Veränderung von Nyo86 (Takeru x Hikari ^-^) ================================================================================ Kapitel 20: Sora ist die Beste ------------------------------ Am Lager angekommen war sie ziemlich überrascht, dass so gut wie alle bereits wach waren. Sogar ihr Bruder saß schon da, zwar mit verschlafenen Augen und mürrischem Gesicht, aber immerhin. Hikari vermutete dennoch stark, dass es Mimi zu verdanken war, dass Taichi bereits wach war. Sie wünschte allen einen schönen guten Morgen und setzte sich auf einen freien Platz. Sie strahlte in Soras Richtung, welche ihr ein erfreutes Lächeln zurück gab. Kurz darauf trafen auch Takeru und der Rest ein. Ersterer setzte sich wie selbstverständlich neben Hikari, dennoch war es seltsam zwischen den beiden. Viele bemerkten die Veränderung in ihrem Verhalten, konnten sich aber keinen Reim daraus machen. Anders Sora, Mimi und Yolei, welche sofort ahnten, dass irgendetwas passiert sein musste. Etwas ziemlich Bedeutendes. Mit Argusaugen wurden die beiden Teenager nun beobachtet, sie merkten es jedoch nicht. Viel zu abgedriftet waren sie. Viel zu sehr darauf bedacht, den anderen nur nicht anzusehen, um zu verhindern, sofort rot anzulaufen. Keine leichte Sache… Nach dem Frühstück bat Sora Hikari ihr beim Abwasch zu helfen, allerdings mussten die beiden jungen Frauen erst das Wasser hierfür holen. Hikari verstand den Wink ihrer Freundin sofort und willigte freudestrahlend ein. Mit zwei Eimern bewaffnet machten sich die beiden nun auf dem Weg zum See. Unterwegs redeten sie kaum miteinander. Was Hikari begrüßte, so konnte sie sich noch überlegen, was sie alles Sora anvertrauen konnte, was sie bereit war zu sagen. Am See angekommen, holten sie erstmal das Wasser und stellten die Eimer in die Sonne. Dann wäre es wenigstens nicht so kalt und sie mussten nicht ewig warten, bis sie es über einem Feuer erhitzt hätten. Sora setzte sich daraufhin an das Ufer des Sees und bedeutet Hikari sich neben sie zu setzten. Ruhig blickten sie über das Wasser. Die Jüngere kam bei diesem Anblick irgendwie zur Ruhe und kam schließlich darauf, dass genau dies von Sora beabsichtigt war. Beide genossen es bei diesem Ausflug auch endlich mal Ruhe zu haben. Bei der ganzen Meute war das kaum möglich. Schließlich fragte Sora Hikari, was sie auf dem Herzen hatte. „Kari, über was möchtest du sprechen? Etwas hat sich bei euch verändert, oder? Was macht dir Sorgen?“ Gerührt von Soras Worten, warf sie ihre zu recht gelegten Wörter über Bord und fing einfach an drauf los zu erzählen: „Ach Sora, es ist so blöd. Zum einen ist er nach wie vor mein bester Freund und zum anderen sehe ich ihn plötzlich ganz anders. Ich denke anders von ihm, ich denke an andere Dinge und ich fühle mich anderes. Ich weiß nicht, warum das alles so plötzlich ist.“ „Wann hast du es denn das erste Mal gespürt?“ „Das war, nachdem uns Tai erzählt hatte, dass er und Mimi und du und Matt ein Paar seid. Er meinte, dass es bei uns ähnlich wie bei euch ist. Das hat uns doch irgendwie langsam überlegen lassen, ob an all eueren Vermutungen doch etwas dran ist. Da hat es angefangen. Da spürte ich das Kribbeln zum ersten Mal.“ „Und bei ihm?“ Sora hörte gespannt zu, unterbrach Hikari jedoch kein einziges Mal. Wenn die junge Frau allerdings nicht weiter erzählte, versuchte Sora mit kleinen Fragen, wie eben dieser, sie wieder zum Reden zu bringen. „Das weiß ich nicht genau, aber auch er scheint es zu spüren, wir reden manchmal darüber, wie wir uns verhalten sollen, wir necken uns aber auch genau wie früher, nur mit dem Unterschied, dass wir beide die Neckereien nun in anderem Lichte sehen und auch ganz anders reagieren. Einfach nicht mehr so schlagfertig. Alles was er sagt oder tut, löst in mir eine Reaktion aus, die ich noch nicht kenne.“ „Und am See? Als du nicht laufen konntest?“ Hikari berichtete Sora alles, was gewesen ist, bis gestern Abend. Bis beide feststellten, dass sie so etwas wie ein Date hatten. Sollte sie diesen Teil auch erzählen? Oder nicht? Sie kämpfte mit sich selbst. Sie wollte Soras Rat, doch wenn sie ihr nicht alles erzählte, konnte sie ihr dann überhaupt einen Rat geben? Sora ließ die junge Frau etwas verschnaufen, dennoch wusste sie, dass das noch nicht alles war. Etwas Entscheidendes fehlte noch. Nachdem ein paar Minuten vergangen waren und Hikari nicht mehr ganz so hibbelig neben ihr saß, stellte Sora die entscheidende Frage: „Und was war gestern Abend, Kari? Irgendwas ist passiert, ich sehe es euch an.“ Hikari seufzte leise. Sie legte ihre Hände wieder in ihren Schoß und nestelte am Saum ihres Kleides herum. „Das kann man sehen, ja? Du bist eindeutig die Trägerin des Wappens der Liebe. Also gut. Ich erzähl es dir, aber bitte, sprich mit keinem darüber, auch nicht mit Mimi oder Yolei. Ich vertrau zwar beiden, aber sie plappern doch auch gerne mal darauf los ohne nachzudenken.“ Sora lachte: „Ja, das ist wahr!“ Ruhiger fuhr sie fort: „Natürlich verspreche ich dir das, Kari. Aber ich hätte sowieso mit keinem darüber gesprochen. Das geht nämlich keinen etwas an“, munterte sie die Jüngere wieder auf. Dankbar lächelte Hikari sie kurz an, bis sie wieder ernst wurde. Schließlich berichtete sie ganz leise: „Wir haben uns geküsst…“ „Aber das ist doch toll, oder nicht?“ „Ja… Nein….Doch, ach, ich weiß nicht.“ „Mal langsam. Ein Schritt nach dem anderen. Wie kam es dazu? Wie hat es sich denn angefühlt? Und vor allem, wie hast du dich gefühlt?“ Hikari berichtete vom Abend zuvor, wie beide feststellten, dass er wie ein Date wäre, sie selbst Takeru diesen kleinen Tipp gab, dass noch etwas fehlte und sie sich schließlich küssten. „Es hat sich fantastisch angefühlt. Einfach atemberaubend. Mein ganzer Körper hat gekribbelt und meine Hände haben gezittert. Er war sehr liebevoll und dennoch sehr stark. Meine Gedanken fuhren Achterbahn, ich fühlte mich heiß, dann wieder kalt und irgendwie war mir die ganze Zeit so schwindelig. Alles an mir reagierte auf die unterschiedlichste Weise, aber vor allem so, wie ich es noch nicht kenne. Und seltsamerweise war ich schon etwas enttäuscht, als es vorbei war.“ Sora saß neben ihr, sah zum See hinaus, hatte aber ein unverkennbares Lächeln im Gesicht. „Oh, Kari! Das klingt doch echt traumhaft! Und seitdem schweigt ihr beide euch an? Weil ihr nicht wisst, wie ihr miteinander umgehen sollt? Das kann ich vers-…„ „Nein“, wurde Sora leise unterbrochen, „Nein, das ist es nicht. Wir hatten darüber gesprochen, wir wollten einfach so weiter machen wie bisher. Nur, dass wir halt uns…na, ja…also jederzeit küssen dürfen, wenn uns danach ist. Soweit war alles klar bei uns. Es ist etwas anderes.“ Fragend sah Sora die Jüngere an, bis diese von selber weiter sprach: „Wir haben uns auch nicht nur einmal geküsst, Sora. Einen Gute-Nacht-Kuss gab es auch. Und einen Gute-Morgen-Kuss von mir. Ich konnte nicht anders. Er war einfach zu süß heute früh. Ich war nämlich so blöd und dachte, ich könne mich schnell im Zelt umziehen. Er würde nicht aufwachen. Ich hatte aber falsch gedacht. Natürlich wurde er wach, und er muss mich wohl auch kurz beobachtet haben, denn er meinte zu mir, er dreht sich jetzt weg und ich könne mich in Ruhe umziehen. Blöd gelaufen. Aber ich war ihm so unendlich dankbar dafür! Entschuldigen wollte er sich auch noch, aber es gab keinen Grund dafür. Den Fehler hab ja wohl ich gemacht. Aber er war so süß dabei! Und seine Augen waren so toll! Er hatte dabei meine Hand in seiner und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich konnte einfach nicht anders. Ich wollte ihn einfach berühren und küssen. Irgendwie hat alles an mir danach verlangt.“ Sie endete mit ihrer Erzählung, aber das Ausschlaggebende hatte sie noch immer nicht gesagt. Der eigentlich Grund, warum sie so durcheinander war. Sora konnte es ihr ansehen. Und sie hatte auch so einiges aus ihren Erzählungen herausgehört, was sie aber der Jüngeren nicht direkt unter die Nase binden wollte. Sora wusste, dass Hikari von selber darauf kommen musste. Doch sie ahnte, dass die Jüngere diesen Gedanken bereits selber hatte. „Kari, nun sag schon. Das alles ist nicht der Grund, warum du so durcheinander bist. Magst du mir nicht sagen, was es wirklich ist?“ Überrascht blickte Hikari zu Sora und lächelte sie an: „Du kennst mich einfach zu gut. Du hast recht, das alles gehört zwar dazu, aber ist nicht der Grund. Also schön, heute Nacht wachte ich kurz auf und…“ Sie erzählte wie sie Takeru des Nachts beobachtet hatte und welche Gedanken und Gefühle sie dabei hatte. Wie ähnlich es dem Gesagten von Tai war. Ihre Erzählung schloss sie mit dem Satz „…da wurde mir klar, dass ich mich in Takeru verliebt habe.“ Sora strahlte sie nur so an: „Aber das ist doch eigentlich toll, oder? Ach Kari, ich bin so stolz auf dich, dass du das alles für dich selber bereits herausgefunden hast!“ Sie zog die Jüngere in eine Umarmung. „Lass mich raten, es wäre für dich kein Problem gewesen einfach weiter zu machen und zu sehen was kommt. Aber nachdem du dir nun sicher bist, dass du ihn liebst, weißt du nicht, wie du ihm gegenüber auftreten sollst, weil das alles noch einmal alles etwas wichtiger macht. Stimmt’s?“ Hikari konnte wirklich nicht verstehen, wie Sora sie wie ein offenes Buch lesen konnte. Dennoch war sie froh, dass sie sie ohne große Worte verstand. „Ja, genau. Was soll ich also tun, Sora? Wie soll ich mich verhalten? Es ihm sagen, wäre eine Lösung, aber so weit sind wir noch nicht. Da bin ich sicher. Was also schlägst du vor?“ Sora, ließ sie wieder los und sah sie ernst an. „Schwierige Situation, muss ich dir recht geben. Aber zum einen würde ich dir empfehlen, deine Gefühle zu genießen. Die erste Liebe erlebt man schließlich kein zweites Mal. Zum anderen würde ich eure anfängliche Beziehung wirklich erst noch etwas wachsen lassen. Macht ein richtiges Date. Oder auch etwas, was ihr früher getan habt. Ein DVD-Abend zum Beispiel. Seht, wie es in solchen, für euch sonst normalen Situationen, ist. Aber was ich für wichtig halte, sag Takeru, dass du nicht weißt, wie du dich verhalten sollst. Er wird das sicherlich verstehen, und wie ich ihn kenne, wird er alles tun, damit es für dich nicht komisch ist.“ Hikari hörte Sora gespannt zu. Und sie musste sagen, es war wirklich die richtige Entscheidung gewesen, mit ihr zu sprechen. Sie würde ihren Rat auf jeden Fall beherzigen. Überschwänglich bedankte sie sich bei Sora und versprach ihr, sie in der realen Welt, zu einem Eis einzuladen. Was sie mit Freuden annahm. Auf dem Weg zurück, meinte Sora zu Hikari: „Du schnappst dir am besten gleich mal Takeru und redet miteinander. REDEN! Verstanden? Lippen sind auch zu etwas anderen als zum Küssen da“, dabei grinste sie schelmisch. Hikari streckte ihr zur Antwort frech die Zunge raus, was Sora auflachen ließ: „Ich verdonnere einfach Mimi zum Spülen. Die wird das sowieso gerne machen, da sie denkt, Infos von mir zu bekommen.“ Hikari nahm ihr Angebot sehr gerne an. Immerhin hatte sie recht. Sie musste noch einmal mit Takeru reden. Sie stellte den Eimer ab, drücke Sora noch einmal und ging mutig auf Takeru zu. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Mimi und Yolei auf Sora zustürmten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)