Edna Bricht aus - Ausbrauchsversuche von SilverLunic ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 - Anglerlatein (Traumsequenz Nr. 1 ) --------------------------------------------------------- Kapitel 5 - Anglerlatein (Traumsequenz Nr. 1) Da stand Edna! Mitten im Garten ihres Hauses. Ihr Blick wanderte von der Veranda hinüber zu den Büschen die das Konrad-Grundstück vom Grundstück der Marcels trennte und wieder zurück. Sie konnte sich gar nicht erinnern in den Garten gegangen zu sein. Ganz zu schweigen davon, dass sie nicht einmal mehr wusste, was sie hier eigentlich wollte, falls sie das jemals gewusst haben sollte. "Was... hat der Gartenzwerg da eigentlich?" beginnt Harveys Stimme in einem skeptischen Tonfall die Stille zu durchbrechen die die beiden Freunde bis zu diesem Moment eingehüllt hatte. Um seine Worte und sein Misstrauen noch zu unterstreichen legt der blaue Hase seinen Kopf schief, wobei er den Blick nicht von dem Gartenzwerg lässt, der da seine Aufmerksamkeit erregt hat. Auch Edna hat den merkwürdigen Gesellen entdeckt. "Das.... weis ich irgendwie auch nicht...." antwortet Edna ebenso skeptisch, als sie den Zwerg mustert, wobei auch sie den Kopf in einen schiefe Lage versetzt. "Machen Mattis und Dr. Marcel nicht immer irgendwelche Witze über den Ärmsten?" erkundigt sich Harvey nachdenklich, wobei sein Kopf immer noch versucht zu erklären, was das ist, was der Zwerg da merkwürdiges an seiner Angel hat. "Kann es sein,.... dass das...." begann Edna nachdenklich zu sprechen, wobei sie das rosane Ding, was ihr die Zunge entgegenstreckte noch einmal mit hoch gezogener Augenbraue musterte. "... ein Regenwurm darstellen soll, dem der Zwerg die Schlinge um den Hals gelegt hat?" "Wie brutal!" erklärt Harvey entsetzt, als er erkennt, das Edna recht hat. Das, was die beiden die ganze Zeit schon beobachten, befindet sich gut zwei Meter vor ihnen am Rand eines kleinen Teiches, der den Garten ziert - Mattis ganzer Stolz! Dort steht mit einem breiten Grinsen ein Gartenzwerg mit einer Angel an welcher er eine solche Schlinge geknotet hat, mit der man in alten Wildwest-Filmen die Banditen aufhängt. An dieser Schlinge hat der fiese Kerl einen Regenwurm "aufgehangen" der, weil er keine Luft bekommt, einen verfärbten aufgequollenen Kopf bekommen hat. Nach Atem ringend streckt der Ärmste seine Zunge heraus, während der Rest seinen Körpers dürr und rosa vollkommen hilflos über dem Wasser baumelt. Um das Bild voll grotesker Brutalität am Teichrand noch vollkommen zu machen steht neben diesem Zwerg noch ein zweiter Zipfelmützenträger, der genauso wie sein Kumpel voll Genuss angelt. Dieser nette Zeitgenosse bleibt allerdings bei bewährten Methoden: Er hat eine Angel mit einem fiesen spitzen Haken und an diesem Haken hat er schlicht und einfach genau in der Mitte einen armen hilflosen Regenwurm aufgespießt. Die Tage des Regenwurms waren bereits vorbei. Seine Augen zu Kreuzen geformt, die Zunge hing heraus, er konnte nur noch als Fischfutter enden. Nachdenklich musterte Edna die beiden bärtigen Zeitgenossen, bevor ihr Blick unbewusst zu den kleinen Guppys im Teich wanderte. Die winzigen Fische waren keine Gefahr für die riesigen rosa Köder aus Plastik. Eher bestände bei dem Größenverhältnis die Gefahr, das die Regenwürmer die an den Angeln posierten die Fische fressen würden. "Ich habe eine Idee!" sprudelte es zweistimmig und vollkommen synchron aus den Mädchen und dem Hasen heraus. Erfreut und voll Schabernack tauschen die beiden Freunde Blicke aus. Niemand musste noch etwas sagen, es stand fest, was jetzt zu tun war. Ohne jeglichen Zweifel. Edna macht auf dem Absatz kehrt und läuft ins Haus, zielstrebig in ihr Zimmer wo sie sich ebenso zielstrebig ein leeres Einmachglas krallt. Sie und Harvey hatten sich für alle Fälle einen Kleinen "Einmachgläser-Vorrat" angelegt, man konnte sowas immer gut brauchen, so wie jetzt im Moment grade. Mit Harvey und dem Glas im Gepäck, eilt das Mädchen kurz in das Arbeitszimmer ihres Vaters, wo sie eine Büroklammer und etwas dünnes Band stibitzt, bevor sie aus dem Haus in Richtung Löschteich läuft. Der Löschteich befindet sich am anderen Ende des Ortes, aber durch ihre Vorfreude auf das, was sie sich vorgenommen hat, kam es ihr nur vor wie wenige Augenblicke. Ihr Plan war einfach zu perfekt! Sie musste noch zwei, drei Sachen mehr besorgen und sie und Harvey konnten sich den ganzen Nachmittag mit ihrem kleinen Vorhaben amüsieren. Am Löschteich angekommen sucht sich Edna einen schönen Stock. "Denk dran, er musst möglichst grade sein mit wenig Ästen, und nicht zu dick!" erklärt Harvey aufgeregt, während er die Bäume rund um den Teich mustert. "Ich weis, ich weis!" antwortet Edna lachend, wobei sie das richtige Exemplar schon aufhebt. Der Stock lag gut in der Hand. Er war etwa so lang wie Ednas Arm und hatte noch ein paar vereinzelte Zweige an sich, die Edna behutsam abbrach. Jetzt sah er schick aus! Jetzt war er bereit für das, was die beiden Freunde vor hatten! "Nur noch eine Zutat!" bemerken Edna und Harvey wieder zweistimmig, nach einigen Augenblicken der Bewunderung ihres Meisterwerks. Weiterhin zielstrebig tragen ihre Füße sie hinüber zum Teich. Aufmerksam mustert sie das Ufer, wobei sie langsam beginnt am Ufer entlang zu laufen. Wo waren sie? Ihr Blickt huscht vorfreudig hin und her. Edna hatte das Gefühl, wenn sie nicht bald ihren Plan umsetzen konnte würde sie vorher vor Aufregung platzen. Endlich, da waren sie! Die kleinen schwarzen noch völlig unförmigen Gestalten, die nur aus Kopf und Schwanz bestanden. Und flink waren sie auch. Angespannt öffnet Edna das Glas und taucht es ins Wasser mit Hilfe des Deckels lockt sie so viele wie sie kann ins das Glas. Die Kaulquappen würden ihren Zweck erfüllen, da war sich Edna völlig sicher! Auf ihren Rückweg nach Hause hält das Duo noch einmal beim Bäcker. Eine kleine süße Belohnung für ihre eigenen gute Idee war etwas, was sich jeder ab und zu gönnen sollte. Außerdem hatten sie noch etwas vorzubereiten und man wollte Pläne ja nicht hungrig umsetzen. Mattis schmunzelt, als er aus dem Wagen steigt. Ständig kam er gleichzeitig mit Horatio an. "Na wie war es in der Anstalt?" scherzt der junge schlanke Mann. "Wie immer, ganz normal!" gibt der große kräftige Mann mit dem selben Humor zurück. Ein vergnügtes Lachen erhellt kurz die Straße, dann fragt Dr. Marcel: "Möchtest du noch auf einen Drink mit rüber kommen? Als Dank dafür, das du Alfred mit ins Kino genommen hast?!" "Ach ist schon gut, das ist doch selbstverständlich!" winkt Mattis leicht verlegen ab. "Na komm Mattis! Du hast es dir verdient!" meint Dr. Marcel und gibt Mattis einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. Wie konnte er dazu schon >Nein!< sagen? Ohne weitere Widerworte folgt der jüngere Mann dem älteren in seinen Garten. Kaum stehen die beiden Männer hinter dem Haus bleiben sie wie angewurzelt stehen. Einige Augenblicke verharren sie neben der Gartentür mit ungläubig aufgerissenen Augen, dann eilt Horatio mit einem Entsetzten: "Meine wundervollen Koi Karpfen!" auf seinen Teich zu. Rund um den Teich liegen reglose orange-weiße und ehemals edle Fische. Ihre Augen sind trüb, ihre Schuppen sind von der Sonne ausgetrocknet wurden. Und mittendrin sitzen Edna und Harvey, die mit ihrer selbstgebastelten Angel eben diese Koi Karpfen aus dem großen teuren Teich geholt haben. Als die beiden Männer ankommen hat Edna grade eine Kaulquappe genommen und hat sie auf die zum Haken verbogene Büroklammer aufgespießt. Nachdem sie die Angel wieder ausgeworfen hat blickt sie Dr. Marcel verwirrt an. Warum regt der sich so auf? Mit einem Schulterzucken wendet sich das Mädchen unbeirrt an ihren Vater: "Schau mal Mattis! Ich habe uns das Abendessen geangelt, sie sind ganz frisch!" Der junge Vater ist sich nicht ganz sicher ob er lachen oder sein Kind ausschimpfen soll. Sein Schmunzeln verbirgt er hinter der Hand. Als er sich nach einigen Augenblicken zusammen genommen hat meint Mattis: "Tut mir echt leid Horatio! ..." Doch er bringt es nicht über sich seine Tochter zu bestrafen. So gesehen hat sie es ja nur gut gemeint, oder? Was genau Dr. Marcel dazu zu sagen hat, erwähnen wir hier lieber nicht, wir kennen alle schon genug vulgäre Ausdrücke in der heutigen Zeit und da muss man weder neue Worte hinzufügen noch die ausgefallensten Mischungen dieser Worte kennen lernen. Also belassen wir es lieber dabei, das der Doc absolut nicht begeistert von dem war, was die beiden Freunde da in seinem Garten veranstaltet hatten. Wobei, eigentlich haben sie ja nur geangelt, was war so schlimm daran? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)