Geisteraktivität von Lie_Majesty (IantoxJack) ================================================================================ Kapitel 1: Geisteraktivität --------------------------- Geisteraktivität   Wir leben in einem Fluss, dessen Strömungen ineinander übergehen. Unerwartet können wir von diesen mit- oder weggerissen werden. Wir könnten gänzlich verschwinden oder nur eine neue Richtung eingeschlagen haben. Solange ich bei dir bin will ich trinken. Mich reißen und untertauchen lassen. Versinken und mich in dir verlieren. Die Strömungen ändern sich nämlich jeden Tag und ich habe Angst …   »Wir waren lange nicht mehr auf Weeviljagd Jack.« »Sollten wir das ändern?« Jacks Stimme klang  leicht amüsiert und Ianto wusste das der Kaptain ihn etwas necken wollte. Scheinbar unbeteiligt und schwer beschäftigt hantierte er an seiner Kaffeemaschine herum. Er vergewisserte  sich das sie weiterhin unbeobachtet geblieben waren und musterte dann seinen Chef mit einem provozierenden Blick, ehe er sich leise räusperte.  Der Mann machte ihn immer wieder nervös. »Ich dachte nur.. Naja.. Du und ich..« Ianto konnte sehen wie es in Jacks Augen Lauernd und Lüstern aufleuchtete. Zwischen ihnen herrschte wieder diese erregende Stimmung und er war sich sicher das Jack gleich einen Schritt auf ihn zugehen würde um - »Jack, Tosh hat die Ergebnisse und - Oh, habe ich etwas gestört.« Gwen war treu wie eh und je sofort herunter geeilt um ihnen diese Nachricht mitzuteilen. Natürlich suchte sie nicht bloß nur die Nähe zu ihren Cheff. Es war rein beruflicher Natur! Sie hatten wieder einmal eine seltsame Rissaktivität registriert aber jedes Mal wenn sie an der Einsatzstelle aufgetaucht waren, war weder etwas von jemandem gesehen worden, noch waren sie auf etwas Fremdartiges gestoßen. Um Tosh’s Rechner waren bereits alle versammelt als sie dazu stießen. Sofort fing die Asiatin an sich in ihrem Element zu vertiefen und ihnen zu erklären was sie entdeckt hatte.  »Das hier sind die Stellen an der wir die Rissenergie aufgespürt haben. Was mir entgangen war, war diese Kurve hier. Sie ist so schwach das sie an sich nichts Außergewöhnliches wäre. Es wiederholt sich allerdings an jeder Messung mit demselben Wert. Es handelt sich um schwache Geisterenergie.« »Ist das etwas worüber wir uns Sorgen machen müssen?« Owen hatte die Arme vor der Brust verschränkt und musterte konzentriert den Desktop. »Es scheint ungefährlich zu sein. Zumindest jetzt noch. Wir sollten heraus finden worum es sich handelt.« Natürlich hatte sie die Frage bereits erwartet und sich ihre Gedanken dazu gemacht. Ein Piepen des Monitors fixierte alle Blicke erneut auf den Rechner. »Dieselbe Energie!« »Na dann, los!« Aufs Jacks Befehl hin stürmte die Gruppe zum Waagen und war innerhalb kürzester Zeit am Einsatzort. Dieses Mal hatte Toshiko die Messgeräte auf die geringe Geisterenergie eingestellt und tatsächlich fanden sie dessen Restspuren überall um sie herum.  Das Team war in einer gut besuchten Kaufhauspassage gelandet aber es gab keinerlei Anzeichen von Anomalien.   »Tosh, Ianto und Owen, ihr übernimmt jeweils eine Etage des Kaufhauses und befragt ein paar der vorbei laufenden Leute nach seltsamen Vorkommnissen. Gwen und ich übernehmen den Keller.« Toshiko verteilte die einzelnen Messegräte, die aussahen wie gewöhnliche Uhren mit einem digitalen Display. Das Team zerstreute sich innerhalb kürzester Zeit auseinander. Ianto hatte sich die zweite der drei Etagen ausgesucht und hielt das Gerät vor sich um keine Regung von diesem zu verpassen. Zugleich versuchte er die Menschen um sich herum zu beobachten und darauf zu achten ob irgendeiner von ihnen sich verstört oder verdächtig benahm. Zumeist hatte er ein ganz gutes Gefühl für andere aber es war keiner unter ihnen die - »Aua, man!! Trottel kannst du nicht aufpassen wohin du deine dreckige… Oh Hallo~!« Der Waliser hatte aus Versehen einen Mann seines Alters angerempelt, der erst fluchend zu ihm herum gefahren war und nun plötzlich inne hielt. Er konnte den scannenden Blick auf sich spüren und musste kurzzeitig an Jack denken. Mit einem freundlichen Räuspern machte er den Typen darauf aufmerksam das sich solch eine Musterung nicht gehörte, ehe er fort fuhr. »Ahem! Wenn Sie fertig sind mit starren würde ich gerne die Gelegenheit nutzen um mich zu rechtfertigen. Entschuldigung! Ich hatte Sie nicht gesehen.« »Ich Sie erst auch nicht. Verzeih!« Ianto musste eindeutig an Jack denken. »Ich nehme deine Entschuldigung an, wenn du mit mir etwas trinken gehst.«  Ohne auf seine Zustimmung zu warten kritzelte der Typ bereits seine Nummer auf einen Zettel und steckte sie ihm zu. Ianto griff zwar aus einem Reflex heraus zu dem Papier, hatte allerdings keinerlei Absicht sich mit dem Typ in Zukunft zu treffen. »Ich verzichte, Danke.« Natürlich ließ sich „Sam“, wie er sich vorgestellt hatte, nicht so schnell abwimmeln. Ianto versuchte einfach weiter zu gehen und ihn darauf aufmerksam zu machen das zwischen ihnen nichts weiter laufen werden würde. Als es ihm schlussendlich zu viel wurde, blieb er abrupt stehen und drehte sich mit seinem üblichen „Noch zwei Schritte näher und du hast eine Kugel am Kopf kleben“ Lächeln zu Sam um. »Hör zu. Sam. Nein!« Definitiv und mit einem groben Kern Sarkasmus schaffte er ihn sich doch noch vom Leib und beeilte sich um so mehr wieder in den verlorenen Arbeitsrhytmus zu kommen. Die Menschen um ihn herum  schienen nach wie vor ziemlich normal und sein Messegerät zeigte … einen starken Energieausschlag an? Alarmiert hob der Waliser den Kopf und durchforste mit seinem Blick die Umgebung um sich herum. Keine Anomalien. »Leute ich hatte etwas aber es ist nicht mehr da.« Die Geisterenergie war vollkommen zum erliegen gekommen . Ianto ließ seinen Arm vom Funkgerät sinken und verließ das Kaufhaus. Es dauerte nicht lange ehe sie sich alle am Waagen versammelt hatten und Tosh sich seines Gerätes bemächtigt hatte. Angestrengt versuchte er sich zu erinnern was diesen Ausschlag hätte auslösen können aber der Zusammenstoß mit Sam hatte ihn zu sehr abgelenkt… oder war er vielleicht sogar der Grund? Aber dafür wirkte er viel zu . . . Menschlich? »Ich glaube da war noch etwas..« Eilig fing Ianto an von seinem Zusammenstoß zu erzählen und umschiffte dabei geschickt den unangenehmen Teil der Anmache. Mit einem stummen Blick einigte sich das Team darauf sich diesen Typen mal genauer anzusehen. »Weißt du wie er heißt oder wo wir ihn finden können?« Owen sammelte die Gräte von allen wieder ein und legte sie in die Kiste, woher sie entsprungen waren. Inzwischen saßen sie alle im Wagen und Tosh war bereits dabei die gesammelten Werte mit ihrem Laptop zu verknüpfen. Ianto saß hinter Jack und neben Owen. »Ich kann die Überwachungskameras anzapfen und heraus finden wer er ist?« Tosh saß neben Owen und blickte nicht von ihrer Arbeit auf während sie ihren Vorschlag unterbreitete. »Nicht nötig. Ich hab seine Nummer.« Mit seinen üblichen Lächeln faltete Ianto das Papier auseinander und tippte bereits die Nummer in sein Handy. Jack warf ihm einen kurzen Blick über den Rückspiegel zu und hob anerkennend die Brauen. »Nicht schlecht.«     Sam hatte sich begeistert zurück gemeldet und war sofort bereit gewesen sich mit Ianto zu verabreden. Davon dass er keine andere Wahl hatte wusste er nichts. Er war sich sicher dass der „Leckerbissen“  bloß hart zu bekommen gespielt hatte und er nun seine Chance bekam. 20 Minuten nach dem Torchwoodeinsatz befand er sich unwissend vor dem Eingang des Quartiers und war bereits sich von Ianto gerne überall hin entführen zu lassen. Die Tatsache das es in eine geheime Basis ging überforderte ihn dann aber doch ein klein wenig. Jack wartete bis die beiden durch den Lift für Besucher angekommen waren und stellte sie nacheinander vor. Der Blick mit dem ihm Sam musterte erwiderte er ebenso gekonnt und warf ihn damit locker aus der Bahn. »Nettes Kerlchen Ianto. Ich glaube ich besorg mir auch seine Nummer.« Kaum war der Satz gefallen schoss auch schon Gwens misstrauischer Blick über den Fremden. »Haha Sam, nimm es nicht zu ernst. Er bringt andauernd solche Sprüche.«    »Oh, ich denke er würde sie ihm gerne geben.« Kommentierte Ianto trocken und trat gelassen hinter sie.  Gwen hatte Sam inzwischen auf einen vorbereiteten Stuhl dirigiert und setzte ein zuckersüßes Lächeln auf, das ihre Verwirrtheit kaschieren sollte. Es war die übliche Prozedur. Erst stellten sie ihm fragen und dann untersuchten sie ihm. Es wurde Druck ausgeübt und er wurde während einer kurzen Besprechung in einer der Zellen eingesperrt. Sie fanden allerdings nichts Außergewöhnliches und alles deutete darauf hin, dass er menschlich und vor allem unwissend war. Ein Ergebnis das alle enttäuschte und Ianto ein schlechtes Gewissen bereitete. Schlussendlich wurde Sam wieder entlassen und das Team stand nach wie vor ratlos da. Üblicherweise hatten sie ihm Recton gegeben und alle Ereignisse nach dessen Einkauf müssten für immer verschwunden sein.   Die nächsten Tage blieb es, zumindest was diesen Fall betraf, ruhig. Zu der geplanten Weeviljagd mit Jack kam Ianto dennoch nicht. Wenn er spät abends bei sich Zu Hause ankam geisterten seine Gedanken um Sam herum. Er wurde das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte. Er hatte sich widerholt die Ergebnisse angesehen und Jack davon berichtet aber weder hatte er etwas Brauchbares gefunden, noch war Jack mit seinem „Man der Typ hat es dir wohl echt angetan. Wie wäre es mit einem Dreier?“ Phrasen keine große Hilfe. Ianto wusste das dass zwischen ihm und dem Amerikaner nichts Ganzes, und von seiner Seite aus nichts Halbes war. Er wusste dass es zwischen ihnen keine Kompromisse und keine Regeln gab aber war es Jack wirklich egal? Würde er es einfach akzeptieren wenn er sich anderweitig mit wem zu einem Date traf oder gar jemand dabei küsste? Jack schien bei sich selbst kein Problem zu sehen. Selbst Martha Jones hatte ihn geküsst und bei Gwens Hochzeit war er sich nicht sicher ob er es bedauert hatte, dass sie es getan hatte. Als er ihm zum Tanz aufgefordert hatte war es ihm vorgekommen als ob er etwas gestört hätte. Frustriert ließ sich Ianto auf sein Sofa fallen und griff nach seinem Handy. Es brachte nichts sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Zielsicher wählte er Sam’s Nummer und blickte dabei auf das Messegerät das er sich aus der Basis stibitzt hatte. Jeder ließ halt mal etwas mitgehen. »Hey Sam. Ich bin es, der Typ aus dem Kaufhaus…« Auch dieses Mal war es, trotz der späten Stunde, kein Problem sich mit ihm zu verabreden. Sie trafen sich in einer schicken Bar im Zentrum. Das Messgerät hatte er unter seinen Hemdärmel versteckt. Sam schien ein Standard Dateoutfit zu haben, denn er trug dasselbe grüne Hemd und die eng anliegende schwarze Jeans wie beim Treffen von vor ein paar Tagen. Klar, er konnte sich nicht daran erinnern sie bereits getragen zu haben. Ianto versuchte nicht über Tatsache zu lachen. Sie setzen sich an einer der Tisch und bestellten jeweils einen Brandy. Zu seiner Überraschung verlief das Date an sich ziemlich unterhaltsam ab. Sie tranken und plauderten etwas und um keinen Verdacht zu schöpfen flirteten Ianto auch etwas. Sam ergriff dabei aber üblicherweise die Initiative weil er sich definitiv nicht wohl in seiner Haut fühlte. Als Sam aufstand um ihnen ein paar weitere Drinks zu holen warf er einen flüchtigen Blick auf das Messgerät. Nichts. Hatte er sich geirrt? »Was arbeitest du? Ich bin Künstler.« Sam war schneller zurück als er erwartet hatte. Hastig verdeckte Ianto sein Gerät wieder und nahm lächelnd den Drink entgegen. »Die nächste Runde geht auf mich und… Und lass uns nicht über den Job reden.« Charmant stieß er mit seinem Drink an und achtete darauf Sam in die Augen zusehen. Wie war das noch einmal? Hatte man Sieben Jahre schlechten Sex mit dem Menschen mit dem man anstieß oder generell? Ianto konnte sich eigentlich nicht vorstellen dass er jemals schlechten Sex mit Jack haben könnte.. Nein Jack war- Besser nicht hier daran denken! Ruckartig hob er seinen Kopf an und löste seinen Blick von dem Drink. Das Gespräch sollte in eine Richtung gelenkt werden, das ihm Ergebnisse brachte. »Glaubst du eigentlich an außergewöhnliches Sam? Ich meine so an Elfen oder an … Geister?« Er versuchte so gelassen wie möglich zu klingen und sein Begleiter schien zumindest keinen Verdacht zu schöpfen. »Du siehst mir nicht aus wie einer der an so etwas glaubt und ich. Naja, ich denke es gibt vieles da draußen aber wer weiß. Wie gesagt ich bin Künstler! Ich liebe außergewöhnliches.« dabei glitt Sams Blick erneut sehr detailliert über Iantos Profil. Sich seiner Intention sehr wohl bewusst hob Ianto nur kurz eine Braue und nahm einen Schluck von seinem Drink. Zumindest schien Sam dem Thema nicht abgeneigt.  »Und ehm, ist dir schon einmal so etwas Unheimliches in der Art-« »Ianto. Du willst doch nicht wirklich darüber reden? Sei ehrlich, warum bist du hier?« Dem Torchwoodagent wurde kurzzeitig kalt aber er lehnte sich etwas weiter vor und sah scheinbar irritiert zu Sam. Wusste er doch mehr als er zugab? Dann war das doch auch ein Ergebnis. »Nun sieh mich nicht so an. Du wirkst nicht so als würdest du mich wirklich Daten wollen. Was ist es? Hast du bereits Jemanden oder -« »Nein!« Erleichtert und zugleich enttäuscht hatte Ianto registriert das er doch noch auf der sicheren Seite war. »Nein. Ich meine Nein, ich habe Niemanden. Zumindest nicht richtig..« Wie von selbst  schweiften seine Gedanken wieder zu Jack. Nichts Ganzes und nichts Halbes. »Ach so läuft der Hase. Ich würde dir raten es zu beenden. Man liebt zu zweit, aber alleine funktioniert das nicht. Man klammert nur und verliert den Halt.« Sam hatte sich ebenfalls vor gebeugt und nach seiner Hand gegriffen. Unter normalen Umständen hätte sie ihm Ianto bereits entrissen aber Sams ungewohnt ernster Ton in der Stimme ließ ihm inne halten. »Ich hatte mal eine Freundinn. Wir waren 7 Jahre zusammen und ich merkte, es war nicht das Wahre. Den Mut diese Sicherheit aufzugeben hatte ich aber nicht und zudem steckte ich in einer Krise. Ich stand plötzlich auf Männer!« Mit einem trockenen Lachen strich Sams Daumen über seinen Handrücken und er konnte nicht anders als dessen Blick zu suchen. »Ich habe sie betrogen. Sie hat es heraus gefunden und wir haben uns gestritten. Am nächsten Tag war sie verschwunden. Ich habe sie gesucht, wollte mich entschuldigen aber sie war weg. Man vermutet das sie - « Sam brach ab und schenkte ihm ein schwaches Lächeln. Aus irgendeinem Grund musste Ianto schwer schlucken und ein beklommenes Gefühl machte sich in seiner Brust breit. »Das.. Es tut mir Leid.« »Mir auch.« Sam ließ seine Hand los und nahm einen großen Schluck von seinem Glas. Beide Männer blickten sich in die Augen und plötzlich fing Sam wieder an zu Grinsen. »Also schieß den Typen in den Wind und brenn mit mir! durch.« Ianto konnte nicht anders als zusammen mit seinem Date in ein heiteres Lachen auszubrechen.   Der gestrige Abend war später geworden als Ianto es geplant hatte. Dementsprechend braute er sich am nächsten Morgen einen extra starken Kaffee als er in der Basis ankam. Wie immer eine Stunde früher als der Rest. Mit seinem und Jacks Kaffe in der Hand trat er in dessen Büro und blieb hinter der Tür stehen. »Klopf, Klopf.« Jack hatte tatsächlich nicht gehört wie er eingetreten war und hob verwundert seinen Kopf. Dann breitete sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus. »Wer ist da~?« Antwortete er verspielt und stützte sein Kinn auf seinen Handrücken. »Uhm, also ich würde sagen dein ganz persönlicher Service man.« Ianto trat näher und platzierte die Tasse direkt vor seinem Cheff. Bedacht setzte er sich an die vordere Ecke vom Schreibtisch und nippte von seinem eigenem heißen Getränk. Jacks Blickt schweifte zuerst zu seinem Hintern und dann zu seiner Kaffeetasse. »Wie war das noch einmal mit der Weeviljagd?« »Es soll nicht an mir scheitern.« -Ich würde dir raten es zu beenden. Man liebt zu zweit, aber alleine funktioniert das nicht. Man klammert nur und verliert den Halt- Sams Worte hallten in Iantos Gedächtnis wieder aber im Gegensatz zu gestern Abend klangen sie leer. Er würde Jack niemals aufgeben können. Er war sein einziger Halt. Auch wenn er derjenige war der an ihnen fest hielt. Solange es funktionierte… Mit einem Satz sprang Ianto wieder vom Tisch und trat hinter Jack. Seine Hände schmiegten sich an die strammen Schultern von ihm und begannen einen rhythmischen Druck auszuüben. Seufzend ließ sich der Ältere auf die Massage ein und legte seinen Kopf in den Nacken um seinen Tea Boy besser ansehen zu können. Ianto wirkte müde und irgendetwas schien ihn noch zu bedrücken. Höchste Zeit mal wieder etwas Sex zu haben. Er war unausgelastet! Jack ließ seine Hand in seinen Nacken schweifen und zog ihn sanft aber bestimmt zu sich heran. Er brauchte nichts weiter zu tun damit Ianto gehorchte und sich ihre Lippen trafen. Zuerst war es ein langsamer und ungewöhnlich vorsichtiger Kuss. Er öffnete seinen Mund und drehte sich kurzerhand zu dem Walisier herum. Dieser verstand sofort und setzte sich auf seinen Schoß. Hungrig schob er seine Zunge in Iantos Mund und stieß dort gegen seine. Er strich über sie hinweg und umzwirbelte sie geschickt. Um sich besser in den Kuss zu lehnen hatte er seinen Kopf schief gelegt und drängt sich ihm weiter entgegen. Iantos Hände strichen über seine Schultern. Wieder rauf über seine Brust und über Jacks Hals. Wann war er ihm zuletzt so nahe gewesen? Sein Duft nach teurem Aftershave und der Geschmack vom eben gebrauten Kaffee. Ianto war auf einmal viel zu warm und selbst seine Ergebnisse bezüglich Sam hatte er vollkommen vergessen. Ohne wirklich weiter darüber nachzudenken begann er die ersten Knöpfe von Jacks Hemd zu öffnen und die Haut an seinem Hals zu beschmecken. »Wie wäre es mit einer anderen Jagdvariante Sir?« Verführerisch rollte er die warme Haut von Jack zwischen seinen Zähnen ab und saugte sie dann in seinen Mund zurück. Zufrieden registrierte er einen leisen Stoßseufzer, der ihn vergewisserte das seinem Boss durchaus gefiel was er hier tat. »Oh tut mir leid ich- « Überrascht drehte sich beide Männer zu Gwen!? Herum, die an der Türschwelle stand. Seit wann war Gwen so früh bei der Arbeit und warum verließ sie nicht wieder den Raum? Ihr Blick schweifte über die beide Hinweg und schien nur darauf zu warten bis sie sich trennten. Natürlich blieb er erneut an Jack kleben und er konnte selbst von hier aus sehen wie sie schluckte. »Hey Gwen, na wie wäre es nu-« »Ist etwas?«  Ianto hatte diesmal nicht darauf warten wollen bis Jack erneut einer seiner Einladungen aussprach. Erst recht nicht wenn Gwen danach aussah als wollte  sie es hören. Graziös stieg er von Jacks Schoß herunter und ordnete sein Hemd. »Ich.. ehm, wollte nur mal guten Morgen sagen.« Nun doch verlegen biss sich Gwen auf die Unterlippe und sah unsicher von einem Mann zum anderen. Eins musste man ihr lassen. Hübsche Lippen hatte sie wirklich. »Guten Morgen!« Ianto war erneut derjenige der Jack nicht zu Wort kommen ließ und Gwens „Gruß“ mit einem dezent überlegenen Lächeln erwiderte. »Gu-Guten Morgen…« Scheinbar wirklich irritiert strich sich die Schwarzhaarige eine Strähne hinters Ohr und verließ zögerlich das Büro. Jack ließ sich hörbar auf seinem Stuhl zurück sinken und begann damit sein Hemd wieder zu zuknöpfen. »Was ist los Ianto? Du wirkst so… unausgeschlafen?« Ianto hörte das Jack beiläufig klingen wollte aber es lag ein lauernder und misstrauischer Unterton in dessen Tonlage. Er war verstimmt darüber wie er Gwen behandelt hatte. »Ich war lange wach gewesen.« Erwiderte er knapp und folgte Gwen aus dem Büro. Jack blickte nun doch deutlich irritiert seinem Liebhaber Hinterher und runzelte argwöhnisch die Stirn. Etwas war anders…   Nach und nach waren allen Mitarbeiter von Torchwood in die Basis eingetroffen und wurden mehr oder weniger  Zeuge von Iantos schlechter Laune. Der Schlafmangel  setzte ihm tatsächlich etwas mehr zu als dieser erwartet hätte. Zumindest vermutete Jack dies bezüglich seiner doch distanzierte Art wie er mit allen umging. Warum sonst sollte der Walisier auf ihn freiwillig verzichten. Dabei war er doch heute Morgen noch so heißblütig gewesen! Aber er musste zugeben dass dieser leicht genervte Ausdruck auch etwas durchaus Anziehendes an sich hatte… Vielleicht sollte er ja mal heute Abend wirklich ein spontanes Date vorschlagen. Hatte er lange nicht mehr gehabt. Jack kam nicht weiter dazu seine Pläne zu perfektionieren, da Toshiko den Alarm eine Rissaktivität meldete. Sofort waren seine Gedanken auf das Geschehen fokussiert und Ianto rückte in den Hintergrund. » Was haben wir?« »Die Überwachungskameras im Central Aquaworld zeigen eine Riesenkrake an. Sie scheint spontan mutiert zu sein und da ist.. Geister Energie!« Überrascht starrte Tosh auf ihre Messewerte, während auf einem anderem Bildschirm die Überwachunsgübertragung weiter lief. »Na dann los!« Gwen war die Erste die reagierte und das Team setzte sich gleich darauf in Bewegung. Dieses Mal saß sie neben Ianto und man merkte deutlich das zwischen den beiden eine leicht, unangenehme Atmosphäre herrschte. Als sie am Einsatzort ankamen, war die Polizei dabei alles zu evakuieren. Sie waren auch erst seit kurzem eingetroffen und berichtete dass der hintere Teil des Aquariums, ein langer glasender Gang durch das größte Aquarium mitten hindurch, abgeschnitten vom Rest war. Menschen waren darin noch eingeschlossen. Vergeblich versuchte das Team die Trümmer beiseite zu räumen. »Ok, dann eine kontrollierte Explosion« Owen aktivierte einen handgroßen, ovalen Chip und gab ein paar Daten ein, ehe er es an den Trümmern befestigte. »Alle etwas zurück treten!« »Ich hoffe das Aquariumglas bricht nicht gleich mit.« Gwen hatte sich neben Owen in Sicherheit gebracht und musterte Misstrauisch den piependen Chip. »Was denn, Angst vor einer Krake Gwen?« »Ich mag kein Sushi.« Owen schmunzelte bei diesem Kommentar und mit einem Knall und viel Staub zerbarst die Trümmerwand ein paar Schritte vor ihnen. Sie warteten erst gar nicht bis sich der Staub gelegt hatte und traten mit erhobenen Waffen durch das entstandene Loch in den Raum ein. Zu ihrem Entsetzen hatte das Aquarium bereits ein riesiges Loch, aus dem Drei Arme der Krake heraus ragten. Zusammen gepfercht in der hintersten Ecke, hatten sich die eingesperrten Besucher zusammen gekauert um außer Reichweite zu bleiben. »Ok, ganz ruhig. Es kommt alles in Ordnung.« Toshiko versuchte sich zaghaft an die Menschen heran zu schleichen aber die drei Arme versperrten den Weg und peitschten im abwechselnden Rhythmus auf den Boden. »Und ich hab das Alienschwert Daheim gelassen. Schande über mein Haupt« Scheinbar bedauernd versuchte sich nun auch Owen daran und wäre von den Krakenarmen beinahe umgenietet worden. Sie mussten die Dinger irgendwie anders beseitigen. »Ich will ja nicht stören aber ich glaube da kommt Arm Nummer Vier…« Ianto war vorsichtshalber einen Schritt zurück gegangen als neben ihn der Vierte Arm plötzlich anfing sich gegen die Scheibe zu drücken. Mit einem lauten Klirren ging das Glas zu Bruch und überschwemmte in kürzester Zeit den Raum. Der Schwall riss ihnen fast den Hallt unter den Füßen weg. Der Waliser sah nur noch die Bewegung aus dem Augenwinkel, als sich der Arm um ihn wickelte und mit den Saugknöpfen an sich presste. Hatte Tosh nicht behauptet dass Kraken eigentlich harmonische Tiere waren? »Ianto!« Er hörte Jacks aufgebrachte Stimme und versuchte sich aus dem starken Arm zu befreien. Natürlich hatte er keine Chance! Es war schwer genug sich überhaupt  bewegen oder gar Luft zu bekommen, wenn man derartig von dem Tier angesaugt wurde. Den Gestank nach Fisch würde er nie wieder aus seinem Anzug bekommen. Da sollte Jack mal wieder behaupten er wäre unwiderstehlich. ..obwohl, bei ihm konnte man nie wissen ob er nicht auch schon bereits angesaugt worden war von welcher Rasse auch immer. Ianto schob mühselig seine Hand in die Innentasche und pullte den Elektroschocker heraus. Er hielt es an das Zentrum der Saugknöpfe und hoffte dass es durch das empfindliche Nervensystem direkt weiter geleitet wurde. Ein Knopfdruck. Das Tier erstarrte und drückte dann doppelt so fest zu als zuvor. Dann erschlaffte der Arm und schmetterte zu Boden. Ianto war sich sicher ein paar Rippen geprellt zu haben. Nach Luft röchelnd befreite er sich, mit Hilfe der Anderen aus dem Arm und taumelte in Gwen und Owens Arme. Immer noch hustend reichte er Jack den Elektroschocker. Der Krake hatte noch Sieben weitere Arme. Jack warf einen unsicheren Blick auf Ianto und kämpfte sich dann durch das Loch ins Aquarium. Es war nicht mehr viel Wasser über, aber genügend sodass man bis zu den Knien darin stand. Geschickt manövrierte sich der Amerikaner an das Zentrum des Tieres und verpasste dem Weichtier den lähmenden Schlag direkt an den Kopf. Owen erledigte den Rest indem er zurück zum Waagen rannte und dort eine Mixtur zusammen braute die es einschläfern würde. Mit Mühe und  der Hilfe von Gwen und Owen richtete sich Ianto erneut auf. »Danke…« Sein Blick glitt dabei unsicher auf die schwarzhaarige Frau. Inzwischen tat es ihm leid sie so behandelt zu haben. Er war eifersüchtig gewesen. »Tschuldigung…  wegen heute Morgen.« »Keine Sorge. Wenn ich wenig Schlaf hatte bin ich sogar nur noch schlimmer.« Scherzend knuffte sie ihm in die Seite. Aus Versehen direkt da, wo es weh tat. »Ianto!?« Aus der verängstigten Menge, die Toshiko und Jack gerade hinaus helfen wollte,  löste sich zu aller Überraschung Sam heraus. Verwundert weiteten sich Iantos Pupillen etwas und er krallte sich instinktiv in jeweils eine Schulter seiner Freunde. »Sam?« jetzt war er sich ganz sicher. Er musste damit etwas zu tun haben. Geisteraktivität.  Jacks Blick schweifte misstrauisch zwischen Sam und ihm hin und her. Es war an sich kein Wunder mehr das er wieder mit genommen wurde. Beim Anblick der Basis kehrten Sams Erinnerungen bruchhaft zurück und während Gwen versuchte ihn zu beruhigen, ließ sich Ianto von Owen verarzten. Er hatte ein paar schmerzhafte Quetschungen und Stauchungen davon getragen, die man allerdings mit Schmermittel vorerst betäuben konnte. Abgesehen davon das sein Körper mit rot, blau-gelben Flecken übersät war schien er nicht weiter verletzt worden zu sein. »Wow. So sah ich nicht einmal aus nachdem ich die Nacht mit einem Cirrentrago verbracht hatte. Und der hat drei Saugmünder mit jeweils zwei Pinselzungen.« Das gesamte Team verzog aufgrund der Bilder die sich vor ihnen aufbauten kurzzeitig die Gesichtsmuskulatur. Jack störte sich nicht daran und setzte sich an eine Ecke des Obduktionstisches. Owen hatte bereits die Flucht ergriffen  und Ianto war dabei sich sitzend aufzurichten und sich ein frisches Hemd über zu streifen. »Ich denke ich habe nur einen Mund aber vielleicht ist meine Zunge weicher als eine… Pinselzunge.« In Jacks Augen leuchtete es kurzzeitig lüstern auf und fast bedauernd sah er zu wie sich sein Lover sich wieder einkleidete. »Oh ja… Du könntest mal versuchen mit deinen Mund -« »Bitte erspar uns das!, erst recht an meinem Arbeitsplatz.« Owen war wieder zurück gekommen und mit ihm der Rest des Teams. Vor allem Sams Blick streifte mit begehrlicher Neugierde über Ianto hinweg. »Ich würde ja schon gern wissen was er alles mit seinem Mund so anstellen kann.« »Okay. Ich denke das reicht.« Dieses Mal war es Tosh die mit geröteten Wangen das ganze unterbrach und sie alle um den alten Kaffeetisch versammelte. Im oberen Bereich des Quartiers. »Also gut…« Owen öffnete eine Mappe und überflog kurz die Ergebnisse die er sowieso bereits im Kopf hatte »…Laut der Analyse war der Krake zwar riesig aber nicht wirklich außerirdisch. Etwas hat eine spontane Zellmutation verursacht. Er ist plötzlich gewachsen, wie in den Überwachungsaufnahmen.« »Tosh hat doch gesagt das erneut Geisterenergie registriert worden war?« Gwen drehte sich zu Toshiko die einstimmig nickte. »Ja, und sie war stärker als bisher.« »Das bedeutet also das der Geist stärker wird und Lebewesen zu spontanen Mutationen bringen kann.« Fasste Jack ihre Situation zusammen. Deutlich ernster glitt sein Blick über den immer noch überforderten Sam. Er schien nicht recht zu verstehen was hier vor sich ging aber es sah nicht so aus als würde es ihn wirklich verstören.  Jack war sich sicher dass er bald den Durchblick erlangen würde. » Ianto. Was weißt du darüber?« Er hätte wissen müssen das der Waliser der Sache weiterhin nachgehen würde und ihn beunruhigte der Gedanke daran, dass er auf eigene Faust weiter nach geforscht hatte.  Es reichte schon wenn Gwen es manchmal übertrieb und seine Anweisungen ignorierte. Ianto faltete mit einem Räuspern seine Hände im Schoß zusammen und sah entschuldigend zu ihrem Besucher. »Sam hatte früher eine Freundinn, die … nach einem Streit spurlos verschwunden ist. Es wurde keine Leiche oder derartiges gefunden. Es ist nur ein Verdacht aber vielleicht ist sie der Geist?« Sams Blick hatte sich erst finster, dann resigniert auf Ianto gelegt. »Das ist doch verrückt. Julie ist doch kei- ward ihr etwa deswegen damals im Kaufhaus gewesen?« »Ja. Kannst du mir sagen wann sie verschwunden ist und womöglich wo?« Tosh war wieder voll in ihrem Element und tippte bereits eifrig auf der Tastatur ihres Rechners herum. Und Bingo! Es hatte in der Gegend tatsächlich damals Anomalien gegeben. Ein Alien das sich von den Gefühlen anderer Lebewesen ernährte und sie bis zur letzten Regung aussaugte. »Es gibt da immer wieder diese Momente..« Sams Stimme war leise aber ruhig. Wie in Gedanken versunken und als gäbe es das Torchwoodteam um ihm herum gar nicht. »Ich war damals oft im Kaufhaus mit Julie und musste an sie denken. So war es auch heute. Sie hatte vor Kraken immer Angst gehabt. Ich habe mir das Tier angesehen und plötzlich… Nun ja ihr wisst ja was dann passiert ist.« Owen stieß die Luft zwischen den Zähnen durch und ließ sich fast schon amüsiert auf das Sofa zurück fallen. »Also doch die Ex. Selbst in der Geisterwelt  ist es nach wie vor dasselbe. « »Was ist der Plan?« Gwen war aufgestanden und lief nachdenklich ein paar Schritte auf und ab. Sam sah ebenso ratlos und nun leicht verängstigt zwischen ihnen hin und her »Spielen wir Ghost Busters?«  »So in etwa.« Jack war nun auch aufgestanden  und blickte zu den Daten auf Tosh’s Rechner. »Wir werden sie mit deiner Hilfe her locken Sam.  Owen, Tosh, bereitet das Feld vor. Gwen du kommst mit mir und suchst die Ausrüstung. Ianto…« Fragend sah der Waliser zu seinem Cheff hoch. »Du bist verletzt und bleibst hier mit Sam. Ich denke wir sind schnell fertig.« Mit einem knappen Blick zu Sam, den Ianto nicht so recht deuten konnte, verschwand Jack im Keller zusammen mit Gwen. Tosh und Owen hatten schnell einen Platz gefunden der geeignet für eine Geisterbeschwörung war und fingen an die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Es hatte bisher nur Geisterenergie dort gegeben, wo nicht nur Sam sondern auch der Ort selbst diese Erinnerungen in sich trug. Sie entschieden sich für das Schwimmbad in der Stadt, wo sich die beiden kennen gelernt hatten. Es würde zwar wieder feucht werden, aber die Gefahr dass dort etwas mutierte fiel deutlich geringer aus als zum Beispiel in einem Wald voller Käfer und Eichhörnchen. Sie stauten alles Nötige in den Wagen und fuhren dann zu besagten Ort. Als sie dort ankamen war es bereits dunkel und das Bad geleert worden. Tosh scannte die Gegend vorsichtshalber nach jedem noch so kleinem Insekt ab. Ianto hatte sich neben Sam auf einer der Liegen gesetzt und sah schlichtweg nutzlos dem Team zu. Sam stieß ein belustigtes Schnauben aus und bequemte sich kurzerhand neben ihn. »Das ist also der Typ mit dem du nicht so richtig etwas hast?« Sam nickte in Richtung von Jack und musterte ihn skeptisch. »Japp.« »Also gut aussehen tut er ja...« »Er sieht verdammt gut aus.« »Oh Ja! Aber…reicht dir das?« Ernst riss sich Sam von Jacks Anblick los und suchte stattdessen Iantos Blick. In Gegensatz zu seiner Erwartung begegnete dieser ihm mit einer definitiven Sicherheit. Ruhig und Leise. Aber so, dass es ihm trotzdem kurz die Luft anhalten ließ. Dann veränderte sich sein Blick zu Verständnis und so als würde es ihm leidtun. »Sam ich…« »Ich denke ich weiß was du sagen willst Ianto. Ich finde dich trotzdem noch heiß. Also wie war der Teil mit deiner Zunge?« »Nun ja…« Fast schon herausfordernd leuchtete es in den Azurblauen Augen des Waliser auf und Sam war sich sicher das Ianto um einiges heißer im Bett war als er ihn sich bisher vorgestellt hatte. »AHEM!« Völlig überrascht rissen beide Männer ihre Köpfe hoch und rückten voneinander ab als Jack plötzlich vor ihnen stand. Ianto hatte gar nicht bemerkt wann Sam näher zu ihm heran gerückt war. Er hatte durch Jacks lautes Räuspern schon fast den Eindruck etwas Falsches gemacht zu haben und sah ihn aus großen, entschuldigenden Augen an. Jack deutete den beiden an ihm zu folgen und platzierte Sam mittig des aufgemalten Kreises. »Ok, Sam, Schließ am besten die Augen und denk so intensiv wie möglich an euer erstes Rendezvous.« Nun doch sichtlich nervös befolgte er besagte Anweisung und das Team wartete angespannt auf eine Regung in ihrer Umgebung. Das Messgerät gab als erstes ein Zeichen von sich und kurz darauf begann das Licht im Raum an zu flackern. Die Torchwood Agenten zückten professionell ihre Taschenlampen und versuchten Sam zu beruhigen, der es langsam aber sicher mit der Angst zu tun bekam. Vor ihren Augen manifestierte sich Julies durchscheinende Gestalt und Tosh warnte sie über die Hohe Frequenz der Geisterenergie. Eilig trat Sam aus dem Kreis heraus und griff instinktiv nach Iantos Hand. Mehr konnte der Waliser bei diesem Einsatz sowieso nicht für ihn tun. Der Geist tobte wütend, aber geräuschlos gegen den Bann des Kreises, der sich um es herum gebaut hatte. Jetzt lag es nur noch daran dass Owen und Jack den Geist mit der spezialisierten Waffe einsaugten und in ein Behältnis sperrten.  Es klang zwar grausam aber etwas Besseres hatten sie nicht zur Verfügung. Sam schluckte heftig bei diesem Anblick und drückte Iantos Hand nur noch etwas fester. »Sie ist sehr wütend..« »Nun ja. Ihr ward ja auch Verstritten...« Ianto hob anerkennend eine Braue. Er mochte Frauen mit Temperament. Keine Geister und auf ewig wohl keine Cyberfrauen mehr… aber normale, die etwas feurig sein konnten. An Jack kam aber zurzeit sowieso Niemand heran. Die Sache war schnell erledigt und Sam atmete erleichtert aus. Die Anspannung wich aber dennoch nicht von ihm und Ianto ahnte das ihm der Streit mit Julie und wie sie auseinander gegangen waren stärker als zuvor zusetzte. »Hey, es ist nicht deine Schuld. Ihr hattet Streit und anschließend … Pech.« »Ich denke schon…« Sam ließ nur zögerlich von Iantos Hand ab. Er wollte eigentlich nicht aber der Blick von Jack bohrte sich ihm doch allmählich schmerzhaft in den Nacken. Er hatte zwar eine dicke Haut. Aber nicht mehr Heute und Jetzt nachdem was gerade eben passiert war.     Sie hatten Sam nach Hause gebracht und kehrten selbst erschöpft zur Basis zurück um das Nötigste zu erledigen. Aufräumen, Protokoll schreiben und so weiter. Es war erneut wieder spät geworden und langsam aber sicher war nach Eins auch der letzte von ihnen nach Hause gefahren. Alle außer Ianto Jones und Jack Harkness. Mit klopfendem Herzen trat der Jüngere an ihn heran und strich mit seinen Händen über die verspannten Schultern seines Liebhabers. »Es ist wieder spät geworden… wie wäre es aber wenn ich dir… nun ja… zum Frühstück Kaffee machen würde?« Ianto massierte mit  unverändert sanften Druck Jacks Schultern weiter. Sein Herz raste allerdings und er biss sich nervös auf die Unterlippe. Jack würde ihm nie gehören und  es lag in seiner freizügigen Natur seinen Charme auf jedem auszuüben, der ihm über den Weg lief. Es war schließlich genau dieser Mann, in dem er sich verliebt hatte. Ianto war sich auch klar dass Jack in der Lage war sich wirklich zu verlieben, nur ob er tatsächlich Jemand war der sein Herz erobern konnte wagte er zu bezweifeln. Das Einzige was er wirklich wusste war, dass er Jack liebte. Er liebte ihn wirklich. Er wollte so lange bei ihm sein wie es möglich war. Er hatte kein ewiges Leben wie sein Liebhaber. Er hatte aber zumindest den jetzigen Moment und einen Versuch ihn für sich zu gewinnen. Jack hatte bisher nicht geantwortet und fast glaubte der Waliser dass er eingeschlafen war. Er zog seine Hände zurück und stellte sich so, dass er ihn ansehen konnte. Jack blickte ihm lange in die Augen und stand dann auf. Ianto spürte wie er in eine feste Umarmung gezogen wurde und vergrub augenblicklich seine Nase in seiner Halsbeuge. Der vertraute Geruch von Aftershave und einfach nur Jack umhüllte ihn sofort und drängten ihn nur noch mehr sich der warmen Umarmung hin zu geben. Er konnte Jacks Atem an seinem Ohr spüren und dann sein leises Raunen.  Es klang so, als hätte er den Wink verstanden. »Kaffee zum Frühstück klingt gut. Lass uns zu dir fahren Ianto.« Jacks Stimme war ruhig und bis zu einem gewissen Grad ernst. Ianto griff nach seiner Hand und küsste sie, ehe er seinen Captain hinter sich her zog.   Als sie bei dem Waliser ankamen führte ihr Weg sie direkt zum Schlafzimmer. Hinter sich ließen sie eine Spur zerstreuter Klamotten und vor sich hatten sie ein paar zärtliche, sowie feuernde Küsse die sie einander schenkten oder teilten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)