In all den Jahren von PanicAndSoul (Für immer bei dir) ================================================================================ Kapitel 20: Verschneite Romantik -------------------------------- Etwas kitzelte ihn an der Nase und er öffnete langsam die Augen. Erst sah er nicht viel, da es noch ziemlich dunkel im Zimmer war, aber nach ein paar Sekunden, hatte er sich daran gewöhnt und schaute nun in das grinsende Gesicht von Hikari. In der Hand hielt sie eine Feder, die vermutlich von einem der Daunenkissen stammt. Das hatte ihn also gekitzelt. „Guten Morgen du Schlafmütze.“, sagte sie und versuchte dabei ein Lachen zu unterdrücken. Es schien ihr zu gefallen, ihn noch so schläfrig zu sehen. Er verdrehte die Augen und zog sich ein Kissen über den Kopf, was seine Freundin nur empört beobachtete. „Hey nicht wieder einschlafen!“ Sie versuchte Takeru das Kissen wegzunehmen, was ihr viel zu leicht gelang. Und ehe sie es bemerkt hatte, war er der Bewegung des Kopfkissens gefolgt und schmiss sich nun grinsend auf sie. Hikari schnappte nach Luft und sah ihn erschrocken an. Doch sie hatte sich schnell wieder gefasst und legte nun eine Hand auf seine Wange, was seinen Blick unendlich liebevoll werden ließ. Er drehte den Kopf leicht und gab ihr einen Kuss in die Handinnenfläche. „Guten Morgen.“, murmelte er in ihre Hand hinein. Dann beugte er sich zu ihr runter und gab ihr einen richtigen Kuss. „Weißt du schon, was du heute noch sehen möchtest?“ Takeru griff nach einem Croissant und bestrich die Spitze mit Butter. „Hmmm…“ Hikari überlegte einen kleinen Moment, ehe sie antwortete: „Ich würde noch gerne die Sacré-Cœur und Montmartre sehen. Von ganz oben soll man einen tollen Ausblick haben.“ Sie biss in ihr Marmeladenbrötchen und sah in Takerus lächelndes Gesicht. „Ausgezeichnete Wahl, Madame.“ Er kannte Paris sehr gut und fand, dass Montmartre eine wirklich schöne Gegend war. Und was den Ausblick betraf, so hatte das Mädchen recht, er war einfach atemberaubend. Also frühstückten die beiden zu ende, holten ihre Sachen und machten sich auf den Weg. Mit der U-Bahn war es gar nicht weit von ihrem Hotel aus und so lernte Hikari die Metro von Paris kennen. Sie musste sich immer wieder umschauen, weil die Leute so anders gekleidet waren, als bei ihnen zuhause. Und es gab sogar Musiker in den Tunneln, die mit ihren Melodien viele Passanten zu sich zogen. Auch T.K. und Kari blieben kurz stehen und hörten einem Saxophonspieler, der grade ein Solo gab, zu. Nach einer Weile, als die beiden schon weitergegangen waren, fragte Hikari: „Ist das nicht verboten? So einfach in der U-Bahn Musik zu machen.“ Takeru lachte leise und erwiderte: „Nein, sie haben die Erlaubnis dafür, das gibt es oft hier. Frankreich ist eben ganz anders als Japan.“ Dem konnte das Mädchen nur nickend zustimmen und ließ sich von ihrem Freund durch den Untergrund zur Bahn und schließlich nach Montmartre führen. Als sie die U-Bahnstation verlassen hatten, schaute sich Hikari staunend um. Überall waren Menschen unterwegs und erledigten noch die letzten Silvestereinkäufe. Es gab unglaublich viele Souvenirläden und eine Touristengruppe schlenderte grade ihrem Reiseführer hinterher, der ziemlich gelangweilt einige Details über die Gegend berichtete. Takeru machten ein paar Bilder, ehe er ihre Hand ergriff und langsam der Reisegruppe hinterher ging. „Komm, ich glaube sie wollen auch zur Sacré-Cœur.“ Da die Gruppe so langsam ging, hatten die beiden genug Zeit, sich in Ruhe umzusehen. Ab und zu hielten sie auch mal an, um einen Kaffee zu holen, den sie dann im Gehen tranken, oder Takeru huschte in eine Boulangerie und kaufte Eclairs mit Schokolade für sie. Sie unterhielten sich, lachten und fühlten sich einfach nur unbeschwert. Als die Leute an einem Platz vor einer langen Treppe anhielten, stupste T.K. Hikari leicht an und deutete nach oben. Sie hob ihren Blick und sah eine wundervolle Kirche, die am Ende von einem langen Weg mit unzähligen Treppen auf einem Berg stand. Das Mädchen war jetzt ganz euphorisch und ergriff die Hand ihres Freundes, um den langen Weg mit den vielen Treppen zu meistern. Er ließ sich von ihr mitreißen und so erklommen die beide Stufe um Stufe. Sie mussten ein paar Mal anhalten, um eine kleine Verschnaufpause zu machen, doch als sie oben ankamen, merkten sie sofort, dass sich die Anstrengungen gelohnt hatten. Der Ausblick war sogar noch viel schöner, als Hikari sich ihn vorgestellt hatte. Überall sah man unter einer leichten Schneedecke die Gebäude aufragen und das glitzernde Weiß verlieh allem einen romantisch-träumerischen Charme. Da es schon langsam dunkler wurde, brannten überall bunte Lichter und unterstrichen die Stimmung perfekt. So etwas Schönes hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen. Sie drehte sich lächelnd zu Takeru um und stellte fest, dass er sie mit einem liebevollen Blick bedachte. Ein roter Schimmer breitete sich auf ihren Wangen aus, als sie fragte: „Warum siehst du mich denn so an?“ Er beugte sich vor und flüsterte ihr zu: „Weil ich finde, dass du noch tausendmal schöner bist, als es dieser Ausblick jemals sein könnte.“ Er sah noch, wie verlegen sie über seine Worte war, dann drehte er sich zum Geländer, legte den Arm um sie und zog sie an sich. So standen sie eine Weile da und betrachteten das verschneite Paris und ließen sich von der Stille um sie herum umgeben. Denn das Gerede und die Geräusche der anderen Leute hatten sie vollkommen ausgeblendet und spürten nur noch die Nähe des jeweils anderen. Als Takeru auf die Uhr sah, löste er sich von ihr und lächelte sie an. „Wir müssen jetzt wirklich los und uns umziehen. Ich habe noch eine kleine Überraschung für dich und ich möchte nicht, dass wir zu spät kommen.“ Hikari war sehr verwundert, was er für sie haben könnte, doch die Aufregung war noch viel größer, denn sie liebte es überrascht zu werden. Also stiegen die beiden die Stufen wieder hinunter und machten sich auf den Weg zur Metrostation. Als sie an der Touristengruppe vorbeikamen, winkte Takeru ihnen fröhlich zu, was den Reiseführer nur verwunderte, denn er hatte gar nicht bemerkt, dass die beiden sich ihnen heimlich angeschlossen hatten und konnte deshalb auch nichts mit der freundlichen Geste des jungen Mannes anfangen. Hikari musste über den Blick des älteren Amerikaners laut lachen und Takeru stimmte mit ein. Hand in Hand setzten die beiden ihren Weg fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)