Teasing is a sign of affection von MissyX (Mamoru & Usagi) ================================================================================ Kapitel 2: Tease ---------------- »Moment mal Mama...«, fiel Usagi ihrer Mutter ins Wort. »Du willst mir doch jetzt nicht etwa damit sagen, dass... dass... « Usagi stockte, sah wie ihre Mutter sie ernst anblickte und schließlich nickte. »Nein!« Wie versteinert blickte die junge Frau sie an. »Sag mir bitte, dass das nicht wahr ist«, flehte sie beinahe. Doch Ikuko schüttelte nur abermals den Kopf. »Doch, der junge Mann, den du vorhin so angegangen bist, wird dir ab morgen Mittag Nachhilfe geben.« Abrupt stand Usagi auf und schlug ungläubig ihre Hände vor das Gesicht. »Das ist ein Alptraum. Ein ganz schlechter Scherz«, murmelte sie vor sich hin und lief dann im Wohnzimmer auf und ab. Verzweifelt fuhr sie sich dabei immer wieder durch ihre langen goldblonden Haare. Nicht nur, dass sie jetzt nicht mehr auf die Party durfte, was für sie eigentlich schon schlimm genug war. Nein, jetzt setzte ihre Mutter ihr auch noch den Baka vor die Nase. Ihren persönlichen Erzfeind. »Oh Gott, das überlebe ich definitiv nicht«, flüsterte sie und lies sich theatralisch wieder auf den Sessel fallen, um sich dann sofort wieder senkrecht hinzusetzen. »Mama, tu mir das bitte nicht an...«, bettelte sie ihre Mutter inbrünstig an. Fragend hob Ikuko eine Augenbraue in die Höhe. »Was?« Usagi rollte mit den Augen. »Den Baka meine ich! Es gibt doch so viele andere gute Nachhilfelehrer.« »Ja, das stimmt. Aber alle, die ich anrief, waren entweder schon ausgebucht oder zu teuer«, erwiderte sie sachlich. »Zudem versteh ich gar nicht, was du gegen ihn hast. Mamoru Chiba ist doch eigentlich ganz nett.« »Neeeheeett?« Usagi`s Stimme schrillte augenblicklich eine Oktave höher. »Bitte entschuldige, aber reden wir hier wirklich von ein und demselben Typen? Dieser Baka ist zwar alles andere, aber definitiv nicht nett!«, verteidigte sie ihren Standpunkt und verschränkte beleidigt ihre Arme vor die Brust. Nachdenklich tippte Ikuko mit dem Zeigefinger an ihr Kinn. »Ja, ich denke wir reden von ein und demselben jungen Mann; und wenn du mich fragst, sieht dein Baka auch noch ausgesprochen gut aus«, sinnierte sie und zwinkerte ihrer Tochter zu. »Mama!« Empört sah Usagi ihr in die Augen. »Erstens, er ist nicht mein Baka und zweitens, ja, er mag zwar der Frauenschwarm schlechthin und attraktiv......« »Aha, du findest ihn also attraktiv, ja?«, fiel ihre Mutter ihr schmunzelnd ins Wort. Augenblicklich zuckte Usagi zusammen und lief vor Verlegenheit ein wenig rot an. »Ähm, ja, also nein...«, stotterte sie und wich dem wissenden Blick ihrer Mutter genervt aus. »Also schön. Ja, er sieht nicht schlecht aus...«, gab sie zu, lenkte jedoch sofort wieder ein: »... aber sein Charakter lässt mir gegenüber dafür eindeutig zu wünschen übrig.« »Inwiefern?«, hakte ihre Mutter nach und musterte sie verständnislos. Usagi seufzte. Es war eigentlich vorhersehbar, dass ihre Mutter sie nicht verstehen würde. Im Grunde genommen verstand sie es selber ja auch nicht. Kurz schloss sie ihre Augen und atmete tief ein und wieder aus. »Also gut. Mamoru Chiba ist genau der Idiot, von dem ich dir vor einer Weile mal erzählt habe... Genau der BAKA, der jeden Morgen in mich rein rennt und dann hinterher nichts Besseres zu tun hat, als mich zu beleidigen, statt sich dafür zu entschuldigen.« Ikuko lachte leise auf und schüttelte dann leicht mit den Kopf, als sie den grimmigen Ausdruck ihrer Tochter vernahm. »Hmmm!« Nachdenklich verschränkte sie plötzlich ihre Arme vor ihrer und Brust richtete ihren Blick gen Boden. Einige Augenblicke später sah sie jedoch wieder auf und lächelte ihre Tochter warm an. »Was ist?« Fragend sah Usagi auf und stutzte schon im nächsten Moment. Irgendwie war ihr dieser Blick, den ihre Mutter ihr gerade zuwarf, nicht ganz geheuer. »Usa, hast du den jungen Mann jemals nach den Grund seines Verhaltens dir gegenüber gefragt? Ihn gefragt, wieso er sich dir gegenüber so verhält?« Leicht verwirrt blinzelte die junge Frau und schüttelte leicht ihren Kopf. »Nein, hab ich nicht, zumindest nicht wirklich.« Ikuko schmunzelte. »Siehst du, dann solltest du das vielleicht mal tun. Ich kann mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der junge Mann es ohne jeglichen Grund macht.« »Na doch, er kann mich anscheinend einfach nicht leiden und...« »Glaubst du das wirklich?« unterbrach Ikuko sie und blickte ihr wieder geradewegs in die Augen. »Meiner Meinung nach geht man der Person doch dann eigentlich eher aus dem Weg, wenn man sie nicht leiden kann. Doch das tut der junge Mann ja definitiv nicht. Eher im Gegenteil, er scheint die Wege und den Kontakt mit dir doch regelrecht zu suchen, oder warum sonst glaubst du, hat er sich sofort darauf eingelassen, dir Nachhilfe zu geben?« »Wie bitte? Er hat sich sofort darauf eingelassen?«, hakte Usagi ungläubig nach und sah wie ihre Mutter daraufhin nickte. »Warum wundert mich das jetzt eigentlich nicht!? Es war ja so klar, dass dieser Baka sich die Chance nicht entgehen lässt. So kann er mich wenigstens noch mehr schikanieren.« Ikuko erkannte sofort, dass ihre Tochter gerade dabei war, sich wieder aufzuregen. »Usagi, beruhige dich. Ich glaube, du denkst da gerade in eine völlig falsche Richtung. Er wird ganz Gewiss andere Gründe dafür haben, als diesen«, versuchte sie ihre Tochter zu beruhigen, doch Usagi blieb stur. »Ach ja? Und welche Gründe sollten das deiner Meinung nach sein? Mir fällt da nämlich partout keiner ein.« Ikuko stöhnte auf und fuhr sich verzweifelt übers Gesicht. »Du willst es einfach nicht verstehen, oder?« »Was?« »Vergiss es, Sweety. Das wirst du wohl ganz alleine herausfinden müssen«, wiegelte sie grinsend ab und stand auf. Skeptisch blickte Usagi ihrer Mutter nach, als diese anschießend in die angrenzende Küche verschwand. Ihr kam es so vor, als wusste ihre Mutter anscheinend etwas über Mamoru Chiba, was sie noch nicht zu wissen schien. Doch gerade als sie der Sache auf den Grund gehen wollte, klingelte das Telefon im Flur. »Ich geh schon, Mama«, rief sie ihrer Mutter zu und eilte anschließend in den Flur um das Gespräch entgegen zu nehmen. »Tsukino ... Oh hey Rei, was gibt es denn?« Ruhig lauschte sie den Worten ihrer Freundin am anderen Ende der Leitung und erschrak leicht. »Was?... Treffen jetzt?.... Das geht nicht, Rei! Ich habe Hausarrest bekommen«, gestand sie ihr und seufzte, als sie wieder daran dachte, dass sie dadurch ja nicht auf Motokis Motto-Party gehen konnte. Einen Moment lang überlegte sie und schielte über ihre Schulter hinweg ins Wohnzimmer, als Rei ihr sagte, dass ihr Erscheinen wohl sehr wichtig wäre. Tief atmete sie ein und wieder aus. »Okay, ich werde versuchen zu kommen.« »Und kommt sie?« Neugierig beäugte Minako die schwarzhaarige Miko, als diese den Telefonhörer beiseite legte, doch Rei zuckte nur mit den Schultern. »Keine Ahnung. Sie meinte, dass sie Hausarrest bekommen hätte, aber versuchen würde herzukommen.« »Hausarrest? Wieso das denn?« Ungläubig schüttelte Minako den Kopf. Verständnislos blickte Rei sie an. »Minako? Wie lange kennst du Usagi schon?« »Ähm, etwas über drei Jahre?! Wieso fragst du?« Genervt verdrehte die Schwarzhaarige ihre Augen. »Weil du eigentlich wissen müsstest, dass das nichts Neues bei ihr ist! Seitdem wir sie kennen, gab es eigentlich immer nur einen Grund, weshalb sie zu Hause Ärger bekommen hat.« »Schluss jetzt Ihr Beiden! Es gibt doch jetzt weit aus Wichtigeres zu besprechen, oder etwa nicht?«, warf Ami ein und blickte anschließend nachdenklich auf eines ihrer Bücher. Sprachlos blickte Minako zu ihr hinüber. »Alles in Ordnung mit dir, Ami?« »Ja natürlich. Ich versuche nur herauszufinden, was das alles zu bedeuten hat.« »Was meinst du?« Ami schmunzelte und schüttelte den Kopf. »Wenn du der Frau vorhin zugehört hättest, statt mit deinem Handy umher zu spielen, wüsstest du worüber Ami konkret nachdenkt«, warf Makoto belustigt ein und erhaschte prompt einen bösen Blick seitens Minako. »Ich habe zugehört, klar!?« Wie zur Bestätigung zückte sie ihr Handy, öffnete etwas und hielt Makoto ihr Handy direkt vor die Nase. Perplex starrte diese auf das Display. »Notizen?« Stolz nickte Minako ihr zu. »Natürlich! Ich habe jedes noch so wichtige Detail des Gespräches notiert. Also da hätten wir zum Beispiel die Sache mit dem Silberkristall. Um den zu finden, brauchen wir acht mysteriöse Kristallsplitter und ein heiliges Schwert - welches wir laut Sailor Pluto aber nicht auf der Erde finden werden. Wenn wir alles haben, werden wir auch endlich unsere Prinzessin finden...« »Und was hat bitte diese Notiz damit zu tun?« Belustigt hielt Makoto ihren Zeigefinger auf einen ganz bestimmten Eintrag. Minako verstummte und wurde augenblicklich ein wenig rot um die Nase. »Ähm, wir könnten doch im Crown mit der Suche beginnen, oder nicht?« Verlegen kratze sie sich am Hinterkopf. »Natürlich, Mina...«, lachte Makoto auf und zwinkerte ihr zu. »...deswegen steht da auch 'Date mit Motoki aus machen'.« »Date mit Motoki ausmachen?«, erklang belustigt eine tiefe Männerstimme am Eingang des Hikawa Tempels. Erschrocken drehten sich alle um. Minako, die als erstes registrierte, wer da vor Ihnen stand, riss Makoto panisch ihr Handy aus der Hand und verstaute es flink in ihrer rechten Hosentasche. »Oh, hey Mamoru! Schön, dass du so schnell kommen konntest.« Irritiert zog der Schwarzhaarige eine Augenbraue in die Höhe und beäugte Minako misstrauisch, als diese ziemlich rasant auf ihn zukam und ihn anschließend einmal von oben bis unten musterte. »Was ist?« Die Blondine lächelte und winkte ab. »Ach nichts! Aber Rei hat uns heute erzählt, dass Ihr zwei nicht zusammen auf der Party erscheinen werdet. Und ich wollte einfach nur wissen, ob du dennoch kommst.« »Nur um das in Erfahrung zu bringen, bestellst du mich extra hierher? Gehts noch?«, erwiderte Mamoru verärgert und blickte Minako verständnislos entgegen. Erschrocken wich die Blondine daraufhin einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. »Hey, hey, Mister Chiba... ganz ruhig, okay? Hätte ich gewusst, dass du schon was Besseres vor hast, hätte ich dich auch nicht gefragt, ob du herkommst.« »Wer sagt denn, das ich etwas Besseres vorhabe?« »Niemand! Aber deiner Reaktion nach zu urteilen, könnte man das fast meinen«, antwortete Minako schulterzuckend. Mamoru schüttelte den Kopf. »Ich weiß zwar nicht, wie du darauf kommst... aber ja, ich hatte tatsächlich etwas anderes vor. Und um deine andere Frage zu beantworten.. -nein, ich werde heute Abend nicht kommen, da ich ab morgen Nachhilfe gebe und mich noch ein wenig darauf vorbereiten muss.« »Das wird nicht nötig sein, Baka!« »Was?« Überrascht wirbelte der Schwarzhaarige herum und blickte direkt in die vor Wut funkelnden blauen Augen von Usagi. »Du hast mich schon richtig verstanden!« Leise lachte Mamoru auf und schritt ein wenig näher an sie heran. »So, hab ich das? Klär mich auf! Denn wenn ich ehrlich bin, weiß ich wirklich nicht, was du mir eben mit deiner Aussage mitteilen wolltest...... Odango-Häschen.« Usagi blinzelte und schüttelte verwirrt den Kopf. »Du hast nicht wirklich gerade Häschen zu mir gesagt, oder?« , stotterte sie und errötete leicht. Der schwarzhaarige junge Mann grinste. »Wo denkst du hin, Odango? Aber mal was anderes... Weiß deine Mutter eigentlich, dass du hier bist? Denn so weit ich das in Erinnerung habe, hast du Hausarrest«, wechselte er abrupt das Thema und verwirrte sie damit nur noch mehr. »Was?« »Ich habe gefragt, ob deine Mutter weiß, dass du hier bist« »Ich wüsste nicht, was dich das angeht?!« »Du hast recht! Eigentlich geht mich das wirklich nichts an ... aber, ich glaube kaum, dass du noch mehr Zeit mit deinem neuen Nachhilfe-Lehrer verbringen möchtest, nicht wahr?« »Was soll das heißen?«, fragte Usagi ihn überrascht. Doch ehe der Schwarzhaarige ihr darauf eine Antwort geben konnte, funkte Rei ihm dazwischen: »Moment mal .. soll das etwa heißen, dass du derjenige bist, der ihr ab morgen Nachhilfe gibt?« Abrupt wandte sich der Angesprochene zu ihr um und nickte leicht. »Ja, ihre Mutter hat mich gestern Abend noch angerufen und kurzfristig um einen Termin gebeten. Es klang sehr dringend, also habe ich zugesagt. Allerdings wusste ich da noch nicht, dass es sich dabei um Usagis Mutter handelt. Erst als ich heute bei ihr zu Hause war und die ganzen Bilder gesehen habe; auf denen teilweise auch Odango abgebildet ist; habe ich eins und eins zusammen gezählt« »Welch göttliche Fügung«, erwiderte Rei schmunzelnd und erhaschte dadurch prompt fragende Blicke seitens ihrer Freundinnen. »Was meinst du damit?« Irritiert sah Usagi zu ihr auf und kniff leicht die Augen zusammen. »Ähm... ist nicht so wichtig.. Vergiss es einfach, okay? Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn du wieder nach Hause gehst, Usagi. Schließlich wollen wir ja alle, dass du nicht noch mehr Ärger bekommst.« Überrascht riss die Angesprochene die Augen auf. »Wie bitte? Erst bestellst du mich hier her; weil du angeblich etwas sehr wichtiges mit mir zu besprechen hättest und jetzt willst du, dass ich wieder nach Hause gehe?« Rei nickte. »Ja. Und wenn du mich fragst, solltest du Mamoru fragen, ob er dich eben Heim fahren könnte.« »Häää? Wieso sollte ich den Baka fragen, ob er mich fährt?« »Gegenfrage: Wieso solltest du es nicht tun?« »Häää?« »Oh Gott, Odango! Hast du dir den Wetterbericht für heute überhaupt schon mal angesehen und auf dem Weg hierher auch mal nach oben gesehen? Du wirst, wenn du läufst, nie und nimmer trocken zu Hause ankommen. Selbst dann nicht, wenn du einen Regenschirm dabei hättest«, schaltete Mamoru sich ins Gespräch ein und schüttelte den Kopf. Wütend kniff Usagi die Augen zusammen und ballte die Fäuste, ehe sie kopfschüttelnd auf den Absatz kehrt machte und den Tempel, ohne ein weiteres Wort von sich zu geben, wieder verließ. Überrascht blickte der Schwarzhaarige ihr hinterher. 'Was war das?', fragte er sich und sah dann fragend zu Rei hinüber, die ihm mit einem Nicken Richtung Ausgang zu verstehen gab, seinem Odango hinterher zu laufen. Er erstarrte. 'Seinem Odango?' Was zum Teufel dachte er da? Sie war nicht sein Odango und würde es vermutlich auch niemals sein. Sie hasste ihn, das konnte er gerade deutlich in ihren sonst so vor Glück strahlenden Augen erkennen. Er seufzte. Das mit der Nachhilfe war im Nachhinein wohl doch keine gute Idee gewesen. Dabei wollte er sie doch dadurch nur ein wenig besser kennenlernen. Ihr Nahe sein, ohne dass irgendjemand ihnen dazwischen funken konnte. Weder ihre Freundinnen, noch Motoki, der ihm sowieso ständig damit in Ohren lag, Usagi endlich reinen Wein einzuschenken. Dabei wusste Mamoru noch nicht einmal selbst, was er gegenüber der jungen Frau eigentlich empfand. Er wusste nur, dass er sie nicht hasste und die täglichen Streitereien mit ihr genauso brauchte, wie die Luft zum Atmen. Während der Schwarzhaarige sich den Kopf über die junge Frau zermarterte, lief Usagi, trotzdem es bereits leicht angefangen hatte zu regnen, gerade in aller Seelenruhe durch den nahegelegenen Chiba Park. Sie konnte noch nicht nach Hause. Nicht in ihrem derzeitigen Zustand. Sie musste sich erst einmal beruhigen, denn so sauer und wütend wie sie gerade war, konnte sie sich dort kaum blicken lassen. Ihre Mutter würde ihr nur wieder tausend Fragen stellen; gesetzt dem Fall, sie hatte mitbekommen, dass ihre Tochter sich nicht an den Hausarrest gehalten hatte und dem Elternhaus entflohen war. Und sie ahnte bereits, dass dies der Fall war und sie zusätzlich der Fragerei noch einen Heiden Ärger oben drauf bekommen würde. Die junge Frau seufzte, während sie sich auf eine nahegelegenen Parkbank nieder lies. Der leichte Regen, der auf sie nieder rieselte, tat ihr gut und lies sie für einen kurzen Moment ihre Wut auf Rei und ihrem persönlichen Erzfeind vergessen. »Schlaf gut, Usagi«, erleichtert legte Rei ihr Telefon beiseite, nachdem sie es am späten Abend endlich geschafft hatte, ihre beste Freundin zu erreichen. »Sie ist also wohlbehalten zu Hause angekommen...« Rei nickte der grünhaarigen Frau zu, die, nachdem die anderen Mädchen und Mamoru gegangen waren, plötzlich wieder bei ihr auftauchte. »Und Mamoru?« Die Schwarzhaarige seufzte. »Ich denke, er wird auch zu Hause sein. Nur...« »Nur was?«, hakte die Ältere nach. »Nun entgegen meiner Annahme, er würde Usagi hinterherlaufen, um sich zu entschuldigen und sie im Anschluss heim bringen, ist er wohl auf direktem Weg zu sich nach Hause gegangen«, erwiderte Rei ein wenig enttäuscht, während sie nachdenklich aus einem der vielen Fenster des Tempels blickte. Die Grünhaarige nickte bedächtig. »Mach dir keine Sorgen Rei, sie werden es noch erkennen. Alles braucht seine Zeit.« Skeptisch wandte die Miko sich daraufhin zu ihr um. »Wie viel Zeit willst du ihnen eigentlich noch geben, Setsuna? Wir haben alles versucht. Selbst die Eifersuchtsnummer hat nicht funktioniert. Weißt du überhaupt, was für ein schlechtes Gewissen ich gegenüber Usagi die ganze Zeit hatte und wie dumm ich mir vorkam?« Verständnislos schüttelte sie den Kopf, ehe sie fortfuhr. »Weißt du, wie Usagi heute darauf reagiert hat, als ich ihr sagte, dass Mamoru und ich nicht zusammen auf Motoki's Motto-Party erscheinen werden? Sie hatte tatsächlich angenommen, er hätte mich versetzt und wurde so wütend auf ihn, dass sie sich für mich mit ihm womöglich geprügelt hätte. In dem Moment wusste ich, dass ihr unsere Freundschaft wichtiger ist, als ihre eigenen Gefühle und dass ich mich niemals auf deinen Vorschlag hätte einlassen sollen. Usagi wird ihre Gefühle zu Mamoru niemals zulassen, solange sie glaubt, sie würde ihn mir wegnehmen.« Setsuna schmunzelte. »Sie kann dir nichts wegnehmen, Rei. Schließlich wart ihr nie zusammen. Und der Glaube daran, dass du ihn liebst, wird auch schnell vergehen. Spätestens dann, wenn sie jemand anderes an deiner Seite sieht«, zwinkerte sie der schwarzhaarigen Miko zu, die daraufhin sichtlich überrascht nach Luft schnappte. »Das ist jetzt nicht dein ernst oder?« »Natürlich ist das mein ernst. Wie willst du Usagi sonst davon überzeugen, dass du nichts für Mamoru empfindest?« »Indem ich es ihr einfach sage?« »Sie würde dir nicht glauben. Denn genau wie du, glaubt Usagi zu wissen, dass du weißt, dass sie mehr für Mamoru empfindet und du nur deshalb nichts mit ihm anfängst. So gesehen befolgt ihr beide den Freundschaftskodex. Ihr verzichtet lieber auf die Liebe, als auf eure Freundschaft. Du müsstest ihr erst glaubhaft machen, dass du eigentlich nie wirklich etwas von Mamoru wolltest und das wird schwer. Sie würde glauben, du sagst das nur, um sie nicht zu verletzen. Und um dich nicht zu verletzen, lässt sich sich darauf nicht ein.« Rei seufzte schwer. »Herr Gott nochmal, warum muss diese Frau nur so kompliziert sein?!« Die grünhaarige Senshi lächelte. »Du weißt genau warum«, erwiderte sie trocken, ehe sie sich wieder von ihr verabschiedete. Während Rei nach dem Gespräch mit Setsuna noch ein wenig meditierte, wälzte Usagi sich in ihrem Bett hin und her. Sie konnte partout nicht einschlafen. Eigentlich wollte sie es auch nicht, denn je schneller sie einschlief, desto schneller kam der Tag an dem sie sich diesen Baka als Nachhilfe Lehrer antun musste. Und auf ihn konnte sie nun mehr denn je verzichten. Irgendwann konnte sie ihre Augen dann doch nicht mehr aufhalten und schlief ohne es wirklich zu wollen, doch noch ein. Missmutig schlug die junge Frau am nächsten Morgen ihre Bettdecke beiseite und schlurfte mehr als sie ging, ins Bad um sich Frisch zu machen. Kopfschüttelnd sah ihr ihre Mutter dabei hinterher. Es hatte geschlagene fünfzehn Minuten gedauert, um ihre Tochter endlich aus dem Bett zu bekommen. Zu allem Überfluss hatte sie Usagi eh schon länger schlafen lassen, als eigentlich vereinbart, sodass ihnen eigentlich nur noch knapp dreißig Minuten blieben, bis der junge Nachhilfelehrer eintreffen würde. »Usagi, bitte sei so lieb und geh, sobald du fertig bist, doch bitte zum Bäcker und hol acht Brötchen und sechs Croissants.« Fragend hob die junge Frau eine Augenbraue in die Höhe, ehe sie mit der Zahnbürste in der Hand die Badezimmertür ein Stück weit öffnete. »Ähm Mama? Wir sind nur zu zweit? Warum soviel? Sind Papa und Shingo etwa schon wieder zurück?«, hakte sie irritiert nach. Sie stutzte. Sollten ihr Bruder und ihr Vater nicht erst in einer Woche wieder von der Klassenfahrt zurück sein? Ihr Vater hatte sich spontan dazu entschlossen, nachdem feststand, wohin ihr Bruder dieses Jahr reisen würde, als Aufsicht mitzufahren. Natürlich sehr zum Missfallen von Shingo. Ikuko lächelte. »Nein, ich habe mir als Entschuldigung für dein gestriges Verhalten erlaubt, deinen Baka zum Frühstück einzuladen.« Usagis Augen weiteten sich geschockt. »Waaas? Wenn sich jemand entschuldigen sollte, dann doch wohl er. Und was heißt hier schon wieder 'dein Baka'? Ich habe dir doch gestern schon gesagt, dass er nicht mein Baka ist.« »Was nicht ist, kann ja noch werden«, erwiderte die Blauhaarige vergnügt und lies ihre Tochter daraufhin sprachlos im Bad zurück. Verwirrt sah Usagi ihrer Mutter eine Weile nach, ehe sie ins Bad zurückkehrte und sich kurz abduschte. Nachdem sie fertig war und sich abgetrocknet hatte, zog sie sich ihren rosafarbenen Bademantel über und ging anschließend zu ihrem Zimmer zurück, um sich anzuziehen. Da es heute recht warm zu werden schien, entschied sich die junge Frau für ein kurzes weißes Sommerkleid und den dazu passenden Ballerinas. Zu ihrem Glück war das Kleid weder durchsichtig, noch war ihre Oberweite so groß, das sie darunter einen BH tragen musste. Zufrieden mit sich und ihrem ausgewählten Outfit richtete sie sich wenige Augenblicke später ihre Haare. Da aber ihre sonst so typischen Odangos zu lange dauern würden, entschied sie sich dazu sie zu flechten. Kaum fertig rief auch schon ihre Mutter nach ihr: »Usagi, wie lange brauchst du denn noch? « Genervt rollte junge Frau mit den Augen. »Bin gleich soweit, Mama«, erwiderte sie, während sie nach ihrem Schminktäschchen griff und ihr Make Up heraussuchte. Dezent geschminkt und sichtlich zufrieden, ging sie geschlagene fünfundzwanzig Minuten später zu ihrer Mutter hinunter in die Küche, schnappte sich das Geld für die Brötchen und Croissant vom Küchentisch und lief zur Tür. Schwungvoll öffnete sie diese und rannte dabei prompt in Mamoru hinein, der gerade im Begriff war, bei ihnen zu klingeln. »Uffff..«, presste die junge Frau hervor und taumelte ein wenig nach hinten. Geistesgegenwärtig reagierend umfasste Mamoru sofort ihre Taille und zog sie an sich heran; erstarrte jedoch im nächsten Moment, als er ihren Körper so nah an seinem spürte. »Dir auch einen guten Morgen, Odango Atama«, erwiderte er und blickte dabei auf das zierliche Geschöpf in seinen Armen hinunter. Ihr verlockendes Parfum inhalierend, genoss er diesen kurzen Moment, das konnte er keineswegs leugnen. Usagi's Augen verengten sich schlagartig, als sie ihren verhassten Kosenamen aus dem Munde ihres Erzfeindes vernahm. Im nächsten Moment schluckte sie jedoch, als sie kurz darauf sichtlich verärgert ihren Blick anhob und dann direkt in die für sie wohl schönsten blauen Augen der Welt hinein blickte. War sie gerade noch Imstande, ihrem Baka Paroli zu bieten, so lies sie nun sein intensiver Blick abrupt verstummen. Ihr Herz schlug plötzlich außergewöhnlich schnell und ihre Knie wurden Augenblicklich weich. »Baka«, wisperte sie zärtlich, während ihre Augen die seinen fixierten. Ohne das sie es wollte, näherte sich ihr Gesicht dem seinen und ehe sie sich versah, lagen seine Lippen auch schon auf ihren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)