Experiment: Nr 001 von Diane-cry ================================================================================ Kapitel 30: Wohin soll ich gehen? --------------------------------- Moby Dick | vor Kaoris Zimmer | 19. Dezember | 08 Uhr 39 Himeko hatte die Tür hinter Ace geschlossen. Die drei brauchten ihre Ruhe und sie selbst auch. Sie selbst saß nämlich aufgelöst an der Wand hinter ihr gelehnt am Boden und starrte auf den zerknitterten Brief in ihren Händen. Mit zittrigen Fingern öffnete sie ihn und nahm einen Zettel heraus. Hey Onee-chan Ich weiß echt nicht was ich dir schreiben soll, da du doch alles über mich weißt. Auch muss ich dir nichts erklären oder mich rechtfertigen. Dafür kennst du mich zu gut. Keine Sorge, ich werde zusammen mit Naiko wieder zurückkommen. Uns wird nichts passieren – das verspreche ich dir. Pass auf dich auf. Ich hab dich lieb. Delia Himeko musste sich auf die Lippen beißen, damit sie nicht laut zum Schluchzen begann. Sie verstand nun warum die Beiden sich nicht von ihr verabschieden wollten – sie konnten es schlicht und ergreifend nicht. Die Beiden wussten doch wirklich wie sie darauf reagieren würde. „Hier bist du. Ich hab dich gesucht.“ Durch ihre Tränen nahm sie Marco nur verschwommen war, doch die Stimme und der Geruch verrieten ihn. Er schien nicht so betroffen davon zu sein wie die meisten, doch sie hörte seine Sorge über sie selbst raus. „Marco…“, schluchzte sie leise. Vorsicht umarmte er Himeko und legte ihr eine Hand auf den Hinterkopf nur um ihr Gesicht in seinen Schultern zu verbergen. „Sie kommen gesund wieder. Mach dir keine Sorgen.“ „Machst du dir etwa keine, Marco?“, fragte sie, während er sie auf seine Arme hob. Sie sollte nicht weinend am Gang sitzen bleiben. „Doch, genug“, sagte er und lächelte sie an. „Deswegen sollst du dir keine machen, Himeko.“ Moby Dick | Kaoris Zimmer | 19. Dezember | 08 Uhr 44 „Was ist mit Mama?“ Ace und Sabo blickten sich an. Wer von ihnen sollte es ihr erzählen? „Onkel Ace?“ Da hatte Ace wohl keine Wahl. „Deine Mama konnte wie sie so klein wie du war nicht laufen, Kaori“, erklärte Ace ihr. „Deswegen hat ihre Mama, also deine Oma, beschlossen sie jemandem mit zu geben, der versprach das deine Mama wieder gehen kann.“ „Meine Mama kann gehen.“ Die Neugier über die Geschichte verdrängte den Schock, dass ihre Mutter nicht da war. „Der Mann hat es geschafft, dass deine Mama wieder gehen kann, doch wollte sie nicht gehen lassen, denn in der Zeit in der er deine Mama behandelt hat, hat er deiner Oma gesagt, dass deine Mama bei der Behandlung gestorben sei.“ Sabo selbst hörte Ace aufmerksam zu. Er hatte Naiko nie dazu gedrängt etwas aus ihrer Vergangenheit zu erzählen und hatte alles nur Stück für Stück erfahren. „Aber was hat das damit zu tun, dass Mama jetzt nicht mehr da ist? Und wie ist Mama von dem bösen Mann weggekommen?“ Ace lächelte als er sah wie Kaori sich nicht mehr so gegen die Wand drückte als davor und auch nicht mehr zitterte. „Da deine Mama unbedingt wieder zurück zu ihrer Familie wollte hat sie einen Deal ausgehandelt“, erzählte Ace weiter. „Sie würde, wenn sie 25 ist zu ihm zurück kommen. Aus dem Grund kam vor drei Jahren auch Delia auf dieses Schiff. Sie sollte deine Mama wieder zurückholen.“ Noch bevor Kaori etwas sagen konnte erhob Sabo seine Stimme. „Prinzessin, hier sind Tagebücher deiner Mama die sie nur für dich geschrieben hat“, sagte er und legte seine Hand auf die drei Bücher. „Ich weiß nicht was sie dir darin alles erklärt und erzählt, doch wenn es Fragen gib frag Ace oder mich, doch im Moment gibt es eine wichtigere Entscheidung die du treffen musst.“ Nun war auch Ace verwirrt. Was gab es denn noch? „Was für eine?“ „Kommst du mit mir zu deinem Opa oder bleibst du hier bei Opa Whitebeard und Onkel Ace.“ In Ace machte sich die Ernüchterung breit. Hatte er wirklich gedacht, nur weil Naiko nicht mehr da ist würde Sabo nun hier bleiben? „Egal für was du dich entscheidest, Prinzessin, keiner wird dir böse sein, wenn du dich für den anderen entscheidest.“ Das hatte Kaori nun verschreckt. Sie wollte hier nicht weg. Aber jetzt wo Mama weg war wollte sie mehr denn je zu ihrem Papa. Der hat auch gemeint, dass es bei Opa Dragon sicherer wäre, doch… Ihr platzte gleich der Kopf. „Muss ich mich heute entscheiden, Papa?“ Sabo lächelte. „Natürlich nicht. Ich bleibe noch so lange bis dein Opa mich wieder braucht. Spätestens dann musst du dich entschieden haben.“ Obwohl er sich bereits denken konnte wo sie lieber bleiben würde. Moby Dick | Küche | 19. Dezember | 09 Uhr 00 „Was herrscht denn hier für eine bedrückte Stimmung?“, fragte Rika gutgelaunt als sie in die Küche trat und Thatch einen Schmatzer auf die Wange drückte. „Naiko und Delia sind weg. Sie haben in der Nacht auf ein anderes Schiff gewechselt“, klärte sie ein Küchenjung auf. Sofort war das Lächeln aus ihrem Gesicht verschwunden, bevor es genauso schnell wieder auftauchte. „Und warum zieht ihr dann so ein langes Gesicht?!“, kam es auf gebracht von ihr, während sie ihre Hände in die Hüfte stemmte. „Die beiden hätten nicht gewollt, dass ihr euch so schlauchen lasst! Sie haben bis zu ihrer Abreise gelächelt! Also lächeln wir so lange bis die beiden wieder kommen, verstanden?!“ Darauf wurde es totenstill in der Küche, als sie plötzlich von Thatch gedrückt wurde. „Du bist ein kleines Wunder, meine Schönheit“, lachte er, bevor er sie küsste. „Danke für die Aufmunterung.“ Auch schien es den anderen Herren in der Küche ein Lächeln auf die Lippen getrieben zu haben. Es würde seine Zeit dauern bis sie wieder so ausgelassen waren, doch es war ein Anfang. „Als Nachspeise gibt es heute Schokopudding. Den isst jeder!“, lachte Rika. „Ich hole die Schokolade.“ Sofort hatte Rika je zwei Kerle an ihren Armen, welche sie keinen Zentimeter weiter ließen, als sie auch schon von Thatch zurückgezogen wurde. „Du kleine Naschkatze kommst mir nicht nochmal an die Schokolade“, meinte er grinsend. Er erinnerte sich nämlich noch zu gut an das erste Mal, als er sie bat Schokolade zu holen. Der Schokoladenvorrat war vollständig aufgeputzt gewesen. „Schade.“ Spätestens jetzt hatte jeder in der Küche ein kleines Lächeln auf den Lippen, was Rika stolz lächeln ließ. „Danke“, flüsterte Thatch ihr ins Ohr, bevor er sich wieder an die Arbeit machte. Sie selbst würde jetzt auch noch bei den anderen gute Stimmung verbreiten. Moby Dick | Deck | 19. Dezember | 09 Uhr 08 Teach hätte es nie für möglich gehalten, dass sein Problem vom einen auf den anderen Tag plötzlich verschwunden war. Ihm war egal warum Naiko nicht mehr hier war. Ob es nun eine göttliche Fügung oder einfach nur Glück war, war ihm egal. Er könnte eine Party feiern, doch das wäre in der Trauerstimmung hier nicht angebracht. „Was zieht ihr alle denn für ein Gesicht?“, fragte eine junge Frau mit braunen Haaren. „Kommt – lächelt. Naiko würde nicht wollen, dass wir alle so traurig sind!“ Das war Thatch Freundin. Er lächelte. Genau so eine Person hatte er gerade gebraucht. „Genau, Jungs. Wir sollten lieber fröhlich sein“, lachte Teach und stellte sich zu der jungen Frau. „Diese bedrückte Stimmung bringt uns noch alle um!“ Als die Kerle an Deck umgestimmt waren, stellte sich Thatchs Freundin vor. Rika heißt sie. „Würdest du mir helfen auch noch die anderen umzustimmen?“ „Aber klar doch.“ Und wenn alle damit beschäftigt sind nicht traurig zu sein, ging es dem kleinen Gör von Tochter an den Kragen. Zumindest würde Teach Naiko es gerne so heimzahlen, doch so lange der werte Herr Papa an der kleinen Prinzessin klebte wie Uhu konnte er keinen Schritt wagen. Das war zum Haare raufen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)