Was wir verloren haben von Annie (Finden wir uns wieder?) ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Sie waren zurück gegangen. Jetzt lag sie hier, starrte in den Himmel, sah den wolkenlosen Himmel über sich und sah die Sterne, sah den Mond. Ihre Tränen waren getrocknet, dennoch fühlte sie noch die Spuren, welche sie hinterlassen hatten. Sie war so müde, so unendlich müde... Sein Blick lag auf ihr, sie war wie in Trance. Er wusste nicht wie lange sie stumm vor sicher her gestarrt hatte, ehe sie eingeschlafen war. Ihre Brust hob und senkte sich gleichermaßen. Irgendwann wandte sie ihm den Rücken zu, zog ihre Beine an ihre Brust. Er fuhr sich übers Gesicht. Sie hatte ihn einen Moment lang erschrocken angesehen, dann war jegliche Spannung aus ihrem Körper gewichen. Ihre Schultern waren nach unten gesackt und ihr Blick senkte sich, verharrte auf seiner Brust. Er hatte seine freie Hand gehoben, wollte ihr Gesicht anheben. Müde legten sich ihre Augen auf ihm. Sie schüttelte den Kopf, entfernte sich von ihm. Dann ging sie zurück und er war ihr gefolgt, hatte gewusst, dass in diesem Moment Worte nicht mehr genug waren. Er hatte wieder Kopfschmerzen. Seine Augen brannten. Er hätte sein Sharingan nicht aktivieren dürfen in seinem Zustand. Stöhnend griff er an seinen Kopf. Die Stimmung im Team hatte sich nach diesem Zwischenfall deutlich abgekühlt. Die Genin waren erschöpft und noch ein wenig überrumpelt von diesem Kampf. Sakura und er hatten jeglichen Kontakt zueinander gemieden. Stille hatte sich über sie gelegt und hielt an bis einer nach dem anderen eingeschlafen war. Er versuchte den Schmerz in seinem Kopf auszublenden, suchte Ablenkung in seiner Umgebung. Es half nicht. Lautlos stand er auf, prüfte kurz die Umgebung. Seine Weg führte ihn in den Wald hinein. Sie öffnete ihre Augen, hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Langsam setzte sie sich auf und ließ ihren Blick über das Lager gleiten. Das Feuer war niedergebrannt und der Platz auf der anderen Seite war leer. Er ist weg. Unbewusst stand sie auf, umrundete die Feuerstelle. Ihre Füße führten sie in den Wald hinein. Ihre Kehle war zugeschnürt und sie wusste es war die Panik, welche in ihr aufstieg. Aber es war nicht die Panik vor ihm. Es war die Angst davor, dass er nicht mehr zurück kommen würde. Nein... Gequält lehnte sie sich an einen Baum. Sie schluckte, schloss die Augen, konzentrierte sich. Einen Moment verharrte sie in dieser Position. Einen Moment indem sie sich fragte, wie es nun weitergehen sollte. Sie wollte ihn suchen, wollte reden, wollte sich verstecken und ihn nie wieder sehen. Was mach ich hier bloß? Sie drehte sich um und ging zurück, lehnte sich an einen Baum. Jemand sollte hier bleiben, wach sein, aufpassen. Er tut es ja nicht... Sie wusste nicht warum sie auf einmal so enttäuscht war. Sie hatte doch nichts von ihm erwartet. Als die Dämmerung einsetzte kam er zurück und sah wie langsam wieder Leben in seine Schüler zurückkehrte. Sie setzten ihren Weg fort, begleitet von den munteren Gesprächen der drei jüngsten. Nicht einmal ließ sie ihren Blick zu ihm gleiten. Der leichte Regen vom Vortag hatte sich gelegt und nur noch die Tropfen, welche ab und an von den Blättern fielen und den einen oder anderen von ihnen streifte, erinnerten daran. Stumm lag ihr Blick ununterbrochen auf dem Weg, welchen sie entlang gingen. Ein Seufzen schlich sich über ihre Lippen. Hoffentlich sind wir bald da...   »Vielen Dank, Yagami-san.« lächelnd verbeugte sie sich vor der alten Dame, welche sie in ihren Kräutergarten ließ um die benötigten Pflanzen zu ernten. Ein kurzer Blick über ihre Schulter ließ sie erkennen wie auch die Genin sich hastig verbeugten und sich murmelnd bedankten. Ein kleines Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht und auch die schon in die Jahre gekommen Dame konnte ein Grinsen nicht zurückhalten. Während Sakura den Kleinen erklärte, welche Kräuter sie pflücken durften und welche nicht, lag sein Blick unentwegt auf ihr, folgte ihren Bewegungen... »Sie haben sehr großes Glück mit ihrer Freundin, Uchiha-san.« Einen Moment sah er zu der Grauhaarigen neben sich hinunter und runzelte kurz die Stirn. »Sie ist nicht...« Sie unterbrach ihn mit einer wegwerfenden Bewegung und schüttelte den Kopf »Streit kommt in den besten Beziehungen mal vor. Selbst in meinem Alter noch.« Ihre vom Alter leicht trüben Augen lagen wissend auf ihm, während er wieder zu der Rosahaarigen blickte, welche neben seinen Schülerin kniete. »Sakura-chan kommt regelmäßig hier her. Normalerweise ist sie alleine.« Aus dem Augenwinkel sah er kurz zu ihr hinüber. Die alte Frau war ein wenig aufdringlich. Hätte er nicht ein wenig Respekt vor dem Alter, hätte er sie womöglich schon längst in ihre Schranken verwiesen. So ließ er ihre Worte einfach über sich ergehen. Ein leichtes ziehen machte sich in seinem Kopf bemerkbar und es fiel ihm nicht mehr so leicht ihre Worte zu überhören. »Um ehrlich zu sein, war ich ein wenig überrascht, als Sakura in Begleitung hier ankam.« Sie legte eine kurze Pause ein und wartete auf irgendeine Reaktion des jungen Mannes neben sich. Dieser hielt seinen Blick jedoch starr nach vorne gerichtet. Als sie ihren Blick wieder zu der kleinen Gruppe wandte, sah sie wie Sakura lächelnd auf sie zukam, den Blick des Schwarzhaarigen jedoch mied. »Danke nochmal, dass wir mal wieder ihren Kräutergarten plündern dürfen.« Lächelnd winkte Yagami-san ab. »Du weist doch, dass du mir immer Willkommen bist.« Kurz sah sie zwischen den beiden Shinobi hin und her, ehe sie sich stumm auf den Weg zu den fleißigen Helfern machte. Manchmal muss man der Jugend ein wenig auf die Sprünge helfen. Sie konnte ihr Herz in ihrer Brust pochen hören. Ihre Wut hatte sich gelegt, ebenso wie die Enttäuschung verflogen war. Sie fühlte sich leer, einfach nur leer. In seiner Nähe, wurde dieses Gefühl nur noch stärker. »Wir können über Nacht hier bleiben und Morgen dann bis Konoha durchlaufen.« Sie schluckte kurz, wich seinem Blick aus. »Natürlich nur, wenn das für dich in Ordnung ist.« Seufzend fuhr er sich durchs Haar. »Okay.« Nein, er hatte nichts dagegen. Er hoffte nur, dass er in dieser Nacht endlich Schaf finden würde.   Nachdem sie alle zusammen gegessen hatte, hatte Yagami-san ihnen ihre Zimmer gezeigt und sich dann zurück gezogen. Sakura konnte die Genin im Zimmer neben sich reden hören. Ein trauriges Lächeln legte sich auf ihre Lippen, während sie an ihre Zeit als Genin zurück dachte. Ihr Blick lag auf dem wolkenlosen Himmel, während ihr Kopf an dem Fenster lehnte. Ich sollte mich endlich hinlegen... Ein zaghaftes Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Verwirrt, wer zu dieser Zeit noch etwas von ihr wollte, stand sie auf und ging auf ihre Türe zu, welche sie langsam öffnete. »Takumi-chan?« ein wenig verlegen sah die Angesprochene auf. Ihr war es sehr unangenehm zu dieser Zeit bei ihr zu klopfen. Beide hörten etwas zu Bruch gehen. Verwirrt trat Sakura auf den Flur und sah sich nach der Quelle des Geräusches um. »Der Lärm kommt aus Senseis Zimmer.« Unsicher sah die Jüngere zu Sakura auf, welche leise die Türe schloss und nun auf Sasukes Zimmer zu ging. »Das geht schon seit etwa einer halben Stunde so. Aber keiner von uns hat sich getraut zu ihm zu gehen.« eine leichte Röte legte sich auf ihre Wangen. Lächelnd sah Sakura sie an und winkte ab. »Schon okay. Geht schlafen. Ich guck eben nach.« Sie wartete einen Moment bis Takumi zurück in ihrem Zimmer war, ehe sie an seiner Tür klopfte. Stille legte sich über den dunklen Flur. »Sasuke?« Erneut klopfte sie und durchbrach die Stille des Hauses. Sie bekam keine Antwort. Und obwohl es nun wieder ruhig war, drückte sie die Klinge hinunter und trat leise in das Zimmer ihres ehemaligen Teammitglied. Er lag in seinem Bett und drehte sich unruhig hin und her. Ein zerbrochener Lampenschirm verteilte sich vor dem Bett. Die muss er im Schlaf umgeworfen haben... Sie umging die Scherben und ließ sich neben ihm nieder. »Sasuke?« leise sagte sie seinen Namen, hoffte auf eine Reaktion, doch vergeblich. Sie legte eine Hand auf seine Schulter, rüttelte ihn und wiederholte seinen Namen erneut, ein wenig lauter diesmal. »Sasuke?« Seine Hand packte ihre und mit einem Ruck lag sie unter ihm, blickte in blutrote Augen. Ihr Atem stockte und ihr Herz setzte für einen Moment aus, ehe es panisch in ihrer Brust zu rasen begann. Ihre Kehle fühlte sich Staubtrocken an. Einen Moment lang rührte er sich nicht, merkte nicht mal, dass er sein Sharingan aktiviert hatte. Er brauchte einige Sekunden bis er realisierte, dass er wach war. Er blinzelte, sah aus schwarzen Augen zu ihr hinab. Sie hatte die Augen aufgerissen, atmete hektisch. Matt schloss er die Augen, entspannte seine Muskeln, sackte in sich zusammen. Sie wusste nicht was los war, realisierte kaum wie er sein Bluterbe deaktivierte, spürte nur seine Gewicht auf sich. »Sasuke.« kaum hörbar verließ sein Name ihre Lippen. Für den Moment vergaß sie ihre Angst. Seine Nähe ließ ihr Herz dennoch weiter pochen. Ihr Atem streifte sein Ohr. Er spürte ihr Herz gleichmäßig und stark an seiner Brust pochen. Er spürte jede ihrer Bewegungen und Atemzüge unter sich. Er hob seine Hand, vergrub seine Hand in ihrem Haar. Seine Wange legte sich an ihre. Kaum hörbar zog er ihren Geruch ein, beruhigte sich. »Danke.« Erschrocken zog sie Luft in ihre Lunge, Erinnerungen an die Nacht als er ging stürmten auf sie ein. Ihre Hände legten sich auf seine Schulter, wollten ihn wegdrücken, wollte Abstand. Er entfernte sich ein Stück von ihr, sah sie an, erkannte seinen Fehler. Er ließ sich neben sie fallen, starrte an die Decke. Seine Hand fuhr durch sein Haar. Langsam klärten sich seine Gedanken. »Entschuldige.« Langsam setzte sie sich auf, presste eine Hand auf ihren Mund, hatte Angst vor ihrer eigenen Reaktion. Sie sollte aufstehen und gehen aber alles in ihr schien wie blockiert. Nur nebenbei bemerkte sie wie die Matratze, auf der sie saßen, sich senkte. Leicht zuckte sie zusammen als er seine Hand auf ihre Schulter legte. Kopfschüttelnd rutschte sie nach vorne, wollte aufstehen, spürte seine Hand, welche sich fester um ihre Schulter schloss. »Ich habe wieder Kopfschmerzen.« Verwirrt sah sie über ihre Schulter zu ihm. Sie wusste, dass er körperlich völlig gesund war. Ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe. »Deine Erinnerungen werden dich solange verfolgen bis du bereit dazu bist abzuschließen.« leise kamen die Worte über ihre Lippen. Sie wollte ihm nichts unterstellen. Alles andere ergab für sie jedoch sonst keinen Sinn. Unbewegt lagen seine Augen auf ihr. Sie konnte nur erahnen, was gerade in ihm vorging. Sie wusste, dass es ihm nicht leicht fiel ihr das zu sagen. Sie wusste, dass sie ihn bereits einmal überrumpelt hatte in dieser Nacht als sie ihn aufweckte. Sie drehte sich zu ihm, legte ihre Hand auf seine Stirn, ließ ihr Chakra fließen. Seufzend ließ er sich gegen sie fallen, vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, suchte ihre Nähe, ihre Wärme. Unbewusst ließ sie ihre freie Hand durch seine Haare fahren, streifte seinen Nacken, seinen Rücken. Sein gleichmäßiger Atem streifte erneut ihren Hals. »Leg dich hin.« Stumm folgte er ihrer Aufforderung, genoss das Gefühl ihrer warmen Hand auf seiner Haut, ließ seine Augen geschlossen. »Schlaf, Sasuke.« nur leise nahm er ihre Stimme war, spürte kaum noch die Berührungen ihrer Finger. Als sich die Matratze unter ihm bewegte öffnete er seine Augen, sah sie an, griff nach ihrer Hand. »Bleib bei mir. Nur heute Nacht.« Seine Bitte ließ sie in ihrer Bewegung inne halten. Müde Augen blickten zu ihr hinauf. Egal wie sie sich entscheiden würde, dieser Abend hatte sie zu sehr verwirrt, zu sehr aufgewühlt. Sie würde nicht schlafen können. Sein Griff um ihr Handgelenk tat nicht weh, war nicht fest. Dennoch schien er ihr bestimmend genug, dass er sie mit einem leichten Ruck, zurück und damit näher zu sich ziehen konnte. »Nur heute Nacht?« Sie wusste nicht warum sie ihn das fragte oder warum sie sich auf die Bettkante fallen ließ. Sie wusste nicht ob sie enttäuscht oder erleichtert war als er nickte »Nur heute Nacht.« Sie wusste nicht warum sie auf einmal so müde war und sich schließlich doch neben ihn legte. Seine Berührungen waren ihr gleichermaßen unangenehm wie erwünscht. Sie hatte Angst vor sich selber, vor ihren Reaktionen und ihren Gefühlen. Sie wandte ihm den Rücken zu und er ließ sie gewähren, legte sich dicht hinter sie und umschlang sie mit seinem Arm, zog sie an sich, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Sie atmete, passte sich seinem Rhythmus an. Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust, im Gleichklang zu ihren tobenden Gedanken. Bis sein gleichmäßiger Atem sie beruhigte und ebenfalls einschlafen ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)