Servant Girl von Anemia ([Murderdolls-FF]) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Epilog     "Aber dieser Leopardenstring hätte dir schon gut gestanden." So wie ich meine Meinung kundgab, spuckte Joey unverzüglich seinen Strohhalm aus und sah mich an, auf eine Weise, dass ich glaubte, das Glühen in seinem Blick sehen zu können. Er lachte noch immer genauso wenig wie während der Phase, als er noch bei mir gearbeitet hatte, aber mittlerweile stahl sich zumindest von Zeit zu Zeit ein Grinsen über sein Gesicht. So wie auch jetzt, wo er den bösen Blick senkte und ein Zucken in seinem Mundwinkel lag, während er irgendwie überlegen wirkend seinen Cocktail mit dem Strohhalm umrührte. "Vielleicht hätte er dir noch besser gestanden", mutmaßte er frech und ließ seine Augen danach abwartend wieder zu mir wandern. Ich verschränkte lediglich die Arme vor der Brust und starrte nicht ganz unamüsiert aus der großen Glasscheibe, die diesem Café zu Eigen war. "Ich habe dir doch schon mal gesagt, dass ich in Frauenkleidern beschissen ausgesehen habe." "Deine Meinung", stellte Joey entschieden klar. "Ich konnte mich ja noch nicht vom Gegenteil überzeugen." "Das würde noch fehlen: Wir transen zusammen durch die Stadt. Wären wir dann eigentlich ein lesbisches Pärchen?" Doch Anstelle einer Antwort richtete Joey ebenfalls seinen Blick zum Fenster und deutete dann mit dem Kinn auf die Straße, ziemlich besorgt wirkend, sodass auch ich mir die vorbeiziehenden Menschen genauer betrachtete. "Ist das dort nicht Roxanne?", wollte er schließlich mit gerunzelter Stirn wissen, doch da reagierte ich bereits äußerst beherzt. "Oh Shit", stieß ich aus und schlüpfte ohne groß Nachzudenken unter den Tisch, kroch zwischen Joeys so einladend gespreizte Beine und steckte prompt meinen Kopf unter seinen Rock, was mir nicht ganz ungelegen kam. So war ich dem ganz nahe, was ich seit einigen Tagen regelmäßig vor die Funzel bekam. Sozusagen meinem liebsten Spielzeug, direkt neben Joeys Anus, der mir persönlich fast noch mehr Spaß bereitete. Kleines Ding, großer Effekt. Derjenige, der den Analsex erfunden hatte, musste ein Genie sein. Warum ist dieses Ereignis eigentlich nicht geschichtlich festgehalten worden? Doch im Grunde hätte mir nicht nach dem Sinnieren über Joey Vorzüge zumute sein sollen, hatte ich mich doch zu einer äußerst feigen Reflexhandlung hinreißen lassen. Und das nur, weil ich keine Lust auf eine neue Tirade meiner Ex hatte. Ich wusste, dass ich es verbockt hatte, gewaltig sogar, und als Joey mir ein strenges 'Feigling' zuzischte, wollte ich ihn am liebsten berichtigen und erklären, dass ich viel mehr ein Arschloch als ein Feigling war. Oder beides. Darauf hätten wir uns auch einigen können.   Noch hatte ich gehofft, Roxanne würde vorüberziehen, doch Joey stach aus der Masse heraus wie ein bunter Hund, konnte also nicht unentdeckt bleiben und zudem hatte meine Ex noch etwas zu erledigen, wie ich feststellen sollte. Irgendwann begann Joey nämlich mit jemandem zu sprechen, wenn auch nicht sonderlich gelassen. Das weckte dann sogar mein Interesse und ich verließ Joeys Weichteile schweren Herzens, um einen Blick auf Roxannes Beine zu werfen. Es waren eindeutig die ihren, denn nach all den Monaten wusste ich, dass sie hochhackige Schuhe mit Monsterprint bevorzugte. Außerdem konnte ich ihre Präsenz an ihrer mir wohlvertrauten Stimme ausmachen, die so wütend zu keifen begann, dass ich erschrocken unter der Tischplatte hervorlukte.   "Du hast da was vergessen", spuckte sie abfällig und ich sah, wie sie Joey ein rotes Stück Stoff an den Kopf pfefferte und dieser zunächst die Prozedur leicht überfordert wirkend über sich ergehen ließ. Bei dem roten Stück Stoff handelte es sich - wie konnte es auch anders sein - um eines von Joeys Dessous, das wohl bereits ein paar Tage bei Roxanne herumgelegen hatte. Kurz vor meinem Geständnis und dem darauffolgenden Rausschmiss hatte er mich nämlich samt diesem zugegeben recht nuttigen Teilchen verführt. Im Schlafzimmer, um dann mit mir im Ehebett zu poppen. Was mir eine weitere Medaille der Auszeichnung 'Arschloch' eingehandelt hatte. Man, man, wir hatten es maßlos übertrieben. Doch wir waren jung und geil, wir taten nun mal solche Dinge, ohne groß nachzudenken.   "Kann man ja eigentlich nur mit der Kneifzange anfassen", hörte ich Roxanne abschätzig ihre Meinung verkünden. "Außerdem würde ich vorschlagen, dass du dir mal die Sackhaare abrasierst, wenn du schon ein 'ordentliches Mädchen' sein willst." Man musste kein großer Hellseher sein, um zu erahnen, dass Joey sich sehr von diesen Worten provoziert fühlen würde. Eigentlich lag es ihm nicht, großartig auszurasten, doch da Roxanne einen äußerst wunden Punkt seiner selbst erwischt hatte, sah ich, wie sein Unterhöschen auf dem freien Stuhl zu meiner rechten landete und Joey sich daraufhin erhob. Ja, und ich konnte mich nun entscheiden, ob ich lieber wie ein Hund an seinem einladend aussehenden Teilchen schnüffeln oder doch eher dem Bitchfight beiwohnen wollte, der da mitten im Café stattzufinden drohte. Selbstverständlich fiel meine Wahl auf Letzteres, denn an Joeys Dessous schnuppern konnte ich jederzeit, doch der Größenunterschied zwischen ihm und Roxanne würde sich mir wohl ein letztes Mal präsentieren. Es hatte schon etwas Zuckersüßes, dass Joey mindestens zehn Zentimeter kleiner als meine Ex war, allerdings so sauer dreinschaute, als wäre er ein brutaler Wrestler. Die Hände hatte er bereits zu Fäusten geballt und ich wartete gespannt darauf, was nun passieren würde.   "Es geht dich einen Scheiß an, was ich tue und was ich lasse!", erklärte er Roxanne noch relativ gefasst, wurde dann aber lauter. "Wer hat eigentlich behauptet, dass ich ein Mädchen sein will? Hast du dir das zusammengereimt? Man, hast du eine Ahnung! Noch nie was vom Unterschied zwischen einem Transvestiten und einem Transsexuellen gehört?" Letzteres brüllte er regelrecht, sodass die Leute sich erstaunt nach ihm umdrehten und ich mir ob deren dämlichen Gesichtern kaum das Lachen verkneifen konnte. Joey konnte ja genauso impulsiv sein wie ich! Wer hätte das gedacht. Aber wenn es um seine männliche Ehre ging, kannte er schlichtweg keine Gnade. "Dass Wed so was wie dich poppt, das kann ich einfach nicht fassen." Das schien Joey zu reichen. Im Bruchteil von Sekunden hatte Roxanne seine flache Hand im Gesicht und demzufolge danach einen äußerst roten Abdruck. Oh nein, nein, nein. Ich konnte unter keinen Umständen einfach nur zusehen, wie die sich gegenseitig fix und fertig machten. Zumal es verständlich war, dass Roxanne nun mächtig wütend auf Joey war, nach all dem, was er beziehungsweise wir uns geleistet hatten.   "Joey, es reicht, komm", versuchte ich ihn ein wenig runterzukochen, doch sein äußerst feindseliger Blick blieb auf Roxanne geheftet, während er langsam rückwärts ging und sich dann von mir auf seinem Stuhl platzieren ließ. Verschämt wendete ich mich anschließend an meine Ex, die ihrem verkniffenen Gesichtsausdruck wohl am liebsten auf mich losgegangen wäre, nachdem sie Joey die Haare heruntergerissen hatte. Die Kopfhaare, wohlgemerkt. Andere Haare gab es im Moment ohnehin keine, denn ich hatte erst vor wenigen Stunden höchstpersönlich dafür gesorgt, dass Joey mit nichts als seidenweicher Haut überall an seinem Körper brillierte.   Roxanne wunderte sich allen Anscheins nach nicht mal über mein urplötzliches Auftauchen. Sie schien viel mehr auf das zu warten, was nun von mir kam. Vielleicht rechnete sie mit ein wenig einsichtigem Verhalten. Doch ich war nicht dafür geschaffen, eine großartige, dramatische Entschuldigung zu stammeln. "Ja...ähm...also Joey hat kein Recht, auf dich loszugehen", urteilte ich schließlich unbeholfen, woraufhin Erwähnter ungläubig zu mir aufschaute. Ob ich wohl gleich der Nächste sein würde, der sich eine Ohrfeige fing? Dazu würde sich womöglich noch körperliche Gewalt von Roxannes Seite gesellen. Ich hatte partout keine guten Karten. Deswegen verkrümelte ich mich schnell ebenfalls auf meinen Stuhl in deutlicher Entfernung, wo außerdem der Tisch für ausreichende Distanz sorgte. Wider Erwarten reagierte Roxanne allerdings wesentlich gefasster. "Weißt du noch, wie du mir anfangs versichert hast, dass du dich nicht für Kerle interessierst und diese...Dienstleistungsfirma nur ausgewählt hast, weil du die Kostüme witzig fandest?" Sie plädierte eindeutig auf mein schlechtes Gewissen. Und ich verhielt mich schon jetzt wie ein geprügelter Hund. Ihr gnadenloser Blick schwebte über mir, und ich fühlte mich ganz und gar nicht mehr wohl in meiner Haut. "Du hast wirklich einen seltsamen Sinn für Humor", lachte Roxanne bitter auf. "Ich hätte von Anfang an misstrauisch sein sollen. Meine Intuition hat mich schließlich noch nie belogen. Aber ich habs dir eben geglaubt. Mein Fehler." Sie haute so heftig mit der Faust auf den Aluminiumtisch, dass ich erschrocken zusammenzuckte. "Bleib ruhig bei deiner kleinen Transe, diesem widerlichen Dreckschwein", fluchte sie so deftig wie selten zuvor, woraufhin ich Joeys Beine gefährlich zucken sah, ihm allerdings beruhigend eine Hand auf den Schenkel legte. "Lass ihn von mir aus auf deine Seife pissen und scheißen und strick dir aus seinen Schamhaaren Wollsocken. Eigentlich bin ich ganz froh, dass ich so einen Ekelfetischisten wie dich endlich los bin." Geräuschvoll und äußerst erhaben stöckelte sie anschließend davon, und ich überlegte, ob nun selbst die Gäste in den hinteren Ecken erfahren haben, dass ich ein paar ungewöhnliche sexuelle Neigungen entwickelt hatte. Und wenn schon. Sollten die doch denken, was sie wollten. Ich wollte nicht wissen, mit was die sich im Bett beschäftigten. Und Joey wohl auch nicht, so wenig Interesse er an ihnen zeigte. Verbiestert starrte er meiner Ex hinterher, und ich wusste ganz genau, dass er ihr am liebsten hinterhergerannt wäre, um ihr mächtig auf die Fresse zu hauen.   "Reg dich ab", redete ich beharrlich auf ihn ein. "Denk dran, man schlägt keine Frauen." "Aber ich bin doch selber eine Frau." Verwirrung machte sich in meinem Gesicht breit. "Nein, du bist eindeutig keine", erinnerte ich ihn mit einem Anflug von dreckigem Grinsen an seine biologischen Vorzüge, trotz der eigentlich ernsten Lage. "Ich hab schon eine Geschlechtsbestimmung an dir vorgenommen, und nein, du bist wirklich keine." "Och, wenn es mir in den Kram passt, dann bin ich auch mal eine Frau", zuckte Joey gleichgültig mit den Schultern. "Zum Beispiel, wenn ich eine andere Frau verkloppen will." Ich konnte mir ein Schmunzeln partout nicht mehr verkneifen. Der kleine Joey in seinem liebreizenden Röckchen ging also hin und wieder auf andere los, schlug und prügelte sich. "Fuck, du bist ja eine richtige Mörderpuppe", lachte ich, woraufhin Joey nur eine Schnute zog. "Du stehst doch auf meine Brutalität, gibs zu." Diese Tatsache konnte ich beim besten Willen nicht leugnen. Joey offenbarte mir immer wieder Facetten, die mich allesamt zu faszinieren wussten. Wir mochten zwar kein Paar sein, sondern nur eine Zweckgemeinschaft, wie wir einvernehmlich beschlossen hatten, machten Beziehung doch nichts als Ärger, doch so etwas wie Liebe empfanden wir natürlich trotzdem füreinander. Auch wenn diese weniger zärtlich anmutete, sondern eher ausschließlich sexuell.   Irgendwann aber flaute auch diese heiße, leidenschaftliche Anwandlung ab und machte einer dicken Freundschaft Platz, die unser gemeinsames, musikalisches Projekt hervorgerufen hatte: Die Murderdolls. Benannt nach Joey und seinen brutalen Ausflüchten, für die er gern sein Geschlecht tauschte. Was er von mir aus gern machen durfte, hatte ich doch beide, seine männliche wie auch weibliche Seite, zu schätzen gelernt. Sie gehörten zu ihm, sie bildeten seine Persönlichkeit, die ich auf platonischer Basis sehr mochte. Doch auch wenn wir beste Freunde geworden waren, so hielt es uns nicht davon ab, hin und wieder so gierig wie am ersten Tag übereinander herzufallen und uns verzweifelt aneinanderzuklammern, uns zu küssen wie Ertrinkende.     Wir beide sind inzwischen wieder vergeben, sogar Joey hat sich von stockschwul zu eher bi gewandelt, doch den Sex, den wir miteinander erleben, kann keine Frau auf der ganzen Welt ersetzen.   Das mit uns, das ist etwas ganz Besonderes. Etwas für die Ewigkeit. Wenn auch im eher unkonventionellen Sinne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)