Eine etwas andere Zukunft von KatieBell ([B|V]) ================================================================================ Kapitel 14: (K)eine Anziehung mehr ---------------------------------- Drei Wochen vergingen. In dieser Zeit zog sich Bulma erneut von ihrem Freund zurück. Vegeta war wieder im Haus anwesend, was wohl die Schwierigkeiten erhöhte, dass Yamchu auf dem Teppich blieb. Er kam in letzter Zeit öfters bei ihr vorbei, was ihr allmählich wirklich lästig wurde. Er beanspruchte jede freie Zeit der Erfinderin. Sogar so sehr, dass sie nicht einmal die Kampfroboter fertig stellen konnte. - Yamchu sollte ja nichts davon mitbekommen. Als sie an einem Mittag erneut in ihrem Labor war, um die letzten Schrauben noch einmal anzuziehen, kündigte sich wieder Yamchu überraschenderweise per Freisprechanlage vor der Haustür an. Bulma seufzte. Sie musste ihn heute einfach abblitzen lassen. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Dazu kam, dass sie kaum Gelegenheit hatte mit Vegeta alleine zu reden. Es lastete noch immer schwer auf ihrer Seele, dass sie sich in den Kampf zwischen ihm und Freezer hinein gedrängt hatte. Sie nahm den Hörer ab für die Sprechanlage. „Yamchu. Was für eine Überraschung.“, sagte sie sarkastisch. „Hey, Bulma! Ich hab eine wirklich gute Neuigkeit, kannst du die Tür aufmachen? Deine Eltern sind nicht-“ „Nein, Yamchu. Es geht heute nicht.“, sagte sie dazwischen. „Wieso?“ „Weil ich auch noch arbeiten muss. Du kannst nicht immer vorbei kommen, wenn du gerade die Zeit dazu hast. Ich bin schließlich Junior Chefin.“ „Ach komm, nur eine Stunde.“ „Nein. Es geht nicht. Ich hab in letzter Zeit genug Arbeit aufgeschoben. Irgendwann reicht es.“ „Aber-“ „Was verstehst du unter einem Nein nicht?!“, zischte sie in den Hörer, als gerade die Labortür aufsprang und der Saiyajin-Prinz genervt im Türrahmen stand, „Ich melde mich die Tage mal. Tschüss.“, sagte sie und legte schnell auf, so dass sie einen bösen Kommentar von Yamchu nicht mehr hören konnte. „Ärger im Paradies?“, grinste Vegeta und verschränkte seine Arme ineinander. „Als ob es dich was anginge. Was willst du?“ „Irgendetwas stimmt mit dem Klimaregler im Gravitationsraum nicht.“ „Ich schau gleich nach, okay?“, sagte sie und wandte sich wieder ihrem Schreibtisch zu. Bulma dachte, dass Vegeta schon wieder das Weite gesucht hatte, doch das hatte er nicht. Sie erschrak, als er neben ihr zum Stehen kam und sie sich zu schnell in dessen Richtung gedreht hatte. Fast hätte es ein Zusammenstoß gegeben, doch sie konnte gerade noch rechtzeitig ihre Füße stoppen. „Vegeta! Ich sagte,...ich schau gleich dana-“ „Was machst du da?“, kam es stattdessen nur von dem Prinzen und er sah auf ihre Unterlagen und den schon fast fertigen Robotern. Sie schluckte. Wann war er so interessiert an ihren Dingen? Eigentlich sollte er gar nichts davon sehen. Sie wollte es als kleine Überraschung für ihn bauen, vielleicht war es auch eine Art Gutmachung. Eine Entschuldigung. So genau wusste sie das nicht. „Ehm...ehm...ein...ein Hausroboter. Die alten mussten mal General überholt werden.“, lächelte sie unsicher. „Ihr Menschen und eure Lügerei...“, murmelte er leise und sah ihr in die azurblauen Augen. „Wie...?!“ Bulma wusste, dass er sie durchschaut hatte. Aber sein Satz klang irgendwie...zweideutig. „Was machst du wirklich? Nach einem Hausroboter sieht mir das nicht aus. So eine dicke Panzerung braucht er doch gar nicht für das Haus, um es sauber zu halten.“ Er hatte ein unglaubliches logisches Denken. Das wurde ihr in dem Moment bewusst. Nicht, dass sie das noch nie gewusst hatte, aber erst in dieser Situation wurde ihr klar, dass sie ihn nicht für dumm verkaufen konnte. Also voller Angriff nach vorne? „Okay. Du hast gewonnen.“, seufzte sie, „Es... weißt du, ich dachte,...“, sie fing an zu stottern. - Das wurde ja immer besser, „Es ist ein Kampfroboter. Insgesamt sind es vier, die ich gemacht habe. Ich dachte, es sei eine Abwechslung für dein Training.“ Sie sah, wie er eine Augenbraue anhob und sie skeptisch musterte. „Kampfroboter?“ „Mhm.“, nickte sie und nahm einen davon von ihrem Schreibtisch, um es ihm hinzuhalten, „Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass sie nicht ewig heben, aber, na ja...“, lächelte sie und Vegeta nahm den Roboter in seine Hände. „Klein.“, sagte er nur und inspizierte das Teil genauer. „Aber ziemlich schnell.“, erwiderte sie darauf, „Du kannst es ja mal ausprobieren. Erwarte nur nicht zu viel von ihnen.“ Er sah sie wieder an und irgendwas schien ihr merkwürdig an seinen Blick. Es kam ihr sogar noch skurriler vor, als er einen Schritt auf sie zu trat. „Ist was?“, zerstörte sie die Stille und er ging wieder einen Schritt zurück. Er schüttelte den Kopf und sah von der Blauhaarigen weg. „Ich...hab Hunger.“, sagte er daraufhin, nur um irgendetwas zu sagen. „Eh...Mama kommt bestimmt bald vom Einkaufen zurück. Solang schau ich nach dem Gravitationsraum, okay?“ Er nickte nur und sie nahm ihren Werkzeugkasten von der Wand. Er blieb stattdessen stehen und sah ihr hinterher, bis sie aus dem Labor trat und um die Ecke verschwand. Seine Pumpe war schnell. Viel zu schnell. Er legte eine Hand an seine Stirn und verfluchte sich selber, dass er das eben zugelassen hatte. Ihr ganzes Sein, ließ ihn zittern. Sie hatte einen markanten Duft an sich, den er einfach nicht widerstehen konnte. Was war passiert, das er sich nicht mehr unter Kontrolle behalten konnte? Das ganze hatte Angefangen im Kampf gegen Freezer. Sogar schon kurz davor. Als sie ihn angefleht hatte, sie zum Schauplatz mitzunehmen. Als er ohne sie geflogen war, hatte er keine Zeit darüber nachzudenken, aber die Tage vergingen und immer mehr musste er an diese Situation denken. „Theno thaka ta, el bino.“, sagte er leise und schloss seine Augen. - Beschütze die, die es Wert sind. Es war ein Satz, den er nie richtig zuordnen konnte. Wer hatte das mal zu ihm gesagt? Er wusste es nicht mehr so genau. Aber war sie es Wert? Zu diesem Zeitpunkt wollte er nur seine Rache an Freezer, aber als die Echse auch noch sie angreifen wollte,...da wollte er sie schützen. Sie hatte schließlich mit seinem Rachefeldzug nichts am Hut. Vegeta befeuchtete seine Lippen und sah wieder zu dem Kampfroboter, den Bulma ihm in die Hände gegeben hatte. Sie hatte ihn gebaut für sein Training? Wieso? Wieso machte sie sich so eine Mühe? Als er die Haustür hörte und das Klackern eines Damenschuhs, durchbrach sein Bauchknurren seine Gedanken. Am Mittagstisch saßen sie ausnahmsweise alle mal zusammen. Bulma neben Vegeta, schräg gegenüber saß Dr. Briefs und daneben seine Frau. Chatounette schlemmte neben dem Tisch auf dem Boden, genüsslich in ihrem Futternapf. Es war eine beruhigende Stille. Nur das geklepper von Geschirr war zu vernehmen. Doch die Ruhe war genauso vergänglich wie die Zeit. Ein Klopfen an der Fensterscheibe ließ die Briefs und auch Vegeta zur Terrassentür aufschauen. Bulma gefror fast der Atem, als sie Yamchu breit grinsend an dieser Tür entdeckte... „Das darf, doch nicht wahr sein...“, murmelte sie verärgert. Sie stieg abrupt auf und öffnete die Terrassentür mit vollem Schwung. „Hab ich mich vorhin nicht klar und deutlich ausgedrückt?!“, keifte sie gleich daraufhin los. „Aber Bulma,...“ „Nichts 'aber Bulma'! Ich hab meine Gründe, du kannst nicht immer denken-“, begann sie wütend, doch ihre Mutter funkte wie immer dazwischen. „Yamchu-Schätzchen. Setz dich doch zu uns und iss etwas mit.“ „MAMA!“, rief sie Blauhaarige entsetzt. „Gerne, Mrs. Briefs.“, erwiderte dieser doch und ging schnurstracks an seiner Freundin vorbei, um sich auf den freien Platz am Tisch nieder zu lassen. Bulma konnte es nicht fassen. Sie stand weiterhin ahnungslos an der Glastür und starrte dem Geschehen hinterher. Dabei fing sie den amüsierten Blick von Vegeta auf, den er ihr kurz zu warf. Sie rümpfte ihre Nase und stolzierte zu ihrem Platz. Doch anstatt sich wieder zu setzen, nahm sie ihren Teller und ihr Glas, sowie Besteck in die Hände. „Liebes, wo willst du hin?“, fragte ihr Vater und sah von seinem Teller auf. „Ich esse in meinem Zimmer. Auf diese Scheiße, hab ich keine Lust!“ Also trat sie den Rückzug an... Lustlos stocherte sie in ihrem Essen herum. Sie hatte sich gemütlich auf ihr Bett gesetzt und schob die Fleischklößchen immer nur auf die ein und die andere Seite. Es war einfach zum Verrückt werden. Anstatt das Yamchus Verhalten besser wurde, was sie in den ersten Wochen gedacht hatte, wurde es jetzt immer schlimmer. Bulma seufzte. Das war doch zum Haareraufen! Merkte er nicht, dass er sie zu sehr erdrückte? So konnte das einfach nicht mehr weitergehen. „Es wäre besser...wenn ich einen Schlussstrich ziehe. Sonst endet das noch in einem Kleinkrieg.“, sagte sie leise und stellte nun endgültig ihren Teller auf ihren Nachttisch ab. Sie hatte es wenigstens versucht die Beziehung zu retten. Irgendwann wäre er ihr dankbar, dass sie das alles beendet hatte. Sie konnten ja immerhin noch Freunde bleiben. Ein kleiner und doch wertvoller Trost... Es klopfte an ihrer Zimmertür und sie stöhnte schon verzweifelt. Wenn es jetzt wieder Yamchu ist, dann wären die nächsten Worte, die sie aussprechen würde, nicht so harmlos. Sie ging auf die Tür zu und zog sie schwungvoll auf. Schon bereit ihre Tirade anzusetzen, stockte sie, als sich Vegeta an den Türrahmen anlehnte. „Diese Kampfroboter sind ganz okay.“, sagte er, „Kannst du noch mehr davon bauen?“ „Eh...“, bekam sie zu erst nur heraus, doch sie konnte sich dann doch noch schnell fangen, „...klar. Ich brauch aber ein Weilchen dafür. Das geht nicht von heute auf Morgen.“ „Gih' tem k'hat uri he, Onna.“, grinste er und stieß sich vom Rahmen ab. Bulma, die seine Worte ganz genau diesmal verstand, lächelte zaghaft zurück. „Ach ja,...“, sagte er und wandte sich ihr zu, „Er ist im Anmarsch.“, und drehte sich zum Gehen. Und schon war ihre Laune wieder im Keller. Keine Sekunde später, Vegeta war noch nicht mal außer Hörweite, kam der Mensch die Treppen hoch und sah die Blauhaarige angestrengt und mit einem bösen Blick an. „Du hast was? Du hast dem Drecksaffen schon wieder was für sein Training gebaut?!“ „Komm erst mal runter!“ „Oh nein, diesmal nicht! Das klären wir jetzt!“, sagte er aufgebraust und schob sich ins Zimmer der Erfinderin. - Die Tür wurde regelrecht in ihre Angeln geschlagen. „Was zur Hölle?! Yamchu!“, rief sie und wurde schon an ihren linken Handgelenk gepackt. Er zog sie nah an sich und zuckte nicht einmal mit seinen Lidern, als er sie erneut anfauchte. „Wie soll ich denn runterkommen? Huh?! Ich versuch mich seit Wochen zu ändern, die Idee zu vergessen, das du was mit diesem Lackaffen haben willst und was machst du? Du machst es nur noch schlimmer!“ „Jetzt reicht es aber mal!“, sagte sie energisch und entzog sich seinem Griff, „Ich mache das doch nicht um ihm zu gefallen, was denkst du dir eigentlich?“ „So sieht es aber genau aus! Immerhin... wann hast du so etwas mal für mich getan? Oder überhaupt, wann hatten wir das letzte mal Sex?!“ „W-was hat das denn jetzt damit zu tun?“ „Ich sag dir, was das damit zu tun hat... Du versuchst mich warm zu halten und nebenbei machst du dich an Vegeta ran!“ „Du spinnst doch! Ich versuche die Beziehung zwischen uns zu retten, aber dem Herr fällt es ja nicht auf, dass er mich einengt!“ „Einengen?!“ „JA! Ich bin Junior Chefin! Ich muss irgendwann einmal diese Firma übernehmen und leiten! Da kommt es mir nur zu Gute, dass ich solche Aufgaben über Vegetas Training bekomme!“ „Ach so ist das jetzt...“, knirschte Yamchu und verschränkte seine Arme ineinander, „Deswegen kommt er auch zu dir ins Zimmer und ihr unterhaltet euch ganz nett über Gott und die Welt.“ „Wie meinst du das?“, fragte sie gefährlich. „Denkst du, ich merk das nicht? Mich abblitzen lassen. Mir erzählen, du hättest keine Zeit, wegen der vielen Arbeit, aber dann muss ich so etwas in deinem Zimmer finden?!“, sagte er und holte dabei ein kleines Notizbuch aus seiner Hosentasche. Bulmas Augen erstarrten. Wie hatte er... woher...wann?! „Gib das her!“, sagte sie und wollte nach dem Notizbuch greifen, doch Yamchus Reaktionen waren schneller. Er zog es aus ihrer Reichweite und blätterte darin herum. Bulmas Augenlider zitterten, als er abfällig eine Seite heraus riss. „So eine verabscheuende Sprache,... wie kannst du nur so etwas lesen wollen?!“, sagte er und riss eine weitere Seite heraus. „Yamchu! Hör auf!“ Bulmas Augen füllten sich mit Tränen. Es war ihr kleines Notizbuch, in dem sie die verschiedenen Wörter der saiyanischen Sprache aufgeschrieben hatte. Einige Übersetzungen waren sogar noch von ihm persönlich. Das kleine Buch war ihr einfach wichtig geworden. Es war ein kleiner und schmaler Pfad zu Vegetas Seele. „Bitte, hör auf!“, rief sie erneut und ihre Stimme bröckelte, als er ihr die letzten vollkommenen Seiten zu warf. „Weißt du, ich hab wirklich gedacht, dir liegt etwas an mir. Ich hab mich um dich bemüht. Ich war fast jeden Tag hier, um dir zu zeigen, dass ich es ernst mit dir meine. Aber nein, Madame ist das dann ja auch auf einmal nicht mehr Recht.“, sagte er und wandte sich zum Gehen, „Ruf an, wenn du dich wieder gefangen hast und du eingesehen hast, das nur ich dich glücklich machen kann.“, sagte er zum Schluss und verließ ihr Zimmer. Schnell und ohne entdeckt zu werden, presste sich Vegeta in eine Wand, in dessen Flur er stand. Der Schwächling schritt gerade aus ihrem Zimmer heraus und ging danach die Treppen hinunter, ohne ihn zu bemerken. Er hatte die Schreierei schon vom Weiten gehört und konnte einfach nicht anders, als stehen zu bleiben und zu lauschen. Eigentlich hatte er gehofft, dass es lustig werden würde, doch jetzt, als er ihr zartes Weinen hörte, war ihm nicht nach Lachen zu mute. Es klang...fürchterlich. Sein Blut kochte bei diesem Gedanken und er wollte schon wieder in die Richtung ihres Zimmer treten, als er sich jedoch davon abhielt. Es war nicht seine Angelegenheit. Weinend brach Bulma vor ihrem Bett zusammen und sah auf die zerrissenen Seiten. Seit wann war Yamchu so geladen? So... unkontrolliert? Hatte sie vielleicht Signal verschickt, die sie selber nicht wahrgenommen hatte? Oder aber, hatte Yamchu diese nur falsch aufgenommen. Es war auch egal. Jetzt war es egal. Es war nicht mehr wie früher und das würde es auch nie mehr sein... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)