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Das Teehaus am Ende der Straße

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, ich lade dann ma pünktlich zum Wochenende hoch, damit ihr was zu Schmökern habt :) Viel Spaß! Komplett anzeigen

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Druckausgleich

17 – Druckausgleich
 

Es gab wahrlich vergnüglichere Dinge, die man an einem sonnigen Sonntagnachmittag unternehmen konnte; Dates im Stadtpark, hektoliterweise Eiscreme verschlingen, ein Sonnenbad mit einem guten Buch, Schwimmbad mit Freunden… um nur einige der zahllosen Alternativen zu nennen. Aber Kagome stand mit zitternden Händen vor der Tür des Teehauses zum weißen Hund und musste sich der zweifelhaften Laune eines Daiyoukai und ihrem eigenen Widerwillen ihm so schnell wieder unter die Augen treten zu müssen stellen. Hoffentlich würde er gnädig sein, doch es war nicht mehr als ein frommer Wunsch, denn alle Vorzeichen deuteten auf einen furchtbar schlecht gelaunten Sesshoumaru hin. An der Ursache dafür war sie zwar nicht gänzlich unbeteiligt, aber trotzdem würde er sie beschuldigen allein für diese verfahrene Situation verantwortlich zu sein.

Da musste sie aber jetzt durch. Warum nur musste sie auch ausgerechnet ihre Schultasche an diesem speziellen Ort vergessen? Und auch noch nach so einem Ereignis? Im Kopf spielte sie bereits den ganzen Tag die verschiedensten Möglichkeiten durch, wie sie sich vor der Konfrontation mit dem Dämon drücken konnte. Sie könnte einfach ihre Sachen abhaken, im Teehaus belassen. Zwar müsste sie dann alle Bücher neu kaufen, aber das würde sie eher verschmerzen als die Verletzungen, die ihr geschundenes Herz gleich unweigerlich erleiden würde. Dann hätte sie eben am Montag einmal keine Hausaufgaben und würde sich den Tadel ihrer Lehrer einfangen. Sie könnte ja behaupten, ihr Hund hätte ihre Unterlagen gefressen. Sie musste bei dem Gedanken schief grinsen; so weit weg von der Wahrheit war diese Notlüge gar nicht.

Heftig schüttelte sie den Kopf, um diese Überlegungen zu vertreiben. Sie stand nun schon geschlagene fünf Minuten vor dieser Tür, was war nur los mit ihr? Eine Kagome Higurashi ließ sich nicht einfach so von einem Dämon ins Bockshorn jagen! Sie hatte gegen unzählige Youkai, untote Söldner und einen größenwahnsinnigen Naraku gekämpft, da würde sie jetzt nicht klein beigeben und feige davon laufen! Sie straffte die Schultern, reckte selbstbewusst ihr Kinn nach vorne und drückte wildentschlossen die alte Messingklinke herunter. Knarzend öffnete sich die alte Holztür und sie schlüpfte hinein in die Höhle des Hundes.

„Was willst du noch hier?“, knurrte es ihr sofort entgegen. „Verschwinde!“ Sie musste einige Male heftig blinzeln, der in der Luft liegende Rauch reizte ihre Augen und kratze im Rachen. Sie brauchte einen Moment, bis sie sich daran gewöhnt hatte und entdeckte schließlich Sesshoumaru, der sie mit finsterem Blick musterte. Er war gerade dabei seine Zigarette auszudrücken, fingerte aber bereits nach der nächsten. Also war er wie so oft zu seiner bewährten Strategie zurückgekehrt seine Probleme auszuräuchern, bis sie sich im Rauch auflösten. Das erklärte dann auch die furchtbare Luft im Innern des Teehauses, bemerkte Kagome. Auch bemerkten ihre feinen Sinne, dass sein Youki durch den Raum waberte; kalte Wut glomm darin, Hass, aber auch Resignation. Warum hatte er es nicht wie sonst vollständig unterdrückt? Entsetzt sah sie ihn an. Hatte diese Sache ihn so sehr aus dem Gleichgewicht gebracht, arbeitete es so sehr in ihm? Sie musste schlucken. Das waren tolle Aussichten.

„Ich habe nur etwas vergessen… letztes Mal“, sagte sie ausweichend und lief mit weichen Knien weiter in den Raum hinein. An die Theke gelehnt fand sie sofort ihre Tasche, schnappte sie sich und hing sie um ihre Schultern. Nicht, dass sie sie noch einmal liegen lassen würde. Sesshoumaru gab sich Mühe sie nicht anzusehen und starrte angespannt an die Wand rechts von ihm. Er gab sein Bestes sie vollständig zu ignorieren. Ein Stich durchfuhr Kagomes Herz, es tat weh solch eine Missachtung zu erfahren. Sie hatte nicht erwartet, dass er freundlich zu ihr sein würde, nein ganz sicher nicht. Aber dass sie es nun nicht einmal wert war verspottet zu werden oder dass er wenigstens mit ihr stritt, sie anschrie, sie beschimpfte, das war einfach furchtbar. Womit hatte sie solch eine Grausamkeit verdient? Sie trugen beide Anteil an dieser verfahrenen Situation und Kagome sah es nicht ein die Rolle der Schuldigen widerstandslos zu akzeptieren. Außerdem war es jetzt sowieso egal, schlimmer konnte es nicht mehr werden.

„Hast du sonst nichts zu sagen?“, fragte sie kalt und fixierte ihn mit ihrem Blick. Er rührte sich nicht, seine Aufmerksamkeit galt immer noch der Wand. „Verschwinde aus meinem Leben, für immer und sofort!“, präzisierte er nun seine Aussage. Zunehmend gereizt verschränkte sie die Arme vor der Brust. Sie würde jetzt nicht klein beigeben, sondern ihm klar zu verstehen geben, was sie von seinem Verhalten hielt. „Wenn du glaubst, du könntest das alles lösen, indem du mich aus deinem Leben verbannst, irrst du. Was geschehen ist, ist nun einmal geschehen, daran können wir nichts ändern“, begann sie ruhig zu sprechen. Eben noch vor der Tür lähmte sie ihre Furcht, doch jetzt durchfloss sie eine feste Entschlossenheit und konzentrierte Ruhe. „Ich weiß nicht, was dich so aufwühlt, aber es wird nicht aufhören, nur weil ich durch diese Tür gehe.“ „Du hast recht, du weißt es nicht. Also hör auf kluge Reden zu schwingen und verschwinde“, antwortete er, weiter ohne sie eines Blickes zu würdigen.

So würde das nichts werden, dachte Kagome, sie musste ihn aus seiner mentalen Festung locken, wenn sie zu ihm durchdringen wollte. „Also hast du beschlossen, dass du mich nun aus deiner kleinen Welt ekelst, deine Gedanken und Gefühle aus dir verbannst und in deinen alten Trott fällst. Dass du wieder ein völlig depressiver, alter Sack wirst, der der Vergangenheit nachtrauert und einsam und verbittert mit dem Schicksal hadert. Ja, das ist einem Daiyoukai würdig!“, provozierte sie ihn weiter. Ihr Gift blieb nicht ohne Wirkung, er drehte sich zu ihr herum und starrte sie mit kaum verhohlener Wut an. „Pass auf, was du sagst, Mensch!“ „Mehr fällt dir nicht ein? Du hast doch sonst auf alles eine Antwort“, stichelte Kagome nach.

Sesshoumaru atmete einmal tief ein, er schien sich zu sammeln. „Sprich nicht von Dingen, die deinen Horizont übersteigen. Ich hatte ein wunderbar ruhiges, geordnetes Leben, bis du aufgetaucht bist. Seit du das erste Mal hier eingedrungen bist, habe ich nichts als Ärger mit dir, darf lästige Fragen beantworten und mich für Vergangenes rechtfertigen. Seit neustem darf ich mich auch noch wie ein Idiot fühlen, der nicht fähig ist die Kontrolle über sich zu behalten. Aber damit ist nun ein für alle Mal Schluss!“ „Oh ja, wunderbar, du hast recht! Du konntest in aller Ruhe deinem Schiechtum und dem Niedergang der Youkai beiwohnen, es ab und an bedauern und dabei rauchen. Und ich habe dich jetzt leider daran erinnert, wer du einst warst und was nun davon noch übrig geblieben ist; Nichts!“

Irgendwie entglitt Kagome gerade die Souveränität, Kopf und Herz fingen Feuer und sie hatte nun das dringende Bedürfnis ihm all das zu sagen, was sie bisher immer aus Rücksicht oder Furcht zurückgehalten hatte. Sie wollte ihn von seinem hohen Ross stürzen, denn er hatte keinerlei Berechtigung so herablassend mit ihr umzugehen. Und wenn sie auch nur ein kleines bisschen ehrlich mit sich war, dann wollte sie ihm auch einfach wehtun, denn er hatte sie so oft verletzt und trampelte auf ihren Gefühlen herum, um sich einen Spaß daraus zu machen. Sie würde Rache für ihr gebrochenes Herz nehmen! All die zärtlichen Gedanken des gestrigen Tages waren in diesem Moment wie ausgelöscht, verdrängt von ihrem nun aufbegehrenden Stolz. Da Sesshoumaru nun scheinbar auf Streit aus war, würde sie ihm diesen Wunsch nur zu gerne erfüllen. Kagomes rebellischer Stolz rieb sich heftig an Sesshoumarus; ein Funken aus dieser Reibung konnte nun sofort zur Explosion führen.

„Halt den Mund!“, fuhr er sie ungehalten an, „Was denkst du, was dir das Recht gibt so zu sprechen? Unser kleines gemeinsames Abenteuer von vor fünfhundert Jahren? Es ist ein winziger Wimpernschlag in meinem Leben! Für dich mag das Mittelalter und der Kampf gegen Naraku dein Leben geworden sein, für mich ist es nichts. Uns verbindet gar nichts, geht das irgendwann in deinen Kopf, Mensch? Ich bin ein Youkai, du ein schwächlicher Mensch. Ich bin unsterblich, dein Leben ist lächerlich kurz! Ich bin die Vergangenheit, du bist die Zukunft. Akzeptier es endlich und hör auf die Weltordnung in Frage stellen zu wollen.“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, stand er von seinem Platz auf und richtete sich vollends vor Kagome auf. Er überragte sie um mehr als einen Kopf, sah aus kalt glänzenden Augen auf sie herab und sein vor Wut pulsierendes Youki hüllte sie ein, lag schwer auf ihrer Brust und nahm ihr die Luft zum Atmen. Er wollte sie einschüchtern, ihr klarmachen, wer sie war und wo ihr Platz zu sein hatte. Sie lebten in zwei unterschiedlichen Welten, unterschiedliche Zeiten hatten sie geprägt und er würde es nicht zulassen, dass irgendjemand sein Leben, seine Person oder seine Entscheidungen in Frage stellte. Schon gar keine Sterbliche!

„So, ich kleiner Mensch bringe also deine so sorgsam geordnete Welt durcheinander?“, erwiderte Kagome seinen Ausführungen. „Ich erinnere dich nur an das, was du verleugnest und vergessen willst.“ „Ach und was will ich deiner Meinung nach vergessen?“, höhnte Sesshoumaru. Seine linke Augenbraue zuckte bereits nach oben. Kagomes nächste Worte waren eine pure Provokation, sie zielte bewusst seinen wundesten Punkt an, um einen schweren Treffer zu landen. Das Risiko dabei vergaß sie in ihrer Wut allerdings. „Was würde Rin wohl sagen, wenn sie dich so sehen würde? Wie du dich selbst verleugnest, dich aufgeben hast und versuchst wieder in Eis zu erstarren? Denke von mir, was du willst, aber sei nicht so ein verdammter Feigling und hör auf vor dir selbst davon zu laufen!“ „Genug!“, knurrte er und seine Augen leuchteten blutrot auf.
 

Hanakos Lungen brannten wie Feuer. Sie rannte nun schon den ganzen Weg vom Hafen bis in die Stadt. Es gab nur einen einzigen sicheren Ort für sie und sie konnte erst dann aufhören zu fliehen, wenn sie ihn erreicht haben würde. Ihr letzter Auftrag hatte im Desaster geendet und nun war sie auf der Flucht vor ihren Häschern. Alleine hatte sie keine Chance ihnen zu entkommen, sie brauchte Sesshoumarus Hilfe. Nur er war stark genug sie zu beschützen, er war ihre letzte Hoffnung heil aus der Sache herauszukommen. Sie war erwischt worden, noch bevor sie ihre Beute einpacken konnte, aber diesmal verfolgte sie kein Kaufhausdetektiv.

Irritiert stoppte sie vor dem Teehaus. Was ging darin bloß vor? Sie spürte Sesshoumarus Kraft, wie sie den Raum füllte, wütend sich immer wieder entlud. War das wirklich Sesshoumaru? Diese Kraft, sie war so unglaublich stark, sie bekam Angst davon! Sie kannte seine Kraft, immer wenn sie mit ihren dämonischen Kräften Probleme hatte, umfing seine dämonische Aura sie und beruhigte ihr Inneres. Sie war sanft, beruhigend und schenkte ihr Geborgenheit. Sicher, er war stark, denn er war ja auch ein richtiger Youkai, aber diese Aura war so unglaublich mächtig, das konnte nicht er sein. Sie war wie ein heftig tobendes Gewitter, entlud sich in der Luft und verhieß entfesselte Zerstörung und Tod. Zaghaft öffnete sie dir Tür und schlich sich in das Teehaus.

Sie stand noch im Schatten des Vorhangs, als sie sah, was vor sich ging. Sesshoumaru stand im Auge des Energiesturms, hielt Kagome mit einer Hand am Hals über dem Boden und sah sie mit rotleuchtenden Augen an. Die Finger seiner anderen Hand waren angespannt, seine scharfen Klauen traten deutlich hervor und sie leuchteten in einem seltsam grünen Licht. „Du kannst mich töten, aber das wird dir nichts bringen, Sesshoumaru! Du kannst nicht die Wahrheit töten oder von ihr davon laufen. Du bist der letzte Daiyoukai und hast ein erbärmliches Leben gewählt. Du kannst unsere gemeinsame Geschichte nicht verdrängen, genau wie die Verbindung zu Rin durch Hanako!“

Was sagte sie da? Tief in der dunkeltesten Ecke ihres Gedächtnisses klingelte etwas, als sie den Namen Rin hörte. Sie hatte ihn schon gehört, aber wo? Das war doch der Name des Mädchens aus der Geschichte, die ihr früher immer ihre Großmutter erzählt hatte! Die Geschichte von dem kleinen Menschenmädchen, das die Tochter eines berühmten Youkaifürsten wurde. In ihrer Brust stockte der Atem, ein fester Knoten legte sich um ihr Herz. Er sollte der letzte Daiyoukai sein? Waren das nicht in den Geschichten die Herrscher der Youkai? Ihre Gedanken rasten, drehten sich im Kreis, so dass ihr schwindlig wurde. Mit einem Klick fügte sich das letzte Teil in das Puzzel. Die Erkenntnis ließ sie zu Boden sinken, sie plumpste auf ihre Knie, das war zu viel für sie. All das, was Kagome gerade gesagt hatte, ließ nur einen Schluss zu: Sesshoumaru war jener Dämon, der ihre Vorfahrin bei sich aufnahm!
 

Ein dumpfes Geräusch riss Sesshoumaru aus seiner Konzentration auf Kagomes blutiges Ende. Er spähte aus den Augenwinkeln in die Richtung, in der der Laut seinen Ursprung hatte und erschrak, als er Hanako mit vor Schreck geweiteten Augen auf dem Boden sitzen sah. Ihre großen Augen hafteten nach Antworten suchend an ihm, hatte sie etwa gehört, was Kagome gesagt hatte? Mit einem Mal wurde ihm bewusst, wie lächerlich das war, was er gerade tun wollte. Er löste seinen harten Griff um den Hals der Miko, die unsanft zu Boden fiel und ihren schmerzenden Hals hielt. Auch wenn seine Wut und die anderen so lästigen Gefühle in ihm nicht verraucht waren, so konnte er sein Vorhaben nicht vor den Augen des Hanyoumädchens in die Tat umsetzen. Er wollte ihr nicht ohne zwingende Not die kindliche Unschuld nehmen und sie mit Blut beflecken. Das Gold seiner Augen gewann wieder die Oberhand und verdrängte das zornentflammte Rot, sein Youki hörte auf zu toben. Die großen, traurigen Augen seines Schützlings brachten ihn wieder zurück in die Realität, beruhigten sein aufgewühltes Seelenleben. „Hanako“, sagte er leise und versuchte die übliche Kälte aus seiner Stimme zu verdrängen, um die Kleine nicht weiter zu verängstigen. Tränen liefen über Hanakos Wangen, starr verharrte ihr Blick im Nichts. Ihre Welt war soeben aus den Angeln gerissen worden, nichts war mehr so, wie es vorher war. Einem plötzlichen Impuls folgend rappelte sie sich auf und rannte durch die Tür hinaus fort.

Kagome ergriff die Gelegenheit beim Schopf, dass Sesshoumaru wie erstarrt im Raum stand und flüchtete auch durch die noch immer offene Tür. Wenn Hanako nicht aufgetaucht wäre, dann würde sie jetzt nicht mehr leben, wurde ihr plötzlich bewusst. Sie hatte den Daiyoukai tatsächlich so sehr gereizt, dass er sie eiskalt töten wollte. Auch wenn es ihre Rettung war, bereute sie es jetzt schon, dass Hanako ihre Worte gehört hatte. Sie hätte es niemals von ihr erfahren sollen, schon gar nicht auf diese Weise! Kagome hatte sofort gespürt, dass in der Kleinen etwas zerstört worden war und sie fühlte sich nun so unendlich schuldig. Wie in Trance ging sie die Straße hinab, ihre Füße kannten den Weg zum Glück zur Genüge um nachhause zu finden. Sesshoumarus Welt hatte sie nun ebenfalls endgültig ins Wanken gebracht, sie hatte unbeabsichtigt sein Geheimnis preisgegeben. Was sollte sie nur tun? Wahrscheinlich war es das Beste, sich zunächst zurückzuziehen und den Dingen ihren natürlichen Lauf zu lassen. Sie war schließlich das Epizentrum dieses Bebens.
 

Endlich erreichte Hanako das, was sie ihr Zuhause nannte. In einem abbruchreifen, leeren Haus hatte sie ihr Lager aufgeschlagen und war vor Wind und Wetter geschützt. Sie bewohnte einen kleinen Raum, der nicht ganz so einsturzgefährdet war wie die Übrigen. Eine Luftmatratze bildete ihr Bett, auf dem sie sich sofort einrollte und die Decke über ihren zitternden Körper zog. Endlich war sie allein, endlich konnte sie ihren Tränen freien Lauf lassen. Konnte das denn wirklich alles wahr sein? Sollte die tragische Gestalt des Wirts, der wie ein ärmlicher Eremit lebte, tatsächlich ein früherer Herrscher sein? Warum hatte er ihr nie etwas gesagt? Er wusste doch, dass sie wissen wollte, woher sie stammte, seit ihre gesamte Familie tot war. Er hätte es doch wenigstens ihr verraten können… Er kümmerte sich doch auch sonst um sie. Sein gesamtes Verhalten bekam unter dem Eindruck dieses Wissens einen neuen Sinn; Dass er wusste, wie er mit ihrem dämonischen Blut umzugehen hatte, dass er immer ein Auge auf sie hatte, sich um sie sorgte… Weil Sesshoumaru ihre Familie war. Zwar waren sie nicht blutsverwandt, aber er war so etwas wie ihr Ur-Ur-Urgroßvater. Wäre er nun immer noch für sie da, nachdem sie sein Geheimnis kannte?

Langsam beruhigte sie sich etwas und der stete Strom der Tränen versiegte. Es war alles zu überraschend über sie hereingebrochen, hatte sie überrumpelt. Sie hatte ja nichts Schlimmes erfahren, eigentlich war es sogar etwas Schönes. Nur wie sie es erfahren hatte, war sehr aufwühlend. Wer war Kagome wirklich? Ihr Verstand arbeitete nun wieder auf Hochtouren, nachdem ihr Herz sich beruhigt hatte. Sie konnte kein einfacher Mensch sein, auch keine einfache Miko! Woher wusste sie, dass Sesshoumaru ein Daiyoukai war? Woher kannte sie den Namen des Mädchens, das er vor so langer Zeit bei sich aufgenommen hatte? Scheinbar war es Sesshoumaru klar, dass die junge Frau all das über ihn wusste, das erklärte auch ihr – zunächst – unbefangenes Miteinander, dass sie sich sofort so gut verstanden. Aber sie war doch ein Mensch, wieso wusste sie so gut über Dinge Bescheid, die tief in der Vergangenheit lagen? Eigentlich hatte sie Kagome sehr gern, aber jetzt gerade wusste sie nicht, was sie über sie denken sollte. Wenn sie all diese Dinge wusste, warum hatte sie sie ihr dann verschwiegen? Vielleicht wusste sie ja noch mehr, als sie zugab?

Hanako beschloss das Thema ihrer Herkunft weiter zu erforschen. Sie wollte mehr über Sesshoumaru wissen, wer er war, wer ihre Ahnin Rin war. Von Kagome konnte sie es sicher erfahren, daher beschloss sie zunächst der Miko ihre Fragen zu stellen. Auch wollte sie unbedingt wissen, was da genau zwischen ihr und Sesshoumaru passiert war. Erst liebten sie sich eine Nacht lang, dann versuchte er sie umzubringen, das war ihr doch sehr suspekt. Dahinter musste ebenfalls mehr stecken… Für heute aber war es genug, sie musste all diese neuen Erkenntnisse erst einmal verdauen. Morgen würde sie sich Kagome schnappen und sie wusste auch schon wie!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Waren die letzten Kapitel so mies oder hat es einen anderen, speziellen Grund, dass sich immer weniger von Euch bemerkbar machen? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (11)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hidan_1975
2015-07-11T17:18:31+00:00 11.07.2015 19:18
DA MELD ICH MICH NOCHMAL ZU WORT,WENN ICH DARF.
BIN HIN U WEG VON DEINER SUPERGUTEN FF UND WILL GAR NET MEHR AUFHÖREN MIT LESEN.

SFZ ^-^ IMMER WENN'S SPANNEND WIRD HÖRST DU AUF ZU SCHREIBEN.
TJA DANN HAT DIE KLEINE NEKO ES SO ERFAHREN,WAS JA NICHT BEABSICHTIGT WAR.HOFF HANAKO HÖRT MIT DEM DEALEN ODER DIEBEN AUE UND FINDET BEI KAGO UND SESSHY HILFE.
NYA,SO WUTENTBRANNT WIE UNSER DAIYOKAI IST,WAGT SICH BESTIMMT WEDER KAGO NOCH HANAKO IN SEINE NÄHE.

SESSHY MÖGE ENDL. AUFHÖREN IN SELBSTMITLEID ZU VERSINKEN.DAS GEHÖRT SICH NICHT FÜR EINEN LORD AUS DEM WESTEN.
Von: abgemeldet
2014-12-12T12:04:56+00:00 12.12.2014 13:04
Am Anfang verhört Kagome Sess, dann ein wenig Sess Kagome und jetzt will Hanako Kagome ausfragen. Na das wird ja noch was. Und wie es Sess dabei geht ist erst einmal nebensächlich. Tolles Kapitel wieder.

Wenigstens konnte Hanako Kagome davor bewahren von Sess umgebracht zu werden.
Von:  igorrrr
2014-10-18T05:56:42+00:00 18.10.2014 07:56
im gegenteil, wir sind alle sprachlos und begeistert, das wir vor Spannung gleich das nächste kapitel lesen wollen.
Von:  sesshomaru13
2014-09-28T18:28:14+00:00 28.09.2014 20:28
Nein deine letzten Kapitel waren nicht schlecht. Sie waren sogar sehr gut!!
Aber warum musst du gerade immer an der spannendsten Stelle aufhören??
Antwort von:  Seelenfinsternis
28.09.2014 22:14
damit ihr mal die Spannung nachfühlen könnt, die ich erleide, wenn ich auf Reaktionen warte ;)
Nein, es gibt ab jetzt einfach keine unspannenden Stellen mehr um ein Kapitel zu beenden. Und der geplante, gemeine Cliff kommt erst noch später....
Von:  igorrrr
2014-09-24T18:43:06+00:00 24.09.2014 20:43
Finde deine Geschichte super.
Antwort von:  Seelenfinsternis
24.09.2014 21:05
Danke :)
Von:  Yagyuu
2014-09-20T22:45:13+00:00 21.09.2014 00:45
Boah. Was für eine Wandlung!! Und ausgerechnet jetzt hörst du wieder auf. -.-
Menno! Nach wie vor bin ich süchtig nach deiner FF, da ich es großartig finde, wie du die Gefühle von Kagome und Sesshomaru beschreibst. Und ich hoffe, dass es sich wieder einränken wird zwischen den Beiden.
Und auch bin ich gespannt, wie es mit Hanako weitergeht. ;-)

Es tut mir Leid, dass ich nur so selten nen Kommi hinterlasse, aber ich gehöre leider zu denjenigen, die eher faul sind, Kommis zu hinterlassen. >.<
Also bitte nicht wundern.

Bitte schreibe bald weiter. Ich kann es kaum erwarten, wie es mit allen Beteiligten weitergehen wird. Deine FF fesselt mich einfach total.
Antwort von:  Seelenfinsternis
21.09.2014 23:16
Hanako wird definitiv eine Rolle spielen... aber das Einrenken wird schwer, so verfahren wie das gerade ist.
Dann wunder ich mich nicht, aber es freut mich dann um so mehr, wenn ich etwas von dir lese ^^
Von:  Teshy
2014-09-20T19:21:49+00:00 20.09.2014 21:21
Nicht schlecht, schnell weiter XD
Antwort von:  Seelenfinsternis
21.09.2014 23:14
Jawohl! soeben hochgeladen!
Antwort von:  Teshy
22.09.2014 05:01
:D
Von:  CreamOverMoon
2014-09-20T14:50:21+00:00 20.09.2014 16:50
Wow…das war…explosiv! Die beiden geben sich wirklich nichts! Wieder ein sehr schönes Kapitel. Ich bin gespannt wie es weitergeht und wie Hanako auf Kagomes Geschichte reagieren wird. Und vor allem, wie sich Sess und Kago wieder zusammen raufen werden…was wohl Hanako dabei für eine Rolle spielen wird? Was dein Nachwort betrifft…das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!!! Mein letzter Kommi war auf Fanfiction.de ^^
lg
creamy
Antwort von:  Seelenfinsternis
21.09.2014 23:13
ach du warst das! :)
Hanako wird eine Rolle spielen, aber ob Kagome nach der Eskalation noch ma was erzählt?
Von:  RizaElizabethHawkeye
2014-09-20T13:05:09+00:00 20.09.2014 15:05
Oh mein Gott. Ich habe gerade innerlich wie ein Fangirl aufgeschrien!
Das sie sich das getraut hat, obwohl er schon die gefährliche Aura hatte. Respekt!
Das er so schlimm die Kontrolle verliert hätte ich nicht gedacht! Hoffentlich rallt er jetzt endlich was... Hanako tut mir gerade so leid, aber ich finde das zeigt, dass Sesshy sich vllt etwas Schämt und es ihr deswegen nicht gesagt hat. Ich bin gespannt was Kagome ihr verrät und wie Sesshy darauf reagiert.
Aber vorallem wer zu wem geht nach diesem Streit. :0
Mal wieder ein richtig spannendes Kapitel!
Vielen Dank dafür!
Antwort von:  Seelenfinsternis
21.09.2014 23:05
Sie war so in Fahrt, da hatte sie das nich mehr bedacht...
Das wird schwierig diese Gräben wueder zu überwinden, aber vielleicht spielt Hanako ja Amor ;)
Antwort von:  RizaElizabethHawkeye
21.09.2014 23:09
Uhhhhhhhhhh, ich denke sie hätte Qualitäten. :D
Antwort von:  Seelenfinsternis
21.09.2014 23:12
wenn mexx ma schneller freischalten würde, wüsstest du es. Ich hab vor 20 min hochgeladen ;)
Antwort von:  RizaElizabethHawkeye
21.09.2014 23:31
AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH! Ernsthaft oh mein Gott ich muss morgne arbeiten die sollen bitte bitte schneller machen. >_<
Von:  nicoleherbster
2014-09-20T10:29:46+00:00 20.09.2014 12:29
sorry das ich lange nix mehr von mir hören lassen hab war leider sehr beschäftigt. Habe erst jetzt zeit gefunden die neuen Kapitel zu lesen und sie sind dir sehr gelungen. Du hast das Innenleben von Sess gut beschrieben und deine Geschichte fesselt mich immernoch schreib also btte fleißig weiter.

Antwort von:  Seelenfinsternis
21.09.2014 23:03
Ich hatte dich schon vermisst ^^
Nachschub ist unterwegs, muss nur noch freigeschaltet werden


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