Tsukiakari von KattaDraws (月明かり) ================================================================================ Kapitel 2: Eindringlinge ------------------------ Verdammt, bilde ich mir das wirklich nicht nur ein?, Kiyoshi drehte den Kopf leicht, um zumindest etwas mehr sehen zu können. Zuordnen, wo ihr Beobachter saß, geschweige denn was oder wer er war, konnte sie dadurch aber immer noch nicht. Sich zu auffällig umzuschauen würde aber verraten, dass sie es bemerkt hatte, weshalb sie sich wieder komplett ihrem Essen zu wand. Das Gefühl verschwand nicht, eine Tatsache, die sehr dafür sprach, dass sie sich dass nicht nur einbildete. Hoffte sie auch, ansonsten würde sie sich vollkommen umsonst Gedanken machen. Es half alles nichts, sie musste sich in Bewegung setzen um Genaueres zu erfahren. So ruhig wie möglich aß sie noch ihre Portion Nudeln zu Ende, während sie sich überlegte wo sie ihren vermeintlichen Beobachter am besten lokalisieren könnte. Unter zu vielen Menschen finde ich ihn nicht..., sie schluckte den letzten Bissen runter: Also muss ich mich von den großen Straßen entfernen. Soweit, so gut. Irgendwie würde sie das schon packen. Nachdem sie bezahlt und sich für das leckere Essen bedankt hatte, verließ sie das Restaurant und visierte eine Seitengasse an. Das Gute war, dass sie auch gleich feststellen könnte ob die Person, die sie beschattete, sie nur Beobachten oder aber auch Angreifen wollte. Vielleicht wird das ja auch ganz interessant, bei dem Gedanken musste sie schwach schmunzeln. Sie hatte eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr richtig gekämpft. Und sie liebte einen guten Kampf. Es dauerte auch nicht lange, bis sie die Präsenz eines anderen Chakras wahrnahm. An sich hatte sie keinen Sinn für solche Dinge, aber mit so wenigen Menschen um sich und so geringer Entfernung nahm selbst sie fremde Auren wahr. Ihre Bewegung verlangsamte sich, während sie sich anspannte um rechtzeitig zu reagieren. Er oder sie kam näher, und das in einem erstaunlich ruhigem Tempo. Tss, glaubt der etwa immer noch er könnte unauffällig bleiben?, sie wusste keinen anderen Grund sich so bequem an eine Zielperson anzuschleichen. Inzwischen konnte sie auch die Schrittgeräusche hinter sich hören. Gleich war, wer auch immer es war, hinter ihr. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sofort reagierte sie mit einer Drehung und einem gut gezieltem Tritt. Killer B wehrte ihren Angriff ohne große Mühe ab. "Killer B, was...", verdattert starrte Kiyoshi auf den Jinchuriki des Hachibi, der sie verhältnismäßig gleichgültig ansah. Sofort entspannten sich ihre Muskeln. Auch ihre Augenbrauen, die bis eben zusammengezogen waren, gingen überrascht nach oben. Damit hatte sie nicht gerechnet. Hatte sie sich das eben doch eingebildet, oder hatte Killer B sie einfach verfolgt? Aber bevor sie irgendwelche Fragen stellen konnte, sah sie in ihren Augenwinkeln, wie Killer B ein kleines Büchlein aus seiner Tasche zog. Oh nein, in ihr kam eine ungute Vorahnung auf: Nicht das Buch... Ein paar Seiten umgeblättert, kurz in Position gegangen, schon wurde ihre Vermutung bestätigt. Oh Gott, bitte nicht. Bitte bitte, kein Rap... "Hey, ich hab dich schon gesucht Kiyoshi, aber zu aller erst, man nennt mich nicht Killer B, sondern, ganz ehrfürchtig, 'Jinchuriki-sama', denn meine Fähigkeiten sind einfach der Hammer! ♫" Während er wild zum Takt seines Sprechgesangs gestikulierte, ließ sein Gegenüber seufzend ihren Kopf sinken. Kiyoshi respektierte Killer B als Shinobi, erkannte seine Stärke auch an - aber als Rapper war er nicht nur grauenvoll, nein, er war auch absolut lächerlich und nervtötend. Sie nahm ein wenig mehr Abstand ein und verschränkte die Arme: "Ehm, ja klar. 'Jinchuriki-sama'", mühsam brachte sie diesen 'Titel' heraus. Sie hatte schon gelernt, dass sie als junge Kunoichi Respekt vor ihm haben musste. Und das auf eine nicht so freundliche Art und Weise.  Ein wenig mühsam brachte sie schließlich eine Frage heraus, auch wenn nicht die, die sie anfangs stellen wollte. Diese hatte sie nicht nur durch den nervigen Rap vergessen, sondern sie wollte das Gespräch auch möglichst schnell hinter sich bringen. Und wenn man ihm eine Frage stellte, auf die er nicht vorbereitet war, dauerte es manchmal Minuten bis er eine gereimte Antwort zusammen bekam. Das störende an der Sache war, dass er nicht antwortete, bis er einen Reim dafür hatte. "Was gibt's?" "Der Raikage hat mich geschickt dir zusagen Etwas Wichtiges wurde an ihn heran getragen und jetzt solltest du hier nicht lange verweil'n sondern ganz schnell zu ihm eil'n Ou yeahr~" Sofort bekam sie die (mehr oder weniger) melodische Antwort. Mit einem Kopfnicken gab sie zu verstehen, dass sie sich auf dem Weg machen würde: "Alles klar. Danke für die Nachricht." Ohne noch mehr Zeit zu verlieren sprang sie hoch, schließlich hatte sie nicht das Bedürfnis noch länger mit ihm zu reden. Das muss echt wichtig sein, dachte sie sich: Oder zumindest hoffe ich das für den Raikage. Sonst hätte man mir auch gut einen Botenvogel schicken können! "Anscheinend hast du dich wirklich mal zur Abwechslung beeilt", der leicht hämische Kommentar ließ Kiyoshis Laune nicht besser werden. Sie stand in der Residenz des Raikage, der vor ihr auf einem Sofa saß und sie leicht amüsiert ansah. Denn Ja, sie trödelte gerne mal und ja, sie beeilte sich nicht unbedingt immer. Trotzdem kam sie, zumindest wenn es um den Raikage und Missionen ging, fast immer pünktlich. Und wenn sie zu spät kam, war es jetzt nicht gerade erwähnenswert. Aber sie hatte gelernt ihr großes Mundwerk bei gewissen Autoritätspersonen zu halten, deswegen gab sie nur eine leicht verstimmte Antwort:  "Natürlich, Raikage-sama. Sie haben ja sogar Killer B nach mir geschickt, da muss es etwas sehr Dringendes sein." Das Dorfoberhaupt nickte daraufhin nur und verschränkte seine Arme. Er schloss nachdenklich seine Augen: "Das ist es tatsächlich. Wir wurden informiert, dass jemand unbefugt in das Dorf eingedrungen ist." "Was?", Kiyoshis Augenbrauen zogen sich zusammen: "Weiß man warum?" Sie hatte eine ungute Vorahnung. Vielleicht war sie eben doch beschattet worden. "Es gibt Hinweise." "Auf was?", der Raikage schnaubte verächtlich und lehnte sich zurück: "Unsere Informanten meinen, es könnte ein Spion von Akatsuki sein." Akatsuki, unwillkürlich füllte sich der Blick der Kunoichi mit ein wenig Hass. In der Vergangenheit hatten schon einmal Eindringlinge versucht Yugito zu entführen. Auch damals gab es Hinweise, dass eine Organisation namens "Akatsuki" dahinter stand. Es waren allerdings sehr wage Vermutungen gewesen, die nicht mehr bestätigt werden konnten. Unter anderem auch, weil Akatsuki fast gar nicht mehr aktiv gewesen war, seltenst gab es Berichte von diesen Shinobi in dunklen Mänteln. Aber dass diese Verbindung immer noch existierte und starke Chakren suchten, war bekannt. "Also ist der unbekannte Eindringling vermutlich hinter Yugito her", das Offensichtliche aussprechend spannte Kiyoshi sich an: "Und deswegen hast du mich hergeholt." Mit einem zustimmenden Geräusch wurden ihre Feststellungen bestätigt: "Wir haben sie bereits informiert, ihre Wohnung und ganz Kumogakure wird gerade bewacht und sichergestellt. Es sollte nicht lange dauern bis wir die kleine Ratte gefunden haben. Dennoch...", der Raikage stand auf und schaut auf sie hinab: "Du solltest genauso auf der Hut sein. Es ist allgemein bekannt dass du sehr gut mit Yugito befreundet bist, dementsprechend ist es nicht unwahrscheinlich dass du in derselben Gefahr schwebst wie sie. Als Geisel kommst du mehr als nur in Frage und wir wissen, dass solche Leute nicht davor zurück schrecken solche Methoden zu verwenden." Kiyoshis Blick wanderte bei diesen Worten auf den Boden. Ja, es war ihr bewusst. Sehr schmerzlich bewusst. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der Raikage eine Hand auf ihre Schulter legte. Er schaute sie eindringlich an und gab ihr dann mit eindeutigen Worten zu verstehen: "Ich weiß, wie viel dir die Freundschaft zu Yugito bedeutet." Gar nichts wusste er. "Trotzdem verlange ich, dass du weder auf eigene Faust handelst, noch dich einmischst falls etwas passiert." Ihr Kopf neigte sich in den Nacken um den Raikage leicht gereizt anzufunkeln. Das gefiel ihr gar nicht: "Was wollen sie mir damit jetzt sagen?" "Falls es sich wirklich um Akatsuki handelt, gehen wir kein Risiko ein. Ein ruhiges Vorgehen ist gefragt wenn wir den Spion abfangen wollen, unüberlegte Aktionen deinerseits würden alles nur beeinträchtigen." Schön, dass war ihr auch klar. Auch wenn diese maßlose Unterschätzung, sie könne den Spion nicht Dingfest machen, sie ein wenig herausforderte, es ging ihr eher um den letzteren Punkt: "Warum darf ich mich nicht einmischen, wenn etwas passiert?" "Du überschätzt dich. Wenn es nicht nur ein Spion ist, sondern ein Akatsuki, wärst du unterlegen." "Woher wollen sie das wissen? Ich bin stark!", sie schob die Hand von ihrer Schulter: "Und mit lausigen Nuke-nin kann ich es alle Mal aufnehmen!" "Nur weil sie Nuke-nin sind, heißt das nicht, dass sie schwach sind. Im Gegenteil, Itachi Uchiha hat zum Beispiel seinen kompletten Clan in nur einer Nacht ausgerottet, gegen Gegner dieses Formats kommst du noch lange nicht an." Vielleicht lag es daran dass es um Yugitos Wohlergehen ging, aber Kiyoshi wurde wütend. Sie wollte die Menschen, die ihr wichtig waren, um jeden Preis beschützen - da war es ihr egal, wie stark der Feind war. Auch wenn sie nicht  bestreiten konnte, dass sie wohl schwächer als ein Itachi Uchiha war. "Ich werde niemals einfach nur dasitzen und zusehen." "Doch, das wirst du, verstanden?", der Raikage wurde lauter und sein Tonfall unterstrich, dass es sich hier um einen Befehl handelte. Sie starrte ihn noch eine Weile an, auch wenn ihr klar war, dass er am längeren Hebel saß. Missmutig wandte sich dann ab, auf die Tür zu gehend: "Na, wenn's sein muss. Ich versuche das Beste mich mit 'unüberlegten Aktionen' zurück zu halten." "Das ist mir nicht genug", sie blieb sofort stehen. Die Stimme des Raikage war immer noch kräftig und laut: "Du wirst es nicht nur Versuchen. Du wirst es machen. Ich werde Fehlverhalten nicht dulden." Na toll. So ernst war es ihm also. Mit einem Seufzer drehte sie ihren Kopf noch einmal in seine Richtung und schnaubte genervt: "Ja, ich hab's kapiert." Bevor er auf ihre eher widerspenstige Antwort reagieren konnte, verließ sie das Zimmer.  Niemand konnte von ihr verlangen, einfach da zu sitzen und nichts zu machen. Das wollte sie nicht. Und sie konnte es auch nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)