I'm not in love von DynamiteDeluxe (Wenn die Liebe siegt [Zo ♥ Na]) ================================================================================ Kapitel 8: Schuldgefühle ------------------------ Der nächste Morgen Es war ein stürmischer Tag - von Sonnenschein keine Spur. Dicke Wolken trübten den Himmel und es regnete ununterbrochen, als hätte sich das Wetter den Vorfällen der gestrigen Nacht angepasst. Nami hatte sich ihren dicken Kapuzenpullover übergezogen und war auf dem Weg in den Speiseraum, wo die anderen Crewmitglieder bereits beim Frühstück saßen. Puh, das ist ja mal ein Sauwetter, dachte sie und eilte über die Wiese. Prüfend sah sie zum Himmel und erkannte, dass es wohl nicht bei ein paar Regentropfen bleiben würde. Als sie den Raum betrat, offenbarte sich ihr dasselbe Bild wie jeden Tag. Alle waren ausgelassen mit Essen beschäftigt und brachten Sanji wie immer zur Weißglut. „Verdammt noch mal, Ruffy, lass den anderen auch noch was übrig!“ „Chopper, gib das her, ich wollte das gerade essen!“ „Sanji, hast du noch etwas Milch für mich?“ Das laute Geschrei ihrer Nakama war zwar nervtötend, stellte Nami fest, aber so wusste sie zumindest, dass es ihren Freunden gut ging. Sie schritt auf die wilde Gruppe zu und machte ein fröhliches Gesicht. „Guten morgen Leute!“ Mit einem Mal verstummte der Lärmpegel und die Crew starrte überrascht auf die Navigatorin, die gut gelaunt vor ihnen stand. Ruffy strahlte: „Hey Nami da bist du ja. Komm setz' dich und iss, sonst ist bald nichts mehr da!“ „Schnauze, du Vielfraß!“ , Sanji verpasste ihm einen Tritt und tänzelte auf Nami zu. „Namilein, nimm Platz. Ich hab dir extra was ganz Besonderes gemacht“, flötete er und verwies auf den Stuhl, den er für sie galant zurückzog. Robin trank genüsslich ihren Tee, während sie das Treiben um sich herum, schmunzelnd beobachtete. „Danke Sanji.“ Die Navigatorin setzte sich und blickte verwundert in die Runde. Sie sah zu Robin und formte die Lippen zu Worten, sodass die anderen nichts mitbekamen. „Wo ist Zorro?“ Die Archäologin verstand und zuckte unwissend mit den Achseln. Nami überlegte und behielt dabei immer wieder die Tür im Auge. Er müsste doch schon längst wach sein. Doch die anderen fragen traute sie sich nicht, immerhin wollte sie das gestrige Gespräch mit Sanji nicht erneut auf den Tisch bringen. Vielleicht hatte er schon gegessen und war schon am Trainieren. Egal, ich frühstücke jetzt und werde mich nachher auf die Suche nach ihm machen, beschloss sie und nippte an ihrem Kaffee. „Jungs, was machen wir heute? Dieser blöde Regen hört einfach nicht auf, aber mir ist jetzt schon langweilig!“ Lysop sah seinen Kapitän erstaunt an und rollte mit den Augen. „Man Ruffy, du bist doch gerade beim Essen, wie kann dir da langweilig sein?“ Der Strohhut lachte vergnügt und haute der Langnase auf die Schulter. „Ich muss später ein paar neue Rumble Balls herstellen, deshalb bin ich für heute raus Leute“, sprach Chopper. Franky der über einer Zeitung saß, sagte: „Also ich werde heute die Little Lamb überarbeiten müssen, die hatte letzte Woche ein paar Macken gehabt. Lysop, wenn du nichts vorhast, kannst du mir gerne dabei helfen.“ Der Kanonier nickte begeistert und blickte wieder zu Ruffy, der eine Schnute zog. „Oh arbeiten? Ist ja voll öde!“, schmollte der Kapitän. „Ruffy mein Freund, wie wäre es, wenn du mich in die Stadt begleiten würdest? Ich hab da einen super Musikladen entdeckt, da könnten wir uns die Zeit vertreiben, yohohohoho“, jodelte Brook. Der Kapitän bekam leuchtende Augen und war begeistert, vom Vorschlag des Knochenmanns. „Und was hast du geplant Frau Navigatorin?“, fragte Robin ihre Freundin und lehnte sich entspannt zurück. „Ich weiß es noch nicht. Für Shoppen ist das Wetter echt beschissen, da bin ich ja pitschnass, bis ich in der Stadt ankomme. Außerdem müssen wir die nächsten Stunden mit heftigen Windböen und starken Regenbrüchen rechnen.“ Die Archäologin stand auf und brachte ihren Teller zur Spüle. „Ich werde, denke ich, unseren Kapitän und das Skelett begleiten, wenn das Unwetter vorbei ist. Solange es nur etwas Regen ist, macht es mir nichts aus und ein paar neue Bücher könnte ich durchaus gebrauchen.“ „Oh Robinchen, soll ich dir dann beim Tragen helfen? Wenn du willst, kann ich dir auch den Schirm halten“, säuselte Sanji und wirbelte um Robin herum. „Danke Herr Meisterkoch, das nehme ich gerne an.“ Nami, die inzwischen mit Essen fertig geworden war, erhob sich und ging zur Tür. „Vielleicht komm ich später nach, mal sehen“, rief sie ihrer Freundin noch zu und verschwand nach draußen. Der Wind wehte heftig und es schüttete wie aus Kübeln. Sie zog sich ihre Kapuze über und lief eilig zur Treppe, die zum Oberdeck führte. Als sie oben ankam, drehte sie sich um und sah zum Ausguck empor. Durch den starken Regenfall konnte sie fast nichts erkennen. Er ist bestimmt oben beim Training, aber wieso kommt er nicht runter? Und überhaupt, wieso kommt er nicht zu mir? Nami hatte eigentlich damit gerechnet, dass der Schwertkämpfer nicht allzu lang warten würde, um sie wieder zu sehen. Vielleicht ist er auch eingeschlafen oder hat ganz einfach die Zeit vergessen. Es hilft alles nichts, ich muss ihn jetzt sehen, dachte sie und ging entschlossen zurück zum Hauptmast, wo sie die Hängeleiter hinaufstieg. Es war nicht gerade einfach bei dem Wetter, sich auf der schmalen Leiter halten zu können, aber was tut man nicht alles, dachte sie. Oben angekommen zog sie sich mit letzter Kraft hinauf und klappte ihre Kapuze nach hinten. Sie fror und war nass bis auf die Knochen, aber das war ihr der Schwertkämpfer immerhin wert. Aber wo war er? Sie blickte um sich und sah zuerst die zerknüllte Decke auf der Fensterbank und dann den zerbrochenen Spiegel auf dem Boden liegen. Was zur Hölle ist denn hier passiert? Sie war geschockt, als sie bei näherem Hinsehen das abgesplitterte Holz der Wände, wo Zorro seine Hantel dagegen geknallt hatte, sah. Nami musste aufpassen, wo sie hintrat, die Scherben lagen im kompletten Raum verteilt. Sie hielt sich fassungslos die Hand vor den Mund und ahnte, dass etwas Schlimmes vorgefallen sein musste. Rasch stieg sie wieder nach unten und rannte ins Schlafzimmer, wo sie auf Robin traf. „Robin, es … ich …“, sie war total außer Puste und brachte kein Wort heraus. „Hey jetzt beruhige dich erst mal, was ist denn passiert?“, fragte die Archäologin und setzte sich mit der völlig aufgelösten Nami aufs Bett. „Oben … ich war oben im Ausguck und hab Zorro gesucht und … und …“. „Ganz ruhig, jetzt atme erst mal tief ein und aus und dann fängst du noch mal von vorne an“, redete Robin behutsam auf ihre Freundin ein und hielt die zitternde Navigatorin im Arm. Nami stieß einen kräftigen Atemzug aus und versuchte, sich wieder zu sammeln. „Also, ich war oben im Ausguck und hab Zorro gesucht, aber er war nicht da. Stattdessen hab ich nur einen zerbrochenen Spiegel und abgesplitterte Wände gesehen, so als hätte sich da oben gestern ein Kampf zugetragen!“ „Ein Kampf? Zwischen wem denn? Die Nacht war friedlich und du hattest mit Sanji doch gesprochen. Noch dazu hätten wir davon doch was mitbekommen, immerhin waren wir alle auf dem Schiff“, sagte Robin und warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Ja … nein … ich weiß es doch auch nicht Robin, mein Bauchgefühl sagt mir, dass etwas nicht stimmt, und ich mach mir Sorgen um Zorro!“ Die Archäologin schmunzelte und winkte ab. „Aber du brauchst dir doch um Zorro keine Sorgen zu machen, der kommt schon klar. Oder denkst du etwa, er wurde entführt?“, sie fing laut an zu lachen und stieß bei Nami damit auf tiefstes Unverständnis. „Ich finde es überhaupt nicht lustig, Robin! Schau mal bitte raus, das Unwetter ... vielleicht ist ihm etwas zugestoßen“, fauchte sie und wollte aufstehen, als Robin nach ihrem Handgelenk griff und sie zurück aufs Bett zog. „Ist ja gut, ich hab verstanden, aber jetzt bleib bitte hier! Du kannst jetzt sowieso nichts machen, und später wird sich die Sache schon von alleine aufklären. Unser Schwertkämpfer wird schon wieder auftauchen!“ Doch Nami wollte nicht auf ihre Freundin hören, und schon gar nicht wie eine blöde Kuh die Zeit absitzen, um sinnlos zu warten. Nein, sie musste raus, sie war krank vor Sorge und sie wollte ihn finden, koste es, was es wolle. Sie riss sich von Robin los und rannte zur Tür hinaus. „Nami!“, schrie diese ihr noch hinterher, aber nun musste auch sie einsehen, dass es im Moment sinnlos war, ihrer Freundin zurückhalten zu wollen. „Pass auf dich auf Nami“, flüsterte Robin und blieb alleine im Zimmer zurück. Nami hetzte gedankenlos die Gangway hinunter und stolperte die letzten Meter über den aufgeweichten Sand. Der Boden war mittlerweile von Wasser getränkt und die Straßen zur Stadt, soweit man das aus der Ferne erkennen konnte, total überflutet. Es stürmte und der Regen prasselte hart vom Himmel herab. Von Blitz und Donner gefolgt, nahm das Gewitter immer mehr zu. Die Navigatorin konnte sich fast nicht mehr auf den Beinen halten, so stark wehten die Böen. Doch Aufgeben kam für sie nicht infrage, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte, würde sie auch zu Ende bringen. Den Arm schützend vor ihr Gesicht haltend, stapfte sie fast blind den Strand entlang. Es war dieselbe Strecke, die sie vor ein paar Tagen, auf dem Weg vom Konzert zurück, mit den anderen gegangen war. Wo genau sie suchen sollte, wusste Nami zwar auch nicht aber irgendwo musste sie ja anfangen. Das war zumindest der einzige Weg, der noch einigermaßen bezwingbar war. In der Stadt war mit Sicherheit schon das blanke Chaos ausgebrochen, überlegte sie und ging weiter. Die nasse Kälte zog ihr durch sämtliche Knochen. Wenn ich nur mehr sehen könnte, dachte die Navigatorin und biss die Zähne zusammen. Umherfliegende Holzteile von alten Schiffswracks, die vereinzelt am Strand entlang liegen geblieben waren, machten die Sache noch schlimmer. Nami musste aufpassen, nicht getroffen zu werden und arbeitete sich, den Holzsplittern ausweichend, immer weiter vor. Nach einiger Zeit war sie so erschöpft, dass sie ihre Glieder nicht mehr spüren konnte. Ihr Körper fühlte sich so leer an, wie ein Fähnchen im Wind. Ein Wunder, dass sie nicht von einer Böe angehoben, und aufs offene Meer hinaus gerissen wurde. Doch die schlechte Sicht erschwerte es, die heranfliegenden Teile rechtzeitig zu erkennen und so knallte ihr, eine sich wild drehende Holzlatte, mitten gegen die Stirn. Augenblicklich wurde es ihr schwarz vor Augen und sie spürte, wie ihre Beine nachgaben und sie kraftlos zusammensackte. Verzweifelt versuchte sie, sich mit den Armen aufstützten, aber die Kraft verließ sie und so blieb sie regungslos im nassen Sand liegen. Das Blut lief ihr aus der klaffenden Wunde, quer über das Gesicht, bis runter zum Boden. Doch davon bekam Nami nichts mehr mit. Der Schlag war so heftig gewesen, dass sie bewusstlos geworden und nun dem Schicksal überlassen war. Inzwischen auf der Sunny Auf dem Schiff herrschte große Aufregung. Der Sturm hatte das Hauptsegel eingerissen und die Wiese auf Deck glich eher einem See, als einem Rasen. Die Crew war in Aufruhr und versuchte panisch alles, was nicht niet- und nagelfest war, zu sichern. Die Wassermassen machten keinen Halt und liefen durch sämtliche Ritzen innerhalb des Schiffes. Die Werkstatt des Cyborgs stand bereits knietief unter Wasser, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis es in die anderen Räume vorgedrungen war. Lysop und Franky versuchten verzweifelt das Wasser unter Deck abzupumpen, während die anderen sich oben um den Rest kümmerten. Chopper hatte Mühe und Not, seine Medikamente und Instrumentarien in Sicherheit zu bringen und Sanji versuchte so gut wie möglich die Küchenschränke zu verriegeln, da durch die heftigen Erschütterungen der Sunny, schon mehrere Teller zu Bruch gegangen waren. Robin hatte sich mithilfe ihrer Teufelskräfte um sämtliche Bullaugen und Luken gekümmert und Brook rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her und wusste nicht, wo er zuerst anfangen sollte. Es herrschte ein wahres Durcheinander und es war noch lange kein Ende in Sicht. Der Sturm tobte nach wie vor und es schiffte wie aus Gießkannen. Ruffy hing oben am Heckmast und versuchte mit aller Kraft, das Rahsegel zu reffen. „Verdammter Sturm!“, schrie er und musste aufpassen, nicht weggeweht zu werden. Robin die Dutzende von Händen an Mast und Segel wachsen ließ, unterstützte ihren Kapitän so gut sie konnte. Hoffentlich ging es Nami gut und sie hatte Zorro gefunden, dachte sie. Doch schon kurze Zeit später wurde sie eines Besseren belehrt. Der verschollen geglaubte Schwertkämpfer kam wie aus dem Nichts angerannt und sprang zu Ruffy hinauf, um ihm zu helfen. „Zorro da bist du ja endlich! Wo warst du die ganze Zeit?“, brüllte der Kapitän seinen Kameraden an und warf ihm einen wütenden Blick zu. „Erzähl ich dir später! Du kommst hier doch alleine klar oder?“, knurrte er und ließ sich wieder nach unten fallen. Schnell lief er auf die andere Seite des Schiffes, um dort nach dem Rechten zu sehen. Robin bekam beim Anblick des Schwertkämpfers einen Schrecken, mit ihm hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Wenn er hier ist, wo war dann Nami? Langsam machte sich auch, in der sonst so gelassenen Archäologin, Panik breit. „Ruffy!“, brüllte sie nun aus vollem Halse. „Sofort Robin, ich komm gleich runter!“ „Ruffy bitte es ist wichtig ...“ „Ich sagte gleich Robin!“ Die Archäologin biss verärgert die Zähne zusammen und wartete auf den Strohhut, bis dieser wieder auf dem Boden war. Sanji und Chopper kamen nun angerannt und waren sichtlich erschöpft. „Ruffy, wir haben so weit alles in Sicherheit gebracht. Franky und Lysop kommen ganz gut voran, und der Anker hält hoffentlich auch weiterhin Stand“, rief Sanji seinem Kapitän zu. Dieser sprang mit einem Satz vom Mast herunter und machte nun einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Es regnete zwar immer noch stark, aber bei Weitem nicht mehr so schlimm, wie noch vor einer halben Stunde. „Gut gemacht Leute, das hätten wir fürs Erste geschafft“, lobte er seine Mannschaft und wollte gerade nach den anderen Crewmitgliedern schauen, als Robin ihn am Ärmel packte. „Ruffy hör mich doch endlich mal zu! Nami ist weg, schon eine ganze Weile und ich mache mir Sorgen, dass ihr etwas passiert ist!“ Augenblicklich verstummten die Jungs und sahen Robin entgeistert an. Erst jetzt bemerkte der Strohhut, dass seine Navigatorin die ganze Zeit über, als der Sturm hereinbrach und das Chaos begann, gefehlt hatte. „Was soll das heißen, sie ist nicht da?“, schrie er. Robin raufte sich die Haare und blickte von einem zum anderen, und wusste nicht, was sie jetzt sagen sollte, immerhin wollte sie ihre Freundin nicht verraten. „Robin verdammt, jetzt sag endlich wo Nami ist!“, flehte Sanji und sah der Archäologin ängstlich in die Augen. Sie rang mit sich selbst, entschied sich aber dann doch, ihren Kameraden die Wahrheit zu sagen. „Sie wollte Zorro suchen gehen! Ich hab ihr gesagt, es mache keinen Sinn und sie solle hierbleiben, aber ihr kennt doch Nami, sie hat es sich nicht ausreden lassen!“ Die Archäologin machte sich Vorwürfe, weil sie nicht konsequent gewesen war und die Navigatorin einfach ziehen hat lassen. Zorro der gerade auf den Weg zurück zu seinen Nakama war, erstarrte bei dem, was er gerade gehört hatte. Nami hatte ihn suchen wollen und irrt jetzt irgendwo da draußen bei dem Unwetter umher? Schlagartig machte er kehrt, rannte rüber zur Gangway und hinunter zum Strand. Vergessen war die Wut auf die Navigatorin, er musste sie jetzt finden, und zwar schnell. „Waaaaassss? Wegen der dämlichen Moosbirne ist Nami jetzt in Gefahr?“, brüllte der Koch hysterisch und wollte sich schon auf die Suche nach der Navigatorin machen, als Ruffy sich ihm in den Weg stellte. „Man Ruffy, geh zur Seite! Hast du nicht gehört, was Robin gesagt hat?“, aggressiv versuchte der Smutje den Strohhut aus dem Weg zu schieben, doch dieser blieb standhaft. „Jetzt warte mal Sanji! Wir wissen noch nicht mal, wo Nami hin wollte. Wenn du jetzt alleine wie ein Wahnsinniger losrennst, hilft uns das auch nicht weiter! Wir werden uns aufteilen und gemeinsam nach ihr suchen, kapiert?“ Es war zwar schwer, aber allmählich besann sich der Koch wieder und gehorchte seinem Kapitän. „Ok Ruffy, du bist der Captain, du hast das Sagen“, gab Sanji gereizt nach. „Brook, du gehst mit Sanji und Chopper zusammen. Ihr sucht den linken Strandabschnitt ab. Robin und ich übernehmen den rechten Teil und Lysop geht mit Zorro in Richtung Stadt! Franky soll auf der Sunny bleiben, der weiß zur Not auch alleine, was zu tun ist.“ „Aye aye Captain“, riefen die Freunde im Chor und machten sich auf den Weg. Dass Zorro schon längst auf und davon war, fiel in dem ganzen Trubel keinem auf, zu groß war die Befürchtung, der Navigatorin könnte etwas zugestoßen sein. Franky und Lysop, die gerade auf Deck kamen, wurden sogleich über den Vorfall informiert und begaben sich auf ihre zugeteilten Posten. „Wenn ich mit Zorro gehen soll, wieso ist er dann nicht hier?“, fragte Lysop die anderen, und sah nervös um sich. Ruffy hatte keine Zeit, sich jetzt über Zorros erneute Abwesenheit zu ärgern und beschloss, Lysop zusammen mit Brook loszuschicken. „Der kann was erleben, wenn ich ihn erwische“, schimpfte er über den Schwertkämpfer, und eilte mit Robin zusammen zum Strand. Zorro war inzwischen schon ein gutes Stück weiter als die anderen und stapfte durch den aufgeweichten Sand. Aber in welche Richtung war er gegangen? Sein Orientierungssinn ließ zu wünschen übrig, das war jedem bekannt aber immerhin wusste er ja auch nicht, wo er überhaupt suchen sollte. Nur ein seltsames Bauchgefühl sagte ihm, wo er lang müsse. Und je länger er ging, umso näher kam er einer Stelle, die von Weitem deutlich die Umrisse eines leblosen Körpers, der auf der Erde lag, zeigte. „Was ist das da vorne?“, murmelte er und versuchte sich zu konzentrieren. Sein Auge fokussierte sich angestrengt auf das vermeintliche Objekt und Zorro legte immer mehr an Geschwindigkeit zu. Sein Instinkt täuschte ihn nie und auch diesmal lag er richtig, als er dem Körper, der mittlerweile mit Seetang bedeckt war, näher kam. „Nami!“, schrie er verzweifelt und fiel vor ihr auf die Knie. Er befreite sie von den Algen, die sich überall in ihren Haaren verheddert hatten. „Nami! Nami! Bitte sag doch was!“ Doch die Navigatorin blieb liegen und rührte sich keinen Millimeter. Als er langsam ihren Oberkörper anhob, um sie zu stützen, sah er wie blau ihre Lippen waren. Sie war total unterkühlt und die Wunde an ihrem Kopf blutete noch immer. „Nami bitte wach doch auf!“, er kam sich so hilflos vor und zum ersten Mal überkam ihn eine ungeheure Angst. Die Angst, einen geliebten Menschen verlieren zu können. Alle Zweifel und der Ärger von Gestern waren vergessen, das alles zählte nun nicht mehr. Er hob die Navigatorin vorsichtig hoch und machte sich auf den Rückweg. Der Regen prasselte auf ihn nieder, als er sich durch den matschigen Untergrund, kämpfte. Seine Kleidung war komplett durchnässt, doch das kümmerte ihn nicht. Wassertropfen, die sich aus seinen Haaren perlten, liefen ihm in die Augen, doch auch das war ihm egal. Der Wind heulte und blies immer kräftiger. Seine Arme fest um Nami geschlungen, drehte er schützend ihren Kopf in seine Schulterbeuge und hoffte, die Sunny bald erspähen zu können. Auch er machte sich nun Vorwürfe. Wieso hatte er gestern nicht einfach das Gespräch mit ihr gesucht, anstatt seinen Frust an Franky auszulassen? Nur um ihr und den anderen nicht begegnen zu müssen, war er schon in den frühen Morgenstunden in die Stadt gegangen, um sich volllaufen zu lassen. Was war er nur für ein Vollidiot, dachte er und presste zornig die Lippen aufeinander. Er rang mit seinen Gefühlen und merkte, wie ihm beim Anblick der verletzten Nami, langsam eine Träne über die Wange lief. Normalerweise hätte er es niemals zugelassen, seinen Schmerz so offen zu zeigen, aber in dieser Situation war ihm alles egal. Wehmütig sah er sie an und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie wirkte so friedlich, und doch so schwach und zerbrechlich. „Es tut mir leid Nami, hörst du?“, flüsterte er ihr zu und sah auf ihre Kopfwunde. Sie muss so schnell wie möglich versorgt werden, dachte Zorro und bahnte sich weiter einen Weg durch den Sturm, in der Hoffnung, bald das Ziel zu erreichen. Plötzlich hörte er aus der Ferne Stimmen - Ruffy und Robin! „Hey! Ruffy! Robin! Wir sind hier!“, schrie er aus vollem Halse und rannte auf seine Freunde zu. Die Archäologin winkte aufgeregt und lief zusammen mit ihrem Kapitän, dem Schwertkämpfer entgegen. „Zorrooooooo!“, brüllte der Kapitän und war heilfroh, als er seine Navigatorin in den Armen seines Freundes erkennen konnte. Als sie näher kamen, sahen sie die regungslose Nami. „Nami! Was ist mit dir passiert?“, schrie Ruffy fassungslos und griff nach Namis Hand. „Sie hat das Bewusstsein verloren und ist komplett unterkühlt! Wir müssen sie sofort zu Chopper bringen!“, rief die Archäologin erschüttert, als sie ihre Freundin so sah. „Ich habe Chopper mit Sanji in die andere Richtung geschickt, ich hoffe wir können sie noch rechtzeitig einholen“, sagte Ruffy, der sich große Sorgen um seine Navigatorin machte. Und so eilten die Drei gemeinsam zum Schiff zurück. Nach einer Weile war endlich die Sunny in Sicht und sie liefen so schnell, wie ihre Beine sie trugen. „Zorro bring du Nami ins Krankenzimmer, ich werde so schnell wie möglich versuchen, Chopper zu finden“, befahl Ruffy seinem Nakama, der schon die Gangway hinauflief. „Ich werde in die Stadt laufen, um den anderen Bescheid zu geben", rief Robin ihren Kameraden noch zu und rannte los. Die Nerven der Freunde lagen blank. Jetzt zählte jede Minute, immerhin war Nami schwer verletzt und niemand könnte es sich jemals verzeihen, wenn die Navigatorin nicht mehr aufwachen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)