Eine etwas andere Zukunft von KatieBell ([B|V]) ================================================================================ Kapitel 30: Schlechtes Omen --------------------------- Die ersten Wochen waren eine Zerreißprobe gewesen für die frischgebackene Mutter. Schlaflose Nächte, schlechte Laune und dazu kam noch das Vegeta sich aus allem raus hielt, was auch nur im entferntesten mit seinem Sohn zu tun hatte. Stattdessen halfen ihr ihre Eltern mehr, als das sie es müssten. Ihre Mutter ging im Park öfters mit ihm spazieren und ihr Vater baute jede Menge an Spielsachen, die Trunks mit Begeisterung annahm. Das kleine Würmchen schien sein Leben zu genießen. Herumgetragen zu werden, immer sein Fläschchen zu bekommen, wann immer er es wollte. Er hatte wahrlich die Gene eines Saiyajins. Nichts desto trotz, gab es auch einfach nur schöne Momente. Die ersten Krabbelversuche waren ein Erfolgserlebnis, doch seit diesem Tag hatte sich Trunks zur Aufgabe gemacht, sich vor allen Familienmitgliedern zu verstecken. Seine heißbegehrten Orte, an die er anzutreffen waren, war zum einen im Kleiderschrank von Mrs. Briefs, unter dem Fernsehtisch im Wohnzimmer, und vor allem im Gravitationsraum seines Vaters. Zum letzten genannten Ort hatte Bulma Vegeta mittlerweile wirklich einen solchen Trainingsraum im Haus bauen lassen. Es war einfach angenehmer und Vorteilhafter. Zu wissen, dass er immer in der Nähe war, wirkte sich beruhigend auf die Blauhaarige aus. Darüber hinaus hatte sie von ihrem Vater, von seinem Geheimprojekt erfahren, was sie sehr überraschte. Das war wohl auch der Grund gewesen, wieso sie die ganze Zeit nicht in die Labore durfte. Das Vegeta von dieser Sache gewusst hatte, machte sie auf einer Weise unsagbar wütend, aber sie überging ihren falschen Stolz einfach. Eine Tatsache, die sie leicht ablegen konnte. Vegeta offenbar nicht. Mittlerweile waren drei Monate vergangen, in dem die kleine Familie immer mehr zusammenwuchs. Bulma sah Vegeta oft nachts an Trunks Gitterbettchen stehen. Er versuchte es zwar heimlich zu machen, aber sie bekam es jedes Mal mit, aufgrund dessen, dass sie ihn über das Babyphone sprechen hörte. Seine raue Stimme, die dem Kind etwas zuflüsterte auf seiner Muttersprache. Sie verstand nur ein paar Brocken davon, aber danach fragen würde sie auch nicht, da diese Momente nur Vater und Sohn gehörten. Sie war wenigstens glücklich darüber, dass er ihn überhaupt wahrnahm. Auch wenn Vegeta niemals eine Familie haben wollte, konnte sie nun mit Bestimmtheit sagen, dass ihm viel an ihnen beiden lag. Er konnte es eben nur nicht aussprechen, aber das musste er auch gar nicht. Seine Taten waren eindeutig. Zufrieden in ihren Gedanken versunken, stand Bulma in der Küche und wartete auf die Mikrowelle, in der sie vor weniger als 50 Sekunden, ein Gläschen hineingestellt hatte. „Liebes?“, kam es hinter ihr und sie wandte sich um. „Hey Mama.“, sagte sie gelassen und drehte sich wieder dem Küchengerät zu. „Na, was machst du denn da?“ Bulma seufzte kurz leise. „Ich versuche Trunks einen Brei unterzujubeln. So langsam sollte er mal damit anfangen.“ „Na, dann. Gutes gelingen. Gestern hatte er es ja nicht essen wollen.“, lächelte die Blonde. „Er muss einfach. In jedem dieser dämlichen Zeitschriften steht es drin, das Babys im 3. Monat ihren ersten Brei essen dürfen. Aber er verweigert es einfach. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er sich dieses sture Verhalten von seinem Vater abschaut.“ „Ja, ja. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“, kicherte ihre Mutter, doch sie fand das ganz und gar nicht witzig. Doch zu einem Kommentar ihrerseits kam es nicht mehr, da die Mikrowelle einen Signalton von sich gab und Bulma die Taste drückte, damit die Tür aufsprang. Vorsichtig nahm sie das Gläschen heraus und stellte es schnell auf die Arbeitsplatte ab. „Scheiße, ist das heiß.“, zischte sie leise, schnappte sich einen Topflappen, hielt damit das Glas fest und nahm sich einen Babylöffel, um den Brei ein paar Mal umzurühren. „Soll ich dir helfen?“, fragte ihre Mutter, doch sie winkte ab. „Lass mal. Ihr macht eh schon so viel für uns. Irgendwann muss ich doch auch mal alleine damit klar kommen.“ „Aber Schätzchen, dein Vater und ich machen das gerne. Immerhin ist er unser Lieblingsenkel.“ „Er ist auch euer einziger Enkel.“, erwiderte sie schnell und sah die Blonde augenrollend an, „Wie dem auch sei. Ich lass es erst ein bisschen abkühlen. Ich muss sowieso noch etwas mit euch klären. Kannst du Papa holen?“, fragte Bulma und setzte ihr bestes Lächeln auf. Überrascht über diese Wendung, stimmte ihre Mutter zu und verschwand aus der Küche, um ihren Vater dazu zu rufen. Bulma gesellte sich derweil mit dem Babybrei ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch, auf der auch Trunks in seiner Babyschale lag. Angeschnallt sollte man dazu sagen. Nicht, dass er wieder unangekündigt die Biege machte. Als sie ihre Eltern sah, die nun auch ins Wohnzimmer traten, stand sie wieder auf und ging zum Bücherregal. „Wisst ihr,... ich hab mir viele Gedanken darüber gemacht, und weil ihr meines Erachtens so viel geleistet habt, möchte ich euch einfach mal etwas Gutes tun.“, sagte sie und holte aus einer Nische zweier Bücher ein Dokument heraus. Ihr Vater sah sie merkwürdig an, genauso wie ihre Mutter. Keiner der Beiden hatte auch nur den leisten Schimmer, was ihre Tochter vor hatte. Sie ging nun auf die zwei Herrschaften zu und überreichte es ihrem Vater. „Es ist ein Last-Minute Angebot. Abreise um 13.00 Uhr.“ „Aber Liebes...“, sagte ihr Vater zugleich. „Nein, vergiss es. Ich hab schon alles abgeklärt. Die Hotelreservierungen stehen, die Firma ist unter Sack und Pack. Ihr müsst nur noch eure Koffer packen und dann geht es schon los.“, lächelte sie. Ihre Mutter sah aufregend auf das Dokument. „Da stehen ja mehrere Orte darauf. Amsterdam, Oslo,...“ „...Seattle, Los Angeles, Malibu, und so weiter und so fort. Ja. Eine kleine Weltreise, die ihr euch schon immer gewünscht habt.“ „Bulma, das ist wirklich sehr nett von dir, aber das können wir doch nicht annehmen.“, sagte Dr. Briefs nun. „Ihr müsst. Es gibt keine Zurückerstattung. Also. Koffer packen und los!“ „Man könnte meinen, du möchtest uns los werden.“, sah ihre Mutter sie wissend an. „Es ist nicht so wie du denkst, Mama. Ich will nur einmal etwas für euch tun. Ihr habt euch die Ruhe verdient. Macht euch keine Sorgen um mich und Vegeta ist ja auch noch da.“ „Gerade weil er sich so rührend um euch kümmert.“, erwiderte Dr. Briefs. „Bitte Papa. Ich schaffe das zur Not auch alleine. Trunks ist auch nicht mehr so anstrengend, wie zu Beginn. Macht ihr euch einen schönen Urlaub. Ich kümmere mich solang um die Firma, alles bestens.“ Nach langem Grübeln vertrauten die Briefs ihrer Tochter und keine 15 Minuten später standen die Beiden mit gepackten Sachen vor der Haustür. Selbst Chatounette war in ihrer Katzenbox untergebracht. „Und du bist die sicher, dass du das schaffst? Kind und Arbeit unter einen Hut zu bekommen ist nicht einfach, Bulma.“, sagte ihr Vater und sah sie ernst an. „Wie oft noch? Ich mach das schon.“ „Na gut. Dann, sehen wir uns in sechs Wochen wieder?“, fragte er sichtlich nervös. „Da bin ich mir sicher.“, sagte Bulma und sie umarmte ihre Eltern zum Abschied. Sie winkte ihnen noch zu, bis sie in das bestellte Taxi stiegen und davon brausten. Bulma sah ihnen lange nach, bis Trunks Quengeln an ihr Ohr reichte. Schnell schloss sie die Tür und lief eilig wieder zurück ins Wohnzimmer. „So. Und jetzt zu uns!“, sagte sie und stemmte ihre Hände in die Hüfte, bereit für die Schlacht. Eine halbe Stunde später war das Chaos perfekt. Mit Mühe und Not versuchte sie immer noch Trunks mit dem Babybrei zu füttern. Doch entweder es landete auf seinem Lätzchen, auf seinen Bäckchen, oder gar auf der Couch. Selbst Bulma hatte es erwischt. Der Brei war überall, nur nicht dahin, wo es eigentlich hin sollte. „Trunks, bitte! Das schmeckt gut! Komm schon...“, versuchte sie es erneut und hielt den Löffel an seine Unterlippe, um es ihm schmackhaft zu machen. Vehement schüttelte der Kleine jedoch seinen Kopf zu jeder Seite, um dem Happen auf dem Löffel auszuweichen. Bulmas Geduldsfaden riss allmählich, so dass sie die Gunst der Stunde wahrnahm und den Löffel einfach in seinen Mund schob, als er gerade zum Weinen ansetzen wollte. Sie sah ihn blinzeln. Als ob er überrascht wäre und erst dachte Bulma, dass sie es wirklich geschafft hätte. Jedoch schob er nun seine kleine Zunge hervor, um den Brei wieder aus seinem Mund zu katapultieren. „Nein, nein, nein! Lass das! Schluck runter!“, keifte sie ihn an, doch das Resultat war nur, dass er nun augenblicklich anfing zu weinen. Missmutig ließ sie den Babylöffel ins Glas fallen. Sie gab auf. Das war ein unfaires Unterfangen. Sie war eine miserable Mutter, wenn sie ihrem Kind nicht mal zum Essen ermuntern konnte. Sie schaltete den Fernseher ein, um die Mittagsnachrichten zu sehen und lehnte sich zurück in die Couch. Alles unnötiger Kram. Sie hörte just in diesem Moment die Tür vom Trainingsraum zuschnappen. Vegeta würde bald hier stehen und nach seinem Mittagessen verlangen. Auch das noch. Das hatte sie komplett vergessen. Sechs Wochen Mikrowellenkost. Er würde sarkastisch in die Lüfte springen... „Wie siehst du denn aus?“, kam es prompt hinter ihr und sie neigte ihren Kopf zu ihm. „Nach was sieht es denn aus?“, zischte sie genervt und sie sah, wie seine Augen kurz zu seinem Sohn schwankte. „Der sieht ja auch super aus.“, war nur sein Kommentar darauf und er verschwand in der Küche. Bulma zählte gedanklich von zehn auf null herunter, bis auch schon wieder Vegeta im Wohnzimmer erschien. „Wo ist das Mittagessen?“ „Ich kam noch nicht dazu.“, erwiderte sie harmlos. Sie sah seine verwirrte Mimik und musste sich ein Grinsen verkneifen. „Wie? Du... kamst noch nicht dazu? Wo ist deine Mutter?“ „Weg. Hab beide in den Urlaub geschickt.“, sagte die Blauhaarige und sie sah den Saiyajin-Prinzen leicht lächelnd an, „Mach nicht so ein Gesicht, Vegeta. Ich ruf später beim Lieferservice an. Für heute Mittag reicht es doch auch für ein Stück Brot und irgendein Aufschnitt.“ Bulma hörte ihn tief schnaufen, als er sich zurück in die Küche begab. Darauffolgend hörte sie das Geräusch des Kühlschranks und sie konnte sich wieder auf die Nachrichten konzentrieren. Doch die Ruhe hielt nicht ewig, als Trunks wieder jammerte und sie sich entschloss nun doch ein Fläschchen zu machen. Sie stand auf, nahm das halb versaute Gläschen und gesellte sich zu ihm in die Küche. Dabei ging sie direkt auf den Mülleimer zu und warf den Babybrei mit einer Wucht in den Behälter, das selbst Vegeta zusammenfuhr. „Heute irgendwie gereizt, Onna?!“ „Nein, wie kommst du nur darauf?“, sagte sie und holte aus einem Küchenschrank die Babymilch heraus, setzte das Wasser auf und nahm sich eine frisch, gereinigte Babyflasche, „Ich bin nur ein bisschen übermüdet. Das ist alles.“, kam es aber dann doch von ihr und sie bemerkte den Blick von ihm auf sich. Die Blauhaarige hörte ihn leicht knurren, bevor der Wasserkocher sich ausschaltete und sie in die Flasche von Trunks, drei gehäufte Löffel von dem Milchpulver hinzugab. Kurz noch 350ml Wasser hinzufügte, sie die Flasche zu schraubte und diese dann ausgiebig schüttelte. Sie lief an Vegeta vorbei zurück ins Wohnzimmer. Sie gähnte, als sie sich wieder auf die Couch setzte und Trunks aus seiner Babyschale nahm. Schnell hatte er sich in ihre Arme gekuschelt und die Flasche freudestrahlend angehimmelt. Dem war einfach nicht mehr zu helfen... „Und nun eine Eilmeldung, die uns soeben erreichen konnte...“, horchte Bulma auf und sah gebannt zum Fernseher, „Ein Mitarbeiter, der gerade beruflich im Bezirk 42 unterwegs war, berichtete von einem Luftangriff. Die Stadt stand vollkommend unter Beschuss und nach wenigen Minuten sind jetzt nur noch Ruinen aufzufinden.“ Bulma drückte auf die Fernbedienung, um die Lautstärke zu erhöhen. Abwesend drückte sie Trunks die Milchflasche in den Mund, der sofort gierig am Saugnapf zog. „Vegeta?!“, rief sie nach dem Saiyajin. „Was ist?“, kam es eher genervt aus der Küche. „Komm mal bitte schnell.“, sagte sie nun mit einem Hauch von Nervosität. Er kam ohne ein weiteres Wort aus der Küche und stellte sich im Wohnzimmer hinter die Couch. Seine Hände stützen sich an der Lehne ab. „Schau dir das mal an.“, sagte sie und hielt Trunks nun fester in ihren Armen. „Die Stadt scheint regelrecht ausgestorben zu sein. Häuser niedergebrannt und die Anwohner, die sich in letzter Minute retten konnten, hören immer noch Explosionen. Augenzeugen berichtete, dass es sich hier um zwei Menschen handelten mit ungeheuerlichen Kräften.“ Bilder folgten aus der Luftperspektive, die offenbar aus einem Helikopter aufgenommen wurden. „Wo genau ist das passiert?“, fragte Vegeta sachlich, doch auch ihm war es anzumerken, das er gerade unter Strom stand. „Im Bezirk 42. Nicht weit von hier. Eine Stunde Flugzeit mit dem Shuttle vielleicht.“, erwiderte Bulma unsicher. „Ich seh mir das mal an.“, sagte der Saiyajin gleich darauf und wollte schon kehrt machen, als die Blauhaarige ihn aufhielt. „Vegeta.“, rief sie und er wandte sich noch einmal zu ihr um, „Bitte sei vorsichtig.“ Sie sah nur noch sein typisches, siegessichere Grinsen, bevor er die Terrassentür aufschob und er in den Himmel hinauf schoss... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)