Azurblau von animefan975 (Blau ist die schönste Farbe die es gibt, außer in Form von blauen Flecken) ================================================================================ Nadeln und andere verletzende Dinge ----------------------------------- Ich umarmte ihn vorsichtig, so das ich ihm nicht weh tat, aber trotzdem noch so fest das er spürte das ich das wollte. Er war so warm und es fühlte sich so gut an. Egal was nun passieren würde, das war es auf jeden Fall wert. Ich war schon mit so vielen Mädels zusammen, aber irgendetwas fehlte immer. Ich war mir nie sicher und wusste nicht was ich wollte, ich sehnte mich nach diesem Gefühl eine Person bedingungslos zu lieben, mich für diese Person aufzuopfern und ihr alles zu geben. Wann das mit Sasuke dann angefangen hat kann ich gar nicht so genau sagen. Meine Blicke blieben mit der Zeit ungewöhnlich oft an ihm hängen. Zuerst dachte ich es wäre lediglich Bewunderung, aber als dann diese seltsame Übelkeit dazu kam wusste ich das irgendetwas nicht stimmte. Immer wenn er da war bekam ich ein komisches Gefühl im Bauch was sich wie Übelkeit anfühlte. Ich konnte seine Nähe nicht mehr ertragen. Zufällig wurden wir in Kunst zusammen in eine Gruppe gesteckt. Wir mussten eine Fotostory machen. An der Arbeit an sich gab es nichts besonders romantisches oder besonderes, außer ihm zuzusehn. Wie perfektionistisch er war. Er wusste was er wollte und was er machen musste um es zu bekommen. Jede seiner Bewegungen war elegant und anmutig. Nichts was er tat war unnötig. Weil die anderen dann keine Zeit mehr hatten entwickelten wir die Bilder alleine in einer Dunkelkammer in unserer Schule. Eigentlich war ich nur ein Klotz am Bein, denn ich saß in der Ecke und schaute ihm zu. Ich hatte keine Ahnung was er da tat und ob ich helfen konnte. Aber mir wurde heiß und kalt bei seinem Anblick. Der Raum wurde immer kleiner und es gab nur noch ihn und mich. Als er fertig war schenkte er mir dieses kleine Lächeln und da war es um mich geschehen. „Sasuke, lüg mich doch bitte nicht an.“ Ohne jede Vorwarnung befreite er sich aus der Umarmung und schubste mich von sich weg. „Was denkst du überhaupt wer du bist?!“, schrie er mich an. „Du kennst mich doch gar nicht! Plötzlich platzt du in mein Leben und denkst du kannst dich einmischen! Ich brauche dich nicht, ich bin auch ohne dich ganz gut zurecht gekommen!“ Das tat weh. Ich wollte doch nur für ihn da sein und ihn beschützen und nun warf er mir sowas an den Kopf. Meine Gedanken waren für einen Moment wie leer und ich konzentrierte mich nur auf den stechenden Schmerz in meiner Brust, was Sasuke da sagte traf mich wirklich tief und tat weh. War ich wirklich so ein schlechter Mensch der nichts tat als sich einzumischen? Nein, ich musste aufhören mich selbst zu hinterfragen. Was ich da tat war richtig. Ich wusste das es nicht leicht werden würde und wenn Sasuke meine Hilfe freiwillig nicht akzeptierte, dann musste ich ihn eben zu seinem Glück zwingen. Seine Augen funkelten böse, so böse, dass ich angst hatte ihn zu berühren, da er mir wahrscheinlich eine knallen würde. Schluss mit der sanften Tour, ich würde ihm meinen Standpunkt verbal ganz gut klar machen. „Weil es dir so gut geht hast du gestern auch so viel geweint, richtig?“ „Das geht dich nichts an.“ Innerlich wusste ich das er einsam war und verzweifelt. Er konnte sich aus seiner Lage nicht selbst befreien und ich war mir ziemlich sicher, dass er immer auf jemanden gewartet hat der ihn durchschaut und ihn rettet. Wir wussten beide nicht was wir sagen sollten und sahen uns deshalb nur an. Nur zu gern hätte ich ihn geschlagen und ihn angeschrien, das er aufwachen soll und begreifen soll das ich ihm nichts böses will. Das Rauschen vom Regen und Hagel wurde immer leiser und verstummte fast völlig. Sasuke wandte seinen Blick ab und lief zu seiner Tasche um zu gehen, doch ich wusste das jetzt irgendwas passieren musste, denn so durften wir nicht auseinander gehen. Egal wie sehr er mich gerade verletzt hatte, ich durfte ihn nicht aufgeben. „Du wirst nirgendwo hingehen, du bleibst hier.“ Er drehte sich mit seinem Oberkörper zu mir. Sein Gesichtsausdruck war arrogant, er hatte eine Augenbraue hochgezogen. „Da bin ich anderer Meinung“, entgegnete er nur knapp. „Aber ich nicht. Du wirst mit mir kommen. Wir gehen ins Krankenhaus und lassen dich untersuchen.“ „Ganz bestimmt nicht.“ „Oh doch und du wirst freiwillig mitkommen.“ „Hast du mir gerade nicht zugehört? Ich hab nein gesagt.“ „Ist mir egal und jetzt komm mit oder willst du das da;s was du unter deinem Pullover versteckst, alle erfahren?“ „Was?“, seine Stimme war leise, es war fast nur ein hauchen. Er sah verängstigt aus und es tat mir leid das ich ihn so verängstigen musste, aber irgendwie musste ich an ihn rankommen und seine Schale durchbrechen, auch wenn das bedeutete ihn zu etwas zu zwingen. Es war mir lieber das es ihm gut ging und er mich hasste als umgekehrt und sobald sein Problem mit seinem anscheinend sehr gewalttätigem Bruder gelöst war würde ich aus seinem Leben verschwinden. Er fing sich wieder und antwortete mir selbstüberzeugt. „Als ob dir jemand glauben würde.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Du hast recht, mir glauben sie vielleicht nicht, aber den Bildern den ich gemacht habe glauben sie bestimmt“, log ich ziemlich überzeugend. Seine Tasche fiel ihm aus der Hand. So aufgelöst und durcheinander hatte ich ihn noch nie gesehen. Er wurde blass, zu blass, selbst für seine Verhältnisse. Ich sah zu wie er ein paar Schritte zurück taumelte und sich hinsetzte. Dieser Anblick war wirklich herzzerreißend. Ich ging zu ihm und kniete mich vor ihn. „Das würdest du nicht tun“, flüsterte er und sah mich mit großen leeren Augen an. „Sasuke, ich will dir doch nicht weh tun. Versteh doch bitte das ich mir nur Sorgen mache und das sich unbedingt ein Arzt deine Verletzungen ansehen muss.“ „Nein du verstehst das nicht!“ „Es wird doch nichts passieren, sie werden dich schon nicht aufschneiden und wenn du angst vor Nadeln hast...“ „Du verstehst es wirklich nicht!“ Ich war verwirrt. Was hatte er denn? „Was soll ich denen denn erzählen? Meinst du etwa das die glauben meine Treppengeschichte?“ So weit hatte ich gar nicht gedacht. Plötzlich schämte ich mich. „Ich bin noch nicht volljährig die stecken mich in irgendein Heim oder zum Psychiater was weiß ich!“ Er hatte recht. Die Knutschflecke, die Schlieren, die blauen Flecken in Form von Fingern... sie würden die Lüge sofort erkennen. Am liebsten hätte ich ihn einfach nur an mich gedrückt. Er saß da mit angezogenen Beinen , er sah wieder so zerbrechlich aus. „Wir gehen zu meinem Onkel, der ist auch Arzt und der wird bestimmt nichts sagen.“ „Naruto, warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen ?“ „Diese Frage beantworte ich jetzt nicht, beeil dich ich will zu ihm bevor seine Praxis schließt.“ Mit einem Ruck zog ich ihn hoch und anschließend hinter mir her. Erstaunlicherweise war er auf dem Weg dorthin relativ still und beschwerte sich auch nicht mehr. Er musste wohl zu viel Angst haben, das ich ihn wirklich verraten würde wenn er sich weigerte. Wie konnte ich das jemals wieder gut machen? Mein Onkel war ziemlich erstaunt über meine plötzliche bitte, aber er untersuchte Sasuke ohne weiter nachzufragen, er wusste das ich ihn nicht fragen würde, wenn es nicht wirklich wichtig war. Ich wartete im Wartezimmer und jede Minute in der ich nicht bei Sasuke sein konnte tat mir weh. Wie gerne wäre ich bei ihm und würde seine Hand halten. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam mein Onkel aus dem Zimmer, ich stand auf weil ich zu Sasuke wollte, aber er packte mich an der Schulter und zog mich mit sich. „Wo hast du den denn gefunden?“ Ich antwortete nicht. „Du weißt das er eigentlich in ein Krankenhaus müsste“ Ich sah zu Boden. „Versprich mir wenigstens das du dich um ihn kümmerst.“ „Natürlich.“ „Außerdem möchte ich ihn noch einmal sehen das das klar ist.“ „Ja Onkel.“ Ich war schon ganz hibbelig und endlich konnte ich zu Sasuke gehen. Er lag auf einer Liege, sein Gesicht war schneeweiß und in seiner rechten Hand war ein kleines Röhrchen aus Plastik. Oh scheiße. Wenn ich eine Infusion sah wurde mir generell schlecht und schwindelig. Sasuke öffnete langsam die Augen und sah mich direkt an. Ich setzte mich schnell auf den kleiner Hocker neben ihn bevor er bemerkte das ich weiche Knie bekam. „Wie geht es dir?“ „Geht so“, er klang irgendwie traurig. „Du hattest recht Naruto.“ „Hm?“ „Ich hab wirklich angst vor Nadeln.“ Ich hätte jeder Tomate Konkurrenz gemacht. Sasuke gab mir eine Schwäche zu??? Mir?? „Dann … haben wir ja was gemeinsam.“ Ich lächelte ihn vorsichtig an. Ich fühlte mich schrecklich schuldig, weil er nur wegen mir hier lag mit einem Schlauch in der Hand, obwohl er Angst vor Nadeln hatte. Gerade wollte ich seine Hand nehmen, da kam mein Onkel rein. „Okay, es ist durchgelaufen, ich entferne den Zugang jetzt wieder.“ Bei diesem Satz machte ich mich bereit wieder nach drausen zu gehen um zu warten, doch unerwartet packte er mich an der Hand. „Bitte bleib hier.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)