Diesem Einen will ich #Follow von Virdra-sama (Was macht der Zwergenkönig in meinem Onlinegame?) ================================================================================ Kapitel 17: 17. Das Geheimnis aus Stein --------------------------------------- Der Morgenhimmel war bereits blass blau, als ich auf meinem vorläufigen Lager erwachte, aber die Sonne war noch nicht am Horizont aufgegangen. Zunächst war ich vollkommen orientierungslos und fragte mich, wie ich denn eigentlich an diesen sonderbaren Platz voller schnarchender Männer geraten war. Dann erinnerte ich mich und stöhnte leise, während ich mich im Liegen streckte. Rauchschwaden des kleinen Lagerfeuers zogen an der Decke des Unterstandes ihre Kreise. Es war wohl über Nacht ausgegangen. Ich wand den Kopf von einer Seite zur anderen. Zu meiner linken lag, mit dem Rücken zu mir und extrem laut schnarchend Dwalin. Der schlief den Schlaf der Gerechten. Verwunderlich, dass ich überhaupt bei seiner Lautstärke hatte einschlafen können. Ich sah zu meiner rechten und erkannte durch einige Löcher im Waffenständer eine zusammengesunkene Gestalt über dem erloschenen Lagerfeuer sitzen. Thorin war bei seiner Nachtwache auf einem Schemel eingepennt. Ich musste innerlich schon ein wenig sarkastisch grinsen. Er würde nach dem Aufwachen sicher massive Nackenschmerzen haben. Vorsichtig richtete ich mich auf und.... Gott, verdammt tat mir der Rücken weh! Auf der harten Erde zu schlafen war wirklich keine wohltat. Das würde ich sicherlich noch den ganzen Tag merken. Ich sah mich weiter um. Der Rest der Bande hatte sich auf die andere Zeltseite gelegt. Kili und Fili lagen halb übereinander und verdreht, wie zwei Ägyptische Fragezeichen. Balin schlief auf dem Rücken. Ein wirklich interessanter Anblick. Wann bekam man schon so friedlich schlafende Zwerge zu sehen? Vermutlich nicht all zu oft. Ich lauschte ein wenig. Vom anderen Zwergenzelt her waren ebenfalls laute Schnarchgeräusche zu hören. Ansonsten war es soweit ruhig. Keine Schritte waren zu hören. Auch keine Stimmen von Gesprächen. Es war wirklich noch sehr früh. Ich seufzte kurz und legte Thorins Fellmantel auf die Seite. Meine Kehle fühlte sich wieder so unglaublich trocken an. Doch sollte ich mich heimlich aus dem Zelt schleichen, um zu meiner Hängematte zu kommen oder mich lieber an dem Wasserschlauch bedienen, den Thorin in seinem Rucksack hatte? Normalerweise ging ich ja nicht ungefragt an die Sachen von anderen. So was gehört sich ja auch einfach nicht. Und wenn er mich erwischen würde, wäre er bestimmt sauer. Aber würde er noch viel verärgerter sein, wenn ich einfach so ohne ein Wort aufstand und mich davon stahl? Ich seufzte wieder und tastete meine Hosentaschen nach meinem Button ab. Lieber riskierte ich doch, dass er wegen meinem Aufstehen wütend war, als dass ich seine privaten Sachen durchwühlte. Doch wo war mein Button? Verdammt! Nicht links, nicht rechts? Vielleicht neben meinem Schlafplatz? Ich tastete um mich herum und suchte das Gras ab. Vergeblich. Da war nichts. Hatte mir einer dieser Kerle den Button vielleicht abgenommen, damit ich mir die Anstecknadel nicht irgendwo rein rammte? Oder hatte ich ihn eventuell bei dem Gerangel verloren? Wenn ja, dann hatte ich ein Problem. Würde ich vor Sonnenaufgang von einer der Nachtwachen erwischt werden, müsste ich die Singstrafe am Karaoke Abend erdulden müssen. Gut, ein Lied wollte ich ja schon singen. Aber bei einer Singstrafe konnte ich mir ja leider das Lied nicht aussuchen. Das nervte mich nun doch. Und ich wusste nicht mal, wer von den feinen Herren ihn wohl hatte. Dafür müsste ich jeden einzeln wecken und bei manchen war ich mir sicher, sie würden es mir extrem übel nehmen. Nach dem vorherigen Tag war mir eine Konfrontation mit diesen Raufbolden am frühen Morgen alles andere als lieb. Nun half doch nichts anderes. Ich musste an Thorins Rucksack. Vorsichtig drehte ich mich auf die Knie und kroch zu meinem Kopfende. Ich sah mich einen Moment lang um, ob er immer noch so zusammen gesunken auf seinem Schemel saß. Ja! Zum Glück. Vorsichtig pfriemelte ich die Lederbänder auf und schaute in das lederne Gepäckstück. Wie fast alles was diese Herren dabei hatten, war auch der Rucksack reich verziert mit Runen und groben Mustern, die dem Keltischen sehr ähnlich waren. Der Wasserschlauch lag genau oben auf einem Berg von Kleidungsstücken und allerhand möglichem und unmöglichen Krimskrams. Werkzeuge, Bündel von Brot, Trockenfleisch und.... Was war das?! Als ich den Schlauch heraus nahm sah ich inmitten all diesem Durcheinander ein schwaches, weißes leuchten. Hatte ich zufällig eine Taschenlampe eingeschaltet? Das wäre natürlich schlecht. Aber zunächst nahm ich doch einen Schluck aus dem Schlauch damit mein brennender Hals ruhe gab. Auch etwas, was mir schon bei der Jagd aufgefallen war. Dieses Wasser war ungewöhnlich rein und sauber. Es war nicht wie Mineralwasser. Und ich kannte auch kein Quellwasser, das so gut schmeckte. Noch dazu schien es binnen Sekunden eine Art heilende Wirkung zu haben. Es verschaffte mir einen wesentlich klareren Kopf und meine Schmerzen verringerten sich auch recht schnell. Vielleicht war es aber auch nur Einbildung, weil ich wollte das es half, ganz so wie bei einem Placebo. Ich korkte den Schlauch nach ein paar Schluck wieder zu und musterte das seltsame weiße Licht im Rucksack. Mir war klar, würde Thorin sehen, dass seine Taschenlampe an war, wüsste er sicher, dass jemand an seinen Sachen gewesen war. Besser wäre es wenn ich sie schnell aus schaltete, damit auch die Batterie nicht leer wurde. Vorsichtig sah ich mich noch einmal um. Gut, alle schliefen noch, auch wenn Dwalin hin und wieder ein ungewöhnliches Grunzen und Murmeln von sich gab. Der würde wohl neben Thorin mein größtes Problem sein, wenn er mich an der Tasche erwischte. Vorsichtig ließ ich meine Hand in Richtung des Lichtes gleiten. Es war unter einem Leinenhemd verborgen. Gut eingewickelt, als sollte es unter keinen Umständen frei in dem Behälter herum fliegen. Ich suchte nach dem Schaft einer Lampe, doch da war nichts. Egal wo ich hinter dem Licht hin griff, da waren entweder Kleidungsstücke oder andere undefinierbare Sachen, von denen ich lieber nicht wissen wollte, was sie waren. Oder war es vielleicht sogar das Licht von seinem Handy? Ja, wenn man genauer hin sah schien es fast so, als wäre es das Display Licht eines Handys. Trotzdem war es ungewöhnlich, dass es nicht von selbst aus ging. Wie dem auch sein mochte. Ich hatte das Bedürfnis dieses Licht so schnell es ging aus zu machen, bevor auch nur einer von den Herren sich bequemte aus seinen Träumen zu erwachen. Also griff ich direkt nach dieser komischen Funzel. Als ich es berührte stutzte ich kurz. Das war kein Handy. Es war rund. Nun ja Oval. Durch das Tuch konnte ich fühlen, das es in mehreren Facetten geschliffen sein musste. Was zur Hölle war das? Ich tastete nach einem Schalter. So einen musste man ja sicherlich auch durch Stoff spüren können, ohne dass man es unnötig heraus zog. Doch wie ich auch daran herum tastete. Ich fand weder einen Knopf noch einen Kippschalter an dem Teil. Ich seufzte leise und etwas frustriert. Kurz musste ich zusammen zucken, als ich von Thorin im Schlaf ein räuspern hörte. Oh hoffentlich schlief er noch weiter. Ich musterte ihn schnell von Ferne. Gut, er war immer noch so in sich zusammen gesunken. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust vor Aufregung und Panik. Aber ich konnte nicht aufhören an dem leuchtenden Ding herum zu fummeln. Schließlich half es doch nichts. Ich musste es raus holen um den Schalter finden zu können. Langsam wickelte ich das Leinentuch ab und ließ den Gegenstand in meine Hand gleiten. Es war nicht schwer und es fühlte sich irgendwie Kalt an. Fast wie... ein Edelstein. Ein Diamant oder ähnliches. Neugierig zog ich es hervor. Mein Herz schien für einen Moment auszusetzen. Es war ein Edelstein. Aber, um alles in der Welt, so was hatte ich noch nie gesehen! Es war kein Kristall. Kein Diamant oder ähnliches, was mir da ins Gesicht leuchtete. Der Stein selbst war kalt doch das Licht welches in wogenden Wellen von ihm ausging, fühlte sich warm und angenehm auf der Haut an. Unglaublich! Diese unsagbare Schönheit! Die Farben im Innern. Eine Mischung aus Feuer, Eis und Sonnenlicht. Es floss wie das klare Wasser eines Bergbaches durch jede Facette des Edelsteins. Ich musste ein Keuchen unterdrücken. So baff war ich noch nie in meinem Leben zuvor gewesen. Sicher, ich mochte Sachen die glitzern, aber auf Edelsteine war ich sonst nie besonders scharf. Doch dieser, der gerade in meiner Hand ruhte. Er war unvergleichlich. Ich hob ihn näher ans Gesicht um nachzusehen, woher denn genau das Licht jetzt kam. Da war nichts Elektrisches zu erkennen. Keine billigen LED Blinklichter, wie man sie in ähnlichen Objekten aus dem Ein Euro Shop kannte. Er hatte auch keinen Aufdruck wie "Made in China" auf der Oberfläche. Er war bis auf die Schliffkanten spiegelglatt. Ohne jede Macke oder Kratzer. Ich strich mit dem Finger der anderen Hand darüber. Untersuchte ihn so genau wie möglich. Hielt ihn mir ans Ohr. Schüttelte ihn. Klopfte dagegen. Kein klappern war zu hören. Nichts was irgendwie lose zu sein schien. War ich immer noch am Träumen? Das konnte doch unmöglich wahr sein? Das war doch nicht wirklich DIESER Stein? So etwas konnte gar nicht existieren! Das war unmöglich! Einen letzten Test wollte ich ihm noch unterziehen. So ließ ich den letzten Rest Vorsicht fahren und biss einfach mal hinein. Autsch, das tat höllisch an den Zähnen weh. Doch als ich ihn wieder in meine Hand fallen ließ, waren nicht mal Spuren meiner Zähne darin zu sehen. Er war unversehrt wie eh und je. Scheiße! Verdammte Scheiße! Der war ECHT! Das war wirklich der ECHTE! Nein! Wie um alles in der Welt?! Ich fühlte wie mein Atem schneller ging und mir das Herz in den Ohren hämmerte vor Entsetzen, Panik und sogar freudiger Erregung. Nur konnte ich mir ausgerechnet diese nicht wirklich erklären. Ein erneutes Räuspern von Thorin ließ mich zusammen fahren und ich wand mich um. Verdammt er war kurz davor zu erwachen. Ich stopfte den Stein schnell wieder zurück. Legte den Trinkschlauch so darüber wie er gewesen war. Naja oder so ähnlich und schlüpfte so schnell ich konnte unter den Fellmantel. Ich betete, dass er noch nicht mitbekommen hatte, dass ich wach war. Ich drehte ihm den Rücken zu und legte meine Hände auf den Mund. Ich zitterte am ganzen Leib. Erst recht als der Rucksack umkippte und hinter mich fiel. Himmel, ich hatte ihn nicht ordentlich hingestellt. Ich konnte Thorin kurz brummen hören und vernahm, dann Schritte auf dem Gras die näher kamen. Ich konnte nicht aufhören zu zittern. Gleich würde er sehen, dass ich wach war. Da war ich mir sicher. Ich kniff verängstigt die Augen zu. Er stellte den Rucksack hinter mir auf und schien dann inne zu halten. Warum hörte ich nur nicht auf zu zittern? Ich verriet mich ja total. Ein Druck an meiner Schulter ließ mich plötzlich zusammen zucken. Das erschrockene aufkeuchen konnte ich nun auch nicht mehr zurück halten. "Cuna? Ist alles in Ordnung mit Euch?", fragte er leise mit besorgtem Unterton. Ich drehte mich ruckartig um und begann wirr vor mich hin zu plappern:" Ich hab.. hab.. hab nichts kaputt gemacht. Ich schwörs." Er hob irritiert eine Augenbraue und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. " Beruhigt Euch. Ihr habt wohl schlecht geträumt", meinte er ruhig und lächelte dann etwas belustigt. Ich musste ihn wohl mit einem unglaublich entsetzten Gesicht angesehen haben. "Wie? Geträumt? Äh...", stammelte ich kurz nachdenklich. Ich ließ die Augen hin und her wandern. Ich hatte das Gähnen der anderen vernommen. Nun erwachten hier alle zum Leben. "Man Fili... geh runter von mir...", nuschelte Kili und Fili gab nach einem dumpfen Geräusch ein genervtes Stöhnen von sich. Dwalin schnarchte nur kurz, dann schmatzte er einen Moment und richtete sich von mir abgewandt einfach so auf. Balin gähnte auf seinem Schlafplatz und wünschte allerseits einen freundlichen guten Morgen. "Fühlt ihr Euch etwas besser?", hörte ich Thorin fragen, womit er wieder meine Aufmerksamkeit hatte. "Ich.. ähm.... Besser... ja... Jaja.. alles.. alles bestens... bestens", plapperte ich ein wenig überzogen. Meine Wangen fühlten sich warm an. Sicherlich war ich vor Scham schon wieder rot wie eine Tomate. Eine Hand legte sich auf meine Stirn und verweilte dort einen Augenblick. "Ihr wirkt etwas erhitzt. Vielleicht solltet Ihr noch eine Weile liegen bleiben", meinte Thorin sachlich und erhob sich dann von meiner Seite. "Ähm... nein... nein nein... Schon gut... Ich.... Ich sollte wirklich aufstehen. Mir tut ordentlich der Rücken weh von dem harten Boden", sagte ich und richtete mich auf. "Ah. Morgen Cuna!", rief mir Kili zu und winkte freundlich lächelnd. Ich nickte ihm knapp zu und schob dann den Fellmantel von mir runter. "Seid Ihr wirklich sicher, dass Ihr Aufstehen könnt? Nicht dass Ihr Euch überschätzt", sagte Balin, der sich einen roten Leinenmantel umwarf. "Ach was... Das wird schon gehen. Ein bisschen frische Luft und ich bin wieder die Alte", sagte ich und kicherte ein wenig überdreht. "Lasst sie doch aufstehn. Is doch ihr Problem, wenn sie wieder umkippt", maulte Dwalin und machte sich daran das erloschene Lagerfeuer wieder in Gang zu bringen. Natürlich. Freundlich wie eh und je der Kerl. Seufzend stemmte ich mich auf die noch leicht zittrigen Beine. "Seid ihr wirklich sicher?", fragte Thorin, der sich neben mir erhoben hatte und mir wohl rein vorsorglich einen Arm hinter den Rücken hielt. "Jaja... das wird schon gehen. Nur keine Sorge. Aber sag mal. Hast du meinen Button gesehen?" "Euren was?" "Na das Ding da", meinte ich und deutete auf seinen, den er wie die anderen an den Gürtel geheftet hatte. "Ach dieses Ding. Wartet. Den habe ich für euch aufbewahrt", sagte er und griff in seine Hosentasche, wo er meinen Button heraus zog. Dankbar steckte ich ihn weg. "Willst du was mit uns essen, Cuna?", fragte Fili und wühlte in seinem Rucksack herum. "Ähm. nein... Ich warte bis es regulär Frühstück gibt. Aber ich nutze eben die Zeit und suche mal die Duschen auf. Wenn noch keiner wach ist habe ich bessere Chancen auf warmes Wasser", meinte ich etwas kurz angebunden und wollte schon aus dem Unterstand raus treten. "Wartet", kam es von Thorin und ich zuckte erschrocken zusammen. "Wie? Was.. Was ist denn noch?", fragte ich und fühlte mich nun doch ertappt. Er hatte sich hingesetzt und zog sich seine schweren Stiefel an. "Ich begleite euch", sagte er schlicht und stand dann wieder auf. Ich musterte ihn verwirrt und ein wenig entsetzt. Er wollte mich zu den Duschen begleiten? Was sollte denn das jetzt? Oder wollte er vielleicht sogar mit mir zusammen in die Dusche, um mich zu waschen? Hielt er mich für so Hilflos? Na also das konnte er mal schön vergessen. Nicht mit mir! Nein. Noch dazu wollte ich gerade, nachdem was ich entdeckt hatte, lieber Abstand von ihm gewinnen. Ich musste allein sein und über die Sache nachdenken, die ich entdeckt hatte. Das war unmöglich, wenn er mir auf schritt und tritt folgte. "Ach komm schon. Ich brauch keinen Babysitter. Das schaff ich schon noch alleine", sagte ich und lenkte dann meine Schritte zunächst zu meiner Hängematte. Doch ich hörte schon das Knirschen von Kies hinter mir und wusste dass er mir hinterher lief. Ich seufzte als ich ihn mit verschränkten Armen am Pfad stehen sah, nachdem ich mein Duschzeug geholt hatte. Wortlos schritt ich an ihm vorbei. Er mir hinterher. Folgsam wie ein Hund, oder eine Leibwache. Ja, ich glaube das Wort passte in diesem Augenblick viel eher. Es war schon sehr unangenehm ständig seine Blicke im Nacken zu fühlen, während wir über den noch leeren Platz schritten. Ahnte er vielleicht etwas? Oh hoffentlich nicht, dachte ich so bei mir und spürte schon kalten Schweiß auf meiner Stirn auftreten. Zum Glück waren wir gleich da. Bei den Duschen angekommen drehte ich mir kurz zu ihm um. "Aber damit du eins weißt. Mit rein kommst du gefälligst nicht", sagte ich ernst. Er gab ein belustigtes Schnauben von sich. "Was denkt Ihr von mir? Es würde mir nicht im Traum einfallen, einer Frau bei ihrer Waschung zuzusehen", meinte er trocken und lehnte sich seitlich an die Holzwand der Freiluftdusche. Ich drehte mich trotzdem mit einem leicht argwöhnischen Blick um und schloss die Tür zu "Marilyn"s Kabine ab. Drinnen konnte ich endlich durchatmen. Verdammt noch mal, was hatte ich mir nur dabei gedacht? Wieso hatte ich seinen Rucksack nur durchwühlt? Wieso musste ich nur so neugierig sein? Und warum fand ich ausgerechnet DAS? Mir drehte sich alles im Kopf und in der Magengegend, als ich dabei war mich auszuziehen und das Wasser anzustellen. Ich drehte und wendete es wie ich wollte. Doch schien mein rationaler Verstand nicht mit meinem Gefühl überein zu kommen. Das warme Wasser lief mir prassend auf meinen Schädel in dem sich einiges zu überschlagen schien. Mit einem mal war mir kotzübel. Nein, das konnte nicht sein! Ich hatte vielleicht wirklich nur geträumt. Dieses Ding konnte nicht wirklich der Arkenstein sein. Ich keuchte kurz auf und merkte dann, dass ich mir zitternd beide Hände gefaltet an die Brust gelegt hatte. Hatte ich wirklich gerade das Wort "Arkenstein" im Kopf gehabt? Der "Arkenstein"? Das Herz des Berges? Das uralte Vermächtnis König Thrors? Ich keuchte erneut. Mein Atem beschleunigte sich. Meine Hände, die eben noch gefaltet an meiner Brust gelegen hatten, krallten sich in meine Haare. Wenn dies wirklich kein Traum war. Dann... Dann waren das wirklich.... Ich hörte lautes Hämmern an der Tür der Dusche. "Cuna? Cuna ist mit Euch da drinnen alles in Ordnung?!", hörte ich Thorin besorgt rufen. "...J-ja... Was... was ist denn?", fragte ich stammelnd. "Ich dachte ich hätte Euch einen Moment lang schreien gehört... besser Ihr kommt da so bald es geht raus", meinte er ruhig, aber dennoch in seinem üblichen Befehlston. "Ist... ist schon alles gut... ich... Ich habe nur kurz den falschen Hahn zu weit aufgedreht. Da kam dann eiskaltes Wasser raus. Hier drin ist wirklich alles in Ordnung", meinte ich und wusste eigentlich, dass ich gar nicht danach klang. Meine Stimme überschlug sich fast vor Aufregung. Doch ich hörte am Knirschen des Kies vor der Tür, dass er sich wohl von der Tür wieder entfernt hatte. Was für ein Glück. Doch wie sollte es jetzt weiter gehen? Mir wurde es immer mehr und mehr bewusst, was oder vielmehr wen ich mir da vor wenigen Tagen ans Bein gebunden hatte. Ach du heiliger Dönerspieß... Ich wollte es mir einfach nicht eingestehen doch der Gedanke war nun unausweichlich. Es waren echte Zwerge. DIE echten Zwerge. Und sie waren in meiner Welt und nun ein Teil in meinem Leben. Und wenn ich jetzt dort raus ging zu Thorin. Dann würde ich wissen, das der Mann dort kein dahergelaufene Rollenspieler wer, der sich über mich lustig machte. Nein.... Es würde DER Thorin Eichenschild sein... Durins Erbe.... Der einzig wahre König unter dem Berg.... Das würde sicherlich noch einiges mehr an Problemen bringen. Und die würden mich aller Wahrscheinlichkeit nach, mehr kosten als nur das bisschen logischer Verstand, was mir nach dieser Erkenntnis noch geblieben war. -17. Das Geheimnis aus Stein / ENDE - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)