Das kann doch nur schiefgehen - oder? von keksideksi (Kakashixsakura) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Heute ist der Tag der absterbenden Füße. Innerlich hoffe ich, dass ich nicht Tanzen, viel rumlaufen oder sogar stehen muss. Das kann doch nicht klappen mit diesen Schuhen. Tsabide hat mir die Dinger gegeben, weil ich meine nach der Eröffnungsfeier gegen die Wand geschmettert habe. Ich mustere die High Heels in meinen Händen, vorne sind die Teile offen und komplett aus schwarzem Lack, außer der roten Sohle. Seuftzend lege ich sie auf einen Stuhl und schaue nach wo Kakashi bleibt. Gestern waren wir nochmal in diesem Thermalbecken, aber wir haben uns nicht wieder geküsst. Zu meinem Leiden. Er hat mir die ganze Zeit nicht einmal in die Augen gesehen. Wieder erinnere ich mich an den Geschmack von Orangen und stelle mir seine Lippen ohne Maske vor. Seit unserem zweiten Kuss kann ich meine Augen nicht von seinem Mund nehmen. Immer wieder spuckt er mir durch meine Gedanken und hinterlässt nichts als Sehnsucht. Momentan liegt er allerdings nur faul auf dem Bett herum. Es ist gerade mal Zehn Uhr, die richtige Hochzeit beginnt erst um zwei. Also haben wir noch etwas Zeit. Meinem Insiderwissen zufolge, findet die ganze Sache draußen statt und bei dem Domizil des Bücherwurms. "Was wirst du anziehen?" "Wie bitte?" "Ja welches von deinen Kleidern, wieder das blaue?" "Nein ein anderes." Die Stimmung ist betrübt, keiner von uns hat Lust da zu erscheinen. Aber es muss sein und ganz tief irgendwo in mir drin, freue ich mich mit meinem langen dunkelblauen Kleid aus luftigem Tüll rumzulaufen. Kakashi an meiner Seiter als mein cooler mysteriöser Freund. Ich muss kichern und er guckt mich belustigt an. Schlagartig schießt mir die röte ins Gesicht, sein gleichgültiger Blick lässt mich zittern. Seelisch bereite ich mich auf feingekleidete Menschenmassen vor, die mit mir reden wollen und mir feuchte Küsse auf die Wange drücken werden. Ich erschaudere bei diesem Gedanken. Früher habe ich mir die immer abgewischt, jetzt wäre das "moralisch unkorrekt". Vorsichtig lege ich mich, mit einem gewissen Abstand, neben ihn und starre in seine kalten Augen. Schon wieder liest er, langsam bringt mich das zur Weißglut. Was soll daran bitte so toll sein? Ich lehne mich gefährlich nah an ihn und versuche ein paar Zeilen zu erhaschen. Wie zu erwarten, schlägt er das Buch kurzerhand zu. Immernoch, liege ich mit dem Kopf auf seiner Brust und wage mich nicht zu bewegen. Sein Brustkorb hebt und senkt sich in regelmäßigen Abständen. Niemand sagt etwas, wir liegen einfach nur da. Aneinander geschmiegt. Es zieht im Zimmer, da das Fenster weit geöffnet ist. Eine Gänsehaut legt sich über meinen Körper. Sachte zieht er mich ein bisschen näher an sich und streicht mir unsicher über den Arm. Ich schließe die Augen, genieße jede seine Berührungen, auch wenn sie mir einen erneuten Schauer über den Rücken jagen. Gestern war ein lustiger Tag, morgens habe ich ihm bei seinem Training "geholfen". Als er Liegestütze gemacht hat, habe ich mich einfach auf seinen Rücken gesetzt. Ihm hat das anscheinend nicht viel ausgemacht. Oder er weiß einfach nur seine Zunge zu hüten. "Sakura was war denn jetzt eigentlich mit deinem Traum?" "Es war nichts, Kakashi." Flüstere ich ein bisschen neben der Spur. Er guckt mich ungläublig an und dreht seinen Kopf wieder zur Decke. Ich bin mir sicher, das er weiß, das ich ihm nicht die ganze Wahrheit erzähle. Das möchte ich nicht, er braucht nicht wissen das er da eine wichtige Rolle spielt und es eigentlich nur ein schlimmer Traum ist weil er, fortgeht. Seine Hand ruht nun ruhig auf meinem Arm, die andere hat er sich unter den Kopf geschoben. Ich bewundere immer wieder seine Gelassenheit, wie er vollkommen ruhig bleibt und sich nichts anmerken lässt. Aber ich weiß ganz genau dass er sich gerade stark Gedanken macht. "Eine super Kunoichi wie du erkennt das, Sakura!" Grölt meine innere Stimme. Ich könnte immer so liegen bleiben. Wieder schaue ich auf die kleine schwarze Uhr an meinem Handgelenk. Er schiebt mich leicht von sich und verschwindet dann mal wieder im Bad. Und so bleibe ich auf dem Bett liegen, grübelnd und mit voller Abscheu vor dem bevorstehenden Fest. Ich hoffe mal das es nicht wieder so ein Zeug zu essen gibt, welches mir den Magen umdreht. Nach Zehn Minuten kommt er , nur mit einem Handtuch bekleidet (und der Maske), ins Zimmer. Meine Augen weiten sich. Auf seinem durchtranierten Körper glitzert Wasser. "Kakashi!? Zieh dir was an!" Stoße ich hervor, obwohl er mir so eigentlich besser gefällt. Er schnappt sich schnell einen kleinen Stapel an Kleidung und geht erneut durch die Tür. Mit einem Glas Wasser versuche ich meinen Puls zu beruhigen, der bei diesem Anblick mächtig gestiegen ist. Wieso sieht er auch so verdammt gut aus? Sogar Sasuke kann ihm nicht das Wasser reichen. Ich knalle mir ein Kissen gegen den Kopf, um diese falschen Gedanken zu vertreiben. Alles was mich immoment mit Kakashi verbindet hört sich so falsch an. Aber morgen ist alles wieder vorbei, dann wird es wieder so wie immer. Oder? Mit einem dumpfen Geräusch fällt die Tür ins Schloss. Bedacht so leise wie möglich zu sein, tapse ich durch den Raum. Kakashi ist mal wieder eingepennt, mit dem Buch im Gesicht. Mittlerweile ist es zehn vor eins, er ist schon angezogen, aber ich finde mein Kleid nicht. Ich habe es doch irgendwo hingelegt, aber die Frage ist ja, wo? Immerhin bin ich schon geduscht und in einen Bademantel gewickelt. Irgendwann finde ich dann die Tüte mit dem Teil hinter einer Komode. Das gute Stück ist ziemlich eintönig, ich habe mir gedacht das es ganz gut zu meinen Haaren passen würde. Und ja das dunkle Blau ist ein schöner Kontrast zu meiner Haarfarbe. Wenn ich schonmal angezogen bin, kann ich mir auch jetzt eine anmaßende Frisur machen. Sofern das mit meinem schulterlangem Haar möglich ist. Langsam schlendere ich zum Bad, wo ich mir erstmal zum Föhn greife. Danach kommt noch diese ganze Schmink Tortour ran, Ino hat mir mal zum Geburtstag einen Haufen an Makeup geschenkt. Sie meinte ich bin alt genug um sowas zu benutzen und das ich dann besser aussehen würde. Ich habe das Zeug allerdings bevor ich in diesen Terror geraten bin, noch nie benutzt. Aber sie hat es mir zum Glück gezeigt. Nach etlichen Versuchen gelingen mir dann auch zwei halbwegs angeglichene Liedstriche. Dabei, und etwas Lippenstift, belasse ich es und gehe wieder aus dem überhitzten Raum. Das Zimmer kommt mir schon fast kalt vor, als ich aus dem Türrahmen steige. Kakakshi hat sich auch dazu überwunden aufzustehen und hängt nun ziellos in einem Sessel. "Da bist du ja endlich." "Ja, ganz hübsch oder?" "Mhm, aber es fehlt noch was. Mach mal grad die Augen zu" Widerwillig schließe ich meine Augen und lausche seinen leisen Schritten. Etwas kaltes umspielt meinen Hals. Dann höre ich wieder seine Stimme "Kannst gucken." Vorsichtig flattern meine Augenlieder auf. Ich stehe vor einem Spiegel, erst fällt mir nicht großartig etwas auf, aber dann bleibt mein Blick in meinem Ausschnitt hängen. Da baumelt eine zarte Kette mit einem kleinen Smaragd. "Sag mal ist der echt?" "Ja, ich hatte das Teil noch zu Hause rumliegen....und dann...dachte ich...naja" Ein Glücksgefühl überströmt mich und kurzerhand falle ich ihm in die Arme. Kakashi stört das nicht, er hat ja schon Bekanntschaft mit meinen Stimmungsschwankungen gemacht. Langsam müssen wir mal losgehen und irgendwie brennt eine Neugier in mir. Tsabide hat mir gestern noch gesagt dass ab halb zwei ein Wagen auf uns wartet, der uns zu ihrem Verlobten bringt. Ich nuschele "Bist du fertig?" und löse mich wieder von ihm. "Ja wir können gehen." Sagt er kühl und nimmt mich bei der Hand. Das macht ihm auch nichts aus, obwohl es bei mir den Feueralarm auslöst. Mein Herzschlag geht schneller und langsam entgleitet mir unser kleines "Spielchen". Auto, ist vielleicht untertrieben, denn was hier vor mir steht gleicht eher einer Limousine. Kakashi schaut das Ding ein bisschen hilflos an. Ich selber bin noch nie in einer gefahren, aber ich stelle mir das durchaus bequem vor. ETWAS übertrieben ist das schon, ein Taxi hätte gereicht. Wieder einmal fällt mir ein das es ja meine Cousine war, also war es nicht anders zu erwarten. Der Fahrer steigt aus, öffnet die Tür und hilft mir sogar noch beim einsteigen. Der Innenraum ist wie erwartet, protzig und elend schick. Aber die komische Bank worauf ich sitze ist sehr gemütlich und macht mir die Fahrt somit erträglich. Mit einem Lächeln im Gesicht, steige ich nach kurzer Fahrzeit aus, gebe Kakashi ein Highfife und sage entschlossen "Gehen wirs an, Schätzelein!" Das Anwesen, gleicht eher einem Palast, der mindestens vier mal größer als Tsabides Domizil ist. Ein Würgreiz regt sich in mir. Wie soll man sich den da bitte zurecht finden? Vielleicht gibt es Karten am Empfang? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)