Liebe ist nicht immer einfach von Tasha88 (Elsa x Mario) ================================================================================ Kapitel 29: 29 -------------- Elsas saß an ihrem Platz und suchte in ihrem Mäppchen nach dem Armband, dass sie von Mario zum Geburtstag bekommen hatte. Sie hatten in der Stunde zuvor Sport gehabt und da legte sie es immer hinein, da sie es beim Sport ja nicht anziehen konnte. “Wo ist es nur?” Sie drehte das Mäppchen um und leerte es komplett auf dem Tisch aus, aber das Armband war nicht da. Sie spürte Panik in sich aufsteigen. “Was machst du denn da?” Maja beobachtete ihre Freundin verwirrt. “Mein Armband ist weg. Ich habe es wie immer in mein Mäppchen getan. Aber da ist es nicht.” “Vielleicht hast du es dieses Mal in deine Tasche geworfen. Schau doch rein. Es wird schon irgendwo sein.” versuchte Maja Elsa zu beruhigen. “Vermutlich hast du recht. Wobei ich fest davon überzeugt bin, dass ich es ins Mäppchen rein habe.” Elsa nahm ihre Tasche hoch und durchwühlte auch diese. Als sie so nichts fand, kippte sie auch die Tasche auf ihrem Tisch aus. “Elsa, können wir dir helfen?” Frau Hamara war in diesem Moment hereingekommen und beobachtete ihre Schülerin interessiert. Diese sah sie mit roten Wangen an. “Nein Frau Hamara.” “Gut, dann packe doch deine Sachen wieder ein und lass nur dein Mathezeug draußen.” Frau Hamara drehte sich herum und begann mit dem Unterricht. Reiko hob ein paar Stifte auf, die herunter gefallen waren und reichte sie Elsa nach hinten. Diese packte mit hochroten Wangen alles wieder zurück. In ihrer Schultasche war das Armband auch nicht gewesen. Blieb nur noch ihre Sporttasche. Als sie in der nächsten Pause ihre Sporttasche durchsuchte, war das Armband auch dort nicht zu finden. Sie war den Tränen nahe, als Mario sich an ihren Tisch stellt. “Elsa. Was ist denn los?” Er hob ihr Kinn leicht an, so dass sie ihm in die Augen sah. Er kannte seine Freundin und wusste, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. “Also?” “Ich kann mein Armband nicht mehr finden. Es ist nirgends. Ich habe alles durchsucht. Mein Mäppchen, meine Schul- und meine Sporttasche. Aber es ist nicht da.” Verzweifelt sah sie ihn an. Sie hatte das Armband jeden Tag getragen, seit sie es von Mario geschenkt bekommen hatte. “Vielleicht hattest du es ja heute gar nicht an und es liegt bei dir daheim.” “Sie hatte es vorher noch an.” Maja sah zu Mario auf. Sie hatte Elsa das Armband erst heute morgen nochmal neu dran gemacht, da es sich in Elsas Rock verfangen hatte und sie es hatte ausziehen müssen. “Es tut mir Leid Mario, dass ich es verloren habe.” Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. “Jetzt mach dir keinen Kopf Elsa. Es wird sicher wieder auftauchen. Wir schauen nachher einfach überall da zusammen nach, wo du heute gewesen bist, ja?” Er legte ihr die Hand auf die Wange und streichelte mit seinem Daumen über ihre Haut. Elsa sah ihn dankbar an. “Gerne.” --- Reiko und Maja waren ebenfalls mit den beiden auf die Suche gegangen, mit der Begründung, dass vier Augenpaare mehr als nur zwei sehen würden. Die vier hatten alles durchsucht, das Armband aber nicht gefunden. “Mario, wir sollten zum Training gehen. Es ist gleich halb drei.” Reiko legte Mario die Hand auf die Schulter und deutete auf die Uhr. Mario schaute auf und sah dann zu Elsa. “Elsa…” “Ist schon in Ordnung. Geht ihr ruhig. Ich schaue nochmal und gehe auch bald nach Hause.” Elsa trat einen Schritt vor und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. “Okay. Ich würde mit Gregor heute Abend mitkommen, ist das für dich in Ordnung?” Mario sah sie fragend an. “Ich freue mich immer auf dich, das weißt du du doch.” Elsa lächelte ihren Freund an, der lächelnd zurück sah. “Bis heute Abend Elsa. Tschüss Maja.” Die vier verabschiedeten sich und während Mario und Reiko zum Clubhaus gingen, machten Elsa und Maja sich wieder auf die Suche. --- Als Mario und Gregor abends zu Daichis kamen, saß Elsa in ihrem Zimmer und las ein Buch. Mario klopfte an und streckte seinen Kopf in ihr Zimmer. “Oh Mario. Schön dass du da bist.” Elsa legte ihr Buch zur Seite und kam ihm entgegen. Mario schloss die Türe hinter sich, nahm sie in die Arme und küsste sie lange. Er sah sie an. “Und?” Elsa schüttelte den Kopf. “Wir haben es nicht gefunden. Es ist weg.” Traurig sah sie ihn an. “Wir fragen morgen einfach mal bei Thomas nach. Der bekommt ja schließlich immer alles mit und wenn er nichts weiß, dann findet er vielleicht etwas heraus. Und wenn es gar nicht mehr auftaucht, dann kaufe ich dir halt ein Neues.” “Ich will kein Neues. Ich will mein Armband wieder.”, Elsa seufzte auf. “Aber du hast recht. Fragen wir morgen bei Thomas nach.” “Es wird schon wieder auftauchen.” Mario küsste Elsa auf die Stirn. “Hast du die Hausaufgaben schon gemacht?” “Nein, ich habe auf dich gewartet. Ich habe auch in Physik etwas nicht verstanden, aber das kannst du mir ja sicher erklären, oder?” Mario musste bei Elsas funkelnden Blick auflachen. Sie nutzte es gerne aus, dass Mario so gut in der Schule war. “Klar erkläre ich es dir. Fangen wir an.” Elsa nickte und zog sich den Stuhl vom Schminktisch an ihren Schreibtisch, wo Mario seine Schulsachen auspackte. Sie setzte sich neben ihn und die beiden machten gemeinsam die Hausaufgaben. Als Gregor später hereinkam und sie zum Abendessen holte, saßen die beiden immer noch am Schreibtisch und Mario erklärte Elsa die Physikaufgaben. Mario verabschiedete sich spät von Elsa und machte sich auf den Heimweg. Nach dem Abendessen hatten sie die Hausaufgaben fertig gemacht, noch viel geredet und miteinander gekuschelt. Auch wenn Elsa sich äußerlich ganz ruhig gab, merkte Mario dass es sie sehr aufwühlte, dass das Armband verschwunden war. Er selbst dachte ebenfalls darüber nach, was damit passiert sein könnte. Elsa gab immer gut auf ihre Sachen acht und gerade das Armband war ihr sehr wichtig, daher glaubte er ihr, dass sie das Armband in ihr Mäppchen getan und dieses zugemacht hatte. Die einzige Lösung, wie das Armband verschwunden war, war, dass es jemand absichtlich herausgenommen hatte. --- Auch Thomas wusste am nächsten Tag nichts, versprach ihnen aber sich umzuhören und sich bei ihnen zu melden, wenn er etwas wüsste. Ein paar Tage später kam eine Klassenkameradin zu Elsa. “Elsa. Ist das hier nicht dein Armband?” Sie hielt Elsa ein verdrecktes Armband entgegen. Elsa nahm es ihr aus der Hand. “Ja. Wo hast du es gefunden?” Glücklich sah sie sich das Armband an. Es war zwar sehr verdreckt, schien aber nicht kaputt zu sein. “Du weißt ja, dass ich in der Garten-AG bin und aufgrund dessen habe ich nach ein paar Pflanzen hinten am Gewächshaus gesehen. Und da lag es in einem Beet. Es sah so aus, als wäre jemand darauf herumgetrampelt, zumindest waren lauter Schuhabdrücke an dieser Stelle. Vielleicht ist auch jemand ausversehen darüber gelaufen. Aber ich glaube nicht das es Zufall war.” Die Klassenkameradin sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Elsa sah sie erschrocken an. Sie hatte gedacht, dass ihr das Armband vielleicht einfach aus der Tasche gefallen wäre. Aber bei den Gewächshäusern war sie nie. “Zumindest ist es wieder da und es sieht auch nicht so aus, als wäre es kaputt. Vielen Dank.” Elsa lächelte ihre Klassenkameradin an, die ihr ebenfalls zulächelte und zurück an ihren Platz ging. Elsa spielte mit den Anhängern ihres Armbandes und sah nachdenklich darauf. “Also denkst du, dass es tatsächlich jemand mit Absicht weggenommen hat?” Elsa sah zu Maja auf. “Wie meinst du das?” “Mario hat mir erzählt, dass er die Vermutung hat, dass es jemand mit Absicht genommen hat.” Maja sah sie an. “Das hat er mir gar nicht gesagt. Ich bin davon ausgegangen, dass ich es irgendwo tatsächlich verloren habe.” Stirnrunzelnd sah Elsa zu Mario nach vorne. Er hat ihr gegenüber mit keinem Wort verloren, dass er dachte, dass es jemand geklaut hatte. Sie war sehr froh, dass das Armband wieder da war, aber das Mario nicht offen mit ihr gesprochen hatte, verwirrte sie. Und ein wenig störte es sie auch. --- Als die Schulestunde zu Ende war, ging sie zu Mario nach vorne. “Hey.” Sie stellte sich zu ihm an den Tisch. “Hey.” Mario sah lächelnd zu ihr auf. “Das Armband ist wieder da.” Sie hielt es ihm hin. Mario nahm es ihr aus der Hand und sah es stirnrunzelnd an. “Wo war es?” Er sah wieder zu seiner Freundin auf. “Naki hat es gefunden.” Elsa erzählte ihm, was ihre Klassenkameradin ihr gesagt hatte, dabei beobachtete sie Mario ganz genau. “Dann bin ich froh, dass es wieder da ist. Das Ganze ist vermutlich nur Dreck, das kann man wieder abwaschen.” “Ja, das denke ich auch. Warum hast du mir eigentlich nicht gesagt, dass du denkst, dass es jemand mit Absicht genommen hat Mario?” fragend sah Elsa ihn an. Mario schluckte. “Du hast es ja nicht gedacht. Und ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.” “Du hättest doch offen mit mir reden können.” “Elsa… Du denkst immer das Beste von den anderen und das jemand einfach dein Armband genommen und weggeworfen hat, hast du ja auch nicht einmal überlegt. Daher habe ich es gar nicht erst angesprochen.” “Ist es etwa etwas Schlechtes, gut über Menschen zu denken? Und du hast mit Maja geredet, also sicher auch mit einigen anderen. Aber bei mir kannst du es nicht? Gerade mit mir solltest du doch reden können.” Elsa sah ihn kopfschüttelnd an. “So meinte ich das gar nicht Elsa. Ich wollte nur nicht…” “Das ich etwas Schlechtes von anderen denke. Ich habe es schon verstanden Mario. Trotzdem bin ich enttäuscht.” Elsas Blick sagte auch genau das aus. Sie drehte sich um, ging zu ihrem Platz nach hinten und setzte sich. Zu Mario sah sie nicht mehr vor. Dieser sah ihr verwirrt hinterher, in seiner Hand hielt er immer noch das Armband. Kay beobachtete die beiden von seinem Platz aus und lächelte. Es funktionierte tatsächlich, genau so wie Rika es vorhergesehen hatte. Er hatte das Armband aus Elsas Mäppchen genommen, als keiner mehr im Zimmer gewesen war und hatte es Rika gegeben. Das Elsa und Mario sich jetzt uneinig wurden, war perfekt. Einiges hatten er und Rika noch auf Lager und wenn tatsächlich alles klappte, dann waren Elsa und Mario bald nicht mehr zusammen und frei für ihn und Rika. Er zog sein Handy aus seiner Tasche und simste Rika. »Es hat alles perfekt geklappt. Erster Streit (oder wie man es nennen möchte) ging los. Elsa ist sauer mit Mario.« Rika, die die SMS bekam, grinste als sie sie las. Sie war sehr zufrieden mit ihrem Plan. Und wenn alles so weiter gehen würde, wäre Mario bald ihr Freund. Mario wollte mit Elsa nach der Schule noch reden, da diese aber Leichtathletik-Training hatte, war sie kurz angebunden. “Kann ich nach dem Fußball-Training zu dir kommen Elsa? Wir sollten wegen dem Ganzen miteinander reden.” “Ich kann heute leider nicht.” Elsa war immer noch enttäuscht von ihrem Freund. Es störte sie, dass er nicht offen mit ihr geredet hatte. “Ich gehe heute Abend doch mit meiner Mutter auf den Vortrag, weißt du noch?” “Stimmt. Kann ich dich danach anrufen?” Mario sah Elsa bittend an. “Der Vortrag geht ziemlich lange. Daher wird das vermutlich nichts. Wir können ja morgen schauen.” “Ich bin doch das Wochenende über unterwegs.” Mario sah sie schon fast verzweifelt an. Die Kickers hatten am Samstag ein wichtiges Spiel, wegen dem sie das ganze Wochenende unterwegs waren. Sie würden morgen direkt nach der Schule losfahren und Abends ankommen. Am nächsten Mittag war das Spiel und Sonntag morgen würden sie wieder Heim fahren. “Dann können wir ja versuchen zu telefonieren oder uns halt am Sonntag sehen. Ich muss jetzt wirklich los.” Elsa sah Mario an, drehte sich um und lief schnell zu Maja, Yuri und Tini, die auf sie warteten. Mario sah ihr hinterher. Es war ihm nicht klar gewesen, dass sie so enttäuscht davon war, dass er ihr seine Vermutungen nicht offen gesagt hatte. Er ballte seine Hände zu Fäusten zusammen und sah ihr hinterher, bis sie um die Ecke verschwunden war. Was für ein Mist. --- Am nächsten Tag hatten sie auch keine Zeit, miteinander zu sprechen, zumindest nicht länger. Direkt nach dem Ende der letzten Stunde ging es für die Kickers auch schon los. Elsa war mit Mario bis zum Bus gelaufen, der schon wartete. “Viel Glück euch und eine schöne Zeit.” Sie lächelte Mario etwas gezwungen an. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Die ganze Sache schwebte über ihnen. Mario lächelte sie ebenso unsicher an. Auch er wusste nicht, was er sagen sollte. “Ich versuche dich sobald wie möglich anzurufen.” Er streichelte ihr leicht mit den Fingern über die Wange. “Käptain. Kommst du bald?” rief Christoph aus dem Bus heraus, der gerade den Motor anmachte. “Bin gleich da.” rief Mario zurück und drehte sich wieder zu Elsa um, die etwas verloren vor ihm stand. “Hier Elsa. Ich habe noch etwas für dich.” Mario kramte das Armband aus seiner Tasche heraus und legte es ihr ums Handgelenk. Er hatte gestern noch ewig Zeit damit verbracht, es sauber zu machen. Das war nicht ganz so einfach gewesen, da der Dreck in jeder kleinen Öffnung gesessen war. “Oh, dankeschön.” Nun lächelte Elsa ihn erfreut und ehrlich an. “Darf ich dich küssen?” Mario sah sie verlegen an. “Natürlich.” antwortete Elsa verwundert und legte ihre Arme um seinen Hals. Mario zog sie an sich und legte seine Lippen auf ihre. “Mario!” schrie dieses Mal Kevin. “Okay, ich muss los. Wie gesagt, ich rufe dich sobald wie möglich an.” Elsa legte ihre Hand auf seine Wange. “Mache das. Ich warte darauf.” Mario sah sie nochmal an, drehte sich um und rannte schnell zum Bus. Elsa sah diesem hinterher, als er davon fuhr und dann auf ihr Armband. Hoffentlich würde sich das zwischen Mario und ihr bald legen. Sie hasste es, wenn sie beide sich miteinander stritten oder sich uneinig waren. Sie seufzte tief auf und hoffte, dass er bald wieder da wäre. --- Mario stieg, nach einem letzten Blick auf Elsa, in den Bus ein, der direkt hinter ihm die Türe schloss und los fuhr. Er entschuldigte sich beim Busfahrer, dass dieser hatte warten müssen, ging durch die ganzen Reihen durch und setzte sich in die letzte Reihe. Die anderen Kickers waren alle aufgedreht und redeten wild durcheinander. Gregor, der mit Kevin und den Zwillingen zusammen saß, warf einen Blick auf Mario und erkannte, dass diesen etwas beschäftigte. Er stand auf, lief nach hinten und setzte sich zu ihm. “Hey Käptain. Was ist los?” Mario sah erstaunt auf, er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass Gregor nach hinten gekommen war. “Ach Gregor. Elsa und ich haben uns gestritten. Wobei man das auch nicht mal so genau sagen kann. Sie ist sauer auf mich…” “Warum denn das?” Gregor war verwundert. Die beiden hatten noch nie gestritten, zumindest hatte er es noch nie mitbekommen. “Ich habe doch vermutet, dass jemand das Armband geklaut hat. Elsa gegenüber habe ich nichts davon gesagt und das nimmt sie mir jetzt übel. Und wir haben noch nicht miteinander reden können, da wir keine Zeit hatten.” Mario sah wieder nachdenklich hinten aus dem Fenster hinaus. “Ach du kennst doch Elsa. Die ist nie lange mit einem böse. Dann wird sie auch sicher mit dir nicht lange böse sein, immerhin liebt sie dich. Das wird schon wieder Mario.” Gregor lächelte seinen Freund an. Dieser zuckte zusammen. Er hatte Elsa nicht mal mehr gesagt, dass er sie liebte. Dafür schalt sich Mario jetzt selber. Das hätte er ihr noch sagen sollen! “Ich rufe sie gleich an oder schreibe ihr eine SMS.” “Das ist doch eine gute Idee.” Nun musste Gregor grinsen. Mario nahm seine Tasche aus einem Fach heraus und wühlte darin herum. “Was für ein Mist.” fluchte er. “Was ist los?” Gregor sah ihn verwundert an. Normalerweise war Mario die Ruhe in Person. “Ich finde mein Handy nicht.” In dem Moment kam Reiko auf ihn zu und streckte ihm sein eigenes Handy hin. “Hier. Rika für dich.” Mario sah verwundert auf und nahm Reiko das Handy aus der Hand. “Ja?” »“Mario bist du es?”« “Ja Rika. Was ist los?” »“Ich wollte dir nur sagen, dass ich dein Handy gefunden habe. Zumindest nehme ich an, dass es deines ist. Das gleiche Modell und als Hintergrundbild ein Foto von Elsa. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass noch jemand anderes ein Foto von ihr als Hintergrund hat.”« “Und ich habe gerade erst danach gesucht. Wo hast du es denn gefunden?” »“Am Eingang der Schule. Ich bringe es dir einfach, wenn du wieder da bist, ja?”« “Okay. Danke fürs Bescheid geben Rika.” »“Gerne doch. Euch ein gutes Wochenende und bis nächste Woche.”« “Dir auch.” Mario legte auf und gab Reiko sein Handy wieder zurück. “So ein Mist.” “Was ist los?” Reiko nahm sein Handy entgegen und sah seinen Freund fragend an. “Mir muss mein Handy aus der Tasche gefallen sein und Rika hat es gefunden.” “Das ist doch gut.” Reiko sah ihn verwundert an. “Schon, aber ich wollte mich gerade bei Elsa melden. Gregor, kann ich dein Handy vielleicht haben?” Mario sah Gregor fragend an. Dieser kratzte sich verlegen am Kopf. “Das ist doch kaputt.” “Stimmt ja…” Gregor war sein Handy vor ein paar Tagen herunter gefallen und er hatte es mit seinem Fuß auffangen wollen. Aus Reflex hatte er es aber von sich geschossen und es war gegen eine Wand gekracht und kaputt gegangen. Die Geschichte hatte für viel Gelächter gesorgt, so etwas konnte auch nur Gregor passieren. Mario runzelte die Stirn. “Hat irgendjemand von euch Elsas Nummer auf dem Handy?” rief er einmal laut in den Bus. Dies mussten die Kickers aber alle verneinen. “Reiko?” Mario sah ihn fragend an, aber auch er schüttelte den Kopf. “Steht auf einem Zettel, der bei mir daheim auf dem Schreibtisch liegt. Ich bin noch nicht dazu gekommen, sie einzuspeichern.” Mario wusste Elsas Nummer nicht auswendig und biss sich jetzt auf die Lippe. “Dann ruf sie einfach heute Abend oder morgen Vormittag daheim an. Die Nummer kenne ich zumindest auswendig.” Gregor zwinkerte Mario zu, der aufgrund dessen lächeln musste. “Die kenne ich auch auswendig. Aber du hast recht,” meinte er nun wieder ernst. “Dann rufe ich sie einfach an, wenn wir da sind.” Leider war das einfacher gesagt gewesen, als getan. Abends waren sie erst spät angekommen und wurden noch von dem Begrüßungskomitee der gegnerischen Mannschaft empfangen und bis sie ins Bett kamen war es sehr spät. Am nächsten Vormittag schaffte Mario es zwar bei Daichis daheim anzurufen, jedoch war Elsa mit Maja joggen und würde anschließend den ganzen Tag bei ihr verbringen. Er bat Elsas Mutter ihr auszurichten, dass er angerufen hatte und dass er sein Handy nicht dabei hatte und auch, dass er es später wieder versuchen würde. Nach dem Spiel, das die Kickers gewonnen hatten, feierten die beiden Mannschaften miteinander und er kam wieder nicht dazu und ehe er sich versah war es bereits zu spät. Am Sonntag fuhren sie nicht so früh los, so dass sie erst Nachmittags wieder ankamen. Mario machte sich auf den Heimweg, nachdem er zu Gregor gesagt hatte, dass er sich melden würde und später vorbeikommen wollte. Er hatte ein sehr schlechtes Gewissen, dass er nicht mit Elsa sprechen und sich auch gar nicht bei ihr hatte melden können. Als er bei seinen Eltern ankam, war er sehr erstaunt, dass seine Großeltern da waren. Das hatte er total vergessen gehabt. Natürlich kam er auch jetzt nicht dazu, Elsa anzurufen, da seine Großeltern und Eltern ihn gleich in Beschlag nahmen und bis sich seine Großeltern verabschiedeten, war es auch schon spät. Er versuchte noch anzurufen, aber es war ständig belegt. Vermutlich telefonierte Gregor mit Conny. --- Am nächsten Tag war Mario eine Viertelstunde früher als sonst losgegangen und wartete nervös am Schultor auf Elsa. Er wusste nicht, was ihn erwarten würde. Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn sie letzte Woche nicht schon das Problem gehabt hätten, dass er nicht offen mit ihr geredet hatte. Elsa kam zusammen mit Maja. Die beiden hatten sich lachend unterhalten, als Elsa Mario aber vor dem Tor stehen sah änderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie sah ihn böse an. “Elsa!” Mario machte einen Schritt auf sie zu. Elsa warf ihm einen Blick zu und ging ohne etwas zu ihm zu sagen an ihm vorbei. Mario sah ihr hinterher und dann zu Maja, die die Schultern hoch zog. “Sie ist ganz schön sauer mit dir.” “Das habe ich mir schon fast gedacht gehabt.”, Mario seufzte tief auf. “Wie schlimm ist es?” “Ziemlich. Aber vermutlich nichts, dass ihr durch ein Gespräch nicht wieder hinbekommen würdet. Also, wie lief das Spiel dieses Wochenende?” Maja hakte sich bei Mario ein und zog ihn mit sich in Richtung der Schule. Den restlichen Tag über ging Elsa Mario aus dem Weg. Sie war wirklich enttäuscht und auch verletzt, dass Mario sich überhaupt nicht gemeldet hatte. Ihre Mutter hatte ihr ja gesagt gehabt, dass Mario angerufen hatte und Gregor hatte ihr gestern erzählt, dass Mario noch vorbei kommen wollte. Aber er war nicht aufgetaucht und hatte nicht mal kurz angerufen. Daher wollte sie jetzt auch nicht mit ihm reden, vorallem weil sie wusste, dass sie vermutlich vor ihm in Tränen ausbrechen würde und das wollte sie nicht. Als sie nach Ende der Schule zur Eingangstüre heraustrat, sah sie, wie Rika Mario auf dem Fußballplatz um den Hals fiel. In ihr begann es zu brodeln. Was sollte denn das jetzt bitte? --- Mario hatte ein paar Mal versucht mit Elsa zu reden, allerdings wollte diese nicht und daher ließ er sie erstmal in Ruhe. Er würde es später nochmals versuchen, bis dahin hatte sie sich vielleicht auch beruhigt. Da sie nach dem Klingeln der Schulglocke am Ende der letzten Stunde noch etwas mit dem Lehrer besprach, ging Mario schonmal hinaus und machte sich fürs Training fertig. Als er die Fußbälle auf den Platz herausbrachte, behielt er den Eingang immer im Auge, so dass er Elsa nicht verpassen würde. “Mario?” fragte eine helle Stimme hinter ihm und als er sich umdrehte stand Rika lächelnd hinter ihm. “Ich bringe dir dein Handy.” Sie hielt es ihm hin und als Mario es ihr abnahm und darauf schaute sah er, dass einige Nachrichten und auch Anrufe von Elsa eingegangen waren. “Danke Rika.” Er nickte ihr zu. “Kann ich dich noch etwas fragen?” Unsicher blickte Rika ihn an. “Natürlich. Was gibt es?” “Kannst du mir etwas in Physik erklären? Wir hatten es die Tage und ich komme nicht weiter. Und früher hast du mir ja auch oft geholfen…” “Warum fragst du nicht Reiko?” “Du kennst meinen Bruder doch. Erstens ist er selber viel zu schlampig und seinen Erklärstil versteht niemand. Und zweitens hat er überhaupt keine Zeit dafür. Wenn er nicht trainiert telefoniert oder skypt er mit Kara. Unsere Eltern wollen ihm jetzt einen eigenen Telefonanschluss ins Zimmer legen, da das Telefon ständig belegt ist.” Rika verdrehte grinsend die Augen. “Bitte Mario.” Sie sah ihn mit großen Augen an. “In Ordnung. Aber hier in der Schule, entweder in der Pause oder wenn wir beide eine Freistunde haben, ja?” Rika sprang hoch und nahm Mario in den Arm. “Danke dir. Ich bin so froh, dass wir Freunde sind.” Mario musste ebenfalls lächeln, dann sah er Elsa, die gerade aus der Türe trat und ihn mit großen Augen ansah. Sie schüttelte den Kopf und lief in Richtung des Schultores. Mario schob Rika an ihren Schultern von sich. “Du entschuldigst mich.” Dann rannte er Elsa hinterher. Rika sah ihm grinsend hinterher. Es lief wirklich wie am Schnürchen. Als sie Elsa aus der Schule hatte kommen sehen, hatte sie Mario schnell in den Arm genommen. Und dass Elsa das nicht gepasst hatte, hatte man ihr ansehen können. Mario holte Elsa einige Meter hinter dem Schultor ein. “Elsa. Warte doch bitte.” Als er bei ihr angelangt war, hielt er sie an ihrem Arm fest. Elsa riss sich los. Die Szene gerade mit Rika hatte sie wütend gemacht. “Lass mich in Ruhe Mario. Das hast du das Wochenende über auch gut geschafft, dann sollte es ja jetzt nicht besonders schwer für dich sein.” Sie lief weiter. “Jetzt warte doch bitte und lass es dir erklären...” “Erst willst du nur über ein paar Sachen nicht mit mir reden und dann gar nicht mehr. Nein danke, dann müssen wir auch jetzt nicht reden.” Elsa lief unbeirrt weiter und Mario ging mit großen Schritten neben ihr her. “Ich wollte doch mit dir reden. Ich hatte nur mein Handy verloren, Rika hat es mir gerade eben erst wieder gegeben. Und dann waren meine Großeltern da… es war einfach viel zu viel dieses Wochenende.” “Wenn es dir wichtig wäre, hättest du angerufen.” “Ich habe es ja versucht. Aber du warst nicht zu Hause. Ich habe deine Mutter gebeten, dir auszurichten, dass ich angerufen habe.” “Du hättest es wieder und wieder versuchen können. Und du hättest gestern zumindest zwei Minuten Zeit gehabt, um dich zu melden. Das hätten auch deine Großeltern verstanden.” Elsa sah ihn wütend an, verlangsamte ihre Schritte aber nicht. “Und was war das gerade mit Rika? Für sie scheinst du ja Zeit zu haben.” Mario packte sie wieder am Arm, hielt sie fest und zwang sie zum Stehen bleiben. Langsam wurde auch er wütend. Die Vorwürfe von Elsa und ihre Eifersucht konnte er wirklich nicht gebrauchen. “Ich habe heute mehrmals versucht mit dir zu reden, aber du bist ja immer weggegangen. Rika war freundlicher zu mir als du.” “Dann geh doch einfach wieder zu ihr. Vermutlich hast du mit ihr dieses Wochenende telefoniert.” Als Mario daraufhin nichts sagte, schüttelte Elsa den Kopf und lachte auf. “Tatsächlich, mit ihr hast du telefoniert.” “Sie hat angerufen, weil sie mein Handy gefunden hatte.” “Schön für dich. Verbring deine Zeit einfach mit ihr und habe Spaß.” Mario wurde es langsam zu viel. “Wie du meinst. Ich habe versucht mit dir zu sprechen. Du kannst dich ja melden, wenn du dich wieder beruhigt hast.” Wütend drehte er sich um und ging zurück zur Schule ohne sich nochmal umzudrehen. Elsa sah ihm fassungslos hinterher. Dann drehte sie sich mit Tränen in den Augen um und rannte los. Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)