I'm not in love von DynamiteDeluxe (Wenn die Liebe siegt [Zo ♥ Na]) ================================================================================ Kapitel 10: Annäherung ---------------------- Und so verging eine Woche Eine Woche, die für manches Crewmitglied schwer zu ertragen war. Die Strohhutbande hatte am gestrigen Tage, als es Nami endlich wieder besser ging und sie das erste Mal wieder navigieren konnte, abgelegt. Schweren Herzens für den ein oder anderen, da sie ja wirklich aufregende Stunden auf der Insel erlebt hatten. Angefangen bei dem grandiosen Konzert des Knochenmanns, bis hin zur nervenaufreibenden Suche nach der verletzten Navigatorin. Im groß und Ganzen konnten sie auf zwei turbulente Wochen zurückblicken, die sie so schnell wohl nicht vergessen werden. Es war in den frühen Morgenstunden, als Nami hinaus an die Reling trat, um die frische klare Luft zu genießen. Am Horizont konnte sie bereits die ersten Sonnenstrahlen erspähen und blinzelte verschmitzt in die Ferne. Sie fühlte sich wieder gut, obwohl die letzte Zeit ihr sehr zugesetzt hatte. Die Tage, an denen sie mit der Übelkeit aufgrund ihrer Gehirnerschütterung und mit den starken Schmerzen ihrer Platzwunde zu kämpfen hatte, waren zum Glück gezählt. Nur aus der Sache mit Zorro hatte sich bislang nichts ergeben. Im wahrsten Sinne des Wortes - nichts! Seit ihrem Streit sind sich die beiden mehr oder weniger aus dem Weg gegangen. Man sah sich zum Frühstück, zum Lunch und zum Abendessen. Das Nötigste wurde besprochen, mehr aber auch nicht. Auch die anderen Crewmitglieder hielten sich zurück und gingen nicht mehr auf die letzten Vorfälle, bezüglich Nami und Zorro, ein. Es schien fast so zu sein wie immer, nur von den gewohnten Streitereien zwischen der Navigatorin und dem Schwertkämpfer war keine Spur mehr. Man lebte aneinander vorbei, versuchte den Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten und keinen Gedanken mehr an die Vorkommnisse der Vergangenheit zu verschwenden. Es war sehr ruhig an Bord der Sunny, alle schienen noch zu schlafen. Nami kostete die morgendliche Ruhe, die nur ihr allein gehörten, in vollen Zügen aus. Sie beobachtete die kleinen weißen Schaumkronen, die auf den Wellenspitzen tanzten, und genoss die frische Brise, die ihr durchs Haar fuhr. Als sie so gedankenversunken an der Reling stand, bemerkte sie nicht, wie sich ihr von hinten eine Gestalt näherte. „Schon so früh wach Navigatorin?“ Nami erschrak, als ihr klar wurde, wer sich neben sie gesellte und ebenfalls auf das weite Meer hinaus blickte. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, presste sie die Lippen aufeinander und brachte nur ein zaghaftes „Hmm“, hervor. Zorro streckte sich einmal komplett durch und fuhr sich gähnend durch seine strubbligen Haare. „Und wieso bitte bist du schon wach?“, fragte Nami, als sie sich zu ihm umdrehte und sie sein Anblick zugleich erschaudern ließ. Der Schwertkämpfer stand mit freien Oberkörper, nur in Jogginghose bekleidet, vor ihr und strich sich über die durchtrainierten Brust. Er schielte zu ihr rüber und setzte sein allbekanntes Grinsen auf. „Konnte nicht mehr schlafen, hab schon vor zwei Stunden angefangen zu trainieren“. „Aha“, war alles das Nami über die Lippen kam. Was muss der Typ nur so verdammt gut aussehen, dachte sie und blieb unabsichtlich an der riesigen Narbe, die quer über Zorros Oberkörper verlief, hängen. „Und schon 'ne neue Insel in Sicht?“, riss sie der Schwertkämpfer aus ihren Tagträumen. „Ähh … was? Nein … keine, bis jetzt noch nicht“, lächelte sie verlegen, da sie genau wusste, dass er ihre verstohlenen Blicke bemerkt hatte. Zorro schenkte ihr noch ein letztes schelmisches Grinsen, drehte sich um und ging hinauf in Richtung Badezimmer. Nami die immer noch ziemlich gerädert an derselben Stelle stand, stieß nun einen erleichterten Atemzug aus und drehte ihre Haare zu einem lockeren Dutt zusammen. Es fühlte sich komisch an, nach der ganzen Sache mit ihm zu sprechen. Ehrlich gesagt, war es das erste Mal seit ihrem Streit, dass sie alleine miteinander geredet hatten, wenn auch nur ein paar Sätze. Er hatte die letzte Zeit einen großen Bogen um sie gemacht, was wollte er dann jetzt mit diesem Smalltalk bezwecken? Die Navigatorin begann schon wieder das Grübeln, als sich die Tür hinter ihr öffnete und Robin zum Vorschein kam. „Guten Morgen meine Liebe“, rief sie und kam auf Nami zu. „Morgen Robin“, schmunzelte die Navigatorin und seufzte zufrieden vor sich hin. Die Archäologin neigte ihren Kopf und musterte sie von Kopf bis Fuß. „So gut gelaunt zu so früher Stunde?“, fragte sie neckisch. „Ja wieso nicht? Es ist ein wunderschöner Morgen, das Meer ist ruhig, der Wind weht leicht, die Sonne geht auf, was will man mehr?“ „Ja natürlich … was will man mehr?“, sagte Robin und räusperte sich, da sie schon ahnte, weswegen Namis Laune, im Vergleich zu den letzten Tagen, überdurchschnittlich gut war. Diese wiederum strahlte ihrer verdutzten Freundin entgegen und hüpfte die Treppen hinab. „Ich werde vor dem Frühstück noch schnell duschen gehen“, rief die Archäologin ihr zu, worauf die Navigatorin den Kopf schüttelte und frech die Zunge bleckte. „Tut mir leid Robin, das muss warten. Zorro ist gerade im Bad!“, trällerte Nami zurück und ging in die Küche. „So so, Zorro ist gerade im Bad, als hätte ich es nicht geahnt. Ach Nami, du bist so durchschaubar“, murmelte Robin leise vor sich hin und grinste über beide Ohren. Insgeheim freute sie sich, dass es der Navigatorin wieder besser ging und so folgte sie ihr in den Speiseraum. „Willst du Tee oder Kaffee?“ „Ähh … Kaffee bitte“, antwortete Robin und sah ihrer Freundin verwundert zu, wie diese sich an den Schränken zu schaffen machte. „Was ist los mit dir? Du hast doch noch nie Frühstück gemacht. Sanji wird bestimmt auch bald kommen“. „Ach was“, lachte Nami und stellte die Tassen auf den Tisch „mir ist eben gerade danach!“ Robin war zwar ziemlich verblüfft über das Verhalten der Navigatorin, wollte sich das einmalige Schauspiel aber nicht entgehen lassen und lehnte sich entspannt zurück. „Hast du schon eine Ahnung, wann wir wieder anlegen?“ „Ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis wir die nächste Insel erreichen, der Log-Port ist noch nicht vollständig aufgeladen“, sagte Nami und setzte sich an den Tisch. Das Kinn in die Hand gestützt, rührte sie verträumt in ihrer Tasse und biss sich auf der Unterlippe herum. „Und was hat er gesagt?“ Robin riss ihre Freundin wie so üblich aus ihren Gedanken und sah sie erwartungsvoll an. Nami legte den Kopf schief und grinste die Archäologin an. „Ok Robin, ich brauch dich wohl nicht zu fragen, wen du meinst, da du uns ja vermutlich schon gesehen hast, stimmt's?“ Die Archäologin schmunzelte. „Weißt du Nami, es macht jedes Mal so einen Spaß dich zu ertappen und du dann versuchst, dich rauszureden!“ Die Navigatorin seufzte, man konnte Robin einfach nichts vormachen und ihr böse sein schon gar nicht. „Wir haben nicht viel geredet, Zorro kam zu mir und hat angefangen.“ „Verstehe, unser Schwertkämpfer hat also den ersten Schritt gemacht? Interessant, wurde auch mal Zeit“, lästerte Robin „und wie hast du reagiert?“ Nami dachte an den Anblick ihres Nakamas zurück und spürte die aufsteigende Röte in ihr. „Was heißt den ersten Schritt gemacht, er hat nur gefragt, ob schon eine neue Insel in Sicht sei und so ...“ „Und deiner Gesichtsfarbe nach zu beurteilen, hatte er mal wieder fast nichts an“, lachte die Archäologin und sah amüsiert zu Nami, die beschämt auf ihre Kaffeetasse starrte. „Ist doch nichts Neues“, zischte sie und sah in Richtung Tür, die sich langsam öffnete. Ein nichts ahnender Schiffskoch betrat den Raum und verfiel beim Anblick der beiden Frauen gleich in ohrenbetäubendes Quietschen. „Oh Wahnsinn, ich dachte mein Traum sei schon vorbei und jetzt sehe ich meine zwei Zuckermäuschen hier auf mich warten!“, flötete Sanji, der sogleich auf die beiden Mädels zu tanzte, um ihnen ihre Wünsche von den Augen abzulesen. „Guten Morgen Sanji, bemüh dich nicht, wir haben uns bereits selbst bedient.“ „Ähh … was?“, stammelte der Koch und stand da wie ein begossener Pudel. „Komm Robin, ich denke das Bad ist mittlerweile frei geworden. Was hältst du von einem erholsamen Schaumbad?“ Die Archäologin nickte zustimmend und zwinkerte Sanji zu. Diesen schossen schlagartig Bilder in den Kopf, die seine wildesten Fantasien widerspiegelten. Namilein und Robinchen zusammen umhüllt von zartem Badeschaum und das splitterfasernackt? „Ladys, wenn ihr wollt, komme ich gerne mit und seife euch den Rücken ein“, hechelte er und wurde daraufhin mit einer heftigen Kopfnuss belohnt. „Vergiss es du Lustmolch!“, keifte Nami zynisch und stolzierte an dem Smutje vorbei. Robin lachte, tätschelte Sanji noch tröstend den Kopf und folgte ihrer Freundin nach oben. Kurze Zeit später im Bad Nami summte fröhlich vor sich hin und schüttete eine halbe Flasche Badeschaum in das einlaufende Wasser. „Ja die Temperatur ist perfekt“, stellte sie fest, nachdem sie prüfend die Zehenspitzen in das dampfende Nass getunkt hatte. Robin stieg in die Wanne und ließ sich langsam hineingleiten. Auch Nami sank seufzend nieder, legte den Kopf zurück und schloss die Augen. So konnte man es aushalten, dachten sich beide und genossen die wohltuende Hitze. „Meinst du, ich bedeute ihm noch etwas?“ Robin sah ihre Freundin auf diese Frage hin überrascht an und legte die Arme auf dem Beckenrand nieder. „Natürlich tust du das. Ich hab unseren Schwertkämpfer schon oft beobachtet und denke, dass er oft selbst nicht weiß, wie er über seinen Schatten springen soll.“ Nami pustete sich den Schaum von der Nasenspitze und blickte verwundert zu Robin. „Du denkst er verleugnet seine Gefühle und tut nur so, als ob ihm das ganze mit mir nichts bedeutet hätte?“ „Ja so ungefähr. Ich glaube, er ist einfach viel zu stolz um sich einzugestehen, er könnte für eine Frau so was wie Liebe empfinden. Immerhin jagt er seit seiner Kindheit einem großen Traum hinterher und hat womöglich Angst, dass Gefühle jeglicher Art sich auf seine Kraft auswirken könnten.“ Nami sah Robin verwirrt in die Augen und verzog die Lippen. „Denkst du er hat Angst, schwach zu werden und sich dann nicht mehr auf sein Ziel konzentrieren zu können?“ „Ganz genau, jetzt hast du es verstanden! Zorro gehört nicht zu der Sorte Männer, die Frauen den Hof machen. Er ist eben, wie Chopper schon einmal gesagt hatte, ein einsamer Wolf und es dürfte schwierig werden, seine harte Schale zu knacken.“ Die Worte der Archäologin ließen Namis Gedanken kreisen. Sie schlang die Arme um ihre Beine und dachte nach. Robin hat recht mit dem, was sie sagt. Zorro war, soweit ich weiß, sein ganzes Leben lang allein. Er hat verbissen gekämpft und nie auch nur ein bisschen Nähe zugelassen. Trotzdem weckt er durch seine geheimnisvolle Aura das Interesse an Frauen, nimmt aber dann schnell Reißaus sobald diese ihm zu nahe kommen. „Ja es ist definitiv schwer, seine Mauer zu durchbrechen aber das Schlimmste ist, dass ich mir inzwischen nicht einmal mehr sicher bin, ob ich das auch möchte“, seufzte Nami, hielt die Luft an und tauchte mit ihrem Kopf unter Wasser. „Keine Sorge meine Liebe, der Tag wird kommen, an dem dir klar wird, was du wirklich willst“, sagte Robin mit einem breiten Grinsen und lehnte sich entspannt zurück. Und so vergingen die Stunden, bis spät in den Nachmittag hinein. Jeder der Strohhutbande ging seinen eigenen Interessen nach. Franky tüftelte an neuen technischen Highlights für die Sunny, Zorro war auf Deck mit Krafttraining beschäftigt, Chopper experimentierte in seinem Labor, Ruffy befand sich im Wettstreit mit Lysop und Brook, wer den größten Fisch angeln würde und Sanji wirbelte um die zwei Mädels herum, die es sich auf dem Sonnendeck gemütlich gemacht hatten. „Sanji ich hab Hunger! Wann gibt es endlich was zu essen?“, jammerte Ruffy und sah sich Hilfe suchend nach dem Smutje um. Dieser war gerade damit beschäftigt, den Ladys ihre Cocktails zu servieren und versuchte die ewigen Schreie des Vielfraßes zu ignorieren. „SANJIIIII!!!!! HUUUUUNGERRRRR!“ „Sag mal kannst du nicht mal für ein paar Stunden die Klappe halten? Du hattest doch erst kürzlich etwas, also fangt lieber ein paar anständige Fische für das Abendessen!“, brüllte Sanji genervt und stampfte auf seinen Kapitän zu. „Ganz ruhig Sanji“, lachte Lysop, „immerhin kennt man mich nicht umsonst als den größten Fischfänger vom ganzen East Blue!“ „Yohohohohoho … es ist immer wieder aufregend, soviel Neues von dir zu erfahren Lysop“, trällerte Brook und sah die Langnase fasziniert an. Der Koch dagegen knirschte mit den Zähnen, was Ruffy nur noch mehr belustigte und sich über die Lügengeschichten seines Freundes köstlich amüsierte. Plötzlich kniff Lysop angestrengt die Augen zusammen und schob seine Brille nach unten. „Hey Leute ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich sehe eine Insel“ Ruffy bekam glänzende Augen und sprang wie ein Verrückter auf die Reling. „Ach ja? Wo denn? Wo denn? Ich kann nichts sehen!“ „Na da hinten, konzentrier dich doch mal!“, motzte Lysop, und hielt seinem Kapitän ein Fernglas entgegen. „Du hast recht! Oh Wahnsinn, endlich! Das wird ein Spaß!“, schrie er und schwang sich mithilfe seiner Teufelskraft hinauf zum Ausguck. Nami die inzwischen auch auf das laute Geschrei ihres Nakamas aufmerksam wurde, stand auf, um sich selbst von der in der Ferne liegenden Insel zu überzeugen. „Tatsächlich“, nuschelte sie und sah auf ihren Log-Port, „aber es ist komisch, die Nadeln des Log-Ports stehen still, er zeigt mir keine neue Insel an!“ „Gibt es ein Problem Frau Navigatorin?“, fragte Robin und kam auf sie zu. „Nein nicht direkt, ich bin nur etwas verwundert. Mit einer Insel in so einem kurzen Zeitraum hatte ich nicht gerechnet.“ „Na umso besser, immerhin sind wir jetzt schon wieder eine Woche unterwegs und unser Captain hält es ja bekanntlich nie allzu lang auf dem Schiff aus.“ Nami seufzte und begab sich an Deck zu den restlichen Crewmitgliedern. „Ok Leute, es scheint so als würden wir heute Nacht diese mir noch unbekannte Insel ansteuern. Bevor wir das tun, werde ich aber noch mal in meine Seekarten schauen, ob ich nicht doch etwas über sie herausfinde. Es ist schon komisch, dass sie einfach so aus dem Nichts auftaucht!“, sagte sie und sah nach oben, wo Ruffy aufgeregt mit seinen Armen am Hauptmast hin und her schaukelte. „Oh Namilein, ich liebe es, wenn du so geheimnisvoll tust!“, flötete Sanji und warf der Navigatorin verliebte Blicke zu. „Liebestoller Topflappen!“, schallte es von der anderen Seite herüber. „Wie war das, Penner?“, schnaubte der Koch und funkelte wütend in Richtung Zorro. „Hast mich schon verstanden du Gemüseputzer!“ „Ok das reicht! Jetzt bist du fällig!“ Sanji nahm Anlauf und sprang mit von sich gestrecktem Bein direkt in die gezückten Katana des Schwertkämpfers. Ein wildes Gerangel, gepaart mit den schlimmsten Schimpfwörtern, folgte. „Ja haut euch! Hahahahahahaha ...“, schrie Ruffy begeistert und animierte die zwei Streithähne noch mehr. „Ich gib's auf, ist mir echt zu blöd“, stöhnte Nami und verzog sich ins Frauenzimmer, um sich ihren Seekarten zu widmen. Zorro und Sanji hätten noch ewig weiter kämpfen können, hätte nicht ein gewisser Elch, der in Menschengröße aus seinem Labor gerannt kam, das ganze mit einigen Kopfnüssen beendet. „Du hast Glück, dass es langsam Zeit fürs Abendessen wird, Moosbirne, sonst hätte ich dich jetzt in winzig kleine Häppchen zerlegt!“ „Hast du was gesagt Schmalzlocke? Bei unwichtigen Sachen schalte ich meistens schon am Anfang auf Durchzug!“ „Ach was rede ich überhaupt mit dir? Jedes Wort für dich Vollidioten ist sowieso verschwendete Zeit. Ich muss mich jetzt um Wichtigerem kümmern“, nuschelte Sanji gelangweilt, während er sich eine Zigarette anzündete und in die Küche ging. Robin die, wie immer alles in Ruhe beobachtet hatte, schmunzelte vor sich hin und warf Zorro einen bedeutungsvollen Blick zu. Dieser sah sie verwundert an und hob misstrauisch eine Augenbraue. „Was ist?“ „Nichts Herr Schwertkämpfer, alles in Ordnung“, antwortete Robin und gesellte sich zu Chopper und den anderen, die es sich auf der Wiese gemütlich gemacht hatten. „Weiber“, knurrte Zorro, lehnte sich gegen die Reling und machte ein Schläfchen, bis das Abendessen fertig war. Nami die mittlerweile mit ihren Recherchen fertig war, kam zu der Gruppe hinzu und setzte sich neben Robin. „Und was herausgefunden?“ „Nein, es ist wirklich merkwürdig. Entweder der Log-Port spinnt oder die Insel will einfach nicht gefunden werden.“ Die Freunde starrten die Navigatorin erstaunt an und verstanden nicht so recht, was die Navigatorin damit meinte. „Du denkst, eine Insel entscheidet selbst, ob sie gefunden werden soll oder nicht?“, fragte Chopper mit großen Augen. „Naja ich weiß selbst nicht, wie ich es sagen soll. Das wäre zumindest die einzige Erklärung dafür, warum ich keine Anhaltspunkte über sie habe.“ Nachdenklich blickten die Crewmitglieder vor sich auf den Boden. „Ist doch egal, was das für eine Insel ist! Wir werden auf jeden Fall eine Menge Spaß haben!“, lachte Ruffy und klatschte aufgeregt in die Hände. „Aber … Ruffy, was wenn dort wieder irgendwelche Monster, durchgeknallte Priester oder Kerle mit Teufelskräften auf uns warten?“, stammelte Lysop und machte, wie immer vor großen Herausforderungen, ein ängstliches Gesicht. „Dann hauen wir sie zu Brei, oder Zorro?“, kicherte der Kapitän und knackte mit seinen Fingerknochen. „Klar Captain, ich bin dabei“, murmelte der Schwertkämpfer und döste weiter vor sich hin. Nami spähte vorsichtig zu ihm hinüber und konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Sie bewunderte ihn für seinen Mut und seine Risikobereitschaft. Er war eben kein Feigling wie Lysop, kein Kindskopf wie Ruffy oder ein Perversling wie Brook, nein er war ein richtiger Mann, so wie sie es mochte. Eine leichte Röte huschte über ihre Wangen und sie dachte an das Gespräch mit Robin von heute Morgen zurück. Vielleicht hat sie wirklich recht mit ihrer Vermutung und er empfindet tief im Inneren doch etwas für sie. „Essen fassen!“, brüllte es aus der Küche und so wurde sie, wie schon so oft, aus ihren Gedanken gerissen. So erhob sie sich und folgte den anderen in den Speiseraum. Zorro, der noch sitzen geblieben war, fixierte mit seinen Blicken die Navigatorin, wie sie an ihm vorbei ging. Irgendetwas hat die Kleinen einfach an sich, was mich nicht loslässt, dachte er und machte einen tiefen Atemzug, bevor er als Letztes zum Essen schlenderte. Im Speiseraum war die Schlacht bereits eröffnet. Wie die ausgehungerten Hunde stürzten sich Ruffy, Lysop und Chopper auf das Festmahl, das Sanji mit viel Liebe zubereitet hatte. Zorro setzte sich auf den freien Platz neben Franky und hatte alle Mühe, seinen Teller vor Ruffys flinken Händen zu verteidigen. Die Stimmung war ziemlich ausgelassen und alle waren gut gelaunt. Nami die dem Schwertkämpfer gegenübersaß, bemühte sich ihre Blicke nicht in dessen Richtung schweifen zu lassen und unterhielt sich angeregt mit Robin. „So Leute, das sind die letzten Reisbällchen, danach ist Schluss!“, verkündete Sanji und stellte die Platte mit den Köstlichkeiten in die Mitte des Tisches. Bis auf ein Bällchen, wurden allesamt von Ruffy in Windeseile stibitzt. Wie es der Zufall so wollte, griffen Nami und Zorro gleichzeitig nach dem letzten Stück und berührten sich unfreiwillig an den Händen. Sie schreckten überrascht hoch und sahen sich in die Augen. Es war ihnen sichtlich unangenehm und so schlich sich auf beiden Gesichtern ein leichter Rotschimmer ein. „Du kannst den Letzten gerne haben“, sagte Nami schüchtern und zog ihre Hand zurück. „Nein, nimm ihn ruhig, ich bin eh schon satt“, murmelte Zorro und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Robin beobachtete das Schauspiel und kicherte beim Anblick der beiden leise vor sich hin. „Nein ehrlich, nimm du ihn ...“, wollte Nami noch sagen, als blitzartig Ruffys Hand das letzte Reisbällchen geschnappt hatte und es genüsslich in dessen Mund verschwinden ließ. „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte!“, grinste er und wurde zugleich von einem wütenden Koch mit einigen Tritten bestraft. „Du Vielfraß! Wie kannst du Namilein einfach ihr Essen klauen?“, schrie er und stand kochend vor Wut neben seinem lachenden Kapitän. „Ist schon gut Sanji, es gibt doch sicherlich noch Nachtisch oder?“, beruhigt Nami den Smutje, der darauf hin gleich wieder hinter den Tresen wirbelte, um sich an das Dessert zu machen. „Aber natürlich Namilein, für dich und Robin mach ich extra was ganz Besonderes“, flötete er und schmachtete die Mädels verliebt an. Zorro warf dem Koch einen finsteren Blick zu, verkniff sich aber eine erneute Anspielung auf dessen Verhalten und widmete sich seinen Krug mit Sake, den er auf einen Zug leerte. So verging die Zeit und je später der Abend wurde, umso ruhiger wurde die Stimmung. Brook holte seine Gitarre hervor und stimmte sanfte Töne an, woraufhin die Crewmitglieder gemächlich lauschten. Es war sozusagen die Ruhe nach dem Sturm, wie schon so oft nach einer wilden Essensschlacht. Zorro trank seinen Sake und sah zu Nami hinüber, die verträumt da saß und kleine Kreise mit ihren Fingern auf der Tischplatte zeichnete. Er grinste, denn der Anblick der Navigatorin verursachte immer noch ein Kribbeln in seiner Brust. Um es sich bequemer zu machen, streckte er sein Bein unter dem Tisch aus und streifte dabei Namis Knöchel. Sie stutzte und blickte zaghaft zu Zorro, der mittlerweile ein schelmisches Grinsen hatte. Lächelnd strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr und begann mit ihrem Fuß an seiner Wade entlang zu fahren. Zorro der Gefallen an der Sache fand, nahm sich seinen Krug und musterte sie mit funkelnden Blicken. Nami wusste nicht, ob es am Alkohol lag, der in ihr ein Gefühl von Verlangen emporsteigen ließ. Immer weiter fuhr sie mit ihren Zehenspitzen an Zorros Knie entlang hinauf, bis zu seinem Oberschenkel. Sie merkte die Anspannung ihres Gegenübers und grinste ihm frech entgegen. Der Schwertkämpfer fühlte eine ungeheure Wärme, die sich in seinem Körper ausbreitete. Er versuchte angestrengt sich nichts anmerken zu lassen, doch Nami hatte bereits die Erregung ihres Nakamas bemerkt und ließ überraschend von den Streicheleinheiten an seinem Schenkel ab. Sie sah in die Runde und vergewisserte sich, dass keiner ihrer Freunde ihr Aufmerksamkeit schenkte. „Ich werde ein bisschen an die frische Luft gehen, könntest du Sanji bitte in ein Gespräch verwickeln, ich wäre gerne etwas ungestört“, flüsterte sie der Archäologin neben ihr zu. Robin sah sie an und erkannte in ihrem Blick, weshalb Nami nicht gestört werden wollte. Sie nickte zustimmend und widmete sich den liebestollen Koch zu, der ihr säuselnd in den Ohren lag und ihr ein Kompliment nach dem anderen machte. Zufrieden erhob sich Nami, zwinkerte dem Schwertkämpfer noch kurz zu und verließ den Raum. Zorro verstand, dass dies eine Aufforderung war, ihr zu folgen und wartete noch einige Minuten ab. Da die anderen mit Gesprächen und Singen beschäftigt waren, konnte er unbemerkt aufstehen und begab sich in Richtung Tür. „Hey Zorro! Willst du mit Kartenspielen?“, rief Lysop ihm hinterher, worauf Zorro zusammenzuckte. „Nein Jungs, ich muss Trainieren, spielt mal ohne mich!“ Robin lachte verschmitzt, sie wusste genau, was der Schwertkämpfer vorhatte. Draußen angekommen sah Zorro sich um und entdeckte eine Gestalt auf der Hauptterrasse, die am Geländer neben Robins Blumenbeeten stand. Er ging die Stufen hinauf und erkannte Nami, die mit dem Rücken zu ihm stand. Das trübe Licht der Laterne das auf ihren Körper fiel, ließ sie noch geheimnisvoller wirken. Sie hörte, wie er immer näher auf sie zukam, und spürte die Nervosität in sich hochsteigen. Zorro, der nun dicht hinter ihr stand, legte sein Kinn auf ihre Schulter und raunte ihr ins Ohr: „So hier bin ich, und jetzt?“ Nami hielt die Luft an, sie spürte seinen Atem im Nacken und die muskulöse Brust an ihrem Rücken. „Ich weiß es nicht, sag du's mir“, hauchte sie und drehte ihren Kopf zur Seite, sodass sich ihre Lippen an seine Wange schmiegten. Zorro atmete tief den sinnlichen Geruch ihrer Haare ein und wanderte mit seinen Händen an ihrem Becken entlang. Das Verlangen nach ihr hatte ihn gepackt und so blendete er alle Zweifel aus und ließ sich von seinen Gefühlen leiten. Zu groß war der innere Druck und so unterwarf er sich erneut seinem Drang, ihr ganz nahe sein zu wollen. Er drehte die Navigatorin zu sich, griff ihr mit einer Hand in den Nacken und drückte ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf. Seine Lippen verschmolzen mit den ihren und das Verlangen nach ihr wuchs von Sekunde zu Sekunde. „Ich hab dich vermisst“, flüsterte Nami und sah ihm tief in die Augen. Zorro grinste und hob sie mit einem Ruck hoch. „Ich dich auch … an jedem verdammten Tag und in jeder verdammten Nacht!“, keuchte er zwischen wilden Küssen und trug sie in den Schatten der Orangenbäume. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)