Wo bin ich denn nur? von San-Jul ================================================================================ Kapitel 9: Wieso ich Klassenfahrten hasse ----------------------------------------- „Herein“, murmelte ich verschlafen. Fahrig fuhr ich mir über die Augen. Mein Vater streckte seinen Kopf durch die Tür. „Du hast besuch“, meinte er. Verwirrt stand ich auf. Besuch? Wer wollte bzw. konnte mich den besuchen. Die einzigen Freunde die wussten wo ich wohne waren Yosaku und Johnny. Sie waren mir damals nicht von der Seite gewichen. Selbst als alle gegen mich waren. Yosaku und Johnny konnten definitiv nicht kommen. Beide hatten eine Ausbildung zu absolvieren. Vielleicht noch die Schule. Die Schule! Diese Doofen Zettel. Wahrscheinlich war es irgendein Lehrer der noch die Einverständniserklärung braucht. Verdammt, dann wussten meine Eltern Bescheid und ich muss doch hin. Langsam ging ich meinem Vater hinterher. In unserem Wohnzimmer saß Blondie und unterhielt sich mit meiner Mutter. Vater räusperte sich und setzte sich neben Mum. „Zorro, du hast mir leider deine Zettel für die Klassenfahrt noch nicht gefaxt. Deshalb bin ich hier“, meinte der Blonde Lehrer. „Klassenfahrt?“, fragend sahen mich meine Eltern an. „Ich will da nicht hin“, versuchte ich energisch klarzumachen. Man sah Mum an, dass sie gleich wieder auf hundertachtzig war. „Zorro, es würde den Klassenzusammenhalt stärken. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit deine Mitschüler kennenzulernen“, versuchte mich Sanji zu überzeugen. „Nein, ich werde nicht nochmal auf eine Klassenfahrt gehen. Nicht nachdem was letztes Mal passiert ist“, mit abgewandten Kopf wurde ich immer leiser. Dann drehte ich mich um und stürmte aus dem Zimmer. Raus aus dem Haus und Richtung der Trainingsanlage. „Hey Zorro, so spät noch hier?“, fragte der Trainer. Ich nickte. „Na dann, du hast heute ja Glück. Jonathan ist da und hat schon nach dir gefragt. Er steht da hinten“, meinte der Trainer. Ich ging in die gezeigte Richtung. Dort stand ein junger Mann, ungefähr 20 Jahre alt. Er blickte auf, als ich mich näherte. Dann grinste er. „Du bist anscheinend Zorro. Hättest du Lust auf einen Kampf mit mir?“, fragte der Kerl. Ich nickte. Jonathan lachte nur, dann warf er mir ein Übungsschwert zu. Lange dauerte der Kampf nicht. Einige Treffer hatte auch ich einstecken müssen, aber am Ende war mein Bokutō auf seinen Hals gerichtet und sein Schwert befand sich auf der anderen Seite des Raumes. „Das muss man dir lassen, du bist echt ein sehr guter Schwertkämpfer“, meinte der am Boden liegende. Dann streckte er mir die Hand entgegen und ich zog ihn Hoch. „Ich hoffe, wir können noch öfter mal zusammen trainieren“, sagte er im Gehen. Dann war er verschwunden. Seufzend wandte ich mich in Richtung Duschen. Ein paar Minuten unter warmen Wasser. Wirklich ein Luxus. Mit dem Handtuch um die Hüften ging ich zu einem Spind, in dem ich vorausschauend ein paar Klamotten deponiert hatte. Verdammt, ich will heute nicht nachhause zurück. Die Tür zum Umkleideraum öffnete sich. „Hey Zorro, da ist jemand für dich“, meinte der Trainer. Ich schnaubte, wahrscheinlich nur meine Eltern. „Die können reinkommen“, meinte ich nur und schlüpfte in meine Boxershorts. Der Trainer zuckte mit den Schultern und schloss die Tür. Einen Moment später öffnete sie sich wieder. Erschrocken sah ich in dunkle Augen. Der Blondschopf stand mir gegenüber. „Was machen sie hier?“, fragte ich. „Ähm“, errötet wand er seinen Kopf ab. „D-Deine Eltern wollten dich suchen gehen. Ich hab meine Hilfe angeboten“, sprach er weiter. Das ist ja mal lustig. Wieso war der Lehrer nur so schüchtern? Der war doch auch nur ein Kerl. „Könntest du dich bitte anziehen?“, fragte dieser. Schnaubend zog ich mir eine Hose an und streifte mir ein Top über den Kopf. „Besser?“, fragte ich genervt. Sanji schaute zu mir und nickte. Er war immer noch rot im Gesicht. „Deine Eltern haben mir ein bisschen von dem erzählt, was damals passiert war“, meinte er. Ich verkrampfte. Wieso, WIESO hatten sie es ihm erzählt? Ich versuchte ruhig zu bleiben. Damals, als war ich auch so ausgerastet. Ruhig bleiben Zorro, ermahnte ich mich selbst. Ich schloss die Tür zu meinem Schrank und hob die Tasche, in die ich meine Schmutzwäsche gepackt hatte auf. „Ich geh ja wieder heim“, meinte ich zum Lehrer. Dann ging ich raus in den Gang. Natürlich wurde ich von ihm verfolgt. Ich nickte dem Trainer, der vor der Tür gewartet hatte, zum Abschied zu und ging in Richtung Straße. Draußen auf dem Gehweg packte mich Sanji an der Schulter und hielt mich auf. „Zorro, was ist damals genau passiert?“, fragte dieser. Ich schaute ihm in die Augen: „Das wollen sie nicht wissen!“ Damit wandte ich mich ab und lief in einem Schnellern Tempo weiter. Anscheinend hatte ich ihn abgeschüttelt, denn als ich mich umsah, sah ich ihn nicht. An einer Bank hielt ich inne und setzte mich. Ich stützte meinen Kopf in die Hände. Wie sollte ich bloß alles auf die Reihe kriegen? Jemand setzte sich neben mich. Nach einem Seitenblick wusste ich, dass es Sanji war. „Was wollen sie noch von mir?“, fragte ich. „Ich will wissen, was damals passiert ist“, meinte der Lehrer. Ich seufzte. Der Kerl war verdammt hartnäckig. Dann fing ich an zu erzählen: „Vor einem dreiviertel Jahr waren wir auch auf einer Klassenfahrt. Damals war ich auch in der letzten Klasse. Kuina und ich wir waren wie Bruder und Schwester. Wir waren auch in der gleichen Klasse. Eine Woche waren wir in der Hauptstadt und haben dort viel gemacht. Am letzten Abend hatten unsere Lehrer etwas getrunken, bis auf einem. Dieser Mann hat Kuina schon oft Avancen gemacht. Sie hatte Angst vor dem Mann. Bei der Schulaufsicht hatte sie sich auch schon beschwert, aber die haben nichts gemacht. Also an diesen Abend, kam der Lehrer einfach ins Mädchenzimmer und hat Kuina an den Haaren rausgeschleift. Die anderen Mädchen hat er mit einer Waffe bedroht. Als er weg war, hat mich sofort eines der Mädchen geholt. Natürlich machte ich mich auf die Suche nach Kuina. Ich fand sie zu spät. Dieser Dreckssack von Lehrer hat sie erst halb Tod verprügelt, bevor er sie vergewaltigt hat. Ich hab ihn sofort von Kuina weggezerrt, aber es war schon zu spät. Vor lauter Wut, hab ich den Lehrer ins Koma geprügelt. Dann kam ich für 8 Monate ins Gefängnis. Und jetzt bin ich hier.“ Ich ermahnte mich wieder ruhig zu bleiben. Meine Hände zitterten vor Anstrengung. Ich sah den Mann neben mir an. Er schaute in die Ferne. Ich stand auf. „Ich geh nachhause.“ Sanji nickte. „Zorro, wenn du irgendwas brauchst, oder reden willst kannst du gern zu mir kommen“, rief er mir noch nach. Ich winkte. Ja, das war mir schon klar gewesen. So, ich wollte nur sagen, das ich demnächst auf Urlaub weg bin und es länger mit den nächsten Kapiteln dauert. Außerdem wollte ich fragen ob ihr euch mal ein Spezial Wünscht. Ich habe auch eine Bitte. Es ist schön, wenn ihr so begeistert von der Geschichte seid, aber ich würde euch bitten auch mal etwas Kritik zu äußern, auch die Leserinnen und Leser, die noch nichts geschrieben haben ;) Dann danke ich euch schon mal in Voraus *ein Eis dalass* Liebe Grüße San-Jul Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)