Diesem Einen will ich #Follow von Virdra-sama (Was macht der Zwergenkönig in meinem Onlinegame?) ================================================================================ Kapitel 38: 38. Spiel mit dem Feuer ----------------------------------- Die Sonne war schon lange versunken, als Moe und Frodo über die Lautsprecher des "ROZ" verkündeten, dass sich nun alle vor der Bühne versammeln sollten, um die Feuershow zu sehen. Ich selbst hatte zuvor mit den Artisten der Show noch ein wenig geprobt, dass auch ja bei der Nummer mit der Röhre und dem Verschwinden nichts schief gehen konnte. Die ersten zwei Male hatte ich mich unheimlich erschrocken, als unter mir die Platte aufgegangen war und ich in die Tiefe stürzte, um im weichen Schaumstoff zu landen. Natürlich war alles soweit Feuerfest gemacht, damit nicht einfach etwas in Brand geriet. Trotzdem standen überall Feuerlöscher und auch unser altbewährter Feuerwehrschlauch bereit, den die Zeltstadt für solche Gelegenheiten immer auspackte. Bevor es allerdings richtig anfing, mussten wir auf unsere Positionen. Meine war etwas Abseits hinter der Bühne. Von dort aus sahen mich eigentlich auch die Zwerge, die von der Seite kamen. Man hatte mir einen schwarzen Kaputzenumhang aus feuerfestem Stoff angelegt und mir eine ebenso schwarze Maske über das Gesicht gezogen. Oins Verbände hatte ich zuvor fein säuberlich abgelegt, da diese für eine Solche Show wirklich ungeeignet waren. Ohne derartig auffällige Merkmale erkannten mich die Herren natürlich nicht. Irgendwo war das auch gut. So konnte ich lästigen Fragen entgehen und mich in aller ruhe auf das konzentrieren, was ich mir in aller Eile hatte einprägen müssen. Und selbst meine besten Freunde hätten mich so nicht erkannt. Die Einzigen, die von dem Auftritt wussten, waren nur Kili, Fili und Bofur. Und die waren noch vor meiner Maskierung bei mir gewesen, um mir Glück zu wünschen und mich daran zu erinnern, dass ich ja an das Handzeichen denken solle wenn ich Hilfe bräuchte. Doch zunächst musste ich wieder an die genaue Reihenfolge denken, die ich auszuführen hatte. Es war kein wirklich schwerer Ablauf. Wenn ich gerufen wurde, dann sollte ich von Hinten hervor kommen, seitlich die Stufen zur Bühne hoch steigen, auf eine Frage hin antworten, dass ich mich schuldig bekenne und dann in die gläserne Röhre treten. Danach würde alles automatisch ablaufen. Die Tänzer würden etwas herum fuchteln und den "Scheiterhaufen" anzünden, der eigentlich nur ein Becken aus Spiritus war. Die Flammen sollten danach am Glas empor klettern bis ganz oben, dann würden mich Rauchmaschinen einhüllen und die Klappe nach unten aufgehen. Das war für mich schon alles. Alles was danach kam würde eine Frau aus den Reihen der Tänzer übernehmen. Der Einsatz meines Auftrittes würde das Lied "Oh Fortuna" sein. Ein wahrer Klassiker der Musik und exzellent geeignet für solche Shows. Doch zunächst einmal gab es etwas Vorgeplänkel. Sprich, die üblichen warmen Worte bevor es richtig heiß wurde. "So, da jetzt alle anwesend sind, wollen wir dann mal beginnen", hörte ich Moe sagen. Die Zuschauer wurden ruhiger, als Frodo und Moe erst einmal die Gruppe vorstellten. Mit jedem Wort, was sie sagten, wurde ich nervöser. "Liebe Zeltstadt, heute Abend haben wir mal wieder ein besonderes Leckerchen für euch. Die "Mystic Fire Dancer" sind wieder einmal bei uns zu Gast und wollen uns mit ihrer neuen Show und atemberaubenden Kunststücken erfreuen. Doch zunächst möchte der Leiter noch einige Worte bezüglich der Sicherheit an euch richten und wir möchten euch darum bitten aufmerksam zu zu hören", kam es von Frodo. Es brandete kurz Applaus auf, da er offenbar das Mikro weiter gereicht hatte. Der Leiter des Ensembles war genau der junge Mann, welcher mich dazu überredet hatte doch kurzfristig einfach bei seinen Leuten einzuspringen. Nun richtete er sein Wort an die Menge. "Ja, vielen herzlichen Dank, dass wir wieder hier bei euch sein können. Zunächst einmal möchte ich alle Anwesenden darauf hinweisen, dass sie bitte genau da bleiben, wo sie jetzt sind. Das heißt nicht einfach nach Vorne stürmen. Wir arbeiten hier mit Feuer und echten brennbaren Stoffen wie Spiritus, Benzin und anderem Brandbeschleuniger. Die Eltern möchten wir dazu anhalten, die kleineren Kinder bei sich zu behalten, damit keine Unfälle passieren. Diese Show ist verdammt gefährlich und ihr solltet das, was wir hier machen, unter keinen Umständen alleine, und ohne Aufsicht von erfahrenen Leuten zuhause ausprobieren. Ach ja und wir haben kurzfristig eine Änderung in unserer Gruppe vorgenommen. Da eine unserer Tänzerinnen leider wegen privaten Gründen ausfällt, hat sich hier eine junge Dame von der Zeltstadt dazu bereit erklärt, bei einer unserer Nummer das Opfer zu sein. Deshalb auch schon mal ein liebes Dankeschön an Jacky", sagte er im ernsten aber gut gelauntem Ton. Ich zuckte zusammen, als er meinen Namen sagte. Verdammt, wieso musste er ausgerechnet das verraten?! Denn was folgte, war ein überdeutlicher, wütender Aufschrei in der Menge. "NEIN!", drang es voller entsetzen in meine Ohren. Vom wem dieser kam wusste ich genau. Aber es war leider zu spät, um ihm noch zu erklären, was ich hier machte. Nach dem Aufschrei hörte man aber nur noch belustigtes Gekicher. Schließlich gab Moe die Bühne für die Tänzer frei. Zum Auftakt ging es etwas langsamer zu. Die Lichter der Fluter wurden gelöscht, die noch vor kurzem den Platz erhellten. Dann begannen die Ersten mit ihren Kunststücken. Hin und wieder klatschten die Leute, wenn einer der erstaunlicheren Tricks gezeigt wurde, die ich aus meiner Position nicht sehen konnte. Ich musste auf meinen Einsatz warten. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Die Musik wechselte von Klassik, zu Techno, zu Metal und dann wieder zu Klassik. Zwischen drin erhellte sich die Sternenklare Nacht unter dem Schein der Feuerspucker, wenn diese eine Fontaine in den Himmel stießen. Ich trat auf der Stelle und scharrte vor Aufregung mit meinen Lederschuhen im Kies. Nach Scooter mit "Fire" sollte ich an der Reihe sein. Als das Musikstück endete, hörte ich den Tänzer ins Mikro sprechen, der nun meine Nummer verkündete. "Liebes Volk! Die Zeit ist reif, dem Herrn des Feuers ein würdiges Opfer zu bringen! Lasst die Jungfer ein!", brüllte er theatralisch. Das war mein Zeichen. Zögerlich setzten sich meine Beine in Bewegung. Schon setzten die Choräle mit "Oh Fortuna" ein. Ich kam mit wehendem Umhang langsam um die Ecke und wurde von zwei Tänzern, die dort auf mich warteten, an meinen Flanken die Treppe nach oben begleitet. Sie trugen jeweils eine Fackel in den Händen. Ich hielt meinem Kopf gesenkt und blickte auf meine gefalteten Hände vor meiner Brust. So war alles besprochen worden. Vor der Bühne gab der Rest der Tänzer alles, um die Illusion einer Opferdarbringung nachzustellen. Als ich mich mit dem Gesicht zum Publikum stellte, sah ich wie manche gespannt den Atem anhielten und sich die Hände an den Mund legten. Meine Augen suchten die Gruppe von Zwergen und diese fand ich auch. Sie standen ganz vorne und versuchten offensichtlich jemanden davon abzuhalten die Bühne zu stürmen, der sich verzweifelt gegen seine Leute wehrte. Thorin war richtig außer sich. Ich hörte ihn immer wieder aus der Menge rufen: "Cuna! Tu das nicht! Bist du von Sinnen! Komm da runter! Sofort!" Man versuchte ihn verzweifelt zu beruhigen, doch half das Gute zureden der Anderen nur wenig. Ich wollte ihm eigentlich einen entschuldigenden Blick zu werfen, doch war ich mir unsicher, ob er den überhaupt durch meine Maske und das verhangene Gesicht sehen konnte. Doch kurz drauf riss man mir die Kapuze runter und ich schaute stur gerade aus. Eigentlich tat mir das Drama, was sich vor der Bühne abspielte unheimlich leid. Aber ich würde gewiss Zeit finden, das alles noch zu erklären, wenn die Nummer vorbei war. "Jungfer. Ich frage dich im Angesicht aller, die hier anwesend sind. Bekennst du dich schuldig, dem Herrn des Feuers wissentlich entsagt zu haben, um dem Herrn der Wasser hörig zu sein?!", brüllte mir der Tänzer entgegen. Er hielt mir das Mikro unter den Mund und ich schluckte hörbar. Dennoch antwortete ich mit fester, fast gleichgültiger Stimme: "Ich bekenne mich schuldig." "Dann sollst du für deine Untreue brennen, in den Flammen der Hölle!", rief der Tänzer aus. Blitzartig griffen die anderen Tänzer an meinen Flanken meine Arme und drehten mich gespielt brutal vom Publikum weg, um mich die Stufen zu meinem persönlichen Scheiterhaufen hoch zu schleifen. Die Musik nahm an Dramatik zu, während hinter mir ein neuer Aufschrei zu hören war. Doch aufgrund des Lärms auf der Bühne verstand ich nicht genau, was gerufen wurde. Man hielt mich, wie einen Schwerverbrecher in Gewahrsam und führte mich zu der gläsernen Röhre. Zuvor nahm man mir den Umhang ab. Einer der Tänzer murmelte mir noch kurz einmal Anweisungen zu. "Denk dran. Nicht das Glas berühren, das wird unheimlich heiß", sagte er und schob mich dann hinein. Die Tür schloss sich hinter mir und die Geräusche von außen wurden ein wenig dumpfer. So stand ich nun da und schaute zur linken und rechten Bühnenseite, wo sich zwei Herren mit Fackeln positioniert hatten. In den Proben waren diese noch nicht entzündet worden und die Becken nicht mit dem Spiritus gefüllt, der mir nun in die Nase stach. Aber das Ganze würde ja schnell gehen. Also musste ich mich nicht lange dort aufhalten. Als der Tänzer am vorderen Bühnenrand die Arme senkte ließen die beiden an Seiten ihre Fackeln sinken und zwei Spuren von Flammen krochen wie Schlangen in meine Richtung. Das war der Moment in dem ich unheimlich vorsichtig sein musste. Ich blieb stocksteif stehen und versuchte ja keine Seite meines Behälters zu berühren. Nun erreichten die Flammen die Becken um mein Gefängnis und ich fühlte, wie es langsam zu meinen Füßen immer wärmer wurde. Das Feuer kroch nach einem kurzen Aufenthalt in den Becken weiter. Nämlich an meinem Behälter nach oben, der ebenfalls mit einer Art Brennpaste versehen worden war. Es sollte ja immerhin so aussehen, als würde ich tatsächlich verbrennen. Vor und auf der Bühne lief die Show wie in der Probe ab. Bald müssten die Nebelmaschinen anspringen und sich meine Klappe öffnen. Ich schwitzte ein wenig, aufgrund der zunehmenden wärme. Neben dem Geruch von Spiritus und Brennpaste gesellte sich aber plötzlich noch ein Anderer. Nämlich der von verbranntem Gummi und etwas Plastik. Ich sah mich verwirrt zu allen Seiten um, was es denn nun sein könnte. Doch ich konnte nicht wirklich was erkennen. Das flackernde Feuer irritierte mich dafür zu sehr. Hinzu kam, dass die Luft in meinem Behälter anfing zu flimmern. Langsam müsste es aber doch einmal Zeit werden, dass mich die Truppe im Boden verschwinden ließ, dachte ich ungeduldig bei mir. Aber nichts passierte. Es gab keinen künstlichen Rauch und ansonsten rührte sich auch nichts. Ich konnte durch die Flammen nicht einmal mehr sehen, was außerhalb vor sich ging. Das Einzige, was ich bemerkte war, dass die Musik aufgehört hatte zu spielen. Da wurde mir bewusst, dass gerade etwas ganz gewaltig schief ging. Ich versuchte das verabredete Zeichen an Kili, Fili und Bofur zu geben, indem ich die Hand hob und immer wieder auf und ab sprang, in der Hoffnung sie würden mich irgendwo sehen können. Doch sicher war ich mir nicht. Dafür schien mir die Feuerwand viel zu dicht zu sein. Aber ich musste es auf einen Versuch ankommen lassen. Durch mein Hüpfen bewegte sich die Platte etwas unter mir. Nun kam doch etwas Rauch herein. Aber nicht der, den ich noch bei den Proben vor gesetzt bekommen hatte. Nein, dieser stank und biss mir in der Nase und den Augen. Das war kein Künstlicher. Der war echt und wohl dazu noch sehr giftig. Ich versuchte die Luft anzuhalten, um nicht all zu viel von dem Zeug einzuatmen. Aber da dieser auch meine Augen reizte, tränten diese bald so sehr, dass meine Nase verstopfte und ich durch den Mund atmen musste. Dadurch kam noch mehr heiße Luft in meine Lungen, als ohne hin schon und auch mehr von dem Rauch, welcher mich immer häufiger husten ließ. Verflucht nochmal! Wie viel Pech konnte ein Mensch denn noch auf einmal haben?! Und warum hatte nicht schon längst jemand einen Feuerlöscher oder den Schlauch geholt, um mich da raus zu holen?! Langsam bekam ich Panik. Ich wusste nicht was da draußen vor sich ging. Ich merkte nur, dass mir nach und nach die Luft knapp wurde. Der Behälter hatte zwar oben eine große Öffnung, doch so schnell konnte die Hitze nach dort nicht abziehen. Hinzu kam, dass wohl der Rauch ein Gas enthielt, welches dazu führte, dass die Flammen, die am Behälter hoch züngelten, begannen immer wieder hinein zu schlagen. Scheiße! Jetzt wurde ich nicht nur einfach gekocht, sondern auch noch lebendig gegrillt! Und immer noch war keine Rettung in sicht. Irgendwann musste doch mal etwas passieren! Warum war denn niemand in der Lage mich da raus zu holen?! Ich hockte mich auf den Boden und versuchte dem Feuer, das von Oben herein kam, irgendwie zu entgehen. Der Nachteil davon war, dass ich dem giftigen Dampf näher war. Also musste ich mich irgendwann wieder etwas aufrichten. So langsam gingen mir die Ideen aus. Ich wusste nicht, was ich noch tun sollte. Was konnte ich denn überhaupt tun? Ich hatte nichts um mich zu befreien. Ich sprang stattdessen immer wieder auf und ab und versuchte die Platte unter mir auf zu brechen, ohne mir von Oben die Haare abfackeln zu lassen. Doch die klemmte weiterhin. Vermutlich hatte sich das Metall darunter durch die Hitze so ausgedehnt, dass es schlichtweg unmöglich war sie weiter zu öffnen. Verzweifelt schlug ich schließlich an das heiße Glas. Scheiß egal ob es weh tat oder nicht. Solange ich es nur kurz berührte, zog ich mir dort auch keine Verbrennungen zu. Mir war nur Eins wichtig. Ich wollte da raus. So schnell es ging. Am besten Gestern schon. Ich schrie um Hilfe. Oder zumindest versuchte ich es. Doch die erhitzte Luft in meinem Behälter machte mir das Atmen zunehmend schwerer. Ich hatte mehr und mehr das Gefühl die Besinnung zu verlieren, aber ich wollte nicht aufhören zu kämpfen. Ich konnte doch jetzt nicht einfach sterben. Doch nicht so! Nicht unter diesen fatalen Umständen! Nicht wo ich es gerade wieder geschafft hatte mein Herz für einen anderen Mann zu öffnen. Bereit war eine neue Liebe in mein Leben zu lassen. Doch langsam ging mir nicht nur die Luft sondern auch die Kraft aus. Meine Beine zitterten und gaben nach, sodass ich wieder auf den Knien hockte. In diesem Moment reifte in mir dann doch eine bittere Erkenntnis. Es gab keinen Ausweg. Keine Hilfe würde kommen. Es war vorbei. Warum hatte ich mich nur darauf eingelassen? Ich hirnverbranter Vollidiot, schimpfte ich über mich selbst. Da hörte ich ein Knallen an meinem Behälter, welches mich aufschauen ließ. Mit einem mal sah ich Thorin vor mir. Es war als stünde er in mitten all der Flammen und schlug dabei mit einer Decke oder ähnlichem auf das Feuer ein. Ich konnte seine Stimme hören, die mir gedämpft von dem Glas zu rief, das ich weiter kämpfen sollte und nicht einfach aufgeben. Mein Atem setzte immer mehr und mehr aus. Er schaffte es einfach nicht die Flammen zu ersticken. Nicht so. Es musste einen anderen Weg geben. Und den kannte ich zum Glück auch. Ich versuchte mich ein letztes Mal auf die Beine zu stemmen und ihm anzudeuten, dass er nach unten gehen sollte, um die Platte zu öffnen auf der ich stand. Doch ich wusste nicht, ob er den Wink verstand. Zur Sicherheit schrie ich so gut ich noch konnte gegen das Glas:"THORIN! DIE PLATTE! ÖFFNE UNTEN DIE PLATTE!" Ich sprang ein paar Mal auf und ab und zeigte unter mich. Er hielt kurz inne und beobachtete mich. Dann hatte er es endlich begriffen und verschwand aus meinem Sichtfeld. Ich wartete. Etwas Anderes konnte ich gar nicht tun. Langsam begann ich alles vor mir doppelt und dreifach zu sehen. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit spürte ich, wie sich unter mir der Boden auftat und ich schlaff und erschöpft in die Tiefe stürzte, wo ich auf etwas weichem landete. Hustend und benommen von Hitze und Rauch, blieb ich erst einmal an Ort und Stelle liegen. Es war viel dunkler und kühler dort wo ich gelandet war. Mein Kopf lag auf irgendetwas Härterem, das sich leicht bewegte. Als ich mein Ohr darüber wandern ließ, vernahm ich einen aufgeregt hämmernden Herzschlag. Ich musste auf jemanden drauf gefallen sein. Doch war mir in dem Moment nicht wirklich bewusst wer es war. Ich konnte weder etwas riechen, noch etwas sehen. Außerdem drehte sich die Erde viel zu schnell unter meinem Körper. Bald drangen einige hektische Stimmen an meine Ohren. Ich fühlte, wie Hände nach mir griffen und mich fest umschlossen. Der auf dem ich gelandet war, hielt mich nun fest an sich gedrückt und seine Brust hob und senkte sich hastig durch seine Atmung. Ich versuchte den Kopf zu heben, doch schon drückte sich eine Hand darauf. So musste ich vorerst weiter liegen bleiben. "Cuna...", raunte mir eine tiefe Stimme zu, die ich als jene des Körpers identifizieren konnte, auf dem ich gelandet war. Ich versuchte zu antworten, aber was ich von mir gab, war ein eher unverständliches Krächzen:"Th... orin.." "Was in Durins Namen hast du dir dabei gedacht, du dummes Weib?", fragte er gereizt. Er klang dabei sehr vorwurfsvoll und enttäuscht. "Gar nichts...", gab ich fast flüsternd von mir. Aber auch nur, weil ich immer noch keine wirkliche Luft bekam. "Du dummes Ding. Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein", murmelte er. "Hey. Lass sie mal los. Sie brauch Sauerstoff!", sagte plötzlich jemand über uns und ich fühlte, wie man versuchte Thorins Klammergriff von mir zu lösen, doch der wollte partout nicht locker lassen. Stattdessen rollte er sich mit mir auf die Seite und so rutschte ich von ihm runter. Er schob seinen Arm, der unter mir lag etwas höher hinter meinen Rücken und löste den Anderen von meinem Kopf um diesen unter meine Knie zu bringen. Fast automatisch schloss ich meine Arme um seinen Nacken, damit ich nicht runter fiel, als er sich aufrichtete und mich auf diesem unebenen Untergrund aus Schaumstoff sicher nach draußen zu bringen. Dort konnte ich etwas freier Atmen, als noch unter der Bühne, wo es aber angenehm dunkel und kühl gewesen war. Dahinter war es wesentlich heller und auch etwas lauter und wärmer. "Los, bring sie mal her und setz sie hier hin", hörte ich jemanden sagen. Wenige Augenblicke später setzte mich der Zwergenkönig irgendwo ab und mir schob jemand eine Atemmaske aufs Gesicht, aus der ein erfrischendes Luftgemisch in meine Lungen strömte. Es war eine richtige Wohltat und auch das lästige Kratzen ließ mit der Zeit nach. Meine Sicht wurde auch ein wenig klarer und ich konnte die Menschen um mich herum etwas besser erkennen. Wobei es nicht nur Menschen waren. Auch ein Teil der Zwerge hatte sich neben Thorin eingefunden, welcher nicht von meiner Seite weichen wollte, egal wie sehr man ihn dazu drängte. Er behielt immer eine Hand auf meiner Schulter und drückte gelegentlich sachte zu, wenn ich einen Hustenanfall bekam. Nebenher brummte er mir noch genug tuende Sätze zu wie, "Lass dir das eine Lehre sein" oder "Du hast mich bitter enttäuscht", woraufhin ich nur betrübt nicken konnte. Etwas später legte man mir eine Manschette um den Arm, welche sich Aufpumpte um meinen Puls zu messen. Ich musste einen ziemlich üblen Eindruck machen, so wie ich da halb in mich zusammen gesunken auf einem Stuhl saß. Doch wirklich realisieren konnte ich die Sache noch nicht. Ich wusste nur, dass es unheimlich Kurz vor Knapp gewesen war. Um ein Haar gekocht und gegrillt worden zu sein, war wirklich das Heftigste, was mir je passierte. Und ich wusste, dass ich bestimmt deswegen noch ein richtiges Donnerwetter zu erwarten hatte. Auch wenn der kleine, dunkelhaarige Mann neben mir bisher mit seinen kurzen Aussagen noch relativ ruhig blieb. Aber offensichtlich war zunächst die Erleichterung bei den Meisten größer, als der Ärger darüber, dass ich mich wider besseren Wissens so in Gefahr begeben hatte. Nun, mit diesem Unfall hatte auch wirklich niemand rechen können, wo doch bei den Proben alles glatt gegangen war. Sicherlich würde eine Untersuchung des Ganzen später mehr Licht in die Sache bringen. Nur vorerst musste ich meinen Kreislauf wieder finden, der sich immer noch irgendwo in der hintersten Ecke meines Körpers versteckte. "Na wird doch langsam. Noch ein paar Minuten, dann ist der Puls wieder normal", sagte Moe, den ich nun endlich vor mir hockend erkannte. Sicher musste er es sein. Schließlich war er einer der eingetragenen Ersthelfer im Lager. "Kann ich vielleicht einen Schluck Wasser haben?", fragte ich gedämpft in die Maske hinein. Zumindest hatte sich meine Stimme langsam wieder gefangen. "Klar. Kriegst du", sagte er und schickte schnell jemanden los mir eine Flasche besorgen. Wenig später tauchte dann Fili von der anderen Seite auf und hielt mir eine offene Flasche hin. Ich zog die Maske runter und begann gleich zu trinken. "Nicht so schnell, Cuna. Sonst verschluckst du dich noch", sagte der blonde Junge besorgt und hielt die Flasche mit fest. Ich keuchte etwas, als ich diese wieder von meinem Mund löse, sie ihm dann einfach entriss und mir über den Kopf kippte. Ein wenig erschrocken und auch belustigt wichen alle um mich herum zurück. Aber das war mir in dem Moment egal. Hauptsache Abkühlung von außen und innen. "Wir hätten dich auch wieder in der Waschkammer nass machen können. Wozu verschwendest du jetzt Trinkwasser?", kam es mit erleichterter Stimme von Bofur. Ich schüttelte mich kurz und konnte endlich den Kopf etwas mehr heben. Das hatte wirklich gut getan. Ein wenig eisgekühltes Wasser, war immer noch das Beste gegen einen Hitzeschock. So kam mein Kreislauf doch endlich aus seinem Versteck und ich nahm wieder alles deutlich wahr. "Was ist da eigentlich passiert?", fragte Kili mit einem Mal in die Runde. "Die Platte unter mir hat sich nicht geöffnet. Keine Ahnung warum. Vielleicht ein technischer Defekt durch die Hitze", sagte ich matt und schüttelte noch mal den Kopf. "Es spielt keine Rolle, was schief gelaufen ist. Du hättest dich erst gar nicht zu so etwas überreden lassen dürfen. Das war leichtsinnig und dumm", kam es mit strengem Ton von Thorin, der wieder eine Hand auf meine Schulter drückte. "Ja. Das weiß ich jetzt auch. Aber ich verstehe es einfach nicht. Warum hat keiner einen Feuerlöscher benutzt?", fragte ich und sah dabei zu den Tänzern, die in der Nähe standen und noch einmal die Ausrüstung prüften. Der Leiter der Gruppe musste meine Frage gehört haben und drehte sich umgehend zu mir. "Nun das ist ganz einfach. Hätten wir die Löscher mit dem Schaum benutzt, wäre es vermutlich dazu gekommen, dass durch den plötzlichen Temperatursturz der Glasbehälter geplatzt wäre und du in einem Scherbenhaufen aufgeschlitzt worden wärst. Folglich mussten wir dich erst einmal aus der Gefahrenzone bringen, bevor wir endgültig löschen konnten. Aber du kannst dich wirklich glücklich schätzen, dass dein Freund ein so unglaublich kräftiger Mann ist. Der hat mit einem einzigen Schlag mit unserem Hammer die Scharniere so zertrümmert, dass du unten raus fallen konntest", sagte er und blickte dabei anerkennend zu Thorin. Ich musste schwer schlucken. Hätte ich nicht noch einen roten Kopf gehabt von der heißen Nummer, dann wäre er bestimmt nun so angelaufen. "Ähm. So ist das nicht. Er ist nicht mein Freund er ist ähm... nicht so auf die art... also", stammelte ich betreten vor mich hin. "Na gut dann von mir aus auch dein Mann", sagte er beiläufig und winkte mit einer Hand ab. "Äh. Nein, das ja noch viel weniger!", rief ich aus und fuchtelte mit dem Armen. Der Zwergenkönig drückte einen Augenblick meine Schulter etwas fester. "Was sie meint ist, dass uns lediglich ein gewisses gegenseitiges Interesse verbindet", sagte dieser dann schlicht und knapp. Der junge Mann vor uns hob kurz mit fragendem Blick eine Augenbraue aufgrund von Thorins recht geschwollener Aussage. Ich konnte dem Leiter schon fast am Gesicht ablesen, dass er dachte, "Schon klar. Die Beiden schlafen miteinander, aber mehr ist da auch nicht." Dabei traf ja nicht mal das Eine zu. Aber auch ich war leicht verwirrt und fragte mich, was er denn mit dieser Aussage nun genau gemeint hatte. Gegenseitiges Interesse konnte ja wirklich vieles sein. Vielleicht würde ich später mal seine Neffen darüber ausfragen, sofern ich noch die Gelegenheit bekam alleine mit diesen zu reden. "Nun ja. Soll mir recht sein. Aber ich möchte mich trotzdem in aller Form noch einmal für diese Panne entschuldigen. Die Nummer werden wir auch umgehend aus dem Programm nehmen. Wenn das einem meiner Leute passiert wäre, dann wär das schon schlimm genug. Aber dass fast eine freiwillige Helferin dabei verbrannt wäre, ist doch etwas zu krass. Also wie gesagt. Tut mir unheimlich leid. Wenn es etwas gibt, wie ich das Ganze entschädigen kann, dann melde dich einfach bei mir", sagte er und zog eine Visitenkarte aus seiner Hosentasche, die er mir dann hin reichte. Ich nahm sie an und steckte diese in meine Rocktasche. "Ach ist ja eigentlich noch mal gut gegangen. Und die Proben waren ja sehr lustig. Danke dass ich dabei sein durfte", meinte ich ruhig. Neben mir vernahm ich ein mehr als entrüstetes Seufzen, doch ich schenkte diesem nur wenig Beachtung. Der junge Mann tätschelte mir kurz den Kopf und machte sich dann auf, seinen Leuten zu helfen die Gerätschaften weiter zu untersuchen. Ich selbst versuchte nun langsam wieder auf die Beine zu kommen. Aber wie man sich denken konnte, hatte da ein gewisser Zwerg etwas dagegen. "Bilde dir ja nicht ein, dass du jetzt so einfach davon laufen kannst", gab er mahnend von sich. "Wer redet von davon laufen? Ich wollte nur sehen ob ich wieder stehen kann", sagte ich. "Thorin hat recht, Cuna. Du solltest dich nicht so übernehmen. Nicht nach diesem Schrecken", sagte Fili mit immer noch besorgter Stimme. "Also von meiner Seite her dürfte sie eigentlich schon wieder aufstehen. Aber keine überzogenen Aktionen, wie Leistungssport oder Joggen", meldete sich Moe zu Wort, der erneut meinen Puls kontrollierte. "Das habe ich nun wirklich nicht vor. Aber wo du mal da bist. Du hast noch was von mir. Das hätte ich gerne wieder", sagte ich. "Hör mal, deine Pariser kannst du auch Morgen noch bei mir abholen. Die schleppe ich ja nicht ständig mit ihr herum. Oder hast du etwa heute Nacht noch was mit dem ein oder anderen Herren hier vor?", fragte er und zwinkerte mir dabei belustigt zu. "NEIN!"; stieß ich panisch hervor, wodurch ich die Aufmerksamkeit aller auf mich zog. Moe musste lachen und stand mit dem Erste Hilfe Zeug auf. "Was hat er denn damit gemeint? Und was sind bitte Patriser?", fragte Bofur und kratzte sich am Kopf. "Ähm. Ich glaube das erkläre ich euch lieber, wenn wir zurück bei den Zelten sind", meinte ich beiläufig und versuchte erneut aufzustehen. "Du bleibst schön hier. Heute machst du keinen Schritt mehr, ohne dass Jemand von uns dabei ist", kam es nun sehr barsch von Thorin. Ich stöhnte ein wenig genervt. Doch er ignorierte meinen Protest mit kühler Gleichgültigkeit. Stattdessen nahm er mich schlichtweg auf den Arm und trug mich zurück zum Zelt. Das kannte ich ja schon zu genüge von ihm und jedes Mal fragte ich mich, wie viel Kraft dieser Mann wohl hatte, wenn es für ihn Quasi eine Leichtigkeit war, mich durch die Gegend zu tragen. Denn ein Fliegengewicht war ich nun wirklich nicht. Doch sei es wie es sei, selbst wenn ich versuchen würde mich gegen seine Behandlung zu wehren, würde er Wege finden mich noch fester zu halten. Also gab ich es auf mich der Sache entziehen zu wollen, legte ihm meine Arme um den Hals, ließ meinen Kopf einfach frech an seine Schulter sinken und schloss etwas meine Augen. Er gab ein kurzes, überrascht klingendes Schnaufen von sich, als ich dies tat und merkte, wie sein Bart etwas über mein Stirnhaar fuhr. Offenbar sah er mich einen Augenblick an. "Ist irgendwas?", fragte ich, als ich nach einer Weile meinen Blick hob, um ihm ins Gesicht zu sehen. Etwas ertappt wendete er seine Augen wieder nach Vorne, in die Richtung, wo ihn seine Schritte hin führten. "Nein. Es ist nichts", sagte er knapp. Doch ich sah, wie er ein wenig schluckte. Und obwohl der Platz inzwischen nur schwach beleuchtet war, erkannte ich, dass sich auf seinen Wangen ein wenig Farbe entwickelte. Ich musste ein wenig kichern, als ich dies bemerkte. "Kannst du mir sagen, was jetzt so lustig ist?", fragte er mit ernstem Ton. "Ach, gar nichts", meinte ich nur. "Du findest es wohl äußerst amüsant, dass wir alle fast gestorben wären vor Angst um dich", erwiderte er mit nun wieder verärgerter Stimme. "Mach dich nicht lächerlich. Das fand ich alles andere als lustig", antwortete ich ein wenig beleidigt. "Dann sag mir, warum du lachst", gab er fordernd zurück. Hinter uns hörte ich leises Geflüster. Die anderen Zwerge folgten uns, wie es aussah mit einigem Abstand und lauschten unserem Gespräch. "Nein. Du sagst mir auch nie wirklich was, wenn ich dich etwas frage", meinte ich frech. "Das hat seine Gründe. Ich bin ein Zwerg. Wir geben nicht einfach so unsere Geheimnisse Preis", antwortete er schlicht. "Ach und nur weil ich ein Mensch bin, muss ich dir gegenüber alles ausplaudern, was ich an Geheimnissen habe, oder wie?", fragte ich spitzfindig. Darauf antwortete er nicht. Wir schwiegen uns so lange an, bis wir endlich meine Liege erreicht hatten. Dort legte er mich ab und warf mir eine Decke über die Beine. "Es ist besser wenn du jetzt schläfst. Das war genug Aufregung für einen Tag. Und gestraft bist du denke ich auch genug. Wenn du etwas brauchst, werde ich meine Neffen anweisen sich darum zu kümmern", meinte er ohne mich anzusehen. "Du verschwindest wieder auf deinen Wachturm, hab ich recht?", fragte ich ihn bedrückt. Ich konnte ihn im halbdunklen nur den Kopf senken sehen. "Ja. Ich halte dort heute Nacht ausschau nach Angreifern", sagte er und wollte sich gerade erheben. Aber ich hatte andere Pläne. Ich langte nach seiner Hand, mit der er sich nach oben wegdrückte und hielt diese fest. Etwas gebeugt sah er zu mir hinunter. Er sagte nichts, sondern blieb einfach nur da stehen. Eigentlich wollte ich ihm in diesem Moment sagen, wie leid es mir tat, dass er so eine Angst um mich ertragen musste. Dass ich eine dumme Pute war, die es einfach nie lernen würde auf sich selbst zu achten. Doch stattdessen kamen andere Worte aus meinem Mund. "Bitte, überanstreng dich nicht", meinte ich leise und schaute bedrückt zu ihm auf. Er hielt kurz inne und schien nachzudenken. Dann warf er einen kurzen Blick über die Schulter durch die Öffnung des Vorhanges. Im Zelt war schon das Flüstern von Gesprächen, die die anderen Herren führten zu hören, aber niemand war von hier aus zu sehen. Zunächst dachte ich er wollte mir damit Wortlos sagen, dass er nun eigentlich gehen wollte, doch im Gegenteil. Er drehte seine Hand in meiner, umfasste diese recht sanft und sogar sehr elegant, neigte sich noch einmal zu mir runter und legte ganz vorsichtig seine Lippen auf meine Fingerknöchel. Ich musste kurz erschrocken keuchen, als er meine Haut berührte und sein warmer Atmen meinen Handrücken streichelte. Dann löste er sich genauso schnell wieder davon. "Mach dir nicht so viele Gedanken um andere. Kümmere dich endlich einmal um dich selbst", murmelte er sanft und löste sich schließlich vollends von meiner Seite. Mit einem kurzen "Gute Nacht" auf den Lippen, verließ er mich und verschwand einfach in die Nacht hinein. Ich nahm meine Hand, die er geküsst hatte vorsichtig und die Andere und spürte, wie dort das Echo seiner Berührung immer noch widerhallte. Auch wenn es nur eine eher wohlwollende Geste gewesen war, so hatte sie doch genug Wirkung, um mich schlichtweg umzuhauen. Ein wenig sehnsüchtig seufzend, ließ ich mich auf mein Kissen sinken. Ich starrte betrübt an die Zeltdecke. Er machte es mir aber auch immer schwerer. Hatte er überhaupt bemerkt, dass ich mich hübsch gemacht hatte oder war es ihm schlichtweg egal gewesen, wie ich nun aussah? Vielleicht war es ihm aber aufgrund der Aufregung nicht einmal aufgefallen. Sicherlich würde das am nächsten Tag anders werden. Da hatte sich gewiss das Meiste der Nacht wieder erledigt. Und immerhin wollte ich ja da meinen Trumpf ausspielen. Nämlich ihm ein leckeres Essen zaubern, das ihn vielleicht doch mehr hinter dem Ofen hervor lockte, als einfach nur eine geflochtene Frisur und ein neues Kleidchen. Wobei mir da plötzlich wieder was einfiel. "Kili? Fili? Seid ihr da?", rief ich kurz drauf. Es dauerte nicht mal zehn Sekunden, da waren beide schon hinter den Vorhang gestürzt und sahen mich besorgt an. "Was ist Cuna? Hast du Schmerzen? Brauchst du etwas?", fragten beide fast gleichzeitig und etwas hektisch. "Nur die Ruhe ihr beiden. Seid nicht so laut. Ich wollte mit euch über Morgen sprechen.", sagte ich leise und deutete ihnen an sich langsam zu mir runter zu beugen. "Morgen? Du meinst, du willst Morgen wirklich die Sache mit den Bratkartoffeln machen?", fragte Fili flüsternd und ein wenig skeptisch. "Willst du dich nicht lieber erst einmal schonen, anstatt dich gleich wieder in irgendein waghalsiges Abenteuer zu stürzen?", fragte Kili besorgt. "Seit wann ist Einkaufen ein waghalsiges Abenteuer? Außerdem bin ich ja dieses Mal nicht allein. Ihr Beide und Bofur seid ja bei mir. Außerdem mach ich mir Sorgen um euren Onkel", erwiderte ich wahrheitsgemäß und strich mir über die immer noch leicht pulsierende Hand. "Wieso? Was ist denn mit ihm?", fragte der blonde Zwerg und setzte sich auf den Rand meiner Liege. "Also, er hat den ganzen Tag schon nichts gegessen. Das macht nicht nur mir Kummer. Ich habe es auch von den Anderen so ansatzweise gehört. Ich fürchte, dass er eventuell krank werden könnte, wenn er einfach nichts zu sich nimmt", flüsterte ich ein wenig unruhig. "Stimmt. Das klingt wirklich nicht nach ihm", kam es nachdenklich von Kili. Die Brüder sahen sich fragend und etwas ratlos an. "Also gut Cuna. Aber auf deine Verantwortung. Wann brechen wir morgen auf?", fragte Fili mit halb entschlossener, halb skeptischer Miene. Ich nickte ruhig und senkte verschwörerisch die Stimme: "Gut. Gebt Bofur Bescheid, dass wir Morgen noch vor Sonnenaufgang los gehen. So ist gewährleistet, dass niemand von unserem kleinen Plan erfährt." Beide sahen erst sich an und dann mich bevor sie zustimmend nickten. Damit war es also geklärt. Die Mission konnte am nächsten Tag starten und ich war schon sehr gespannt darauf, was mich auf dieser kleinen Tour noch alles erwarten würde. Aber eins wusste ich mit Sicherheit. Diesmal würde es definitiv nichts mit Feuer zu tun haben. Davon hatte ich wirklich reichlich genug. - 38. Spiel mit dem Feuer / ENDE - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)