Veränderung von Nyo86 (Takeru x Hikari ^-^) ================================================================================ Kapitel 14: Zu weit gegangen? ----------------------------- Es kostete sie alle Kraft und Überwindung, das zu sagen. Aber diesmal war sie am Zug. Diesmal würde sie ihm zeigen, dass das gar nicht lustig war. Zumindest nicht, in ihrer derzeitigen Situation. Er sah sie noch schockierter an. Selbst das stumme Bewegen seiner Lippen hatte nun aufgehört. Innerlich grinste Hikari siegessicher. Wobei sie auch ein wenig Trauer empfand. Irgendwie fand sie die Situation doch recht schön. Ein kleiner Teil von ihr wollte auch so weiter machen. Doch ihr Verstand siegte. „Ich dachte eher an…“ Sie flüsterte diese Wörter geradezu in seine Richtung. Plötzlich richtete sie sich wieder auf, schlug ihre Hände vor ihrem Körper zusammen und erklärte mit einem frohen Lachen im Gesicht „Ich packe meinen Koffer!“ Aus Takeru wich mit einem Schlag jegliche Anspannung, welche sich aufgebaut hatte. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, blickte jedoch nur in das immer breiter grinsende Gesicht Hikaris. Stumm sah er sie an…in seinem Kopf ging er nochmal alles durch, was gerade gewesen war und überlegte fieberhaft, ob sie das nur als Rache getan hatte, oder ob doch mehr dahinter steckte. Nach und nach kam er zu dem Entschluss, dass es wohl Rache war, vermischt mit der Wahrheit. Doch sollte er gleich wieder einen Gegenangriff starten? Sollte er wieder den Spieß umdrehen? Er wollte das ja vorhin schon nicht sagen. Er beschloss, dass er ihr den Sieg lassen würde. Ganz so, wie es der beste Freund machen würde. „Okay, du hast mich erwischt! Ich gebe zu, damit hatte ich nicht gerechnet.“ Hikari strahlte nur so vor Freude, dass auch sie ihn endlich aus der Fassung bringen konnte. Vor Freude wippte sie mit ihrem ganzen Körper und klatschte leise in ihre Hände. Dürften doch die anderen nicht mitbekommen, dass sie gar nicht schliefen. Doch das Wippen hätte sie trotzdem lieber sein lassen sollen… Takeru starrte sie nur an und seine Augen huschten immer wieder ein Stockwerk tiefer. Nach ein paar kläglichen Versuchen, ihr einfach nur in die Augen zu sehen, wand er sich schließlich ab und flüsterte in ihre Richtung „Hika, wenn man nur einen Bikini trägt, sollte man es vermeiden so rumzuhopsen.“ Ein roter Schatten legte sich um seine Nase. Trotzdem musste er etwas grinsen. Hikari hielt sofort in ihrer Bewegung inne und sah an sich herunter. Schlagartig wurde ihr klar, was er meinte. Sie verschränkte ihre Hände vor ihrem Körper, drehte sich ebenfalls etwas weg und murmelte einfach nur ein kurzes ‚Danke‘, während ihr die Röte ins Gesicht stieg. Die Situation war für beide mehr als seltsam, dennoch fassten sie sich nach kurzer Zeit wieder und begannen einfach die Spiele zu spielen. Über das Vorherige wurde nicht mehr gesprochen. Darüber waren sie sich stumm einig geworden. Nach und nach verging die Zeit. Auch, wenn beide leise sein mussten, damit die anderen weiterhin dachten, sie würden einfach nur schlafen, hatten sie viel Spaß. Sie wechselten auch die Spiele durch. Selbst Schere, Stein, Papier wurde gespielt, auch wenn Hikari anfangs nicht sehr begeistert war. Es kam zu keinen zweideutigen Situationen, keinen frechen Sprüche, nichts dergleichen. Sie hatten einfach nur Spaß zusammen. So wie früher auch. Dadurch kamen beide etwas zur Ruhe und hatten auch wieder etwas Zeit nachzudenken. Sie stellten beide erstaunt fest, dass es zwischen ihnen ja fast wieder wie früher war, nur dass eben das Thema ‚Beziehung‘ nun auch eine Komponente ihrer Freundschaft wurde. Trotz dieses unausgesprochenen Teils, versanden beide nun langsam, was Taichi und alle anderen immer gemeint hatten, als sie sagten, sie benahmen sich wie ein Pärchen. Dennoch waren sie noch nicht bereit. Bereit, den Schritt zu wagen. Nach vielen Spielen und einigen Punkten für beide später, rochen sie den Duft nach Essen. Sie konnten nun also wieder heraus klettern. Beide waren, nach all diesen Situationen, etwas sicherer geworden, was den Umgang mit dem anderen betraf. Ohne groß darüber nachzudenken, hob Takeru Hikari nach oben auf seine Arme und verließ das Zelt. Sie kamen dem Lagerfeuer näher und als sie nah genug waren, damit auch die anderen sie sahen, verstummten alle Gespräche und sie wurden angestarrt. Da ja beide ihre Badesachen trugen, und somit Halbnackt waren, untersuchten Taichis und Yamatos Augen deren Körper akribisch nach verräterischen Spuren. Doch sie würden keine finden. Hikari war dieses stille Gestarrte sichtlich unangenehm. Sie dreht ihren Kopf in Richtung Takerus Brust und versuchte ihr Gesicht zu verstecken. Leise flüsterte sie ihm zu: „Tu doch etwas, bitte!“ Takeru erinnerte sich an das Versprechen, welches er ihr gab, als sie den Ausflug geplant hatten. ‚Ach, so schlimm wird es schon nicht sein. Und wenn es doch in diese Richtung geht, werde ich mir etwas einfallen lassen. Keine Sorge!’ Das hier war zwar nicht das, woran er damals gedacht hatte, aber trotzdem… Er legte eine etwas ernstere Miene auf und sah allen Anwesenden kurz in die Augen. „Was ist denn? Wieso schaut ihr so? Habt ihr noch nie einen Jungen gesehen, der ein Mädchen auf dem Arm hat?“ Taichi antwortete ihm etwas perplex: „Ähm, doch schon, aber das ist es nicht. Ich…Wir… Hey, Yamato sag doch auch mal was!“ Der Angesprochene sah ihn daraufhin etwas grimmig an, er wollte sich da raushalten, wandte sich schließlich doch Takeru zu. Mit ruhiger und ausdruckloser Miene betrachtete er diesen. Schließlich sprach er etwas aus, womit niemand der anwesenden gerechnet hätte: „Ich hoffe, ihr habt verhütet“ Sein Gesicht blieb weiterhin ausdruckslos. Die aller anderen jedoch entgleisten sofort. Takeru starrte ihn mit offenem Mund an. Hikari lag steif wie ein Brett in seinen Armen. Keiner der beiden konnte irgendwie reagieren. Taichi fiel vom Campingstuhl und blieb, zumindest erst mal, regungslos liegen. Yolei und Ken grinsten die beiden leicht an, Mimi kicherte leise vor sich hin. Und Sora war sichtlich geschockt darüber, dass ihr Freund das gerade allen Ernstes gefragt hatte. Yamato spürte den Blick seiner Freundin auf sich. Er wandte seinen Blick von Takeru ab, und sah seiner Freundin in die Augen. „Was ist? Taichi meinte ich solle was sagen. Das ist mir eben dazu eingefallen. Problem?“ Sora konnte es nicht fassen. „Sag mal, spinnst du? Nur weil die beiden zusammen in einem Zelt geschlafen haben, nur einen Schlafsack hatten, und noch dazu fast unbekleidet waren, heißt das noch lange nicht, dass sie…dass sie…“ Sora wurde immer leiser und wandte nun Takeru und Hikari den Kopf zu. Sie musterte beide von oben bis unten. Takeru, welcher diese plötzliche Änderung in ihrem Verhalten natürlich feststellte, konnte nicht glauben, dass sogar Sora schon damit anfing. „Sora, ich bitte dich!! Was denkst du nur von uns? Und du Matt, solltest es besser wissen! Beruhigt euch jetzt alle mal! Es ist nichts passiert!“ Er beharrte allerdings nicht, wie sonst immer, darauf dass sie ja ‚nur‘ Freunde seien. Taichi rappelte sich langsam wieder auf und sah in Richtung seiner Schwester, welche sich noch immer an Takeru drückte. Er sah in dem Teil ihres Gesichtes, welcher ihm nicht verborgen blieb, dass sie stumme Tränen weinte. Alle um ihn herum diskutierten mittlerweile lautstark, ob es denn möglich wäre, dass die beiden miteinander geschlafen hätten. Taichi stand, ohne ein Wort zu sagen auf, ging hinüber zu seiner Schwester, und wollte ihr über die Haare streichen. Takeru befürchtete, dass nun auch Taichi anfangen würde eine Predigt zu halten und trat einen Schritt nach hinten. Hikaris Bruder lächelte ihn an, und signalisierte ihm, dass er nichts dergleichen tun würde. Also ließ er ihn gewähren. Hikari schreckte auf und sah in das lächelnde Gesicht ihres Bruders. Noch auf den Armen von Takeru schlang sie die Arme um Taichi und weinte bitterlich. Takeru ließ sie langsam nach unten auf ihre eigenen Füße, damit er sich entfernen konnte. Hikari verlagerte ganz automatisch ihr Gewicht auf ihren gesunden Fuß. Ihr Bruder nickte Takeru kurz zu, als Zeichen der Dankbarkeit und er nickte zurück. Takeru wandte sich an die Gruppe, aber besonders an Matt: „Zufrieden? Jetzt weint sie, nur weil du deine große Klappe nicht halten kannst! Ich fasse es nicht! Ernsthaft! Wie konntest du nur sowas fragen? Und wie könnt ihr alle nur so von uns denken? Besonders du Sora, von dir hätte ich das am allerwenigsten erwartet! Nur damit ihr es wisst, wir haben weder geschlafen noch sind wir übereinander her gefallen! Wir haben Spiele gespielt und uns gefreut, dass wir euch auch mal austricksen konnten!!“ Die Gesichter seiner Freunde erstarrten und einige senkten betreten die Köpfe. Sie wussten, sie waren zu weit gegangen. Takerus Blick fixierte Mimis: „Hast du vielleicht etwas, in dem Kari schlafen kann?“ Beschämt nickte sie und kramte in ihren Sachen nach einem Schlafanzug. Natürlich wusste sie, dass auf ihren Freund kein Verlass war und hat vorsichtshalber noch einen eingepackt. Takeru nahm den Pyjama dankend an und richtete seinen Blick auf Yamato: „Und du hast nicht zufällig etwas für mich dabei?“ Auch er nickte ihm zu und reichte ihm die mitgebrachten Schlafsachen. „Und gibt es hier noch einen Schlafsack, den wir mitnehmen können?“ Absolute Stille. Niemand traute sich, Takeru zu sagen, dass es leider wirklich keine mehr gab. Da hörte er von Taichi die Antwort, auf welche er wartete: „Nein, leider haben wir es wirklich nicht geschafft, mehr zu organisieren.“ Da die Antwort von Taichi kam, welcher sich oft, viel und auch gerne um das Wohl seiner Schwester sorgte, glaubte er ihm vorbehaltlos. Takeru schnappte sich noch etwas von dem Essen für sich und Hikari und schon machten sie sich, zu dritt, auf dem Weg zurück zum Zelt. Sie hörten noch Joe sagen: „Ich hab es euch ja gesagt, dass es nicht gut geht, wenn wir uns einmischen.“ Als Antwort bekam er unisono: „Ach, halt die Klappe!!“, von fast allen restlichen Digirittern. Hosted by Animexx e.V. 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