Entscheidung fürs Leben von Yuri91 (Liebe ist keine Kopfsache...) ================================================================================ Kapitel 22: Ein ganz normaler Tag --------------------------------- Seit Tagen war Neji nicht mehr so gut gelaunt gewesen wie heute. Obwohl die Arbeit wirklich langweilig gewesen war, fühlte sich Neji besser. Er hatte mit Tenten reden können. Für ihre Freundschaft gab es noch Hoffnung. Allerdings machte sich Neji noch immer Sorgen. Er hatte Tenten nicht die komplette Wahrheit sagen können. Seine Befürchtung, Sakura könne noch in Sasuke verliebt sein, war leider nicht verschwunden. Im Gegensatz. Durch Tentens Bemerkungen wurde sie nur noch verstärkt. Neji tat eventuell wirklich gut daran, ein wenig Abstand zu Sakura zu wahren. Allerdings konnte Neji so nicht um Sakura kämpfen. Was sollte Neji also tun? Es war ein Dilemma, für dessen Lösung Neji keine Antwort fand. Aber wenigstens konnte Neji wieder mit Tenten reden. Wenigstens ein Problem hatte sich in Luft aufgelöst. Morgen würde er wieder mit Tenten in dem Büro sitzen und die restlichen Dokumente bearbeiten müssen. Neji konnte nur hoffen, dass sie sich nicht über Nacht vermehrten. Davor graute es ihn schon. Wenn er noch mehr schlecht geschriebene Berichte über Missionen, irgendwelche Anträge von Ninjas oder Beschwerden von Kunden lesen musste, würde er noch wahnsinnig werden. Aber es war nur noch morgen, sagte sich Neji, als er die Haustür aufschloss und seine Schuhe auszog. Anschließend ging Neji die Treppe nach oben in den ersten Stock. Sakura war bereits daheim. Zumindest standen ihre Schuhe im Hausflur. Ob Sakura überhaupt zur Arbeit gegangen war, wusste Neji nicht. Als Neji die Tür zu seinem Schlafzimmer öffnete, war Sakura zumindest nicht hier. Auch nicht im Bad, stellte er nach einer kurzen Überprüfung fest. Sich fragend, wo Sakura war, ging Neji zu seinem Kleiderschrank und suchte sich seine bequeme Trainingshose raus. Er wollte vor dem Abendessen noch in den Trainingsraum und ein paar Techniken wiederholen. Kaum hatte Neji die Hose angezogen, ging er zurück in das Erdgeschoss. Als er an der Küche vorbei kam, hörte er Hinata mit jemandem reden. Wahrscheinlich Sakura, dachte er sich. Da sollte er wohl besser mal hallo sagen gehen. Gedacht, getan, Neji öffnete die Küchentür. Und in der Tat saß Hinata in der Küche und aß eine heiße Suppe. Sakura dagegen stand am Herd und schüttete ein Pulver in den vollen Suppenteller. Anschließend rührte sie die Suppe gut um. „Damit sollte Hanabi schnell wieder gesund werden.“ „Danke Sakura. Es ist wirklich super, dass du hier wohnst. Eine Ärztin im Haus zu haben kann nie schaden.“ Dankbar lächelnd unterhielt sich Hinata mit Sakura. Diese jedoch winkte nur ab. „Ach was. Deine Familie tut genug für mich. Außerdem kann ich mich doch gar nicht um Hanabi kümmern.“ „Das ist kein Problem. Ich bringe ihr gleich die Suppe vorbei.“ „Danke Hinata. Aber iss du erst mal in Ruhe auf.“ Zustimmend nickte Hinata und schob sich einen vollen Löffel mit Suppe in den Mund. Anscheinend ging es Sakura gut, stellte Neji fest. Da musste er sich keine Sorgen um sie machen. Und Hanabi schien es auch schon besser zu gehen. Obwohl Neji eigentlich vorgehabt hatte, Sakura und Hinata zu begrüßen, schloss er geräuschlos wieder die Küchentür. Niemand schien ihn bemerkt zu haben. Ohne weiter an Sakura zu denken, ging Neji zu dem privaten Trainingsraum der Hyuuga-Familie. Sport würde ihm jetzt gut tun, entschied Neji und begann mit dem Aufwärmtraining.   Es war erst 22 Uhr abends, dennoch fühlte sich Sakura erschöpft. In der Nacht hatte sie nicht genügend geschlafen gehabt. Auf der Arbeit war einiges zu tun gewesen, da zig Leute krank waren. Außerdem hatte sie die Medikamente für Hanabi hergestellt gehabt. Hiashi Hyuuga war heute Nachmittag zu ihr gekommen und hatte sich bei ihr bedankt gehabt. In solchen Momenten zeigte das Oberhaupt des Hyuuga-Clans doch einmal väterliche Gefühle. Beim Abendessen hatte Sakura eine wirklich interessante Unterhaltung mit Hinata. Anscheinend hatte sie sich in letzter Zeit häufiger mit Kiba getroffen gehabt, damit dieser ihr mit Naruto helfen konnte. Sakura war wirklich überrascht gewesen, als Hinata ihr dies erzählt hatte. Anscheinend hatte Hinata allen Ernstes vor, Naruto um ein Date zu bitten. Genau das hatte sie mit Kiba bereits mehrfach geübt gehabt. Was sie sagen sollte, wie sie sich verhalten sollte. Sakura freute sich ungemein für Hinata. Es wurde endlich Zeit, dass Naruto und sie ein Paar wurden. Natürlich hatte sich Hinata noch ein paar Tipps von Sakura geholt. Wobei sich Sakura nicht sicher war, ob sie wirklich hilfreich gewesen war. Nur eine Person hatte Sakura heute noch nicht gesehen gehabt. Neji. Beim Aufstehen heute war Neji bereits weg gewesen. Als er von der Arbeit nach Hause kam, hatte er sich nicht bei ihr gemeldet. Er hatte nicht einmal „Hallo“ zu ihr gesagt. Nur wegen seiner Schuhe, die im Hausflur standen, wusste Sakura überhaupt, dass Neji nach Hause gekommen war. Neji war nicht zum Abendessen aufgetaucht und bislang auch nicht in ihrem gemeinsamen Zimmer gewesen. Ging Neji ihr etwa aus dem Weg? Bei dem Gedanken, griff eine eisige Faust Sakuras Herz und drückte fest zu. Hatte Sakura letzte Nacht alles falsch gemacht? Hatte sie ihre Beziehung zu Neji zerstört? Verdammt! Sie hatte geglaubt gehabt, heute Abend mit Neji darüber reden zu können. Aber sie fand ihn ja nicht einmal! Tränen sammelten sich in Sakuras Augen. Tief holte sie einmal Luft, schniefte und fuhr sich über die brennenden Augen. Heute würde  sie nicht weinen. Nicht schon wieder. Langsam hatte sie genug davon! Neji ging ihr aus dem Weg? Fein. Wenn Neji nicht mit ihr reden wollte, dann sollte es so sein. Sakura würde ihm nicht hinterher rennen. Weder Neji noch Sasuke würde Sakura jemals wieder hinterher rennen. Seufzend schloss Sakura die Augen. Den rechten Unterarm legte sie über ihr Gesicht. Ach, wem wollte Sakura etwas vormachen? Natürlich würde Sakura auf Neji und Sasuke zugehen. Erstens war es Neji gegenüber unfair. Sie hatte ihm bereits genügend zugemutet. Wahrscheinlich benötigte Neji einfach mal einen Moment für sich. Genauso Sasuke. Immerhin hatte er genauso viel zum Nachdenken wie Neji. Seufzend griff Sakura hinüber zum Lichtschalter und schaltete das Licht aus. Sakura fühlte sich einsam im diesem großen Bett. Sie vermisste Neji. Sie wollte nicht ohne ihn schlafen. Sie wollte generell nicht ohne ihn sein. „Na, immerhin habe ich noch dich. Auf dich kann ich mich verlassen, nicht wahr?“ murmelte Sakura ihrem Ungeborenen zu und fuhr sacht über die kleine Wölbung an ihrem Bauch. Anschließend drehte sich Sakura auf die Seite, nah an die Wand und versuchte zu schlafen.   Der Wecker klingelte. Abrupt riss Sakura die Augen auf. Ah, dieser Wecker war einfach Nerv tötend. Stöhnend rollte Sakura auf die rechte Seite, langte mit ihrem Arm nach dem immer noch klingelnden Wecker. Zwei-dreimal tastete Sakura herum, bis sie den entsprechenden Knopf fand und drückte darauf. Der schrille Alarm verstarb. Nejis Wecker war nie so laut. Er konnte bereits bei leisen Tönen aufwachen. Sakura dagegen benötigte immer diesen Lärm, um aufzustehen. Deswegen verschlief sie meistens Nejis Aufstehen. So auch heute. Nachdem Sakura wach war, ging ihre Hand auf die leere rechte Bettseite. Kein Neji. Aber das Bett sah benutzt aus. Das Laken lag zerknäult am Bettende, sein Kopfkissen lag schief am Kopfende. Auch wenn Neji ihr gestern aus dem Weg gegangen war, wenigstens hatte er hier geschlafen. „Falls er mir überhaupt aus dem Weg geht“, murmelte Sakura zu sich selbst, als sie ins Bad schlurfte, um endgültig wach zu werden. „Nachdem du den neuen Plan für das Pflegepersonal erstellt hast, musst du die ganzen Zeugnisse der Schüler in meinem Namen unterzeichnen, die Urlaubsanträge müssen bearbeitet und der Medikamentenbestand überprüft werden. Außerdem muss dieser Stapel an Dokumenten runter in das Erdgeschoss gebracht werden, wo die Papiere bearbeitet werden. Dafür ist heute übrigens Neji zuständig.“ Mit einem Augenzwinkern blickte Tsunade kurz zu Sakura, ehe sie sich in ihrem Stuhl wieder zurücklegte und einen Schluck Kaffee trank. Ob es sich tatsächlich nur um Kaffee handelte, bezweifelte Sakura. Seufzend schrieb Sakura jeden Befehl der Hokage auf. Wie jeden Tag dachte sich Sakura, dass die Hokage doch sehr faul war. Wenn es aber darauf ankam, griff Tsunade hart durch und tat ihren Job. Nur leider war dies momentan nicht der Fall, sodass Sakura als besseres Mädchen-für-alles fungierte. „Ach ja und wenn du damit fertig bist, kannst du noch ein wenig ins Labor gehen. Falls du Lust dazu hast.“ Sofort hatte Tsunade Sakura geködert. Ein breites Lächeln entstand auf Sakuras Gesicht. Eifrig nickte Sakura. Oh ja, das tat Sakura für ihr Leben gerne! „Natürlich Tsunade“, entgegnete Sakura froh. „Aber überanstreng dich nicht Sakura. Pass auf dich auf.“ Mit der Kaffeetasse in der Hand deutete Tsunade auf Sakuras kleinen Babybauch. „Natürlich.“ „Gut. Ach übrigens, ich habe Shizune zu Hanabi geschickt. Ich weiß, dass du dich bereits gut um sie gekümmert hast. Aber das Hyuuga-Oberhaupt lässt wohl keine Ruhe, solange nicht ein Arzt einmal daheim war, der nicht schwangerschaftsbedingt die Behandlung nicht durchführen kann.“ „Kein Problem“, entgegnete Sakura und bedankte sich für Tsunades Weitsicht. Wahrscheinlich war es besser, wenn jemand noch einmal persönlich nach Hanabi sah. So schnell wie möglich wollte Sakura ihre Aufgaben für heute erledigen, damit sie zu Neji gehen konnte. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Neji heute im Büro arbeiten mussten. Aber so konnte ihr Neji nicht aus dem Weg gehen. Und so konnte sie ihn endlich wieder sehen. Es war zwar erst ein Tag her, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, aber sie vermisste ihn bereits. Vor allem machte sich Sakura Sorgen, was der Streit von vorletzter Nacht zwischen ihnen nun verändert hatte. Bevor Sakura jedoch zu Neji konnte, musste sie erst einmal die anderen Aufgaben von Tsunade erledigen. „Dann machen wir uns mal an die Arbeit mein Kleiner“, sprach Sakura zu ihrem Ungeborenen voller Tatendrang. Wie gestern bereits auch schon, stapelten sich die Dokumente und Akten in große Höhen. Im Vergleich zu gestern hatte sich die Arbeit verdoppelt, fand Neji. Wie hatten sie sich  nur über Nacht vermehren können? Es war auch egal. Immerhin musste Neji die ganzen Dokumente abarbeiten. Mit Tenten zusammen. Glücklicherweise war der gestrige Tag nicht nur eine Ausnahme gewesen. Neji hatte es befürchtet gehabt, aber heute Morgen hatte Tenten ihn mit einem Lächeln begrüßt und sowohl den ganzen Vormittag wie auch den Großteil des Nachmittags hatten sie miteinander geredet. Meist zwar nur über Belangloses oder alte Geschichten aus ihrer Trainingszeit, aber das reichte Neji vollkommen. Ebenso hatten sie das Mittagessen zusammen eingenommen. Es war schon lange her, seit sie dies das letzte Mal getan hatten. Dieser Teil seines Lebens hatte sich wenigstens wieder normalisiert. Zum Glück. Dafür wusste Neji mit Sakura immer noch nicht weiter. Er war noch zu keinem Schluss gekommen, was er tun sollte. Sakura meiden und alles als Mission betrachten? Um Sakura kämpfen? Sakura ihren Freiraum lassen und so weiter machen wie bisher? Es war wirklich schwierig zu einer Entscheidung zu kommen. „Denkst du wieder über Sakura nach?“ riss Tentens Frage Neji aus seinen Gedanken. Mist, er sollte sich besser auf seine Arbeit konzentrieren. Er konnte heute nicht schon wieder darüber jammern und Tenten das Ohr abkauen. Das tat ihrer wiedererblühenden Freundschaft nicht gut. „Schon gut. Ich war nur ein wenig in Gedanken versunken“, versuchte Neji die Sache als harmlos abstempeln. Ohne großen Erfolg. „Und deswegen starrst du schon seit fünf Minuten auf denselben Bericht und seufzt mehrfach tief?“ konterte Tenten sarkastisch. Gut, das war ein Punkt für sie. Neji hatte nicht einmal etwas davon mitbekommen gehabt. Allerdings hatte er wirklich keine Lust über seine Beziehung mit Sakura zu reden. Eine Ablenkung würde da wohl besser helfen. „Und woher weißt du, dass ich das bereits seit fünf Minuten mache? Beobachtest du mich etwa?“ „Ich hab dich ganz bestimmt nicht beobachtet“, entgegnete Tenten und winkte mit der linken Hand ab, als hätte Neji etwas Dummes gesagt. Doch ihre rotgefärbten Wangen straften ihre Worte Lügen. „Ja, ja. Du bist nicht gut im Lügen. Versuch es erst gar nicht“, neckte Neji Tenten weiter. Das tat gut. Dieses Gespräch, ohne das Neji sich bei etwas Gedanken oder Sorgen machen musste, tat unendlich gut. „Ich lüge nicht. Meine Welt dreht sich nicht nur um dich“, entgegnete Tenten ein wenig brüsk. Obwohl Tenten nicht besonders glücklich klang – wohl weil es ihr ein wenig peinlich war – konnte Neji nicht aufhören. Es machte einfach zu sehr Spaß sie zu necken. Deswegen gab Neji auch ein: „Vielleicht nicht die ganze Zeit, aber den Großteil“, nicht verkneifen, woraufhin Tenten nur losprustete. „Klar. Natürlich. So muss es sein. Sind Sie ein wenig größenwahnsinnig geworden, Herr Hyuuga? Oder haben Sie ihre Medikamente nicht eingenommen?“ Neji konnte nicht anders. Ein Grinsen bahnte sich seinen Weg frei an die Oberfläche und brach aus. „Na, was erlauben Sie sich, Frau Ama? Sie wissen sehr genau, was für ein wichtiger und beschäftigter Mann ich bin. Ich verbitte mir solche Äußerungen.“ „Verzeihung Herr Hyuuga. Ist mir entfallen.“ Tenten versuchte noch ernst dreinzusehen, doch sie schaffte es nicht. Erst zuckten nur ihre Mundwinkel auf und ab, dann jedoch prustete Tenten los. Lauthals lachte sie. Ihr Lachen war ansteckend. Neji selbst konnte bei diesem albernen Gespräch genauso wenig ernst bleiben wie Tenten. Obwohl er nicht laut loslachte wie Tenten, ließ er ein kleines Lachen von sich hören. Verdammt, die Zeit mit Tenten tat ihm wirklich gut.   Das Herz schlug ihr bis zum Hals, gleichzeitig fühlte es sich so an, als würde sich ihr Hals in einem Schraubstock befinden. Schwer schluckte Sakura, während sie ihren Rücken gegen die kühle Wand drückte. Die Tür neben ihr war verschlossen, aber nicht abgeschlossen. Jederzeit könnte sie die Tür öffnen. Doch es fühlte sich für Sakura nach etwas viel schwierigerem an. Wenn sie es noch einmal täte, sähe sie dasselbe wie zuvor. Wenn Sakura die Tür öffnete, würde sie dahinter Neji sehen. Mit Tenten. Wie sie zusammen lachten, Spaß hatten, glücklich waren und einfach gut zusammen aussahen. Ach was, sie sahen perfekt aus! Wie ein Paar, das zusammengehörte. Natürlich liebte Tenten Neji noch. Und wer weiß, wenn Sakura mit der ungewollten Schwangerschaft nicht dazwischen gekommen wäre, hätten Tentens Anmachversuche vielleicht Erfolg gehabt. Mit der Zeit hätte Neji erkannt, dass er auch etwas für seine Teamkameradin übrig hatte, was nicht in die Kategorie „Freundschaft“ gehörte. Ein zittriger Seufzer bahnte sich seinen Weg nach draußen. Mit der einen Hand hielt sie sich den Mund zu, aus Angst von Neji und Tenten gehört zu werden. Die andere Hand ballte Sakura zur Faust, drückte sie auf ihren Brustkorb, direkt über ihr Herz. Der Anblick Nejis, wie er mit Tenten lachte und scherzte, ganz befreit und leicht, tat ihr selbst im Herzen weh. Dank ihres unbedachten, egoistischen Verhaltens hatte sie Neji verletzt. Sie hatte dafür gesorgt, dass er zu ihr selbst Abstand nahm, sie hatte nichts auf seine Liebeserklärung hin erwiderte oder warum sie ihn so sehr begehrte. Nicht nur durch ihre Treffen mit Sasuke hatte Sakura Neji verletzt. Auch weil sie selbst nicht wusste, was sie für Neji empfand und sie ihn hinhielt, tat sie ihm weh. Verdammt, Tenten würde so etwas sicherlich nicht tun. Sie liebte Neji abgöttisch. Und das bereits seit Jahren. Genauso wie Sakura all die Jahre für Sasuke empfunden hatte. Aber wenn Sakura Sasuke noch liebte, warum tat dann der Anblick von Neji und Tenten, so vertraut miteinander, weh? Sakura war bewusst, in den letzten Wochen war Neji ihr unglaublich wichtig geworden. Ohne ihn konnte sie nicht. Aber konnte sie Sasuke dafür aufgeben? Liebte sie Sasuke denn überhaupt noch? Würde sie genauso verletzt und sogar eifersüchtig reagieren, wenn sie Sasuke mit einer Anderen erwischte? Verdammt, Sakura wusste rein gar nichts, außer, dass sie Neji nicht verlieren wollte. Sasuke jedoch auch nicht. Oder? Sasuke war für den Moment egal. Sakura wollte Neji nicht weiter verletzten. Wenn es ihm gut tat, mit Tenten zusammen zu sein, sollte sie ihm die Möglichkeit auch geben. „Aber er hat gesagt, er liebt mich, nicht wahr?“ sprach Sakura leise zu sich selbst. Wenn dem so war, musste sie sich wegen Neji doch gar keine Gedanken machen. Außerdem war Tenten Nejis beste Freundin. Und falls Tenten ihr auch eine Chance gab, konnte Sakura ebenso wieder Tentens beste Freundin werden. Oder? Eventuell sollte Sakura Neji und Tenten erst einmal in Ruhe lassen. Sakura musste ihre eigenen Probleme geregelt bekommen. Sie musste ihr Leben wieder in den Griff bekommen. Dafür waren einige wichtige Entscheidungen notwendig. Wenn Neji ihr die Möglichkeit gab, wollte sie heute noch einmal mit ihm über Sasuke reden. Sie wollte ihn einfach nicht aufgeben. Sie konnte nicht. Ganz einfach. Das hieß aber noch lange nicht, dass sie Neji nicht wollte. Im Gegenteil. Vielleicht sollte Sakura erst einmal die Situation zwischen sich und Neji wieder in Ordnung bekommen. Dann konnte sie sich um Sasuke kümmern. Entschieden nickte Sakura in den leeren Flur hinein. So würde sie es tun. Heute würde Neji ihr nicht einfach so aus dem Weg gehen können. Dafür würde Sakura sorgen. Jetzt jedoch sollte sie ihre Arbeit erledigen und Neji noch einen Moment für sich lassen. Die Dokumente, die zwischen der Tür und Sakura auf dem Boden lagen, mussten bearbeitet werden. Allerdings wollte Sakura nicht die Zweisamkeit zwischen Tenten und Neji stören, wenngleich es schmerzhaft war. „Ich bin ein Feigling“, dachte sich Sakura, als sie lautstark gegen die Tür klopfte und sich anschließend beeilte den Flur entlang zu rennen. Sie wollte schnell außer Sichtweite geraten, damit niemand sie sah. Vielleicht war das Argument, Neji würde die Zeit mit Tenten gut tun, einfach nur eine Entschuldigung für ihr feiges Verhalten. Das war in Ordnung, entschied Sakura, solange sie heute Abend nicht feige sein würde. Ein hartes, lautes Klopfen an der Tür sorgte dafür, dass sowohl Neji als auch Tenten ihre Köpfe zu dem plötzlichen Lärm hindrehten. „Herein“, rief Tenten, doch auf ihre Aufforderung hin geschah nichts. Die Tür blieb geschlossen. Stirnrunzelnd blickten sich Neji und Tenten an. Was war da denn los? Was sollte das, fragte sich Tenten, als Neji erklärte, er würde zur Tür gehen. Nickend stimmte Tenten ihm zu. Mit den Augen verfolgte sie jeden seiner Schritte. Von hinten sah Neji genauso gut aus wie von vorne, entschied die verliebte Kunoichi und unterdrückte ein albernes Seufzen. An der Tür angekommen, öffnete Neji kurzerhand die Tür, steckte den Kopf aus dem Raum. Ein paar Sekunden verstrichen, bis Neji plötzlich in die Hocke ging und kurz darauf wieder gerade stand. Sein schwarzes Haar, das zu einem langen Zopf zurückgebunden war, schwang dabei wild hin und her. Als sich Neji wieder Tenten zuwandte, blickte er gequält drein. „Mehr Arbeit“, war alles was er sagte. Mehr benötigte es auch nicht. Die vielen dutzend Papiere, die Neji zu ihren Schreibtischen trug, waren aussagekräftig genug. Seufzend ließ Tenten den Kopf hängen. „Das hört ja nie auf.“ „Scheint so“, gab Neji von sich, als er den schweren Stapel auf den zwei Schreibtischen verteilte. „Na, falls wir Überstunden schieben müssen, kann ich mir zumindest niemand besseren dafür vorstellen“, neckte Tenten Neji mit ihren halb scherzhaft, halb ernst gemeinten Worten. „Oh, dass du das mal nicht bereust“, gab Neji nur zurück. Damit Neji ihr breites Grinsen nicht bemerkte, senkte Tenten den Kopf und fing mit der Arbeit an. Solange Tenten jeden Tag mit Neji zusammenarbeiten konnte, würde sie sich auch immer auf eine solch langweile Arbeit freuen.   Der Tag war lang gewesen. Es hatte so viel Papierkram auf ihn und Tenten gewartet gehabt, dass sie beide sogar Überstunden hatten schieben müssen. Wie die Leute, die im Innendienst arbeiteten das tagein tagaus ertrugen, konnte Neji nicht nachvollziehen. Beim besten Willen. Dennoch hatte es heute wieder Spaß gemacht. Genau wie gestern fühlte sich Neji unbeschwert und sorgenfrei. Nur ob das auch so bleiben würde, wenn er auf Sakura traf? Wenn Neji Sakura weiterhin mied, war das nicht ein Zeichen seiner Schwäche und Feigheit, weil er den momentanen Zustand beibehalten wollte? Verdammt, Neji war ein Hyuuga. Er war nicht schwach und schon gar kein Feigling! Und er rannte ganz gewiss nicht vor seinen Problemen davon. Trotzdem war er froh für die Verschnaufpause, die Tenten ihm gab. Eventuell konnte er heute noch einmal auf Abstand gehen und Sakura aus dem Weg gehen. Nur noch heute. Die letzten zwei Tage hatte Neji genügend Zeit gehabt, um über sich, seine Gefühle und seiner Beziehung zu Sakura bewusst zu werden. Ohne Zweifel, Neji liebte Sakura. Und er würde um sie kämpfen, auch wenn es in einem gebrochenen Herz enden würde. Neji würde Sakura nicht einfach kampflos Sasuke überlassen. Aber das bedeutete auch, dass er Sakura die Möglichkeit bieten musste, dass sie sich ihrer Gefühle klar wurde. Und genau deswegen würde Neji etwas tun, was ihm selbst überhaupt nicht gefiel. Wenn Sakura Sasuke treffen wollte, dann sollte sie es tun. Er würde sie unterstützen. Falls sich Sakura letztendlich für Sasuke entschied, dann war das eben so. Aber auch wenn er Sakura ihre Freiheiten ließ, würde er ihr zeigen, was sie an ihm hatte und er würde Sakura für sich gewinnen. Doch nur weil Neji diese einschneidende Entscheidung in seinem Leben getroffen hatte, hieß das noch lange nicht, dass er es ohne Probleme in die Tat umsetzen konnte. Allein wenn Neji daran dachte, dass sich Sakura mit Sasuke traf, wurde er eifersüchtig und Neji wollte seinen Plan gleich wieder in die Tonne klopfen. Wohl auch deswegen wollte Neji heute dieser Konfrontation aus dem Weg gehen. Nachdem Neji die Schuhe ausgezogen hatte und die Haustür hinter sich schloss, ging er nicht in sein Zimmer hoch. Stattdessen ging er durch die leere Küche in das angrenzende Gebäude, in dem Hiashi mit seinen Töchtern lebte. Zunächst einmal ging Neji nach Hanabi sehen. Leise klopfte er an ihre Zimmertür. Nichts war zu hören. Kein Geräusch drang aus dem Kinderzimmer. Vorsichtig und leise öffnete Neji daher die Tür. Die Augen geschlossen, den Mund leicht geöffnet lag Hanabi schlafend in ihrem Bett. Ihr langes, dunkles Haar lag wirr auf dem Kissen, die gelb-orangefarbene Bettdecke war weggetreten worden. Im Schlaf hustete Hanabi einmal kurz auf. Auch wenn Hanabi noch nicht gesund war, so schien es ihr schon besser zu gehen als zwei Tage zuvor. Sakuras Medizin wirkte Wunder. „Das Fieber ist schon deutlich gesunken. Nur der Husten ist noch ziemlich stark.“ Bei der leisen, führsorglichen Stimme musste sich Neji nicht erst umdrehen, um zu wissen, wer da gerade den Raum betreten hatte. Seine Cousine schloss leise die Tür hinter sich, ging zu dem Bett ihrer kleinen Schwester und zog die Bettdecke zurecht. „Ihr ist zwar warm, aber schwitzen hilft immer viel, wenn man krank ist“, erklärte Hinata ihr Tun. Als sie wieder neben Neji stand, blickten sie noch ein paar Sekunden schweigend auf die schlafende Hanabi, bevor Hinata die Stille mit leiser Stimme durchbrach. „In ein paar Jahren hast du auch eine Tochter oder einen Sohn in Hanabis Alter. Und zig schlaflose Nächte durchgemacht, weil dein Kind krank war.“ Hinatas Worte waren gut gemeint, doch sie waren wie eine Ohrfeige für Neji. Eine eiserne Faust umklammerte sein Herz und drückte zu. Anstatt etwas auf Hinatas Worte zu erwidern, schluckte Neji schwer. Was sollte er denn schon sagen? Das seine Zukunft mit Sakura alles andere als sicher war? Auch wenn Neji kein Problem hatte, Sakuras Kind großzuziehen, würde immer eine Gefahr seitens Sasuke bestehen. Vor allem jetzt, wo der Uchiha wusste, dass er Vater wurde, würde es noch deutlich schwieriger werden, als bisher angenommen. Und wenn sich Sakura gegen Neji entschied, dann würde es auch keine kleine Familie geben, keine Kinder, um die er sich Sorgen konnte, wenn sie krank waren. „Hinata, lass uns in dein Zimmer gehen. Ich muss dir etwas sagen“, wechselte Neji das Thema. Gekonnt oder nicht war dahin gestellt. Wenigstens ließ Hinata das Thema auf sich beruhen und blickte nun fragend zu Neji. Zur Antwort nickte Hinata und folgte Neji hinaus aus dem Zimmer. Schweigend gingen die zwei Hyuugas zu Hinatas Zimmer. Nicht einmal fragte Hinata, warum Neji sie unbedingt in ihrem Zimmer sprechen wollte, wenngleich Neji der fragende Ausdruck auf dem Gesicht seiner Cousine nicht entging. Als Neji das Zimmer seiner Cousine betrat, ließ er sich auf dem Boden nieder. Der helle Teppich war weich. Obwohl es auch einen Stuhl gab, auf den sich Neji hätte setzen können, bevorzugte er den Boden. Generell bevorzugte er den Boden anstatt andere Sitzmöglichkeiten.  Hinata tat es ihrem Cousin gleich und setzte sich ihm gegenüber. Ganz der Ninja, der er war, hatte sich Neji so positioniert, dass er die Tür und das große Fenster auf der rechten Seite im Blick hatte. Hinter ihm befand sich Hinatas großes Bett. Zwischen Tür und Fenster gab es einen großen Schrank, der in einem hellen Grauton gehalten war. Ein Schreibtisch befand sich gegenüber dem Fenster. So wie es nicht anders von Hinata zu erwarten gewesen war, war dieser aufgeräumt. Generell war Hinatas Zimmer sehr ordentlich und sauber. „Möchtest du etwas trinken?“ bot Hinata, ganz die Gastgeberin, ihrem Cousin an, Neji jedoch winkte verneinend ab. „Nein danke. Ich kann mir denken, dass du wissen willst, warum ich mit dir unter vier Augen sprechen will.“ Und Neji hatte wirklich interessante Neuigkeiten für Hinata. End Neji hatte wirklich interessante Neuigkeiten für HInata.ter vier Augen sprechen will." der in einem hellen Grauton gehalten twas, womit sie nicht rechnen würde. Bei Nejis Worten weiteren sich Hinatas Augen, ihr Gesichtsausdruck wurde besorgt. Bevor Neji ihr Verhalten nachvollziehen konnte, fragte Hinata auch sogleich besorgt: „Ist mit dir und Sakura alles in Ordnung?“ Warum ausgerechnet fiel Hinata das ein? War es etwa offensichtlich, dass Sakura und Neji Probleme hatten? Neji hatte damit beim besten Willen nicht mit gerechnet gehabt, daher wusste er nicht, was er sagen sollte. In die Ecke gedrängt, entschied Neji so zu tun, als wäre nichts und ignorierte die Tatsache, dass Hinata den Finger auf die offene Wunde gepresst hatte. So ruhig und belanglos wie nur möglich, winkte Neji mit der rechten Hand lapidar ab. „So ein Unsinn. Du liegst total falsch. Du wirst überrascht sein, wenn du erfährst, was ich dir zu sagen habe.“ Neji fand, er hatte seinen Job ganz gut gemeistert. Er klang wie sonst auch. Nur sein kleines Lächeln, das seine Worte unterstreichen sollte, sah eventuell etwas gezwungen aus. Egal was es war, Hinata nahm ihm die Antwort nicht hundertprozentig ab. Besorgt ruhten die hellen, warmen Augen seiner Cousine auf ihm. Mit ihrer ruhigen Stimme sagte Hinata: „Du weißt, dass du mir immer alles erzählen kannst“, während sie hilfsbereit und aufmunternd lächelte. Wenn Hinata nur wüsste, dachte sich Neji und überging Hinatas gutgemeintes Angebot. Und damit Hinata nicht länger auf diesem Thema herumkaute, würde Neji sie so weit ablenken, dass es ihr ganz sicher entfallen würden. Und so ließ Neji die Bombe explodieren. „Naruto kam heute bei mir auf der Arbeit vorbei.“ Kaum hatte Neji auch nur den Namen des blonden Chaoten erwähnt, war Hinata Feuer und Flamme. Ihre ganze Haltung änderte sich. Sie drückte den Rücken durch, richtete sich auf. Ihr Blick, die Augen leicht geweitet, war fest auf Neji gerichtet. Es war unschwer zu erkennen, dass Hinata mehr hören wollte. Sie wollte das Neji weiter erzählte. Bei diesem offensichtlichen Verhalten fiel es sogar Neji schwer, ernst zu bleiben. Dennoch bemühte er sich darum. Immerhin wollte er Hinata ein wenig aufziehen. Es versprach spaßig zu werden, aber zu sehr wollte er sie auch nicht quälen. „Er hat nach dir gefragt.“ Bevor Neji weitersprach, wartete er einen Moment ab. Es war wirklich amüsant mit anzusehen, wie Hinata unter Spannung stand. Aufgeregt knetete sie ihre schlanken Hände, während sie sich bemühte so zu tun als wäre nichts. Neji, der bei diesem Spiel mitspielte, wartete ab und sagte nichts. Es verstrichen nur einige Sekunden, bis Hinata sich vorlehnte und etwas lauter als üblich herausplatzte: „Was hat er gewollt? Warum hat er nach mir gefragt? Wie geht es Naruto?“ Die Fragen sprudelten nur so aus Hinatas Mund. Neji selbst musste sich zusammenreißen, um nicht gleich loszulachen. Die Zeit mit Tenten hatte ihm wirklich gut getan. Das wurde Neji nun wirklich bewusst. „Ah, also ich meine…“, stoppte Hinata ihre Fragenexplosion, als sie bemerkte, wie aufgeregt und neugierig sie reagierte. Neji entging auch nicht die rote Färbung ihrer blassen Wangen. Wer hätte noch einige Jahre zuvor geglaubt, dass Neji und Hinata einmal freundschaftlich und familiär miteinander umgehen konnten? Naruto hatte wahre Wunder bei Neji bewirkt. Wenn Naruto nicht gewesen wäre, würde Neji die Hauptfamilie wohl noch immer hassen. Allen voran Hinata. Doch es war anders gekommen, worüber Neji wirklich dankbar war. Deswegen entschied Neji Hinata nun auch alles zu erzählen und sie nicht länger hinhalten. Ein kaum sichtbares Schmunzeln umgab Nejis Lippen, als er zu erzählen begann: „Naruto geht es gut. Er ist so nervig wie eh und je. Und was dich betrifft… Naruto wollte wissen wie es dir geht und ob du in nächster Zeit irgendwelche Pläne hättest oder ob du frei wärst.“ Eine kleine Kunstpause Nejis folgte, in der er Hinata Zeit gab, um über das eben Gehörte nachzudenken. Anschließend fuhr er mit seiner Erzählung fort. „Ich weiß beim besten Willen nicht, warum Naruto unbedingt mich deswegen gefragt hat. Allerdings habe ich von Tenten gehört, dass wohl das Gerücht herumgeht, dass du etwas mit Kiba angefangen haben sollst. Vielleicht hat das Naruto jetzt aufgeweckt. Sicherlich fragt er dich demnächst nach einem Date.“ In der Tat war Neji mehr als überrascht von Narutos Auftauchen gewesen und von den Gerüchten um seine Cousine. Allerdings wusste jeder, der Hinata kannte, dass sie nur Augen für Naruto hatte und haben würde. Hinata selbst schien von diesem Gerücht genauso überrumpelt zu sein wie Neji heute Nachmittag. Erst zeichnete ihr Gesicht Unglauben, dann Verwirrung, bis ihr letztendlich dämmerte, was Neji als letztes gesagt hatte. Nach dieser Erleuchtung wurde Hinata tief rot im Gesicht, gleichzeitig strahlte sie von einem Ohr zum nächsten. „Glaubst du wirklich?“ „Ja, ich denke doch.“ Sofort wurde ihr strahlendes Lächeln noch breiter und glücklicher. Neji konnte bei so viel Freunde und Glück nicht anders. Er lächelte seine Cousine an und freute sich ungemein für sie. Allerdings würde er wohl einmal ein Wörtchen mit Naruto wechseln müssen. Im Gegensatz zu ihm sollte Hinata eine problemfreie, glückliche Beziehung führen können. Eine Sache beschäftigte Neji seit heute Nachmittag jedoch. „Wie genau kommen andere jetzt aber auf die Idee, dass du etwas mit Kiba haben könntest?“  „Ich weiß nicht. Das ist vollkommen absurd. Wir…“ Abrupt hielt Hinata inne. Verstehen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Anscheinend hatte sie herausgefunden wieso. „Kiba hat mir doch schon immer neue Tricks und Techniken von sich und Akamaru gezeigt.“ Zustimmend nickte Neji, während seine Cousine mit ihrer Erklärung begann. „Vor ein paar Monaten hatte Akamaru eine andere Ninjahündin gedeckt, damit mehr Nachwuchs vorhanden ist. Von dem Wurf hat Kiba einen kleinen Welpen bekommen, den er jetzt mit Akamaru trainiert. Ich schaue immer zu. Der kleine Welpe ist wirklich süß! Und er sieht genauso aus wie Akamaru früher!“ Verstehend nickte Neji. Kiba konnte man wohl mit Fug und Recht als Hinatas besten Freund bezeichnen. Da war es kaum zu verwundern, dass die Zwei viel Zeit miteinander verbrachten. Vor allem mit einem solch triftigen Grund. „Und Tenten hat dir das erzählt?“ erkundigte sich Hinata nun bei ihrem Cousin. Zur Antwort nickte Neji lediglich, was Hinata ein kleines, kaum sichtbares Augenrollen entlockte. „Das heißt, sie redet wieder mit dir“, ergänzte Hinata, in der Hoffnung mehr Informationen zu erhalten. Neji, der genau wusste worauf hinaus Hinata wollte, spielte mit und antwortete ihr. Immerhin war er froh darüber, dass seine Freundschaft mit Tenten wieder aufblühte. Und so erzählte er Hinata von den letzten zwei Tagen. Selbstverständlich ließ er seine Probleme mit Sakura aus. Als Hinata noch einmal versuchte das Thema Sakura anzusprechen, lenkte Neji gekonnt ab und brachte Naruto wieder ins Spiel. Eine Weile redeten sie noch darüber, wann und wie Naruto wohl um ein Date bitten würde. Neji selbst hatte nicht geglaubt, dass er einmal ein solch weibisches Thema erörtern würde. Dennoch war er für eine solche Ablenkung dankbar. Irgendwann jedoch wurde es spät. Nejis Magen knurrte bereits seit einiger Zeit. Ein Blick auf die Uhr zeigte Neji, dass es bereits 21:17 Uhr war. Es wurde Zeit, dass er sich etwas zu essen machte und anschließend sich seinen Problemen stellte. Außer Sakura schlief bereits, dachte sich Neji, während er das Zimmer seiner Cousine verließ und in die Küche ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)