Diesem Einen will ich #Follow von Virdra-sama (Was macht der Zwergenkönig in meinem Onlinegame?) ================================================================================ Kapitel 73: 73. Fesselspielchen, Kosenamen und Wahrheiten --------------------------------------------------------- Ob es nun die Übermüdung oder die Anstrengung der vergangenen Tage war. Es zog mir fast buchstäblich den Boden unter den Füßen weg, als ich immer noch mit weit aufgerissenem Mund die offensichtliche Transportkutsche vor meinem alten Wohnhaus musterte, die zu allem Überfluss den morgendlichen Pendlerverkehr ein wenig behinderte. Was die Autofahrer, die daran vorbei wollten, mit eindeutigem Hupen und gebrüllten Beschimpfungen bestätigten. Doch störte das Ganze weder die Ponys, die für meine Begriff doch ungewöhnlich still standen, noch die Zwerge, die sich hinter meinem Rücken vorbei drängten, um eine Kiste nach der anderen auf die relativ große hölzerne Ladefläche zu packen. Ich war unterdessen wie zur Salzsäule erstarrt und bemerkte fast gar nicht, wie mir Kili mit einem breiten Grinsen die Kiste abnahm, die ich sowieso beinahe fallen gelassen hätte. Thorin blieb derweilen bei mir stehen und hielt mich weiterhin an den Schultern fest. Wohl mehr aus Sorge, ich könne im nächsten Moment tatsächlich umfallen. Denn ich hatte irgendwie ein recht schwaches Gefühl in meinen Beinen, das dementsprechend nicht von ungefähr kam. Schließlich hatte ich derartige Umzugshilfe an diesem Morgen überhaupt nicht erwartet. Da musste ich einmal mehr neidlos anerkennen, dass der Zwergenkönig mir mal wieder einen ordentlichen Schritt voraus war. Doch warf die ganze Sache auch einige Fragen auf, die ich irgendwie versuchte in meinen erschöpften Gedanken zu sortieren. Allerdings führte meine Zunge aufgrund spontaner Überforderung ein reges Eigenleben, weshalb ich nur vereinzelt Worte hervor stieß. "Was? Wie? Woher? Warum?", stammelte ich und drehte wie ein Zombie meinen Kopf in seine Richtung, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Er wand nun ebenso den Kopf in meine Richtung, da er zunächst seinen Männern Befehle zu gerufen hatte, wie sie die Kisten am besten stapeln sollten, ehe er mir mit einen reichlich verächtlichen Schmunzeln in die Augen sah. "Ich hatte dir doch in meinem Brief geschrieben, dass ich ein wenig aufgehalten wurde. Nun, da ist das Ergebnis", meinte er schlicht und deutete unnötigerweise wieder auf den Wagen. "Ja. Schon. Aber. Woher wusstest du..?", begann ich, doch er unterbrach mich mit einem kurzen, missbilligend klingenden Zungenschnalzer, den man eigentlich nur verwendete, wenn man kleinen Kindern versuchte zu sagen, dass sie etwas unanständiges machten. "Was denkst du, Cuna? Natürlich von Bofur. Er hat mir, nach seiner Rückkehr alles ausgerichtet und mir erklärt, was auf diesem eigenartigen Markt so vorgefallen ist. Auch, dass die Waren, die du angepriesen hast, nicht gerade von besonders hohem Wert waren. Aber um ehrlich zu sein, war ich mir schon nach meinem Aufbruch nicht sicher, ob du in der Lage wärst, das Ganze hier alleine zu schaffen. Und wie ich feststellen musste, lag ich mit meiner Vermutung gar nicht mal so falsch", antwortete er ein bisschen überheblich, woraufhin ich ihm einen ziemlich angesäuerten Blick schenkte. Natürlich. Was hätte ich auch anderes von ihm erwarten können, als die Tatsache, dass er mir nicht zutraute etwas von selbst zu schaffen. Gut, es stimmte in diesem Fall. Aber trotzdem war es nicht gerade nett von ihm mich derartig vorzuführen, was ihm durchaus mit dieser Aktion gelungen war und ich ins besondere auch noch neidlos anerkennen musste, dass er mich damit buchstäblich sprachlos gemacht hatte. Dennoch konnte ich mir ein kurzes gemurmeltes: "Mistkerl." nicht verkneifen. Genauso wie einen leichten Rempler mit dem Ellenbogen gegen seine Rippen. Was ihm aber eher wenig auszumachen und stattdessen dafür sorgte, dass er kurz lachte, während ich mich von ihm los riss und grummelnd half, die weiteren Kisten und Kartons aufzuladen. Nicht nur, damit es schneller voran ging, sondern auch um aufzupassen, dass sie nicht irgendetwas unachtsam herum warfen, das zufällig hätte kaputt gehen können. Wie zum Beispiel meinen relativ großen Flachbildfernseher. "DWALIN! NORI! NICHT!", rief ich, als diese gerade dabei waren genau das zu tun, was man mit einem Fernseher unter keinen Umständen tun sollte, nämlich werfen. "Warum? Was ist denn?", fragte Nori und hielt das Gerät gerade noch fest, als ich auf sie zu stapfte. "Geht etwas sorgsamer damit um. Das Ding ist kein Hobbitgeschirr und war verdammt teuer", erklärte ich woraufhin Dwalin allerdings skeptisch eine Augenbraue in die kahle Stirn schob. "Wie viel kann denn so ein ungewöhnlich schwarzes Gemälde schon sein? Und vor allem, warum hängst du dir ausgerechnet so was an die Wand, Weibstück", fragte er kopfschüttelnd. Ich seufzte nur auf und entsann mich dann, dass es in Mittelerde wohl keine Fernsehgeräte gab, weshalb sie das auch nicht kennen konnten. So musste ich mich wohl oder übel wieder in Erklärungen stürzen, die zumindest halbwegs verständlich für die Zwerge waren. "Also, zunächst mal ist das kein Gemälde, sondern ein Gerät mit dem ich mir Bildergeschichten ansehen kann oder eben Aufnahmen von entfernten Orten. Quasi so was wie ein Palantir, nur eben ohne die Möglichkeit mit anderen zu kommunizieren, die auch so etwas haben. Wobei es das inzwischen ja auch gibt und man allerdings noch ein paar weitere Gerätschaften für braucht bis das Funktioniert. Aber fragt mich nicht welche und wie", sagte ich so knapp es eben ging und die Beiden tauschten irritierte Blicken, bevor sie einfach nickten und das Gerät nun weitaus vorsichtiger behandelten. Auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass sie lediglich dachten, Vorsicht mit Cunas Sachen, sonst gibt es ärger mit dem König, der wenig später mit zwei Kisten an mir vorbei kam und diese ebenfalls auf dem Wagen abstellte. "Ich hoffe, das war bald alles. Oder besitzt du noch mehr Dinge?", fragte er mich geraume Zeit später, als er an mir vorbei kam um eine weitere aus dem Flur zu holen. "Nein. Leider ist das, was oben ist noch nicht alles. Ich hab noch ein paar Kleinigkeiten im Keller stehen. Aber das ist nicht der Rede wert. Nur der Trockner und die Waschmaschine", sagte ich ein wenig unbedacht, woraufhin er etwas die Augenbrauen hob. "Was soll denn das bitte sein?", fragte er mit einem reichlich verständnislosen Blick. "Das sind Hilfsmittel, mit denen ich meine Wäsche sauber machen und danach trocknen kann, ohne lange darauf zu warten", erwiderte ich gestresst und stemmte gleich zwei Kartons auf einmal hoch. "Meinst du nicht, dass das jemand anderes tragen sollte?", hakte er nach und musterte mich zweifelnd, wie ich mich ein bisschen abmühte. "Seh ich wie eine schwache Frau aus oder was?", entgegnete ich ziemlich barsch ohne ihn anzusehen und stapfte unversehens nach draußen. Dort angekommen wollte mir Bofur gerade die Sachen abnehmen die ich trug. "Komm. Ich helfe dir. Das sieht verdammt schwer aus", meinte er und griff schon unter die Pappe. Ich entzog mich allerdings diesem Griff mit den Worten: "Lass mal. Das geht schon. Die sind leicht." Dabei stimmte das nicht wirklich, sie hatten schon ein ordentliches Gewicht, was mich ziemlich ins Schwitzen brachte, da ich dort mein Sammelsurium an Büchern eingeparkt hatte. Aber aufgrund von Thorins mehr als abwertendem Kommentar, dass ich in seinen Augen nichts alleine schaffte, wollte ich mir nicht die Blöße geben auch beim Arbeiten als schwache Frau da zu stehen. Schließlich hatte ich immer noch einen gewissen Funken Stolz und dementsprechend auch den Ehrgeiz mich davon eher anstacheln zu lassen, als die Flinte ins Korn zu werfen und entmutigt aufzugeben. Doch rächte sich mein falscher Stolz wenig später, als ich versuchte die Kartons mit einem Ruck auf den Wagen zu wuchten. Wobei ich unglücklicherweise an einem Holzbalken hängen blieb, das Gleichgewicht verlor und mit meinem gesamten Gepäck nach hinten umfiel. Das Gewicht, der ganzen Bücher presste mir umgehend sämtliche Luft aus den Lungen und ich meinte sogar die Engel im Himmel Pfeifen zu hören, so heftig war der Aufprall meines armen Rückens auf dem gepflasterten Bürgersteig. Reihum brachen bestürzte und panische Schreie aus, während ich hilflos wie ein Maikäfer mit den Füßen und den Armen herum strampelte, um mich von meiner Last zu befreien. "In Durins Namen! Cuna! Ist dir was passiert?!", rief Bofur hastig und kniete sich zu mir runter, um mich von dem Gewicht zu erlösen. "Mir. Gehts. Gut", erwiderte ich nur keuchend, als der Erste aus meiner Brustregion verschwunden war, sodass ich freier Atmen konnte. Der Nächste wurde von Ori entfernt, der mich ebenso besorgt musterte wie alle zwölf Augenpaare, die herbei gestürzt waren, als ich so unversehens umkippte. Wenig später preschte allerdings noch ein dreizehntes Paar durch die Reihen seiner Leute und schob diese grob beiseite, um sich zu mir zu knien. In seiner Miene spiegelte sich eine Mischung aus Besorgnis aber auch eiskalter Genugtuung wieder. "So viel zur 'Schwachen Frau' ", meinte er schlicht, fasste mich einmal hinter meinen Schultern und dann unter den Knien. Danach stemmte er mich mit Leichtigkeit hoch und schaute mir vorwurfsvoll ins Gesicht. Ich erwiderte dies nur mit unschuldiger Miene, die er mir allerdings nicht aufkaufen wollte. "Du rührst heute keinen Finger mehr", erklärte er kurz angebunden und trug mich unterdessen in Richtung des kleinen Ladengeschäftes, dass sich unten im Wohnhaus befand und eine sehr niedrige Schaufensterbank besaß. "Hey! Das war nur ein kleiner Unfall. Es geht mir gut, Thorin. Lass mich runter. Ich kann weiter arbeiten", protestierte ich, woraufhin ich mir allerdings einen seiner sehr harten, wütenden Blicke anfing, die er stets verwendete, um alle möglichen Leute einzuschüchtern. "Ich sagte, du rührst heute keinen Finger mehr. Meine Männer und ich erledigen den Rest. Falls du es doch versuchst, werde ich dich persönlich Fesseln und zwischen deine ganze Habe auf dem Wagen stecken. Verstanden?", fauchte er gefährlich leise und setzte mich trotz seinem leicht aufgebrachtem Wesen behutsam auf der Fensterbank ab. Ich seufzte und verdrehte genervt die Augen. "Ernsthaft jetzt?", hakte ich beleidigt nach und verschränkte die Arme vor der Brust. "Willst du es unbedingt darauf anlegen?", fragte er mit leichtem verärgertem Knurren in der Stimme und seine eisblauen Augen bekamen wieder diesen sehr stechenden Ausdruck, als wären sie zu kalten Speeren mutiert. "Vielleicht. Die Aussicht auf kleine Fesselspielchen mit dir kling für mich nach den ganzen Wochen äußerst verlockend", erwiderte ich mit einem sehr frechen Grinsen. Dem Zwergenkönig klappte binnen Sekunden der Mund auf und zu. So viel Dreistigkeit, wie ich damit gerade an den Tag legte, war selbst ihm noch nicht unter gekommen. Wobei ich allerdings kurz drauf feststellen musste, dass er meine eindeutig zweideutigen Worte offenbar in den falschen Hals bekommen hatte. "Dwalin", blaffte er kurz nach hinten. Dieser setzte sich umgehend in Bewegung und eilte zu seinem König. "Was ist?", fragte er worauf hin ihm Thorin allerdings in Khuzdul antwortete. Dwalin sah einmal zu mir, dann wieder zu ihm und auf seinem Gesicht trat ein sehr finsteres und vergnügliches Grinsen. Schließlich verschwand er kurz in Richtung Kutschbock, um da herum zu wühlen. "Was wird denn das jetzt?", fragte ich irritiert und sprang schon wieder auf die Beine. Gerade als ich sah, wie der Zwerg mit der Glatze ein schweres, aufgewickeltes Tau hervor zog. Ich schüttelte nur ungläubig den Kopf und hob abwehrend die Hände, als dieser damit auf mich zu kam. "Hey! Mo-mo-moment mal", rief ich empört aus und wollte schon die Flucht antreten, doch leider vergaß ich dabei, wie jedes mal, dass Thorin, wenn er wollte, ungemein schnell sein konnte. Denn schon hatte er mich eingefangen, noch bevor ich überhaupt einen Meter weit gekommen war und hielt mich nun in seinem eisernen Klammergriff von hinten fest. "Nein. Nein! Thorin! Hör auf. Lass mich los!", schimpfte ich doch er lachte mir nur gehässig ins Ohr, während Dwalin es schaffte des Tau mit Leichtigkeit um meinen Körper und die Beine zu wickeln, und dieses dann fest zu zurren. Danach warf mich der Zwergenkönig, wie einen zeternden Kartoffelsack über seine inzwischen wieder verheilte Schulter und meinte: "Das geschieht alles nur zu deinem Besten." "Jaja. Zu meinem Besten. Kaum war der Herr Eichenschild mal ein paar Wochen wieder in der Heimat, schon benimmt er sich wieder, wie Rambo im Altenheim!", knurrte ich ihn beleidigt an, während er sich gekonnt zum Wagen umdrehte und mich an seine beiden Neffen weiter reichte, die lachend oben auf der Ladefläche standen. "Setzt sie irgendwo ab, wo sie nicht verletzt werden kann", meinte der kleine, dunkelhaarige Mann und schaute mir noch einmal mit einen genug tuendem Nicken ins Gesicht, bevor er seinen Männern befahl weiter zu arbeiten. "Das ist nicht Fair! Macht mich wieder los!", protestierte ich weiterhin, doch es blieb ungehört. Fili und Kili amüsierten sich köstlich, als sie mich einfach zwischen meinen Sofakissen absetzten, die bereits oben waren und mir bei dieser Gelegenheit fast spöttisch den Kopf streichelten. "Mach dir nichts draus, Schwesterchen. Du solltest Thorin beim nächsten Mal nicht provozieren. Eigentlich müsstest du ja inzwischen wissen, dass er seinen Worten gerne Taten folgen lässt", meinte Fili und lächelte mich versöhnlich an. Ich schnaubte nur kurz und setzte ein beleidigte Schnute auf, als hätte ich gerade in eine fette Zitrone gebissen. "Dann soll mir dein werter Onkel mal erklären, wie ihr in den Keller kommen wollt, wenn ich hier gefesselt sitze", sagte ich sehr laut, sodass der hinterhältige Mistkerl es auch ja hörte, wo er aus dem Hausflur wieder kam. "Sag mir einfach wo dieser ist und wo ich die Gegenstände finde, die du dort verwahrst. Ich werde schon aufschließen", meinte er als er in Sichtweite war. Ich hob nur ungläubig eine Augenbraue. "Wie denn, ohne Schlüssel?", fragte ich und hoffte schon ihm damit bewegen zu können mich los binden zu lassen. Doch binnen kurzer Zeit machte er mir sie zu nichte, indem er mit einem sehr finsteren und heimtückischen Grinsen seine linke Hand hob, an deren Mittelfinger mein kompletter Schlüsselsatz, samt dem Schäfchenanhänger klimperte. "Was?! Wie hast du... ? Woher hast du...?", quietschte ich empört und er schmunzelte wieder. "Er steckte noch in der Tür. Du bist heute sehr unachtsam, Weib. Also, sag schon wo ich die Sachen finden kann. Damit wir endlich los fahren können", meinte er in einem ernsten, aber doch reichlich amüsierten Tonfall. "Ich sag es dir. Wenn du mich los binden lässt", meinte ich und versuchte dabei eine unschuldige Miene aufzusetzen. "Das hättest du wohl gerne. Nein. Du bleibst so lange gefesselt, bis wir in unserem neuen zuhause sind. Wenn du aber unbedingt mit mir verhandeln willst, dann sage ich dir, wenn du mir nichts sagst, lasse ich diese Sachen einfach hier", erwiderte er und klimperte weiter fröhlich mit meinem Schlüsselbund herum. "Dann lass du dir gesagt sein, HERR Eichenschild, dass du dann heute Nacht auf dem Sofa schlafen darfst!", konterte ich doch er schüttelte nur den Kopf. "Damit kann ich leben. Ein Tag mehr oder weniger, was macht das schon", schnaubte er verächtlich. "Gut. Wenn du damit leben kannst dann. Ja, ich habs. Kein Rumgefummel und erst recht keinen Sex bis nach der Hochzeit", entgegnete ich so laut, dass selbst die beiden Jungs, die immer noch neben mir standen knall rote Wangen bekamen und selbst der Zwergenkönig große mühe hatte seine Gesichtsfarbe zu beherrschen. Hinter Thorin schoben sich unterdessen Dori und Gloin vorbei, die merkwürdiger weise sehr laut zu pfeifen begannen, was wohl unbeteiligt klingen sollte. Doch erkannte ich es sehr deutlich an ihren halb verdeckten Gesichtern, dass sie es klar und deutlich gehört hatten. "Und wenn schon. Ich habe es fast dreihundert Jahre geschafft, ohne diesen Kram auszukommen. Und wenn du weiter versuchst mir zu drohen, dann laden meine Männer und ich die ganzen Sachen einschließlich dir wieder vom Wagen und du darfst sie ohne Hilfe tragen, während wir mit dem Wagen voraus fahren. Dann bekommst du genau das, was du wolltest", meinte er schließlich und sah nicht nur beschämt, sondern unglaublich wütend aus, da ich ihn offensichtlich vor der ganzen Truppe versucht hatte, lächerlich zu machen. Ich schluckte etwas und dachte angestrengt nach. Na, so hatte ich mir unser Wiedersehen eigentlich nicht vorgestellt. Vor allem nicht, dass ich gefesselt auf dem Wagen säße und er mich dabei böse an funkelte. Seufzend ließ ich den Kopf sinken, nachdem wir einen unserer Anstarrwettbewerbe begonnen hatten, der dieses Mal in einem eher peinlich berührten Schweigen geführt wurde und murmelte dann reuevoll: "Die Kellertür ist ganz hinten durch im Erdgeschoss. Genau unter der Treppe. Kann man nicht verfehlen. Die Sachen stehen im ersten Raum links von der Treppe und dann an der rechten Wand des Raumes. Die sind schon alle abmontiert. Heißt die können so weg genommen werden. Sind zwei weiße, viereckige, recht hohe Dinger." Das Nächste was ich von ihm hörte war ein erleichtertes Aufatmen und ein: "Warum nicht gleich so." Dann verschwand er mit Bofur, Dwalin und Nori wieder im Haus, welche wenig später mit den gewünschten Gerätschaften auftauchten und diese als letztes auf den Wagen spannten. Die anderen Zwerge hatten es sich inzwischen schon auf dem Kutschbock oder dem restlichen Wagen zwischen meinen Sachen so gut es ging bequem gemacht. Thorin stieg als Letzter auf und hockte sich direkt neben mich. "Du sagst uns wo wir lang fahren müssen", meinte er schlicht und legte mir behutsam seinen kräftigen Arm um die Schulter. Ich seufzte noch einmal und erklärte dann relativ laut den Weg zum Zielort: "Erst mal der Straße folgen. Und dann passt auf, oben angekommen ist ein sogenannter Kreisel. Da müsst ihr rechts herum fahren und die zweite Ausfahrt nehmen. Danach noch weiter gradeaus, bis ihr auf der rechten Seite einen steilen Berg erreicht. Da müssen wir hoch. Aber passt auf, der ist ziemlich uneben. Wenn wir oben sind müssen wir den ersten linken Weg nehmen, danach gehts noch mal links und dann sind wir auch schon da." "Hast du gehört, Balin?", fragte Thorin über die seine Schulter hinweg nach vorne. "Klar und deutlich", sagte der alte Zwerg. "Gut. Dann lass uns fahren", befahl der Zwergenkönig und schon setzte sich unser zwergischer Schwertransport wackelnd in Bewegung. Die Fahrt verlief erstaunlich glatt und problemlos. Auch wenn ich gerade an dem steilen Berghang die Befürchtung hatte, die armen Ponys würden jeden Moment kollabieren oder durchgehen, wenn ein verrückter Autofahrer wild hupend an uns vorbei bretterte. Thorin machte es sich unterdessen neben mir etwas bequemer und zog mich näher an sich heran. Ich schnaubte nur einmal kurz, als er ganz behutsam sein Gesicht in meinem Haupthaar vergrub, um mir sanft den Kopf zu küssen. "Immer noch eingeschnappt, Cuna?", murmelte er leise und belustigt. Wieder schnaubte ich und hätte mir besser auf die Zunge gebissen, denn das was ich als nächstes zu ihm sagte, war alles andere als nett. "Schatz, du bist ein Arschloch", grollte ich und erkannte dann erst meinen schweren verbalen Ausrutscher. Nur war ich aufgrund gefesselter Umstände nicht in der Lage mir die Hand vor den Mund zu schlagen. "Wie hast du mich gerade genannt?", fragte er ein bisschen erschrocken und gleichzeitig empört. "Ähm. Ich. Ach tut mir leid, Thorin. Ich hab letzte Nacht nicht geschlafen und bin verdammt gereizt", seufzte ich, doch ließ sich der Zwergenkönig nicht auf meine Entschuldigung ein. "Noch mal. Wie hast du mich gerade genannt?", hakte er sehr grantig nach. "Ahm... Arschloch?", nuschelte ich gerade so verständlich, dass nur er es hören konnte. "Das hab ich nicht gemeint. Ich weiß, dass ich so etwas bin. Ich meine das andere Wort davor", sagte er ruhig. "Du meinst 'ein'?", erwiderte ich mit einem verschmitzten Lächeln. "Cuna...", raunte er nun etwas ungeduldiger. "Nein, das habe ich nicht gesagt", meinte ich und hörte dabei zufällig hinter ein paar Kisten Kili und Fili sehr leise kichern, die wohl gespannt unserem Gespräch lauschten. "Das erste Wort, was du zu mir gesagt hast, Cuna", knurrte er mir energisch in Ohr. "Ach so. Du meinst Schatz. Was ist damit?", fragte ich etwas verwirrt. "Warum hast du mich gerade so genannt?", hakte er nach einem lang gezogenem Seufzer nach. "Na. Weil man das bei uns so macht. Also, wenn man einen Partner hat, gibt man diesem einen Kosenamen. So wie eben Schatz, Spatzi, Mausi, Bärchen oder mein absoluter lieblings- horror- Kosename, Schatzimausibumsibärchen", erklärte ich ausführlich, woraufhin nicht nur Kili und Fili hinter den Kisten brüllten vor lachen, sondern auch der Rest der Truppe gleich mit. Der Einzige, der dies nicht so lustig fand, war der Zwergenkönig selbst, der mir sehr deutlich und mahnend ins Ohr knurrte: "Wehe dir, du nennst mich nur ein einziges Mal so. Dann überlege ich mir, ob es nicht ratsamer wäre dir die Zunge heraus zu schneiden und erst wieder zur Heirat anzunähen." Ich musste ein bisschen Kichern, als ich beim herüber schielen bemerkte, dass auf seinen Wangen wieder ein leicht rosaner Schimmer aufgetreten war, der allerdings weit von Ärger entfernt war. Irgendwie tat es schon gut ihn ein bisschen zu ärgern, aber wollte ich es an diesem Tag nicht noch weiter voran treiben und murmelte versöhnlich, während sich seine Männer immer noch schüttelten vor Lachen. "Mach dir keine Sorgen. So werde ich dich nie nennen. Ich mag das Wort ja selbst nicht", erklärte ich ihm und legte meinen Kopf leicht an seine kräftige Schulter. "Das will ich auch um deinetwillen hoffen. Aber erkläre mir doch bitte, was diese 'Kosenamen' für einen Sinn beinhalten", sagte er mit einem leichten Schnauben und ließ nun seinen Kopf gegen meinen sinken. "Nun ja. Damit zeigen die Leute meiner Welt eben, dass sie sich gern haben und das der Andere ihm sehr viel bedeutet. Daher verwenden das viele auch in der Öffentlichkeit. Was manchmal für ziemliche Verwirrung sorgt. Denn viele nennen ihren Partner einfach nur 'Schatz'. Das ist kurz und beschreibt einfach etwas Wertvolles", erklärte ich ihm ruhig, während wir oben angekommen waren und es um die nächste Ecke ging. "Also. Das heißt, dass ich dir genauso viel bedeute, wie ein Schatz aus purem Gold. Habe ich das richtig verstanden?", hakte er neugierig nach und in seiner Stimme lag nun wieder etwas mehr Entspannung. "Oh, glaub mir. Du bist für mich weit mehr wert, als alles Gold der Welt. So gesehen unersetzlich", meinte ich verlegen schmunzelnd. "Dann sollst du auch nicht missen, was ich dir zu Teil werden lasse", sagte er schlicht und schob mir seine andere Hand unter das Kinn, um dieses etwas hoch zu drücken und zur Seite zu schieben, damit ich ihn ansehen musste. Er lächelte ganz bedächtig und näherte sich vorsichtig meinen Gesicht, bevor er mir unversehens einen seiner zärtlichen und gleichzeitig brennenden Küsse auf die Lippen presste. Ich keuchte ein wenig und schloss die Augen. Er hatte wirklich nicht ganz unrecht. Gerade das hatte ich am meisten von ihm vermisst. Diese kurzen, innigen Berührungen zwischen uns beiden, die für so viele Paare irgendwann zur Selbstverständlichkeit wurden, und sicher bald auch bei uns. Doch bis dahin genoss ich einfach nur das Gefühl dieser noch relativ jungen, ungezwungenen und befreienden Liebe, die ich in diesem kleinen Mann gefunden hatte. Und er tat es mir gleich, indem er nun die Hand von meinem Kinn nahm, mich mit dieser umschlang und fest an sich drückte. Doch leider währte dieser sagenhafte Moment mit diesem unglaublichen, kleinen Mann nicht lange. Denn schon wand sich Balin mit lauter Stimme an uns und sorgte dafür, dass Thorin sich mit einem leicht gefrusteten Brummen wieder von mir löste. "Ich glaube, wir sind gleich da!", meinte er und ich versuchte in meiner Seilkonstruktion ein bisschen aufrechter zu sitzen, damit ich etwas sehen konnte. Was eigentlich Unsinn war, denn der riesige, weiße Plattenbau ragte bereits einige Meter, fast schon bedrohlich, über unseren Köpfen auf, als wir unter einer Reihe dicht mit Bäumen überwachsener Parkplätze entlang fuhren. "Ja. Das ist es. Haltet vorne vor der Tür", meinte ich und hörte im selben Moment die kleinen bärtigen Männer vor Erstaunen und Unbehagen aufkeuchen. "Das ist es? Wirklich?", fragte Fili, dessen blonder Haarschopf hinter den Kisten auftauchte und gleich gefolgt von Kili wieder bedeckt wurde. "Ja. Das ist es", wiederholte ich mit einem sehr deutlich verbittertem Unterton. "Das ist der sonderbarste Palast, den ich je zu Gesicht bekommen habe", kam es von Oin, der irgendwo ganz hinten auf der Ladefläche sitzen musste. "Das. Ähm. Ist kein Palast. Das ist ein Wohnhaus mit mehr als hundert Einzelwohnungen", erklärte ich knapp, während sich der Zwergenkönig nun daran machte mich endlich aus meinem geflochtenen Kokon zu befreien. "Dann werden wir ja genug platz für alle haben", meinte der Zwerg mit der Mütze optimistisch vom Kutschbock aus, wo er neben seinem Bruder und Balin saß. "Wohl eher nicht Bofur", meinte ich, als der Wagen vor dem nicht gerade einladenden gläsernen Portal stehen blieb. Nach und nach stiegen wir nun von unserem skurrilen Transportmittel ab, wobei mir Thorin natürlich die Hand reichte, damit ich nicht stolperte. Es wäre zwar nicht nötig gewesen, da ich auch locker hätte runter hopsen können, doch ich beschloss mich an diesem Tag nicht weiter mit ihm zu streiten. Erst recht, da das Schlimmste eigentlich noch bevor stand. Nämlich meine Wohnung. "Thorin? Gibst du mir bitte meinen Schlüsselbund wieder, damit ich uns aufschließen kann?", fragte ich freundlich und er zog diesen aus seiner Leinenhose, mit einen sehr versonnenen Grinsen und den Worten: "Liebend gern. Mein Arkensteinchen." "WAS?!", platzte mir unwillkürlich aus dem Mund und schon gab es erneutes Gelächter unter den Männern, sodass mir der Kopf knall rot anlief. Das war dann wohl die Rache für Schatzimausibumsibärchen, dachte ich. Und so wie er mich angrinste und die Arme vor seiner breiten Brust verschränkte, bestätigte er das auch noch wortlos. Ich schüttelte nur heftig den Kopf und wand mich dann mit einem Räuspern von ihm ab, um zur Tür zu schreiten. Allerdings konnte ich mir ein kleines Kichern nicht verkneifen. Denn eigentlich fand ich diesen Namen doch sehr putzig. Trotzdem hieß es erst einmal, beiseite mit den Albernheiten. Ich musste die Männer auf die erste Hürde vorbereiten, die wir zu nehmen hatten und eine der wichtigsten Fragen überhaupt beantworten. Treppe oder Fahrstuhl. Wobei ich bei letzterem durchaus schwere bedenken hatte. Sicher, es befanden sich zwei Stück im Haus und es wäre auch weitaus leichter die Sachen da rein zu stecken und hoch fahren zu lassen. Allerdings käme es sehr schlecht, wenn einer der Zwerge mit darin sein würde und das Ding auf halber Fahrt stecken bliebe. Außerdem gab es da noch eine andere Befürchtung. Nämlich, dass sich einer der hiesigen Hausbewohner einmal gemächlich in einer von den fahrenden Kammern erleichtert haben könnte. Und damit machte ich wirklich keine Scherze. Denn mir hatte schon einmal eine Bekannte, die bei einem gut laufenden Pizzabringdienst arbeitete gesagt, dass sie des öfteren in diesen Dingern allerlei menschlichen Unrat vorgefunden hatte. Manchmal sogar mit dem betreffenden Mensch darin, weshalb sie selbst in den zwölften Stock zu Fuß gelaufen war. Daher traute ich mich auch nicht wirklich hinein. Schon deswegen, weil es bereits unten in der Eingangshalle sehr unangenehm nach einen starken Putzmittel roch, was meine Vermutungen nur umso mehr bestätigte. Also doch Treppe laufen. Und das auch noch bis in den achten Stock. Die Zwerge würden sich sicherlich herzlichst bei mir für diesen heftigen Gewaltmarsch hoch und runter bedanken, wenn sie fertig waren. Doch zunächst einmal stach ihnen ebenso wie mir, der absolut ätzende Putzmittelgeruch in die Nasen, weshalb sie der Reihe nach fluchten, als sie mir folgten. "Oh. Bei Durins Bart. Was ist das für ein widerlicher Gestank?", keuchte Bofur, der fast schon hustete. "Wenn ich lügen müsste, würde ich sagen, das ist ein Trollhort. Aber eigentlich ist es nur die Eingangshalle", meinte ich und drehte mich zu den Herren um, die alle die Gesichter verzogen. "Hör lieber auf derartige Späßchen mit uns zu treiben und weise uns lieber den Weg zu deinen neuen Gemächern. Ich mag nicht lange hier unten verweilen", grollte Thorin und schüttelte sich angewidert. Ich seufzte kurz und wand meine Schritte dann in Richtung des Treppenhauses, wo ich die Tür aufstieß und gleich drauf drei Schritte zurück ging, da von dort ein nicht minder heftiger Geruch nach Putzmittel aufstieg. "Boah. Alter. Das Schicksal will mich heute irgendwie verarschen", meinte ich und schüttelte den Kopf. "Was ist denn, Cuna?", fragte Kili und trat etwas näher an das Treppenhaus heran. Aber auch er machte drei Schritte zurück. "Mahal! Gibt es denn keine andere Möglichkeit nach oben?", fragte dieser dann und hustete heftig, wobei er mit der Hand vor seinem Gesicht herum wedelte. "Naja. Es gibt Aufzüge. Aber um ehrlich zu sein habe ich angst, dass da etwas noch viel Schlimmeres drin stecken könnte als dieser Putzmittelgeruch", erklärte ich schulterzuckend. "Wenn du solche Befürchtungen hast, dann nehmen wir die Treppen. Wie weit geht es nach oben?", fragte Thorin und trat mit den anderen näher. "Bis hoch in die achte Etage. Die Nummern stehen an den Wänden", meinte ich und der Zwergenkönig nickte knapp. "Dann geh voran", sagte er sehr angespannt. Ich seufzte noch einmal und machte mich dann todesmutig auf in das kalte Treppenhaus. Sicher, die Stufen waren leichter zu nehmen als in meinem Altbau, doch war hier der Weg deutlich weiter und bereits ab Etage sechs begannen die Herren entnervt zu stöhnen. "Wie weit ist es denn noch?", klagte Bofur von irgendwo aus der Mitte. "Sind gleich da", entgegnete ich und erreichte schon den Absatz zur Acht, wo eine große, giftig grüne Zahl an die Wand gepinselt worden war. Daneben fand sich eine gläserne Tür, die ich öffnete und somit erfrischende Luft von den Außenbalkonen ins Treppenhaus strömte, was die Herren direkt hinter mir erleichtert aufatmen ließ. Nach und nach setzten sie ihre schweren Stiefel aus dem Treppenhaus und sahen sich um. Unter uns stand der Wagen mit den Ponys, den Bombur fleißig bewachte- Wofür er nun wirklich dankbar sein konnte, denn ich wagte zu bezweifeln, dass er es zu Fuß überhaupt bis in den dritten schaffte. "Das ist ganz schön hoch", hörte ich Fili mit verblüffter Stimme sagen, als wir ein Stück gegangen waren. Meine Wohnung lag ganz hinten an der äußersten Ecke des Wohnhauses, weshalb wir natürlich noch etwas brauchten, bis wir angekommen waren. Dann endlich stecke ich den Schlüssel ins Schloss und hob noch einmal andächtig den Kopf zu den kleinen Männern, wobei ich hauptsächlich Thorin mit leicht skeptischem Blick anvisierte. "Was ist? Nun öffne schon", drängte Dori, der seine Kisten wohl nach dem Marsch los werden wollte. "Also. Nur als. Kleine Warnung. Erwartet jetzt keine Luxusvilla. Die Wohnung ist klein", sagte ich, doch schon begannen die Herren von neuen ungeduldig zu drängeln. "Mach einfach auf, Weibstück. Wir werden es ja schon sehen", brummte Dwalin sichtlich gereizt. Ich atmete noch einmal tief durch, schloss die Augen und drehte dann den Schlüssel im Schloss. Zweimal kurz nach links, einem rechts und dann wieder links. Man konnte deutlich die vielen Sicherheitsschlösser aufspringen hören, bevor ich endlich eintreten konnte. Mit geschlossenen Augen und heftig pochendem Herzen machte ich die ersten Schritte ins Apartment, die wenig später vom schweren Stiefelgetrampel der Zwerge buchstäblich übertönt wurden. Doch dieses setzte jäh aus, als ich bereits die gegenüberliegende Wand erreicht hatte, wo sich das Fenster und die Tür zu meinem kleinen Balkon befand, der schon von der Morgensonne beleuchtet wurde. "Das. Ist", hörte ich hinter mir Ori ansetzen, doch er war zunächst der Einzige, der überhaupt zwei Wörter heraus bekam, bevor er auch wieder verstummte. Langsam drehte ich mich um in der stillen Erwartung, gleich den Schrecken in den Gesichtern der Männer zu sehen. Vor allem bei Thorin, der ja von nun an mit mir hier leben wollte oder sollte. Und wie ich erwartet hatte, stand allen der Mund bis zur Unendlichkeit offen, während sie sich ungläubig umsahen und ganz bedächtig über den blank gewienerten PVC-Boden gingen. "Was. Bei Durins Bart?", keuchte Bofur und das nicht nur vor Erschöpfung vom Treppenlaufen. Ich atmete einmal tief durch und zuckte gezwungen lässig mit den Schultern. "Tja. Ähm. Willkommen. In. Meinem neuen Reich?", sagte ich verunsichert und erwischte mich dabei, wie sich ein sehr steifes Lächeln auf mein Gesicht legte. "Deinem neuen Reich?", kam es fast gleichzeitig von Kili und Fili, denen fast die Kisten aus den Händen fielen. "Das. Das ist ein Scherz? Nicht, Cuna? Das. Das kann nicht wahrhaftig dein Ernst sein?", kam es von Thorin, der ungläubig den Kopf schüttelte und mir ein genauso zweifelndes Lächeln schenkte. Genau davor hatte ich mich die ganze Zeit über gefürchtet. Genau vor diesem Gesichtsausdruck, der für mich Segen und Fluch zugleich werden konnte. Je nachdem, wie er die Wahrheit nun verkraftete, die so offensichtlich vor ihm lag. Ich schluckte noch einmal, während ich seine ganze Erscheinung musterte. Er war so erhaben, so stolz und gleichzeitig so unglaublich erschüttert, wie ich ihn bisher noch nie gesehen hatte. Doch ich hatte einfach keine andere Wahl. Ich musste es ihm nun sagen. Und beten, dass es für mich irgendwie gut ausging. So setzte ich sehr zögerlich einen Fuß vor den Anderen, um ihm näher zu kommen, während er mich immer noch ungläubig betrachtete. Langsam senkte ich den Kopf zu Boden und schaute dann mit einem sehr entschuldigendem, sogar leidenden Blick zu ihm auf, bevor ich ihm sein weiteres Schicksal mit stockender Stimme offenbarte. "Nein. Thorin. Das ist. Unser neues. Zuhause." -73. Fesselspielchen, Kosenamen und Wahrheiten / ENDE- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)