr verachten? Diese Geschichte wird zu Generation zu Generation weitererzählt. Das wir ihr Blut zum überleben brauchen und sie somit abschlachten ist nur das Tüpfelchen auf dem i“, meint Sorvana ruhig. Die beiden nicken und erheben sich langsam wieder und schauen Sorvana noch immer völlig überwältig an. „Danke, dass du dir die Zeit genommen hast unsere Fragen zu beantworten. Schwester“, lächelt Duman leicht. „Habe ich gerne gemacht, obwohl mir unwohl dabei war. Wie wird es jetzt für euch weitergehen?“, hackt sie am Schluss nach. „Keine Ahnung, erst mal müssen wir alles verdauen. Die Geschichten die du uns erzählt hast und wie es sich damals zugetragen hast, haben geschlaucht und es war alles etwas viel auf einmal. Mal sehen, wie es weitergehen wird. Aber Kain wird noch sein blaues Wunder erleben müssen“, meint Turel mit fester Stimme. Sorvana nickte, ja das kann sie sich sehr gut vorstellen. Das Kain demnächst einige Probleme bekommen wird, aber das ist nicht ihre Sache. Das geht nur noch die Söhne des Lichts und Kain etwas an. Ohne noch weitere Worte zu verschwenden, drehen sich Turel und Duman, nach einer Verbeugung an Sorvana gerichtet, um und verschwinden langsam aus Sorvanas Augen. Diese schaut ihnen besorgt hinterher. >Kain hättest du ihnen nicht einfach die Wahrheit sagen können? Musst du immer ein Geheimnis aus allem machen? Was hast du davon? Willst du wirklich, dass alle deine Kinder dich verachten? Ihren eigenen Vater verachten, willst du das wirklich? Dann bist du auf dem gutem Weg dahin. Doch ich habe jetzt so das Gefühl, dass du in den nächsten Tagen besuch bekommst< denkt sich Sorvana und setzt ihren Weg fort. Sie kann ja nicht wissen, wie recht sie mit ihrem Gedanken hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)