Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 72: Seele 72 -------------------- Ich sah dem Raumschiff hinterher auch dann noch, als es schon längst in der Atmosphäre verschwunden war und seinen langen Weg in Richtung All anstrebte. In ein gewisses Dunkel, das so viele neue Aufgaben wie Gefahren barg und mehr denn je brannten meine Augen von den vielen Tränen, welche ich vergossen hatte. Welche ich nicht vergessen hatte, weder noch es jemals konnte und lange weilte mein Blick in das aufgehende Morgenrot bevor ich ihn zurück auf meine Hand richtete und das letzte bisschen Rest vorfand, was ich Vegeta eigentlich zu seinem Schutze schenken wollte. Stunden hatte ich daran gesessen, mehr denn je kaum Schlaf gefunden und eben jene Mühen lagen nun in kleinen Klumpen in meinen Händen. Tagelanger Schweiß und regelrechte Arbeit in einem kurzen Moment und in binnen von Sekunden zerstört, sodass es meine Welt in nichts als dunkle Schatten warf. Wieso... hatte er es nicht angenommen? Schien unser Streit nicht langsam vergessen?!? Sicher... ich hatte ihm etwas Unverzeihliches angetan, aber... Wie lange sollte sein Schweigen noch gehen?!? Wie lange jene eine Wut, die ich von Tag zu Tag weniger ertragen und mich kaum noch selbst im Spiegel erblicken konnte?!? Ich schämte mich. Sühnte mich gar jeden Tag und verfluchte mein Dasein so abgrundtief. Reichte das nicht endlich?!? Was soll ich noch tun, Vegeta.... Welche Wege einschlagen, dass du mir endlich verzeihst?!? „Fayeth?!?“, weckte mich Bulmas sanfte Stimme und verklärt sah ich auf. Ihre Freunde waren schon los gegangen. Hatten meine ganze Trauer schweigend hingenommen und keine Worte des Trostes gewusst, die mir hätten helfen können. Wie denn auch – diese hatte ich mit keinem mal verdient und abermals senkte ich meinen Blick betrübt zu Boden. Hatte ich nicht alles mögliche versucht? Ich hatte um ein Gespräch ersucht, doch mein Saiyajin war eisern stur geblieben. Auch meine mehrmaligen Versuche ihn per Mail zu erreichen hatten nicht gefruchtet und das einzige Gespräch, das ich aus ihm herausquetschen konnte, war schneller zu Ende gewesen, als dass man das Wort: Goalumpanischer Handelshafen sagen konnte und wieder wich meine annehmbare gute Stimmung der letzten Tage so endloser Traurigkeit. Eigentlich... nahm ich an, dass Vegeta versöhnlicher auf mich war, nahm er in Betracht, dass ich seine Frau in meine Reihen holte. Somit obersten Schutz für sie versprach, ein gutes Auge auf sie hatte und Bulma somit frei aus Kumaris Fängen war. Vorerst. Denn wenn meine oberste Shiva nach mir verlangte, würde ich dass auch tun, doch wollte ich die Erdenfrau erstmals auf Abstand halten. Dieses stumme Versprechen hatte ich Vegeta gegeben. Auch wenn er davon noch nichts wusste, vielleicht eine leise Ahnung hatte, so würde ich dieses Geheimnis wohl mit in mein Grab nehmen, wenn ich dieses in so vielen hundert Jahren ein mal antreten würde. Aber wer wusste das schon so genau? Denn außer mir und Kumari gab es keine Bershabesh´s mehr, welche mir diese Fragen beantworten konnten und seufzend steckte ich das letzte Rest von Vegetas Geschenk in meine Hosentasche zurück. „Er hat es... sicherlich... nicht so gemeint.“ versuchte mich die blauhaarige Frau zu trösten, doch schüttelte ich einfach nur den Kopf. „Lass gut sein, Bulma.“, erwiderte ich matt und schenkte ihr dann ein trauriges Lächeln. „Ich weiß was ich getan habe. Also hör auf mich in Schutz zu nehmen und mit deinen gut gemeinten Worten trösten zu wollen.“ Betrübt starrte ich zu Boden und trat den Rückweg an, ohne meiner Nebenfrau einen weiteren Blick zu schenken. „Ich kenne Vegeta lange genug, um den Unterschied zu merken. Ich begleitete ihn seitdem er ein kleiner Junge war. Gab auf ihn acht und sorgte für ihn. Ich sah wenn er leidete, weinte und in so endloser Traurigkeit verfiel. Ich sah, wenn ihn etwas bedrückte oder dann doch in so selten Momenten nichts als Glück heimsuchte.“, verfiel ich in langatmiger Melancholie und starrte dann in den blau werdenden Morgenhimmel. „Ich wusste wann ihn die Dämonen seiner Selbst heimsuchen und ihn mehr denn je so bittere Alpträume plagen. Niemand ließt ihn besser als ich, kennt ihn besser als ich und erträgt seinen Launen besser als ich. Glaube mir. Demnach weiß ich nun auch....“, flüsterte meine Stimme schwach, während sie in ihre Einzelteile zerbrach und am Ende nichts als einen verzweifelten Hauch über meine Lippen brachte. „...wie sich sein Hass anfühlt.“ Schweigen umhüllte uns, während wir den Weg zurück zur Einheit liefen und schon jetzt die morgendliche Sonne mehr denn je vom Himmel brannte. Versprach wohl ein schwüler Tag zu werden und kurz beneidete ich meinen Saiyajin für das Glück dass er hatte, im All unterwegs zu sein. Immerhin entkam er so dieser einen Hölle, nur um in einer neuen zu landen und wieder beschlich mich nichts als Sorge, als ich das Gewicht meiner heilenden Kapseln in meiner Hosentasche spürte. Ach Vegeta.... Wieso machst du es mir nur so schwer? Wieso siehst du nicht, dass ich dir doch nur helfen will?!? Wie lange soll ich noch leiden.... Sollen wir beide leiden, bis du uns endlich Erbarmen schenkst? Habe ich nicht langsam genug gelitten?!? Habe ich nicht für deine Liebe.... mit meinem Leben bezahlt?!? „Nach dieser Mission wird er anders sein.“, weckte mich Bulmas Stimme erneut aus den Gedanken und erschrocken sah ich auf. Wir erreichten den äußeren Komplex, liefen durch die Türe und hinein in eine der Empfangshallen. Hier drinnen war es wenigstens angenehm kühl und dennoch fühlte ich mich wie erschlagen. Konnte einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen und abermals sah ich meine Gegenüber einfach nur an. Was... meinte sie damit?!? „Vegeta muss nur Dampf ablassen. Danach und wenn er sich ausgetobt hat, wird er wieder ganz der Alte sein – glaube mir. Ich spreche da aus Erfahrung.“, lächelte sie wieder ehrlich und legte mir dann eine Hand auf die Schulter. „Ich glaube... tief in seinem Inneren weiß er, dass er sich einfach nur wie ein riesengroßer Idiot verhält. Tief in seinem Innern weiß er deine Sorge zu schätzen. Den Notstand zu verstehen, den du in Erwägung gezogen hast und ist dir sehr dankbar darüber. Bloß... kann er es nie so zeigen und verstrickt sich mehr denn je in Kleinigkeiten als das große Ganze zu sehen.“ Doch ich lachte nur, anhand ihrer Worte, die irgendwie so sehr belustigend waren, dass es einfach nur noch lachhaft war. Verwirrt sahen mich blaue Augen an. „Das große Ganze...“, wiederholte ich Bulmas Worte und schüttelte abermals nur spottend den Kopf. „Für Vegeta bedeutet Vertrauen weit aus mehr als alles andere. Mehr als ein Kampf, mehr als ein Sieg und mehr als sein verdammter Stolz, der ihn eines Tages sicherlich noch ins Grab befördern wird. Wenn es das nicht schon längst hat....“, raunte ich bitterer denn je und schenkte meiner Gegenüber einen kurzen Blick. „Du weißt nichts über ihn, Bulma....“, flüsterte ich heißer, während meine Stimme mehr denn je strenger wurde. „Gar nichts!“ Sie schwieg. Senkte mehr denn je den Blick und konnte mir nicht mehr in die Augen sehen. Ich seufzte. Verscherzen wollte ich es mir mit ihr auch nicht, immerhin war sie die Einzige auf diesem Planeten mit der ich über alles reden konnte und nun taten mir meine Worte von eben schon wieder leid. Seufzend strich ich mir durch blaue Haare und ließ mich dann auf einer kleinen Sitzbank nahe des Flures nieder. „Du warst.... nicht dabei, als Freezer ihn brach. Gott bewahre. Natürlich warst du das nicht und dieses Schicksal wünsche ich wahrlich – niemandem.“, begann ich zu erzählen und auch endlich meine Seele von dieser jahrelangen Last zu befreien, die uns unser damaliger Herrscher schenkte. „Du warst... nicht dabei, als ich das aller erste Mal seine Wunden flickte. Das wieder zusammennähte, was Freezer in reiner Rage auseinander gerissen hatte und nur weil er der Meinung war, dass ein 8 jähriges Kind einen Fehler begangen hatte. Was Kinder natürlich nicht tun und niemals auch nur werden. Sie...“ Wieder brach meine Stimme und ließ ein weiteres Schweigen folgen. Eines, das meine Hände zum Zittern brachten, meine Augen sich erneut mit Tränen sammeln ließ und mit einem Mal jene eine Traurigkeit weckte, welche ich dachte vergessen zu haben. Doch ich würde nicht vergessen. Niemals mehr in meinem Leben. „…. lernen doch nur.“ Abermals herrschte nichts als Schweigen. Eine Art der ruhigen Stille, in der ich mich fragte, wieso ich Vegetas Gefährtin überhaupt Vorwürfe machte. Denn das ich das tat, schien mir so klar wie noch nie und abermals sah ich entschuldigend zur Seite. Nein.... Bulma trug sicherlich keinerlei Schuld an meinem ganzen Chaos. Weder noch konnte sie etwas für Vegetas schlimme Vergangenheit, aus der ich sie lieber fern halten wollte, als sie auch noch in eben jene zu stoßen. Und dennoch machte mich ihre gewisse Art der Naivität mehr als nur wütend. Schien sie nicht zu verstehen oder wollte sie dies einfach nur nicht? Vegeta und mich verband mehr als eine einfache Beziehung, die für Außenstehende nur eine simple Art der Freundschaft bedeutete. Ich hatte geschworen für diesen damals kleinen Jungen mein Leben zu geben. Ihm all das Glück dieser Welt zu schenken, auch wenn dies bedeutete, dass ich auf das meine verzichten musste. Doch mit Freuden lernte ich zu verzichten, nur um etwas weit aus Wichtigeres zu erhalten.  Nämlich die bedingungslose Liebe seinerseits. Eine Liebe, dich ich hier und heute mit einem Mal zerstört hatte. Fayeth.... Was hast du nur getan? ~***~ Fayeth´s innere Qual zu sehen schien langsam so unerträglich und nun wusste ich mir nicht mehr zu helfen. Am liebsten würde ich in ein Schiff steigen, die Xeo einholen und meinem Saiyajin gehörig die Leviten lesen. Wieso er sich wie ein riesengroßes Arschloch benahm, keinerlei Gnade kannte und aus einer Nichtigkeit solch ein Drama machte. Natürlich... verstand ich auch seine Sicht der Dinge. Seine Gedanken und Gefühle, die mehr denn je und durch diese eine Tat erneut enttäuscht worden waren. Denn wie Fayeth schon sagte: Für Vegeta bedeutete Vertrauen alles. Ja... Auch ich hatte dies ein Mal am eigenen Leib erfahren müssen und schuldbewusst sah ich zu Boden. Hatte wieder und damals mein eigenes Zimmer vor Augen, das aufgrund seiner alles zerstörenden Macht in nichts als seine Einzelteile zerfetzt wurde. Ja, Vegetas Rage konnte grausam sein und so tief erschütternd, gar bis ins Mark. Denn Wut ist nichts als Extreme. Und leider besaß mein Saiyajin davon eine ganze Menge. „Lass uns aufbrechen. Es stehen einige Aufträge an und ich will dich vorher noch durch den Komplex führen.“, weckte mich die Stimme der Bershabesh aus meinen Gedanken und verklärt sah ich in ihre traurigen Züge. Sie war aufgestanden, klopfte sich schnell bestehenden Staub von den Kleidern und zog diese zurecht, bevor sie sich auf den Weg machte. Wortlos folgte ich ihr – wissend, dass ich sowieso nichts tun konnte um ihr diesen Schmerz an Schuld, Sünde und Verrat zu nehmen. Leider und somit machten wir uns auf den Weg. ~****~ „Sach mal, wie lange willst du noch wie angewurzelt da rumstehen? Dat macht die Tatsache au net besser, dass wir uns ne Kammer teilen müssen.“, raunte mir mein Nebenmann zu und fast war mir, als weckte mich Esràs Stimme tief aus meinen Gedanken. Oh pardon.... Nicht Esràs, sondern kein anderer als Rephaím trat an meine Seite und abermals sah ich den weißhäutigen Tshehemen zerknirscht an. „Was soll die Aufmachung überhaupt?“, stieß ich angesäuert hervor und zog dann glatt an einer Strähne weißem langen Haar. „Dachte deine Verkleidung wäre eine einmalige Sache gewesen. Wieso sie jetzt schon wieder benutzen?!? Ist das ein weiterer Befehl von Kumari oder nur ein Hirngespinst deinerseits, das ich sowieso nicht verstehe?!?“ Wieso ich wütend war wusste ich nicht. Gut... zugegeben, ich wusste es schon und der Umstand dessen, dass ich nun von meinen eigenen Gedanken und meinem schlechten Gewissen nicht davon laufen konnte, machte die ganze Sache nur noch schlimmer und demnach setzte ich mich wütend auf das Gitterbett, das an der Wand des kleinen Raumes stand. „Brülls doch noch lauter heraus, Manjèth. Muss glei net jeder wissen, dass ich ich bin.“, beklagte sich der weißhäutige Tsheheme lautstark und trat dann auf mich zu. Doch ich rollte nur genervt mit den Augen und konnte gerade noch so ein Seufzen unterdrücken. Dieser... Schwachkopf. „Wieso?!? Die ganze Besatzung weiß, dass du da drunter steckst, Esrás. Was soll dieses Affentheater? Oder hab ich die Pointe verpasst?!?“ „Nix mit Pointe und jetzt reg dich mal wieder ab.“, gackerte er genervt und setzte sich dann neben mich. „Schon mal dran gedacht, dass ich dich damals sozusagen ikognito da raus geholt hatte? Für mein Volk is Esrás tot. Damals gestorben als deine Wenigkeit uns angegriffen hatte. Was glaubst du stellen die mit mir an, wenn die wissen dass ich noch am Leben bin? Ich hab dir damals mehr als nur ein Mal den Arsch gerettet.“, grinste er mir kurzerhand zu und schwelgte dann in Erinnerungen. „Men Volk geht nich gerade galant mit Verrätern um, musst du wissen. Und dank dieser Verkleidung kann ich neben Kumaris Missionen ein ganz normales Leben führen.“ „Sicher?!?“, fragte ich ernsthaft zweifelnd und besah meinen Nebenmann dann mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Das nennst du normal? Kumari hegt nichts normales. Weder noch etwas abnormales. Alles was sie zu bieten hat ist nichts als purer Eigenwillen.“, brachte ich heißer über meine Lippen und spürte abermals nichts als Wut in mir aufwallen. „Solange sie ihren Vorteil daraus zieht, sind wir anderen ihr egal. Ich weiß nicht, mit was sie dich geködert hat, weder noch was sie dir versprochen hat, aber lass mir dir eines sagen – sie wird es nicht einhalten!“  „Sprichste da von dir?!?“, kam es plötzlich kühl von Seiten meines Nebenmannes und verblüfft sah ich auf, als mir eiskalte Augen entgegen starrten. Was?!? Esrás, was.... Was sollte das?!? „Was... meinst du damit?“, fragte ich ehrlich, denn zugegeben, die Stimmung schien zu kippen. Mit einem Mal und so schnell, dass ich es nicht wirklich mitbekommen hatte und wieder sahen mir die vor Zorn verengten Augen Rephaims entgegen. Doch mit einem Mal verschwand diese Regung so schnell wie sie gekommen war und mein Gegenüber atmete langsam aus. „Vergiss es, is nich so wichtig.“, ließ er mich mit gedrungener Stimme wissen und zum ersten Mal sah ich den Tshehemen irgendwie bedrückt. Was sonst nie so war, meistens hatte er für jedes Kommentar eine seiner Idiotien auf Lager und für alles immer ein Lachen übrig. Doch ihn jetzt so anders zu sehen war irgendwie ungewohnt. Ja machte mir gar etwas Angst und vorsichtig beobachtete ich meinen Nebenmann. Doch dieser drehte sich mit einem Mal um. „Hier, hab was um die lange Wartezeit zu verkürzen.“, sprach er mit eiliger Stimme, stand dann auf und lief zu seinem Bett herüber. Kurzerhand setzte er sich und kramte in seiner kleinen Beuteltasche, die er von Iva mitgenommen hatte. „Dachte mir schon, dass dir mehr als nur langweilig werden würde, immerhin sin wir jetzt 3 Tage unterwegs und ich wollte unserer alten... Gepflogenheiten auf Rith... sich nicht auflösen lassen und hab dat hier dabei.“, grinste er regelrecht und zog dann verschiedene kleine Tüten zu Tage. Verwirrt sah ich ihn an und schien nur Bahnhof zu verstehen. „Wir hätten ein Mal geräucherte Shirimen, ne Packung Bola-Bolas, zwei Tüten Kremen und gefaltete Dshin.“ „Gefaltete WAS bitte?!?“, fragte ich allen ernstes und blickte dann wieder auf die Tüten in den Händen meines Gefährten zurück, als er sich neben mich setzte. „Der widerlichste Fraß, den du auf ganz Iva finden kannst. Ich dachte mir, wenn wir schon wieder beisammen sind, müssen wir dat gebührend feiern. „Mit einer Magenverstimmung?!?“, fragte ich den Tshehemen allen ernstes ungläubig und warf mich dann rücklings auf das Bett zurück. „Du hast sie doch echt nicht mehr alle.“, stöhnte ich genervt und presste mir beide Hände vor das Gesicht. „Auf Rith hatte ich keine andere Wahl, als das zu essen was mir vorgesetzt wurde. Falls man das überhaupt Essen nennen konnte. Wieso nennst du das Gepflogenheit?!?“ „Dat is Tradition. Haben wir schon viel zu lange ausfallen lassen und wer weiß... Vielleicht schmeckts dir ja.“ „Das bezweifle ich.“, stöhnte ich wieder und wusste schon jetzt, dass mir nur mehr als schlecht werden würde. „Willst du, dass ich deinem Volk und Korun-Kan, wenn wir ihn denn sehen, so gegenüber trete?!? Vielleicht haben wir ja Glück und er rennt vor meinem Erbrochenen davon! Das wäre die wohl einfachste Art einen Krieg zu gewinnen. Kumari wäre sicherlich stolz auf mich.“ Sofort prustete mein Nebenmann los und schien sich beinahe an seinem Lachen zu verschlucken. Während Esràs versuchte wieder Luft zu bekommen, weckte mich ein plötzliches Piepsen aus diesem eher friedvollen Moment und argwöhnisch sah ich auf meinen Scanner. Oha... Eine Nachricht von Kumari?!? Was wollte sie jetzt schon wieder? Wir hatten gerade mal den Orbit verlassen und Ivà lag eine gute halbe Stunde hinter uns. Was hatte sie jetzt schon wieder zu meckern, dass nicht bis auf meine Rückkehr warten konnte? Seufzend betätigte ich den Knopf um die Nachricht zu öffnen und straffte meine Schultern. Wissend, was gleich folgen sollte.   „Wie schön, du nimmst mal gleich ab, anstatt mich quälend lange Minuten warten zu lassen.“, begrüßte mich das Hollogram und sofort zog ich eine mürrische Miene. Auch noch ein Sprachbild?!? Was sollte das?!? Ich war froh sie für wenigstens eine ganze Woche nicht sehen zu müssen und dann so etwas? Diese Frau hatte definitiv einen Kontrollwahn. Aber so richtig und müde stütze ich meine Arme auf meine Knie, während ich mein Kinn in meine Hände legte und die Illusion der Bershabesh aus gelangweilten Augen anstarrte. „Ich hoffe alles ist nach Plan verlaufen und du hast dich deinen Anordnungen gefügt?!?“ , startete sie ihre Tirade als erstes und gerade noch so konnte ich ein genervtes Aufkeuchen unterdrücken. Sagt mal wollte sie mich ausspionieren?!?  Hegte sie so wenig Vertrauen in mich, als dass sie mich auch noch überprüfen musste, oder nach was sah dass hier dann aus bitteschön? Wahrlich, diese Frau war einfach nur bemerkenswert penetrant und abermals sog ich scharf Luft in meine Lungen, als die nächste Standpauke folgte.   „Ich verlange absolute Diskretion bei dieser Sache, Vegeta. Haben wir uns verstanden? Und nun lass mich auch ja hören, dass du den Anforderungen Folge getragen hast!“, forderte sie mich heraus und angesäuert knurrte ich auf. „Bei Signal und Befehl haben wir uns auf der Brücke einzufinden, sonst dürfen wir die inneren Einheiten nicht verlassen. Essen ist morgens um 8, Mittags um 12 und Abends um 18 Uhr, sofern es Zeiten im All überhaupt gibt!“, brachte ich säuerlich hervor und schenkte meinem Nebenmann einen kurz genervten Blick zu. „Ich handele nur nach Befehl, wenn wir Dun erreichen werden wir in Gruppen aufgeteilt. Keine Alleingänge, keine waghalsigen Aktionen ohne vorher darüber gesprochen zu haben. Diskretion, wie du immer so schön sagts, Kumari. Reicht dir das an Informationen? Oder willst du auch noch wissen, wann ich zur Toilette gehe?!?“ Nun war ich wütend. Ich brauchte keinen Aufpasser. Es reichte doch schon, dass ich diesen Chip im Körper hatte und wütend wandte ich mich ab, als Kumaris kühle Stimme erklang. „Werd nicht frech Freundchen. Ich wollte nur mit meinen eigenen Ohren hören und mit meinen eigenen Augen sehen, dass du dich nicht daneben benimmst. Ich werde mich mit meinen Anrufen nun zurückhalten...“, ließ sie mich wissen und innerlich seufzte ich doch glatt erleichtert auf. Das war mal eine gute Nachricht. „...aber auch die internen Anrufe sowie die Ausgänge werden blockiert. Wir verlassen bald invanisches System und ich weiß nicht, wie sicher das äußere Netz ist. Sicherlich werden wir bald abgehört werden. Das bedeutet, Vegeta.... die Anrufe zu deiner Frau und deinen Freunden sind eingestellt. Ich habe deine Nummer blockieren lassen.“ Das war keine gute Nachricht und entsetzt sah ich sie an. Was war das denn nun schon wieder für eine Schnappsidee?!? „Du brauchst gar nicht so entsetzt zu schauen, mein kleiner saiyanischer Freund. Ich hege nun mal jede Sicherheitsmaßnahme, die ich mir leisten kann und nun belassen wir es dabei. Ich wünsche dir viel Glück, Vegeta. Wir sehen uns in einer Woche wieder.“ ~*~   Kumairs Gespräch hatte mich mehr denn je aufgewühlt und dementsprechend saß ich wütend und am Abend in der Kantine der Xeo zu Tisch. Gemustert von den Augen der anderen natürlich und wütend stieß ich ein warnendes Knurren über meine Lippen, während ich mehr denn je in meinem Essen stocherte und hoffte, dass ich schon bald nicht mehr Mittelpunkt des Ganzen sein würde. Das ich als Saiyajin; der Saiyajin welcher damals Kumari geholfen hatte aus Freezers Fängen zu fliehen, nun wieder in ihrem Besitze war, schien wohl so endlos guter Stoff für langweilige Abendstunden zu sein und selbst unter vorgehaltener Hand konnte ich diesen wertlosen Haufen an Kämpfern und Söldner flüstern hören. Was für eine Rasse hatte sich die oberste Shiva da überhaupt zu nutze gemacht? Kannte ich mit keinem Mal und ihre helle Haut schien mehr denn je unbedeutend. Viel Muskeln verbarg sich ja nicht unter jener einen Rüstung, der meiner so sehr ähnelte und wieder ließ ich den Blick wandern. Wir hatten Söldner der Rasse Mòrg, Belrath und Sivalryn. Gute Kämpfer, einige lernte ich sogar unter Freezers damaliger Herrschaft kennen und kurz nickte mir einer der Mòrg zu, als er meinen Blick erwiderte. Dunkle Augen bohrten sich in die Meinen und mit einem entrüsteten Hmpfn wandte ich mich ab. Dieser dämliche Haufen ging mich nichts an. Ich hoffte nur mal, dass sie so viele Tshehemen wie möglich ins Land der Toten befördern würden. Alles andere konnte mir egal sein und – war es auch.  „In zwei Tagen erreichen wir die Dun-Galaxie, bis dahin schlage ich vor, dass ihr die Zeit gut nutzt und euch vorbereitet!“, ließ uns Kumaris Schoßhund wissen und abfällig sah ich zu diesem Bokan herüber. Wahrlich, die Ähnlichkeit mit Zarbon war verblüffend. Könnte glatt sein Zwilling sein, wenn die helle Haut nicht wäre und insgeheim fragte ich mich, ob er sich nicht auch in eine zwei Meter große Echse verwandeln konnte?!? Noch besser war die Frage, ob das etwas bringen würde, aber wer wusste schon, wie ich mich mit 30 Prozent meines Ki´s machte?!? Immerhin... ich hatte ihn seit Ewigkeiten nicht mehr gespürt. Seit gut mehr als 2 geschätzten Monaten und wortlos starrte ich auf meine Hände. Wusste ich überhaupt noch, wie man einen Ki-Ball formen konnte? Entrüstet schüttelte ich den Kopf und stopfte mir abermals eine Handvoll meines Essens in den Mund, auch wenn ich so gar keinen Hunger verspürte. Vegeta, das war das Unsinnigste was du jemals in deinem Leben gedacht hast, also tue das nie wieder. Als ob ich meinen Ki verlernen könnte. Pah! Niemals würde das geschehen, als Saiyajin lag mir das Kämpfen im Blut und wieder lauschte ich den Worten des Zarbon Doubles. „Ich weiß, dass es für einige hier im Raum sicherlich schwierig ist sich... erneut Befehlen zu beugen, aber nur so können wir an einem Strang ziehen und die Mission zu Kumaris vollster Zufriedenheit durchziehen.“ Ganz genau lag sein kalter Blick auf mir und versteinert sah ich nach oben. Musste er auch noch Salz in die Wunde streuen? Was für ein arrogantes Arschloch war das bitteschön? Er hatte sicherlich zu viel Zeit bei Kumari verbracht und langsam richtete ich mich auf. „Besser eine Meinung zu haben, als gar keine!“, erwiderte ich trocken und nun wurde es vollkommen still im Raum. Ein jeder ließ Messer und Gabel sinken und deutlich schienen sich die anderen Krieger und Söldner anzuspannen. Dass ich ein hitziges Gemüt hatte, war durchaus bekannt und man sollte mich sicherlich nicht auf dem falschen Fuß erwischen. Versteht... mich nicht falsch, diese gesamte Meute wusste, wer ich war. Demnach war es besser den Mund zu halten, doch dies schien mein momentaner Heerführer noch nicht begriffen zu haben. „Wie war das Saiyajin?!? Ich nehme an, du bist dir deinem Stand bewusst!“, drohte er mir mehr und mehr und genau konnte ich sehen, wie sich seine Augen zu Schlitzen verengten. Doch das ließ mich mehr als kalt. „Das bin ich mir durchaus, aber ich folge nur Kumaris Befehlen und da du zufällig nicht sie bist, bin ich dir auch keine Rechenschaft schuldig.“, äußerte ich belanglos und begann dann abermals mein weiteres Essen auf meine Gabel zu spießen.  „Pah, wer´s glaubt. Wir wissen alle, wer du bist, Vegeta. Was du bist, also hör auf einen auf ehrenvoll zu machen. Du bist nur hier, weil meine oberste Shiva es so wünscht. Ich an ihrer Stelle hätte dich bei den Tshehemen in dieser Zelle verrotten lassen! Elender Saiyajin. Dieser ganze Krieg ist alleine nur deine Schuld!“ Wütend erhob sich seine Stimme und kurzerhand zuckte ich zusammen, als mich seine Worte härter trafen, als sie sollten. Was...erlaubte sich dieser Stümper eigentlich?!? Als ob ich jemals eine Wahl besessen hätte. Als ob ich mich damals vor so vielen Jahren freiwillig auf Rith gefangen nehmen ließ und mich mehr denn je in fremde Ketten begab. Ich hatte seine ach so großartige Shiva vor dem Tod bewahrt, war ihm das immer noch nicht klar?!? Wäre ich nicht gewesen, wäre Kumari nun mehr als Geschichte und mit einem Rucken stand ich auf. Dieser verblödete Haufen war mir mehr schuldig, als die Anschuldigungen, die sie in ihren Herzen trugen und mit einem Mal war mir der Appetit vergangen. Entrüstet stand ich auf und das Knarren des Stuhles zog sich gähnend lange durch den Raum. „Ich habe dir nicht befohlen schon jetzt den Platz zu räumen!“, donnerte es abermals von Seiten dieses Stümpers und wütend verfolgten mich helle Augen. „Vegeta...“, hörte ich Esrás Stimme und seine ganzen Mühen, mich aufzuhalten. Fahrig griff sein Arm nach meinem um mich zum Stillstand zu bewegen, doch entriss ich mich einfach aus seinem Griff. Doch anstatt den Raum zu verlassen wie ich es einst geplant hatte, machte ich plötzlich Kehrt und lief auf Bokan zu. Er versteifte sich auf seinem Sitz.  Ob es Angst war, die ihn begleitete konnte ich nicht sagen, aber es war mir auch egal. Er sollte mich ruhig fürchten. Sollte ruhig diese eine Angst verspüren, die ich in jedem meiner Widersacher weckte, denn ich war kein irgendwer. Auch wenn ich momentan keinen Ki mehr hatte, vergessen würde ich diese Schmach niemals mehr und wütend baute ich mich vor meinem Gegenüber auf. „Lass dir eins gesagt sein....“, begann meine Stimme drohend zu sprechen und schon jetzt war die Anspannung zu spüren, die sich langsam aber sicher durch den Raum zog und alles andere in Vergessenheit geraten ließ. „Mich befiehlt niemand! Nicht ein Mal Kumari!“     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)