Doctor Holiday in Paradise von Fara_ThoRn (~ Tun sie's, oder tun sie's nicht?) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 5 - Plan B wie Beziehungskiller -------------------------------------------------- Kapitel 5 - Plan B wie Beziehungskiller ~Sean~ "Sean ... Mach den Wecker aus!" Chase fuchtelt mit seinen Händen vor meiner Nase herum. Beinahe hätte er mir ins Auge gegriffen! "Bin doch schon dabei!" Ich tippe auf mein Handy, das sofort verstummt. Eilig schwinge ich mich aus dem Bett. "Was machst du?", knerbelt mein Großer und hebt die Augenlider ein kleines Stückchen. Mein Schatz hat wohl einen Kater! He he. "Mir eine Badehose anziehen." "Wieso?" "Hab was vor." "Und was?" "Plan B vorbereiten", nuschle ich gegen seine Lippen, bevor ich ihm einen schnellen Kuss abluchse. "Plan B?" "Ja! Komme gleich wieder!" Und schwub bin ich aus unsrem Zimmer und rase den Gang entlang zur Treppe. Mehrere Stufen auf einmal nehmend, hechte ich nach unten und schiebe die Terrassentür auf. Noch niemand da. Super! Kopfüber springe ich in den Pool. Jetzt bin ich richtig wach! Einige Minuten dümple ich so vor mich hin und harre am Beckenrand aus. Wann kommt er nur? Um nicht zu erfrieren, das Wasser ist noch ziemlich kühl um diese Uhrzeit, drehe ich ein paar Bahnen. Das leise Klappern der Terrassentür dringt zu mir, noch ehe ich die dritte Bahn angefangen habe. Der Poolboy ist da! "Oh! Good morning." "Good morning." Mist! Ich kann doch kaum englisch! "Ähm ... Do you clean it up?" War das jetzt richtig? Zum besseren Verständnis zeige ich auf das Wasser vor mir. "Yeah." "Can you come later? So in three hours?" Verdammt! Ich hätte wirklich meine Sprachkenntnisse verbessern sollen! "Maybe ..." "Please! I would like to schwim even before we all start to eat breakfast." Hoffentlich versteht er mein Kauderwelsch! Obwohl ich diesen Satz ja jetzt super heruntergerattert habe, wie ich finde. "Breakfast?" "Yes. In three hours. Me and my friends. Chase, Peter and Sascha." Mensch! Sag schon ja! Oder muss ich noch deutlicher werden? "Okay", sagt er endlich und zuckt mit den Schultern. "Thanks!" Ich lächle ihn an und zwinkere ihm zu. Das muss reichen. Poolboy verlässt unser Häuschen wieder und ich klettere aus dem Pool. Oben im Zimmer stürme ich ins Bad und wickle mich in ein Handtuch ein. Darin fest eingehüllt lege ich mich wieder ins Bett. "Kalt!" Mir klappern die Zähne. "Warst du schwimmen?!" Chase ist noch wach, oder schon wieder, und runzelt die Stirn. "Ja." "Warum?!" "Hab den Poolboy aufgerissen", klappere ich und rücke an Chases warmen Körper ran. "Du hast ... hä?" "Der Poolboy. Von gestern. Der Sascha förmlich mit den Augen aufgefressen hat." "Wann?" Er weiß es nicht mehr! Oller Trunkenbold! Ich fange an ihm alles zu erklären, beginne dabei im Club, erzähle ihm von Peters Verhalten und ende mit meinem Morgentraining im Pool, woraufhin ich ihm meinen Plan erläutere. "Und du glaubst, das klappt?" "Jede Wette!" Da bin ich mir sogar mehr als sicher. Peters eifersüchtigen Blick konnte ich gar nicht falsch deuten. So schaue ich nämlich auch öfters mal ... *** ~Chase~ "Beeil dich!" "Ja ja." Sklaventreiber! "Schneller Chase!" "Schneller?! Dann pack doch mal mit an!" "Ist ja gut." Gemeinsam schleifen wir den Frühstückstisch auf die Terrasse. "Jetzt hol noch die Stühle und ich decke schnell den Tisch." Ich gehorche und schleife je zwei Stühle nach draußen. "Ja hopp! Weck die beiden auf!" "Himmel! Jetzt mach mal halblang. Dein Poolboy ist doch noch gar nicht hier!" "Trotzdem! Lauf schon los!" Unbarmherzig werde ich nach drinnen geschoben. "Vorwärts!" Sean kann manchmal wirklich ein übler, gemeiner Giftzwerg sein! Übelst gelaunt (ich habe noch immer Kopfschmerzen, trotz einer halben Packung Schmerztabletten) gehe ich nach oben und klopfe an die Zimmertür unserer Freunde. "Peter? Sascha? Das Frühstück ist fertig." Keine Reaktion. Die pennen sicher noch im Saufkoma. "Peter? Sa... scha …" Die Tür geht auf. "Morgen Peter!" Doch schon wach, wie es aussieht. Auch wenn mein Kumpel noch total zerknautscht dreinschaut. "Wir kommen gleich. Sascha duscht noch und ich ziehe mich gerade an." "Keine Dusche zu zweit?", frage ich. "Nein ..." Oh oh. Peter hat übelsten Frust! Dann könnte Seans Plan ja doch funktionieren ... Ich kenne Peter, und wenn er so ist, kann er ziemlich impulsiv sein, was eventuell von Vorteil sein könnte. Doch eine Chance, dass sie es doch noch ohne einen hinterhältigen Plan auf die Reihe bekommen, gebe ich ihnen noch. "Vergiss das Frühstück und leiste ihm unter der Dusche Gesellschaft. Seif ihn ein, sauge an seiner Haut, oder geh gleich vor ihm auf die Knie." Ich wackle anzüglich mit meinen Augenbrauen. "Vulgärer Arsch!" Wumms! Die Tür war zu. "Heilige Bimmelbahn!", sage ich zu Sean, als ich wieder unten angekommen bin. "Wenn der Plan nicht klappt, dann schlagen wir sie heute Abend KO, ziehen sie aus und ketten sie miteinander am Bett fest, bis einer von ihnen in den anderen rutscht." "Was war denn?" Sean stellt gerade die Brötchen auf den Tisch. "Peter hat eine scheiß Laune. Der ist gefrustet bis zum geht-nicht-mehr. Es wundert mich wirklich, dass er noch nicht mit Sascha gesprochen hat." Ich raffe es echt nicht. "Normal ist er doch gar nicht so!" "Vielleicht wollen sie sich nicht gegenseitig verletzen", sinniert mein Kleiner und setzt sich. "Wie soll denn das gehen? Einer von den beiden braucht doch bloß zu sagen: Hey Schatz, ich will dich. Fertig." Bei mir und Sean klappt das ja auch immer. "Dazu ist die Situation vielleicht schon zu verfahren." "Das habe ich ja auch schon gedacht. Aber ab einem gewissen Grad muss man doch mal handeln." Ich setzte mich ebenfalls und schenke mir etwas O-Saft ein. "Willst du wissen, was ich darüber denke?" "Sag." "Sascha meinte, sie lägen bloß nebeneinander. Das da kein Kribbeln mehr wäre, erinnerst du dich?" "Tue ich. Sowas hat Peter auch erzählt." Sean nickt heftig. "Also wenn ich Sascha wäre und du Peter, und ich hätte Angst, dass dieses Knistern zwischen uns verschwunden wäre, dann hätte ich auch Angst davor dich zu verführen." Das verstehe ich jetzt nun nicht ganz. "Wie meinst du das jetzt?" Mein Kleiner reicht mir ein Brötchen. "Na überleg doch mal! Stell dir vor, wir sind beim Vorspiel, aber nichts regt sich. Das würde doch bedeuten, dass ..." "Würde es nicht!", fahre ich ihm dazwischen. "Wir lieben uns, genau wie es Sascha und Peter tun!" "Das stimmt zwar, aber gib zu, dass du dir darüber auch Gedanken machen würdest, wenn bei uns nichts mehr laufen würde." Ich senke den Kopf und zerfetze das Brötchen mit meinem Messer. "Klar würde ich mir Gedanken darüber machen, aber ich würde auch alles dafür tun, damit sich das wieder ändern würde. Und ganz sicher würde ich keine zwei Monate damit warten! Arbeit hin oder her. Die wäre mir in diesem Moment scheißegal." Seans Augen werden groß. "Oh Chase!" Er lässt seine Tasse fast fallen und umarmt mich fest. "Ich liebe dich so!" "... Ich dich auch ..." Er kann manchmal so gefühlsduselig sein! Was manchmal zwar etwas verwirrend sein kann, aber gleichzeitig auch ganz wundervoll ist. "Morgen." "Morgen Sascha." Sean entlässt mich wieder aus seinem Klammergriff. "Fertig geduscht?", frage ich ihn, erhalte aber bloß ein kurzes Nicken. Der sieht ja alles andere als Taufrisch aus! "Alles in Ordnung?" Sean ist gleich besorgt um ihn und ich muss gestehen, ich auch. "Ja, ja. Nur ein wenig Kopfschmerzen." Sascha quält sich ein dünnes Lächeln ab, das aber weder Sean noch ich ihm abkaufen. Hat Peter etwa meinen Vorschlag befolgt?! Wenn ja, dann ist er missglückt. Verflucht! Sean wird doch nicht recht behalten haben mit seinem imaginären Szenario? "Morgen." Peter taucht plötzlich auch noch auf. Eine schwarze Aura umgibt ihn. Doppel Oh oh! "Heute Frühstück draußen?", plaudert er übertrieben fröhlich drauf los. "Wie schön! Fast schon romantisch!" Klauenhaft grapscht er nach einem Brötchen und sticht mit dem Messer drauf ein. Dagegen war meine Brötchenmassakrierung die reinste Streicheileinheit! Sauer schneidet Peter das Brötchen in zwei Hälften, schaut dabei wie ein durchgedrehter Massenmörder, während Sascha die Hände im Schoß faltet und immer wieder zu ihm hinüberschielt. So. Jetzt ist aber mal Feierabend! Ich werfe mein Messer auf den Teller, was laut scheppert. Alle Augenpaare liegen daraufhin praktischerweise auf mir. Sogar Peters, der aber immer noch drauflossticht. "Scheiße! Jetzt reicht's mir langsam!", grante ich die beiden an. "Erzählt schon endlich was los ist!" Noch sage ich ihnen nicht, dass ich weiß was hier läuft. "Was soll sein?", flüstert Sascha. "Alles bestens." "Bestens?!" Wutentbrannt klatscht Peter sein Brötchen, in dem noch das Messer steckt, auf den Teller. Er trifft nur nicht und es hüpft halb über den Tisch. "Wisst ihr, was der werte Herr eben gemacht hat?!" Peter deutet auf Sascha, der immer kleiner wird. Ich schlucke hart. Ist Peters Wutausbruch am Ende meine Schuld? "Ich wollte zu ihm unter die Dusche steigen" Drippel Oh oh. "weil ich endlich unser Liebesleben wieder ankurbeln wollte, und was macht der?!" Neben mir zuckt Sean zusammen. "DER NUDELT SICH UNTER DER DUSCHE EINEN AB!" Oh ... oh! "Peter! Bitte! Ich hab dir doch schon gesagt, dass das nichts mit dir zu tun hat!" Flehend schaut Sascha seinen aufgebrachten Freund an. "Babe! Bitte!" "Lass es!" Es wird wieder still am Tisch. Ich glaube, Seans Plan muss platzen. Zeit zum Einschreiten. ~Sean~ Oh je. Da haben wir es nun. So musste es ja kommen. Wären sie doch besser zu zweit im Bett gekommen ... "Leute. Jetzt mal ganz in Ruhe", spricht Chase leise. "Das ist doch nichts Schlimmes. Das machen wir auch manchmal. Oder?" Chases braune Augen durchbohren mich. "Manchmal", helfe ich ihm, obwohl das so nicht stimmt. Und wenn, dann mache ich das nicht alleine ... "Aber ihr hattet auch nicht das letzte Mal vor einem halben Jahrhundert Sex!" Peter fängt schon wieder an rumzuschreien. Er ist echt sauer, was aber sicher nicht nur an Saschas Selbstmassage liegt. In Peter hat sich einiger Frust angestaut wie man sieht und hört. Der kommt jetzt mit aller Macht heraus. "Daran hättest du ja auch was ändern können!", blafft Sascha jetzt wiederum ihn an. "Wer war den ständig nicht da und musste arbeiten?!" "Ach, Verzeihung, dass ich Leben rette!" "Leben retten? Als Allgemeinarzt in einer kleinen Provinzklinik?!" "OH JA! MANCHMAL HABE AUCH ICH LEBENSBEDROHLICHE FÄLLE!" Sie reden sich richtig in Rage. "Tu doch was", flüstere ich Chase zu. "Und was?" "Weiß nicht." Ich überlege gerade, ob wir sie vielleicht doch besser einfach ihren Frust raus schreien lassen, da taucht ausgerechnet der Poolboy auf. Der Streit verstummt. "Hello." Mr. Poolboy lächelt und beginnt mit seinem Netz die Blätter aus dem Pool zu angeln. Peter greift sich wieder sein Brötchen und atmet schwer vor Wut. Sascha kämpft sichtlich mit sich. Kurz fällt mir sogar auf, das er versucht nach Peters Hand zu greifen, doch er zieht sie im weg. Das versetzt mit einen Stich. Die beiden sollen sich wieder versöhnen! Eine unheimliche Ruhe breitet sich aus. 'Die Ruhe vor dem Sturm', kommt es mir in den Sinn. Besteck klappert, leise Kau- und Trinkgeräusche. Dazu der Poolboy, der seine Arbeit verrichtet. Dieser schaut immer mal wieder zu uns rüber, oder besser gesagt, zu Sascha. Der bemerkt es erst gar nicht, doch als sich Poolboy das Hemd auszieht, fällt er ihm doch auf. Uns allen. Dieser Kerl führt ja fast schon einen halben Stripp hin! Und als er sich mit den Händen über seine muskulöse Brust fährt, dabei einnehmend lächelt, zwinkert er plötzlich Sascha sehr vielsagend an. Peter bekommt das natürlich auch mit. Er wirft sein Brötchen auf den Teller, wirft dabei seine Kaffeetasse um und steht so prompt auf, dass er fast den Stuhl dabei umwirft. "Wunderbar! Das passt ja! Dann kannst du dich gleich an den Kerl da heranmachen. Vielleicht hilft er dir ja beim Handjob unter der Dusche!" Wutentbrannt rauscht Peter davon. Plan B war ja eine Totalkatastrophe! Was habe ich damit bloß angerichtet?! Sascha sitzt da wie ein Häufchen Elend und schaut seinem wegstürmenden Freund nach. "Jetzt sitz doch nicht da nicht einfach dumm rum! Geh ihm nach", zischt ihm Chase zu. "Zeig ihm verdammt nochmal, dass du ihn liebst!" Sascha nickt wirsch und steht wackelnd auf. "Peter?! Peter, warte doch!" Mit offenen Mündern und einem sehr unguten Gefühl schauen wir Sascha nach, der ebenfalls nach drinnen verschwindet. "Scheiße", murmle ich. "Große Scheiße." Selbst der Poolboy glotzt wie ein Schaf, während er sich ganz schuldbewusst wieder anzieht. Drinnen schlagen Türen. Gedämpftes Gebrüll. Meine Haut wird ganz taub von diesen Geräuschen. "Lass uns lieber mal nachsehen", nimmt mir Chase die Worte aus dem Mund. Wir hasten nach oben und beeilen uns, mit dem festen Willen, den Streit unserer Freunde zu schlichten. Doch dann: "SASCHA!!!" Ein dumpfer Schlag. Chase und ich sehen uns panisch an und vor lauter Schreck knicken mir fast die Knie weg. Ich glaube, ich bin noch nie in meinem Leben so schnell gerannt, wie in diesem Moment. Binnen Sekunden sind wir vor der Zimmertür der beiden angekommen und Chase reißt mit einem Ruck die Tür auf. "Oh Gott!", japst er, wobei seine Augen so groß wie Unterteller werden. Voller Angst, was sich da gleich vor mir auftun wird, schiele ich an Chase vorbei in den Raum. Und was ich dann zu sehen bekomme, lässt mich keuchend zurückfahren. Schnell hat Chase die Tür wieder zugezogen und klammert sich an den Türknauf. "Wie konnten sich die zwei nur so schnell aus ihrer Kleidung befreien?", flüstere ich und spüre Hitze in mir aufsteigen. "Keine Ahnung. Scheint aber auch egal zu sein." "Ja ..." "Hauptsache die zwei tun's wieder miteinander." "SASCHA … HAAA!" "OHH PETER ...!" "Und das ziemlich laut", bemerke ich mit rotglühenden Wangen. Doch vor allem fallen mir gerade dreihunderttausend Tonnen Geröll vom Herzen. Chase fängt an zu lachen. "Da hat der liebe Onkel Doktor wohl endlich die richtige Medizin für ihr Bettproblem gefunden." Ich grinse schief und zupfe meinem großen Liebling am unteren Rand seines Shirts. "Lass uns raus gehen. Die beiden haben ein bisschen Privatsphäre verdient." Außerdem möchte ich ihnen ungern bei ihren Liebesgebrüll zuhören ... *** ~Chase~ "Wer hätte das gedacht? Es musste anscheinend nur mal ordentlich zwischen den beiden Knallen, damit alles wieder in Ordnung ist." "Ja", grunze ich müde. "Aber knallen lassen tun sie es immer noch." Ich greife unter mein Kissen und presse es gegen meine Ohren. Nützt aber nichts. Ich höre die zwei noch immer nebenan stöhnen und keuchen. Außerdem quietscht mittlerweile ihre Matratze. Das hat sie heute Vormittag noch nicht getan. Auch am Nachmittag, als Sean und ich vom Tauchkurs zurückkamen, war dieses Quietschen noch nicht zu hören. Das fing erst an, als Sean und ich uns schlafen legen wollten. Als ob sie uns damit zusätzlich ärgern wollen. Mein Kleiner rutscht dichter an mich ran und guckt auf mich nieder. "Was?" Dank des Kissens habe ich ihn nicht verstanden. Oder dank des Gestöhnes. Wie man es nimmt. "Ich habe gesagt: Unsre Freunde haben ganz schön was nachzuholen." "Hört sich so an. ... Oder sie wollen einen neuen Rekord im Dauervögeln aufstellen." Sean lacht und küsst mich. Ich schlinge meine Arme um ihn und schließe die Augen. Mal sehen, ob wir so überhaupt ein Auge zubekommen. *** ~Chase~ Haben wir nicht! Um genau zu sein, zwei Nächte schon nicht. Den gestrigen Tag verbrachten unsre Betthasen auch komplett in ihrem Zimmer. Morgens hatte Sean ihnen ein Tablett mit Essen hineingeschoben, das Mittags leergefuttert im Flur stand und umgehend von meinem Süßen wieder aufgefüllt wurde. Ich wiederum habe ihnen unzählige Wasserflaschen über den Balkon ins Zimmer geworfen. Nicht, dass sie noch dehydrieren und ausgedörrt vom Bett kullern. Und jetzt am Beginn des zweiten Tages nach ihrer Versöhnung, fängt das Gestöhne schon wieder an. "Peter quietscht wie ein abgeschlachtetes Tier", nuschelt Sean in die Handfläche, mit der er sich müde aufstützt. "Und Sascha spielt schon wieder Platzhirsch." "Wie halten die das so lange aus? Irgendwann muss doch mal Schluss sein!" Rollen da kleine Tränchen an den Wangen meines Schazis hinab? "Ich kann nicht mehr Chase! Mach, dass das aufhört!" Trotz allem fange ich an zu grinsen. "Das ist nicht lustig!" "Doch. Ist es. Noch einen Kaffee?" Sean nickt. Auch ich schenke mir was ein. Besser schlechtes Koffein als gar keins. "Ja. ... Ich gönne es ihnen ja auch von ganzen Herzen, aber mal echt jetzt. Zwei Tage?" "Sie haben ja nicht andauernd das Bett gequält", winke ich ab. Woher ich das weiß? Na, wir haben's doch gehört! "Trotzdem ... Ich will endlich wissen, was am Ende passiert ist, dass sie sich wieder vertragen haben." Ich kann es ihm nachfühlen. Darauf bin ich auch neugierig. "Das werden wir schon noch erfahren. Marmelade?" Wir frühstücken in aller Ruhe und planen den Tag. Der besagt: Ausruhen und in der Sonne fläzen. "Ins Wasser gehe ich heute nicht. Viel zu müde." Da gebe ich ihm recht. "Dann legen wir uns an den Strand. Oder wir ..." Erstaunt schaue ich nach oben. "Peter! Sascha!" Die zwei wagen sich gerade tatsächlich aus ihrem Zimmer! "Na endlich!" Sean wirft die Arme in die Luft. "Wir hatten schon Angst ihr wärt unrettbar in der Matratze versunken!" Unsre zwei Freunde laufen Arm in Arm die Treppenstufen nach unten. "Geschadet hat es ihnen nicht", lache ich. "Heißt das jetzt, dass ihr euren Streit vergessen habt?" "Welchen Streit?", gluckst Peter und drückt Sascha einen Kuss auf. "Und die andere Sache ist auch geregelt?" Mein Kleiner grinst verschmitzt, denn eigentlich ist seine Frage unnötig. "Voll und ganz ..." Wieder knutschen die beiden. Ein ziemlich feuchtes Knutschen, angesichts eines vollen Frühstückstisches und zwei Kerlen, die ihnen dabei zusehen. Ich räuspere mich laut, grinse aber. "Dann greif mal zu!", rufe ich und stehe auf. "Kaffee?" ~Sean~ Sascha und Peter nehmen gegenüber von uns Platz, rücken dabei so dicht zusammen, dass sie eigentlich auch einen Stuhl hätten nehmen können. Und schon wieder können sie kaum voneinander lassen. Verliebte Teenager sind ein Scheiß dagegen! "Wie ist es jetzt eigentlich dazu gekommen? Also, dass ihr euch wieder 'vertragen' habt?", frage ich mit einem bemüht unschuldigen und nicht zu neugierigen Ton. Peter antwortet mir mit einem seligen Lächeln auf den Lippen, während Sascha ihm richtig an den Lippen hängt. Und das meine ich jetzt nicht im übertragenen sinne! "Na ja ... Als ich oben war und Sascha zu mir kam, mich anflehte, mit mir zu reden, da drehte ich mich sauer zu ihm um und wollte ihm eigentlich noch mehr Beschimpfungen an den Kopf werfen. Ich wollte mir unbedingt Luft machen! Aber als ich ihn dann vor mir stehen sah, da ... keine Ahnung. Plötzlich war es einfach wieder da, dieses aufgeladene Kribbeln. Das Nächste, an das ich mich erinnere ist, dass wir uns auf dem Bett herumgewälzt haben." Sowas! Und ich hätte so gern mehr Details erfahren! "Du hast mich angefallen!", lacht Sascha vergnügt. "Ich war gerade dabei, mich zum tausendsten Mal bei dir zu entschuldigen, und auf einmal hingst du an meinen Lippen." "Ach wirklich?" Peter guckt seinen Liebsten überrascht an. "Wirklich!" Sie lachen sich dunkel an und knutschen erneut herum wie zwei süchtige Klammeraffen. Chase stellt ihnen zwei Tassen Kaffee vor die Nase. "Habt ihr auch miteinander geredet, oder nur die Wände zum beben gebracht?" Sascha räuspert sich und trinkt einen Schluck Kaffee. Kein Wunder nach dem Geknutsche eben. "Wir haben auch geredet", antwortet er auf Chases Frage. "Ziemlich lange sogar." "Dann muss das tagsüber gewesen sein", schmatze ich. "Weil Nachts konnten wir kaum pennen, weil ihr so laut wart." Das musste jetzt mal sein! "Tut uns leid." Wer's glaubt! "Danke übrigens für die Verpflegung." "Kein Ding. Dafür seit ihr den restlichen Urlaub mit kochen und spülen dran." Da hat mein Schatz aber mal eine gute Idee! "Schön", seufzt Peter, was Sascha gar nicht gut findet. Doch er sagt nichts sondern knabbert weiter an Peters Ohrläppchen. Das ist ja fast nicht auszuhalten! Hm ... Eigentlich sind Chase und ich ja fertig mit Frühstücken ..."Chase? Wollen wir hoch?" Ich klimpere mit meinen Wimpern. "Keine schlechte Idee", raunt er mir zu und steht auf. Zusammen laufen wir nach oben und Peter ruft uns noch ein "Viel Spaß!" hinterher. In unserem Zimmer schließe ich erleichtert die Tür. "Endlich Ruhe!" Mein Großer sieht es genauso. "Oh ja!" Er lässt sich aufs Bett fallen und zieht die Decke über sich. Ich krabble zu ihm und drängle mich an seine Seite. "Schlaf gut", murmle ich und schließe die Augen. "Du auch ..." Endlich schlafen! ****** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)