Azurblau von animefan975 (Blau ist die schönste Farbe die es gibt, außer in Form von blauen Flecken) ================================================================================ Komm mit, lauf weg ------------------ Dieser Satz ging mir tief in die Knochen. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken und ich erstarrte. Wie sollte ich jetzt reagieren? Genau genommen war ich schwul, denn die Sachen die ich mit Sasuke anstellen wollte sprachen für sich selbst. Trotzdem konnte ich mir das hier in aller Öffentlichkeit nicht vorwerfen lassen, schließlich war Sasuke bei mir. Kiba gegenüber hatte ich mich zwar geoutet, aber noch nicht vor Sasuke. Ich wollte ihm meine Liebe für ihn romantisch gestehen und ihn jetzt mit meiner Sexualität nicht abschrecken. Schwul. Dieses Wort hatte irgendetwas abschreckendes, etwas was mich auf Distanz hielt. Ich verliebte mich doch nicht in einen Penis oder in die Oberweite einer Frau, sondern in den Menschen. In ein Lachen, den Charakter und die Augen.... Ich war zwar schwul und mir dessen bewusst, aber ich würde mich niemals so nennen. Ich empfand es als ganz normale ebenso reine Liebe. Okay Naruto, du wirst jetzt ganz cool reagieren, mit einem lässigen Kommentar oder einer Geste. Du wirst es nicht abstreiten und auch nicht zugeben. Ich riskierte einen Blick zu Sasuke der neben mir stand. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Sein ganzer Körper war angespannt. Man konnte deutlich sehen das er wütend war. Sogar sehr wütend. Ich hob die Hand. Ich wollte ihn zu mir drehen. Ich wollte sein Gesicht sehen und ihm sagen, dass er es ignorieren soll. Am liebsten hätte ich mich vor ihn gestellt und diese Typen beleidigt, ihnen am besten einen Vortrag darüber gehalten, das an Schwul sein nichts schlimmes ist, doch noch bevor ich ihn an der Schulter packen konnte lief er los. Sasuke steuerte genau auf die Typen zu, die uns gerade eben noch so beleidigt hatten. Ich war überfordert. Sasuke sollte seiner Wut ruhig freien Lauf lassen, sie hatten es auch nicht anders verdient, aber ich wollte auch keine unnötigen Probleme am Hals haben. Letztenendes hatte ich Mitleid und ging Sasuke hinterher, denn ich wollte wirklich nicht wissen was er mit ihnen anstellen würde. Ich erreichte ihn und hielt ihn am Arm, doch er riss sich genau so schnell wieder los wie ich ihn geschnappt hatte. Für die Typen sah ich schon keine Zukunft mehr, doch plötzlich tauchte eine Gestalt hinter den Jungs auf die deutlich größer war. Die Gestalt packte einen der Jungs und hielt ihn vor sich in der Luft. Erst bei genauerem Hinsehen sah ich wer es war.... „Kiba!!“,schrie ich. Ich war noch nie so glücklich ihn zu sehen. Vielleicht lag es daran, das ich nicht jeden Tag in solch einer Situation war, aber ich hatte mich ziemlich verloren gefühlt. Kiba war ein Stück weit meine Familie. Sasuke blieb stehen und wir sahen beide zu, wie Kiba die beiden durch die Luft schleuderte und sie anschrie, bis sie verängstigt davon liefen. Langsam fing ich an mich von dem Schock zu erholen und kam auf Kiba zu. „Danke...“, weiter kam ich nicht, denn er viel mir ins Wort. „Kein Thema.“ Er grinste und klopfte mir auf die Schulter. „Du weißt ja ich bin Kiba, der Beschützer der Armen und Schwachen“, als er das sagte musste er selbst anfangen laut zu lachen. „Jaja, wie gesagt, danke.“ Ich drehte mich wieder zu Sasuke und musste feststellen, das dieser einfach weiter gegangen war. Ohne auf mich zu warten hatte er sich wieder umgedreht und war in Richtung nachhause gelaufen. Ich musste zugeben, das dies für ein wenig schlechte Laune bei mir sorgte. Mit schnellen Schritten hatte ich ihn bald eingeholt, doch dann wurde er noch schneller. Es war als würde er versuchen vor mir weg zu laufen. Ich wurde wieder schneller, daraufhin fing er wirklich an zu rennen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Was war denn heute nur los ? So einfach konnte ich ihn nicht gehen lassen. Sasuke war schnell, aber ich gehörte auch nicht gerade zu den langsamsten und so hetzte ich ihm hinterher. Nach einigen hundert Metern hatte ich ihn erneut eingeholt. Dieses Mal musste ich sicher stellen das er nicht gleich wieder abhauen würde. Ich schnappte ihn am Arm und an der Schulter und riss ihn zu Boden. Er wimmerte etwas als ich ihn unsanft auf den Boden drückte. Schnell begang er sich zu wehren und versuchte sich von mir loszureißen. Da Sasuke so ein Fliegengewicht war, war es nicht besonders schwer für mich ihn auf dem Boden zu halten. Sein Gezappel wurde immer schlimmer. Ich nahm seine Hände und drückte sie rechts und links von seinem Körper auf den Boden, während ich auf ihm saß. „Was ist denn los Sasuke?“ Er reagierte nicht auf meine Frage. „Was hab ich dir denn getan?“ Wieder keine Reaktion. Ich wurde wütend. Richtig wütend. Wieso konnte er mir keine Antwort geben? Womit hatte ich es verdient, das er mich so behandelte? Ich nahm seine beiden Hände in meine eine Hand mit der anderen drehte ich seinen Kopf zu mir, denn es störte mich, das er mich nicht einmal ansah. „Geh runter von mir“, knurrte er jetzt. Na endlich, wenigstens eine Reaktion. „Gib mir gefälligst eine Antwort! Was hab ich dir getan?“ „Nichts!“ „Wieso behandelst du mich dann so?“ Wir schrien uns in der Öffentlichkeit an, mitten auf der Straße, aber es störte uns nicht. „Ich weiß es nicht!“ „Wie du weißt es nicht?!“ „Ich bin eben wütend!“ Ich hob eine Augenbraue. „Ja, verdammt! Ich weiß ja selber nicht wieso mich das so trifft, aber es ist eben so!“ Ich war schockiert. „Weil man dich als schwul bezeichnet hat?“ Er drehte seinen Kopf wieder zur Seite, meine Finger die immer noch um sein Kinn gelegt waren drehten sein Gesicht wieder zu mir. „Steh bitte auf und geh von mir runter.“ Das sagte er in so einem ruhigen und doch eindringlichen Ton das ich tat um was er mich bat. Ich stand auf, doch es dauerte eine Weile bis Sasuke sich regte. Er setzte sich hin und lehnte seine Stirn gegen seine Knie, die Arme um die Beine geschlungen. Es war ein unbeschreibliches Bild. Das Sasuke sich mir gegenüber so verletzlich zeigte. Das Bedürfnis ihm nah zu sein und für ihn da zu sein überkam mich und so kniete ich mich neben ihn. Sein Duft stieg mir direkt in die Nase, dieses Mal war er ein wenig anders, er war mit meinem vermischt, da er bei mir geduscht hatte und meinen Pullover trug. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen. Bevor ich wirklich verstand was geschah und was ich tat, umarmte ich ihn. Mir wurde warm ums Herz und die Schmetterlinge breiteten sich in meinem ganzen Körper aus und flogen wild umher. Niemand konnte mich so aus der Fassung bringen, nur Sasuke und das war ein weiterer Grund weshalb ich ihn so liebte. Ich konnte mich und alles um mich herum komplett vergessen und mich einfach nur fallen lassen wenn er da war. Vielleicht war es töricht in meinem Alter über Liebe zu sprechen aber ich empfand es so. Ein dumpfer Schmerz traf mich in den Bauch und noch während ich um Luft rang fand ich mich auf dem Rücken liegend wieder. Schnell versuchte ich mich aufzurichten und sah Sasukes verzweifeltes und knall rotes Gesicht, mit großen Augen die mich ansahen. Tränen sammelten sich an den äußeren Rändern seiner Augen und liefen ihm vereinzelt die Wangen hinunter. „Was ist denn mit dir los?!“ Das waren seine letzten Worte, bevor er erneut aufstand und wegrannte. Der Schlag war noch lange nichts im Vergleich zu dem Schmerz den er mir durch sein Verhalten und seinen letzten Satz zufügte. Ich hatte keinen Schimmer davon wo er hingerannt war und gerade war ich auch nicht in der Stimmung es herauszufinden. Mit Schmerzen schleppte ich mich nachhause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)