Und die Reise geht weiter von kiala-chan ================================================================================ Kapitel 2: Die Herkunft der Dämonen ----------------------------------- Als sie aufbrachen, war der Nachmittag bereits weiter fortgeschritten. Nachdem sie eine Zeitlang gewandert waren, fragte Kurogane den Magier: „Nicht, das es etwas Ungewöhnliches wäre - aber warum grinst du mich schon die ganze Zeit so an? Das nervt langsam.“  „Oh, tue ich das? Ach es ist nichts, ich fand es nur so unglaublich süß, wie Blacky heute ständig hinter dir hergelaufen ist und gar nicht mehr von deiner Seite weichen wollte. Du hast wohl einen Seelenverwandten gefunden.“ „Quatsch nicht so einen Müll“, brummte Kurogane genervt. Musste Blondi schon wieder damit anfangen? Er war froh, jetzt wieder seine Ruhe vor diesem Vieh zu haben, sagte er sich. Fye grinste nur weiter in sich hinein. Kuro-sama wollte ja nur nicht zugeben, dass er dieses niedliche Geschöpf auch mochte! Die Gruppe folgte Mokonas Richtungsangabe weiter durch den dichten, unwegsamen Wald, dann über eine felsige, nur spärlich mit Gräsern bewachsene Hochebene, und wieder in den Wald. „Kommen wir der Sache schon näher, Mokona?“, erkundigte sich Shaolan und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Die Energiequelle entfernt sich jetzt von uns“, sagte Mokona beunruhigt. „Na super“, meinte Kurogane, „wir müssen sie irgendwie einholen.“ Ihnen blieb nichts anderes übrig, als ihre Schritte zu beschleunigen und dieses Etwas weiter zu verfolgen. Doch besonders schnell kamen sie zu Fuß nicht voran. Doch sie ließen sich nicht beirren, selbst nach Einbruch der Dunkelheit trampten sie unermüdlich weiter durch das Unterholz der Wälder, über Stock und Stein, kämpften sich durch Büsche, kletterten über riesige, umgestürzte Bäume, bis sie wieder auf einen halbwegs befestigten Weg kamen. Nach einigen Stunden fiel es ihnen auf. „Wir sind im Kreis gelaufen“, stellte Fye erschöpft fest. Das konnte doch nicht sein. Sie waren wieder bei dem Bauernhaus angelangt. Wozu hatten sie eigentlich stundenlang wandern müssen? Doch nun verkündete der weiße Kloß: „Wir haben es fast geschafft. Die Energiequelle hat angehalten. Sie befindet sich jetzt nicht mehr weit von hier! Nur ein paar hundert Meter! Schnell, darüber!!“ Die anderen schöpften neue Kraft und liefen weiter, direkt zum Bauernhaus und sahen sich nach allen Seiten um. Von der Rückseite des Hauses, dort wo der Stall der Schafe war, kamen aufgeregte Rufe und Angstschreie. Sie folgten ihnen. Als sie um die Ecke bogen, erblickten sie ein abscheuliches Ungetüm. Es musste sich um so einen Dämon handeln, von dem Frau Peterson heute Morgen berichtet hatte. Das Monster war etwa vier Meter hoch und sah aus wie eine übergroße Gottesanbeterin. Es hatte sechs Beine, wobei das erste Beinpaar zu kräftigen Fangbeinen mit rasiermesserscharfen Dornen umgewandelt war und wenn es das Maul öffnete, um einen markerschütternden Schrei auszustoßen, zeigte es seine zahlreichen Reißzähne. Daneben standen die verängstigten älteren Leute. „Ist das etwa die Energiequelle, nach der wir suchen, Mokona?“, fragte Shaolan. „Ja, es sieht ganz so aus“, bestätigte das Zauberwesen schockiert. „Was? Das Ding sieht der Hexe aber nicht sehr ähnlich“, bemerkte Kurogane verwirrt. Der Klops hatte doch irgendwas von wegen Yuko erzählt? Aber jetzt mussten sie sofort handeln. Kurogane und Shaolan rannten auf die Bestie zu und zogen kampfbereit ihre Schwerter, dabei riefen sie: „Achtung, gehen Sie in Deckung!“ und starteten gleichzeitig einen Angriff. Das schien das Monster zu überraschen; erschrocken schickte es sich an, blitzschnell in den Wald zu flüchten. Doch nicht ohne Beute:  Ein Schaf klemmte in einer seiner Klauen - es war das schwarze Lamm. Das Tier zappelte noch, kläglich rufend, und sein Blut tropfte auf den Boden.  „Los, Junge, wir schnappen uns das Vieh!“, rief der Schwarzhaarige und stürmte los, um die Bestie zu verfolgen, Shaolan ebenso. „Ja, schnell, bevor es entkommt!“  „Mokona kommt auch mit, Mokona kann euch die Richtung zeigen, falls ihr es aus den Augen verliert!“ Das Zauberwesen sprang auf Kuroganes Schulter. Die Bestie flüchtete mit beeindruckender Geschwindigkeit und schlängelte sich behände durch das Unterholz. Dabei hinterließ sie kaum Spuren, aber eine kleine Schneise blieb doch, der sie folgen konnten. Vorher hatten sie diese zwar schon bemerkt, aber sie hätte genauso gut von einem kleineren Tier stammen können. Das Vieh war verdammt schnell. Sie rannten so schnell sie konnten durch die Nacht, wobei sie angestrengt versuchten, dem Monster auf den Fersen zu bleiben. Glücklicherweise schoben sich die Wolken zur Seite und gaben den Vollmond frei, dessen fahles, silbernes Licht ihren Weg beleuchtete. Der Wald lichtete sich und der Boden, auf den Felsen düstere Schatten warfen, wurde steinig. Sie erreichten einen steilen Abhang und erkannten von weitem, dass das Untier dort hinuntersprang.   Der Magier wendete sich an die verschreckten alten Leute. „Ist bei Ihnen alles in Ordnung?“ „Ja, vielen Dank, Sie haben uns in letzter Sekunde gerettet. Aber was machen Sie denn noch hier?“, fragte Herr Peterson überrumpelt. „Wir sind einer seltsamen Energiequelle gefolgt, die Mokona gespürt hat. Das war offensichtlich dieser Dämon.“ Amy kam aus dem Haus gelaufen. „Oma, Opa, was ist denn passiert?“ Als sie sah, dass die Stalltür aufgebrochen war, erschrak sie. „Ist Blacky etwas passiert?“ „Amy, du solltest doch im Haus bleiben!“, sagte Frau Peterson gleichzeitig besorgt und verärgert, aber sie fing sich wieder. „Es ist alles gut. Komm mit, wir gehen wieder rein.“ Die beiden liefen zurück ins Haus. Fye sprach den Opa an. „Ihre Frau sagte heute Morgen, dass Yuko Sie vor einem Monster gerettet hätte. Es war nicht das gleiche Monster wie das hier?“ „Ja, es ist wie meine Frau sagte. Die Hexe der Dimensionen hat es vernichtet. Aber sie hat uns auch gesagt, dass es nicht das einzige Monster wäre. Sie könne nicht verhindern, dass erneut welche auftauchen.“ Der Magier dachte sich, das hört sich gar nicht gut an … Warum hatte Yuko nicht verhindern können, dass solche Wesen erneut angriffen? Und wo kamen sie überhaupt her? Das galt es für sie herausfinden.   Am Rand des Abhanges blieben Shaolan und Kurogane keuchend stehen und blickten hinunter. Es war zwar steil, aber nicht unmöglich, hinunterzugelangen. Dort war auch der Dämon, der sich ohne Mühe an dem Hang halten konnte. Sie schauten sich gegenseitig an, nickten sich zu und rutschten dann gleichzeitig todesmutig nach unten. Shaolan wich einem der Klauen des Untiers um wenige Zentimeter aus. Sie landeten leichtfüßig auf dem spärlich mit Gräsern bedeckten Boden. Ihr Gegner drehte sich kreischend zu ihnen um, das Maul mit den Reißzähnen weit aufreißend; seine riesigen, roten Augen blitzten gefährlich. Dann hörten sie das leise Rufen eines Schafes. Es kam von einer kleinen Höhle im Fels, die sich knapp über dem Boden befand. Offenbar lebte das Lamm noch und die Gottesanbeterin wollte es hier ungestört und möglichst qualvoll schlachten, so etwas bereitete einem solchen Ungeheuer sicher besonderes Vergnügen, dachte sich Shaolan, und das gleiche hatte es mit Sicherheit jetzt auch mit ihnen vor. Dabei fiel ihm die kleine Amy ein, die so an diesem Lamm gehangen hatte und eine riesige Wut überkam ihn. „Kurogane-san, wir werden diesem Ungeheuer den Garaus machen“, sagte er, sich der Bestie zuwendend. „Du sagst es, Junge“, pflichtete ihm der Schwarzhaarige mit einem freudigen Grinsen angesichts des bevorstehenden Kampfes bei, ging neben ihm in Kampfposition und zog sein Schwert Silberdrache. Mokona ging hinter einen Baum in Deckung. Der Dämon sprang mit einem mächtigen Satz auf sie zu und schlug hammerartig mit seinen riesigen Klauen nach Kurogane, der nur knapp entkommen konnte. Dieser Angriff hatte eine solche Wucht, dass er einen Krater im felsigen Boden hinterließ. Die Reaktionsschnelligkeit des Dämons war beachtlich. Die beiden Kämpfer griffen ihn jetzt von zwei Seiten an, Shaolan war unter einem der dünnen Beine des Ungetüms durchgeschlittert und attackierte es jetzt von rechts hinten mit einem Schwerthieb, den er mit seiner Magie verstärkte, wodurch sein Schwert hell wie wie ein Blitz aufleuchtete. Kurogane setzte frontal eine Attacke ein. Doch der Dämon stampfte mit dem Bein auf, bevor er getroffen werden konnte und sein Chitinpanzer leuchtete plötzlich weiß auf. In diesem Moment schossen Schlingpflanzen aus den Felsspalten hervor, die sich schnell auf die Kämpfenden zubewegten. „Passt auf!“, rief Mokona. Shaolan sprang zur Seite und rollte sich ab. Die Schlingpflanze verfehlte ihr Opfer und schoss weiter auf den nächsten Baum zu, wo Mokona stand. Kurogane reagierte rasch und hieb mit dem Schwert einige ihn angreifende Pflanzen ab. Das Reisbällchen wich hüpfend den Rankenhieben aus. „Klops, lauf weg und bring dich in Sicherheit!“, forderte Kurogane Mokona auf. Diese  gehorchte nur widerwillig, denn sie wollte so gerne helfen, vor allem wünschte sie sich, sie könnte Blacky irgendwie befreien, doch das schien fast unmöglich, da dieser sich in der Felsspalte direkt hinter dem Monster befand und Mokona war jetzt rechts vor ihm, ca. zwanzig Meter entfernt. Sie beschloss zu den anderen zurückzulaufen und Fye zu holen, der sicher auch schon unterwegs hierher war. Sie machte einen großen Bogen um das Kampffeld und sprang schnell den Abhang von Fels zu Fels nach oben; dabei wich sie noch einigen Schlingpflanzen aus, die versuchten, das weiße Wesen zu attackieren. Ihre winzige Größe und ihre Flinkheit waren ihr von Vorteil, daher kam sie wohlbehalten oben an. Mokona hoffte, dass sie sich noch an den Rückweg erinnern würde und sah sich nach Orientierungspunkten um. Schließlich folgte sie der Spur aus umgeknickten Ästen, die das Untier hinterlassen hatte.     Shaolan und Kurogane kämpften weiter gegen den Dämon. Ihr Problem war, dass sie  damit beschäftigt waren, die Attacken der Pflanzen abzuwehren und nicht wirklich an das Ungeheuer herankamen. Als Kurogane sich bis unmittelbar vor die Bestie vorgekämpft hatte, stieß diese einen lauten Schrei aus und kleinen Öffnungen ihres Chitinpanzers entwichen seltsame geisterhafte Schemen, die zur Bergwand heraufschossen und dort mit der Wand eins zu werden schienen. Die gesamte Wand begann zu leuchten und plötzlich lösten sich Felsbrocken, die auf den Schwarzhaarigen herabstürzten. „Achtung, Kurogane-san!“, rief der Jüngere erschrocken, doch dadurch ließ seine Aufmerksamkeit bezüglich der Schlingpflanzen kurz nach und eine von ihnen erwischte den Arm, in dem er seine Waffe hielt. Sie schnürte sich so fest um sein Handgelenk, dass dieses fast zerquetscht wurde und er mit schmerzverzerrtem Gesicht die Waffe fallen ließ. Er versuchte, Magie einzusetzen, doch mit Entsetzen musste er erkennen, dass sie nicht funktionierte. Er hatte das Gefühl, die magischen Kräfte wurden ihm entzogen. Jetzt kamen noch mehr der Pflanzen auf ihn zugeschossen und Shaolan versuchte in aufkommender Panik, sich dagegen zu wehren, dass sie ihn fesselten und würgten. Er erinnerte sich an eine ähnliche Situation im Land Oto. Damals hatte er, oder besser gesagt der Shaolan, dessen Erinnerungen er übernommen hatte, sich mit Hilfe eines Feuerzeuges befreien können. Doch leider funktionierte das hier nicht, da diese komischen Pflanzen durch das Grundwasser im Boden noch sehr feucht und damit nicht brennbar waren.  Kurogane blieb mit weit aufgerissenen Augen regungslos stehen und starrte die riesigen herabstürzenden Felsbrocken an. Doch er wäre nicht der stärkste Kämpfer, wenn er ihnen nicht hätte ausweichen und sie mit dem Schwert zerschneiden können. Silberdrache fuhr mit sauberen Schnitten durch die Steine wie durch Butter und die Felsenhälften landeten mit lautem Krachen auf der Erde. Doch diese Steine waren ein weiteres Hindernis davor, das Ungeheuer zu zerlegen. Und dummerweise wurden es nicht gerade weniger, musste sich Kurogane eingestehen, und für den Jungen sah es auch gar nicht gut aus, er wurde gerade von den Schlingpflanzen eingewickelt wie ein Geburtstagsgeschenk. Die Bestie schien ungeduldig zu werden, da sie hungrig war und daher nicht länger auf ihre wohlverdiente Mahlzeit verzichten wollte. Sie stürmte auf Kurogane zu, mit einer ihrer mächtigen Krallen zu einem Schlag ausholend. Der Ninja wich mit einem Sprung aus, rollte sich geschickt auf dem Boden ab, kam sofort wieder auf die Füße und setzte sein Schwert ein. Mit einem kräftigen Schlag wollte er die Kreatur in der Mitte spalten. Doch sie bewegte sich schnell zur Seite und der Ninja erwischte nur einen Arm des Ungetüms, der abgetrennt wurde. Er fiel herab, ohne das Blut herausquoll. Sie hielt kurz inne, bewegte sich dann aber kreischend ungerührt weiter auf den Schwarzhaarigen zu, wollte ihn mit ihren Reißzähnen zerfleischen. Spürte sie möglicherweise keinen Schmerz? Gleichzeitig stürzte eine weitere Steinlawine herab. Der Schwarzhaarige sprang leichtfüßig in großen Sätzen ein paar Schritte zurück und wich ihr aus und wollte erneut zum Angriff übergehen. Doch plötzlich fuhren weitere Schlingpflanzen aus dem Boden, die sich in Sekundenschnelle um seine Beine wickelten und ihn festhielten. Jetzt begannen sie auch, seine Arme zu packen, ehe er seine Füße befreien konnte. Ihm war klar, dass alles aus war, wenn er Silberdrache jetzt los lies. Doch die Pflanzen fesselten, zogen und zerrten an ihm und rissen ihn fast auseinander. Sein rechter Arm konnte dieser Gewalt fast nicht mehr standhalten und er spürte einen reißenden Schmerz in der Schulter. Die beiden Kämpfer waren bewegungsunfähig. Angstvoll überschlugen sich ihre Gedanken. Das hier konnte doch unmöglich das Ende sein? Shaolan dachte an Sakura, er hatte ihr versprochen, wohlbehalten zu ihr zurückzukehren. Nein. Er würde hier nicht sterben. Shaolan schloss die Augen und versuchte seinen Atem zu beruhigen. Er leerte seinen Geist. Wenn er doch nur an sein Schwert, das vor ihm lag, herankommen konnte … Er blickte zu seinem Lehrer hinüber. Da kam ihm ein Geistesblitz. Ja! Das war ihre letzte Hoffnung. „Blacky, komm her!“, rief er, so gut das mit seiner abgedrückten Lunge möglich war. Es regte sich nichts. „Kurogane-san!“, jetzt wendete er sich dem Ninja zu, „Ruf Blackys Namen! Die Wahrscheinlichkeit, dass er auf dich hört, ist größer“, Shaolan bekam kaum noch Luft, weswegen die letzten paar Worte seines Satzes nur noch als leises Röcheln zu hören waren. Kurogane konnte sich denken, was der Junge vorhatte. Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass das funktionierte, das Lamm musste dazu noch fit genug sein, um herlaufen zu können.  Aber er musste es wohl versuchen, so peinlich es ihm auch irgendwie war, aber es war ja niemand da außer ihnen beiden und schon gar nicht Blondi. Der würde ihn mit Sicherheit wieder damit aufziehen. Aber im Grunde war Kurogane sehr froh, dass Fye nicht hier und somit außer Gefahr war, obwohl Kurogane vermutete, dass der Blonde die Bestie mit seiner Magie vielleicht sogar schneller hätte vernichten können. Aber das war ihm völlig egal. Das hier war sein und Shaolans Kampf, den Kurogane als eine Art Notwendigkeit ansah, und es verstieß gegen seine Ehre, wenn sich da jemand einmischen würde. Aber dieser Fall erforderte da leider eine Ausnahme. Also holte er tief Luft und rief: „Blacky, sei brav und komm her!“ Tatsächlich. Blacky kam aus der Höhle raus, rutschte das kleine Stück Abhang herunter, das noch zu bewältigen war und humpelte in Kuroganes Richung. Das schien die Bestie, die den Ninja gerade mit ihren Reißzähnen bearbeiten wollte, zu überraschen und sie hielt für einen Moment in ihrer Bewegung inne, wobei sie ihren Kopf dem Lamm zuwendete. In diesem Augenblick spürte Kurogane, dass sich die Schlingpflanzen um seinen Schwertarm durch die nachgelassene Aufmerksamkeit des Ungeheuers ein klein wenig lockerten. Jetzt hatte er das Vieh. Kurogane mobilisierte seine gesamte Kraft. Er fühlte eine starke Energie, die von Silberdrache ausging und durch seinen ganzen Körper strömte. Er konzentrierte sich und setzte eine mächtige Attacke ein, die eine gewaltige Druckwelle erzeugte und seine Fesseln sprengte. „Erddrachen Kreisformation!“ Diesmal traf er den Dämon frontal. Aufgeschlitzt stürzte er zu Boden und blieb regungslos liegen. Mit seinem Verenden lösten sich die Schlingpflanzen von Shaolans Körper, zogen sich zurück und verschwanden immer kleiner werdend im Boden oder in den Felsspalten, aus denen sie gekommen waren. Shaolan schnappte keuchend nach Luft. Dann drehten sie sich nochmals zu der toten Kreatur um: Dem Kadaver entwichen zahlreiche geisterhafte Schemen, die blitzschnell in alle Himmelsrichtungen davonflogen und sich scheinbar im Nichts auflösten. Dann zerfiel das, was noch von dem Dämon übrig war, zu Staub. Doch da wo der Dämon gelegen hatte, blieb etwas zurück. Es war ein hölzern wirkender, länglicher Gegenstand. „Alles in Ordnung, Junge?“ Shaolan bewegte langsam prüfend seine Gelenke. „Ja, alles noch dran. Wie sieht es bei dir aus?“ „Könnte nicht besser sein“, antwortete Kurogane. Als Shaolan und Kurogane sich wieder halbwegs erholt hatten, traten auf den seltsamen Gegenstand zu. Shaolan bückte sich, hob den Fund auf und betrachtete ihn mit gerunzelter Stirn. „Das sieht aus wie eine alte Schriftrolle“, stellte Kurogane verwundert fest. Die beiden betrachteten sie genauer. Die Rolle war ziemlich dick und wirkte sehr abgenutzt. Außen waren verschiedene Schriftzeichen in einer Reihe nebeneinander angeordnet. In diesem Moment hörten sie ein Rufen. Fye, Mokona und Herr Peterson waren oberhalb des Abhanges angelangt. „Ist alles in Ordnung da unten?“ „Ja, wir haben den Dämon erledigt!“, antwortete Shaolan, „wartet, wir kommen rauf!“ Kurogane wollte sich das Lamm schnappen und den Berg hochtragen, doch ein starker Schmerz in seiner rechten Schulter hielt ihn davon ab. Daher ging er wortlos voran und überließ Shaolan das Tier, der es sich unter den Arm klemmte. Dabei passte er auf, ihm möglichst nicht noch mehr wehzutun, denn es hatte zwei Wunden an beiden Seiten seines Bauches, eine davon zog sich bis an sein rechtes Hinterbein. Es sah beunruhigend aus. Sie krakselten den Hang wieder hinauf. Als sie auf die anderen trafen, sagte Fye: „Gute Arbeit, ihr zwei! Seid ihr auch nicht verletzt?“ „Mir geht es blendend“, betonte Kurogane. „Bei mir ist auch alles in Ordnung“, sagte der Brünette, „nichts gebrochen. Diese komischen Pflanzen haben mir nur etwas die Luft abgedrückt -“ „Komische Pflanzen?“, fragte Fye interessiert nach. „Oh Fye, es war ganz schrecklich“, meldete sich Mokona zu Wort, die, als sie die beiden hergeführt hatte, noch keine Zeit gehabt hatte, etwas zu erzählen, „dieser Dämon konnte Schlingpflanzen aus dem Boden wachsen lassen und Felslawinen auslösen - aber Mokona hat tapfer gekämpft!“ „Magie also …“, murmelte der Blonde. „ - Nur der kleine hier scheint einiges abbekommen zu haben“, fügte Shaolan mit besorgter Miene hinzu. Herr Peterson sah sich das Tier an. „Es sind zum Glück keine Lebenswichtigen Organe betroffen. Das kann man leicht kurieren. Wir brauchen nur schnell etwas, um die Blutung erstmal zu stillen.“ Kurogane entwich zu seiner eigenen Überraschung ein erleichtertes Grinsen. Dann schnitt er mit seinem Katana ein Stück seines Umhanges ab, damit es als Verband verwendet werden konnte. Mokona sagte gerührt: „Danke, Kuro-pon, du bist so selbstlos!“ „Klappe, weißer Klops.“  „Shaolan, was hast du da?“, fragte Mokona dann, die die Energiequelle, die von ihm Ausging, sofort bemerkt hatte. Der Braunhaarige zeigte ihr die Schriftrolle. „Sie ist auf dem Boden liegengeblieben, als sich der besiegte Dämon aufgelöst hatte. Es muss irgendwie in ihm drin gewesen sein … Ist das das, was du die ganze Zeit gespürt hast, Mokona?“ „Ja, genau das ist es. Diese Schwingungen, die es umgeben, fühlen sich an, als wäre es Yukos Magie.“ Shaolan berichtete: „Kurogane-san hat den Dämon gespalten. Dann hat er sich zu Staub aufgelöst und diese Schriftrolle lag dann einfach auf dem Boden … es war sehr eigenartig … Und diese Schriftzeichen, die außen draufstehen, das könnte eine alte chinesische Schrift sein … aber lesen kann ich sie leider gar nicht“, überlegte Shaolan laut. Auch die anderen konnten nichts lesen, trotz Mokonas Eigenschaft, Sprachen zu übersetzten, und auch nicht zu entrollen, denn sie war mit einem Bann versiegelt. Fye betrachtete die Rolle näher. Bei König Ashura hatte er mal gelernt, wie man einen Bann auflöste. Er beschloss es zu versuchen. Er konzentrierte sich und sprach eine Zauberformel. Ein roter Lichtschein, ein leichter Wind - und dann versuchte der Magier noch einmal, die Schriftrolle zu entrollen - diesmal gelang es. Das Pergament war ausgerollt mehrere Meter lang. Sie breiteten es auf dem Boden aus. „Der Bann ist nur zum Teil gelöst“, stellte der Blonde enttäuscht fest, „Die Schrift ist noch immer nicht für uns lesbar. Mokona kann sie nicht übersetzen.“ Seine Augen flogen über das mit unbekannten Schriftzeichen übersäte Pergament. Es wirkte ziemlich abgenutzt. Die Schrift war mal sauberer, mal krakeliger und immer wieder waren Textteile durchgestrichen oder Ergänzungen vorgenommen worden. Fye kam zu folgendem Schluss: „Das muss eine Art magisches Tagebuch sein. Dort schreibt ein Magier hinein, woran er gerade arbeitet oder Ähnliches. In meiner Welt wurde so etwas häufig genutzt. Nur geschah das natürlich nicht in Form einer Schriftrolle. Das hier muss uralt sein.“ Sein Blick blieb an einer Stelle hängen. „Seht mal hier“, der Blonde zeigte auf ein paar Zeilen, fast am Ende, die sich vom Rest unterschieden, hier wechselte die Schriftart zu einer Art Runenschrift. „Das kann ich lesen“, sagte er erstaunt. „Was bedeutet das Fye-san?“, fragte Shaolan gespannt. „Eine Zauberformel …“, Fye dachte angestrengt nach, „Was ist das für ein Zauber? Ich kann mich nicht erinnern so einen schon mal verwendet zu haben … Aber ich habe mal davon gelesen … Dimensionswechsel … Nein, nicht zum Wechseln einer Dimension. Wartet mal … Genau! Das ist eine Art Umkehrzauber.“ Fragende Blicke. „Ich erkläre es euch. Es  gibt für den Zweck zur Überwindung von Dimensionen verschiedene Zauber. Einerseits kann man die Dimension durch Entmaterialisierung und Materialisierung wechseln. Das ist das, was wir tun. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten. Eine davon ist, dass ein Loch in die Materie, die die Welten verbindet, gerissen wird, wodurch man dann in eine andere Welt gelangt. Das ist sehr energieaufwändig. Diese Methode wurde angewendet, bevor Magier auf andere Weise die Dimensionen wechseln konnten. Sie ist streng verboten, da sie das Gefüge der Welten erheblich durcheinanderbringen kann. Das hier ist die Umkehrung dazu, zum Verschließen von Dimensionslöchern.“ „Aber wozu soll das gut sein?“, fragte Mokona. Fye überlegte und kam zu folgendem Schluss: „Da nur diese Zeilen und gerade für mich lesbar sind, soll ich diesen Zauber wohl anwenden. Als wir in dieser Welt angekommen sind, hast du mich gefragt, ob es hier Magie gäbe, Kuro-rin. Ich habe dir gesagt nein, aber dieses Monster besaß starke magische Fähigkeiten. Doch diese Leute hier meinten, das käme sonst nicht vor, mal abgesehen von Yuko, die aber nicht aus dieser Welt stammt. Möglicherweise kam auch dieses Wesen aus einer anderen Welt, durch ein solches Dimensionsloch.“ „Dann … wollte Yuko also, dass es verschlossen wird“, murmelte Shaolan nachdenklich. „Genau, Yuko wollte wohl, dass ich es verschließe, sie hat mit Sicherheit vorhergesehen, dass wir in dieser Welt landen würden. Aus irgendeinem Grund konnte sie das nicht selbst tun … oder aber, es ist erst nach ihrem Tod wieder eines entstanden.“ „Wenn das so ist, sollten wir es schnell finden!“, rief Mokona.  „Die Bestie hat Blacky in eine Höhle an diesem Abhang hier verfrachtet. Ich hielt es für ihren Unterschlupf. Wir sollten uns den mal näher ansehen!“, sagte Shaolan. „Gut ich gehe mit Shaolan runter. Kuro-pon, Mokona, ihr bleibt hier bei Herrn Peterson“, forderte der Magier die beiden auf. „Ts, meinetwegen“, erwiderte der Ninja leicht gelangweilt. Fye stieg mit Shaolan erneut den Abhang hinunter. Shaolan zeigte Fye die Stelle, an der sich die Höhle befand. Sie schauten hinein und Fye erzeugte einen Lichtstrahl, denn dort drinnen war es stockfinster. Ihre Vermutung bestätigte sich. Auf den ersten Blick sah man nichts Besonderes, doch als sie genauer hinsahen, entdeckten sie hinten an der Wand etwas, das wie eine Lichtspiegelung oder Fatamorgana aussah, das Gestein wirkte verzerrt, so, wie wenn man durch Wasser hindurchsieht. „Das ist er, der Durchgang in die andere Welt“, stellte der Magier fest. „Kein Zweifel“, bestätigte Shaolan und reichte dem anderen die Schriftrolle, der sie entrollte. Dann konzentrierte er sich und begann, die Zauberformel vorzulesen. Es funktionierte - das Dimensionsloch verschwand.   Auf dem Rückweg zu ihrer Unterkunft fragte das weiße Zauberwesen „Wie kam die Schriftrolle wohl in dieses Monster?“ „Das gilt es noch herauszufinden“, antwortete Fye. Kurogane meinte: „Diesen Auftrag hätte sie uns ja auch anders mitteilen können, als sie noch lebte.“ „Tja, das hielt sie wohl so für die beste Möglichkeit“, entgegnete der Magier. „Kontaktieren wir doch noch mal diesen Watanuki, der kann sicher was mit dieser Schriftrolle anfangen. Am besten geben wir sie ihm“, schlug der Ninja vor. „Ja, da hast du schon Recht, aber wisst ihr noch, was er uns gesagt hat? Das muss dieser Gegenstand sein, von dem er gesprochen hat. Wir sollten ihn behalten. Vielleicht soll sie ja nochmal irgendwie von Nutzen sein, oder wir treffen denjenigen noch, der etwas damit anfangen kann.“ Wie sie so liefen, fiel Fye auf, dass Kurogane den rechten Arm anders bewegte als sonst, irgendwie verkrampfter. Damit wusste er, dass der Ninja gelogen hatte, als er angab, unverletzt zu sein. „Dir geht es wirklich zu hundert Prozent blendend, Kuro-pi?“, fragte er ihn nun noch einmal, wobei er ihm einen durchdringen Blick versetzte. „Was soll das schon wieder heißen? Das sagte ich doch“, fuhr der Schwarzhaarige seinen Freund mürrisch an und blickte zur Seite. Fye versetzte es jedes Mal einen kleinen Stich, wenn Kurogane seine Schmerzen vor ihm verbarg, denn er wünschte sich im Grunde, dass der Mensch, der ihm am wichtigsten war, vollkommen ehrlich zu ihm sein könnte. Doch Fye kannte Kurogane genau, das war nun einmal seine Art, sein Stolz ließ es nicht anders zu, so sehr Fye das auch wurmte. Der Schwarzhaarige wollte auf diese Weise eben einfach niemandem Sorgen bereiten. Diese Eigenschaft war es auch, in der er Shaolan sehr ähnelte. Aber genau das liebte er eben an Kurogane, und er wusste, dass der andere seine Liebe erwiderte, er besaß eben nur diese verschlossene Art. Aber er würde ihn schon noch irgendwie etwas auftauen! „Versuch’s gar nicht erst“, sagte der Magier schmunzelnd und gab Kurogane einen liebevollen Klaps auf die Schulter, der als Folge davon mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammenzuckte. Als sie müde und erschöpft bei ihrer Unterkunft eintrafen, begann der Morgen bereits zu dämmern und Frau Peterson und Amy erwarteten sie schon. Das Mädchen war überglücklich, ihren Blacky lebendig wiederzubekommen und schloss ihn in die Arme. „Vielen Dank, ihr seid die größten Helden, die ich kenne! Wenn ich mal groß bin, werde ich auch so stark und mutig!“ „Mokona hat auch mitgeholfen! Mokona ist auch ein Held und hat mit dem Monster gekämpft“, hob sich das Reisbällchen selbst hervor und hüpfte auf Amy zu, die es auf die Handflächen nahm. „Ehrlich?! Ist ja Wahnsinn!!“, sagte das Mädchen mit vor Ehrfurcht leuchtenden Augen, „Erzähl mir bitte, wie du gekämpft hast!“ Sie setzten sich auf eine Holzbank, die neben der Eingangstür des Hauses stand. Shaolan tat es ihnen gleich. „So, komm mit, Kuro-pi, ich sehe mir jetzt erst mal deine Schulter an!“ Fye hakte sich bei Kurogane unter und zog den protestierenden Ninja ins Haus.   Kurogane saß auf einem Stuhl und Fye begutachtete sorgfältig dessen Schulter. Äußerlich war nichts zu sehen, außer einigen blauen Flecken. „Wie weit kannst du das Gelenk bewegen?“, fragte ihn Fye, der schon wie ein Quacksalber klang, fand der Schwarzhaarige. „Es ist ok“, sagte Kurogane nur in leicht genervtem Ton. „Kuro-puu, ich sage es dir immer wieder. Tu bitte nicht immer so, als wäre alles in Ordnung, wenn du eine Verletzung hat. Du weißt, wir alle machen uns sonst nur noch mehr Sorgen um dich, wenn das rauskommt. Shaolan ist genauso. Den sehe ich mir nachher auch noch mal an“, sagte Fye mit einem gezwungenen Grinsen. Kurogane ächzte müde. „Ich habe dir doch gesagt, dass es nichts Ernstes ist, höchstens eine kleine Zerrung. Jetzt übertreib mal nicht.“ Er wollte schon aufstehen und gehen, doch der Blonde hielt ihn davon ab. „Nicht so schnell, Kuro-pon. Hier, nimm wenigstens das hier. Der Magier wollte ihm eine Salbe, die er gestern hergestellt hatte, in die Hand drücken. Doch dann kam ihm eine Idee. Bevor der Ninja wieder protestieren konnte, begann er, die Schulter damit einzureiben. „Und, hilft es schon ein wenig?“, hauchte der Blonde ihm ins Ohr, was bei dem Schwarzhaarigen ein Kribbeln im Bauch hervorrief. Kurogane wollte erst protestieren, das könne er ja wohl noch selbst, lies es dann aber doch bleiben. Er spürte Fyes kühle, schlanke Finger auf seiner Haut, die seine Schulter sanft massierten und den Schmerzen Linderung verschafften. Sie erinnerten ihn daran, wie gut doch allein schon seine Nähe tat. Wie sehr liebte er diese stets sorgenvollen, heilenden Hände, die Trost spendeten und seine Schmerzen linderten.  „So, das war‘s, hier, du kannst sie haben, verwende sie am besten die nächsten Tage noch ein paar Mal“, sagte der Blondschopf und reichte ihm das Schälchen mit der Mixtur, drehte sich um und steuerte langsam auf die Tür zu. Doch plötzlich stand Kurogane hinter ihm und hielt Fye am Handgelenk fest. „Hey! Warte ...“ Das Herz des Blonden setzte einen Schlag aus, hatte es funktioniert? Es vergingen ein paar Sekunden, in denen keiner ein Wort sagte oder sich bewegte. Dann drehte Fye sich um und blickte erwartungsvoll aus großen, eisblauen Augen in die feuerroten des Schwarzhaarigen. „Ist noch irgendetwas?“, fragte er, so kühl, wie ihm das gerade möglich war.  „Danke“, sagte der Ninja, beugte er sich zum ihm hinunter und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Treffer, dachte sich Fye, erwiderte ihn und der Kuss wurde verlangend und leidenschaftlich. Nach einiger Zeit hörten sie ein Rufen vom Hausflur. „Kurogane-san, Fye-san! Wir müssen weiter!“ Das war Shaolan. Mokonas Ohrclip leuchtete, sie mussten sofort aufbrechen. „Also dann, auf geht’s“, sagte Fye grinsend, als sie sich voneinander lösten. „Auf geht’s“, antwortete Kurogane, ebenfalls grinsend, aber etwas enttäuscht über die Unterbrechung. Doch da war nichts zu machen, wenn sie weiter mussten, mussten sie eben weiter. . Vor dem Haus warteten Mokona und Shaolan schon. Die Petersons standen ebenfalls dort. Amy verabschiedete sich schweren Herzens von Mokona und drückte sie noch einmal fest. „Auf Wiedersehen, Mokona“, sagte das kleine Mädchen mit Tränen in den Augen. „Vielen Dank für alles und kommt bald mal wieder vorbei! Ihr seid hier jederzeit willkommen“ sagten ihre Großeltern. „Ja, wir freuen uns darauf. Und passen Sie gut auf sich auf“, sagte Shaolan. „Machs gut, Blacky“, das weiße Zauberwesen winkte dem schwarzen Schäfchen, das neben Amy stand und einen neuen Verband trug. Es wirkt schon wieder wohlauf, dachte sich Shaolan erleichtert. Die Reisenden wurden von einem magischen Staubwirbel umgeben, der sie nach und nach verschluckte, dann sah die Familie nur noch eine dünne Lichtsäule, die sich schließlich einem Traum gleich im Nichts auflöste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)