Intoxicating Mindgames von Suppengruen ================================================================================ Kapitel 4: Rate Harley, was ist klein, dick und steckt in nem schwarz weißen Frack? ----------------------------------------------------------------------------------- Bequem bewegte sich das Auto auf die Innenstadt zu, auf der Suche nach einer Boutique, welche auch was Ordentliches zu bieten hatte. Wie Harley so schön meinte, Kleider, welche die Stars in der Glotze trugen um auf den roten Teppich zu gelangen. Die Straßen leerten sich mittlerweile langsam von dem Trubel, welcher sie Tagsüber heimsuchte und tauchten die Stadt zugleich in die Ruhe selbst. Schließlich bremste der Wagen, vor einem beachtlich großen Kleidergeschäft, mit hübsch und ausgesprochen teuren Kleidern im Schaufenster. „Glaubst du, hier könnte sich etwas finden lassen?“, fragte er sie, wobei er sich ziemlich sicher war, den richtigen Ort gefunden zu haben. Und erneut war es kaum zu glauben, wie es noch vor kurzem in seiner Gefühlswelt ausgesehen hatte. Warum und was hatte ihn nur so verstört? Es lief doch alles perfekt, alles hatte seinen Sinn und Zweck. Nur zu gerne entgegnete sie den innigen Kuss. Leicht biss sie auf seine Lippe, ehe sie sich auch schon wieder voneinander lösten. Mit einem Funkeln in den Augen sah sie ihn erwartungsvoll an. Wohin er wohl mit ihr wollte? Zuerst einmal shoppen, dass hatte er ja zumindest einmal gesagt. Aufgeregt rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her, ehe der Clown den Motor startete und von dem Schotterparkplatz fuhr. Die Steine knirschten leicht unter den Reifen und wurden gegen das Blech der Karosse geschleudert. Mit dem breitesten Grinsen der Welt saß Harley neben ihrem Prince of Crime. Sie konnte es kaum erwarten mit ihrem Mr. J shoppen zu gehen. Schließlich wollte sie ja etwas tragen was ihm auch zusagte, wenn er schon mit ihr ausging. Mit einer Hand kurbelte sie das Fenster des Wagens herunter und hielt ihr Gesicht in die kühle Nachtluft. Als sie ihren Kopf wieder zurück ins Innere des Wagens steckte, sahen ihre Haare aus, als hätte sie neben einer startenden Flugzeugturbine gestanden. Lachend versuchte sie die zerzausten Haare etwas zu ordnen. Tief lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und ließ die Füße aus dem Fenster baumeln. Ab und an schielte sie hinüber zu ihrem Mr. J. Auch sein Gesicht zierte ein Lächeln. Gemächlich fuhren sie an den verschiedensten Geschäften vorbei. In den Schaufenstern der Shops präsentierten magersüchtige Anziehpuppen die neuste Mode aus Paris, oder wo auch immer sie her kamen. Skeptisch blickte Harley aus dem Fenster und begutachtete jedes einzelne davon. Nein nein nein, dass war alles nicht gut genug. Sie wollte doch so eins wie aus dem Fernsehen. Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust und starrte auf die Straße. Nach einer Weile hielten sie am Straßenrand. Nur langsam drehte Harley ihren Kopf in die Richtung der Boutique, nur am Rande nahm sie seine Frage wahr, denn in Sekunden hatte sie die Beifahrertür geöffnet und die große Glasfassade erreicht. Feste presste sie ihr Gesicht an die Scheibe, um das Innere auszukundschaften. Wie ein Tiger im Käfig lief sie am Schaufenster auf und ab und begutachtete skeptisch die Ausstellungsstücke. All das kam dem schon sehr nahe, aber konnte sie noch nicht das Richtige ausmachen. Leicht klopfte sie an die Scheibe, ehe sie immer fester zuschlug. Mit einem Blick zum Clown rief sie: "Ich will da rein!" Natürlich hatte das Geschäft um diese Zeit geschlossen, was wohl auch besser war, andernfalls hätte es womöglich Verletzte, wenn nicht sogar Tote gegeben. Einer Frau sollte man sich niemals in den Weg stellen, wenn sie auf Shoppingtour war. Mittlerweile rüttelte Harley heftig an der Klinke der Einganstür, welche einfach nicht weichen wollte. "Mr. J die Tür geht nicht auf", stellte sie resigniert fest und warf ihm einen Hundeblick zu, welchem man einfach nicht widerstehen konnte. Bevor er sich versehen konnte, sprang auch schon die Autotür auf und Harley klebte an der Schaufensterscheibe, der Boutique. Ein breites Grinsen zierte seine Lippen , während er sich mit, hinter dem Kopf, verschränkten Armen tief in den Sitz lehnte und amüsiert mit ansah wie das Glas unter Harleys hämmern, ihr nur dreckig ins Gesicht kicherte. Schließlich begann sie an der Tür zu ruckeln und Joker verfiel in einen herzlichen Lachanfall. Der Anblick, wie dort eine halbnackte Schönheit, versuchte mit reiner Muskelkraft die Tür zu öffnen, war einfach nur zum tot lachen. Erneut vernahm er ihre Stimme und klopfte sich prustend auf die Schenkel. Dieser Hundeblick, einfach nur zum wegschmeißen. Aber gut, er wollte mal nicht so sein und stieg ebenfalls aus dem Wagen. Kopfschüttelnd trat er näher und tätschelte Harley kichernd den Kopf. „Ooohhh…bekommt mein Schatz die Tür nicht auf hmmm?“, säuselte der Bleiche in ihr Ohr und schritt an den Kofferraum seines Wagens. Vielleicht würde sich dort ja etwas Nützliches finden lassen. Bingo! Ein Brecheisen. Schnell fand er sich zurück an der Tür und brach das Türschloss heraus. Kein Alarm. Das Glück schien wohl auf ihrer Seite zu sein. Das Eisen verschwand zurück ins Auto bevor auch der Bleiche durch den Eingang spazierte und ihm fast die Kinnlatte hinunter fiel, als er die Vielzahl an Kleiderständern betrachtete. Das würde wohl eine Weile dauern. Einige Minuten später befand sie sich im Inneren der Boutique. Tänzelnd sprang sie zwischen den Ständern her und zog hier und da ein paar der Kleider heraus. Mit einer erstaunlichen Anzahl an Klamotten kehrte sie zu ihrem Joker zurück. Blitzschnell ließ sie ihr zerfetztes Outfit vom Körper fallen und stand somit für einen kurzen Moment nackt da. Das Licht der Straßenlaternen, welches sich seinen Weg durch die Fenster brach, ließen ihre weiße Haut erstrahlen, ehe sie damit begann ihm die beachtliche Auswahl an Markenprodukten vorzuführen. "Na, was sagst du? Das hier oder doch lieber das Rote? Oder nein wie wär‘s mit hier dem?" Mehr und mehr Kleider probierte sie an und begutachtete sich jedes Mal skeptisch im Spiegel. Harley fühlte sich wie eine dieser Frauen aus dem Fernsehen. Sie konnte es gar nicht erwarten sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Schlussendlich entschied sie sich für ein kleines Schwarzes, welches mit Pailletten bestickt war. Im hinteren Teil des Ladens fand sie passende Schuhe und auch eine Handtasche. Noch einmal besah sie sich im Spiegel, ehe sie hinter die Ladentheke kletterte und sich einige der Tüten griff. "Ach was soll‘s ich nehm alle" entgegnete sie ihm lachend und begann damit die sündhaft teuren Kleider in die Tüten zu stopfen. Die restlichen wurden mit Schuhen und Handtaschen gefüllt und schwer bepackt stand sie eine halbe Stunde später wieder neben ihrem Clown. Ein breites Grinsen zierte ihr Gesicht. Welche Frau konnte schon von sich behaupten, dass sie Kleider im Wert von mehreren Tausend Dollar hatte. Zudem hatte sie sie ja nicht einmal bezahlen müssen. Galant schmiss sie die Einkaufstüten auf den Rücksitz und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. "Danke Puddin", säuselte sie dem Bleichen entgegen und wieder einmal fanden sich ihre Lippen zu einem intensiven Kuss. "Nimmst du mich so mit?" fragte sie noch einmal und lehnte sich zu ihm hinüber, sodass ihr Ausschnitt ihm gerade zu ins Gesicht sprang. Die würden Augen machen, wenn sie in dem Kleid essen ging. Jetzt mussten sie nur noch die richtige Location für solch ein Kleid finden. "Warte!" rief sie plötzlich und sprintete noch einmal zurück in den Laden. Ein lautes Scheppern drang aus dem Inneren des Ladens, ehe Harley einige Minuten später mit einem Anzug heraus kam. "Leider gab‘s ihn nur noch in schwarz aber ich hab eine lila Fliege oder wahlweise lila Krawatte mitgebracht. Weil zugegeben, dein Anzug hat auch schon bessere Zeiten gesehen" und aufmunternd hielt sie ihm ihre Errungenschaft entgegen. Harley sprang umher, als befände sie sich im Schlaraffenland und griff sich unzählige Kleidungsstücke. War es wirklich eine gute Idee, mit einer Frau shoppen zu gehen? Seufzend warf er sich in einen der bequemen Sessel, welche eindeutig für die wartenden Männer geschaffen wurden und zückte sich aus dem Stapel von Zeitschriften, die gleich daneben auf einem Tisch lagen, das einzige Comic. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis Harley zurück kam und vor ihm die Hüllen fallen ließ. Nach und nach begann sie ihre Beute überzustreifen und fragte ihn nach seiner Meinung. Nur halb blickte der Clown jedoch bei jedem neuen Kleid, über die Seiten des Comics und murmelte ein „sehr schön…das ist wirklich schön…du sahst noch nie schöner aus“, denn es interessierte ihn nicht wirklich. Das Heft las er nun schon das zweite Mal, als sein Mädchen erneut verschwand und mit Schuhen sowie einer Handtasche zurückkam. „Unglaublich schön“, sprach er bevor sie etwas sagen konnte und lag schließlich dass Comic zur Seite. Erleichtert, das sie endlich etwas hatte, folgte er Harley zur Ladentheke, von der sie sich eine Ladung Tüten holte. Sie nimmt alles? Warum verdammt noch mal? Was? Diese Weiber… Erneut ein tiefes Seufzen entrann seiner Kehle, als sie sich nach weiteren endlosen Minuten im Auto befanden. Nie wieder, niemals wieder würde er solch einen dämlichen Vorschlag machen. Auf ihr Danke hob sich einer der grünen Brauen an, doch bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, trafen ihre Lippen heiß auf seinen. Frauen, erst bringen sie einen zum Haare raufen und dann so etwas. Wie soll er nach solch einem Kuss denn noch böse sein? Pure Absicht war das doch. Erst nach ihrer Frage sah er sich wirklich ihre Auswahl genauer an und musste zugeben, sie sah verdammt Sexy darin aus. Schluckend blickte er wieder in das Blau ihrer Augen. „Harley, ich würde dich auch in nem Arkhamoverall mitnehmen“, überspielte er sein Schlucken und machte schon anstallten den Motor zu starten. Doch musste er dies unterbrechen als die Bleiche erneut in den Landen rannte. Das durfte doch nicht wahr sein. Mit der Hand, als Pistole geformt, schob er sich den Zeigefinger in den Mund und erschoss sich spielerisch selbst. Hart warf er sich anschließend in den Sitz, ließ die Zunge heraus hängen und verharrte so regungslos. Mit einem schwarzen Anzug im Arm, kehrte sie dann endlich zurück und erweckte so den „leblosen“ Clown. Missmutig nahm er Harleys Worte entgegen und blickte an sich hinunter. Sein Anzug hatte wirklich schon bessere Tage gesehen. Er müsse sich unbedingt welche als Reserve schneidern lassen. Mit prüfendem Blick sah er sich ihr Mitbringsel an. „Das muss reichen“, murmelte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Also musste auch Joker wieder in den Laden sprinten und sich dort den neuen Anzug überwerfen. Fliege oder Krawatte? Vor einem Spiegel hielt er sich beides abwechselnd an den Hals, bis er sich schließlich für die lila Fliege entschied und sich gleich auch noch zwei neue, schwarze Lackschuhe anzog. „Wer könnte dir nur widerstehen“, zwinkerte der Neugekleidete sich selbst entgegen und kehrte zum Wagen zurück. „Können wir dann endlich weiter?“ Erneute Erleichterung zeigte sich in dem weißen Gesicht, als er das Auto endlich starten konnte und so schnell wie möglich Platz zwischen sich und der Boutique schaffte. Eigentlich hatte Joker ja vor, sich in irgendeiner Fast Food Kette, etwas für den Hunger zu besorgen, nur würde ihm Harley wohl den Kopf dafür abreißen. Keine Frau der Welt würde in solch einem Aufzug in solch einen Laden gehen. Also etwas anderes, aber was? Zwei gesuchte Verbrecher könnten wohl kaum ein normales Restaurant besuchen, ohne gleich Panik zu verursachen. Ein großer Spaß würde Joker zwar normalerweise sagen, aber er bräuchte langsam wirkliche etwas zu Essen. Es gäbe wohl nur einen Ort, in dem Personen wie sie, in Ruhe fein essen gehen könnten. Die Iceberg Lounge. „Rate Harley, was ist klein, dick und steckt in nem schwarz weißen Frack?“, fragte der Clown schmunzelnd und hielt vor dem Eingang der Lounge. Mit einem leichten Seufzer, ließ sie ihre neue Handtasche in ihren Schoß fallen. Geschickt schnippte sie den Verschluss auf, ehe ihre Finger im Inneren der Tasche verschwanden. Freudig zog sie Make up, Lippenstift, Eyeliner und was Frau von Welt sonst noch so braucht aus der kleinen Handtasche. Eher unsanft ließ sie die Verblendung nach unten klatschen, ehe sie sich prüfend in dem kleinen Spiegel betrachtete. Erst jetzt begriff sie, wie hell ihre Haut doch war. Einfach unglaublich schön. Sorgfältig trug sie Make up auf ihre Haut auf, ehe sie mit dem Ergebnis vollends zufrieden war. Zum Abschluss ließ sie den dunklen Lippenstift über ihre zarten Lippen fahren. Jetzt sah sie wirklich aus, wie eine der Promifrauen aus dem Fernsehen, wenn auch vielleicht etwas blasser. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie ihr Clown wieder zurück auf den Wagen zusteuerte. Der Anzug stand ihm wirklich gut, auch wenn ihr der andere besser an ihm gefiel. Das Lächeln auf ihrem Gesicht wollte einfach nicht weichen. Sie musste kurz kichern, als sie seine Frage vernahm. Sie wusste ja, dass shoppen nicht gerade die lieblings Beschäftigung von Männern war. Zur Antwort warf sie ihre Hände in die Höhe und rief: "Driiive Louise! Drive! Drive the car! Go! Go! Go go go go go go! " Erneut brach sie in ein schallendes Gelächter aus, als der Joker den Motor aufheulen ließ und sie schon kurze zeit später durch die nächtlichen Gassen Gothams rasten. Etwas verdutzt sah sie zu ihrem Prince of Crime, als dieser ihr, ein zugegeben merkwürdiges, Rätsel stellte. Was hatte das bitte mit alle dem hier zu tun? Sich selbst konnte er ja wohl nicht meinen, oder doch? Nein Joker war doch ein Strich in der Landschaft. Kurz überlegte sie, ehe sie zögernd meinte: "Ähm ein Pinguin?" Ihre Antwort klang mehr nach einer Frage und noch immer wusste sie nicht auf was er hinaus wollte. War das etwa ein Hinweis gewesen? Also würden sie irgendwo essen, wo man Anzug trug. Aber das war doch schon vorher offensichtlich gewesen. Skeptisch beobachtete sie die Umgebung um sich herum, ehe sie vor einem zugegeben teuer wirkendem Laden parkten. War das sein ernst? Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf das Schild über dem Local. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)