Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 10: Seele 10 -------------------- Zwischen zwei Seelen Seele 10 Er war immer noch da, wo ich ihn zurückgelassen hatte und leise trat ich in das Zimmer ein, während ein sanftes Lächeln meine Lippen umschloss und mein Herz so innerlich weinen ließ. Freude empfindend, da ich endlich etwas gefunden hatte, das Vegeta helfen konnte und dennoch zeitgleich so endlose Tränen vergießend, da ich schon bald wieder jene eine Abneigung in seinen Augen brennen sehen würde, die so endlos mir galt, würde er aufwachen. Gar in einer Welt die im Grunde die Seine war, doch er sich nun nicht mehr an sie erinnern konnte. Ein zu Hause, das dennoch keines war und endlos trocken war der Kloß, welcher sich nun in meiner Kehle bildete und ich diesen wahrlich kaum hinunterschlucken konnte. Wie fühlte es sich an, keine Heimat zu besitzen? Gar alleine auf weiter Flur zu stehen und niemanden mehr zu haben, der dir dein Umfeld erklären konnte? Weder noch eine, in der du dich heimisch, bis gar geborgen, fühlst?!?  Endlich war ich bei ihm angelangt und langsam setzte ich mich zu dem kleinen Saiyajin hinunter. Ließ mich leise auf die Matratze sinken und blaue Augen auf dem immer noch schlafendem Kinde ruhen. Das Fieber hatte Vegeta erschöpft und mehr denn je musste ich seine Kleidung wechseln. Meine Medizin, die ich ihm verabreicht hatte, schien ihm nur kurze Linderung verschafft zu haben und seufzend sah ich nun auf die kleinen Tabletten in meinen Händen. Sah auf eben jenes eine Sein, das die Bershabesh in einer längst vergangenen Zeit schon ein Mal für ihn zusammengemischt hatte und wieder wanderten meine Gedanken an sie zurück. An diese himmelblauen Augen, die den meinen so ähnlich waren. Blaues Haar, so lebend wie Licht und ebenso dem Meinen entsprungen. Ein Lächeln, geboren wie das Meine und wieder legte sich eine eisige Klaue um mein Herz. Aber... ich durfte Fayeth nicht böse sein und dennoch konnte ein kleiner Teil meines Herzens diese Emotion nicht abschalten. Gar sie akzeptieren. Immerhin... war sie für Vegeta dagewesen. Hatte ihn in seinen dunkelsten Stunden nicht alleine gelassen und ihm mehr denn je ein zweites zu Hause gegeben. Und dennoch.... Ein Wimmern riss mich aus meinen Gedanken und überrascht sah ich auf den Jungen vor mir, der nun begann sich im Bett hin und her zu wälzen. Dabei abermals saiyanische Wortfetzen über blasse Lippen brachte und sofort handelte ich instinktiv. Legte die Tabletten auf dem kleinen Kommodentisch neben mir ab und begann dann beruhigende Kreise auf brennender Haut zu ziehen. „Ist schon gut, Vegeta.“, flüsterte ich ihm leise zu und strich nasse Strähnen seiner Haare aus geschlossenen Lidern. Verdammt, es tat weh ihn so zu sehen.  So klein und... So hilflos. Besorgt biss ich mir auf die Unterlippe und strich beruhigend über seine Wange. Ja es tat weh. Sehr weh sogar und dennoch durfte ich nicht den Mut verlieren. Kurzerhand legte ich die Decke frei und nahm mir den kleinen Jungen auf den Schoß. Bettete ihn so in meinen Armen, dass sein Kopf auf meinem angewinkelten Ellenbogen ruhte und ich ihm somit die Medizin besser einflößen konnte. Gar wie tot lag sein sonst so immer lebendiger Muzuhara auf den weißen Laken und sein schwacher, viel zu flacher Atem bescherte mir mehr denn je eine eisige Gänsehaut. Dazu all seine Blässe, die ihm abermals mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben stand und wieder flüsterte ich leise aber bestimmend seinen Namen, während ich eine der Tabletten von der Kommode angelte. `Ob er meine Hilfe überhaupt annehmen würde?´, schoss es mir fragend durch den Kopf und kurz ließ mich dieser eine Gedanke innehalten. Brachte nichts als neue Zweifel mit sich, doch durfte ich jetzt nicht den Mut verlieren. Vegeta hatte momentan nur mich, also musste er mir schon etwas Vertrauen entgegen bringen und dennoch spürte ich, dass ich einen kleinen Schritt schon längst auf ihn zugegangen war. Immerhin hatte die Ähnlichkeit mit der Bershabesh doch noch etwas Gutes, ließ mich weiter meine Ziele erreichen und wieder flüsterte ich seinen Namen. „Vegeta?“ Sachte strich ich über fiebrige Haut und abermals ging eine kleine Regung durch seinen Körper. „Ich... habe hier etwas für dich, was dir helfen wird.“ Schwach flackerten seine Lider und es dauerte Minuten, bis er mich endlich sah. Blaue Augen so mehr denn je geschwächt auf mir ruhten und ich dennoch genau in diesen wunderschönen Opalen sehen konnte, dass er nicht richtig fokusieren konnte. Und dennoch zauberte es ein befreites Lächeln auf meine Lippen. Denn immerhin.... Er war wach. Ein gutes Zeichen, auch wenn mir seine momentane Schwäche mehr Angst einjagte als alles andere. Aber immerhin war dies zumindest ein kleiner Erfolg und beruhigend strich ich ihm durch das wirre Haar. „Bald wird es dir besser gehen, hörst du? Aber dafür musst du mir vertrauen.“, sprach ich leise und nahm die Tablette zwischen meine Finger. Ich sah wie sich seine Lippen bewegten, doch kein Laut über diese wanderte und wieder folgte diesem Hauch ein schwacher Blick. Genau wusste ich, wessen Namen er da so zwingend über die Lippen brachte und kurz schmerzte mein Herz abermals von Neuem. Doch war es jetzt nicht minder von Belang. Wieder schien er mich für die Bershabesh zu halten. Etwas, was bei seinem fiebrigen Zustand schon ein Mal passieren konnte, aber immerhin auch etwas Gutes an sich hatte. Denn so war es ein Leichtes für mich, eine der Tabletten zwischen seine Zähen zu klemmen und sie dann mit etwas Wasser seine Kehle hinunter zu spülen. Er trank, nicht gerade viel aber immerhin so viel, dass es reichte ihm besagte Medizin zu verabreichen und bald darauf war er wieder im Land der Träume versunken. Wie gesagt... Die Ähnlichkeit mit Fayeth war hilfreich, auch wenn es mir selbst mehr schmerzte als angenommen. Liebte mich Vegeta wirklich, oder war ich all die Jahre nur ein Ersatz gewesen? Etwas an das er sich klammern wollte weil er eine alte Liebe nicht vergessen konnte?!? Erbost schüttelte ich den Kopf während ich den Saiyajin in meinen Armen abermals in wärmende Decken wickelte und ihn sanft an mich drückte. Ihn langsam hin und her wiegte und es mir dann selbst auf dem Bett bequem machte. Das war absurd. Soweit durfte ich einfach nicht denken. Das, was uns damals zusammen brachte war etwas völlig anderes gewesen und dennoch... Du erinnerst mich an jemanden, der mir sehr wichtig war und den ich verloren habe. Doch du... bist mehr. Wieder hörte ich Vegetas Stimme in meinem Geist. Zwar belegt von dem damaligen Schlaf, der ihn dank seiner getrunkenen Massen an Alkohol befallen hatte, aber immerhin hatte es geholfen, die Wahrheit zu sehen. Hatte seine wahren Gefühle preis gegeben und mich in diesem Moment zu dem glücklichsten Menschen auf Erden gemacht. Du bist wie Licht. So hell... So warm... ...und so schön. Ja, daran musste ich glauben. Das musste ich einfach und während ich langsam die Augen schloss, nun meinerseits selbst zu gefangen von der Erschöpfung dieses ereignisreichen Tages, hoffte ich nur eines: Dass all meine Sorgen und Ängste, Vegeta zu verlieren, unbegründet bleiben würden. Egal auf welche Art und Weise. ~*~ Mein Erwachen war dumpf, gar einlullend und ich brauchte einige Minuten um zu begreifen wo ich war, als ich langsam meine Augen öffnete und an eine helle Zimmerdecke starrte. Altbekannte Räume erblickte und mich nach einem weiteren Schleier reinen Nebels endlich die Erkenntnis traf. Sanft zog der neue Morgen durch das offene Fenster und schickte seine wärmenden Strahlen auf meine Haut. Ich... musste wohl eingeschlafen sein, dachte ich müde und wandte mich dann um. Sah auf die Uhr, welche nahe des Einganges an der Wand thronte und stellte fest, dass ich wirklich ziemlich lange geschlafen haben musste. Fast den ganzen gestrigen Tag lang, denn nun war es 8 Uhr am Morgen. Der nächste Morgen wohlgemerkt und wieder ließ ich mich erschöpfter denn je in die Kissen zurückfallen. Kein Wunder, die letzten Ereignisse des gestrigen Tages hatten mich mehr denn je erschöpft und langsam fuhr ich mir durch wirres, blaues Haar. Versuchte meine Gedanken neu zu ordnen, doch ließ es eine mir neue Stimme nicht zu und erschrocken fuhr ich zusammen. „Sie leuchten gar nicht!“, hörte ich eine kindliche Stimme sagen. Worte, mit so einem fremden Akzent bestückt und abermals blinzelte ich verwirrt, als ich auf mein Gegenüber starrte. In keinster Weise mit seinem Erwachen gerechnet hatte, doch hier und heute schien mir Vegeta genau das Gegenteil zu beweisen. Denn er war wach. Sogar ziemlich wach, wie ich mit einem schnellen Blick feststellte, denn das Fieber schien verschwunden zu sein und keck sahen mich nun hellblaue Augen an. Gar forsch und neugierig noch dazu und langsam setzte ich mich auf. Wie lange... saß er hier nun schon bei mir ohne einen Finger zu rühren? Ohne gar die Flucht zu ergreifen, wie ich es eigentlich gedacht hatte, sondern mich einfach nur anzusehen? Denn immer noch sah er uns als Bedrohung an.  Na ja.. Zumindest den größeren Saiyajin, doch mich schien er irgendwie einfach nur... faszinierend zu finden und wieder legte der kleine Junge fragend den Kopf schief, als ich ihn einfach nur geschockt anstarrte und kein weiteres Wort mehr über meine Lippen brachte. Zu gefangen vom Moment, als dass ich wahrlich reagieren konnte. „Sie sind blau. So hell wie Licht... aber sie leuchten nicht.“, kam es wieder eine Spur enttäuscht von ihm zurück und abermals sahen blaue Augen erwartungsvoll zu mir auf. Er... Erwartete er etwa eine Erklärung von mir? Aber eine Erklärung für was?!? Vegeta schien wohl meine Ahnungslosigkeit zu spüren, mit der ich ihn mehr denn je zu verunsichern schien und langsam deutete er mit einer schwachen Handbewegung nach oben. „Deine Haare. Sie leuchten gar nicht...“, kam es wieder über immer noch blasse Lippen und endlich schien ich zu verstehen. Schien zu begreifen mit wem er mich da zu vergleichen schien und wieder folgte ein enttäuschter Blick dem nächsten. Gar ein trauriger noch mit dazu und endlich zauberte sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Froh, dass der kleine Saiyajin, der mir mehr denn je alles auf der Welt bedeutete keine Angst vor mir hatte und mehr denn je meine Nähe zu suchen schien. Auch, wenn es aus den falschen Beweggründen basierte. Auch wenn dies immer noch mit Vorsicht geschah, so war es immerhin – ein Anfang. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Ist nur gewöhnliches Menschenhaar.“, lachte ich ehrlich und nahm dann eine meiner Strähnen zwischen meine Finger. Wieder sahen mich blaue Augen fragend an und verwirrt zog Vegeta die Stirn in Falten. „Mensch...“, kam es überlegender denn je über vernarbte Lippen und gequält sah er zur Seite. Eine kleine Hand sich sofort in seinen Haaren verkrampfend, als ein stechender Schmerz ihn heimzusuchen schien und sich dieser nun auch in seinem Gesicht widerspiegelte. Wohl schien er immer noch geschwächt von seiner Erkrankung, die bei weitem nicht zu Ende war und hastig setzte ich mich auf. Wollte ihn in meine Arme ziehen, doch wusste ich nicht ob der kleine Saiyajin diese Art des Zutrauens schon dulden würde, also ließ ich meine Hand wieder sinken. Auch wenn es mir mehr denn je selbst schmerzte und mein Herz in tausend Stücke riss. „Nìngen dàro?“, fragte er mich wieder und schwach nickte ich ihm zu. Wohl schien dies die treffende Übersetzung in Saiyanisch zu sein und seine Erinnerung damit wiederkehrend. Aber.... wer konnte es ihm verübeln?  Immerhin war er fast gute 3 Tage in wallender Ohnmacht gefangen gewesen. Da hatte er alles Recht verwirrt zu sein und wieder sah er mich fragend an. Doch dieses Mal wollte ich ihm auf die Sprünge helfen. Diese Unsicherheit mit der er sich nun abermals im Zimmer umsah tat ja selbst mir weh und wieder legte sich ein sanftes Lächeln auf meine Züge. „Kannst du dich noch an meinen Namen erinnern, Vegeta?“, fragte ich ihn ehrlich und sofort sah er abermals zu mir. Legte überlegend den Kopf schief und verschränkte dann die Arme vor der Brust, als sich seine Züge in eine ernste Mine verwandelten und beinahe hätte ich lauthals aufgelacht. Diese Geste mich so sehr an sein älteres Ich erinnernd, dass es einfach nur schmerzte und zeitgleich so viel Liebe in mir weckte, doch war er in diesem Moment einfach zu süß um gänzlich daran zu denken. „Buruma...“, sprach mein Gegenüber nach einiger Zeit und nun war ich an der Reihe verwirrt zu blinzeln. Gar eine meiner Augenbraue ein die Höhe zu ziehen und fragend sah ich ihn an. Schien das... saiyanische Aussprache zu sein?!? Schien wohl so und wieder konnte ich mich über Vegetas Wissen nur wundern. Wieso... hatte er mir nie davon erzählt? Mich nie Teil seines alten Lebens werden lassen, das uns noch mehr zusammenschweißen würde?!? Ich wusste die Antwort, noch ehe ich lange darüber nachdenken musste. Weil es zu sehr schmerzen würde. Nichts als Trauer und Einsamkeit weckte und wieder legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. „Eigentlich Bulma. Bulma. Du musst das L dem gerollten R vorziehen, dann sprichst du es in menschlicher Sprache aus.“, versuchte ich meinem Gegenüber auf die Sprünge zu helfen und konnte dann nicht anders, als abermals zu schmunzeln, da Vegeta doch glatt versuchte meinen Rat zu befolgen. Seien wir mal ehrlich. Höflichkeit hatte er mir gegenüber schon immer besessen und es schien wohl gegen seine Prinzipien zu gehen, die Traditionen und Regeln eines anderen Planeten nicht anzunehmen, auf dem er mehr denn je verweilte und somit versuchte er es wirklich, meinen Namen richtig auszusprechen. Doch schon bald als ich seine ersten, erfolglosen Versuche hörte, die eher nach dem wirrsten Kauderwelsch klangen konnte ich nicht anders und brach in ein befreites Lachen aus. Mein Gott... Wenn er wieder der Alte war, würde ich ihn mir wohl wirklich in die Mangel nehmen müssen. Doch jetzt galt es erstmals das Übel zu beseitigen, dass uns dennoch mehr denn je so ratlos zurück ließ und wieder schüttelte ich den Kopf. „Ist schon gut. Du kannst mich auch so ansprechen wenn du willst.“, erwiderte ich lächelnd und hob dann erneut eine Hand. Nun wirklich keine Angst vor ihm kennend und legte dem nun überraschten Jungen sachte eine Hand an die Stirn. Ich spürte das Stocken, welches augenblicklich durch seinen Körper ging und sah, wie sein Muzuhara augenblicklich in Stillstand verweilte. Nichts als große Augen auf mir lagen und Vegeta mehr den je dem Atem anhielt, doch ging ich nicht weiter darauf ein. Ich wollte wissen, ob die Temperatur gesunken war und nun legte ich meine andere Hand an meine eigenen Stirn. Zufrieden seufzte ich aus. „Gut, du scheinst kein Fieber mehr zu haben. Das ist gut.“, seufzte ich abermals zufrieden und ließ dann ab von ihm, da ich sah, wie er sich mehr denn je unwohl fühlte. Mich aber dennoch aus versteckten Augen neugierig zu mustern schien und mir blaue Opale auf Schritt und Tritt folgten. Gut, dass die Anderen jetzt nicht hier waren. Sie würden diesen eher tröstlichen Moment wahrlich nur ruinieren und langsam stand ich auf. Mir kurz den Schlaf aus dem Körper streckend und überlegend, was ich nun als nächstes tun sollte. Doch dies beantwortete sich mir wie von selbst, denn augenblicklich wanderte ein lautes Magenknurren durch den Raum und lächelnd wandte ich mich um. War ja klar, dass er Hunger hatte. An diesem Saiyajin war wirklich nicht viel dran und lächelnd schritt ich auf den immer noch im Bett sitzenden Jungen zu und kniete mich zu ihm hinunter. „Willst du vielleicht etwas essen, Vegeta?“, fragte ich ihn ehrlich und lange sah er mich an. Versuchte abzuschätzen, ob er mir wirklich trauen konnte und diesen kalten Verrat schon in so jungen Kinderaugen zu sehen, schmerzte mehr denn je. Riss mich so unverfroren in eine eisige Tiefe, aus der es kein Entrinnen gab und abermals die Unterschiede unserer beider Leben so präsent wie noch nie gegenüberstellte. Ich, wandelnd im Licht. Aufgewachsen unter jeglicher Freude, die man sich vorstellen konnte und er.... Alleine in der Dunkelheit. Eine, aus der es kein Entrinnen gab. Weder noch gar eine helfende Hand, die ihn aus dieser befreien konnte und für immer zum Scheitern verurteilt schien. `Was... war dir nur widerfahren, Vegeta?`, dachte ich trauriger denn je und obwohl ich schon einige Antworten kannte, beschäftigte mich diese Frage mehr denn je. Wissend, dass noch unweit so viel mehr hinter meinem Saiyajin no Ouji steckte, doch er niemals, nach all den Jahren nicht, den Mund öffnete um sich mir all sein Leid zu erklären. All diese Pein und endlose Qual, die ihn Nachts nur selten erholsam schlafen ließ, auch wenn er mit mir sein Glück gefunden hatte. Vielleicht... weil er mich nicht belasten wollte? Weil zu viele Dinge noch ungeklärt waren und mehr denn je seine Seele straften, weil er sich selbst nicht vergeben konnte?!? Wahrscheinlich, aber darüber konnte ich nur mutmaßen und war jetzt weniger von Belang. Erstmal musste ich sein Vertrauen gewinnen, sodass er nicht mehr vor uns davon laufen würde und wieder sah ich auf den Jungen vor mir, der sich keinen Millimeter von der Stelle gerührt hatte. Sah in diese hellen blauen Augen, die mehr denn je nach Hilfe schrien, er aber nichts weiter als Vorsicht seinem Umfeld gegenüber gelernt hatte und langsam stand ich auf. Dem kleinen Saiyajin vor mir eine Hand entgegen streckend, ein Lächeln meine Lippen begleiten lassend und damit den ersten Grundstein setzte, der alles ins Rollen bringen sollte. Denn wer stillzustehen schien, der hatte schon längst verloren. Schien keinen Weg mehr zu kennen, der ihn aus seiner aussichtslosen Lage befreien konnte – sondern nur der, der weiter wahren Mutes aufrecht geht und jeglichen Gefahren trotz, wird irgendwann an sein Ziel gelangen. Denn ja... Stillstand bedeutete am Abgrund zu stehen. Doch für mich würde es keinen Abgrund geben; weder noch für Vegeta, der all sein ganzes Leben lang so nahe am Rande dessen stand. Doch niemals zu fallen drohte, weil er nicht aufgegeben hatte und so auch ich nicht.  Nein. Ich würde nicht aufgeben. Würde ihn nicht aufgeben.  Meinen Saiyajin, nach dem ich all die Jahre lang so endlos gesucht hatte. Nur weil er komplizierter war, als jeder andere sollte ich ihn fallen lassen? Weil er manchmal nicht das tat, was ich von ihm erwartete und mir damit mehr Kummer bescherte als er sollte?!? Nur weil er anders war und nicht in die breite Masse passte, hieß es, dass ich ihn verstoßen sollte?!? Nein! Niemals würde ich das und selbst jetzt, da es so unweit schwer geworden war, würde ich Vegeta nicht aufgeben. Niemals würde ich das, denn er war mein Ein und Alles. Alles für das ich lebte und mich todesmutig erneut und sei es jeden Tag aufs Neuste, dem tosenden Abgrund entgegen stellen würde. Weil er es einfach wert war. Wert, jeden Tag aufs Neuste das Unmögliche zu wagen. Wert, all diesen Gefahren zu trotzen, die sein feuriger Geist mit sich brachte. Denn ich hatte ihn gewählt. Hatte mich für ihn entschieden und auch wenn er mich manchmal zur Weißglut brachte... Wir uns mehr denn je in den Haaren lagen und wegen den banalsten Dingen in Streit gerieten... Aufgeben... würde ich ihn niemals, denn dazu hatte ich ihn zu lange gesucht. Viel zu lange, ja gar.... Mein Leben lang.  ~*~ Es dauerte lange, bis ich Vegetas weiteres Vertrauen hatte, dass er soweit war, sich mir aus seinen verschwitzen Sachen helfen zu lassen, sodass ich ihn unter die Dusche stecken konnte. Aber weiter durfte ich nicht gehen und woher er dieses Schamgefühl hatte, wusste ich nicht. Nein... Scham traf es nicht ganz. Es war eher einfach so, dass ich nicht weiter gehen durfte, auch wenn er noch viel zu unerfahren war, ja gar 8 Jahre alt und sicherlich meine Hilfe benötigt hätte. Aber er ließ es einfach nicht zu. Sicherlich würde er mein ganzes Bad unter Wasser setzten, doch halfen all meine Überredungskünste nichts und somit musste ich Vegetas Entscheidung wohl oder übel akzeptieren. Immerhin durfte ich ihm zeigen, wie man die Wasserhähne bediente und wie man auf Kalt und Warm stellte, aber das war auch schon alles. Danach hatte er mich mit einem strengen Blick aus dem Raum verwiesen und kurz musste ich doch glatt lachen. Sprach hier sein prinzlicher Stolz, mit dem er sicherlich auf Vegeta-sai aufgewachsen war?!? Eigentlich... nicht, denn Vegetas zuvor gestellten Fragen an sein Rassenmitglied und meinen besten Freund, hatten mir gezeigt, dass er schon längst in Freezers Händen war. Seine alte Heimat so grausam zerstört und somit auf sich alleine gestellt war.  Oder... zumindest so was in der Art. Doch was nützte all das Grübeln? Es würde uns in unserer momentanen Situation wenig weiterhelfen und als ich endlich das Rauschen des Wassers hörte, zuvor Vegeta noch neue Kleidung meines Sohnes in die Hand drückte (...die aber nur argwöhnisch gemustert wurde...), machte ich mich auf den Weg in die Küche. Bereit meinem neuen alten Besucher seine erste menschliche Mahlzeit zu servieren (...was eigentlich ja so nicht stimmte...) und trat dann in die Küche ein.  Doch war ich nicht alleine. „Er ist wach?“ Ich erschrak fast zu Tode, als ich Son-Goku am Tisch sitzend vorfand und brauchte einige Sekunden um mein wild schlagendes Herz zu beruhigen. Fast hätte ich vergessen, dass ich ja jetzt nicht mehr alleine in meinem zu Hause war und seufzend strich ich mir durch wirres blaues Haar. Nickte meinem Gegenüber mit einem schwachen Lächeln zu, wollte dann abermals zum Wort ansetzten, doch unterbrach mich seine nächste Frage prompt. „Und wie geht es ihm?“ Genervt rollte ich mit den Augen und ging dann zum Kühlschrank um diesen zu öffnen. „Wenn du mich auch mal zu Wort kommen lassen würdest, Son-Kun, müsstest du mir den Morgen nicht mit deinen Fragen vermiesen.“, brachte ich lachend über meine Lippen und holte dann ein Paar Eier, eine Packung Speck und diverse weitere Utensilien zu Tage, mit denen ich ein gebührendes Frühstück vorbereiten wollte. „Ich spüre seinen Ki. Zwar schwach aber er ist da. Keine Schwankungen vorhanden, so wie die letzten Tage...“, ließ er mich wissen und wieder lachte ich auf. „Wieso fragst du mich dann, wenn du die Antwort sowieso schon weißt?“, stellte ich ihm die Gegenfrage und begann dann, Milch, Eier, Zucker, sowie eine halbe Packung Mehl in eine Schüssel zu geben und die Maße umzurühren. Pancakes und eine deftige Portion gebratener Spiegeleier mit Speck war jetzt genau das Richtige. Nicht wirklich wissend ob mein kleiner Saiyajin Süßes Deftigem vorzog, also sollte er sich entscheiden können. Aber... so hungrig wie er aussah und sein Magen mich mit weiterem Knurren auch wissen ließ, schien ihm alles recht zu sein und schon bald brutzelte die erste Portion in der Pfanne. „Ich wollte es nur aus deinem Mund hören.“, unterbrach mich Son-Kuns sanfte Stimme abermals und lachend schüttelte ich den Kopf. „Die Medizin hat Wunder gewirkt und das Fieber ist mit einem Mal verschwunden.“ Kurz wendete ich die Masse in der Pfanne und begann dann, den Speck in dünne Scheiben zu schneiden. „Er ist noch ziemlich schwach und etwas blass um die Nase, aber das Gröbste ist überstanden.“ „Das ist gut zu hören.“ Zufrieden seufzte mein Hintermann aus und auch mir schien mehr denn je ein Stein vom Herzen zu fallen. Auch wenn noch weitere Zwillinge auf diesem lagen, aber fürs Erste war das schon mal eine gute Nachricht. Eine, die aber nicht unser nächstes Problem lösen sollte und während Vegetas Essen vor sich hin kochte, wandte ich mich zu meinem Gast um. „Son-Kun, ich habe eine Bitte an dich.“, begann ich auch sogleich meinen innigsten Wunsch für heute Kund zu tun und fragend sah mich mein Gegenüber an. „Er scheint mir ein klein bisschen zu vertrauen und ich möchte diesen Umstand nutzen, ihm seine jetzige Situation verständlicher zu machen.“, begann ich meinen Plan auszusprechen und wieder sah ich einen kleinen Hauch von Skepsis in dunklen Augenpaaren weilen. „Ich will nicht, dass er überrannt wird, oder gar sich unwohl fühlt. Deswegen so wenig Leute wie möglich.“, sprach ich weiter und fuhr mir dann nervöser denn je durch das Haar. „Du willst ihm die Wahrheit sagen?“, fragte mich Son-Gokus Stimme warnend und nun war er aufgestanden. Schüttelte gar vehement den Kopf und bedachte mich mit einem vorsichtigen Blick. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Lösung ist. Er wird dir nicht glauben, egal was du ihm erzählst.“ „Das... habe ich auch so gar nicht gemeint.“, seufzte ich mit einem Stöhnen und drehte mich dann abermals zum Herd um.  „Ich will nur nicht, dass er sich hier wie ein Fremder fühlt. Das ist sein zu Hause und so soll es auch immer sein.“ Nun begann das Beben, was ich doch nur in seinen Schatten halten wollte, doch niemals wirklich konnte und mit dem nächsten Atemzug spürte ich, wie meine Augen feucht wurden. Verdammt. Dass ich aber auch nie stark sein konnte, doch unsere jetzige Situation war einfach so... beschissen, um es wahrheitsgemäß auszudrücken und wütend wischte ich mir über die Augen. Wäre all dies doch niemals passiert. Hätte ich Vegeta an diesem einen Tag doch niemals losziehen lassen, dann wäre er jetzt nicht in dieser aussichtslosen Situation. Wäre nicht gefangen in dem Körper eines Kindes ohne jegliche Erinnerung an sein altes Leben. Wieso... durfte er keine Vergebung finden?!? Wieso wurde er immer und immer wieder nur … bestraft? „Alles wird wieder gut, Bulma.“, weckte mich die Stimme meines besten Freundes aus meinen Gedanken und legte mir dann tröstend eine Hand auf die Schultern. Er war aufgestanden, hatte all mein Unbehagen gespürt und war sofort zu mir geeilt. „Natürlich verstehe ich das und du bist wahrlich die Einzige, die das entscheiden sollte. Wir... werden dir nicht im Wege stehen. Chi-Chi sieht das ebenso genauso wie ich.“, pflichtete er mir bei und nun fand auch seine andere Hand ihren Weg auf meine Schulter. Diesmal die andere und dankbar sah ich auf. „Sie wird sich freuen mal wieder einen Bummel durch die Stadt zu machen und für die Jungs wird es ein guter Ausflug sein. Somit habt ihr alle Zeit der Welt.“, lächelte er mir aufmunternd zu und wandte sich dann ab. Bereit meinen Plan sich bewahrheiten zu lassen und dankbarer denn je nickte ich ihm zu.  Aufrichtigkeit zeigend für all dieses Verständnis, das er mir entgegen brachte. Denn wenn ich Vegeta seine Welt um ihm herum ein kleines bisschen besser erklären wollte, waren so viele fremdartige Leute um ihn herum einfach nicht gut. Der größere Saiyajin schon zwei Mal nicht, denn sein Erscheinen würde abermals nur Fragen wecken. Das und ungeahnte Ängste, denn Vegeta sah sein Rassenmitglied immer noch als Bedrohung an. Das hatte mir zumindest seine letzte Reaktion zu verstehen gegeben; er war schnurstracks aus dem Zimmer geflüchtet und hinein in den kalten Regen. Eine Reaktion, die ich so nicht noch ein mal haben wollte und wieder nickte ich meinem Gegenüber dankbar zu. „Ich danke dir, Son-Kun.“, brachte ich mehr denn je so völlig ehrlich über meine Lippen, doch er winkte einfach nur lachend ab. Sich nun seinerseits auf den Weg machend meinen innigsten Wunsch zu erfüllen und lächelnd sah ich ihm hinterher. Für wahr, ich hatte die besten Freunde, die man sich nur wünschen konnte. Sie mögen zwar manches Mal mehr als nur außergewöhnlich sein und der breiten Masse so verwunderlich, aber man konnte sich immer auf sie verlassen, wenn man sie mal brauchte. Uns schweißte mehr zusammen, als eine einst gelebte Zeit. Das, was wir bereits durchgemacht hatten war dicker als Wasser. Überlebte gar die Ewigkeit und während ich Vegetas fertiges Essen auf dem Küchentisch abstellte und mich dann auf den Weg in seine ehemaligen Gemächer machte, spürte ich nichts als so aufrichtige Dankbarkeit ihnen allen gegenüber. Dafür, dass sie meinen Saiyajin so akzeptierten wie er war, obwohl er in der Vergangenheit nichts als unseren Untergang wollte. Die Veränderung nicht beurteilten gar verurteilten, die seine Person durchmachte und Vegeta mehr denn je eine zweite Chance gaben. Eine, die wahrlich ein Jeder verdient hatte und wieder wanderte ein ehrliches Lächeln über meine Lippen. Ja, ich hatte die besten Freunde dieser Welt. Wahrlich.... ...die Allerbesten. Hosted by Animexx e.V. 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