Der wahre Himmel von Piraten-engel (...ist doch das Meer, oder?) ================================================================================ Kapitel 4: Schmerzen -------------------- Über deinen Rücken jagen sie und verschmelzen in ein Zittern sich. Den Verstand rauben sie dir und hinterlassen Unwissenheit hier. Ängste, Schmerzen, Trauer, alles derlei, dein Magen wird flauer. Sekundenschnelle, alles ist vorbei, die Erinnerungen, so schwer wie Blei. Für die Ewigkeit da und so schmerzlichst, ja. Der Tag war schon lang, während sich die glühend heiße Sonne über dem Horizont hielt. Sie schien er bitterlich auf Mari joa hinab und gönnte den Anwesenden keine Pause. Die drei Kinder saßen mit Elias zusammen in der kleinen Halle. Niemand anderes war mit dabei, außer der glühend heißen Sonne, die durch die Fenster hinein drang. Jedoch genossen es die zwei Drachen vollends, während Ruffy und Elias auf der Decke saßen. Er brachte ihm in diesem Moment die einzelnen Buchstaben bei, wie man sie schrieb und ausspricht. Wie man Wörter zusammenhängt und sie aufs Papier bringt. Mit jedem Tag war er begeisterter von dem kleinen Jungen, den er machte nicht nur Fortschritte, sondern brachte mit jedem Tag auch neue Überraschungen mit. Dies erfreute Elias ungemein. Auf den Karten, die er vor sich liegen hatte waren die Buchstaben und die legte er immer wieder zu anderen Wörtern zusammen. Dabei war der Junge erst drei Wochen alt... in Drachenalter war das nichts. „Wie alt sind die Weisen?“ Hatte der kleine Junge bereits vor einer Woche gefragt gehabt und darauf blieb Elias erst stumm, dann jedoch antwortete er wahrheitsgemäß treu. „Nunja, wie alt genau, das weiß ich leider nicht.“ Sagte er und fuhr dann jedoch fort. „Drachen werden eigentlich uralt. Tausend, wenn nicht älter. Die heutigen Drachen, die vergaßen das sie einst Drachen waren, die werden natürlich so alt wie normale Menschen. Aber diejenigen, die sich verwandeln können.“ Er lachte auf. „Die werden wirklich uralt. Man könnte sagen, erst mit hunderten von Jahren ist ein Drache erwachsen, wobei ein Mensch dies schon mit ab 12 bis 18 sind. Verstehst du was ich damit sagen will?“ Ruffy nickte und überlegte dann, was das bedeuten sollte. Dann jedoch erschien ein grinsen auf seinem Gesicht und er brach in Gelächter aus. „Das bedeutet...“ er lachte immer weiter. „Das ich ein Kind bin! Noch huuunderte von Jahren!“ „Nunja...“ Elias schmunzelte über die Feststellung des kleinen und lächelte darüber „Irgendwo hast du da schon recht.“ Meinte er und fuhr dann fort. „Fast alle, die hier in Mari Joa leben sind noch kleine Kinder... dementsprechend benehmen sie sich auch so.“ Die Sonne war so unglaublich warm, das sie sich alle geborgen fühlten. Keiner ahnte nun, was jetzt geschah. Die Türen des Zimmers schwangen auf und sofort schauten die zwei Menschen hoch. Auch die zwei Drachen schauten kurz zur Tür, doch entschieden sie sich schnell mit ihren kindlichen Spielereien weiter zu machen. In die Tür hinein kamen nun drei Menschen, dessen Gesichter den Kindern absolut fremd waren. Doch Elias erkannte sie und so verdüsterte sich sein Gesicht sofort. Er schnaufte und stand dann auf. „Was wollt ihr hier?“ Fragte er sie, als die drei Personen auf ihn zukamen. Der erste grinste breit auf. Seine Haare waren schwarz und gingen ihm bis zu seinen Schultern. Seine Augen waren giftgrün, wozu sein giftiges Lächeln passte. „Was wir hier wollen? Ich habe einen kleinen Auftrag von den Weisen bekommen.“ Er lachte, worüber Elias nicht gerade erfreut war. Doch davon lies er sich nicht beirren, so schaute er auf den kleinen Jungen hinab. Noch im gleichen Moment stellte sich Elias vor Ruffy hin und breitete seine Arme aus, so als würde er ihn schützen wollen. „Die Weisen haben MIR ihn anvertraut.“ Meinte er nun auch giftig. Der andere Mann schüttelte seine Hand. „Keine Sorge, wir bringen ihn auch... unversehrt zurück.“ Das Wort klang mehr ironisch, als das etwas gutes hätte bedeuten können und genau deshalb glaubte ihm Elias von Anfang an nicht. Doch der andere Mann fuhr fort. „Die Weisen haben mich beauftragt etwas gegen seine... wunderschönen Flügeln zu tun.“ Und wieder diese Ironie! Doch dies störte ihn nicht, es störte ihn das er etwas dagegen tun sollte! Geschockt schaute Elias auf und Angst jagte ihm einen Schauer über seinen Rücken, doch ehe er sich versah flatterte Ruffy auf seine Schulter und setzte sich dort ab. Er sah fragend zu Elias. Noch verstand er keine Ironie, das hatte er ihm noch lange nicht beigebracht und irgendwie war er darüber auch froh. In diesem Moment sehr froh. „Was ist los?“ Fragte er den Wissenschaftler und sofort hatte er den giftigen Blick auf sich liegen, er schaute auf und schaute zu dem Mann hinüber. „Wer bist du?“ Der Mann war verblüfft darüber wie perfekt das kleine Baby bereits sprechen konnte und etwas weißer wurde er dementsprechend im Gesicht, doch das lies ihn jedoch nicht beirren, sich zu verneigen. Er legte seine flache Hand auf seine Brust und verneigte sich so tief, das man schon angst hatte, das er gleich nach vorne kippen würde. „Meine Eminens, mein Name ist Konentzny. Ich bin der vorgehende Arzt hier in Mari Joa-“ „Warst.“ Er wurde von Elias unterbrochen, doch ignorierte er dies und sprach weiter „...und würde sie bitten mit uns zu kommen.“ Der kleine Junge blinzelte auf und strahlte dann. „Warum nicht?“ Meinte er und flatterte wieder in die Lüfte auf. Elias war bleich geworden und so schaute er voller Angst dem kleinen Jungen nach. Ruffy war noch viel zu grün hinter den Ohren. Zwar war er so intelligent, wie kein anderer und konnte sich so viele Sachen merken, aber... er war so naiv wie kein zweiter. „Nein, bitte.“ Klagte Elias und streckte seine Hand nach dem kleinen Engel aus. Dieser drehte sich um und grinste, jedoch gleichzeitig schaute er fragend zurück zu ihm. Doch ehe das er noch was sagen konnte, wurde er von den zwei Männern, die hinter dem Doktor standen geschnappt. Sie waren ganz in schwarz gekleidet und die Hüte waren ganz über das Gesicht gezogen. Sie waren Agenten, so schien es auf den ersten Blick. Jedoch waren sie auch gleichzeitig starke Kämpfer. Elias hat nichts mehr tun können. Er war auf seine Knie gefallen und saß nun dort mit einer Hand vor dem Mund. Seine Augen waren groß vor Schreck und gleichzeitig Sorge. Was würden sie jetzt mit ihm machen? Was würden sie nun tun? Würden sie ihn für immer mit nehmen? Was hatten die Weisen vor? Er schloss seine Augen für ein Moment und unterdrückte ein Zittern. Was sollte er Silvia sagen, wenn sie zurück käme und nur noch zwei Drachen vor fand? Hey, dein Sohn wurde vom ehemaligem Hausarzt mit genommen! Oder wie? Langsam öffnete er wieder seine Augen und diese fielen nun auf die zwei letzten. Garbiel und Michael lagen ausgestreckt auf dem Boden, direkt in der Sonne. Sie hatten nichts davon mit bekommen, was gerade passiert ist, stattdessen rekelten sie sich und genossen jeden einzelnen Stahl vollends aus. Für einen Moment hielt Elias seinen Blick auf die zwei Drachen, dann jedoch schaute er hinab auf die Decke und auf die einzelnen Karten. Vorsichtig streckte er eine Hand nach einer Karte aus, hob sie auf und entdeckte den Buchstaben „H“ H wie Hoffnung. Fiel ihm ein. Das hatte er dem kleinen bereits beigebracht und er war so stolz darauf gewesen, das er versprach immer zu hoffen. Elias ermahnte sich, das er es auch tun sollte. Er schnappte tief Luft und sammelte dann die Karten ein, die verstreut herum lagen. Wenn Ruffy wieder käme und das hoffte Elias sehr, dann würde es wenigsten aufgeräumt sein und sie würden mit einer neuen Fase ihres Trainings beginnen können. Er grinste auf. Bevor er jedoch alle Karten in die Box legen konnte, ging abermals die Tür auf. Für einen Moment dachte er schon, das könne nur Silvia sein, die bereits zurück war und so schaute er lächelnd auf. Sehen tat er jedoch nur einen groß gewachsenen Mann. Sofort verfinsterte sich seine Miene. Der Mann hatte einen dichten Bart und dazu passende graue Augen. Diese schienen zuerst nach jemandem Ausschau zu halten, als sie auf Elias trafen. Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und er ging auf den besagten Mann zu. „Tag auch, darf ich mich vorstellen?“ Meinte er und mit der einen Hand nahm er sich nun seine Mütze von dem Kopf. Grau blonde Haare kamen zum Vorschein, wodurch es noch verstärkte wurde, das er sich vor Elias verbeugte. „Mein Name ist Trilk. Gordon Trilk. Seien sie gegrüßt. Ich komme von der Grand Line vom Stützpunkt G-11. Meines Zeichens Vize-Admiral.“ Kurz und ausführlich sagte er alles, was Elias wissen musste und sofort normalisierte sich sein Blick. Er sah nichts an ihm, was ihm unheimlich sein könnte. „Hallo.“ Meinte er dann, leicht lächelnd und eine Hand ausgestreckt. „Elias Vegapu-“ Er wurde jedoch unterbrochen, da der Mann ihm gegenüber eifrig seine Hand schüttelte. „Mir ist es eine Ehre sie kennen zu lernen! Ich habe schon viel über sie gehört und hörte das sie gerade dabei sind neueste Erfindungen gegenüber dem Seestein zu machen. Ist das wahr? Naja, jetzt ist es auch egal.“ Er lachte auf und lies nun endlich die Hand von Elias los. Dieser musste sein Hand mit der anderen festhalten, da sie schmerzte. Der Vize-Admiral hatte viel zu sehr zugedrückt und so pustete er dagegen, als Trilk weg schaute. „Ah, da ist der kleine ja...“ Meinte er und stutzte dann. „Da... sind ja zwei?“ Er blinzelte und schaute wieder zurück zu Elias. Dieser versteckte seine Rot gewordene Hand hinter seinem Rücken und blinzelte lächelnd sein gegenüber an. „Wie meinen?“ Er schritt neben den fremden Mann und sein Blick glitt von Trilk hinüber zu den zwei Drachen, die sich noch immer vergnügt rekelten. „Nunja...“ Trilk stutzte etwas, dann jedoch holte er ein weißes Blatt Papier hinaus und schaute darauf hinab. „Ich solle einen Drachen namens... Michael ausbilden. Ist das richtig?“ Er schaute hinüber zu Elias, dessen Herz sich leicht verkrampfte. Dennoch nahm er das Stück Papier an sich. Mit zittrigen Händen begutachtete er es und las sich Zeile für Zeile durch. „Das...“ Fing er an und lass sich dann eine bestimmte Zeile doppelt durch, doch es gab keinen Zweifel. „Stimmt.“ Er schluckte und schaute wieder zu den zwei Drachen hinüber. Wenn Silvia hier ankäme, würde sie heulend auf den Boden gehen. Dabei war er sich sicher. Schmerzverzerrt atmete er einmal durch. Trilk beobachtete dies alles, leise und schweigsam mal, da er sah was für schmerzen dies bereitete. Dennoch tat Elias das, was auf dem Zettel steht. „Der Citrin gelbe Drache ist Michael. Michael D. Aurum ist sein Name und wird offiziell nun unter ihrem Schutz stehen.“ Er atmete tief durch und schaute dann hinüber zu Trilk. Dieser hatte nun zwei Sachen auf der Zunge und wusste nicht so recht womit er anfangen sollte. Jedoch entschied er sich nun dafür, für das erste. „Es schmerzt jemanden los zu lassen, oder?“ Fragte er nach und seufzte. Elias nickte, wohl wissend was er meinte. „Es ist nicht so das er mein Sohn wäre oder so... aber-“ Er stockte, atmete tief durch und fuhr dann wieder fort. „Eine gute Freundin ist die Mutter und wenn sie das erfährt, dann...“ Er stockte abermals, fuhr jedoch dieses mal nicht fort. Stattdessen blickte er hinab auf den Zettel. „Ah, so ist das also.“ Die eine Hand ballte nun Trilk zu einer Faust und damit schlug er sich in seine andere Handfläche. „Ich verstehe! Aber keine Sorge! Bei mir wird es ihm gut gehen. Ich habe zwar noch nie einen Drachen trainiert, aber ich habe schon viele ausgebildet, wie zum Beispiel Ben Bernstein oder Luckas Rachel. Ich passe schon auf den kleinen auf so gut ich kann und ich werde ihm nur das beibringen, woran ich glaube. Und das ist die wahre Gerechtigkeit.“ Elias schaute auf, während der Mann geredet hatte und als es schien, als würde er langsam enden, zwinkerte er ihm zu. „Wenn du weißt wo von ich rede.“ Er lachte auf und klopfte dem viel jüngerem Mann auf den Rücken. Dieser schien leicht überrumpelt zu sein und so schaute er zu, wie Trilk auf die zwei Drachen zu ging. Beide Drachen schauten beinah zeitgleich hoch. Sie lagen mittlerweile wieder auf dem Bauch und so konnten sie den Neuankömmling ziemlich gut beobachteten. Dieser schien keine Scheu davor zu haben sich den beiden zu nähern und auch nicht davor, sich auch noch zu Michael runter zu beugen. Dieser schaute auf, so als würde er zum ersten Mal einen anderen Menschen sehen. Garbiel lag zirka einen Meter weit entfernt hinter Michael und als er kapierte, das niemand was von ihm wollte, legte er seinen Kopf wieder zurück auf den Boden. Jedoch schauten seine roten Augen immer noch empor. „Na kleiner.“ Trilk lächelte. Vielsagend und zwar nicht gemein oder gehässig, sondern liebevoll und voller Überzeugung. Seine Augen glitzerten. Die Ausstrahlung von dem Mann war das, was nun Michael irgendwie anzog und so quiekte er freudig auf. Elias schaute dem etwas stumm zu und so konnte er es nicht fassen, was er da sah. Als Michael auch noch freiwillig auf den Arm von Trilk sprang, musste der junge Wissenschaftler schwer schlucken. Er musste es sich wohl oder übel eingestehen. Egal was er jetzt noch sagen würde, egal was er noch für Einwände hätte. Dieser Mann... war genau das richtige, was dem kleinen Drachen passieren konnte. Er hatte schon viel von Ben gehört und noch mehr von Luckas. Sie waren erfolgreiche Soldaten geworden und um sie reizte sich jede Marine Basis. Gerüchte zufolge sollen sie sogar bereits selbst Kapitäne sein oder sogar schon höhere Stellungen haben. Ja, Michael hatte einen guten Platz gefunden und das musste sich Elias nun wirklich eingestehen. Und wenn er Silvia davon erzählen würde... vielleicht würde sie dann eine etwas ruhigere Seele haben und beruhigt sein. Den dieser Mann war der richtige. Ein Lächeln trat auf Elias Gesicht als Trilk auflachte, da Michael über sein Schultern krabbelte und ihm zwischen seinen Haaren herum fummelte. Dann seufzte er bedächtig und ging auf den älteren zu. Dieser drehte sich nochmals um. Eine eindeutige Frage ins Gesicht geschrieben, die er nun auch stellte. „Sag mal...“ fing er an und hielt dabei eine Hand auf den Kopf von Michael, damit dieser seine Haare nicht abzwackte. „Warum hat er ein D im Namen?“ Ruffy schaute auf, als die Männer ihn wieder los ließen. Sie waren gerade durch die Tür gekommen und ein Mann war an ihnen vorbei gegangen. Dann erst hatten diese Agenten ihn frei gelassen und so konnte er mit seinen Flügeln wieder flattern. Jedoch schnellte sein Blick zurück, wo gerade der Mann im nächsten Gang verschwand. „Kommst du endlich?“ Meinte der Doctor etwas gereizt. Er konnte es nicht so recht glauben, was hinter ihm flog. Jedoch musste er es, denn schließlich hatte er diesen Auftrag von den Weisen persönlich bekommen. Sie setzten ihr ganzes Vertrauen in ihn und deshalb musste er jetzt handeln. „Wie heißt du den?“ Kam es wieder von dem kleinen Engel, der nun neben dem Doctor umher schwebte. Dies erschreckte den Doctor so sehr, das er zurück schreckte und kurz mit großen Augen Ruffy ansah. Dann beruhigte er sich langsam und seufzte. „Dr. Konentzny.“ Meinte er und wedelte dann mit seiner Hand. „Wir sind gleich im Labor kleiner.“ „Neee...“ Antwortete Ruffy gelassen, woraufhin der Doktor aufschaute und blinzelte. Hatte der kleine Zwerg ihm etwa gerade widersprochen? Doch bevor er was dazu sagen konnte, fuhr Ruffy fort. „Ich meine deinen ganzen Namen!“ Der kleine Engel lachte auf und schwang etwas in der Luft hin und her. Der Doctor musste einmal stehen bleiben. Mit offenem Mund schaute er den kleinen Knirps an, dann lächelte er vergnügt darüber. „Du bist echt... schlau für dein Alter.“ Meinte er und ging dann wiederum weiter, ohne noch ein Blick auf den Jungen zu werfen. Auch die zwei Agenten folgten ihm zuversichtlich. „Mein Name ist Dr. Albert Konentzny. Wenn du willst kannst du mich Albert nennen.“ Ruffy blinzelte, jedoch folgte er ihm weiterhin blindlings. Nichts ahnend was auf ihn zu kommen würde. Er folgte ihm durch ein paar Gänge hindurch, bis sie zu einer kleinen Tür gelangten, die auch dieser Dr. Albert sogleich öffnete und hinein ging. Auch der kleine Engel folgte ihm treu, genauso wie die zwei Agenten. Jedoch schlossen die Agenten die Tür hinter den Zweien ab und stellten sich wie zwei Besen in die Ecken der Tür. Die Hände hinter ihren Rücken verschlossen. Albert ging hinüber zu dem Tisch, der direkt in der Mitte des Raumes stand. Daneben stand ein kleiner Tisch voller Werkzeuge. Allerlei Dinge lagen darauf. Ein Bohrer für Zähne, eine riesige Schere, die man auch für Büsche benutzen konnte und gar ein Chirurgen Messer. Nichts passte zusammen, jedoch sahen alle samt grausam aus, so als würde das hier kein Medizinischer Raum sein, sondern eine Folterkammer. Die Wände waren mit Schränken tapeziert, außer einer großen Tafel, die mit ein paar Röntgen Bilder bespickt war. Darauf konnte man einzelne Knochenbrüche in Brust, Bein und Arm Bereichen sehen. Die Schränke wiederum besaßen kleine Tische, worauf wiederum ein paar Lappen lagen. Nahe der Spüle lag sogar ein Lappen der in Blut getränkt war und auch ein Schälchen, worauf etwas undefinierbares lag. Ruffy blinzelte, als er sich umgeschaut hatte. Das meiste konnte er noch nicht mit Namen benennen, jedoch überkam ihn ein gewisser Schauer als er über die etlichen Dinge schaute. Dann jedoch sah er das der Doctor ihn zu sich winkte. Er folgte diesem Wink getreu und so sollte er sich auch von Dr. Albert auf den Tisch setzten. Was er wiederum lächeln tat. Eine gewisse Unsicherheit entstand jedoch dennoch in ihm. Er war naiv. Jedoch würde jeder in diesem Raum hier Angst bekam. Selbst ein kleiner Engel. Und diese Befürchtung bewahrheitete sich, als Albert mit seinem Finger schnippte und auf einmal die zwei Agenten sich wieder bewegte. „Habe keine Angst.“ Meinte er, als er auf seinen kleinen Tisch schaute. „Es wird auch nicht weh tun.“ Verwirrt blinzelte Ruffy mit seinen Augen, als sich die Agenten hinter ihm postierten. „Dreh dich bitte zu den zwei netten Herren um, kleiner.“ Meinte Albert und grinste schelmisch. Seine Lippen spitzen sich, als Ruffy dies tatsächlich tat. Doch sein Blick blieb auf dem Dr. fest. Er blickte über seine Schultern, als auf einmal vier Hände über seinen Kopf hinweg griffen und er erschrocken aufschaute. Ehe er sich versah wurden seine beiden Flügel unsanft fest gehalten und nach oben gehalten. Er versuchte sich zu wehren und flatterte. Dies jedoch schien keinesfalls zu funktionieren, da die Flügel fest in den großen Händen dieser Männer lagen. „Beruhige dich! Das wird ganz schnell vorbei sein!“ Sprach Dr. Albert. Doch der kleine Engel spürte das erst mal so was wie Furcht. Seine Flügel waren das einzige was er an seinem Körper perfekt bewegen konnte und jetzt wurden sie einfach fest gehalten! Er versuchte zu schlagen, doch seine kleinen Arme und Hände waren zu steif und viel zu dick, als das sie weit hinauf kamen. Er wollte treten, oder gar aufstehen. Aber auch das schien nicht gerade das zu bewirken was es sollte. So konnte er doch noch nicht mal im normalen Zustand gehen oder gar richtig seine Beine benutzten. Das einzige was er konnte war aufrecht sitzen. Krabbeln war auch eine Sache für sich, was er noch lernen müsste. Ja, das fliegen war so einfach, als würde es schon immer zu ihm gehören. Und es gehörte auch zu ihm. Und dieser Körper war so umständlich! Plötzlich spürte er etwas kaltes und nasses auf seinen Flügeln und erschrocken schaute er wieder über seinen Schultern hinweg auf. Die Hände waren nun das einzige was er sehen konnte und sehr viel Wasser, was die Flügel hinunter floss und an seinem Rücken ein Gerinnsel bildeten, sodass es auf dem Tisch ein kleiner See entstand. „Das ist Desinfektionsmittel kleiner.“ Hörte man die Stimme von dem Doctor. Doch das Wort Desinfektionsmittel kannte der kleine Engel nicht, weswegen sich die Angst noch vergrößerte. Er wollte wieder frei sein und wieder über den Köpfen dieser Männer schweben, damit er alles sehen könne. Wenn er dies nicht konnte, dann sah er doch nicht alles! Dann war die Welt so klein und es war so was von furchtbar fest gehalten zu werden! Dieser Griff war so kalt. Nichts im Gegensatz zu dem Griff seiner Mutter. Seine Mum hielt ihn zwar fest verschlossen in ihren Armen, aber dafür war sie warm. Sie duftete gut und schien immer zu ruhig zu sein. Diese Männer waren genau das Gegenteil. Und genau das bemerkte er zutiefst, als auf einmal ein stechender und nicht endender Schmerz durch seinen Körper schoss. Einen Schmerz, den er vorher noch nie gespürt hatte. Einen Schmerz, denn er niemals vergessen würde. Seine Kehle öffnete sich fast schon von automatisch und sein Mund klappte auf, als würde er nun nichts anderes mehr wollen. Ein Schrei durchdrang die unangenehme Stille. Die Wände ließen diesen Schrei widerhallen, weshalb der ganze Raum nun damit befühlt war. Doch die drei Männer waren die einzigen, die nun darauf reagieren konnte und sie taten nichts. Nein, ganz im Gegenteil. Sie ignorierten den Schrei und Dr. Albert fuhr sein Werk fort. In seinen Händen die Gartenschere, die er nahe dem Rücken anhielt und damit den Anfang der Flügel zerschnitt. Und das machte er nicht schnell, sondern ganz langsam, sodass das rote Nass über den Rücken floss und sich mit dem Desinfektionsmittel vermischte. Der Schrei erstarb, als ein Bündel Federn auf den besudelten Tisch fiel. Sofort rief Dr. Albert aus. „Schnell! Stiehlt das Blut Laimond! Simphi, halt ihn weiter fest! Jetzt der nächste!“ Ruffy, der diese Schmerzen jedoch nicht ausgehalten hatte, war nun ohnmächtig geworden. Seine Augen hatten sich geschlossen und erst kein Zittern war aufgekommen. Stattdessen hing er schlapp in den Händen von Simphi, der noch immer den anderen Flügel in seinen Händen trug. Der andere Agent namens Laimond schnappte sich schnell Pressverbände und versuchte die nun verursachte Wunde zu verstopfen, bis Dr. Albert sie vernähen könnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)