An unique Affair von KatieBell (Dramione [x]) ================================================================================ Kapitel 14: Immortal -------------------- Gefühlte Stunden stand Hermione vor seinem Haus, dabei waren es vielleicht gerade mal drei Minuten. Ihre Hände zitterten und sie schien bald einfach den Verstand zu verlieren. Eilig packte sie den Zettel von Harry in ihre Tasche. Weitere Minuten vergingen, während sie einfach dieses unglaubwürdige Haus anstarrte. Glas. Überall war Glas. Es war so offen, wie sie es sich nie vorgestellt hatte. Sonst verbarrikadierte Malfoy doch alles. Seine Maske trug er perfekt, nun – manchmal auch nicht. Allein wenn sie daran dachte, wie er auf Josh fast losgegangen war. Eifersucht? War es das wirklich? Oder einfach nur Neid, da sie es abschließen wollte? „Das bringt doch nichts...“, murmelte sie und schüttelte den Kopf. Sie musste darein. Sie musste es einfach wissen. Sie war es Harry schuldig. Er hatte seinen Job riskiert für sie und vor allem für sie selbst war es wichtig. Noch einmal atmete sie tief ein, bevor sie das Haupttor passierte. Das Gartentor quietschte leicht, dass sie Angst hatte, das er ihre Ankunft schon vorab hören konnte. Sie blieb stehen und schaute zum Haus hoch. Es geschah nichts. Sie atmete aus und stieg die Treppen hoch. Jeder Schritt den sie ging, wurde von mal zu mal schwerer. Ihr Brustkorb schien sich zusammen zu drücken, das Atmen viel ihr unausgesprochen schwer. Sie wollte da nicht hoch, aber sie musste! Die nächste Hürde war geschafft, als sie endlich vor einer halben Glastür stand. Es war kein klares Glas, wie bei Fenstern, sondern mehr ein milchiges, durch das man nicht wirklich durchschauen konnte. Ihre Augen huschten auf das Namensschild. Das war definitiv Malfoys Haus. Sein Name prangte am Klingelschild. Der Knopf wurde immer größer in Hermiones Augen. Ihr Körper fing an zu beben. Wovor hatte sie eigentlich Angst? „Atmen, Hermione...atmen.“ Ihr Mantra war nicht besonders gut durchdacht, aber es half nach einigen weiteren Minuten die an ihr vorbei flogen. Sie hob ihre Hand und streckte den Zeigefinger aus, gewollt endlich diesen verdammten Knopf zu drücken. Sie würde nur ein einziges Mal klingeln. Wenn er nicht da war, dann war es eben so. Sie würde nicht noch einmal kommen. Sie drückte. Eine helle Klingel erklang im Inneren des Glashauses, hielt einige Sekunden an und dann wurde es still. Hermione kaute auf ihre Unterlippe. Ihr Verstand schaltete sich ein und ließ verlauten, dass sie gehen sollte. Er war nicht zu Hause. Es würde keinen Sinn machen. Doch sie warf ihren Kopf beiseite und klingelte noch einmal. Wieder das helle Klingeln, darauffolgend wieder die Stille. Vielleicht hatte er sie auch von irgendwo aus gesehen und öffnete ihr einfach nicht die Tür? - Schwachsinn, Hermione. Er würde so eine Situation schamlos ausnutzen wollen und zu sehen, wie sie sich um Kopf und Kragen redete. Er war nicht da. All der Weg war umsonst. Sie legte ihren Kopf mit der Stirnseite an die Tür. Ihre Hand verweilte auf dem milchigen Glas und sie schloss die Augen. Was sollte sie jetzt tun? Sie müsste einfach jeden Tag versuchen ihn am Arbeitsplatz zu erreichen. Noch einmal hier her kommen würde sie nicht. Sie saß mit ihren Gedanken fest, als von weiter her eine piepsige, träumerische Stimme sie aus diesen holte. Erst jetzt bemerkte sie, das aufschwingen einer Tür. Gerade noch konnte sie ihren Kopf aufhalten, bevor er nach vorne fiel. Sie war wach. So wach, wie noch nie zuvor. Sie sah panisch nach vorne, in die Eingangstür, doch...sie sah nichts? „Ehm...wo...“, stammelte sie, als wieder diese piepsige Stimme erklang. „Miss? Kann Floup Ihnen helfen?“ Abrupt schaute sie nach unten, aus der die Stimme kam. Sofort schaute sie grasgrüne Augen entgegen. Die Augen eines Hauselfes. „Ehm...“, sie war so etwas wie sprachlos. „Miss? Geht es Ihnen gut?“ Die Hauselfe, Hermione war sich sicher, dass sie weiblich war, sah sie aus großen Augen an, bis sie plötzlich mit ihren Händen nach ihrem Handgelenk griff und sie ins Malfoy Haus hineinzog. Sie wollte sich herauswinden von ihrem straffen ziehen, doch sie ließ es nicht zu. „Entschuldigen Sie, Miss. Aber Floup musste das tun. Die Nachbarn, Miss. Normalerweise darf Floup auch keine Türen öffnen, ohne das der Master zu Hause ist.“, schwafelte sie darauf los und zog Hermione durch den klaren Flur ins Wohnzimmer. „Setzen Sie sich, Miss.“, sagte sie und verschwand wieder. Hermione setzte sich mehr aus einem Schockzustand auf die schwarze Ledercouch. Und erst nachdem diese Hauselfe Floup länger als fünf Minuten nun schon verschwunden war begriff die junge Hexe ihre Worte. Malfoy war nicht zu Hause. Sie war in seinem Haus, ohne sein Wissen. Ihre Gedanken rasten und doch schien ihr Kopf jedoch wie leergefegt. Das zittern verschwand, doch ihre Ängste blieben. Plötzlich hörte sie die leisen Füße der Elfe wieder ins Wohnzimmer zurück flitzen. Sie stand wieder vor ihr und reichte ihr ein Glas Wasser. „Trinken Sie. Sie sehen nicht gut aus.“ Sie nahm geistesabwesend das Glas Wasser entgegen und nippte kurz daran. Stilles Wasser. „Wie darf Floup Sie nennen, Miss?“, fragte die kleine Elfe mit ihren glubschigen Augen. „Hermione...Hermione Granger.“, antwortete sie leise. „Miss Granger.“, flüsterte Floup ihren Namen nach. Es sah so aus, als würde sie über den Namen überlegen. Bis sie aufschreckte und wieder aus dem Zimmer hinaus flitzte. Dagegen war die Hexe erstaunt über das Verhalten von Floup. Sie schien sie ein wenig an Dobby zu erinnern. Die ungewöhnliche Art eines Hauselfen. Lieb, hilfsbereit, eigenständig. Ungewollt sah sie sich im Wohnzimmer um. Die Atmosphäre ließ eine Gänsehaut auf ihren Armen ausbreiten. Es war hier eindeutig zu hell, zu offen. Sie fühlte sich hier nicht wohl. Wie konnte jemand wie Malfoy hier hausen? „Miss,...Miss Granger, hat Floup richtig verstanden?“, fragte die kleine Elfe, als sie wieder im Wohnzimmer stand und ihr einige Zeitungsartikel hinhielt, „Sind Sie das?“, fragte er mit einem unerkennbaren Blick auf sie. Hermione schluckte und nahm ihr die Artikel ab. Sie waren sauber ausgeschnitten worden, sorgsam in eine Folie verpackt. Was hatte dies zu bedeuten? Ihre Atmung setzte fast aus, als sie genauer auf die Artikel sah. Es waren die, die der Tagesprophet in der letzten Zeit über sie schrieb. Nicht nur über sie, sondern auch über Ron, Lavender, über die Greengrass' und Malfoy. „Wer...“ „Der Master, Miss. Er hatte sie alle aufgehoben. Floup weiß nicht warum.“, sagte sie, „Ich dachte, Sie wüssten da mehr.“ Das war mehr als seltsam. Wieso hob er so etwas auf? Zittrig gab Hermione Floup die Artikel zurück und sagte ihr, dass sie das lieber wieder wegbringen sollte. „Es ist Ihnen unangenehm, oder? Floup wollte das nicht.“, sagte sie und sah betrübt auf den Boden. „Nein, nein...es ist nur...Malfoy wäre nicht sehr erfreut, wenn er wüsste, das du in seinen Privatsachen herumschnüffelst.“, sagte sie dann. „Mhm...“, gab sie murmelnd von sich, „Aber...er ist so traurig in letzter Zeit.“ Dann war sie auch schon wieder um die Ecke verschwunden. Weg aus ihrem Blickwinkel. Hermiones Gedanken waren voll mit Verwirrungen. Ihr Herz pochte laut in ihrem Brustkorb. Sie war so verwirrt, mehr als Harry ihr sagte, das er verliebt in sie wäre. Sie schluckte. Es war ein Fehler hier her zu kommen. Das alles ergab keinen Sinn. Ja, sie wollte Antworten, aber doch nicht weitere Fragen auf würfeln. Abrupt stand sie auf. Sie musste hier weg, bevor er zurück kam. Auf einmal wollte sie am liebsten weit weg von ihm. Er stellte ihre gesamte Welt auf den Kopf. Nicht dass dies ihre Welt jetzt eh schon auf dem Kopf stellte, aber sie konnte das Gefühl nicht aus ihrem Körper verbannen, was sie hier erfahren musste. Ihre Finger fuhren kurz über die Lehne der schwarzen Ledercouch, bevor sie einen Schritt vor trat, um wieder auf den Flur zu treten, als sie plötzlich einen Schlüssel umdrehen hörte und daraufhin das klicken einer Tür. Ihr Herz raste. Sie schritt wieder einen Schritt zurück und lehnte sich mit den Rücken an eine Wand. Nein, keine Wand. Es war eine Glasscheibe, die einen Blick in den Garten gewährte. Nein,...bitte nicht! Eine raue, herbe Stimme hörte sie an der Haupttür, das ihr das Blut durch die Adern schoss. „Floup? Ich bin wieder da.“ Es war kurz still, bevor sie wieder die kleinen Füße hörte von der Elfe. „Master Draco! Schön, dass sie wieder da sind.“ Hermione betete, das er nichts erwähnte. Doch ihr Hoffen war umsonst. „Floup weiß, das sie keine Besucher reinlassen sollte, aber das Mädchen war so aufgelöst gewesen, da dachte sich Floup ihr ein Glas Wasser anzubieten.“ Wieder diese Stille, die sie schier verrückt machte. Hermione ließ sich auf den Boden gleiten. Ihre Beine zog sie an und legte beschützend ihre Arme um diese. „Ein Mädchen?“, hörte sie seine verwirrte Stimme. Es war vorbei. Er würde sie fertig machen. Er würde sie verhöhnen, sie auslachen. „Ja, Sir. Ihr Name ist Miss Granger.“ Hermione schloss ihre Augen. Sie wollte am liebsten sterben. „Bring die Einkäufe in die Küche.“ Sie hörte etwas rascheln und dann wieder die Füße von Floup, die sich in eine andere Richtung davonstahlen. Darauffolgende große, langsame, schwere Schritte steuerten dagegen ihre Richtung an. Es war definitiv ein Fehler gewesen. Hermione kaute auf ihre Unterlippe. Sie gab bestimmt ein tolles Bild ab, wie sie hier auf dem Boden kauerte. Er würde sie verhöhnen und auslachen. Ganz bestimmt. Sie war am Boden und er würde noch nachtreten. - So wie damals zu Schulzeiten. Sie merkte einen Luftzug neben sich und die Schritte verstummten. „Granger, was tust du hier?“ Seine Stimme klang wütend und entsetzt zugleich. Sie schluckte kurz, bevor sie ihren Mut zusammennahm und ihm antwortete. Den Kopf immer noch gerade aus gerichtet und die Augen geschlossen. Sie wollte sein Gesicht nicht sehen. Jetzt nicht mehr. „Deine Hauselfe hat mich reingelassen. Hat sie doch gesagt.“ Oh, ganz klasse Hermione. Provoziere ihn noch. Er schnaubte und schien die Kontrolle zu verlieren, da er ihren Arm packte und sie an der Glaswand hochzog. Sie keuchte kurz auf durch den Schmerz in ihrem Arm und ihre Augen flogen auf. „Ich formuliere die Frage anders...“, zischte er ihr zu und kam ihrem Gesicht näher, „Was willst du hier?!“ Auf einmal schien sie wie in die Vergangenheit zurück versetzt. Diese Frage hatte sie ihm mal gestellt. Damals hatte er das ganze beendet und sie jetzt? Wollte sie es retten? „Mit dir reden, schätze ich.“, murmelte sie leise vor sich hin. Er atmete ihr ins Gesicht. Tief und herablassend. Ihr Herz raste. Sein herber Duft brachte sie um den Verstand. Was zur Hölle ging nur hier vor? Er ließ von ihr ab, wandte sich um und ging einige Schritte zu einem Fenster. Sie sah, wie er hinaussah. Seinen genauen Blick konnte sie nicht deuten. „Und über was? Es gibt schließlich nichts mehr, worüber wir reden können. Zumal wir noch nie viel miteinander geredet haben.“ Das stimmte nicht und das wusste er genau wie sie. Sie schluckte wieder und auf einmal schien in ihr die Wut hoch zu kochen. Was erlaubte er sich eigentlich? Er behandelte sie, als hätten sie nichts zu klären? Natürlich hatten sie das! Ihre Augen verengten sich. Sie wollte ihm so vieles an den Kopf werfen. So viel...und nachdem er Anteillos nichts mehr sagte, sprudelte es aus ihr heraus. „Oh ich wüsste da eine ganze Menge! Zum Beispiel wieso du mir hinter spionierst? Oder wie du auf die absurde Idee kommst Harry in deine verqueren Spielchen miteinzubeziehen?! Und wieso du zum Geier nochmal auf Josh losgegangen bist? Was sollte das?!“ „Ach darum geht’s dir?“, fragte er rasch nach und wandte sich wieder zu ihr um, „Wieso ich deinem tollen Freund fast eine reingehauen habe?!“ „Er ist nicht mein Freund!“, rutschte es ihr sofort heraus. „Das sah aber ganz anders aus.“ Sie verschränkte die Arme und sah ihn wütend an. „Selbst wenn, es hat dich nicht zu interessieren.“ Seine nächsten Worte waren leise, sie hörte es aber trotzdem und es tat ihr irgendwie in der Seele weh. „Natürlich. Denkst du wirklich ich interessiere mich dafür, was ein Schlammblut mit einem Muggel in den Betten treibt?!“ Sie war wie erstarrt. Es war nicht das inhaltliche, was er andeutete. Sondern mehr das Wort, was er verwendete. Sie hatte es jetzt schon einige Jahre nicht mehr gehört. Sie griff reflexartig nach ihren rechten Arm, auf dem damals mit einem schwarz, magisches Messer ihr dieses Wort wahrhaftig eingraviert wurde. Sie versuchte das aufkommende Gefühl von Tränen zu unterdrücken. Ihr Griff um ihren Arm wurde fester. Auch wenn man jetzt nichts auf diesem erkennen konnte, da sie einen Zauber gefunden hatte, die Narbe für einige Zeit verschwinden zu lassen. Dennoch. Sie wusste, dass sie immer da sein werden. Schlammblut Sie konnte Malfoys Blick nicht mehr ertragen, geschweige denn ihm zeigen, wie sehr sie das verletzt hatte. Sie musste hier raus. Weg von ihm. Weg von dem Mann, der sie in so ein Gefühlschaos stürzte. Schnell schnappte sie sich ihre Handtasche und bog um die Ecke. Lief den weiten klaren Flur wieder zurück, aus der sie gekommen war. Unnachgiebig schossen ihr die Tränen in die Augen. Sie wischte sich diese davon, um noch klar sehen zu können wohin sie lief. Hinter sich hörte sie ein Glas zerspringen und danach das aufkommen von etwas Flüssigem. Doch sie schaute nicht zurück. Sie wollte nie mehr zurück schauen. Nur noch nach vorne. Gerade als sie den Türknauf erreicht hatte und diesen auch schon herunter gedrückt hatte um sie zu öffnen, schoss eine Hand an die Tür und drückte sie wieder zu. „Es tut mir Leid.“ Wieso konnte er es nicht sein lassen. Ihr Herz war eh schon auseinandergebrochen, als er sie eben Schlammblut genannt hatte. Musste er auch noch darauf herumtreten? Sie schubste ihn zur Seite und öffnete erneut die Tür. „Bleib hier.“ Sie schüttelte nur den Kopf. Sie konnte nichts sagen, denn dann würde er ihre brüchige, weinerliche Stimme hören. Sie trat heraus und die Tür fiel hinter ihr zu. Malfoy war ihr nicht gefolgt. Es war besser so. Eilig lief sie die Treppen wieder herunter, stieß das Gartentor auf und wollte schon in eine Seitengasse begeben, als sie wieder seine Stimme vernahm. „Granger!“ Er konnte sie rufen, wie er wollte. Sie würde nicht stehen bleiben. Schritte hinter ihr, ließ sie schneller laufen. Wenn man beide von der Ferne heraus betrachten würde, könnte man meinen sie veranstalteten ein Wettrennen. „Gra-...Hermione!“, hörte sie seine Stimme direkt hinter ihr und abrupt wurde sie nach hinten und in eine Seitengasse gezogen. Er drückte sie leicht gegen eine Mauer und schien außer Atem zu sein. „Es tut mir Leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“ Ihr Blick war gen Boden gerichtet. Am liebsten würde sie auf der Stelle sich in Luft auflösen, doch ihre Lippen machten sich selbstständig. „Es interessiert mich nicht im geringsten...“, sagte sie mit einem Zittern in ihrer Stimme, „...es war ja klar, dass es irgendwann wieder so kommen wird, wie damals. Ich bin eben nur das dumme Schlammblut. Aber es ist okay. Ich hätte es voraussehen sollen. Sobald es für dich zu eng wird, schubst du die Menschen weg, wenn du sie nicht mehr brauchst.“ „Das stimmt nicht!“ Sie hörte nicht auf seine Worte. „Ich war nur zu dumm, in dir irgendetwas anderes zu sehen, als das arrogante Reinblut das du nun mal bist.“ „Hermione...“ „Nein. Für dich bin ich Granger, oder ein Bücherwurm, oder das Anhängsel des Golden Trios, aber ich bin nicht Hermione! Nicht für dich!“, sagte sie mit zusammengebissenen Lippen und sah zu ihm hoch, „Und jetzt lass mich los.“ „Nein, ich lass dich nicht gehen. Du bist hier her gekommen, wo auch immer du die Adresse her hast, aber du bist zu mir gekommen. Warum?“, fragte er und ließ seine Hände von ihren Schultern zu ihrem Hals wandern. Seine Hände verursachten einen Schauer auf ihrer Haut. Sie fühlte ein regelrechtes Prickeln auf ihr. Als er dann auch noch anfing seine Finger zu bewegen und sie sachte an der Halsschlagader zu streicheln, vergaß sie fast seine Frage. „Ich...“, stotterte sie und ihr Herz begann wieder leicht das Tempo zu erhöhen. Sie sah, dass er etwas sagen wollte, nur nicht wissend wie. „Ich weiß nicht, wieso ich so ausgetickt bin. Vielleicht...“, er befeuchtete seine Lippen, was in ihr den Wunsch auslöste ihn küssen zu wollen, „Ich war wohl eifersüchtig. Dafür das du einfach weitermachen konntest und...und ich nur an dich denken konnte.“, flüsterte und sah dann von ihren Augen ab. Hermiones Gedanken fuhren Achterbahn. Er dachte an sie? „Aber du hast es beendet. Schon vergessen? Du...du hattest nicht das Recht...“ „Ich weiß. Ich weiß das, Granger...und...es war der größte Fehler in meinem überaus beschissenen Leben.“ Jetzt war sie sprachlos. Die nächsten Sekunden konnte sie nicht mehr ganz nachvollziehen. Egal, was er getan hatte, egal was er gesagt hatte, dass er sie beschimpft und beleidigt hatte, dass er ihr zuerst das Herz gebrochen hatte mit seinen Worten. Es war in dem Moment egal gewesen. Geschichte. Ihre Hände griffen nach seinem Hemdkragen und sie zog ihn einfach zu sich heran, um endlich wieder ihre Lippen auf seinen zu spüren. Seine Hände waren immer noch um ihren Hals gelegt, als er den sanften und doch leidenschaftlichen Kuss erwiderte. Sie spaltete ihre Lippen, um ihn gewähren zu lassen und sie fühlte ihr Herz explodieren, als sie seine Zunge an ihrer spürte. Hermiones Hände ließen seinen Kragen los, da sie nicht mehr dachte, dass er sich jetzt wieder zurückziehen würde und legte sie stattdessen in seinen Nacken, um ihn noch näher an ihren Körper zu ziehen. Sie fühlte seine Hände abwärts wandern, um ihre Taille und es prickelte erneut. Er flüsterte ihr etwas zu, doch so schnell konnte sie nicht reagieren, da hatte er sie stramm an sich gezogen und apparierte mit ihr. Es war nur ein kurzer Trip gewesen. Als sie kurz die Augen öffnete, sah sie vor sich wieder das Glashaus. Immer noch hatte er sie in seinen Armen, als er mit ihr zusammen über die Türschwelle stolperte. Mit einem eleganten Malfoy-Tritt war die Tür ins Schloss gefallen und er dirigierte sie so gut es eben ging die Treppen hoch. Ab und zu kicherte Hermione, als er seine Hände über ihren Po wandern lies. Das schien ihm nur noch weiter an zu spornen, als er anfing ihren roten Hoodie über den Kopf zu ziehen und diesen achtlos auf einer der ersten Treppenstufen hin warf. Dagegen ließ sie es sich nicht nehmend, sein Hemd aufzuknöpfen, es ihm über die Schultern zu streifen und es einfach herunterfallen zu lassen. Er knurrte leise und zusammen stolperten sie weiter die Treppen hoch. Auf dem gesamten Treppen fand sich das ein oder andere Kleidungsstück wieder. Oben angekommen haftete an Hermione nur noch ihr Höschen, dass sie kräftig verteidigt hatte. Doch auch der Blonde war auf der selben Ebene wie sie. Nur noch seine Shorts stand zwischen ihnen. Er nahm sie auf die Arme und sie klammerte sich an ihn. Es war ein befreiendes Gefühl, Haut auf Haut zu fühlen und das er genauso davon angetan war, verriet seine Gänsehaut. Er trug sie einen längeren Gang entlang, was Hermione zu quälen schien. Das Adrenalin in ihrem Körper schoss von Minute zu Minute höher. Mal abgesehen davon, das sie einen gläsernen Gang entlang schritten, in dem jeder sie sehen könnte...und das vor allem fast nackt. Er schien sein Ziel erreicht zu haben, da er eine Tür fast um mähte. Auch diese fiel mit einem lauten Knall wieder zu. Dann fühlte sie nur noch sanftes Satin unter ihrem Körper. Angenehm. Dennoch das grelle Licht störte immer noch, auch wenn die Aussicht – diesmal auf einen kleinen See – atemberaubend war. Sie sah wie er sich kurz von ihr abwandte und daraufhin die Vorhänge zuzog. Wie ein Blitz war er wieder bei ihr und seine Hände gingen erneut auf Wanderschaft. Er legte sich zu ihr, oder besser gesagt kniend über ihr und hauchte leichte Küsse auf ihren Körper. In diesem Moment wusste sie, was sie genau für ihn fühlte. Sie liebte diesen Mann über sich. Unendlich. Und vor allem fühlte sie sich nur bei ihm, als sei sie Unsterblich. Als Hermione das nächste Mal ihre Augen aufschlug, war es bereits dunkel geworden. Sie lächelte kurz und fühlte immer noch das weiche Satin Bettlaken unter ihr und nun auch eine schwarz-dunkelgrüne Bettwäsche auf ihr. Ihre Hand legte sie geistesabwesend auf die Seite, wo sie ihn vermutete, doch sie griff ins Leere. Schnell wandte sie den Kopf um und ihr Lächeln war verschwunden. Wo war er? Sie setzte sich auf und versuchte angestrengt irgendetwas in diesem Raum zu erkennen. Die Vorhänge waren immer noch zugezogen. „Miss?“ Sie schreckte hoch und zog gleichzeitig die Bettwäsche höher. „Es ist nur Floup, Miss. Floup war so freundlich und hat ihre Kleidung gewaschen, getrocknet und gebügelt. Sie liegen hier neben dem Bett.“ „Eh...Danke.“ Oh je, war ihr das peinlich. Als die Elfe wieder verschwunden war, zog sie sich in Windeseile wieder an, nur ihre Schuhe ließ sie aus und tapste mit Socken auf den langen Gang entlang. Nur schwer konnte sie sich erinnern, wohin sie gehen musste. Das einzige was ihr immer noch den Kopf benebelte war der unglaubliche Sex mit ihm gewesen. „Es war mehr als das, Hermione...“, setzte sie in Gedanken hinten dran. Sie erreichte endlich die Treppe und ging sie leise hinunter. Von unten erkannte sie Stimmen. Männlich und beide kannte sie! Nachdem sie die letzte Stufe erreicht hatte und um die Ecke schaute, wurden ihre Augen größer als die eines Hauselfen. Da stand Draco an der Tür, mit dem Rücken zu ihr und den freien Oberkörper präsentierend. Und dahinter... draußen vor der Tür stand ein junger Mann, mit schwarzen, verstrubbelten Haaren und einer Brille auf der Nase. „Ich hab dir doch gesagt, sie ist nicht hier.“, knurrte er. „Vergiss es. Ich weiß, dass sie hier ist!“ Oh, es ging um sie. Sie sollte sich lieber bemerkbar machen, bevor sich die beiden Männer noch die Köpfe einschlugen. „Harry?“ Abrupt wandte sich Draco zu ihr und schnaufte genervt aus. Stattdessen war Harry anzusehen, wie ein Stein von seinem Herzen fiel. „Nicht da, ja?“, zischte Harry ihm entgegen und richtete dann sein Wort an Hermione, „Du bist nicht an dein Handy gegangen! Ich hab mir nur Sorgen gemacht.“ „Das...ich hab es zu Hause vergessen.“ „Toll gemacht, Granger. Hättest du nicht zwei Minuten länger im Bett liegen bleiben können, dann hätte ich ihn abwimmeln können.“ „Im Bett?!“, schrie Harry auf. „Sei doch noch lauter, du Idiot.“ „Halt dich da raus, Malfoy!“ Das war ja nicht zum aushalten! Sie schritt schnell auf die zwei Streithähne zu und stellte sich zwischen ihnen. „Schluss, alle beide!“, und sah dabei Draco am längsten an, bevor sie sich zu Harry wandte, „Ich hab das Handy liegen lassen, tut mir Leid. Mein Fehler. Du kannst also wieder gehen.“ Sie war wütend. Irgendwie zumindest. Sie wollte neben Draco aufwachen. Nachdem was geschehen ist, wollte sie einfach nur in seinen Armen aufwachen und all das Glück spüren, was ihr so lang verwehrt wurde. Und Harry machte dies alles zu Nichte. „Mione.“, schmollte er. „Ich...“, sie wandte sich zu dem Blonden um, „Kannst du uns einen Moment alleine lassen?“ Draco war an eine Tür gelehnt, die einen Zugang zu einem Raum öffnete, den sie bisher noch nicht betreten hatte. „Nein. Das ist mein Haus.“, grinste er wie es typisch für ihn war. „Bitte.“ Es wirkte, als sie ihn nochmals ernst ansah. Er verschwand dann mit einem weiteren Schnaufen, in den danebenliegenden Raum. „Ihr seid also wieder im Bett gelandet?“ Sie drehte sich wieder zu Harry um. „Diesmal ist es anders.“, sagte sie leise und errötete ein wenig. „Bist du dir sicher? Ich mein,...ich würde es dir wünschen, Mione. Aber...“ „Du vertraust mir doch, oder Harry? Lass es mich wenigstens versuchen. Ich...“ „Schon okay. Ich will keine Details, du weißt schon.“, winkte er ab und ging einen Schritt von der Haustür weg, „Aber ruf mich mal an und sag wie's läuft, okay?“, lächelte er. Sie lächelte ihm zurück, winkte noch einmal kurz, bevor er vor ihren Augen apparierte. „Ist er endlich weg?“, kam es brummend von hinten. „Mhm.“, murmelte sie und spürte wie er seine Arme um ihre Schultern legte. Als er sie mit sich umgedreht hatte und schon wieder die Treppe hochsteigen wollte, hielt sie ihn auf. „Was ist?“ „Ich...ich hab Hunger.“, murmelte sie leise und schämte sich kurz. Doch als sie sein Lachen hörte, lächelte sie ihn an. Er zog sie daraufhin nicht die Treppen hoch, sondern stattdessen ins Esszimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)