Wo bin ich denn nur? von San-Jul ================================================================================ Kapitel 11: Tag 1 – Erkenntnisse und Prügeleien ----------------------------------------------- Okay so schockierend war das gar nicht. Auf dem Bild war ein Buch. Es sah aus wie ein Fotobuch. Auf dem Cover stand in verschnörkelter Schrift ein A + M inmitten eines Herzens. „Das hab ich gemacht. Ich schenke es meiner großen Liebe zu Weihnachten“, meinte der Lehrer stolz. Wir sahen ihn alle leicht irritiert an. Ich hätte nicht gedacht, dass Marco so Kitschig ist. Ein klopfen unterbrach unser sehr interessantes Gespräch. Franky steckte seinen Kopf durch einen Spalt in der Tür. „Das Essen ist fertig. Ihr sollt ins Wohnzimmer zum Essen können.“ Ich erhob mich und ging mit den anderen aus unserem Zimmer. Es duftete schon von weitem sehr gut. Im „Wohnzimmer“ standen einige Tische. Alle waren gedeckt. Der heutige Küchentrupp saß schon. Auch Sanji. Ich setzte mich ihm gegenüber. Ich wusste nicht weshalb, einfach aus einem Gefühl heraus. Nachdem alle sich gesetzt hatten fingen wir an zu essen. Niemand sagte etwas während des ganzen Essens. Nur ab und an hörte man ein „mhm“, „lecker“ oder „Nachschlag“. Ich holte mir auch noch ein paar Mal von der leckeren Lasagne. „Wir werden nach dem Essen unsere Badesachen einpacken und an den Strand gehen“, sagte Miss Vivi. Danach gingen einige, naja, es waren fast alle, auf ihr Zimmer. Nur noch ich und Sanji blieben zurück. „Ich helfe dir beim Aufräumen“, schlug ich vor. Dankbar nickte Sanji. Wir stapelten die Teller aufeinander und brachten nacheinander das Geschirr in die Küche. Als nur noch zwei Stapel übrig waren meinte Sanji: „Ich trag den Rest, würdest du bitte die Tische abwischen?“ Sanji ging aus dem Raum und ich fing an den Tisch abzuwischen. Ein lautes Klirren ließ mich aufschrecken. Es kam aus der Küche. Schnell ging ich dahin. „Was ist passiert?“, fragte ich den irritiert am Boden sitzenden Sanji. Das war echt ein niedlicher Anblick. „Mir war schwindelig“, war die leise Antwort. Ich nickte. Wir klaubten die Teller, die nicht zu Bruch gegangen waren, aus den Scherben. Ich stellte diese auf den nächsten Tresen, damit der Blonde aufstehen konnte. Dann richtete sich Sanji langsam auf. Mist, der Schwankte bedenklich. Schnell schloss ich meine Arme um ihn. Ich wusste nicht, wie lange wir so da standen, aber es war irgendwie schön. „Ähm, ich glaube du kannst mich langsam loslassen“, meinte Sanji. Sein Gesicht glühte. Meins auch. Leicht verwirrt ließ ich ihn los. Was waren das nur für seltsame Gefühle? Ich wendete mich ab, damit er nicht sehen konnte wie verwirrt ich war. „Brauchst du mich noch?“ – „Nein, den Rest krieg ich allein hin.“ Mit schnellen Schritten ging ich in unser Zimmer. Ich schloss die Tür und lehnte mich dagegen. Heftig atmend sank ich zu Boden. Was ist bloß los mit mir? „Was ist denn mit dir los? Du bist so rot im Gesicht“, meinte Marco. Ich zuckte mit den Schultern. Er reichte mir die Hand und zog mich hoch. „Setzen.“ Er deutete auf den Stuhl, der mitten im Raum stand. Noch verwirrter setzte ich mich. „Kid, Killer kommt mal her“, rief er die Beiden. Brav gingen sie zu Marco. Die drei stellten sich zusammen und tuschelten. Hin und wieder schauten sie zu mir, dann nickten sie einvernehmlich. „Was redet ihr da?“, meine Verwirrung wuchs immer mehr. „Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass du verliebt bist“, verkündete Marco feierlich. Was!? Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Wie war das passiert, vor allem in wen? „So und jetzt erzähl mal in wen du verknallt bist!“, verlangte Kid grinsend. Wie sollte ich, wenn ich dies nicht mal selbst wusste. Obwohl, kann es sein? Nein! Auf keinen Fall! Oder Doch? Verzweifelt vergrub ich den Kopf in meinen Händen. Vor allem wie war das passiert? „Oh oh.“ Marco legte mir Mitfühlend die Hand auf die Schulter. „Wir helfen dir. Also, wer ist es denn?“ – „Sanji“, nuschelte ich. „Wer?“, fragten die Anderen synchron. Ich wiederholte meine Antwort etwas lauter. Kid schaute mich leicht entsetzt an, während Marco vor Lachen fast zusammenbrach. Killers Reaktion viel schweigend aus. Nachdem Marco sich wieder eingekriegt hat, wendete er sich mir zu. Ich verzweifelte währenddessen fast an dem Gefühlschaos. „Wir brauchen eine Strategie, damit ihr beiden zusammenkommt.“ Marco wandte sich an die beiden anderen Schüler: „Killer, Kid ihr werdet Sanji im Auge behalten und lasst euch nicht erwischen. Und du Zorro, du wirst einfach alles genauso machen wie jetzt.“ Mit einem leicht diabolischen Lächeln sah mich Marco an. Auf was hatte ich mich da eingelassen? Brummelnd fragte Kid: „Muss das sein?“ – „Ja, das muss sein!“ Marco ließ wirklich keine wiederrede zu. „Okay, da das jetzt geklärt ist, können wir ja zum Strand gehen.“ Fröhlich schnappte sich jeder seine Tasche, nur ich saß etwas verdutzt da. Wie konnten die nur so schnell umschalten? Egal. Auch ich schnappte mir meine Tasche und verließ den Raum. Marco sperrte hinter mir zu. Wir stellten uns zum Rest der Gruppe und gingen dann gemächlich zum Strand. Meine Gedanken hingen die ganze Zeit an dem Gespräch. Am Strand angekommen fragte Ruffy sofort: „Wir wollen Wasserball spielen. Machst du mit?“ Eigentlich war es keine Frage, denn in der nächsten Sekunde zog er mich mit sich. Als spielte ich mit. Es war echt lustig. Ruffy und Ace nahmen sich immer wieder den Ball weg. Irgendwann begannen sie sich gegenseitig zu schubsen, bis eine kleine Prügelei entstand. Nach einer Weile versuchte Kid die beiden auseinander zu bringen und bekam einen Schlag ins Gesicht. „Ups.“ Ruffy wich einen Schritt zurück, aber er bekam trotzdem eine Faust in den Bauch. Der nächste Schlag kam von Ace und sollte Kid treffen, wurde jedoch von Killer abgefangen. Nun mischten sich auch Chopper, Franky, Brook, Lysop und ich ein. Ich versuchte Ruffy daraus zu ziehen, kassierte allerdings einen Schlag von recht. Mit einem gezielten Fausthieb traf ich den Angreifer. Ein plötzlicher Stoß von hinten ließ mich taumeln. Etwas drückte sich von hinten gegen mich und ich viel kopfüber ins kalte Nass. Mit beiden Armen stemmte ich mich wieder hoch und musste erstmal husten. Anscheinend war Lysop gegen mich geprallt, denn der saß auch im Wasser und sah ziemlich verdutzt aus. Ich stand wieder auf und zog ihn mit hoch. In der Sekunde unter Wasser war Nami eingeschritten und hatte den anderen Mitstreitern eine Heftige Kopfnuss verpasst. Plitschnass watete ich zurück zum Strand. Lysop, Franky und Nami kamen mit. „Scheiße“, fluchte ich. Ich hatte meine Klamotten zum Wechseln im Haus vergessen. Seufzend zog ich mir mein Shirt über den Kopf und zog mir die Hose über die Beine. Ich hängte sie über einen der Strandkörbe, dann legte ich mich nur mit Boxershorts bekleidet auf mein Handtuch und genoss die Sonnenstrahlen. Meine Arme hatte ich hinterm Kopf verschränkt. Nach einigen Minuten war ich etwas eingedöst. Die Sonnenstrahlen waren so schön warm und der Wind echt angenehm. Meine Atemzüge wurden immer langsamer und ich schlief ein. Irgendjemand rüttelte mich an der Schulter. Langsam öffnete ich meine Augen. Niemand war mehr da, nur neben mir kniete Sanji. „Komm. Wir wollen zurück zum Ferienhaus.“ Mit der Hand fuhr ich mir über die Augen und gähnte Herzhaft. Dann richtete ich mich auf. Ein Handtuch fiel mir vom Oberkörper. Verwirrt sah ich es mir an. Woher kam das denn? Schnell schnappte Sanji sich das Tuch und legte es zusammen. „Du sahst aus als würdest du frieren“, meinte er und wurde rot. Ich richtete mich auf und zog mir meine Hose an, dann schnappte ich mir mein Handtuch und das leider noch nicht trockene Shirt. „Was hast du da gemacht?“, fragte Sanji und fuhr mir mit der Hand über meine Narbe auf der Brust. Eine Gänsehaut breitete sich aus. Fast sofort zuckte Sanji´s Hand zurück. Er wendete sich ab und lief voraus. Ich folgte ihm und nach einer viertel Stunde kamen wir wieder am Haus an. Den restlichen Tag verbrachten wir alle völlig kaputt in unseren Zimmern. Alle waren müde vom Nachmittag am Strand. Kaum jemand war abends beim Essen. Ich auch nicht. Marco war dort und hat sich einige Bier mit. Wir setzten uns um den Tisch und tranken das Bier. „Und Zorro, was lief da zwischen Sanji und dir. Ihr seid erst recht spät zurückgekommen“, meinte Marco mir einem undefinierbaren Grinsen. „Nichts.“ – „Ach komm schon, dass nehme ich dir nicht ab“, bohrte er weiter. „Okay, fast nichts.“ Grinsend lehnte Marco sich nach hinten. „Also doch.“ Ich nickte. Gott sei Dank bohrte er nicht noch mehr weiter. Als alle Biere ausgetrunken waren, legten wir uns schlafen. Nach einigen Sekunden war ich eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)