Diesem Einen will ich #Follow von Virdra-sama (Was macht der Zwergenkönig in meinem Onlinegame?) ================================================================================ Kapitel 34: 34. Khuzdul für Anfänger ------------------------------------ Ein nervtötendes Geräusch drang in meine Ohren, als ich mich gerade auf meiner Liege zum Dösen hingelegt hatte. Ich kannte es nur zu gut. Doch hatte ich es schon seit einigen Monaten nicht mehr gehört. Nicht mehr seit ich mit besagten Personen verkracht war, zu denen ich diese Melodie ausgesucht hatte. 'Star Wars: The imperial march' in einer besonders nervigen Acht-Bit-Version. Sprich, ein nettes, kleines, schrilles Piepskonzert. Ich überlegte einen Moment hin und her ob ich wirklich dran gehen sollte. Denn egal was sie wollten, es würde sicherlich wieder darin enden, dass ich an irgendetwas schuld war. Aber es hatte ja keinen Zweck weg zu hören. Denn schon streckte sich ein Kopf hinter meinen Vorhang. "Was ist das für ein infernalischer Lärm?", kam es von Dwalin, der davon hörbar genervt war, was ich durchaus nachvollziehen konnte. "Das ist mein Handy", meinte ich trocken und zog es aus der Hosentasche. Ich blickte auf das Display. Tatsächlich stand darauf die Telefonnummer meiner werten Ex- Schwiegereltern. "Bring das Ding zum Schweigen. Es stört beim denken", sagte der Zwerg schnaubend. Ich legte den Kopf schief und sah ihn aus meiner liegenden Position an. "Du kannst denken?", fragte ich mit sarkastischem Unterton. Er schnaubte erneut und zog sich dann zurück. Ich seufzte leise, richtete mich auf und ging dann doch an den Apparat. Es hatte ja eh keinen Sinn diese Leute zu ignorieren. Ich drückte auf Grün, hielt mir das Gerät ans Ohr und sprach hinein:"Städtische Müllabfuhr?" Was folgte war ein langgezogenes lautes "Jaaaaaaaaa. Ich hier!". Diese kreischende Stimme ließ beinahe meinen Gehörgang bluten. Ich musste den Hörer etwas vom Ohr weg halten, damit ich keinen bleibenden Schaden erlitt. Wie man sich denken konnte, gehörte diese nervige, kreischende Stimme meiner werten Ex-Schwiegermutter. Ich versuchte ruhig zu bleiben, was mir schon aufgrund der Tatsache schwer fiel, dass sie am anderen Ende war. "Ja. Das weiß ich. Was ist denn?", fragte ich und versuchte ein Seufzen zu unterdrücken. "Jaaaaaa. Ich hab nen Anruf gekriegt", sagte sie und machte dort eine Pause. Das tat sie immer. Wenn es eine Sache gab, die sie perfekt beherrschte, dann war es mitten in Erzählungen zu stoppen, um das Gespräch unnötig in die Länge zu ziehen. Sie wartete offensichtlich darauf, dass ich nachfragte, also tat ich das auch, damit ich nicht den ganzen, restlichen Tag mit ihr auf diese Weise reden musste. "So, du hast nen Anruf bekommen. Ist ja schön. Was denn für einen?", fragte ich und stand von meiner Liege auf. "Jaaaa. Vom Friedhofswärter. Der hat uns angerufen", sagte sie und machte wieder eine Pause. "Schön, dass er euch angerufen hat. Was wollte er denn?", fragte ich, obwohl es überflüssig war danach zu fragen, denn ich wusste, dass es um das vom Sturm zerstörte Grab ging. Doch ich war neugierig, wie sie mir das in die Schuhe schieben wollte. "Sag mal, warum hast du uns nicht wegen dem Grab von unserem Sohn angerufen? Das wäre deine Pflicht gewesen!", blökte sie ins Telefon, um indirekt auf meine Frage zu antworten. Ich schnaufte und ging von meinem Schlafplatz weg. Ich wollte nicht unbedingt, dass die Zwerge mithörten, wie ich gerade von meiner Ex-Schwiegermutter angeblökt wurde. Aber sie war natürlich so unerträglich laut, dass sich alle Köpfe zu mir wanden, als ich versuchte mit ihr die Sache auszudiskutieren. "Hör mal. Ihr wart im Urlaub. Und ich hab eure Handynummer nicht mehr", sagte ich genervt. "Warum hast du die denn nicht behalten. Das wäre wichtig gewesen!", gab sie zurück. "Du wolltest doch, dass ich euch nicht mehr belästige." "Das war ein wichtiger Notfall. Du hättest anrufen müssen. Aber wie immer kann man sich nicht auf dich verlassen." Ich blieb kurz vor dem Zelteingang stehen und konnte mir ein wütendes Knurren nicht mehr verkneifen. War ja so klar. Nun war ich wieder die Unzuverlässige. Aber wehe man sagte etwas gegen ihre Vergesslichkeit. Entrüstet versuchte ich trotzdem ruhig zu bleiben, aber als ich sprach war ich schon leicht ungehalten. "Rufst du mich jetzt an, um mich fertig zu machen oder hast du auch einen wichtigeren Grund dafür?", fragte ich bissig. Kurz vernahm ich am anderen Ende die Stimme meines Ex-Schwiegervaters im Hintergrund, der ungeduldig meinte: "Jetzt sag ihr schon, worum es geht und zieh die Sache nicht unnötig in die Länge." "Ja ja. Ist ja gut. Also. Da ja das Grabmal kaputt ist und die Trümmer noch weggeräumt werden müssen. Wäre es gut, wenn du dich mit am Aufräumen beteiligst. Immerhin ist es ja auch dein Mann, der da liegt", sagte Schwiegerdrache nun ein wenig ungehaltener, da ihr Mann sie zur Ordnung gerufen hatte. "Also ist der Baum schon vom Grab weg, nehme ich an", erwiderte ich feststellend. "Jaaaa. Ist er. Und wie gesagt. Es wäre gut wenn du dabei hilfst die Trümmer beiseite zu räumen. Dein Schwiegervater wird dich heute Abend dafür abholen", meinte sie entschlossen. "Heute Abend ist schlecht. Ich bin auf der Zeltstadt mit Chu, Richi und noch ein paar anderen. Und heute Abend ist die Feuer-Show. Die will ich nicht verpassen", meinte ich seufzend. "Das Grab deines Mannes ist wichtiger, als so eine dumme Show. Frag doch einfach Chu und Richi, ob sie mitkommen und auch helfen. Dann seid ihr viel schneller fertig und vor allem früher wieder zurück." Ich musste schnauben. Noch so eine super Aussage von ihr. Klar wenn ich Chu und Richi drum bat beim Aufräumen mit zu helfen, würden sie sicher nicht nein sagen. Aber ich kannte ja meinen Schwiegerdrachen lange genug um zu wissen, dass sie mit dabei sein würde, um uns von außen Befehle zu erteilen, wo sie selbst nicht mehr mithelfen konnte. Dabei wusste sie natürlich immer alles besser als die Anderen und hielt sich mit keinem Kommentar zurück. Und wenn sie dann noch etwas sagte, was falsch war und man sie darauf hin wies, wurde sie noch unausstehlicher. Mir schmerzte schon bei dem Gedanken daran alles in der Magengegend. Aber vielleicht konnte ich das unvermeidliche ja noch etwas hinaus zögern. "Hör mal. Es geht heute Abend wirklich nicht. Warum nicht Morgen Nachmittag?", fragte ich hoffnungsvoll. "Weil Dad Morgen wieder arbeiten muss. Hätte ja auch alles schon längst erledigt sein können. Aber Schwiegertochter denkt ja nicht daran. Müssen ja alles wir immer machen", fing sie erneut an zu keifen. Ich begann mit den Zähnen zu knirschen und versuchte alles zu tun, um nicht in den Hörer zu brüllen. Als hätte ich nicht selbst genug Sorgen. Vor allem im Augenblick. Nein. Diese Frau trieb mich bis zum Äußersten. Und ich wusste, sobald ich aufgelegt hatte, würde es aus mir heraus platzen, wie aus einem Ballon, in den man eine Nadel gestochen hatte. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich erneut sprach. "Wann kommt er denn, um mich abzuholen?", fragte ich mit gepresster Stimme. "Er fährt hier um fünfe los. Wenn du auf der Zeltstadt bist, wird er sicher um halb sechs da sein. Warte einfach am Eingang", sagte sie. "Gut. Dann warte ich da. Noch etwas?", fragte ich in der Hoffnung, dass dieses Gespräch nun doch ein Ende haben würde. "Jaaaa. Wenn du da Leute findest, die mithelfen können. Dann bring die mit." "Gut. Ich werd mal nachsehen, ob sich jemand dafür erbarmen kann." "Gut. Dannnnn. Bis nachher." "Bis nachher." Schon klinkte es und ich hörte ein Tuten. Wie in Zeltlupe nahm ich das Handy vom Ohr. Ich drückte auf den roten Hörer und ließ das Gerät langsam in meine Hosentasche gleiten. Sofort, wie auf Kommando, konnte ich die Schimpftirade nicht mehr aufhalten, die sich schon in meinem Zwerchfell angesammelt hatte. Dabei nahm ich keinesfalls Rücksicht auf die Gehörgänge der umstehenden oder sitzenden Personen. Einige, die vorbei gingen, blieben erschrocken stehen und musterten mich verwirrt. Nachdem ich den ganzen Ärger einmal losgelassen hatte, wischte ich mir schnaufend die Stirn. Hinter mir kam allgemeines Gekicher aus dem Zelt der kleinen Männer. Langsam drehte ich mich um. Ich hatte bei dem ganzen Ärger vergessen, wo ich eigentlich gestanden hatte. "Bei Durins Bart. Ich wusste gar nicht, dass Ihr ein Mundwerk, wie ein raubeiniger Fuhrmann habt", kam es belustigt von Balin, der zwinkernd an seiner Pfeife zog. "Ähm. Tut mir leid... wirklich. Aber nach dem ganzen Stress, musste das jetzt einfach mal raus", meinte ich und strich mir verlegen über den Hinterkopf. "Was war denn das eben?", kam es von Bofur, der neugierig um die Ecke schielte und mich angrinste. "Das war ich", sagte ich und musterte ihn matt. "Das klang ja fast wie ein durchgedrehter Troll", meinte er belustigt. Ich schüttelte nur seufzend den Kopf. "Entschuldigt. Normalerweise passiert mir das auch nicht. Aber diese Frau treibt mich in den Wahnsinn", maulte ich und ließ mich auf einem Schemel neben Balin nieder. "Welche Frau denn?", kam es von Kili, welcher sich umsah, in der Hoffnung, genau die Frau zu sehen, von der ich sprach. Ich seufzte und sah ihn an. "Kili, die ist nicht hier. Die war gerade am Handy", erklärte ich. Er schaute mich kurz fragend an, doch dann erhellten sich die Gesichtszüge des jungen Zwerges, nachdem ich auf meine Hosentasche klopfte und bei ihm der Groschen gefallen war. "Welche Frau könnte es schaffen dich so zur Weißglut zu treiben, dass du derartige Beschimpfungen von dir gibst?", fragte Fili, der neben seinem Bruder auftauchte und auf mich hinab sah. "Sagen wir weniger Frau. Ich würde sie vielmehr als meinen Schwiegerdrachen bezeichnen", murmelte ich und strich mir die Haare aus dem Gesicht. "Du bist mit einem Drachen verschwägert? Wie in Durins Namen ist das denn möglich?", fragte Bofur entsetzt. Ich musste etwas grinsen und schüttelte nur den Kopf in seine Richtung. "Sie ist schon ein Mensch. So ist das nicht. Aber verglichen mit Smaug, wäre der nur eine räudige kleine Eidechse", erklärte ich, doch das schien den Zwerg nur noch mehr zu entsetzen. "Ein Mensch, der schlimmer ist als Smaug? Speit sie auch Feuer und ist sie riesen groß? Und.. Und sitzt sie auf einem gewaltigen Goldschatz?", fragte er aufgeregt. Ich musste etwas lachen. "Ja und Nein Bofur. Feuer speit sie nicht. Sie kann aber sehr giftig werden. Dir würde sie nie so ins Gesicht sagen, dass sie dich nicht leiden könnte. Aber hinter deinem Rücken würde sie die wildesten Gerüchte über dich streuen und heimlich Zwietracht sähen. Die Frau ist ziemlich hinterhältig. Und was den Goldschatz angeht, auf dem sie sitzt. Den hab ich vor mehreren Jahren geheiratet und das hat ihr nie gefallen", meinte ich ruhig und zupfte ein paar verdorrte Grashalme aus dem Boden. "Warum sollte sie so etwas tun? Ich kenne sie doch gar nicht. Und seit wann kann man Schätze heiraten?", entgegnete er und kratzte sich fragend am Kopf. "Ich glaube, was sie meint ist, dass die gute Frau, mit der sie gesprochen, hat alles daran setzen würde, um jemanden schlecht da stehen zu lassen. Und der Schatz ist denke ich der verstorbene Sohn. Cunas verblichener Ehemann", kam es von Balin. Ich nickte dem alten Zwerg ruhig zu. "Du hast gesagt. 'Bis nachher'. Warum?", fragte Kili ein wenig besorgt. Ich seufzte leise und schaute auf den Boden vor meinen Füßen. "Mein Schwiegervater wird mich heute Abend abholen. Ich soll helfen das Grabmal wieder in Ordnung zu bringen", sagte ich knapp. Mir steckte bei dem Gedanken daran ein ordentlicher Kloß im Hals. Ich wollte nicht wirklich da hin und mir noch mehr von ihren spitzfindigen Sticheleien anhören. Aber ich hatte einfach keine andere Wahl. Beziehungsweise wurde mir keine Wahl gelassen. Und irgendwo hatte sie ja auch Recht. Es gehörte zu meinen Aufgaben als Witwe das Grab zu Pflegen. Aber musste es ausgerechnet sein, wenn sie dabei war? Ich hätte es lieber alleine für mich getan, wenn die Zeit auf der Zeltstadt vorbei gewesen wäre. Aber wie immer konnten solche Aufgaben ja nicht eine Minute warten. Am besten Gestern als Heute. Das war schon immer das Motto von ihr gewesen. Aber wehe man hatte selbst etwas, das erledigt werden musste und bei dem man Hilfe gebraucht hätte. Dann wurde dies auf die lange Bank geschoben. Es gäbe schließlich vorerst wichtigeres zu tun. "Mir schmeckt das nicht", hörte ich plötzlich Dwalin aus dem Zelt brummen. Ich sah auf und wandte mich um. Er hatte die Bilderrahmen beiseite gelegt und zog sich vereinzelt Holzspäne aus dem Bart. "Was genau schmeckt dir nicht?", fragte ich, als er nach seinem Kommentar einfach munter schwieg. "Dass sie her kommen um dich zu holen. Damit du die Drecksarbeit erledigen kannst. Ich hab die Trümmer gesehen. Die schaffst du nicht allein", sagte er ohne mich anzusehen. "Ich arbeite ja auch nicht allein. Schwiegervater hilft mir dabei", meinte ich ruhig. Doch ich erntete nur ein spöttisches Grunzen. "Vielleicht hat Dwalin recht und Ihr könntet Hilfe gebrauchen. Wir sind alle samt kräftige Männer. Sicherlich würden wir es schaffen", meinte Balin und zog erneut an seiner Pfeife. "Nein. Wirklich. Ihr hattet meinetwegen schon genug Scherereien. Ich werde euch bestimmt nicht darum bitten, mir dabei zu helfen, das Grab meines Mannes wieder her zu richten", sagte ich und hob abwehrend die Hände. "Wer sagt, dass du uns bittest? Wir helfen dir freiwillig", meinte Kili gut gelaunt und klatschte mir aufmunternd auf die Schulter. "So ist es. Wenn du in den Kampf mit einem Drachen ziehst. Dann ziehen wir mit. Baruk Khazâd!", rief Bofur aus und streckte eine Faust in die Luft. Ich legte den Kopf schief und musterte den kleinen, dunkelhaarigen Mann mit den Zöpfen. "Baru... was?", fragte ich irritiert. "Baruk Khazâd. Ist ein Schlachtruf bei uns. Bedeutet soviel wie, Äxte der Zwerge. So was sagen wir, wenn wir in einen Krieg ziehen", erklärte dieser und grinste mich dabei schelmisch an. "Hey. Bofur. Hör auf dem Weibstück zu verraten, was wir sagen. Sonst verwendet sie es noch gegen uns", maulte Dwalin, der immer noch das Holz aus seinem Bart zusammen suchte. "Davon abgesehen. Ich könnte sowieso kein Wort von dem richtig aussprechen, was ihr sagt", meinte ich ruhig. "Ach, unsere Sprache ist doch recht einfach. Wir können dir ein bisschen was beibringen. Nicht alles, aber ein wenig vielleicht. Freilich nur, wenn du Lust hast", kam es von Fili, der sich nun auch einen Schemel gesucht hatte. "Ich halte das immer noch für keine gute Idee", maulte der Zwerg aus dem Hintergrund. "Hab dich nicht so Dwalin. Sie ist doch schon fast eine von uns. Ein bisschen wird nicht schaden", meinte Kili und setzte sich ebenso in die Runde. Bofur tat es den Jungs gleich. Ich murrte nur ein bisschen, nachdem Kili das gesagt hatte. Es war schon eine sehr nette Geste, mir zu sagen, dass ich schon fast zu ihnen gehörte. Dennoch hatte sie irgendwo einen bitteren Beigeschmack. "Also. Womit fangen wir am besten bei dir an? Vielleicht erst einmal der Name unserer Sprache. Der wird sicherlich noch am einfachsten für dich auszusprechen sein", meinte Fili und strich sich dabei durch den blonden Bart. "Du meinst Khuzdul?", fragte ich und erntete dabei von den Dreien, zu meiner Rechten, reihum ein breites Grinsen. "Gut du kennst zumindest den Namen schon mal. Aber das ist sehr allgemein gehalten. Was ich meinte ist vielmehr, Aglâb", sagte er und schaute mich dabei erwartungsvoll an. Ich blickte ihn ein wenig verwirrt an. Wollte er jetzt das ich es aussprach oder ihn mehr oder weniger danach fragte, was das Wort bedeutete? Ich biss mir etwas auf die Lippen und dachte kurz nach. Dann versuchte ich es doch einmal auszusprechen. Allerdings wenig erfolgreich. "Agbab", sagte ich und die Herren begannen zu kichern. "Nicht Agbab. Aglâb. Das ist der Name für die gesprochene Sprache. Versuch es noch mal", meinte Kili. Ich räusperte mich kurz. "Algab. äh... Aglap.... nein... äh... verdammt", stammelte ich und die kleinen Männer kicherten umso mehr. "Nun gut. Versuchen wir es mit was anderem. Vielleicht weißt du ja, was Zwerg in unserer Sprache bedeutet", meinte Fili belustigt. Ich dachte kurz nach. Ich musste raten. Sicher hatte ich es schon mal irgendwo gehört. Ich kratzte mich am Kopf und sprach dann einfach das Erste aus, was mir einfiel: "Khazâd?" Die Jungs waren schwer beeindruckt und nickten anerkennend. "Warte. Warte. Jetzt hab ich ein Wort für dich. Sag mal, Azaghâl", meinte Bofur aufgeregt. Ich legte den Kopf schief. "Noch mal bitte. Was?", fragte ich nach. "Ganz einfach. Azaghâl. Das bedeutet Krieger", erklärte er und wartete gespannt. "Azgahal", meinte ich knapp und schon wieder begannen sie zu kichern. So langsam wurde es wirklich peinlich. Ich versuchte es nochmal. "Azagtal. Azhagal. Ach verdammt. Habt ihr nichts Leichteres?" Inzwischen fingen sie an schallend über meine gescheiterten Versuche zu lachen. "Gut. Gut... also dann, was anderes. Hrm. Versuch es doch mal mit 'ûl'. Das ist leicht.", meinte Fili und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. "ûl", sagte ich und nun nickten sie wieder. "Gut. 'ûl' bedeutet bei uns Bach", erklärte er. "Hört endlich auf ihr Wörter von uns bei zu bringen. Sie verunstaltet unsere Sprache", maulte Dwalin erneut von hinten, der hörbar wieder mit den Arbeiten an den Bilderrahmen weiter machte. "Ach komm. Das ist unglaublich belustigend. Sag ihr auch mal ein Wort, das sie aussprechen soll", meinte Bofur und grinste über seine Schulter zu ihm hinüber. Tatsächlich hielt der Zwerg mit der Glatze kurz bei seiner Arbeit inne. Er musste einen Moment nachdenken, doch dann fiel ihm offenbar ein gutes Wort ein. "Sharbhund", raunte er schließlich. "Schafhund?", gab ich fragend von mir und schon war bei den Zwergen kein Halten mehr auf den Schemel. Selbst Balin hatte mühe aufrecht sitzen zu bleiben. "Schafhund. Bei Durins Bart. Das ist ja köstlich!", rief der alte Zwerg aus. Ich fühlte schon, wie mir die Hitze vor Scham bis in die Haarwurzeln stieg. "Wieso? Was hab ich denn falsch gesagt?", hakte ich irritiert nach. "Er sagte Sharbhund. Nicht Schafhund, Cuna. Das bedeutet so was wie nackter oder kahler Hügel", meinte Fili am Boden liegend und hielt sich den Bauch. Ich verzog den Mund. Das war nicht fair. Immerhin beherrschte ich ja ihre Aussprache nicht. Und das Wort hatte sich wirklich anders angehört. "Was ist denn hier los?", fragte plötzlich jemand und ich hob den Kopf. Vor uns stand Ori, der uns irritiert musterte. "Komm her.. Komm, Ori. Setz dich dazu. Wir bringen Cuna gerade Khuzdul bei. Du wirst dich köstlich amüsieren", meinte Bofur und zog sich langsam wieder auf seinen Schemel. Ori sah mich verwundert und auch ein wenig verlegen an. Und da fiel es mir auch wieder ein, als ich ihn ansah. Er war ja auch bei der Aktion am vergangenen Abend dabei gewesen, wo mir dieser schlimme Faux pas unterlaufen war. Was mochte dem kleinen Mann nur jetzt durch den Kopf gehen, nachdem er das mitbekommen hatte? Sicherlich nichts angenehmes. Er nahm aber trotzdem platz. Auch wenn Bofur ihn mehr oder weniger am Arm auf einen der Schemel zog. "Ich finde das nicht gut, dass ihr mich so vorführt, wo ich es doch nicht richtig kann", gab ich trotzig von mir. "Ach, komm schon. Das ist doch sehr amüsant. Jetzt versuch es einfach mal mit was anderem. Barazinbar", meinte Kili glucksend. "Barhatzimba", sagte ich und schon ging erneut das Gelächter los. Selbst Dwalin hatte wieder aufgehört zu schnitzen und war am Lachen. "Bei Durins Bart. Das wird ja eher schlimmer anstatt besser", meinte Fili und hatten den Kopf auf die Schulter seines Bruders gelegt. "Und was ist jetzt ein Bartasimba?", fragte ich, was die Männer noch mehr anheizte. "Barazinbar. Das heißt, Rothorn. Aber offenbar ist das viel zu schwer für dich", stellte Kili lachend fest. "Versuch es doch mal mit 'gabil', Cuna", warf Ori ein, in der Hoffnung, dass mir zumindest das gelingen müsste. "Was soll mit Gabel sein? Das Wort gibts auch bei uns", sagte ich Schulter zuckend. "Nicht Gabel. 'Gabil' mit i nicht mit e. Das bedeutet im übrigen 'groß' ", kam es von Balin, der sich inzwischen versuchte ein wenig mehr Ernsthaftigkeit in die Sache rein zu bringen. Ich seufzte leise und schüttelte den Kopf. "Ernsthaft. Ich glaube, ich lasse es lieber sein. So lustig das für euch auch ist. So kann ich es ja nicht lernen", sagte ich und stand dann auf. "Ach bitte. Nur noch ein Wort Cuna", begann Bofur zu betteln. "Nein. Wirklich. Ich lass es lieber für heute. Vielleicht ein andermal. Ich muss erst mal zu meinen Freunden und sie was fragen", meinte ich mit entschuldigendem Unterton. Die Herren wirkten leicht enttäuscht, als ich ging. Ich hingegen war erleichtert, aus der Sache vorerst raus zu sein. Außerdem war es besser aus Oris Umfeld weg zu sein. Mir war nicht wohl bei den Gedanken, ihn zur Zeit in meiner Nähe zu wissen. Erst recht nicht, wo ich mir unsicher war, was genau denn nun der Zwergenkönig mit seinem Verhalten in seinem Eichenschilde führte. Ich hatte ein wenig Sorge, dass es eventuell zu einem ziemlich blutigen Streit kommen könnte und dass ich eventuell der Grund dafür werden würde. Aber zunächst galt es Chu und Richi zu finden. Wie zu erwarten, waren sie im Fisse Ma "Tent" chen und spielten mit Rainbow und Ani-chan eine Runde "Dungeons and Dragons". "Hey ihr vier", sagte ich und stellte mich an den Tisch. "Oh, Jacky. Du bist wieder nüchtern?", fragte Rainbow und grinste mich an. "Hrm ja. Ja, ich bin wieder nüchtern", meinte ich mit beflissener Miene. "Und endlich mal ohne bärtigen Anhang, wie ich sehe. Haben sie dich mal alleine ziehen lassen oder bist du heimlich abgehauen?", fragte Chu und legte eine Karte auf den Tisch. "Nein. Sie haben mich ziehen lassen. Ist auch mal ganz angenehm", sagte ich und zog einen Stuhl von einem anderen Tisch heran, auf den ich mich falsch herum drauf setzte. "Man muss aber schon sagen, dass sie sich gestern rührend um dich gekümmert haben. Vor allem der Eine, den du so überrumpelt hast. Ich frag mich ja wirklich, was du an dem findest. Mir wäre der viel zu alt und auch zu klein. Dagegen passte dein Mann viel besser zu dir", sagte Ani-chan. "Ja. Oder zumindest einer von den beiden Jüngeren. Der Blonde ist ja recht süß. Aber Ani hat schon recht. Die sind alle viel zu klein. Und für meinen Geschmack auch viel zu alt", stimmte Rainbow nickend zu. "Ach Leute. Wirklich. Ihr geht echt davon aus, dass zwischen mir und Thorin was läuft? Nicht im geringsten. Der will gar nichts von mir. Hat er mir vorhin schon klar gemacht. Warum sollte er auch? Ist doch Zeitverschwendung", erwiderte ich und machte eine wegwerfende Handbewegung. Richi hob verwundert die Augenbrauen. "Also, dafür dass er dir das klar gemacht haben will, bist du verdammt gelassen. Das sah immerhin gestern noch anders aus", warf er ein und auch Chu versah mich mit einem verwirrten Blick. Seufzend fuhr ich mir von der Stirn aus durch die Haare. Die beiden kannten mich einfach viel zu gut, als dass ich ihnen etwas vor machen konnte. "Na gut. Okay. Also. Eigentlich ist es nicht wirklich eindeutig was er und ich voneinander wollen. Wenn wir überhaupt etwas voneinander wollen. Das ist alles nicht so leicht zu erklären", murmelte ich und legte meine Stirn auf die Rückenlehne des Stuhles. "Hrm. Nun ja. Wenn du wirklich wissen willst, ob er tatsächlich was von dir will. Dann könntest du ihn testen", sagte Ani-chan und ich hob mit fragendem Blick den Kopf. "Soll ich jetzt eine Prostituierte dafür bezahlen, damit die bei ihm einen Treuetest durchführt oder was?", fragte ich sie. "Ach quatsch. Treuetests kannst du nur machen, wenn du den Fisch schon am Haken hast. Nein. Du bist doch Clever. Wie wäre es, wenn du dich verkleidest und so tust, als wärst du jemand anderes. Gewinnst so sein Vertrauen und horchst ihn mal richtig aus", erklärte sie und grinste dabei spitzfindig. "Ich soll mich verkleiden und ihm etwa vormachen? Da steigt der doch sofort durch. Das klappt nie und nimmer. Außerdem könnte der Schuss nach hinten los gehen", antwortete ich. "Hey. Wie wäre es, wenn du dich auch als Zwerg verkleidest. Ich meine früher hast du dich ja auf den Mittelalterfestspielen ebenfalls als Zwerg ausgegeben und bist damit sehr gut durchgekommen", kam es von Chu, die nun offenbar auf Ani-chans Verkleidungszug mit aufgesprungen war. "Ihr meint. Ich soll als Gerwulf hier rum rennen? Da steigen die doch sofort dahinter. Meine Stimme ist vielleicht tief, aber bestimmt nicht tief genug, um einen echten männlichen Zwerg von mir zu geben. Und noch tiefer reden strengt meine Stimmbänder zu sehr an", erklärte ich und versuchte mich damit irgendwie um die Sache herum zu drücken. Sicher, ich empfand die Idee zu diesem Zeitpunkt irgendwo in meinem Hinterkopf als gut. Dennoch hatte ich sorge, dass Thorin, sollte er mich enttarnen, richtig ausrasten würde. Ich hatte ihn ja schon einmal richtig wütend gemacht und ihn nochmal so zu erleben, wie eine Horde Orks auf Red Bull, war mir dann doch zu riskant. Andererseits würde er wohl doch eher zu Seinesgleichen vertrauen fassen, als zu irgendeinem Menschen. "Na komm schon, Jacky. Was hast du zu verlieren?", fragte Rainbow grinsend. "Meinen Kopf zum Beispiel", erwiderte ich trocken und alle lachten. Dabei war das nun wirklich kein Scherz für mich. Aber das ahnten sie ja nicht mal. "Wenn er dich wirklich gern hat, wird er dir diese kleine Lüge schon verzeihen können. Wir helfen dir auch deine Tarnung perfekt zu machen, dass keiner von den Herren einen Zweifel daran hat, dass du ein Kerl und keine Frau bist", sagte Richi und grinste nun ebenfalls breit. Nun war ich eindeutig überstimmt. Ich fragte mich ernsthaft, was alle damit hatten, dass ich mich für Thorin in irgendeiner Art und Weise verkleiden sollte. Kili und Fili hatten zumindest etwas weibliches vorgeschlagen. Aber als männlicher Zwerg in der Zeltstadt auf zu marschieren, war schon etwas heikler. Sicherlich würden die Herren es als enorme Beleidigung auffassen, wenn sie das heraus fanden. Das wäre nicht besonders schön, wo sich die allgemeinen Verhältnisse doch so gebessert hatten. Ein schwieriges Unterfangen. Vor allem, da ich auch mein Kostüm aus meiner Wohnung holen musste. Und sicherlich wäre es nicht so perfekt wie das Outfit, was die kleinen bärtigen Herren aus Mittelerde trugen. Erst recht nicht, da es von der Stange war und nicht selbstgeschneidert. Aber es käme ja auch auf einen Versuch an. Doch zu welcher Gelegenheit konnte sich das anbieten? Vielleicht am Talentabend? Ja, das wäre sicherlich am besten gewesen. Dort war ich stets in irgendeiner albernen Verkleidung aufgetaucht. Das hieße, ich würde sowieso nicht bei den normalen Zeltstadtbewohnern auffallen. Und wenn Richi tatsächlich allen außer den Zwergen stecken würde dass ich nicht die bin, für die sich mich halten, sondern jemand anderes. Ja, vielleicht ginge das dann auch nicht ganz so schief. Aber die Schwierigkeit bestand genauso darin, den Zwergenkönig innerhalb weniger Stunden dazu zu bringen, sich mir zu offenbaren. Und ich wusste inzwischen welche Probleme dieser Mann damit hatte. "Hey, Jacky. Sieh mal. Da kommt ja dein Objekt der Begierde", meinte Rainbow auf einmal und ich fuhr erschrocken herum. Tatsächlich stand Thorin im Eingang zum Barzeit und sah sich suchend um. Ein wenig überrascht und auch etwas panisch begann ich von meinem Stuhl zu rutschen und unter den Tisch zu krabbeln. "Was machst du denn jetzt?", fragte Chu verblüfft, der ich dabei mit den Händen etwas zu fest auf die Füße gedrückt hatte. "Schaut nicht zu mir. Ich... ich will nicht, dass er mich sieht", flüsterte ich und wedelte hektisch mit den Händen. "Zu spät. Er kommt schon", kicherte Ani-chan. Ich konnte nicht einmal irgendetwas sagen, da hörte ich schon, wie dumpf ein paar Stiefel hinter mir auf dem Boden halt machten. Nebenbei hörte ich die Mädels über mir leise flüstern und dabei kichern. "Können wir was für dich tun?", hörte ich Richi dann freundlich fragen. "Ihr nicht. Sie", sagte der Zwergenkönig knapp und ich wusste, dass er auf mich zeigte, auch ohne dass ich es sah. Ich atmete tief durch und kroch dann langsam unter dem Tisch hervor. Vorsichtig richtete ich mich auf und stand nun mal wieder Auge in Auge mit dem kleinen Mann. "Was kann ich für dich tun?", fragte ich und versuchte dabei locker zu klingen. "Mir ist zu Ohren gekommen, dass du dich mit einem Drachen anlegen willst", sagte er und verschränkte wie immer die Arme vor der Brust. Ich rollte genervt die Augen. "Wer hat dir das erzählt?", fragte ich und wippte dabei auf meinen Fußballen vor und zurück. "Das ist nicht wichtig. Du hast mir Gestern dein Wort darauf gegeben, dass du dich nicht wieder so schnell in Gefahr begibst. Oder hast du das im Suff vergessen?", fragte er mit scharfen Ton. "Nun hör aber auf. Das ist kein echter Drache. Ich sprach von meiner werten Ex-Schwiegermutter. Und jetzt sag mir gefälligst, wer dir dieses Ammenmärchen erzählt hat", erwiderte ich gereizt. "Wie ich sagte. Das ist nicht wichtig. Aber du gehst dort nicht allein hin", meinte er entschlossen. "Nein, gehe ich auch nicht. Ich wollte gerade meine Freunde fragen, ob sie mich begleiten wollen", sagte ich und er warf einen kurzen abschätzigen Seitenblick auf den Tisch, wo meine Freunde mit großen Fragezeichen im Gesicht herum saßen. "Fragst du Leute immer unter dem Tisch, ob sie dir Helfen?", erwiderte er und klang dabei sogar ein wenig belustigt. "Nein, mir ist nur was runter gefallen und offenbar zwischen die Holzbohlen gerollt. Aber nur mal rein Interesse halber. Wie viel weißt du von meinem angeblichen Plan, mich einem Drachen stellen zu wollen?", fragte ich und musterte ihn langsam. "Ich weiß genug. Und deshalb werde ich selbst mit kommen", sagte er schlicht. Mir blieb einen Moment lang der Mund offen stehen. "Ich glaube du bekommst da etwas in den falschen Hals, Thorin. Es geht lediglich darum, dass ich mit meinem Ex-Schwiegervater am Grab meines Mannes die Trümmer beseitige. Nicht mehr und nicht weniger", erklärte ich. "Davon weiß ich bereits. Und mir persönlich ist das nicht geheuer. Dwalin war mit dir an diesem Ort. Er sagte, er hätte sich da sehr unwohl gefühlt. Sollte da wirklich ein Drache sein, brauchst du jede Unterstützung, die du bekommen kannst. Sag mir nur, wann du vorhast aufzubrechen", meinte er. Vom Tisch meiner Freunde her kam allgemeines Getuschel. Ich versuchte es vorläufig zu ignorieren. "Halb sechs werde ich abgeholt. Aber ich brauche dabei keine Unterstützung. Und ich sagte auch schon den anderen, dass ich keinen von euch darum bitten werde mit zu kommen. Ich hab mir schon genug Schuld bei euch aufgeladen. Das muss jetzt nicht auch noch sein", sagte ich etwas leiser, aber dennoch gut verständlich. "Das ist mir gleich. Ich lass dich nicht ungeschützt in dein Verderben rennen", sagte er etwas barsch, wandte sich dann ab und verschwand ohne ein weiteres Wort aus dem Zelt. Ich fühlte mich in dem Moment, wie mit einem Brett vor den Kopf geschlagen. Mir blieb jegliche Spucke weg. Ein Mann ein Wort. Zweifellos. Er hatte seinen Standpunkt in dieser Sache klar gemacht und duldete keinen Widerspruch. "Meine Güte, Jacky. Der Typ hat ja wirklich einen gewaltigen Schatten", kam es von Rainbow, nachdem Thorin verschwunden war. "Und was war das mit dem Drachen und beim Grab aufräumen?", fragte Chu die offensichtlich ein wenig genervt von dem unangebrachten Auftritt war. Ich pflanzte mich wieder auf meinen Stuhl und begann dann den Vieren von meinem Telefonat zu erzählen. "Also, zugegeben. Er hat recht. Da solltest du wirklich nicht alleine hin gehen", meinte Richi ruhig. "Ja. Wer weiß, was für Gemeinheiten sie dir dann wieder an den Kopf werfen kann, wenn du da ohne Begleitung auftauchst", warf Chu ein. "Und was ist mit euch? Kommt ihr nicht mit?", fragte ich hoffnungsvoll. "Sorry, aber ich bin heute Abend noch mit ein paar Leuten verabredet", meinte Ani-chan. "Ich wollte unbedingt dabei helfen die Feuer-Show vorzubereiten", sagte Rainbow entschuldigend. "Ich würde gerne, aber ich bin für die Küche heute Abend eingeteilt", meinte Chu und klang dabei sehr bitter. "Richi. Was ist mit dir?", fragte ich. "Nee, geht auch nicht. Bin mit Chu eingeteilt", sagte er seufzend. Bedröppelt ließ ich den Kopf auf die Stuhllehne sinken. Nun musste ich wohl ganz allein mit dem Zwergenkönig fertig werden. Das auch noch in der aktuellen Spannung, die zwischen uns beiden herrschte. Und mit denen, die er wohl noch mitnehmen würde. Denn ich erwartete nicht, dass er meine einzige Begleitung sein würde. Sicherlich würde das ein ordentliches Chaos geben, wenn ich mit einer ganzen Bande Zwerge auf dem Friedhof auftauchte. Einer war schon für die Menschen der Kleinstadt eine Herausforderung. Besonders für Wohnungen. Aber vielleicht Fünf oder mehr? Lieber Himmel, in was war ich denn da nur hinein geraten? Das würde sicherlich kein gutes Ende nehmen. Es graute mir davor, mir vorzustellen, was geschehen würde, wenn einer von denen auf meine Ex-Schwiegermutter traf. Noch dazu mit ihrer ach so freundlichen Art. Von ihrem netten Befehlston mal abgesehen. Und mein Ex-Schwiegervater würde sicherlich auch nicht gerade angetan von den kleinen bärtigen Herren sein, wenn sie seine Frau wegen ihrer zu großen Klappe zurecht wiesen. Wenn sie sie überhaupt mit Worten rund machten. So temperamentvoll die gute Frau auch war, so hatte ich bei den Zwergen ein deutlich reizbareres Gemüt erlebt. Und so betete ich den Rest dieses verkorksten Tages darum, dass ich den nächsten Morgen noch erleben würde. - 34. Khuzdul für Anfänger / ENDE - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)