The Lost Warrior - Alternative Realität von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 2: Ein Geschenk des Himmels ----------------------------------- Teil I Kapitel 2: Ein Geschenk des Himmels Es war eine schwüle Sommernacht und es war im Großen und Ganzen friedlich. Der dunkelblaue, fast schwarze Himmel war durch Sterne erleuchtet und nur um die Spitzen der Berge in der Gegend herum konnte man Wolken sehen. Alles war ruhig, nur ein paar Grillen spielten ihr Lied, begleitet von einer einzelnen Eule, was, zusammen mit dem Nebel, der tief über den Wiesen schwebte, der Nacht eine unheimliche Stimmung verlieh. Doch plötzlich wurde dieses idyllische Bild zerstört, als ein ohrenbetäubender Ruf durch die Gegend hallte. „GOHAN! ESSEN IST FERTIG!” Nicht einmal zehn Sekunden später kam ein Junge mit kurzem und wildem schwarzen Haar aus dem Wald heraus und rannte auf ein Haus zu, das in der Mitte einer großen Lichtung stand. Man konnte das Licht durch die Fenster des Hauses sehen und weißer Rauch kam aus dem Schornstein heraus, der den Geruch einer köstlichen Mahlzeit mit sich trug. Der Junge zog die Tür schnell auf, rannte in das Haus und warf sie hinter sich wieder zu. Er hatte nicht einmal die große Person bemerkt, die auf einem kleinen Hügel in der Nähe des Hauses unter einem Baum, ganz und gar durch Dunkelheit umhüllt, stand. Sein Umhang wehte in der leichten Brise, als er beobachtete, wie der Junge das Haus betrat. Piccolo seufzte. Drei Monate... War schon so viel Zeit vergangen? Normalerweise war er nicht jemand, der sich über solche Dinge Gedanken machte, doch seit er mit Kami verschmolzen war, hatte er bemerkt, wie er sich mehr und mehr Fragen über die Dinge stelle, die ihm vorher vollkommen egal gewesen waren. Verdammter Kami! Er hatte mehr Einfluss auf ihn, als er mag. Das einzig Gute, was dabei herausgekommen war, war, dass Piccolo jetzt viel stärker war. Nail hatte Recht gehabt. Frieza zu besiegen wäre ein Kinderspiel gewesen, wenn er mit Kami verschmolzen wäre... Aber nein, egal wie stark er jetzt war, es war noch immer nicht genug gewesen um Cell zu besiegen. Nicht einmal der Mann, von dem sie alle wussten, dass er es tun konnte, hatte es geschafft, was den Sieg über das schreckliche Monster auf die Schultern eines elfjährigen Jungen fallen ließ. Einen Teil seiner Unschuld wurde in diesem Kampf zerstört. Er hatte seinen Vater in dem Kampf sterben sehen, bei der edlen Tat sein Leben für die Welt zu opfern, weil sein Sohn gezögert hatte, Cell zu töten – er wollte das Monster leiden sehen – was dem Monster genug Zeit gegeben hatte, seine Selbstzerstörung zu planen. Natürlich waren die Dinge nicht so einfach gewesen, wie sie schienen. Cell war zurückgekommen, wieder einmal in seiner perfekten Form, doch der Junge, Gohan, war nun in der Lage gewesen den Tod seines Vaters zu rächen und Cells Leben endlich ein Ende zu setzen. Nun, drei Monate nach diesem Kampf, schien alles wieder fast normal zu sein. Der Junge setzte ein tapferes Gesicht auf, genauso wie seine Mutter es für ihn tat. Nicht viele Leute sahen es, aber Piccolo konnte erkennen, dass Gohan sich für den Tod seines Vaters die Schuld gab. Er versuchte es zu verbergen, besonders vor seiner Mutter. Er tat alles um sie zu erfreuen, alles um die Leere in der Familie, die durch Gokus Tod verursacht worden war, zu füllen, alles um seinen Vater zu ersetzen – und es machte ihn langsam fertig. Das Gewicht der Welt auf seinen Schultern während der Cell Spiele war nichts verglichen mit dem Gewicht, das er jetzt trug. Mit seinem Verhalten versuchte er es seiner Mutter wieder gut zu machen – er glaubte, dass sie ihm die Schuld an dem Tod ihres Ehemannes gab. Er erkannte nur nicht, dass sie ihm für nichts die Schuld gab, dass die einzige Person, die ihm die Schuld gab, er selbst war. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Junge zusammenbrach. Sie wussten noch nichts von ChiChis Zustand. Vielleicht, wenn sie es herausfanden, würde es Gohan aus seiner Misere herausholen und ihm einen neuen Sinn im Leben geben. Aber zu welchem Preis? Ein paar Monate des Glücks – wenn überhaupt Glück – gefolgt von neuem Elend, wenn er seine Mutter auch noch verlor? Verdammt! Das war nicht fair! Was mussten er, oder seine ganze Familie tun, um so leben zu können, wie jede andere Familie, damit sie nicht von bösen Kreaturen heimgesucht wurden, die sich diesen Planeten unterwerfen wollten, oder damit sie nicht diese Prüfungen durchstehen mussten, die immer eine neue Narbe auf seiner einst so reinen, unschuldigen Seele hinterließen? Piccolo wusste, dass es ihm gar nicht ähnlich sah, aber in den letzten Jahren hatte er angefangen, sich um diesen Jungen zu sorgen. Er hatte gesehen, was er durchgemacht hatte – verflucht, er war eine der Personen gewesen, die einen kleinen Teil seiner Unschuld zerstört hatten, nur um einen Krieger aus ihm zu machen. Und doch wollte er schreien, die höheren Götter fragen, was Gohan getan hatte, um das zu verdienen, doch Piccolo hörte eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf – wahrscheinlich Kami – die zu ihm sagt, dass es nicht ihre Schuld war. Sie sagte ihm auch, dass das Leben niemals fair war. Piccolo wollte ihn anschreien, dass er den Mund halten sollte, aber es funktionierte nicht. Kami war nun irgendwie sein neues Gewissen. Nun, nicht genau... Die beiden hatten sich irgendwie vereinbart, genauso wie ihre Seelen, wenn Piccolo überhaupt eine hatte. Plötzlich hörte Piccolo diese Stimme wieder. Sie verspottete ihn und sagte ihm, dass er natürlich eine Seele hatte. Was sonst ließ ihn für den Jungen sorgen? Piccolo entschloss sich ihn zu ignorieren, doch seine Gedanken wanderten zurück zu dem, was er zu ihm gesagt hatte. Verdammt – er könnte sogar recht haben. Aber nun war die Güte, die er bereits für den Jungen empfunden hatte, so gewachsen, dass er sich sogar um seine Familie sorgte. Er hatte sogar ab und zu ihr Training abgekürzt und ihn nach Hause geschickt. Picclo glaubte, dass Gohan wusste, dass er etwas vor ihm verheimlichte, nur dass er nicht verstand warum und Piccolo würde es ihm nicht sagen. Er würde ihm nicht sagen, dass er wollte, dass er so viel Zeit wie möglich mit seiner Mutter verbrachte, dass er jeden Moment genoss, den er mit ihr verbrachte – nur Enma Daiou wusste, wann es vorgesehen war, dass sie sich wiedersahen – dass er sie verlieren würde. Er hatte schon so wenige Jahre mit Goku und Piccolo hatte gesehen, wie glücklich der Junge in den drei Jahren gewesen war bevor die Cyborgs aufgetaucht waren. Und nun hatte er ihn verloren, genauso wie er seine Mutter in sechs – vielleicht sogar weniger – Monaten verlieren würde. Und Piccolo schwor, wenn er Babidi jemals in seine Hände bekam, würde er sicher gehen, dass Babidi den nächsten Tag nicht mehr erleben und in der Hölle schmoren würde. ~*~ Direkt nachdem Gohan in die Küche gerast kam, ließ er sich auf seinen Stuhl am Tisch fallen und wartete begierig darauf, dass seine Mutter die letzten Schalen auf den Tisch gestellt und ihm erlaubt hatte, anzufangen. So merkwürdig es auch war... Normalerweise, wenn sich Leute schlecht fühlten oder depressiv waren, litten sie unter Appetitlosigkeit, aber egal wie schlecht Gohan sich fühlte, war sein Magen immer dominant. Er aß sogar seine normale Portion, wenn er an seinem Tiefpunkt angelangt war. Nachdem Chichi auch saß und ihren Teller gefüllt hatte, nickte sie Gohan zu und er stürzte sich auf seinen Essensberg. ChiChi beobachtete ihn eine Weile, glücklich, dass seine Essgewohnheiten noch immer die gleichen waren, bevor sie ihre Essstäbchen aufnahm. Doch sie fing nicht an zu essen. Im Gegensatz zu ihrem Sohn konnte sie nicht essen. Es war nun nicht so, dass sie unter Appetitlosigkeit litt, ihr wurde nur immer übel, wenn sie etwas zu Essen sah. Es ging schon seit einiger Zeit so, schon seit drei Monaten oder so, seit Goku... sie verlassen hatte und jedes Mal zwang sie sich zumindest eine Kleinigkeit zu essen, um ihren Sohn nicht misstrauisch zu machen oder ihn zu beunruhigen. „Mom?“, holte die Stimme ihres Sohnes sie plötzlich aus ihren Gedanken. „Geht es dir gut?“ „Was?“ Sie sah erschrocken auf und merkte, dass Gohan sie besorgt anschaute. „Oh, natürlich geht es mir gut. Möchtest du noch etwas zu trinken?“ Sie wich der Frage über ihre Gesundheit aus, als sie das leere Glas von ihrem Sohn sah. Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm sie das Glas und stand auf, ein bisschen zu schnell, da ihr plötzlich furchtbar schwindelig wurde. Sie ließ das Glas fallen, wobei es auf dem Küchenboden in tausend Stücke zerbrach und musste sich am Tisch abstützen. „Mom!“, schrie Gohan, der sofort an ihrer Seite war und sie vorsichtig zurück zu ihrem Stuhl führte. „Es ist schon gut, Gohan, ist schon gut“, versuchte sie ihren Sohn zu beruhigen, während sie tief und gleichmäßig atmete. Es war nicht das erste Mal, dass ihr so etwas geschehen war. Ihr war schon ungefähr genauso lange schwindelig, wie sie auch schon nicht mehr richtig essen konnte. Es dauerte immer nur wenige Sekunden an und sie war nie ohnmächtig geworden, doch sie begann langsam, sich um ihre Gesundheit Sorgen zu machen. „Nein, Mom, es ist nicht gut...“, bestand Gohan. „Ich weiß, dass das nicht das erste Mal ist, dass so etwas passiert ist...“ Er bemerkte den überraschten Ausdruck auf dem Gesicht seiner Mutter und fuhr mit seiner Erklärung fort. „Ich habe vorher schon mal gespürt, wie dein Ki so geflackert hat... Ich dachte, dass es nur wegen Dad war und dem Stress und allem, aber nun glaube ich, dass es etwas Ernstes sein könnte. Bitte, geh zum Arzt. Nur für alle Fälle...“ „Gohan“, protestierte ChiChi, doch ihr Sohn unterbrach sie. „Bitte, Mom...“ Seine Stimme war nun so leise, dass er flüsterte und zum ersten Mal seit Wochen spürte er wieder Tränen in seinen Augen. ChiChi schaute ihn an und untersuchte vorsichtig seinen Gesichtsausdruck, wobei sie nicht übersah, dass in seinen Augen etwas glitzerte. Sie hatte ihn nicht einmal weinen gesehen, seit sich sein Vater geopfert hatte, und es tat ihr weh, ihn so zu sehen. Sie hatte es vor ihm verheimlicht, damit er sich keine Sorgen um sie machte – es gab schon genug, um das er sich sorgte – doch scheinbar hatte sie nur das Gegenteilige erreicht. Sie seufzte. „Okay, Gohan... Ich rufe Bulma an und dann werde ich morgen zum Arzt gehen….” Da sie sich wieder besser fühlte, atmete sie noch einmal tief durch und stand wieder auf, zur großen Überraschung ihres Sohnes. Sie ging zu einem Schrank und holte einen Besen heraus, um sich um das zerbrochene Glas zu kümmern, zeigte jedoch nicht ihre eigenen Tränen, die ihr langsam in die Augen stiegen. „Lass mich das machen“, unterbrach die Stimme ihres Sohnes wieder ihre Gedanken, als er den Besen aus ihren Händen nahm. „Du solltest dich ausruhen.“ Sie nickte, umarmte Gohan schnell und dankbar und ging dann zum Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch legte. Von dort aus könnte sie hören, wie Gohan die Überbleibsel des Glases auffegte. Wann war er so groß und verantwortungsbewusst geworden? Es kam ihr vor wie gestern, dass Gohan vier Jahre gewesen war und er und sein Vater zum Treffen auf der Insel von Muten Roshi aufgebrochen waren. Er war nicht mehr ihr kleines Baby und das verstand sie langsam. Doch er war noch immer ein Kind. Sie sollte sich um ihn kümmern und nicht umgekehrt. Sie wusste, dass er nur seinen Vater ersetzen und der Mann im Haus sein wollte, aber obwohl er es nicht zugeben wollte, wusste sie, dass er sie noch brauchte. Jetzt mehr als zuvor. Gokus... Tod, oder mehr die Umstände davon, taten ihm so weh. Sie musste für ihn da sein, weil sie nicht wusste, ob er es ertragen könnte, wenn er sie auch noch verlor. Sie würde für ihn zum Arzt gehen und nicht für sich selbst. ~*~ Am nächsten Tag saß Bulma im Wartezimmer vor dem Untersuchungszimmer des Arztes und wartete sehnlichst und besorgt darauf, dass ihre Freundin wieder herauskam. Sie hatte natürlich sofort zugestimmt, sie dorthin zu bringen, als ChiChi sie am vorigen Abend angerufen hatte. Sie wünschte sich nur, dass sie jetzt dort drinnen bei ihrer Freundin sein könnte. ~*~ „Nun, Mrs. Son“, begann der Arzt. Er sah ziemlich ernst aus und ChiChi mochte diesen Blick überhaupt nicht. „Nachdem Ihre Blutproben ausgewertet wurden, bin ich froh, Ihnen mitzuteilen, dass mit Ihnen nichts nicht in Ordnung ist. Um ehrlich zu sein, Sie sind schwanger – etwa im dritten Monat.“ ChiChi starrte ihn bloß an, als sie langsam seine Worte verstand. Aber ihr Verstand war wie betäubt, nachdem sie die Bedeutung dieser Worte verstand, und war nicht mehr fähig, irgendwelche Worte zu formen, die sie hätte sagen können. „Mrs. Son, ich möchte wirklich gerne eine Ultraschalluntersuchung machen, um sicher zu stellen, dass mit dem Baby alles in Ordnung ist...“ „Natürlich...“, fand ChiChi schließlich ihre Sprache wieder. Der Arzt führte sie zu einem Bett, wo sie sich hinlegte und ihren Bauch für den Arzt freilegte. Er nahm ein kühlendes Gel heraus und verteilte es auf ihrem Bauch. Dann schaltete er den Monitor an, nahm den Sensor und platzierte ihn auf ihrem Unterbauch. „Oh Gott...“, sagte der Arzt bloß. „Was ist los?“ ChiChi wurde sofort besorgt. „Nun, Mrs. Son, beide Babys sind gesund...“ ChiChis Augen weiteten sich aus Überraschung. Hatte er gerade beide Babys gesagt? „Leider ist es noch zu früh, um zu erkennen, welche Geschlechter die Babys haben. Möchten Sie trotzdem, dass ich das Ultraschallbild für Sie ausdrucke? „Natürlich!“, sagte ChiChi, nun aufgeregt. „Okay... Sie können sich wieder anziehen und dann setzen Sie sich bitte wieder an meinen Tisch... Es gibt noch etwas ernsteres, das ich mit ihnen besprechen muss...“ ChiChi konnte es nicht glauben, als sie wieder auf dem Stuhl saß und der Arzt sich ihr gegenüber hingesetzt hatte. Zwei Babys. Zwillinge! Das war einfach unglaublich! „Okay, Mrs. Son... Das waren die guten Nachrichten, wenn ich das so sagen darf... Aber es gibt noch etwas anderes.“ Der Gesichtsausdruck des Arztes war vollkommen ernst. „Zwillinge zu gebären ist nicht immer einfach...“ „Wer sagt, dass Kinder zu gebären immer einfach ist?”, warf ChiChi ein. „Sie könnten Recht haben, aber ich erinnere mich an die Strapazen von Gohans Geburt und wie erschöpft Sie danach waren. Was ich sagen will, ist, dass die Geburt gefährlich werden könnte... Sowohl für Sie als auch für die Babys...“ „Gefährlich?“, fragte sie verwirrt. „Ja, gefährlich... Ich gebe zu, dass keine Geburt wirklich sicher ist, aber Zwillinge zu gebären, besonders mit dem Wissen wie schwer es Ihnen gefallen war, ein Kind zu gebären, könnte zu Komplikationen führen. Ich möchte Ihnen keine Angst machen, aber ich wollte sie darüber informieren, dass wir ihre Schwangerschaft sehr genau beobachten sollten, nur um sicher zu gehen...“, erklärte er. „Ich glaube, das wäre das beste“, sagte ChiChi nun auch ein wenig besorgt. „Nun denn, war das alles, was sie mir sagen wollten?“ „Ja, ich glaube schon... Bitte gehen sie zu meiner Arzthelferin für einen neuen Termin...“ „Keine Angst, das werde ich“, sagte sie und stand auf, wobei sie dem Arzt ihre Hand entgegenstreckte. „Danke.“ Er schüttelte sie. „Auf wiedersehen, Mrs. Son… Ich sehe Sie in ein paar Wochen.” Als ChiChi aus dem Untersuchungszimmer trat, schaute Bulma sie erwartungsvoll an. Als sie das Gesicht ihrer Freundin sah, ignorierte ChiChi all die Zweifel, die der Arzt in ihr verursacht hatte und erlaubte einem Lächeln sich auf ihrem Gesicht auszubreiten. „Nun, was ist los?“, fragte Bulma vorsichtig. ChiChi legte dann eine Hand auf ihren Bauch und sagte: „Goku hat mir etwas hinterlassen...“ ~*~ Gohan starrte besorgt aus dem Fenster und wartete darauf, dass seine Mutter zurückkam. Es war schon Spätnachmittag und seine Mutter war ziemlich früh am Morgen zum Arzt gefahren. Er war noch nicht mal dazu fähig gewesen, zu trainieren, da seine Gedanken immer abgeschweift waren und er sich fragte, was mit seiner Mutter los war. Sie war in ihrem ganzen Leben noch nie krank gewesen – soweit er es wusste. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Was, wenn das Herzvirus von seinem Vater ansteckend gewesen war und seine Mutter es auch hatte? Es war nichts mehr von der Medizin übrig... Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er plötzlich die Kis von seiner Mutter und Bulma direkt vor ihrem Haus spürte. Er schaute wieder aus dem Fenster und sah, wie seine Mutter aus Bulmas Jet ausstieg und ihr ein letztes Mal zuwinkte, bevor Bulma wieder fortflog. Er wandte sich schnell vom Fenster ab und setzte sich auf einen Stuhl, wo er versuchte sich auf seine Hausaufgaben zu konzentrieren, die dort lagen. Oder ließ es zumindest so aussehen, als ob er dort arbeitete – er wusste, wie seine Mutter werden konnte, wenn sie herausfand, dass er seine Hausaufgaben nicht gemacht, sondern die ganze Zeit nur aus dem Fenster geschaut und auf sie gewartet hatte. Er klopfte nervös mit seinem Stift auf dem Tisch bis die Bewegung zu schnell wurde und der Stift in genau dem Moment brach, in dem seine Mutter die Tür öffnete. Er verharrte, als er das geheimnisvolle Lächeln auf ihrem Gesicht sah – etwas, das er überhaupt nicht erwartet hatte. „Hey Mom“, grüßte er sie, und seine Kehle fühlte sich plötzlich so trocken an wie nach ein paar Tagen in der Wüste ohne etwas zu trinken – ein Gefühl, das er nur allzu gut kannte. „Hallo Gohan“, antwortete ChiChi und ließ sich schön Zeit die Tür zu schließen, ihre Tasche auf den Tisch zu stellen und sich schließlich hinzusetzen, wobei sie sich die ganze Zeit Gohans fragenden Augen bewusst war, die jeder ihrer Bewegung folgten. Sie wusste, dass sie ihn damit fast umbrachte, aber als sie ihn mit diesem Ausdruck auf seinem Gesicht sah und an ihre Neuigkeiten dachte, konnte sie dem Verlangen ihn ein wenig zu foltern nicht wiederstehen. Die Spannung in dem Raum war so dicht, dass man sie fast mit dem Messer durchschneiden konnte. „Was hat der Arzt gesagt?“, fragte Gohan schließlich. Die ganze Situation machte ihn ganz verrückt. „Beruhige dich, Gohan“, sagte ChiChi lächelnd. „Der Arzt sagte, dass bei mir alles in Ordnung ist... Er hat nur etwas anderes herausgefunden, das meine Probleme in den letzten Wochen erklärt.“ „Und was ist es?“ Wieder einmal ließ ChiChi sich Zeit, als sie etwas aus ihrer Tasche herausnahm und es auf den Tisch direkt vor ihren Sohn legte. „Das hat der Arzt heute gemacht.“ „Was?“ Gohan schaute das schwarzweiße Bild an, das seine Mutter ihm gegeben hatte und versuchte mühevoll, irgendetwas darauf zu erkennen. Das einzige, was er dort sehen konnte, waren zwei weiße Punkte auf einem schwarzen Hintergrund. Irgendwie kam ihm das bekannt vor und er überlegte, wo er so etwas schon einmal gesehen haben könnte, als ihm plötzlich ein Licht aufging. „Du bist schwanger?“, fragte er ungläubig. ChiChi nickte und sagte in einer sanften Stimme: „Ja, das bin ich. Die beiden weißen Punkte auf dem Bild sind die Babys...“ „Babys? Wie in zwei Babys?“, fragte er, noch überraschter. „Ja, Zwillinge... Du wirst ein großer Bruder werden, Gohan...“, sagte sie zu ihm. Sie nahm seine Hände und drückte sie ein wenig, wobei sie ihm lächelnd in die Augen blickte. „Dein Vater hat uns ein Geschenk hinterlassen, damit wir uns an ihn erinnern... Es ist ein Geschenk des Himmels.“ Und zum ersten Mal seit drei Monaten fühlten Mutter und Sohn wieder wahres Glück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)