Das Teehaus am Ende der Straße von Seelenfinsternis ================================================================================ Kapitel 24: der richtige Wunsch ------------------------------- 24 – der richtige Wunsch Fest umschlossen Kagomes feingliedrige Hände den langen, hölzernen Stiel und kraftvoll fegte sie mit dem alten Besen über den Hof des Schreins der Familie Higurashi. Das letzte Sommergewitter hatte für etwas Verwüstung in den Bäumen und Sträuchern rund um den Vorplatz gesorgt und nun war es ihre Aufgabe das Areal wieder herzurichten, damit es für Besucher präsentabel war. Die Luft dieses Samstagmorgens war noch erfrischt durch das nächtliche Unwetter, die Schwüle aus der Luft durch den Regen ausgewaschen. Die umliegende Stadt erwachte erst langsam zu neuem Leben, der dumpfe Lärm der Straßen war noch nicht zu seiner üblichen Lautstärke angeschwollen. Durch die monotone Tätigkeit und die friedliche Ruhe ringsherum bekamen Kagomes Gedanken Raum frei umherzuziehen. Wie so oft kreisten ihre rastlosen Gedanken um das Trümmerfeld, das aus ihrem Herzen geworden war. Die letzte Verheerung lag erst einige Tage zurück, als sie sich endlich dazu durchgerungen hatte diese seltsame Sache zwischen ihr und Sesshoumaru zu beenden, bevor noch mehr Katastrophen daraus entstehen konnten. Aber ihr eigentlicher Antrieb Lebewohl zu sagen war ihre Angst noch weiter von dem kalten Daiyoukai verletzt zu werden, wenn sie ehrlich mit sich war. Es war eigentlich wie immer gelaufen; Sie verlor ihr Herz und es wurde nach kurzer Euphorie zerfetzt und ihr die Überreste wieder vor die Füße geworfen. Es würde wieder lange Zeit und viel Zuwendung brauchen, bis sie sich davon erholt haben würde. Daran war aber im Moment nicht im Entferntesten zu denken, immer noch klaffte der Stich in ihrem Herzen und das quälende Gefühl der Einsamkeit zehrte ihre Kräfte Stück für Stück auf. Jeden Morgen hatte sie das Gefühl, dass wieder ein kleiner Teil in ihr starb. Ein kleiner Teil, der in der Einsamkeit und Traurigkeit verdurstet war mangels Liebe. Sie war innerlich schon sehr löchrig geworden, wie sie befand. Viele kleine Teile ihres fröhlichen Ichs waren verschwunden; der Großteil durch Inuyasha und Sesshoumaru hatte nun auch wieder ein Massensterben ausgelöst. Es machte sie kraftlos, oft dachte Kagome morgens, dass sie nicht die Kraft aufbringen könnte morgens aus dem Bett zu kommen. Als sie heute Morgen in den Spiegel gesehen hatte und ihren leeren und hoffnungslosen Gesichtsausdruck bemerkte, begann sie nach langer Zeit wieder einmal mit dem Schicksal zu hadern. Was war ihr nur wieder alles widerfahren? Hatten denn die Götter kein Krümelchen Glück für sie vorgesehen? Ein winzig Kleines wenigstens, dass jemand an ihrer Seite wäre, mit dem alles ein bisschen erträglicher sein würde. Doch bisher war es immer so, dass das Schicksal mit dem Stückchen Hoffnung ihr vor der Nase herum gewedelt hatte und es, als es zum Greifen nah war, selbst vernaschte und sie dabei frech angelächelt. Während des ewigen herum Lavierens von Inuyasha hatte sie sich mehr als einmal wie ein Esel gefühlt, dessen Reiter ihn mit einer Karotte an einer Angel köderte. Wie so oft wurde sie beim dem Gedankengang wütend. Sie hatte doch schließlich ihren Teil der stillen Abmachung mit den Göttern gehalten, oder? Das Shikon no Tama war vernichtet, sie hatte so viele Mühen und Entbehrungen auf sich genommen dafür. Kaum hatte sie ihre Aufgabe erfüllt, wurde sie zum Dank ihren Freunden entrissen und in ihre trostlose eigene Zeit gesperrt. Hatte sie denn nun nicht das Recht auch glücklich zu werden, nachdem sie großes Unglück für alle anderen verhindert hatte? Immer energischer strich der Besen über den steinernen Boden auf dem Tempelhof. Kagome hatte sich Stück für Stück bis zum eigentlichen Schrein voran geputzt und stand jetzt vor einer großen Holzkiste, die auf einer Art Vorbau angebracht war und von den mächtigen Giebeln des Schreins überdacht war. Über der Kiste hing ein langes, kunstvoll geflochtenes Seil von der Decke herab, an dessen oberen Ende eine bronzene Glocke angebracht war. Das war der Teil des Tempelareals, an dem Menschen Bitten an die vielen verschiedenen Götter und Geister richten konnten. Kagome schenkte den sich im Wind wiegenden Seilen einen traurigen Blick. Sie hatte selten um etwas gebeten, eigentlich war sie immer recht zufrieden gewesen mit ihrem Leben. Besonders in der Zeit, als sie durch das Mittelalter streifte. Es war zwar oft hart und entbehrungsreich gewesen, aber sie war glücklich gebraucht zu werden und wahre Freunde an ihrer Seite zu haben. Trotz Inuyashas Wankelmut war sie die meiste Zeit glücklich verliebt und bis kurz vor ihrer Verbannung voller Hoffnung, dass ihrer Beziehung nun nichts mehr im Wege stehen würde. Traurig seufzte Kagome, sie hatte sich diese wehmütigen Gedanken schon lange nicht mehr gestattet. Verbannung war das richtige Wort, zum Dank für ihren Einsatz musste sie jetzt in diesem grauen, öden Exil namens Neuzeit leben. War es vermessen oder selbstsüchtig, wenn sie sich jetzt Glück von den Göttern erbat? Hatte sie ein Recht auf ein erfülltes Leben oder hatte sie sich in ihr Schicksal klaglos zu fügen? Kagome hatte bisher immer nur kleine Bitten an diesem Ort geäußert; das letzte Mal bat sie um gutes Gelingen für ihre Abschlussprüfung, aber das tat sie eher, weil ihr sehr abergläubischer Großvater darauf bestanden hatte. Eine auffrischende Windböe brachte die vielen Glocken zum Klingen, wie eine Aufmunterung sich endlich ein Herz zu nehmen und selbstbewusst zu ihrem Wunsch zu stehen und das helle Läuten unterbrach so ihre Zweifel. Es konnte ja nichts schaden, dachte Kagome und lehnte den Besen an das Geländer. Wenn andere Leute um einen Haufen unwichtigen Blödsinn bitten durften, dann sollte auch ihr ein Wunsch gestattet sein. Sie kramte in ihrer Hosentasche und fand ein fünfzig Yen Stück, das sie den Göttern opfern konnte. Unsicher hielt sie die Münze in der Hand. Was sollte sie sich eigentlich wünschen? So ein Wunsch musste gut überlegt sein, damit er nicht auf eine perfide Art ihr zum Verhängnis werden konnte. Das Shikon no Tama hatte ihr die Gefährlichkeit von unüberlegten Wünschen gelehrt. Sich einfach zu wünschen glücklich zu sein konnte alles Mögliche nach sich ziehen und am Ende wäre sie doch allein. Nein, sie musste schon wissen, was Glück für sie war. Sollte sie sich wünschen wieder durch den Brunnen zu Inuyasha reisen zu können? Der Gedanke an den Halbdämon löste sogleich ein schlechtes Gewissen in ihr aus. Obwohl sie sich ihm immer noch verbunden fühlte, hatte sie sich in die Arme Sesshoumarus fallen lassen und ihn dabei völlig vergessen. Es hatte etwas von Betrug an sich, sie hatte einfach irgendwann die Hoffnung fahren lassen ihn jemals wieder zu sehen und dann fing sie ausgerechnet etwas mit seinem verhassten Halbbruder an. Inuyasha hatte nie den Glauben an eine gemeinsame Zukunft aufgegeben. Wie sie erfahren hatte, harrte er den Rest seines Lebens in der Nähe des Brunnens aus und sie hatte ihn einfach fallen lassen und sich dem nächsten zugewandt. War das alles nun die Strafe für dieses schäbige Verhalten? Durfte sie Inuyasha nach allem einfach so hinter sich lassen, ihn zu einer Erinnerung werden lassen? Konnte sie überhaupt ihm nach dieser Nacht und den knospenden Gefühlen für den Daiyoukai nochmals unter die Augen treten? Und wenn sie gerade dabei war ehrlich mit sich zu sein, wollte sie das überhaupt? Entsetzt schlug sie die Hände vor die Augen, als sie ihre eigenen Gefühle erforschte. Sie wusste es nicht. Sie wusste nicht, ob sie Inuyasha jemals wieder aufrichtig lieben konnte und ob er sie wirklich glücklich machen würde. Kaum hatte sie einen Moment darüber nachgedacht, kamen die lang verdrängten Gefühle und Gedanken wieder an die Oberfläche; seine Besessenheit von Kikyou, die sie so oft verletzt hatte. Oh, sie hatte ihn so oft dafür gehasst! Kaum war die wandelnde Tote irgendwo aufgetaucht, ließ er sie wie eine heiße Kartoffel fallen und eilte zu ihr und er scherte sich einen Dreck darum, wie sehr sie selbst darunter litt. Kikyous endgültiger Tod hatte ihn tief getroffen, ihn beinahe zerbrochen. Hatte er auch so sehr um sie getrauert? Hatte ihn ihre plötzliche und unfreiwillige Trennung genauso getroffen? Eigentlich war sie doch immer eine Art Ersatz für ihn gewesen…. … woraufhin Kagome sich selbst Ersatz gesucht hatte. Sesshoumaru war zu Anfang streng genommen ein Ersatz für alles, was sie jenseits des Brunnens zurückgelassen hatte, ein aufregender Farbtupfer in einer grauen Welt. Sie hatte überhaupt kein Recht Inuyasha zu verurteilen, jetzt wo sie wusste, wie sehr die Trauer um eine verlorene Liebe wehtat und wie verzweifelt sie selbst nach Trost gesucht hatte. Nein, die Wiedererweckung Kikyous hatte nur alte Gefühle in Inuyasha zum Entflammen gebracht und er war von einer irrationalen Hoffnung getrieben wieder an die Vergangenheit anknüpfen zu können, auch wenn Kikyou nicht mehr die Selbe war und es eigentlich von Vornherein aussichtslos war. Der Makel war menschlich und letztlich war Inuyasha zur Hälfte ein Mensch. Sie konnte es nicht verzeihen, dass er ihr so übel mitgespielt hatte, aber sie konnte es nachvollziehen. Ihre Gedanken sprangen nun zu Sesshoumaru, nachdem sie ihn eben schon kurz gestreift hatten. Konnte sie mit ihm glücklich sein, war er derjenige, der ihre Einsamkeit vertreiben konnte? Das zwischen ihnen war kurz und heftig gewesen. Ein unerwartetes Wiedersehen, woraufhin sie schnell in dem anderen einen Leidensgenossen entdeckt hatten und sich ein Gefühl der Verbundenheit entwickelte. Beide waren sie mit einem Teil ihrer Selbst der Vergangenheit verbunden und trauerten um im Früher zurückgelassene Freunde und Lieben. Auf dem Höhepunkt ihrer beider Schwermut, ausgelöst durch geteilte Erinnerungen, warfen sie jede Vernunft über Bord, betäubten den Verstand und gaben sich ihrer verzweifelten Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe hin. Dabei hatte sie nicht sehen wollen, wer Sesshoumaru immer noch war, dass sich sein Wesen über die Jahrhunderte kaum verändert hatte. Mittlerweile war es nicht mehr so offensichtlich, aber er war genau wie damals ein gewissenloser Egomane, dessen Gefühlsleben völlig verkommen war, er aber leugnete überhaupt eins zu haben – vor anderen sowieso, aber auch vor sich selbst. Rückblickend war es beinahe gnädig von ihm gewesen, dass er früher seine Opfer sofort mehr oder weniger kurz und schmerzlos tötete; heute beschränkte er sich zwar darauf seinem Gegenüber Seelenqualen zu bereiten, aber das dafür umso erbarmungsloser und gründlicher. Kagome hatte in den letzten Tagen nicht nur einmal daran gedacht, dass es ihm sicher eine sadistische Freude bereitete sie nach dieser leichtsinnigen Annäherung büßen zu lassen dafür, dass sie hinter seine Fassade geblickt hatte. Wenn Sesshoumaru es zuließ – was eher die Ausnahme war – konnte er wirklich jemand sein, der ihr Trost und Geborgenheit spendete. Es war nicht unmöglich ihn zu lieben, aber er musste es erlauben. Sie hatte den Fehler begangen Gefühle zu ihm ohne sein Einverständnis zu entwickeln. Deshalb trat nun seine andere Seite zu Tage, die einfach nur zerstören wollte und der man unmöglich auch nur ein positives Gefühl entgegen bringen konnte. Wollte sie wirklich mit so jemandem zusammen sein? Dass sie auf seine Gunst angewiesen war, dass er ihr gestatte glücklich sein zu dürfen? Letztlich war es eigentlich müßig sich über den Daiyoukai und ein mögliches erneutes Aufflammen ihrer Beziehung Gedanken zu machen. Sie hatte es selbst versaut, sie, Kagome Higurashi, höchst persönlich. Sie hatte ihn von sich gestoßen, ihm Lebewohl gesagt. Niemals würde es sein übergroßes Ego gestatten, dass er über diese Kränkung seines männlichen Stolz hinwegsah. Was also sollte sie sich wünschen? Wäre es klug sich einen der beiden Brüder wieder in ihr Leben zu wünschen? Oder hatte das Schicksal etwas ganz anderes für sie geplant, etwas, das sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht mal erahnen konnte, sich nicht erträumen konnte? Ihr eigentliches Bedürfnis war es nicht mehr allein zu sein, sie wollte sich wieder geliebt und wertgeschätzt fühlen; Sie wollte all die Zuneigung und Fürsorge, die beinah in ihr überliefen, jemandem zu Teil werden lassen. Jemandem, der sie auch wirklich verdiente und nicht von ihren Gefühlen zehrte wie ein Parasit. Und plötzlich lag der richtige Wunsch klar vor ihr, wie eine plötzliche Eingebung. Kagome schnippte die Münze in den Holzbehälter, griff nach dem Seil und läutete so die Glocke. Dann klatschte sie zweimal in die Hände. Jetzt hatte sie die Aufmerksamkeit der Götter und Geister des Schreins, jetzt schenkte ihr das Schicksal Gehör. Zunächst schüchtern murmelte sie ihre Bitte: „Findet jemanden, den ich lieben kann!“ Dann, einen Moment später, fügte sie mit einem bitteren Lächeln hinzu: „Und der mich auch lieben kann.“ Die Welt schien verstanden zu haben, den wieder frischte der Wind auf und zog durch die vielen Glocken, die vom Tempeldach herab baumelten und brachte sie laut zum Schellen. Vielleicht war es aber auch nur Zufall, sie war schließlich nur ein einfacher Mensch. Sie sollte nicht zu viel darauf geben. Trotzdem fühlte sie sich etwas leichter ums Herz und mit neuem Elan schwang sie wieder den Besen. Erschöpft sank Kagome abends in die wohlige Geborgenheit ihres Bettes. Der Tag hatte sie sehr geschafft, denn nachdem der Schrein auf Vordermann gebracht worden war, stürmten drei westliche Touristengruppen hindurch und hatten sie ziemlich auf Trapp gehalten. Fast der ganze Souvenirladen war ausgeplündert, ihr wurden Löcher in den Bauch gefragt und sie musste ihre mäßigen Englischkenntnisse zusammenkratzen um die Fragen leidlich zu beantworten. Zu allem Überfluss war sie auch noch allein gewesen, da ihre Familie eine entfernte Verwandte besucht hatte und Kagome sich mangels Sympathie dazu bereit erklärt hatte den Tempel zu hüten. Außerdem war ihr Großvater der Meinung, dass eine hübsche, junge Miko im Laden sich umsatzsteigernd auswirken würde. Die ganze Grübelei über Inuyasha und Sesshoumaru den Tag über hatte auch andere Sehnsüchte in ihr geweckt. Sie lechzte nicht nur nach dem Gefühl geliebt zu werden, ihr Körper sehnte sich auch danach begehrt zu werden, er wollte wieder Ekstase und Leidenschaft erleben. Eine tiefe Unruhe erfüllte ihren Körper, ein Kribbeln durchzog ihren Schoß und machte sie von Sekunde zu Sekunde angespannter. Wie ein Gewitter, dessen Wolken sich gerade am Himmel auftürmten und dass sich jeden Moment entladen wollte. Berührung! Sie wollte berührt werden, sich lebendig fühlen. In der Heimlichkeit ihres Schlafzimmers gestattete sie sich diese Gelüste und so führte sie langsam ihre Hand unter die Decke. Zärtlich glitten ihre eigenen Finger über die nur von einem dünnen Nachthemd bedeckte Brust. Genüsslich seufzte sie; oh wie sehr hatte sie das vermisst! Ihre Fingerkuppen umkreisten gedankenverloren die kleine Wölbung im Zentrum des Hügels und lösten so einen heißen Schauer in ihrer Mitte aus. Wie von alleine antwortete ihr Körper darauf und sandte ihre andere Hand tiefer unter Decke hinab bis zu ihrer Scham. Jede ihrer eigenen Berührungen prickelte auf ihrer Haut, schrie nach mehr. Warum sollte sie sich nur mit diesen schüchternen, verschämten Zärtlichkeiten begnügen? Gierig griff sie tiefer, ein erleichtertes Stöhnen entkam ihren Lippen, als sie das Zentrum ihrer Lust berührte. Immer wieder neckten ihre Finger die kleine Perle, steigerten so ihre Lust ins Unendliche. Plötzlich breitete sich in ihrem Mund der Hauch eines herben, rauchigen Geschmacks aus. Erinnerungen an einen harten Untergrund krochen ihren Rücken herunter; silberner Glanz blitzte vor ihrem inneren Auge auf. Warum erinnerte sie sich ausgerechnet jetzt daran? Kurz stockte sie in ihrem Bemühen. Warum dachte sie an jenen Abend, warum wanderten ihre lüsternen Gedanken zurück zu Sesshoumaru? Weil es verdammt noch mal gut war, weil sie noch niemals zuvor so leidenschaftlich geliebt worden war wie auf dem alten Tisch im Teehaus. Eigentlich hatte sie ja beschlossen den Daiyoukai hinter sich zu lassen, aber jetzt war nicht der Moment ihr eigenes Verlangen in Frage zu stellen; für diesen Moment war es ihr egal. So gab sie sich vollkommen der Erinnerung hin, kramte in ihrem Kopf nach all den Details dieses Erlebnis. Fordernd spürte sie eine Hand ihre Brust umgreifen, ungeduldig rieb etwas über ihren Schoß und so nahm das Spiel wieder an Fahrt auf. Lichter tanzten vor ihren geschlossenen Augen, ihr Atem ging immer hektischer. Das quälende Ziehen in ihrem Schoß nahm weiter zu, die ersten Ausläufer des sich nähernden Gewitters durchzuckten ihr Innerstes. Verzweifelt drückte sie sich in die Kissen, in der Hoffnung so das elektrisierende Gefühl verstärken zu können. Das Wimmern aus ihrem Mund war kaum noch zu unterdrücken, sie sehnte sich so sehr nach Erlösung. In ihren Gedanken spürte sie den harten, muskulösen Körper auf sich, den Druck, mit dem er auf ihrer heißen Haut lag. Aus der Ferne ihrer Erinnerung hörte sie ein animalisches Knurren und kurz bevor sie dachte es nicht mehr aushalten zu können, entlud sich die Spannung in ihrem Unterleib in einem ekstatischen Aufbäumen. Lustvoll stöhnte sie auf und ritt auf der Welle ihres Orgasmus davon. Erschöpft blieb sie liegen, sie brauchte einen Moment, bis sie sich erholt hatte und wieder in die Wirklichkeit zurückgekehrt war. Als sie wieder die Augen aufschlug, stellte sie fest, dass sie allein in den Kissen lag. Niemand war bei ihr, allein lag sie mit verrutschtem Nachthemd in ihrem Bett. Kagome fühlte sich erleichtert, die Entspannung überkam sie und geleitete sie in einen sanften Schlummer. Sie konnte sich ein anders Mal damit befassen, warum sie eben ausgerechnet an Sesshoumaru gedacht hatte, obwohl sie doch beschlossen hatte ihn für immer zu vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)