The Escape from Darkness von Tales_ (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Leicht lächelnd öffnete Taichi die Bad Tür. Die Dusche hatte ihm unheimlich gut getan und er fand es schön endlich mal wieder Kleidung zu tragen, die ihm sogar halbwegs passte. Sogar Unterwäsche hatte er an! Sein Magen war gefüllt mit guten Essen und er war an einem Ort, wo ihm niemand etwas Böses wollte, sondern das Gegenteil. Taichi musste zugeben, dass er es ein wenig genoss hier zu sein, wären da nur nicht die Sorgen die er hatte. Seine Familie konnte die Polizei nicht rufen so viel stand fest. Aber sie würden ihn garantiert suchen, da sie sicher Angst hatten das er zur Polizei ging. Eine Angst die vollkommen unbegründet war, das würde er nicht tun! Er hatte nun seine Freiheit und würde auch darum kämpfen. Aber seiner Familie fügte er garantiert nicht noch mehr Leid hinzu. Sie sollten ein gutes Leben haben, aber auch eins in denen er nicht ihr Sklave war. „Tai“, ertönte Yamatos fragende Stimme und riss ihn somit aus seinen Gedanken. Seufzend schloss der Angesprochene die Tür hinter sich und ging zurück ins Wohnzimmer, wo Yamato am Tisch saß. „Wo ist Izzy?“, fragte Tai verwundert. „Er musste nach Hause, er kommt morgen nach der Schule wieder“, sagte Matt. Das Izzy gegangen war, damit er alleine mit dem Braunhaarigen reden konnte behielt er lieber für sich. Matt stand Taichi immer schon sehr nah und sie glaubten, das wen einer von ihnen was aus ihm herausbekam, dann war das Yamato. Und Matt hoffte wirklich, das sich sein Gegenüber ihm anvertraute. „Okay“, sagte Taichi misstrauisch und setzte sich ihm gegenüber. „Er verrät dich nicht, keine Sorge“, murrte Matt genervt und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Kannst du uns nicht wenigstens ein bisschen vertrauen?“, fragte er vorwurfsvoll. Traurig senkte Tai den Blick und schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube das hab ich verlernt“, murmelte er entschuldigend. „Was ist nur mit dir passiert, Tai?“, fragte Matt besorgt. „Das kann ich dir nicht sagen“, antwortete Tai monoton. „Warum verdammt noch mal bist du einfach weggelaufen?“, fragte Matt weiter, doch Tai schüttelte einfach nur den Kopf und lächelte ihm traurig entgegen. „Weißt du was du uns allen damit angetan hast? Was du mir angetan hast? Warum hast du dich nicht wenigstens gemeldet oder bist zurückgekommen? Ich meine, schau dich doch mal an! Dir kann es in den vergangen zwei Jahren nicht gut gegangen sein“, sagte Yamato vorwurfsvoll und biss sich auf die Lippen. Er wusste dass es unklug war, Taichi jetzt Vorwürfe zu machen. Aber er war einfach verletzt und wütend über das Verhalten seines Freundes. „Du hast Recht, mir ging es nicht gut, aber… ich konnte nicht zurück“, antwortete Tai leise. „Warum nicht? Und warum jetzt?“ „Das kann ich dir nicht….“, laut knallte Matts Faust auf den Tisch, erschrocken sah der Braunhaarige ihn an. Angst spiegelte sich in seinen Augen wieder. Laut seufzte der Blonde und fuhr sich durch die Haare. Er merkte dass er so nicht weiter kam. „Tut mir Leid, lassen wir das“, murmelte er ergeben. Zustimmend nickte Tai und langsam entspannte er sich wieder. „Bist du schwer verletzt?“, fragte Yamato nach einer Weile. „Nichts dramatisches“, antwortete Tai und versuchte zu Lächeln. Der kleine Ausbruch seines Freundes hatte ziemlich erschreckt. Es tat ihm Leid, das Matt seinetwegen in der Vergangenheit traurig gewesen sein musste. Er konnte auch dessen Reaktion verstehen, aber was sollte er sagen? Er wollte seine Freunde nicht verlassen. Niemals wollte er sein Leben gegen die Hölle die er in letzten zwei Jahren erlebt hatte, tauschen. Wie gern würde Tai Yamato einfach sagen, dass er gefangen war, vielleicht sollte er das tun. Er musste ja nicht sagen, dass er in seinem eigenen Zuhause festgehalten wurde. Aber Yamato würde dann vielleicht nicht mehr denken, dass er ihn einfach verlassen hatte. Andererseits was würde der Blonde dann tun? Zur Polizei konnte er nicht gehen und zu seiner Familie auch nicht. Er konnte nicht hier bleiben. „Wenn du irgendwas brauchst…“, fing Yamato zögernd an, fragend sah Tai ihn an. „…nimm dir einfach alles. Tabletten, Essen, Trinken. Du weißt ja wo alles steht“, dankbar nickte Tai und lächelte leicht. „Sollen wir uns einen Film anschauen?“, fragte Yama nach einer Weile. „Ja sehr gern“, antwortete der Braunhaarige. Er froh über diese Ablenkung, solange er nicht weiter Fragen beantworten musste, war ihm alles Recht. Schweigend folgte er seinem Freund und setzte sich vorsichtig auf das Sofa. Während der Gastgeber nach kurzem Überlegen eine DVD aus dem Schrank angelte und sie in den Blu-ray Player legte. Dann knipste er den Fernseher an und setzte sich neben Taichi. Seufzend schaute Tai auf den Fernseher und versuchte seine Gedanken auf den Film zu konzentrieren. Nach wenigen Sekunden wurde ihm klar, was für ein Film das war und ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. „Ist doch okay oder?“, fragte Yamato. „Ja, den hab ich ewig nicht mehr gesehen“, sagte Tai leise. Hancock. Das war damals einer seiner Lieblingsfilme gewesen. Tai und Yamato hatten ihn schon so oft gesehen, aber trotzdem gefiel er ihm immer noch total. „Aber Tai, wir haben immer noch eine Menge zu besprechen und ich habe nicht vor, es sein zu lassen. Aber trotzdem will ich dich um eines bitten…“, sagte Matt ernst. „…ich will dass du mir versprichst, dass du nicht einfach ohne ein Wort abhaust. Ich werde dich garantiert nicht festketten, aber bitte geh nicht einfach während ich gerade nicht hinsehe“ „Das tu ich nicht, versprochen“, sagte Tai ernst und er meinte es auch so. Nochmal wollte er das Matt nicht antun. Nicht ohne sich zu verabschieden… „Danke und jetzt lass uns den Film schauen“, sagte Yamato erleichtert. Die erste halbe Stunde schaffte Tai es, sich auf den Film zu konzentrieren doch dann drifteten seine Gedanken schon wieder ab. Er dachte an Kari und seinem Vater. Bestimmt suchten sie ihn immer noch. Wahrscheinlich erwarteten sie jeden Moment die Polizei vorfahren. Und sein Vater dachte sich bestimmt schon neue Bestrafungsmethoden für ihn aus. Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Er hatte Angst. Wieder zweifelte er an seiner Entscheidung hier geblieben zu sein. Es war einfach sehr gefährlich, was wenn Yamato doch seine Schwester anrief? Tai wollte auf keinen Fall wieder zurück, denn das wäre sein Ende. Aber wo sollte er hin? In den ersten Tagen konnte er sich vielleicht eine billige Pension leisten, aber eigentlich musste er Tokio verlassen um sicherzustellen, dass er seinem Vater nicht mehr begegnete. Und dann? Als Stricher wollte er keinesfalls arbeiten! Aber er hatte keinen Ausweiß, war minderjährig und hatte die Schule abgebrochen. Wer sollte ihn den wollen? Wenn Taichi ehrlich zu sich selbst war, hatte er selbst in Freiheit keine allzu rosigen Zukunftsaussichten. Vielleicht hätte er doch bleiben sollen… Aber täglich die Hausarbeiten erledigen und sich verprügeln lassen und immer hungern. Die tägliche Dunkelheit um ihn herum. Das sollte es sein? Sein Leben für den Rest seines Tages? Was wäre wenn sein Vater irgendwann starb? Würde ihn seine Schwester freilassen? Sollte er darauf warten und hoffen? Außerdem war jetzt eh zu spät, wenn Taichi jetzt zu Hause auftauchte, würde sein Vater ihn bestimmt halb tot prügeln. Danach hätte er bestimmt noch weniger Freiheiten und würde noch öfters geschlagen werden. Und das wollte er auf keinen Fall erleben. Er musste sich dringendst was einfallen lassen… „Alles in Ordnung?“, fragte Yamato. Überrascht schaute der Braunhaarige zu seinem Freund, sah dessen besorgten Blick. „Ja, ich war in Gedanken“, sagte Tai zögernd. „Vielleicht kann ich dir helfen, wen du dich mir nur anvertrauen würdest“, leicht schüttelte Tai den Kopf. „Du hast mir heute schon geholfen“ „Das meinte ich nicht“, murmelte Yamato. „Ich weiß“, sagte Tai schlicht und starrte auf seine Hände. Die Stimmung zwischen ihnen war in den letzten Sekunden wieder bedrückender geworden und er hatte keine Ahnung was er dagegen tun sollte. „Weißt du noch, damals? Wir konnten uns alles sagen, hatten keine Geheimnisse, waren unzertrennlich und…“ „…ein Paar“, antwortete Tai leise und schaute seinen Freund direkt an. „Ich hab es nicht vergessen, falls du das meinst“ „Du hattest mir versprochen, mich nie zu verlassen“, sagte Matt leise. Schwer seufzte Tai und atmete tief durch. Ja, dieses Versprechen hatte er definitiv gebrochen. Flashback: Schwer atmend löste sich der Braunhaarige von seinem Freund und schaute liebevoll in das erhitzte Gesicht. Ein verliebtes Grinsen legte sich über seine Züge. Seine Hand strich fast automatisch über den Rücken, des auf ihm liegenden. Das Gewicht des anderen störte ihn kein bisschen, im Gegenteil. Er fand es einfach nur schön so mit Yamato zu liegen. Das könnte er den ganzen Tag tun. Das und ihn küssen. Sein Herz klopfte aufgeregt in seiner eigenen Brust, als er in die schönen Augen seines Geliebten sah. Sein Körper kribbelte überall da wo sie sich berührten. Es war einfach nur schön. „Magst du nun was zu essen?“, fragte Yamato und grinste leicht. Sofort schüttelte Tai den Kopf, packte ihn stattdessen am Kragen und zog ihn zu sich. Wieder trafen ihre Lippen aufeinander. Zufrieden seufzte Taichi als er die Süße seines Kusspartners schmeckte. Yamato bewegte sich gegen ihn, seine Hüte streifte die seine. Leicht söhnte Tai, als er etwas Hartes an seinem Schritt spürte. Ein Schauer nach dem anderen durchlief seinen Körper. Sein kleiner Freund hatte sich inzwischen auch ein wenig aufgerichtet. Immer wieder ließ der Blonde seine Hüfte kreisen, während der Braunhaarige ihn fest an sich drückte und ihm ein wenig entgegen kam. Er konnte einfach nicht genug davon bekommen! Und dabei waren sie erst eine Woche zusammen. Eine Woche in der die beiden beste Freunde beschlossen, den tieferen Gefühlen füreinander nach zu gehen. Keiner wusste von ihrer Beziehung. Absolut keiner. Sie wollten erst sehen, wie es laufen würde. Ein kleiner Test, welchen sie wie Tai fand schon bestanden hatten. Ihre Freundschaft litt bisher keine Sekunde darunter. Sie behandelten sich nicht anders. Abgesehen davon das sie solche Dinge taten, wen sie alleine waren. Tai hatte das Gefühl, das seine Gefühlte für den Blonden in dieser einen Woche noch weiter gewachsen waren. Plötzlich löste sich Yamato von ihm und stand vom Sofa auf. Fragend sah Taichi ihn an. „Ich hab Hunger“, sagte Matt grinsend und hielt Tai eine Hand hin. Leicht schmunzelnd ließ er sich auf helfen und folgte seinem Freund zur Küchenzeile. Seine Sinne waren immer noch vernebelt und seine Erregung auch noch vorhanden, aber er wusste dass es aufhören würde. Bisher hatten sie noch keinen Sex gehabt. Nur küssen und ein bisschen fummeln. Sie wollten keinesfalls was überstürzen, daher hatten sie sich darauf geeinigt zu warten. Tai war eigentlich auch dafür, aber er war auch neugierig darauf. Das was sie bisher miteinander gemacht hatten, war einfach so schön. Daher fragte er sich, wie ihr erstes Mal wohl sein würde. Langsam schritt Tai auf seinen Freund zu, welcher mit dem Rücken zu ihm stand und schmiegte sich an ihm. Dieser zuckte leicht zusammen und lehnte sich danach aber direkt gegen ihn. Stumm standen einfach so da, Yamato schnitt einige Zutaten klein und Tai hielt ihn einfach nur fest. „Ich bin froh, dass wir es miteinander versuchen“, nuschelte Tai und vergrub seinen Kopf in der Schulter des Blonden. „Ich auch“, murmelte Yamato leise. „Ich liebe dich“, hauchte Tai, drückte sich noch mehr an seinen Freund. „Ich liebe dich auch, Tai“, antwortete Yamato und legte das Messer aus der Hand. „Aber…“, fragend sah der Braunhaarige seinen Freund an, welcher sich zu ihm umdrehte.“…ich liebe dich so, du darfst mich nicht verlassen, hörst du“, sagte Yamato ernst. „Nein, niemals“, antwortete Taichi und schluckte schwer. Er spürte dass sein Freund traurig war und zog ihn zu sich. „Ich verlass dich nicht… und sollte es mit uns nicht klappen, als Paar… werde ich immer dein bester Freund sein. Aber es wird klappen, das weiß ich“, sagte Tai ernst. Flashback Ende Traurig seufzte Taichi bei dieser Erinnerung. Natürlich war es vermessen, damals zu sagen, sie würden immer beieinander bleiben. Sie waren jung und Liebe war vergänglich. Aber damals meinte er es vollkommen ernst. Yamato war einfach alles für ihn. Sein bester Freund und seine erste Liebe. Sie waren damals so glücklich gewesen und ständig aufeinander geklebt. Ihr erstes Mal hatten sie einander versprochen, doch leider kam es nicht dazu. Einem Monat nach dem ihr Glück begann, kam dieser eine Tag der alles veränderte. Sie konnten sich nicht verabschieden. Es gab keine Trennung. Tai wurde gefangen gehalten. Er hatte alles verloren. Seine Mutter, seine Familie, seine Liebe und seine Freiheit. Es war schrecklich gewesen und er hatte Yamato lange Zeit am meisten vermisst von seinen Freunden. Doch auch für seinen Freund muss es schlimm gewesen sein. Er dachte das Tai davon gelaufen war und ihn einfach verlassen hatte. Dabei hatte er es doch versprochen. Gerne würde Tai sagen, das dem nicht so wahr, aber es ging nicht. „Es tut mir Leid, aber ich musste gehen“, sagte er stattdessen und wandte den Blick ab. „Du hättest mit mir reden können, ich weiß es war schlimm für dich aber trotzdem“, sagte Matt vorwurfsvoll. „Es ging nicht, du hast keine Ahnung“ „Wie sollte ich auch? Du bist einfach gegangen“, knurrte Yamato und sah ihn verletzt an. Schwer schluckte Tai und atmete tief durch. „Es tut mir Leid, okay. Ich wollte niemals meine Versprechen brechen“, sagte Tai leise und stockte. „Versprechen? Du hast….“, fragte Matt und sah ihn überrascht an, ehe er den Blick senkte. „Yamato, ich…“, begann Tai zögernd. „Lass gut sein ich hab dich verstanden. So wichtig konnte ich dir nicht gewesen sein, denn ich hab mein Versprechen nicht gebrochen“, sagte Yamato kalt, erhob sich und schaltete den Fernseher ab. „So ist das nicht“, sagte Taichi ernst. „Lass uns schlafen gehen, okay? Für heute haben wir eindeutig genug geredet“, fuhr Yamato ihm dazwischen und sah ihn wütend an. Tai öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch er wusste nicht was er tun konnte. Er hatte ihn verletzt, das konnte er genau sehen. Es tat ihm weh und er verfluchte sich dafür, es gesagt zu haben. Er fühlte sich elend. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren folgte er Yamato in dessen Zimmer und wartete bis dieser den Gästefuton ausgebreitet hatte und eine Decke plus Kopfkissen hingeworfen hatte. Danach legte sich der Blonde in sein eigenes Bett und drehte ihm den Rücken zu. Verloren stand Tai in dem Raum und schaute zu dem Blonden. Dieser rührte sich nicht mehr, also schaltete er das Licht ab und legte sich auf sein Bett. „Es tut mir Leid, Yamato“, hauchte er reuevoll. Doch er bekam keine Antwort. Es war das erste Mal seit Jahren, dass er nicht alleine schlafen musste. Trotzdem fühlte er sich alleine in der Dunkelheit. Nervös schlang er seine Arme um seinen zitternden Körper. Er fühlte sich einfach miserabel, es tat ihm weh Yamato verletzt zu haben. Er wollte doch das alles gar nicht. Sein Vater hatte ihn eingesperrt und ihm sein erstes Mal genommen. So war das nicht geplant gewesen, so sollte es nicht sein. Yamato wusste wie es um seine Gefühle für ihn stand und er? Er wusste es nicht. Alles war weg. Die vergangen Jahre hatten alle Gefühle in ihm betäubt. Alles war weg. Sein Leben, seine Zukunft. So sollte sein Leben doch niemals werden… So voller Reue, Trauer und Aussichtslosigkeit. Plötzlich fasste eine Hand seine Schulter an und er erschrak fürchterlich. „Schhh, alles Okay“, flüsterte Yamatos Stimme in sein Ohr. Tai spürte wie er sich hinter ihn legte, zwei Arme sich um ihn legten und ihn fest an den warmen Körper drückten. Ein Schluchzen verließ seine Kehle und ihm wurde erst just in dem Moment bewusst, dass er weinte. „Nicht weinen, es ist doch alles gut“, murmelte Yamato leise. Es sollte aufmunternd sein, doch für ihn war es das Gegenteil. Laut schluchzte Tai, immer mehr Tränen rannen über sein Gesicht. Denn es war nichts gut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)