Sinneswandel von Friedi (LExJP) ================================================================================ Kapitel 12: Ein ruhiger Tag --------------------------- Ein Klopfen an der Tür weckte uns am nächsten Morgen. Verwirrt sah ich mich um. Ich hatte diese Nacht noch nicht mal von James geträumt. … Aber vielleicht lag das auch einfach daran, dass ich in seinen Armen eingeschlafen war. Das war schön gewesen, aber irgendwie machte mich das auch verlegen. Wieder klopfte es an der Tür. James blickte mich ebenfalls etwas verschlafen an. Ich stand auf und ging zur Tür. Davor stand Sirius. „Was ist passiert?“, wollte ich wissen. „Das wollte ich gerne von dir wissen“, erwiderte er. „Ich vermisse seit gestern Abend meinen besten Freund.“ James kam mit zu mir an die Tür. „Tatze, seit wann bist du so früh wach?“, wollte er wissen. Sirius warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. „Also ich persönlich würde ja sagen, ich bin normal wach“, erwiderte er, „aber seit wann bezeichnest DU 11:30 Uhr als „früh“? Bist du krank?“ James zog Sirius‘ Armbanduhr zu sich ran und warf einen Blick drauf. „Oh!“, antwortete er nur. Sirius sah sehr amüsiert aus. „Also eigentlich wollte ich mich ja beschweren, dass du Jana und mich offensichtlich vollkommen vergessen zu haben scheinst“, sagte Sirius, „aber dafür, dass ich tatsächlich mal eher wach bin als ihr, sollte ich wohl drei Kreuze im Kalender machen.“ „Ja, ja, mach dich nur lustig!“, murrte James. „Gibt’s eigentlich noch was zum Frühstücken?“ „Also ab um 12 öffnet das Restaurant sogar schon zum Mittag“, antwortete Sirius belustigt. „Ja, wir kommen gleich rüber“, versprach James. „OK, bis gleich“, meinte Sirius und verschwand wieder in seinem Zimmer. „Wie haben wir nur so lange schlafen können?“, fragte ich mehr mich selbst, als James die Tür wieder hinter uns geschlossen hatte. „Keine Ahnung!“, erwiderte er. „War aber gemütlich!“ Er grinste mich an und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn. „Guten Morgen erstmal“, sagte er. „Auch wenn der Morgen schon etwas spät ist.“ Ich musste grinsen und küsste ihn zurück. „Guten Morgen“, erwiderte ich. Es fühlte sich komisch an, ihn zu küssen, aber irgendwie gefiel es mir. Ich verschwand schließlich fix im Badezimmer, um mich frisch zu machen. Als ich fertig war, tauschte ich mit James. Nach wenigen Minuten gingen wir dann zu zweit zu ihm ins Zimmer. Jana saß kreuzbeinig auf dem großen Bett und las gerade ein Buch, während Sirius auf dem anderen Bett saß, sich an die Wand gelehnt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte. Er grinste bis über beide Ohren, als er uns sah. „Guten Morgen“, grüßten wir in die Runde. „Du hast tatsächlich noch wieder hier her gefunden!“, erwiderte Sirius, ohne auf das ‚Guten Morgen‘ einzugehen. „Ich bin sehr begeistert!“ „Dass du den Weg in unseren Schlafsaal auch noch nicht vergessen hast, hat mich in Hogwarts auch gelegentlich beeindruckt“, konterte James prompt. Sirius streckte ihm nur die Zunge raus. „Was haben wir heute eigentlich vor?“, fuhr James fort. Sirius zuckte mit den Achseln. „Also wenn du Jana und mich gestern Abend nicht vergessen hättest, hätte man ja planen können“, sagte er. James rollte mit den Augen. „Und du hast ja auch noch nie einfach eine Entscheidung für mich mit getroffen“, erwiderte James. „Nein, das würde ich nie tun!“, behauptete Sirius doch sein Grinsen verriet ihn. „Aber ein Tag einfach nur am Strand klingt auch ganz nett“, warf ich ein, auch, um die Diskussion zu beenden. „Was meint ihr?“ James, Sirius und Jana nickten. „Ja, das klingt wirklich gut“, stimmte James zu. „Aber jetzt hab ich übrigens erstmal Hunger. Meinetwegen könnten wir jetzt erst einmal essen gehen.“ Dem gab es nichts entgegenzusetzen. Sirius lachte jedoch etwas schadenfroh und den ganzen Weg runter ins Restaurant zog er James damit auf, dass dieser tatsächlich einmal verschlafen und ein Frühstück verpasst hatte. „So langsam könntest du es aber auch mal wieder gut sein lassen“, fand James, gerade als wir das Restaurant betraten. Sirius grinste. „Nein, ich finde, es ist mal ausgleichende Gerechtigkeit nach all den Malen, in denen du mich damit aufgezogen hast, dass ich ständig verschlafen würde“, entgegnete er. „Während des Schuljahres!“, stellte James klar. „Da schlafe ich während der Ferien einmal länger und du überschlägst dich geradezu vor Freude.“ „Ja, weil du ja den Begriff ‚Ausschlafen‘ normalerweise auch an Wochenenden und in den Ferien nicht zu kennen scheinst!“, verteidigte sich Sirius. James seufzte gespielt theatralisch. „Ich lasse dir also deinen Triumpf“, sagte er resignierend und suchte uns einen Platz. Unsere Eltern waren noch nicht da. Das Restaurant hatte ja schließlich auch gerade erst wieder zum Mittagessen geöffnet und so wie ich meine Eltern kannte würden sie erst in etwa einer halben Stunde Mittag essen. Wir bestellten uns zunächst etwas zu trinken, bevor wir uns am Buffet etwas zu Essen holten. Erst jetzt bemerkte ich meinen Hunger so richtig und lud mir meinen Teller extra voll. Das Essen verlief recht schweigsam. Im Augenblick gab es eigentlich nicht so viel, über das man sich unterhalten könnte. Irgendwann kamen James‘ und meine Eltern ebenfalls hinzu. „Ach, die Langschläfer sind auch aufgestanden!“, grüßte Mr Potter uns strahlend. James guckte gelangweilt. „Da hat man einmal verschlafen, schon tun alle so, als würde das ständig passieren!“, erwiderte er. Sein Vater lachte nur. „Habt ihr jedenfalls gut geschlafen?“, wollte meine Mutter wissen. „Ja, haben wir, danke“, antwortete ich und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange. Nachdem unsere Eltern sich also ebenfalls ihre Getränke bestellt und sich etwas zu essen geholt hatten, setzten sie sich zu uns. „Was habt ihr heute so vor“, fragte Mrs Potter uns. „Nichts Besonderes“, antwortete ihr James. „Eigentlich wollten wir nur mal den Tag etwas am Strand verbringen.“ „Das klingt schön“, bestätigte meine Mutter. „Aber bitte vergesst nicht, euch ordentlich einzucremen.“ Ich vergrub die Hände in meinem Gesicht. „Mum, wir sind schon groß, weißt du?“, erzählte ich ihr. „Du brauchst uns nicht an jede Kleinigkeit zu erinnern.“ James sah mich etwas belustigt an, sagte jedoch nichts. „Ja, tut mir Leid“, entschuldigte sich meine Mutter. „Es kommt nur manchmal so über mich.“ „Was haltet ihr von einem gemeinsamen Ausflug, morgen?“, wechselte mein Vater das Thema. „Wir dachten wir könnten zusammen nach Gozo fahren und uns dort ein wenig umschauen.“ „Ja, klar, warum nicht?“, erwiderte James begeistert und das Gesprächsthema wandte sich nun eher Planung für morgen zu. Nach dem Essen verschwand ich noch einmal auf meinem Zimmer, um mich umzuziehen. Außerdem wollte ich noch einmal mit Marlene sprechen, nachdem ich sie gestern ja geradezu vernachlässigt hatte. „Marlene“, rief ich sie im Zwei-Wege-Spiegel. Nur Sekunden später tauchte ihr Gesicht auf. „Hi, Lily“, grüßte sie mich fröhlich. „Du scheinst aber gestern Abend noch lange mit James beschäftigt gewesen zu sein. Erzähl mal!“ „Mit ihm beschäftigt gewesen!“, wiederholte ich. „Eigentlich haben wir uns nur noch ‘ne Weile lang miteinander unterhalten.“ „Ach wirklich?“, erwiderte Marlene. „Naja gut! Und irgendwann sind wir halt eingeschlafen und Sirius hat uns dann vorhin erst geweckt. Da war es schon fast Mittag.“ „Aha?!“ Marlenes Ton ließ deutlich erkennen, dass sie eindeutig mehr Details erwartete. „Mehr gibt es dazu gar nicht zu erzählen“, versicherte ich ihr. „Der Tag ist gestern so an mir vorbei gerauscht, dass ich gar nicht so richtig weiß, was ich überhaupt erzählen soll.“ „Schade“, seufzte Marlene ein wenig. „Aber dann erzähl mir halt alles, was noch hängen geblieben ist. Ich meine, du wirst ja wohl gestern nicht komplett ‘nen Black-Out gehabt haben.“ „Ja, OK, aber eigentlich würde ich ausführlichere Schilderungen lieber auf heute Abend verschieben. Wir wollen runter an den Strand und James wartet bestimmt schon auf mich. Ich wollte mich nur melden, nicht dass du denkst, ich hätte dich komplett vergessen.“ „Sofern du heute Abend nicht wieder viel lieber mit ihm beschäftigt bist…“ Marlene grinste breit. „Aber ist OK“, fuhr sie fort. „Ich werd‘ mich dann irgendwann einfach von selber melden, falls du nicht schneller sein solltest als ich. James stört es ja nicht, uns zuzuhören.“ Ich wurde rot. Ich wusste nicht, ob ich bereits soweit war, dass ich mich ungeniert mit Marlene unterhalten konnte, wenn James daneben saß. Sie schien meine Gedanken erraten zu können und lachte. „Bis heute Abend dann also“, verabschiedete sie sich immer noch grinsend. „Grüß James von mir und ich wünsche euch einen schönen Tag.“ „Ja, bis heute Abend“, antwortete ich. „Und ich wünsche dir und deiner Familie auch einen schönen Tag.“ Mit diesen Worten war sie auch schon wieder aus dem Spiegel verschwunden. Ich schnappte mir nur noch fix meine Strandtasche und ging runter in die Bucht. James und Sirius hatten bereits zwei Sonnenschirme für uns gemietet und breiteten sich gerade darunter aus. Jana saß mit ihrem Buch schon im Schatten und las. „Da bist du ja, Lily“, grüßte mich James und gab mir ein kurzes Küsschen auf die Wange. Ich ließ es zu, auch wenn das alles noch so ungewohnt war. Sirius unterdessen grinste breit. Mit Sicherheit sah man mir meine Verlegenheit sehr deutlich an. „Soll ich dich wieder mit Sonnencreme einschmieren?“, bot James an. Ich konnte nur nicken. Sirius‘ Grinsen wurde immer breiter und ich sah, dass er große Mühe sich ein Lachen zu verkneifen. James bemerkte es jetzt auch und warf Sirius einen drohenden Blick zu, doch dieser fand das nur noch witziger und suchte offensichtlich lieber das Weite, ins Wasser. Jana sah von ihrem Buch auf und sie und James blickten sich kurz an. Dann stand sie auf und ging ebenfalls baden. Ich reichte James meine Sonnencreme. „Tatze ist wirklich nicht sehr gut darin, seine Gedankengänge zu verbergen“, kommentierte James, als er sich nun wieder mir zuwandte. „Sie stehen ihm manchmal offen ins Gesicht geschrieben.“ „Ja, ich hab’s gemerkt“, erwiderte ich trocken. „Aber das ginge mir wirklich zu schnell.“ „Kann ich verstehen“, antwortete James und er schmierte mir, wie gestern, nur den Rücken und die Arme ein und überließ den Rest wieder mir. „Ich soll dich übrigens von Marlene schön grüßen“, erzählte ich, als ich schließlich ihm den Rücken einschmierte. „Danke“, antwortete er. „Worüber habt ihr euch so unterhalten?“ „Nicht viel. Ich hab mich eigentlich nur fix bei ihr gemeldet, damit sie nicht denkt, ich hätte sie vergessen. Sie ist neugierig und will, dass ich ihr von gestern erzähle.“ „Und was hast du ihr so erzählt?“ Er klang interessiert und auch etwas nervös zugleich. „Noch nichts weiter“, gestand ich. „Wir wollen heute Abend wieder miteinander quatschen. Ich hab sie vorhin erstmal wieder abgewimmelt.“ „Aha“, sagte James. „Bist du eigentlich glücklich?“ „Ich denke schon. … Es ist halt alles noch so neu für mich. Ich weiß noch gar nicht so richtig, wie ich damit umgehen soll.“ „Einfach nicht nachdenken, würde ich sagen.“ „Das sagst du so leicht!“ Mein Ton klang vielleicht ein wenig vorwurfsvoll, doch er lachte darüber. „Naja wir haben ja jede Menge Zeit, damit du dich daran gewöhnen kannst“, meinte er. „Aber ich geb‘ dich jedenfalls ganz bestimmt nicht mehr her.“ Mit diesen Worten drehte er sich zu mir um und drückte mir einen überschwänglichen Kuss auf den Mund. Das kam so plötzlich, dass ich mal wieder knall rot wurde. Er lachte über meinen Gesichtsausdruck und zog mich in eine Umarmung, die ich ein wenig zögerlich erwiderte. Es war irgendwie schön, in seinen Armen zu liegen. Wieder küsste er mich, diesmal jedoch zärtlicher. Ich konnte nicht sagen, wie lange wir da so saßen. Alles um uns herum verschwand geradezu. „Möchtet ihr nicht eigentlich lieber alleine wieder auf ein Zimmer verschwinden?“, riss uns plötzlich eine Stimme aus unseren Gedanken. Wir fuhren herum. Sirius war aus dem Wasser zurück. Er stand vor uns, hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und grinste uns breit an. „Ich rate eher dir, jetzt ganz schnell irgendwohin zu verschwinden“, beschwerte sich James. „Sonst kannst du sicher sein, dass meine Rache furchtbar sein wird.“ „Es war ja nur ein freundlich gemeinter Ratschlag“, verteidigte sich Sirius lachend. „Als ob!“, entgegnete James. „Ich verstehe deine Anspielung und du schließt zu viel von dir auf andere.“ „Ich geh jetzt wohl lieber ins Wasser“, warf ich ein, noch bevor Sirius kontern konnte und ich wartete auch gar nicht weiter ab. Ich wollte dieser Auseinandersetzung lieber gar nicht weiter zuhören. Das Wasser war eine angenehme Erfrischung. Meine Gedanken wirbelten nur so umher und innerlich verfluchte ich Sirius dafür, dass er diesen Moment zerstört hatte. Bis er uns unterbrochen hatte, war es so schön gewesen. „Ist alles OK?“, wollte Jana wissen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie neben mir stand. „Ja“, antwortete ich. „Ich will nur nicht mithören, wie James und Sirius sich in den Haaren liegen.“ Jana guckte in Richtung der Jungs, die gerade diskutierten. „Das war auch gemein von Sirius, euch zu unterbrechen“, fand sie. „Ihr seid süß zusammen.“ Ich wurde ein wenig rot, freute mich aber über das Kompliment. Jana wandte sich wieder ab. Ich nahm an, sie wusste nicht so recht, was sie sonst noch dazu sagen könnte. James kam jetzt ins Wasser zu uns. „Da denkt man, man hat einmal Ruhe!“, murrte er. Jana verstand das als Aufforderung, uns alleine zu lassen und ging ein Stück weg von uns und ließ sich etwas im Wasser treiben. Ansonsten verlief der Tag ruhig. Sirius war nun offensichtlich zu der Erkenntnis gelangt, dass er genug gestänkert hatte und ließ uns für den Rest des Tages in Ruhe. Allerdings warf er uns immer mal wieder belustigte Blicke zu, die James gerne mit einem drohenden Blick kommentierte. Sirius schien immer nur auf diesen Blick zu warten und schien sich darüber zu freuen, wie ein kleines Kind. Später, beim Abendessen, machten wir uns noch ‘ne Uhrzeit aus, wann wir morgen früh frühstücken und anschließend zu unserer gemeinsamen Familientour aufbrechen wollten. „Hoffentlich verschlafen die beiden Langschläfer nicht wieder“, meinte James‘ Vater mit einem Grinsen. James streckte ihm nur gelangweilt die Zunge raus und sagte nichts weiter dazu. Nach dem Essen dann, verschwanden wir auf unsere Zimmer. „Aber nicht, dass ihr mir unanständige Dinge anstellt!“, rief Sirius uns hinterher, als James noch mit zu mir kommen wollte. „Das muss genau der Richtige sagen!“, erwiderte James trocken. „Und du schließt schon wieder zu viel von dir auf andere.“ „Ich meine ja nur“, antwortete Sirius mit unterdrücktem Lachen. „Du bist ja noch so unerfahren. Da muss ich ja auch ein wenig auf dich aufpassen.“ „Das reicht!“, entgegnete James etwas gereizt. „Mach dich auf was gefasst!“ Sirius lachte bloß und war schneller in seinem Zimmer verschwunden, als James und ich gucken konnten. Jana schüttelte bloß leicht den Kopf und folgte ihm. James blieb nicht zu lange bei mir. Er schien nur etwas die Ruhe vor Sirius zu genießen. „Er war noch nie so anstrengend gewesen“, fand er. „Ach ja?“, entgegnete ich. „Ich finde, er war schon immer anstrengend.“ „Normalerweise eigentlich nicht“, widersprach James und grinste etwas. „Aber ich glaube, er will mich heute irgendwie ärgern.“ „Nur dich? Er hat es regelrecht auf uns abgesehen!“ James grinste. „Ich werd' mich schon ordnungsgemäß dafür rächen“, versprach er. „… Aber ich werd' dann mal wieder zu Jana und ihm rüber gehen. Nicht dass er noch anfängt zu weinen, weil er mich so sehr vermisst.“ Ich musste lachen. Er küsste mich noch einmal zum Abschied und ging aus dem Zimmer. Ich brauchte einen Moment, um mich zu sammeln. Dann erinnerte ich mich daran, dass ich ja noch mit Marlene reden wollte und ich griff nach dem Zwei-Wege-Spiegel. „Marlene“, rief ich. Ihr Gesicht erschien im Spiegel. „Lily!“, grüßte sie mich fröhlich. „Du hast an mich gedacht. Ich bin sehr beeindruckt!“ „Wie könnte ich dich eigentlich als meine beste Freundin vergessen?“ „Naja dein Kopf ist ja immerhin auch gerade mit anderen wichtigen Dingen beschäftigt. Da muss ich schon paar Zugeständnisse machen.“ „Sehr zuvorkommend von dir. Sirius macht da keine.“ Ich erzählte ihr von meinem Tag heute und sie lachte. „Da denkt man immer, die beiden wären sich so ähnlich!“, lachte sie. „Aber das muss sehr unterhaltsam sein. Ich wäre gerne dabei.“ „Es wäre vielleicht unterhaltsam, wenn es dabei nicht um mich ginge.“ „Mach dir nichts draus. Sirius ist doch bloß neidisch.“ „Da kann er sich ja mit Petunia zusammen tun. Die ist auch schon seit sechs Jahren bloß neidisch.“ Marlene lachte. „Naja, ich hoffe, er ist nicht so extrem neidisch, wie deine liebenswerte Schwester“, lachte sie. „Aber wie auch immer… Du wolltest mir noch von deinem Tag gestern erzählen.“ Also kratzte ich noch zusammen, was vom gestrigen Tag noch so hängen geblieben war und Marlene hörte gespannt zu. „Wie kann es dich eigentlich überraschen, dass in seinem Kopf schon alles so fest geplant ist?“, wollte sie wissen. „Ganz ehrlich, das war doch mehr als offensichtlich!“ „Aber woher soll ich wissen, was in zehn Jahren sein wird?“, entgegnete ich. „Ach, das weiß niemand. Aber wenn alle mit dieser Einstellung an dieses Thema rangehen würden, dann würde niemand heiraten. Außerdem glaube ich aber, dass ihr gut zusammen passt.“ „Ach ja? Und was macht dich da so sicher?“ „Ihr ergänzt euch. Er hat die Lockerheit und den Optimismus, die dir fehlen und du kannst ihn ein wenig bändigen.“ „Na wenn du das sagst…“ Den ganzen Abend unterhielten wir uns noch über dieses Thema. Marlene gab mir noch alle möglichen Tipps, die ihr so in den Sinn kamen, doch ich hatte das Gefühl, dass ich mir nicht einmal die Hälfte davon würde merken können. Irgendwann, als es schon wirklich spät war, verabschiedete ich mich dann von ihr, weil ich ja morgen wieder früher raus müsste. „Dann bis morgen Abend“, verabschiedete sich Marlene. „Meld‘ dich, wenn du von eurem Ausflug zurück bist und erzähl mir alles.“ „Mach ich“, versprach ich. „Bis dann.“ Mit diesen Worten war ihr Gesicht auch schon wieder aus dem Spiegel verschwunden. Ich machte mich bettfertig und stellte mir noch meinen Wecker. Danach drehte ich mich auf die Seite und ich war diesmal ziemlich schnell eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)