Nachkriegszeiten von DoD ("Where there is love, there is live") ================================================================================ Kapitel 6: Schattenseiten ------------------------- Der junge Mann betrat den Tropfenden Kessel und sah sich suchend um. Das Gasthaus war nicht wirklich gut besetzt und bis auf einige ältere Zauberer, die schon morgens ihr Butterbier tranken und den Wirt war nur ein weitere junger Mann anwesend, der den Tagespropheten studierte, der vor ihm auf den Tisch ausgebreitet war. Eben erst hereingekommen ignorierte er die Blicke, die ihm zugeworfen wurden. Es dauerte nur einen Augenblick, bis er den anderen sah und sich langsam auf ihn zubewegte. Blaise Zabini hatte einen eher abgelegenen Tisch gewählt, die Augenbrauen zusammengekniffen und hob den Kopf erst, als der Stuhl ihm gegenüber geräuschvoll zur Seite geschoben wurde. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, dass seine Augen nur knapp erreichten und dennoch Sympathie ausdrückte. „Nott. Du bist spät.“ Theodor Nott nickte, brachte aber keine Erklärung weswegen dies so war vor. Sie hatten sich seit dem Kriegsende regelmässig getroffen und eigentlich war es nicht er, der zu spät kam, sondern die dritte Person im Bunde, die unabhängig von der Tageszeit wenig von absoluter Pünktlichkeit hielt. Wobei sie sich normalerweise Abends trafen. Und nicht in diesem Gasthaus, sondern meistens in einem, in dem sie weniger verurteilenden Blicken ausgesetzt waren. Meistens in Bars, vorzugsweise in London und normalerweise in der Muggelwelt, was alle drei schon ziemlich ironisch fanden. Doch hatte man sich erst einmal an das Muggelgeld gewöhnt, dann waren die Vorteile nicht von der Hand zu weisen: Anonymität und mehr Getränkeauswahl als Feuerwhyskey und Butterbier. Vor allem aber war es für alle drei ein leichtes gewesen sich Ausweise zu besorgen, auf denen sie auch für Muggelgesetzte volljährig galten. Verschlagen waren die ehemaligen Hausgenossen allemal. Die fehlende Dritte wurde nicht weiter kommentiert, stattdessen bestellte sich Nott nun ebenfalls einen Kaffee, sowie es Zabini wohl schon einige Minuten vor ihm getan hatte. „Und, was gibt es Neues?“, fragte Nott und wies mit dem Kopf auf den Tagesphropheten. Blaise Zabini lehnte sich zurück und tippte mit den Fingerspitzen aneinander, eine Geste, die ihn älter wirken liess als er war. „Dracos Vater hat 25 Jahre kassiert.“ Anhand seiner Stimme war nicht auszumachen, was er davon hielt. Nott pfiff leise durch seine Zähne. „Heftig. Und der Bengel?“ Zabini sah ihn leicht verstimmt an. „Dracos Verhandlung ist heute. Oder besser, sie ist jetzt.“ Und plötzlich verstand Nott, warum ihn sein Freund um diese Zeit treffen wollte. Oder besser, sie beide, wobei bisher nur er aufgetaucht war. Und just in dem Moment in dem er fragen wollte, ob Zabini etwas über den Verbleib ihrer Freundin wisse, öffnete sich geräuschvoll die Türe und eine verschlafene, aber dennoch bereits zurechtgemachte Pansy Parkinson trat ein. Auch für Pansy stellte es keine grosse Herausforderung dar ihre Kollegen zu finden. Im Gegensatz zu Nott schien sie in den Blicken zu baden, denn Pansy hatte schnell gelernt, dass diese nicht nur negativ waren. Und auch wenn die gute Seite, allen voran die Helden Potter und Weasly sie als hässlich in Erinnerung hatten so musste ein objektiver Beobachter dem wiedersprechen. Denn Pansy Parkison hatte die Pubertät ziemlich nett behandelt: ihr ehemals langes dunkles Haar ging ihr über die Schulter, ihre Gesichtszüge waren feiner geworden und ihre ehemals leicht unausgereiftes Gesicht zeigte sich harmonisch, wenn auch eher rundlich. Doch Pansy hatte schon lange verstanden, dass ihr eher weiblicher Körper ihr zum Vorteil gereichen konnte, besonders wenn sie nicht die Schuluniform tragen musste. Dennoch war der frühe Morgen in den Ferien nicht ihre Zeit und so trug sie unter einem klassischen Trenchcoat ein schlichtes knielanges Kleid mit langen Ärmel. Ohne sich zu erklären setzte sie sich an den Tisch und musterte Nott und Zabini. Beide sahen aus als wären sie bereits Stunden wach und trugen – Pansy konnte sich ein schmales schmunzeln nicht verkneifen – Heldenkluft wie sie das Outfit genannt hatte. Dabei war es eigentlich nur das, was die meisten Leute in ihrem Alter in der Muggelwelt gerade trugen – Jeans, T-shirt, Cardigang oder Pullover, langweilig und nichtssagend. Die Abmachung möglichst nicht aufzufallen war stillschweigend getroffen worden, denn das war das einzige, was sie gerade taten. Obwohl Blaise dank seiner Mutter, die nach seinen Angaben mindestens neunmal hätte verheiratet sein müssen sowieso mit den leicht schielen Blicken der Zaubergesellschaft aufgewachsen war versuchte er ebenso sich zurückzuhalten wie sie und Nott. Und dieser wiederum war nicht begeistert wenn man ihn mit Nachnahmen ansprach – sein Vater war zwar nicht der bekannteste Todesser, diese zweifelhafte Ehre kam Malfoy zu, doch die Leute redeten. So gesehen hatte es Pansy am besten getroffen - klar war sie eine Slytherin, doch ihr Sympathie, so offen sie diese in den alten Mauern von Hogwarts gelebt hatte war nicht nach aussen gedrungen. Mehr noch, sie hatte es verstanden, obwohl sie Malfoys Ex-Freundin war, sich eher in einer leichten Opferrolle zu verkaufen und wusste, dass sie das ganze relativ unbeschadet überstehen könnte. Zumindest solange, wie sie den Ball flach hielt und ihr Interesse an der dunklen Seite der Magie einer jugendlichen, mädchenhaften Begeisterung für Bad Boys zuschrieb. Da sie sowieso nur mit Granger regelmässig aneinandergeraten war, flog sie unter dem moralischen Radar der Gesellschaft. Obwohl es ihr zu wieder war, klischeebesetzte weibliche Attribute zu nutzen war sie dennoch pragmatisch genug sich so darzustellen wie sie es für richtig hielt. Tom, der zahnlose Wirt kam einiges schneller zu ihr um nach ihren Wünschen zu fragen und mit einem charmanten Lächeln bestellte sie sich eine heisse Schokolade. So freundlich der Wirt sie musterte so schnell verdüsterte sich sein Blick, als er ihre Begleitung betrachtete. Als er ihr das Getränk gebracht hatte seufzte Blaise vernehmbar auf. „Der Alte hält uns wohl nicht für einen geeigneten Umgang für die junge Dame.“ Es klang verstimmt, doch Nott nahm den den Faden nur zu gerne auf. „Es wäre wohl besser für euch Miss Parkinson, wenn ihr euch mit weniger zwielichtigen Gestalten treffen würdet.“ Pansy lächelte den beiden gespielt fröhlich zu und zeigte ihnen dann den Mittelfinger. Nie hatte sie in Frage gestellt, dass sie ihre Freunde weiterhin als genau dies sehen würde und dabei spielte es auch keine Rolle, was sonst wer dachte. Die Zeiten waren hart für die Verlierer, besonders weil sie alle über den selben Kamm geschoren wurden – es gab zig gute Slytherins für die ihre Zugehörigkeit zu einem Schulhaus nun Steine in den Weg legen würden und die alle auf einmal dunkel, böse, verrucht waren. Unschuldige Kinder, Erstklässler, die nichts kannten ausser den Krieg. Und alle Frauen aus dem Haus waren sowieso nur leichte Mädchen, die jeden an sich ranlassen würden. Dabei gab es diese in so gut wie jedem Haus und in jedem solche, die eher auf der prüderen Seite waren – auch bei den Schlangen, besonders bei denen. Den wenige Familie waren so streng wie die reinblütigen. Pansy konnte an beidem nichts dramatisches sehen – klar war sie durch ihre Erziehung geprägt, aber sie zog es vor Menschen für andere Dinge zu verurteilen als ihre Partneranzahl. Blaise grinste aufgrund ihrer nonverbalen Antwort, er kannte sie zu genüge. Und so schob er ihr auch den Tagespropheten rüber, dessen Leitartikel sie kurz überfloh. „Armer Draco“, murmelte sie kurz, doch dass an Lucius Malfoy ein Exempel statuiert wurde überraschte sie nicht. Sie sah Blaise an, er war so was wie ihr Rädelsführer. Blaise zeigte keine Reaktion und Nott nickte nur leicht. „Die grosse Frage ist nur, ob das Exempel an Malfoy senior reicht. Ich habe nichts über seine Mutter gelesen. Und seine Verhandlung soll laut meiner Quellen auf heute vertragt worden sein. Scheint so, als ob da etwas im Busch wäre.“ Nott nickte. „Du weißt nicht mehr, nehme ich an?“, fragte er mit wachsamen Blick sein Gegenüber. „Nein. Kingsley hat ein Redeverbot erlassen.“ Blaise war heute äusserst schwer zu lesen und so nahm Pansy das Gespräch auf. „Woher weißt du das alles dann?“ Blaise zeigte zum ersten mal eine Regung, ein Grinsen, das strotzte vor Schalk und Durchtriebenheit. „Kann sein das meine Mutter gerade mit einem vom Zaubermagnot ausgeht. Kann sein dass er ihr Date gestern verschoben hat und Mum hat nachgefragt. Und wie ihr wisst können wir beide sehr überzeugend sein, oder ich kann zumindest ihre Briefe lesen.“ Nott pfiff leicht durch die Zähne und Pansy lachte zum ersten Mal leicht ehrlich auf. „Deine Mutter also. Ich hätts mir auch zusammenreimen können.“ Dann wurde sie ernst. „Und was machen wir jetzt? Gehen wir zum Gericht oder lassen wir uns nicht blicken?“ Sie sprach aus, was Blaise nicht alleine beantworten konnte. Und obwohl er Vor- und Nachteile abgewogen hatte kam es auch für ihn nicht in Frage Draco wirklich im Stich zu lassen. Sicher hatte er sich auch ihnen gegenüber wie ein Arschloch aufgeführt, doch mit Crabbes Tod und Goyles untertauchen war er ziemlich allein. Goyle war in dem Fall einfach seiner Familie gefolgt, die sich darauf besinnt hatten dass sie in Russland bei der Familie seiner Mutter gerade besser aufgehoben waren als im Vereinten Königreich Grossbritannien. Grass darüber wachsen lassen war eine Strategie die einige der Todesserfamillien, die in der zweiten Reihe gespielt hatten als Option gewählt hatten. Da eignete sich der Zeitpunkt gut, denn noch herrschte noch genug Trauer und Chaos um sich in andere Gefilde zu begeben. Und Dumstrang war nach wie vor eine gute Schule, die wenige Fragen stellte wenn das Geld floss. Nott erhob sich und sah seine Begleiter beinahe verschwörerisch an. „In Slytherin hast du nicht viele Freunde, aber gute.“ Und so erhoben sich die drei Jugendlichen, Pansy ging an die Theke und bezahlte, während die beiden anderen nach draussen traten. So traten sie in das von morgendlichem Nebel durchzogene London. Mit gerafften Schultern und schnellen Schritten machten sie sich auf dem Weg zur Telefonzelle. „Mister Malfoy erheben sie sich.“ Harry wurde nervös, als er bemerkte wie sich das Raunen im Saal verstärkte und die Leute offenbar unmutig auf ihren Sitzen herumrutschten. „Mr. Malfoy, ihnen wird zur Last gelegt im Dienst des dunklen Lords an der Verschwörung die den Tod von Albus Percival Billus Wulfric Dumbeldore als Inhalt hatte. Sie haben ihn entwaffnet und waren Träger des Elderstabes. Ihnen wird weiterhin vorgeworfen, Kenntnis über die Freiheitsberaubung von Luna Lovegood und Mister Olivander ebenfalls in Kauf genommen zu haben, genau so wie die Folterung von Hermione Jean Granger. Sie kannten den Aufenthaltsort ihrer Tante Bellatrix Lestrange, geborene Black, die gesucht wurd. An der Schlacht von Hogwarts kämpften sie an der Seite von Lord Voldemort, hielten sich aber im Hintergrund. Sie haben keinen Beitrag geleistet und sich nach der Verhaftung kooperativ erwiesen. Sie waren während des Aufbaus von Voldermorts Armee minderjährig und wurden als Spion in der Schule eingesetzt. Diese Rolle haben sie erfüllt. Sie haben sich nie an die Obrigkeit gewandt und haben sich damit der Mitverschwörung schuldig gemacht.“ Grey blickte vom Gericht zu Kingsley, der wiederum nickte ihr zu. „Möchten sie sich zu den Anklagepunkten äusseren, Mr Malfoy?“ Draco, so schien es Harry, kämpfte mit sich. Es war als ob sich sein Stolz und seine Vernunft ein Duell lieferte und Harry hoffte, dass es nicht sein Stolz war, der gewann. Schliesslich atmete Draco Malfoy tief durch und sah dem Zauberministern in die Augen. „ Sehr geehrter Herr Minister und Mitglieder des Zaubermagnots“, Harry stutze, denn seine Stimme klang klar und hatte nichts von den üblichen Tonfärbungen, die er sonst von dem Jungen kannte, „ ich bekenne mich schuldig.“ Der Saal wurde laut, jeder schien eine Meinung zu haben, doch Kingsley schlug mit dem Hammer auf den Tisch und sorgte für Ruhe. Erwartungsvoll sah er Draco an, gerade so als ob er sagen würde, dass da noch mehr kommen müsse. Draco lieferte und erhob nun seine Stimme gefasst. „ Ich bekenne mich schuldig der Anklage - in allen Punkten. Das Gericht wird selbst darüber entscheiden, wie mein Alter und die Situation zu werten ist. Doch ich bitte nicht zu vergessen, dass Voldemort wie auch Bellatrix Lestrange, ungeachtet dessen wie sie mit mir verwandt ist , kein Nein geduldet hätten. Und beide“, er unterbrach hier kurz, wahrscheinlich weil ihm selbst bewusst wurde wie grausam die Wahrheit war, „hätten nicht gezögert mich zu töten, wenn ich nicht ihren Plänen entsprechend gehandelt hätte.“ Die Stille im Saal war Harry unangenehm. Und seinen Freunden ging es gleich wie er mit einem Blick auf sie feststellte. Selbst das Gericht war verstummt. Diese klare, brutale Wahrheit vorgetragen von einem Zauberer, der am Anfang seines Lebens stand und knapp volljährig war, hatte ihnen alle die Augen geöffnet. Es gab kein Schwarz und Weiss. Und es war jenes denken, das sie als Zaubergesellschaft zu diesem einen Punkt geführt hatte. Es war die junge erste Sekretärin des Ministers, Elizabeth Grey, die das Wort erhob. „Gibt es Zeugen, die Aussagen möchten?“ Die Synchronität mit der die drei jungen Menschen aufstanden war ihrem Vertrauen ineinander geschuldet, nicht einer einstudierten Choregorafie. „Ehrenwertes Gericht, ich, Harry James Potter möchte zugunsten von Draco Malfoy aussagen.“ „Ehrenwertes Gericht, ich Hermione Jean Granger möchte zugunsten von Draco Malfoy aussagen.“ Beide blickten zu Kingsley und Hermione war sichtlich erleichtert als auch Ron die Stimme erhob und versuchte, nicht verächtlich zu klingen. „Ich Ron Billius Weasly möchte zugunsten von Draco Malfoy aussagen.“ Es gelang Ron nur halb, seine Abscheu zu verbergen. Da Kingsley dies bereits erwartet hatte schlug er mit dem Hammer mehrfach auf sein Richterpult, den er fühlte sich eher an ein nicht überwachtes Klassenzimmer erinnert. Alle standen und redeten durcheinander, versuchten einen Blick auf die drei zu werfen und mehr zu hören und zu sehen als der Nachbar. Nach einigen Minuten kehrte jedoch Ruhe ein und Harry begann mit seiner Aussage. „ Draco Malfoy hat mir das Leben gerettet. Es war im letzten Jahr, als wir nach den Horkruxen suchten. Ron war nicht bei uns und wir gerieten in eine Falle von Fenyer Greyback und seinen Kopfgeldjägern. Hermione schaffte es noch, mein Gesicht zu verändern, doch wir wurden nach Malfoy Manor gebracht, damit Draco uns identifiziert. Er hat, obwohl ich mir sicher bin dass er mich erkannt hat, abgestritten dass es sich um mich und Hermione handelte. Leider kam Bellatrix Lestange dazwischen und erkannte uns.“ Hermione nahm tief Luft und setze an: „Ich bestätige diese Geschichte. Draco Malfoy hat mich auf den ersten Blick erkannte, nicht nur gingen wir in die selbe Stufe in Hogwarts, wir hatten auch Zaubertränke zusammen. Aufgrund der Antipathie zwischen ihm, Harry James Potter und Ronald Billius Weasly kannte er mein Gesicht und er muss auch gewusst haben, dass Harry sich in meiner Nähe aufhielt. Ausserdem ist mir der Fluch nicht perfekt gelungen und man sah Harrys Narbe deutlich.“ Sie schloss sicherer als sie begonnen hatte und sah nun zu Ron, der sich sichtlich nicht wohl in seiner Haut fühlte. „Also ich, ehrenwertes Gericht, Kingsley, ich mein Herr Minister, ich habe eine andere Geschichte weil ich bei dieser ja nicht da war, also, dass ähm hat andere Gründe auf jeden Fall hier meine Geschichte.“ Ron war rot geworden und er redete schnell. „ Also wir waren im Raum der Wünsche und haben das Diadem gesucht von Ravenclaw und Harry hats gefunden, aber Malfoy, Goyle und Crabbe waren da und auf jeden Fall hat Crabbe ein dämonisches Feuer benutzt und ist darin gestorben, aber Malfoy wollte ihn vorher retten, dass hab ich gesehen, und ja, dass wollte ich dem Gericht sagen, weil jemand der Menschen retten will kann nicht nur böse sein denke ich.“ Es war ruhig ihm Saal, gespannt hielten die Leute den Atem an. Es war wiederum Grey, die sich an den Minister wandte. „Nun, ich danken ihnen allen für die Zeugenaussagen. Möchte sich der Minister und das Gericht zurückziehen um sich zu beraten?“ Doch Kingsley schüttelte den Kopf. Stattdessen richtete er seinen Zauberstab auf seine Kehle und sprach dann mit magisch verstärkter Stimme : „Ehrenwertes Gericht, es obliegt ihnen zu entscheiden wie mit dem jungen Draco Malfoy verfahren werden sollte. Doch ich möchte meine Stimme als Zauberminister erheben um sie zu warnen: machen sie nicht den Fehler, ihre Wut, Verlust und Trauer an ihm auszulassen. Draco Malfoy war ein Kind, hineingeboren in eine Dynastie, die stark an die Blutreinheit und an Lord Voldermort glaubte. Er wuchs auf im Glauben, besser zu sein als alle anderen Kindern mit nichtmagischen Eltern. Er wurde zum Werkzeug von Lord Voldermort, der ihn, wie er glaubhaft versicherte sofort beseitigt hätte, wenn er sich gewehrt hätte. Weitaus grössere Zauber und erfahrene Personen konnten sich nicht gegen den dunklen Lord wehren, doch wir erwarten es von einem Kind, dass versuchte, zu gefallen und zu überleben. Berücksichtig dies in euer Urteilsfindung und berücksichtigt auch, dass er monatelang nicht nur mit Voldemort, sondern auch mit seinen schlimmsten Dienern zusammenleben musste, ohne eine Wahl zu haben, solange er leben wollte.“ Draco war starr geworden seit Harry den Mund aufgemacht hatte. Er hasste es, das Mitleid in Kingsleys Stimme zu hören, weil er nicht wollte, dass er recht hatte. Doch auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte – er wusste dass der Minister ihn ihm gelesen hatte wie in einem Buch. Und es wurmte ihn, doch wenn er jetzt die Fassung verlieren würde, dann könnte er ebenso gut Potter direkt angreifen und hoffen, dass ihn die Auroren erwischten. Er musste ruhig bleiben. Und so atmete Draco Malfoy tief ein, während die Sekretärin das Gericht befragte. Und erst als er den entsetzen Aufschrei seiner Mutter vernahm wusste er, dass sie sich entschieden hatten. Und er war immer noch starr als er Kingsleys Stimme vernahm, die ihn vor allen Anklagepunkten freisprach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)