In all den Jahren von PanicAndSoul (Für immer bei dir) ================================================================================ Kapitel 8: Süße Träume ---------------------- Als sie das Fenster öffnete, kam ihr kühle und klare Luft entgegen. Genau das Richtige, um wach zu werden und für ein paar Minuten mal alle störenden Gedanken zu verdrängen. Oder ein paar Sekunden, wenn überhaupt. Sie seufzte ausgelassen und spähte in die Ferne. Es war zwar schon halb 11, doch durch den dichten Wolkenvorhang wollte es einfach nicht heller werden. Schon nach kurzer Zeit fing sie an, in ihrem dünnen Top zu frieren und schloss das Fenster wieder. Sie ging zum Schreibtisch und ließ sich auf dem Stuhl nieder um auf den Kalender zu spähen. Donnerstag schon. Seit der komischen Situation mit Takeru waren nun ein paar Tage vergangen, in denen sie sich zwar nicht gesehen, jedoch fleißig SMS geschrieben hatten. Keiner der beiden traute sich den anderen anzurufen, zu sehr verwirrte sie die Situation. Nicht, dass das sie das freiwillig zugegeben hätten, sie taten lieber so, als sei alles in bester Ordnung. Am Montag ging die Schule wieder los, aber vorher, schon morgen, war Hikaris 17. Geburtstag. „Nein Mama, du kochst ganz bestimmt nicht das Essen für ihre Geburtstagsfeier! Wir bestellen Pizza oder was auch immer sie gerne möchte. Verschone sie doch wenigstens an ihrem Ehrentag mit deinen „Besonderheiten“!“ Man konnte Tai mal wieder durch die gesamte Wohnung rufen hören. „Na hör mal, ich wollte ihr nur etwas Gutes tun! Dann lass mich wenigstens einen Kuchen backen. Ich habe da ein tolles Rezept mit Rhabarber und Sellerie, das wollte ich schon so lange ausprobieren.“ Ihre Mutter klang grade zu euphorisch. Urgs! Auf einen Rhabarber-Sellerie-Kuchen ihrer Mutter konnte sie nun wirklich verzichten. „Nicht nötig Mama, sie bekommt nämlich einen Kuchen von… Oh guten Morgen Kari, hast du gut geschlafen?“, fragte ihr Bruder und kam auf sie zu. Lässig legte er einen Arm um ihre Schulter und flüsterte in ihr Ohr: „Ich rette dich grade.“ „Danke, hab ich schon bemerkt.“, erwiderte sie kichernd. Als ihre Mutter ein: „Das habe ich gehört!“, aus der Küche rief, brachen die Geschwister in ausgelassenes Gelächter aus und auch ihre Mutter konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Also erzähl mal, wer kommt denn morgen Abend alles? Ich habe übrigens schon dafür gesorgt, dass Mama und Papa über das Wochenende zu Oma und Opa fahren, wir haben also sturmfrei.“ Die beiden waren in Karis Zimmer gegangen, um ungestört die Partyplanung zu perfektionieren. Tai ließ sich auf das Bett sinken und sah seine Schwester, die auf dem Schreibtischstuhl platz nahm, gespannt an. „Also größtenteils habe ich den alten Trupp eingeladen. Ich glaube Joe und Cody können nicht, aber sonst haben alle zugesagt. Dann habe ich noch ein paar Leute aus unserer Schule eingeladen, ein paar aus deinem alten Fußballteam, mit denen ich mich ganz gut verstehe und natürlich die Mädels vom Turnverein. Ja und das war es dann auch schon. Ich glaube insgesamt dürften es so um die 20 Leute sein.“ Kari versuchte in Gedanken ihre nicht geschrieben Gästeliste durchzugehen. An einem Namen blieb sie immer wieder hängen. Takeru. Wie würden die beiden sich begrüßen? So wie früher? Oder zurückhaltender? Würden sie sich unterhalten? Sie wusste es nicht. „Also… kommt Mimi auch?“ Tai versuchte die Frage, die Hikari nun aus ihren Gedanken riss, so beiläufig wie möglich zu stellen, doch seine Schwester kannte ihn zu gut. Natürlich hörte sie den hoffnungsvollen Unterton sofort raus. „Sie hat auf jeden Fall nicht abgesagt.“, antwortete die braunhaarige und sah ihren Bruder verschmitzt an. „Oh schön. Ich meine, natürlich freue ich mich, alle wieder zu sehen und es wird bestimmt lustig und… Was? Warum grinst du mich so an? Ist ja schon gut, ich freue mich, dass Mimi da sein wird, was ist so schlimm daran? Immerhin sind wir Freunde und haben uns lange nicht mehr gesehen.“ Tai verschränkte die Arme vor der Brust und sah gespielt beleidigt in eine andere Richtung, nur nicht in die, wo seine Schwester ihn noch immer grinsend ansah. Sie wusste, wie sehr er Mimi noch immer mochte, auch wenn ihre „Trennung im Guten“ schon fast 2 Jahre her war. „Ist schon okay, Tai.“, sagte sie kichernd. „Gehen wir nachher noch ein bisschen was einkaufen? Also wenn Mama und Papa weg sind.“ Sie zwinkerte ihrem großen Bruder verschwörerisch zu, welcher sich wieder eingekriegt hatte und nun ebenso geheimnisvoll zurückzwinkerte. „Darauf kannst du dich verlassen.“ Als sie im Supermarkt angekommen waren, schmissen sie wahllos ein paar Chipstüten, Salzstangen und ein paar Flaschen Cola in den Einkaufswagen und gingen dann weiter zu dem Regal, dass sie eigentlich plündern wollten. Dem mit den alkoholischen Getränken. Es war nicht das erste Mal, dass Kari Alkohol trank, aber ihre erste eigene Party, auf der es Bier, Wein, Schnaps und anderes neckisches Zeug geben sollte. Und Tai würde ihr zur Feier ihres Geburtstages alles kaufen, was sie wollte. Das war sein Geschenk an sie. „Also, hast du dich entschieden was du möchtest?“, fragte er und sah sich selber nach etwas um, wonach ihm der Durst stand. Als sie nickte, packte er ein paar Flaschen ein, die sie ihm nannte, dann noch 3 Kisten Bier und einen Karton mit Sekt, zum Anstoßen. „Reicht dir das?“ Sein Blick fiel auf den ziemlich vollen Einkaufswagen und als sie zögerlich mit den Schultern zuckte, fügte er hinzu: „Ich glaube schon, ich habe den anderen gesagt, dass sie ruhig auch etwas mitbringen können.“ Mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht, sah sie ihn an, doch Tais Lippen blieben verschlossen. Das sollte noch eine ganz besondere Überraschung für sie werden. Als Kari am Abend ins Bett ging, konnte sie erst nicht schlafen. Sie liebte es, Geburtstag zu haben und konnte deshalb die Nacht vorher immer so schlecht einschlafen. Doch ihre Gedanken kreisten natürlich auch wieder einmal und T.K.. Bei dem Gedanken, ihn morgen endlich wieder zu sehen, breitete sich eine wundervolle Wärme in ihr aus, doch gleichzeitig war sie auch aufgeregt, da sie nicht wusste, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Immer wieder musste sie an die Situation mit ihm alleine denken, in der sie sich so gut gefühlt hatte. Ja es hatte sich wirklich gut angefühlt, ihm so ausgeliefert zu sein, ihm so nahe zu sein, sein Körper an ihrem. Sie schloss die Augen und ließ alles noch einmal Revue passieren. Bis sie schließlich gar nicht merkte, wie ihre Erinnerungen langsam zu Träumen wurden und sie sich dem ersehnten Schlaf hingab, ohne darüber nach zu denken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)